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   BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88   

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BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88 (https://dejure.org/1988,685)
BGH, Entscheidung vom 19.10.1988 - IVb ZR 5/88 (https://dejure.org/1988,685)
BGH, Entscheidung vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88 (https://dejure.org/1988,685)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Rechtsmittelbegründung - Unterschrift - Rechtsanwalt

Papierfundstellen

  • NJW 1989, 394
  • MDR 1989, 147
  • FamRZ 1989, 162
  • VersR 1989, 106
 
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Wird zitiert von ... (28)Neu Zitiert selbst (9)

  • BGH, 21.05.1954 - IV ZB 28/54

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Es genügt vielmehr, ist aber andererseits auch erforderlich, daß er mit seiner Unterschrift die volle Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes übernimmt (ständige Rechtsprechung und allgemeine Meinung, vgl. etwa BGHZ 37, 156, 157; 97, 251, 253/254; BGH Beschluß vom 21. Mai 1954 - IV ZB 28/54 = JR 1954, 463; Urteil vom 20. April 1972 - VII ZR 120/71 = VersR 1972, 787, 788; BAG AP § 518 ZPO Nr. 42; Rosenberg/Schwab, Zivilprozeßrecht 14. Aufl. § 138 II S. 873; Wieczorek/Rössler ZPO 2. Aufl. § 519 Anm. B IV a).

    Jeden Rechtsmittelschriftsatz in dieser Richtung zu überprüfen, wäre zudem aus praktischen Gründen gar nicht möglich und wurde das Rechtsmittelgericht überfordern (vgl. BGH Urteil vom 20. April 1972 aaO S. 788, Lent, Anmerkung zu BGH Beschluß vom 21. Mai 1954 in JR 1954, 463, 464).

    Ausnahmen von diesen Grundsätzen hat die Rechtsprechung nur unter zwei Voraussetzungen anerkannt, nämlich einmal für den Fall, daß der Anwalt seiner Unterschrift einen Zusatz beifügt, durch den er die Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes ablehnt (RGZ 65, 81 ff), und zum anderen dann, wenn Form und Inhalt des Schriftsatzes das Fehlen einer eigenverantwortlichen Prüfung durch den Rechtsanwalt klar erkennen lassen, dieser also den Schriftsatz erkennbar unbesehen unterschrieben hat (BGH Urteil vom 21. Mai 1954 aaO; vgl. auch Urteil vom 28. März 1969 - I ZR 100/67 = VersR 1969, 617; Wieczorek/Rössler aaO).

    Hier hat der Bundesgerichtshof entschieden, der Anwalt, der nach seiner Erklärung den von dem Kläger persönlich verfaßten Entwurf nicht überprüft habe, habe die Verantwortung für seinen zum großen Teil für die Berufungsbegründung sinnlosen Inhalt weder übernehmen können noch wollen (BGH Beschluß vom 21. Mai 1954 - IV ZB 28/54 = JR 1954, 463).

  • BGH, 28.03.1969 - I ZR 100/67

    Geltendmachung einer Schadensersatzforderung aus abgetretenem Recht - Abwerbung

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Aus Gründen der Rechtssicherheit begnügt sich das Gesetz insoweit allerdings mit dem äußeren Merkmal der Unterschrift und behandelt diese grundsätzlich als Nachweis dafür, daß der Rechtsanwalt den Prozeßstoff selbst durchgearbeitet, das Ergebnis seiner Arbeit in dem Schriftsatz niedergelegt hat und die Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes tragen will (BGHZ aaO; BGH Urteile vom 28. März 1969 - I ZR 100/67 = VersR 1969, 617; vom 24. April 1972 - III ZR 117/70 = VersR 1972, 787, 788; BAG Beschluß vom 26. Mai 1961 - IA ZB 8/61 = NJW 1961, 1599).

    Ausnahmen von diesen Grundsätzen hat die Rechtsprechung nur unter zwei Voraussetzungen anerkannt, nämlich einmal für den Fall, daß der Anwalt seiner Unterschrift einen Zusatz beifügt, durch den er die Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes ablehnt (RGZ 65, 81 ff), und zum anderen dann, wenn Form und Inhalt des Schriftsatzes das Fehlen einer eigenverantwortlichen Prüfung durch den Rechtsanwalt klar erkennen lassen, dieser also den Schriftsatz erkennbar unbesehen unterschrieben hat (BGH Urteil vom 21. Mai 1954 aaO; vgl. auch Urteil vom 28. März 1969 - I ZR 100/67 = VersR 1969, 617; Wieczorek/Rössler aaO).

    Der weitgehend wirre, unverständliche und für eine Rechtsmittelbegründung sinnlose Inhalt des Schriftsatzes ließ hier nur die Deutung zu, daß der Rechtsanwalt das Schriftstück unbesehen unterschrieben hatte, ohne mit seiner Unterschrift die Verantwortung für den Inhalt übernehmen zu wollen (vgl. den ähnlich, wenn auch weniger kraß liegenden Fall des Urteils vom 28. März 1969 - I ZR 100/67 - VersR 1969, 617).

  • BGH, 20.04.1972 - VII ZR 120/71

    Unterschrift - Unterzeichnung - Rechtswirksame Unterzeichnung

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Es genügt vielmehr, ist aber andererseits auch erforderlich, daß er mit seiner Unterschrift die volle Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes übernimmt (ständige Rechtsprechung und allgemeine Meinung, vgl. etwa BGHZ 37, 156, 157; 97, 251, 253/254; BGH Beschluß vom 21. Mai 1954 - IV ZB 28/54 = JR 1954, 463; Urteil vom 20. April 1972 - VII ZR 120/71 = VersR 1972, 787, 788; BAG AP § 518 ZPO Nr. 42; Rosenberg/Schwab, Zivilprozeßrecht 14. Aufl. § 138 II S. 873; Wieczorek/Rössler ZPO 2. Aufl. § 519 Anm. B IV a).

    Jeden Rechtsmittelschriftsatz in dieser Richtung zu überprüfen, wäre zudem aus praktischen Gründen gar nicht möglich und wurde das Rechtsmittelgericht überfordern (vgl. BGH Urteil vom 20. April 1972 aaO S. 788, Lent, Anmerkung zu BGH Beschluß vom 21. Mai 1954 in JR 1954, 463, 464).

  • BGH, 28.09.1962 - IV ZB 313/62

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Die Berufungsbegründung muß in diesem Sinn Ergebnis der geistigen Arbeit des Berufungsanwalts sein" (BGH Beschluß vom 28. September 1962 - IV ZB 313/62 = VersR 1962, 1204).

    Dem liegt die Erwägung zugrunde, daß einem bei einem Berufungsgericht zugelassenen Rechtsanwalt bekannt ist, welche Pflichten ihm obliegen, wenn er eine Berufung zu begründen hat; deshalb kann in der Regel angenommen werden, daß er das angefochten Urteil selbst überprüft hat und daß das, was er in einem mit seiner Unterschrift versehenen Schriftsatz zur Begründung des Rechtsmittels vorträgt, das Ergebnis dieser Prüfung ist und von ihm - in eigener anwaltlicher Verantwortung - geltend gemacht werden soll (vgl. BGH Beschluß vom 28. September 1962 - IV ZB 313/62 = VersR 1962, 1204, 1205).

  • BAG, 26.05.1961 - 1 AZB 8/61

    Berufungsbegründungsschrift - Rechtsanwalt - Eigenhändige Unterschrift -

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Aus Gründen der Rechtssicherheit begnügt sich das Gesetz insoweit allerdings mit dem äußeren Merkmal der Unterschrift und behandelt diese grundsätzlich als Nachweis dafür, daß der Rechtsanwalt den Prozeßstoff selbst durchgearbeitet, das Ergebnis seiner Arbeit in dem Schriftsatz niedergelegt hat und die Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes tragen will (BGHZ aaO; BGH Urteile vom 28. März 1969 - I ZR 100/67 = VersR 1969, 617; vom 24. April 1972 - III ZR 117/70 = VersR 1972, 787, 788; BAG Beschluß vom 26. Mai 1961 - IA ZB 8/61 = NJW 1961, 1599).
  • BGH, 24.05.1962 - II ZR 173/60

    Nicht unterzeichnete Berufungsbegründung

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Es genügt vielmehr, ist aber andererseits auch erforderlich, daß er mit seiner Unterschrift die volle Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes übernimmt (ständige Rechtsprechung und allgemeine Meinung, vgl. etwa BGHZ 37, 156, 157; 97, 251, 253/254; BGH Beschluß vom 21. Mai 1954 - IV ZB 28/54 = JR 1954, 463; Urteil vom 20. April 1972 - VII ZR 120/71 = VersR 1972, 787, 788; BAG AP § 518 ZPO Nr. 42; Rosenberg/Schwab, Zivilprozeßrecht 14. Aufl. § 138 II S. 873; Wieczorek/Rössler ZPO 2. Aufl. § 519 Anm. B IV a).
  • BGH, 24.04.1972 - III ZR 117/70

    Abgrenzung der Amtspflichten der Straßenverkehrsbehörde und des Trägers der

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Aus Gründen der Rechtssicherheit begnügt sich das Gesetz insoweit allerdings mit dem äußeren Merkmal der Unterschrift und behandelt diese grundsätzlich als Nachweis dafür, daß der Rechtsanwalt den Prozeßstoff selbst durchgearbeitet, das Ergebnis seiner Arbeit in dem Schriftsatz niedergelegt hat und die Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes tragen will (BGHZ aaO; BGH Urteile vom 28. März 1969 - I ZR 100/67 = VersR 1969, 617; vom 24. April 1972 - III ZR 117/70 = VersR 1972, 787, 788; BAG Beschluß vom 26. Mai 1961 - IA ZB 8/61 = NJW 1961, 1599).
  • BGH, 20.03.1986 - VII ZB 21/85

    Begleitschreiben zur Rechtsmittelbegründungsschrift

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Es genügt vielmehr, ist aber andererseits auch erforderlich, daß er mit seiner Unterschrift die volle Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes übernimmt (ständige Rechtsprechung und allgemeine Meinung, vgl. etwa BGHZ 37, 156, 157; 97, 251, 253/254; BGH Beschluß vom 21. Mai 1954 - IV ZB 28/54 = JR 1954, 463; Urteil vom 20. April 1972 - VII ZR 120/71 = VersR 1972, 787, 788; BAG AP § 518 ZPO Nr. 42; Rosenberg/Schwab, Zivilprozeßrecht 14. Aufl. § 138 II S. 873; Wieczorek/Rössler ZPO 2. Aufl. § 519 Anm. B IV a).
  • RG, 11.01.1907 - II 357/06

    Ist wegen eines Zusatzes, den der eine Revisionsbegründung unterzeichnende

    Auszug aus BGH, 19.10.1988 - IVb ZR 5/88
    Ausnahmen von diesen Grundsätzen hat die Rechtsprechung nur unter zwei Voraussetzungen anerkannt, nämlich einmal für den Fall, daß der Anwalt seiner Unterschrift einen Zusatz beifügt, durch den er die Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes ablehnt (RGZ 65, 81 ff), und zum anderen dann, wenn Form und Inhalt des Schriftsatzes das Fehlen einer eigenverantwortlichen Prüfung durch den Rechtsanwalt klar erkennen lassen, dieser also den Schriftsatz erkennbar unbesehen unterschrieben hat (BGH Urteil vom 21. Mai 1954 aaO; vgl. auch Urteil vom 28. März 1969 - I ZR 100/67 = VersR 1969, 617; Wieczorek/Rössler aaO).
  • BGH, 11.02.2021 - V ZR 137/20

    Anwalt unterschreibt vom Mandanten verfasste Berufungsbegründung: Berufung

    Zur letztgenannten Fallgruppe werden insbesondere Rechtsmittelbegründungsschriftsätze gerechnet, die weitgehend unverständlich sind und Ausführungen enthalten, die mit dem Urteil des erstinstanzlichen Gerichts in keinem Zusammenhang stehen (vgl. BGH, Beschluss vom 21. Mai 1954 - IV ZB 28/54, JR 1954, 463; Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394, 395; Beschluss vom 24. Januar 2008 - IX ZB 258/05, NJW 2008, 1311 Rn. 7) bzw. nach deren Inhalt schlechthin auszuschließen ist, dass der Anwalt sie in der gebotenen Weise überprüft haben kann (so BGH, Urteil vom 13. Juli 1989 - VII ZR 223/88, NJW 1989, 3022, 3023; Urteil vom 29. Oktober 1997 - VIII ZR 141/97, NJW-RR 1998, 574, 575; ähnlich Urteil vom 28. März 1969 - I ZR 100/67, VersR 1969, 617).

    Denn Umstände dieser Art könnten eine den Anforderungen entsprechende Begründungsschrift nicht nachträglich unwirksam machen (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394, 395 unter II.3.; Beschluss vom 21. September 2010 - VIII ZB 9/10, WuM 2010, 694 Rn. 13).

  • OLG Dresden, 06.04.2023 - 8 U 578/22

    Wiedergutschrift eines ohne Autorisierung von einem Bankkonto abgebuchten

    Es kann daher auf sich beruhen, ob dieses neue und - worauf die Beklagte zutreffend hinweist - weitgehend nur in Kursivschrift wiedergegebene, mit den Worten "der Kläger lässt vortragen" in den Rechtsstreit eingeführte Vorbringen des Klägers im Berufungsrechtszug überhaupt noch berücksichtigungsfähig und wirksam eingebracht ist (vgl. hierzu BGH, Urt. v. 19.10.1988 - IVb ZR 5/88; BGH, Urt. v. 29.10.1997 - VIII ZR 141/97; BGH, Beschl. v. 24.01.2008 - IX ZB 258/05; BVerwG, Beschl. v. 16.02.1988 - 4 B 29/88; Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Beschl. v. 28.01.2019 - 4 S 17/19, sämtlich juris).
  • BGH, 14.03.2017 - VI ZB 34/16

    Anwalt muss Verantwortung für Berufungsbegründung übernehmen

    Die Berufungsbegründung muss deshalb Ergebnis der geistigen Arbeit des Berufungsanwalts sein (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394, 395; Beschluss vom 23. Juni 2005 - V ZB 45/04, NJW 2005, 2709).

    Erforderlich ist aber, dass der unterzeichnende Anwalt die Berufungsbegründung selbständig prüft und aufgrund der Prüfung die volle Verantwortung für den Schriftsatz übernimmt (BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394, 395; Beschluss vom 24. Januar 2008 - IX ZB 258/05, NJW 2008, 1311 Rn. 5).

  • BGH, 24.01.2008 - IX ZB 258/05

    Pflicht des Rechtsanwalts zur Prüfung der Berufungsbegründungsschrift

    Die Berufungsbegründung muss deshalb Ergebnis der geistigen Arbeit des Berufungsanwalts sein (vgl. BGHZ 37, 156, 159; BGH, Urt. v. 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394, 395; Beschl. v. 23. Juni 2005 - V ZB 45/04, NJW 2005, 2709).

    c) Nach diesen Grundsätzen ist die Berufung nicht in zulässiger Weise begründet worden, weil der Prozessbevollmächtigte den von der Partei selbst verfassten Begründungsschriftsatz vernünftigerweise nicht eigenverantwortlich überprüft haben kann (BGH, Urt. v. 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, aaO S. 396).

    Da der Schriftsatz schließlich in weiten Teilen durch unverständliche, wirre Ausführungen, die sich in seitenlangen Zitateinschüben widerspiegeln, geprägt ist, die mit dem angefochtenen Urteil in keinem Zusammenhang stehen, kann eine eigenverantwortliche Prüfung des Prozessbevollmächtigten ausgeschlossen werden (BGH, Urt. v. 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, aaO S. 394 f).

  • BGH, 23.06.2005 - V ZB 45/04

    Anforderungen an die Unterzeichnung bestimmende Schriftsätze durch den

    Die Berufungsbegründung muß deshalb Ergebnis der geistigen Arbeit des Berufungsanwalts sein (st. Rspr., vgl. BGHZ 37, 156, 159 f; BGH, Urt. v. 13. Juli 1989, VII ZR 223/88, NJW 1989, 3022; Urt. v. 19. Oktober 1988, IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394; Urt. v. 28. März 1969, I ZR 100/67, VersR 1969, 617; Beschl. v. 28. September 1962, IV ZB 313/62, VersR 1962, 1204; Beschl. v. 11. Dezember 1958, II ZB 18/58, LM § 519 ZPO Nr. 37).

    Erforderlich ist aber, daß der unterzeichnende Anwalt die Berufungsbegründung selbständig prüft und aufgrund der Prüfung die volle Verantwortung für den Schriftsatz übernimmt (BGHZ 97, 251, 253 f.; BGH, Urt. v. 29. Oktober 1997, VIII ZR 141/97, NJW-RR 1998, 574; Urt. v. 19. Oktober 1988, IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394 m.w.N.).

    (2) Ausnahmen von diesem Grundsatz werden von der Rechtsprechung nur in zwei Konstellationen anerkannt, nämlich zum einen, wenn der Anwalt sich durch einen Zusatz von dem unterschriebenen Schriftsatz distanziert, und zum anderen, wenn nach den Umständen außer Zweifel steht, daß der Rechtsanwalt den Schriftsatz ohne eigene Prüfung, also unbesehen, unterschrieben hat (vgl. BGH, Urt. v. 29. Oktober 1997, VIII ZR 141/97, NJW-RR 1998, 574, 575; Urt. v. 19. Oktober 1988, IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394, 395, Urt. v. 28. März 1969, I ZR 100/67, VersR 1969, 617; Beschl. v. 21. Mai 1954, IV ZB 28/54, JR 1954, 463; vgl. auch RGZ 65, 81, 84 f.).

  • BGH, 07.06.1990 - III ZR 142/89

    Wahrung der Klagefrist durch einen nicht postulationsfähigen Rechtsanwalt;

    Vergeblich beruft sich die Revision in diesem Zusammenhang auf die Grundsätze, nach denen zu beurteilen ist, ob ein postulationsfähiger Rechtsanwalt mit seiner Unterschrift unter einen nicht von ihm selbst verfaßten Schriftsatz die Verantwortung für dessen Inhalt übernimmt (s. dazu BGH Urteile vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88 - BGHR ZPO § 519 Abs. 2 Satz 1 - Eigenverantwortung 1 und 2, sowie vom 14 - 13. Juli 1989 - VII ZR 223/88 - BGHR ZPO § 519 - Berufungsbegründung l).
  • BGH, 21.09.2010 - VIII ZB 9/10

    Mindestanforderungen an eine Berufungsbegründungsschrift

    Spätere Erklärungen des Prozessbevollmächtigten können dann die Wirksamkeit der einmal erfolgten Begründung nicht mehr in Frage stellen (BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394 unter II 3).

    aa) Im Ausgangspunkt zutreffend hat das Berufungsgericht allerdings angenommen, dass die Berufungsbegründung das Ergebnis der geistigen Arbeit des Berufungsanwalts sein muss (BGH, Beschluss vom 24. Januar 2008 - IX ZB 258/05, NJW 2008, 1311 Rn. 5; Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, aaO unter II 1).

    Angesichts der Bedeutung der anwaltlichen Unterschrift hat das Rechtsmittelgericht grundsätzlich keinen Anlass, den Inhalt einer anwaltlich unterschriebenen Rechtsmittelbegründung darauf zu überprüfen, in welchem Umfang und wie gründlich der Anwalt den Prozessstoff tatsächlich selbst durchgearbeitet hat (BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, aaO; Beschluss vom 24. Januar 2008 - IX ZB 258/05, aaO Rn. 6).

  • BGH, 29.10.1997 - VIII ZR 141/97

    Unterzeichnung der Berufungsbegründung durch einen postulationsfähigen

    Schon dann rührt die Rechtsmittelbegründungsschrift von ihm her (BGHZ 97, 251, 253 f; BGH, Urteile vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88 = NJW 1989, 394 unter II 1 und vom 13. Juli 1989 - VII ZR 223/88 = NJW 1989, 3022 unter I 1).

    Aus Gründen der Rechtssicherheit begnügt sich das Gesetz insoweit mit dem äußeren Merkmal der Unterschrift und behandelt diese grundsätzlich als Nachweis dafür, daß der Rechtsanwalt den Prozeßstoff selbst durchgearbeitet, das Ergebnis seiner Arbeit in dem Schriftsatz niedergelegt hat und die Verantwortung für den Inhalt des Schriftsatzes tragen will (BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 aaO m.w.Nachw.).

    Ausnahmen von diesen Grundsätzen hat die Rechtsprechung nur für solche Fälle anerkannt, in denen sich aus der Rechtsmittelbegründung selbst zweifelsfrei ergab, daß der Rechtsmittelanwalt trotz der Unterzeichnung die Verantwortung für den Inhalt der Begründung nicht übernehmen konnte oder wollte, sei es weil der Anwalt sich durch einen Zusatz von der unterschriebenen Erklärung distanzierte, sei es weil nach dem Inhalt der Begründungsschrift schlechthin auszuschließen war, daß der Anwalt sie in der gebotenen Weise überprüft haben konnte (BGH, Urteile vom 19. Oktober 1988 aaO unter II 2 und vom 13. Juli 1989 aaO unter I 2).

    Spätere Erklärungen des Prozeßbevollmächtigten können dann die Wirksamkeit der einmal erfolgten Begründung nicht mehr in Frage stellen (BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 aaO unter II 3).

  • BGH, 06.12.2022 - VIII ZA 12/22

    Zulässigkeit einer Berufung bei Fehlen der Unterschrift in Schriftsatz des

    Wird ein bestimmender, grundsätzlich von einem zur Vertretung berechtigten Rechtsanwalt eigenhändig zu unterzeichnender Schriftsatz - hier Berufungsbegründung (§ 520 Abs. 5, § 130 Nr. 6 ZPO) - von dem den Schriftsatz verfassenden Rechtsanwalt nicht unterzeichnet und vom unterzeichnenden Rechtsanwalt nicht verantwortet, fehlt es an einer wirksamen Unterschrift (im Anschluss an BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394 unter II 1; BGH, Beschluss vom 23. Juni 2005 - V ZB 45/04, NJW 2005, 2709 unter III 2 a und BGH, Beschluss vom 14. März 2017 - VI ZB 34/16, NJW-RR 2017, 686 Rn. 7 ff.).

    Die Berufungsbegründung muss deshalb Ergebnis der geistigen Arbeit des Berufungsanwalts sein (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 1988 - IVb ZR 5/88, NJW 1989, 394 unter II 1; Beschluss vom 23. Juni 2005 - V ZB 45/04, aaO unter III 2 a bb).

    Erforderlich ist aber, dass der unterzeichnende Anwalt die Berufungsbegründung selbständig prüft und aufgrund der Prüfung die volle Verantwortung für den Schriftsatz übernimmt (vgl. BGH, Urteil vom 19. Oktober 1998 - IVb ZR 5/88, aaO; Beschlüsse vom 24. Januar 2008 - IX ZB 258/05, NJW 2008, 1311 Rn. 5; vom 14. März 2017 - VI ZB 34/16, NJW-RR 2017, 686 Rn. 7).

  • OLG Zweibrücken, 29.01.2002 - 3 W 11/02

    Verletzung eines Wohnungseigentümers durch herabfallende Dachziegel: Haftung der

    a) Dabei kann dahinstehen, ob und ggf. aufgrund welcher rechtlichen Grundlage der Beteiligte zu 1) die übrigen Wohnungseigentümer überhaupt in Anspruch nehmen kann (vgl. dazu etwa BGH NJW 1989, 394, 395), insbesondere ob neben einem deliktischen Schadensersatzanspruch auch solche aus Vertrag gegeben sind und ob sich insoweit die übrigen Wohnungseigentümer das Verhalten des Verwalters als Erfüllungsgehilfe zurechnen lassen müssen (vgl. OLG Düsseldorf NJW-RR 1995, 587, 588 und FGPrax 1999, 96, 97 m.w.N.).
  • OLG Naumburg, 09.03.2001 - 6 U 63/00

    Berufungsbegründung durch Korrespondenzanwalt

  • BAG, 20.09.2011 - 9 AZN 582/11

    Nichtzulassungsbeschwerde - Anwaltszwang

  • BGH, 13.07.1989 - VII ZR 223/88

    Unterzeichnung einer von einem anderen Rechtsanwalt gefertigten

  • BGH, 29.09.1993 - XII ZR 209/92

    Berufungsbegründung durch Bezugnahme auf Prozeßkostenhilfebewilligung

  • OLG Düsseldorf, 21.09.2012 - 18 U 90/12

    Anforderungen an die Unterzeichnung der Berufungsbegründungsschrift

  • BGH, 28.01.1992 - X ZB 17/91

    Fristwahrung durch Eingang des Berufungsschriftsatzes bei Gemeinsamer

  • OLG Brandenburg, 28.05.2020 - 5 U 59/19
  • OLG Hamm, 29.09.2005 - 28 U 212/04

    Strenge Trennung und Unterscheidung der Pflichtenkreise des Prozessanwaltes und

  • LAG Hessen, 03.09.2001 - 16 Sa 608/01

    Arbeitsgerichtsverfahren: Klageerhebung - Form - Unterschrift

  • LG München I, 31.07.2015 - 14 S 23048/14

    Streit um Herausgabe und Räumung einer Wohnung

  • OLG Düsseldorf, 01.12.1999 - 22 U 103/99

    Schadensersatz wegen nach Entfernung einer umgestürzten Staubwand im Boden

  • OLG Düsseldorf, 19.11.1999 - 22 U 103/99

    Verkehrssicherungspflicht des Betriebsinhabers und des Bauunternehmers nach

  • OLG Hamm, 21.02.1989 - 26 U 132/88

    Wirksamkeit der Prozessvollmacht eines Anwalts im Hinblick auf die Nichtigkeit

  • BFH, 23.04.1991 - VII R 63/90

    Ermächtigung des Prozessbevollmächtigten für das gesamte Verfahren oder auch nur

  • BFH, 15.02.1990 - IV R 68/89

    Schriftformerfordernis bei Erhebung einer Klage durch einen Bevollmächtigten

  • LAG Hessen, 11.03.1998 - 8 Sa 439/92

    Arbeitsverhältnis: Scheingeschäft - Sittenwidrigkeit

  • OLG Zweibrücken, 30.10.1989 - 3 W 199/88

    Zahlung von Umlagen für Heizungskosten und sonstige Kosten einer

  • BayObLG, 18.11.1991 - BReg. 2 Z 147/91

    Unterzeichnung einer Rechtsbeschwerdeschrift durch einen Rechtsanwalt

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