Rechtsprechung
LSG Berlin-Brandenburg, 16.06.2011 - L 2 U 10/10 |
Volltextveröffentlichungen (8)
- Sozialgerichtsbarkeit.de
Unfallversicherung
- openjur.de
- Entscheidungsdatenbank Berlin
§ 45 SGB 10, § 112 SGB 10, § 103 Abs 1 SGB 10, § 105 SGB 10, § 93 Abs 1 SGB 6
Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Erstattungsstreit zwischen gesetzlicher Unfallversicherung und gesetzlicher Rentenversicherung - Rückabwicklung von Erstattungsansprüchen - Bestandskraft des rechtswidrigen Bewilligungsbescheides - Bindungswirkung - ...
- Entscheidungsdatenbank Brandenburg
§ 112 SGB 10, § 103 SGB 10, § 105 SGB 10, § 93 SGB 6
Rückabwicklung von Erstattungsansprüchen; Bestandskraft des Bewilligungsbescheides; Bindungswirkung - Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Offensichtlich unrichtiger Leistungsbescheid ist relevant für den Erstattungsanspruch; Rückerstattung von Erstattungsbeträgen nach § 103 SGB X; Bindung an die Bestandskraft eines rechtswidrigen Bewilligungsbescheides
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Rückerstattung von Erstattungsbeträgen nach § 103 SGB X; Bindung an die Bestandskraft eines rechtswidrigen Bewilligungsbescheides
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- SG Berlin, 14.12.2009 - S 25 U 16/09
- LSG Berlin-Brandenburg, 16.06.2011 - L 2 U 10/10
Papierfundstellen
- NZS 2011, 680 (Ls.)
Wird zitiert von ... (4) Neu Zitiert selbst (4)
- BSG, 01.04.1993 - 1 RK 10/92
Erwerbsunfähigkeitsrente - Rückwirkende Bewilligung - Bereits bezogenes …
Auszug aus LSG Berlin-Brandenburg, 16.06.2011 - L 2 U 10/10
Auch bei der Rückabwicklung von Erstattungsansprüchen sind die beteiligten Sozialleistungsträger an die Bestandskraft des der Erstattung zugrunde liegenden Bewilligungsbescheides gegenüber dem Versicherten gebunden (Anschluss an BSG vom 1.4.1993 - 1 RK 10/92 = BSGE 72, 163 = SozR 3-220 § 183 Nr. 6;… 23.6.1993 - 9/9a RV 35/91 = SozR 3-1300 § 112 Nr. 2).Diese Rechtsauffassung ergab sich bereits aus einem Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) vom 01. April 1993 (Az.: 1 RK 10/92, zitiert nach juris), in dem entschieden worden war, dass sich der Erstattungsanspruch eines Sozialleistungsträgers nach dem Inhalt des Rentenbescheides richte, solange dieser Bescheid nicht aufgehoben worden sei.
- BSG, 23.06.1993 - 9a RV 35/91
Erstattung; Bescheid; Bindung; Aufhebung
Auszug aus LSG Berlin-Brandenburg, 16.06.2011 - L 2 U 10/10
Auch bei der Rückabwicklung von Erstattungsansprüchen sind die beteiligten Sozialleistungsträger an die Bestandskraft des der Erstattung zugrunde liegenden Bewilligungsbescheides gegenüber dem Versicherten gebunden (…Anschluss an BSG vom 1.4.1993 - 1 RK 10/92 = BSGE 72, 163 = SozR 3-220 § 183 Nr. 6; 23.6.1993 - 9/9a RV 35/91 = SozR 3-1300 § 112 Nr. 2).Selbst bei offensichtlicher Unrichtigkeit des Leistungsbescheides bemisst sich der Erstattungsanspruch nach diesem Bescheid, wenn ihn der erstattungspflichtige Träger nicht mehr zu Lasten des Sozialleistungsberechtigten aufheben darf (BSG, Urteil vom 23. Juni 1993, Az.: 9/9 a RV 35/91 zitiert nach juris).
- LSG Berlin-Brandenburg, 22.01.2009 - L 31 U 398/08
Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Erstattungsstreitigkeit - gesetzlicher …
Auszug aus LSG Berlin-Brandenburg, 16.06.2011 - L 2 U 10/10
Denn grundsätzlich richtet sich die Erstattung von Anrechnungsbeträgen, die sich nach Anwendung des § 93 SGB VI ergeben, nach § 103 Abs. 1 SGB X (vgl. Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg vom 22. Januar 2009, Az.: L 31 U 398/08, mit Hinweis auf die höchstrichterliche Rechtsprechung, zitiert nach juris;… Kater in Kasseler Kommentar, § 104 SGB X Rdnr. 67a, der ausführt, dass die Fallgestaltung des § 93 Abs. 1 SGB X ein Fall nach § 104 SGB X sei, der von der Rechtsprechung aber regelmäßig § 103 SGB X zugeordnet werde). - BSG, 15.02.2005 - B 2 U 3/04 R
Gesetzliche Unfallversicherung - privilegierte Berufskrankheit - gesetzliche …
Auszug aus LSG Berlin-Brandenburg, 16.06.2011 - L 2 U 10/10
Dem folgte ein Rechtsstreit um die Hinterbliebenenwitwenrente aus der gesetzlichen Unfallversicherung bis hin zum Bundesverfassungsgericht, der letztlich zu Lasten der Witwe ausging (Urteil des Bundessozialgerichts vom 15. Februar 2005 Az.: B 2 U 3/04 R; Nichtannahmebeschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 22. August 2006 Az.: 1 BvR 1637/00).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 14.03.2022 - L 20 AL 107/18
Anspruch auf Gewährung von Arbeitslosengeld nach dem SGB III Anforderungen an …
So wie der erstattungsberechtigte Leistungsträger im Verhältnis zum erstattungspflichtigen Träger dessen Entscheidungen im Sozialleistungsverhältnis grundsätzlich hinzunehmen hat, so muss sich auch der auf Erstattung in Anspruch genommene im Verhältnis zum erstattungsberechtigten Träger an dessen (u.U. rechtswidrig begünstigenden) Entscheidungen festhalten lassen (…Becker, a.a.O. Rn. 122; BSG vom 23.06.1993 - 9/9a RV 35/91 Rz 15; LSG Berlin-Brandenburg vom 16.06.2011 - L 2 U 10/10 Rn. 22). - LSG Berlin-Brandenburg, 30.03.2012 - L 1 KR 112/09
Erstattung - Arbeitsunfall - Sicherungsaufsichtskraft - Leistungsabfall
Eine Bindungswirkung selbst im Falle offensichtlicher Unrichtigkeit wird von der Rechtsprechung nur dann angenommen, wenn ein Leistungsbescheid des erstattungspflichtigen Leistungsträgers - also des letztlich zuständigen - dem Berechtigten gegenüber nicht mehr aufhebbar ist (LSG Berlin Brandenburg, Urteil vom 16.06.2011 -L 2 U 10/10 juris-Rdnr. 22ff mit Bezugnahme u. a. auf BSG, Urteil vom 23.09.1993 -9/9a RV 35/91). - LSG Baden-Württemberg, 18.07.2013 - L 6 U 2895/11
Sozialgerichtliches Verfahren - Unzulässigkeit einer Feststellungsklage - …
Zwar hat das BSG in Unfallversicherungssachen (zuletzt Urteil vom 16.03.2010 - B 2 U 4/09 R) in Abweichung von der ständigen Rechtsprechung (zuletzt Landessozialgericht [LSG] Berlin-Brandenburg, Urteil vom 16.06.2011 - L 2 U 10/10 - Juris; BSG, Urteil vom 30.04.1991 - 2 RU 78/90 -, Urteil vom 21.08.1991 - 2 RU 2/91 -, Urteil vom 28.09.1999 - B 2 U 36/98 R -, Urteil vom 16.03.2010 - B 2 U 4/09 R; anders: BSG, Urteil vom 23.06.1993 - 9/9a RV 35/91 - zur Vermeidung des Doppelbezuges von Sozialleistungen mit anerkannter Bindungswirkung von Leistungsbescheiden nach Grund und Höhe; BSG-Urteil vom 12.05.1999 - B 7 AL 74/98 R - zum Sozialhilfeträger bei Prozessstandschaft, wenn dieser Bescheide gegenüber dem Versicherten hat bestandskräftig werden lassen; BSG-Urteil vom 26.07.2007 - B 13 R 38/06 R, BSG, Urteil vom 06.02.1992 - 12 RK 15/90 - zur Tatbestandswirkung einer Statusentscheidung; ausdrücklich offengelassen: BSG-Urteil vom 01.04.1993 - 1 RK 10/92) die Auffassung vertreten, dass selbst die bindende Ablehnung des Begehrens des Sozialleistungsberechtigten durch den auf Erstattung in Anspruch genommenen Leistungsträger dem späteren Erstattungsbegehren des vorleistenden Leistungsträgers nicht entgegensteht. - LSG Niedersachsen-Bremen, 30.04.2012 - L 3 U 29/12 Zur Begründung hat der Kläger ua auf das Urteil des LSG Berlin-Brandenburg vom 16. Juni 2011 - L 2 U 10/10 - und auf das Urteil des Hessischen LSG vom 29. Oktober 2009 - L 8 KR 252/07 - verwiesen.
Der Kläger beruft sich mit seiner Nichtzulassungsbeschwerde auf die oa Urteile des Hessischen LSG und des LSG Berlin-Brandenburg (Hess LSG, Urteil vom 29. Oktober 2009 - L 8 KR 252/07; LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 16. Juni 2011 - L 2 U 10/10, beide juris).