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   LSG Rheinland-Pfalz, 30.04.2013 - L 3 AS 98/13   

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LSG Rheinland-Pfalz, 30.04.2013 - L 3 AS 98/13 (https://dejure.org/2013,50493)
LSG Rheinland-Pfalz, Entscheidung vom 30.04.2013 - L 3 AS 98/13 (https://dejure.org/2013,50493)
LSG Rheinland-Pfalz, Entscheidung vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 (https://dejure.org/2013,50493)
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  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (27)

  • LSG Sachsen, 05.06.2015 - L 3 AL 150/13

    Aufforderung zum schriftlichen Nachweis einer Vollmacht im Widerspruchsverfahren,

    Wenn die Vollmacht nicht innerhalb der gesetzten Frist nachgewiesen wird, kann der Widerspruch als unzulässig verworfen werden (vgl. LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 23. Januar 2013 - L 25 AS 1146/11 B PKH - JURIS-Dokument Rdnr. 3; LSG für das Land Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16. Oktober 2013 - L 2 AS 1342/13 B - JURIS-Dokument Rdnr. 13; Schlesw.-Holst. LSG, Beschluss vom 12. Juni 2014 - L 6 AS 522/13 B PKH - JURIS-Dokument Rdnr. 9; vgl. zur zwingenden Verwerfung: LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - JURIS-Dokument Rdnr. 16; Rixen/Waschull, in: Diering/Timme/Waschull [Hrsg.], Sozialgesetzbuch X [3. Aufl., 2011], § 13 Rdnr. 8).

    LSG, Beschluss vom 12. Juni 2014 - L 6 AS 522/13 B PKH - JURIS-Dokument Rdnr. 7; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - JURIS-Dokument Rdnr. 17; SG Chemnitz, Gerichtsbescheid vom 7. November 2012 - S 14 AS 2285/12 - JURIIS-Dokument Rdnr. 23, 25; SG Köln, Beschluss vom 22. Mai 2014 - S 20 AS 4534/13 - NZS 2014, 760 = info als 2014, 174 = JURIS-Dokument Rdnr. 7; Vopel, NZS 2014, 253 [256]; Mutschler, in: Kasseler Kommentar - Sozialversicherungsrecht - [Stand: 85. Erg.-Lfg., April 2015], § 13 SGB X Rdnr. 10; Roller, in: von Wulffen/Schütze, SGB X [8. Aufl., 2014], § 13 Rdnr. 6; Vogelsang, in: Hauck/Noftz, SGB X [Stand: Erg.-Lfg.

    Während diejenigen, die Erwägungen zur Betätigung des Ermessens anstellen (vgl. z. B. SG Chemnitz, Gerichtsbescheid vom 7. November 2012, a. a. O., Rdnr. 26; SG Köln, Beschluss vom 22. Mai 2014, a. a. O.; Vogelsang, a. a. O.; vgl. auch Vopel, NZS 2014, 253 [256]), wohl unausgesprochen von einer Begründungspflicht ausgehen, verneint das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz eine solche Pflicht (vgl. LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, a. a. O.).

    Soweit das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz die Auffassung vertritt, es sei ("hier") unschädlich, dass die Behörde ihre dazu angestellten Erwägungen nicht mitgeteilt habe, begründet es dies damit, dass gegenüber dem Bevollmächtigten regelmäßig Sozialdaten des Vertretenen offenbart würden, weshalb bei Beachtung der Vorschriften des § 67b Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 3 SGB X in der Regel nicht auf den schriftlichen Nachweis der Vollmacht verzichtet werden könne (vgl. LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, a. a. O., Rdnr. 17; ebenso Schlesw.-Holst. LSG, Urteil vom 4. November 2008, a. a. O., Rdnr. 23 und 25; SG Köln, Beschluss vom 22. Mai 2014, a. a. O.; Mutschler, a. a. O.).

    Etwas anderes könne etwa dann gelten, wenn der Behörde das Bestehen einer Vollmacht positiv bekannt sei (vgl. LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, a. a. O.).

    § 73 Abs. 6 Satz 5 SGG, wonach das Gericht den Mangel der Vollmacht von Amts wegen zu berücksichtigen hat, wenn nicht als Bevollmächtigter ein Rechtsanwalt auftritt, könne nicht auf das Verwaltungsverfahren übertragen werden, weil die genannten datenschutzrechtlichen Regelungen für das gerichtliche Verfahren nicht gelten würden (vgl. LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, a. a. O., Rdnr. 18).

    Es sei deshalb, so das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, davon auszugehen, dass eine entsprechende Regelung bewusst nicht in das SGB X aufgenommen worden sei (vgl. LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, a. a. O., Rdnr. 18; ähnlich Schlesw.-Holst. LSG, Urteil vom 4. November 2008, a. a. O.).

    LSG, Urteil vom 4. November 2008, a. a. O., Rdnr. 24; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 23. Januar 2013 - L 25 AS 1146/11 B PKH - JURIS-Dokument Rdnr. 3; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, a. a. O., Rdnr. 21 ff.; LSG für das Land Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16. Oktober 2013 - L 2 AS 1342/13 B - JURIS-Dokument Rdnr. 12; Rixen/Waschull, a. a. O.; von Wulffen, in: von Wulffen/Schütze, SGB X [8. Aufl., 2014], § 13 Rdnr. 4).

  • LSG Baden-Württemberg, 23.06.2015 - L 4 R 3235/14

    Rechtsbehelfsverfahren - Unzulässigkeit der Erhebung eines Widerspruchs ohne

    Geschieht dies nicht, ist der durch ihn erhobene Widerspruch unzulässig (ebenso LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris, Rn. 23; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris, Rn. 16).

    Soweit formuliert wird, das Nachweisverlangen stehe im Ermessen der Behörde (so BSG, Urteil vom 15. Oktober 1981 - 5b/5 RJ 90/80 - in juris, Rn. 21; LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris, Rn. 23; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris, Rn. 17; LSG Schleswig-Holstein, Beschluss vom 12. Juni 2014 - L 6 AS 522/13 B PKH - in juris, Rn. 7) ist dies zumindest missverständlich, weil es für die Rechtmäßigkeit des Nachweisverlangens eine Nähe zu den bei materiellen Ermessensentscheidungen maßgeblichen Maßstäben suggeriert.

    Außerdem bedarf die Ausübung des Verfahrensermessens - anders als die Ausübung materiellen Ermessens - keiner Begründung durch die Behörde (im Ergebnis ebenso LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris, Rn. 17).

    Eine entsprechende Anforderung errichtet § 13 Abs. 1 Satz 3 SGB X gerade nicht (a.A. LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris, Rn. 27; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris, Rn. 19; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16. Oktober 2013 - L 2 AS 1342/13 B - in juris, Rn. 13) und unterscheidet sich damit namentlich von der ansonsten ähnlichen Regelung des § 73 Abs. 6 Satz 2 SGG, nach dem das Gericht für die schriftliche Vorlage der Prozessvollmacht eine Frist bestimmen kann.

    Im Übrigen kann der Nachweis der schriftlichen Bevollmächtigung entgegen einer insbesondere für das Vorverfahren nach der VwGO vertretenen Auffassung (Kopp/Ramsauer, VwVfG, 15. Aufl. 2014, § 14 Rn 21; Porz, in: Fehling/Kastner/Störmer, Verwaltungsrecht, 3. Aufl. 2013, § 14 VwVfG Rn 9) ohnehin nicht nach der Entscheidung über den Widerspruch mit heilender Wirkung für das Widerspruchsverfahren erfolgen (ebenso LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris, Rn. 24; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris, Rn. 22; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16. Oktober 2013 - L 2 AS 1342/13 B - in juris, Rn. 12; a.A. LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 29. Januar 1993 - L 3 Ar 1918/89 - juris, Rn. 24; Fichte, in: Kreikebohm/Spellbrink/Waltermann [Hrsg.], Kommentar zum Sozialrecht, 3. Aufl. 2013, § 13-15 SGB X Rn. 12).

    Dieser Befund ist allerdings durch die spätere Rechtsentwicklung überholt (so auch LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris, Rn. 24; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris, Rn. 24).

  • VG Augsburg, 09.05.2016 - Au 3 K 16.114

    Unzulässige Klage gegen Nichtgewährung von Ausbildungsförderung

    Das Nachweisverlangen i. S. v. § 13 Abs. 1 Satz 3 SGB X steht im Ermessen der Behörde (auch der Widerspruchsbehörde, vgl. etwa RhPfLSG, U. v. 30.4.2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 25).

    Ein Nachweisverlangen i. S. v. § 13 Abs. 1 Satz 3 SGB X ist daher - auch im Falle eines Rechtsanwalts - nicht erst dann ermessensfehlerfrei, wenn berechtigte Zweifel bestehen, ob der Betreffende tatsächlich vertretungsberechtigt ist; dies ergibt sich auch aus dem nach § 67b SGB X gebotenen Sozialdatenschutz (vgl. zum Ganzen: LSG BW, B. v. 23.6.2015 - L 4 R 3235/14 - juris Rn. 26; RhPfLSG, U. v. 30.4.2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 17 f.).

    Die Anforderung des Nachweises der Vollmacht i. S. v. § 13 Abs. 1 Satz 3 SGB X muss regelmäßig mit einer angemessenen Frist verbunden sein (vgl. LSG NW, B. v. 18.6.2015 - L 8 R 999/13 B ER - juris Rn. 32; RhPfLSG, U. v. 30.4.2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 19; BayLSG, B. v. 6.5.2011 - L 6 R 441/10 - juris Rn. 3/17; a.A. LSG BW, B. v. 23.6.2015 - L 4 R 3235/14 - juris Rn. 29-31).

    Maßgeblich ist letztlich, ob der Bevollmächtigte die Folgen des Fehlens des Nachweises einer Vollmacht kannte und ob er in der konkreten Situation die behördlichen Hinweise dahin verstehen musste, dass keine Sachentscheidung ergehen, sondern sein Widerspruch als unzulässig verworfen würde (vgl. zum Ganzen: LSG BW, B. v. 23.6.2015 - L 4 R 3235/14 - juris Rn. 28; LSG NW, B. v. 18.6.2015 - L 8 R 999/13 B ER - juris Rn. 32; RhPfLSG, U. v. 30.4.2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 19; VG München, U. v. 27.8.2009 - M 10 K 09.390 - juris Rn. 23 f.; a.A. wohl BayLSG, B. v. 6.5.2011 - L 6 R 441/10 - juris Rn. 3/17).

    Erfolgt nach ordnungsgemäßer behördlicher Aufforderung i. S. v. § 13 Abs. 1 Satz 3 SGB X kein fristgemäßer schriftlicher Vollmachtsnachweis, so sind die bisherigen Verfahrenshandlungen - insbesondere die Widerspruchseinlegung - unwirksam, der Widerspruch ist sodann als unzulässig zu verwerfen (vgl. LSG BW, B. v. 23.6.2015 - L 4 R 3235/14 - juris Rn. 24; LSG NW, B. v. 18.6.2015 - L 8 R 999/13 B ER - juris Rn. 32; RhPfLSG, U. v. 30.4.2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 16; VG Augsburg, U. v. 8.10.2002 - Au 3 K 02.777 - juris Rn. 10).

    Diese Wertung ist aus Gründen der Rechtsklarheit und Rechtssicherheit für die Behörde nötig, die zuvor ausdrücklich auf den Nachweis der Bevollmächtigung im Widerspruchsverfahren gedrängt hat (vgl. zum Ganzen: LSG BW, B. v. 23.6.2015 - L 4 R 3235/14 - juris Rn. 34 f.; RhPfLSG, U. v. 30.4.2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 21-27; VG München, U. v. 27.8.2009 - M 10 K 09.390 - juris Rn. 23 f.; VG Augsburg, U. v. 8.10.2002 - Au 3 K 02.777 - juris Rn. 10).

  • SG Frankfurt/Oder, 11.04.2018 - S 39 AS 588/17

    Sozialgerichtliches Verfahren - kombinierte Anfechtungs- und Verpflichtungsklage

    Ist nämlich ein Bevollmächtigter für das Verfahren bestellt, muss sich die Behörde gemäß § 13 Abs. 3 S.1 SGB X an diesen wenden, (vergleiche Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, Aktenzeichen L 3 AS 98/13, zu recherchieren unter www.juris.de; so auch bereits zutreffend Sozialgericht Frankfurt (Oder), Gerichtsbescheid vom 12. Januar 2018, Aktenzeichen S 17 AS 921/17, nicht veröffentlicht; in diesem Sinne auch Mutschler in Kassler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, Stand 97. Ergänzungslieferung Dezember 2017, zu § 13 SGB X, Randnummer 10).

    Soweit formuliert wird, das Nachweisverlangen stehe im Ermessen der Behörde (so BSG, Urteil vom 15. Oktober 1981 - 5b/5 RJ 90/80 - in juris, Rn. 21; LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris, Rn. 23; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris, Rn. 17; LSG Schleswig-Holstein, Beschluss vom 12. Juni 2014 - L 6 AS 522/13 B PKH - in juris, Rn. 7) ist dies zumindest missverständlich, weil es für die Rechtmäßigkeit des Nachweisverlangens eine Nähe zu den bei materiellen Ermessensentscheidungen maßgeblichen Maßstäben suggeriert.

    Außerdem bedarf die Ausübung des Verfahrensermessens - anders als die Ausübung materiellen Ermessens - keiner Begründung durch die Behörde (im Ergebnis ebenso LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris, Rn. 17).".

    Die Rechtsprechung hat aus den allgemeinen Verfahrensgrundsätzen der Klarheit und der Fairness des Verfahrens und des Verbots von Überraschungsentscheidungen abgeleitet, dass eine Verwerfung eines Widerspruches mit Rücksicht auf einen fehlenden Nachweis der Bevollmächtigung des als Bevollmächtigten Auftretenden nur dann rechtmäßig ist, wenn die Behörde den Vertreter unter Setzung einer angemessenen Frist zur Führung des Vollmachtnachweises auffordert und für den Fall, dass der Vollmachtnachweis nicht erfolgt, die Verwerfung des Widerspruches als unzulässig (und nicht etwa eine "Entscheidung nach Aktenlage") ankündigt (grundlegend: Bayerisches Landessozialgericht, Beschluss vom 3. Juni 2016, Aktenzeichen L 7 AS 233/16 B ER, Rn 30, zu recherchieren unter www.juris.de; Landessozialgericht Rheinland - Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, a.a.O., Rn 19).

    Der entscheidende Zeitpunkt hierfür ist spätestens der Erlass des Widerspruchsbescheides, da es dem im Widerspruchsverfahren Unterlegenen ansonsten möglich wäre, einer verfahrensmäßig rechtmäßig ergangenen Entscheidung nachträglich die Grundlage zu entziehen und die nach dem Sinn und Zweck des § 78 Abs. 1 SGG grundsätzlich vorgesehene Sachprüfung im Widerspruchsverfahren zu umgehen (vgl. Landessozialgericht Rheinland - Pfalz, Urteil vom 30. April 2013, a.a.O., Rn 26; Landessozialgericht Baden - Württemberg, a.a.O., 34, m.w.N., jeweils auch unter Darlegung der Gegenauffassung).

  • VG Frankfurt/Oder, 17.12.2019 - 3 K 1166/15
    Die fehlende Vertretungsmacht im Widerspruchsverfahren kann in diesem Fall nicht rückwirkend dadurch geheilt werden, dass die Vollmacht im gerichtlichen Verfahren nachgewiesen und die bereits vorgenommenen Verfahrenshandlungen genehmigt werden (so wohl Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 6. Februar 2019 - OVG 11 N 15.15 -, juris Rn. 6 und OVG Lüneburg, Beschluss vom 13. September 2007 - 11 LA 288/07 -, juris Rn. 7; VG Augsburg, Urteil vom 8. Oktober 2002 - Au 3 K 02.777 -, juris Rn. 10; VG Düsseldorf, Urteil vom 13. August 2004 - 13 K 4117/01 -, juris Rn. 20 ff.; VG Würzburg, Urteil vom 15. Oktober 1992 - W 1 K 91.1388; Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 -, juris Rn. 26 ff.; Schleswig-Holsteinisches Landessozialgericht, Urteil vom 04. November 2008 - L 4 KA 3/07 -, juris Rn. 27; Bader/Ronellenfitsch, BeckOK VwVfG (2019) Rn. 12.1; Pautsch/Hoffmann, VwVfG (2016) § 14 Rn. 10 f.).

    Dies ist für den Fall des Widerspruchsverfahrens der Zeitpunkt der Zurückweisung des Widerspruchs als unzulässig, denn andernfalls könnte der Widerspruchsführer einer verfahrensrechtlich rechtmäßig ergangenen Entscheidung nachträglich die Grundlage entziehen (VG Augsburg, Urteil vom 8. Oktober 2002 - Au 3 K 02.777 -, juris Rn. 10; VG Düsseldorf, Urteil vom 13. August 2004 - 13 K 4117/01 -, juris Rn. 20; Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 -, juris Rn. 26).

    b) Mit diesen Erwägungen kann es auch nicht darauf ankommen, ob die erst im gerichtlichen Verfahren schriftlich nachgewiesene Vollmacht noch vor der Entscheidung im Widerspruchsverfahren oder erst zu einem späteren Zeitpunkt erteilt worden ist (VG Düsseldorf, Urteil vom 13. August 2004 - 13 K 4117/01 -, juris Rn. 22; Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 -, juris Rn. 26; vgl. auch VG Augsburg, Urteil vom 8. Oktober 2002 - Au 3 K 02.777 -, juris Rn. 10).

    Das führte vor dem Hintergrund, dass eine Vollmacht grundsätzlich auch mündlich wirksam erteilt werden kann und dass selbst schriftliche Vollmachtserklärungen keine (oder jedenfalls zweifelhafte Angaben) zum Ausstellungsdatum vorhalten können, zu erheblichen Unsicherheiten, die mit dem dargestellten Zweck der Regelung des § 14 Abs. 1 Satz 3 VwVfG nicht vereinbar sind (VG Düsseldorf, Urteil vom 13. August 2004 - 13 K 4117/01 -, juris Rn. 24 f.; Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 -, juris Rn. 26).

  • LSG Hessen, 28.02.2024 - L 6 AS 8/24

    Sozialverwaltungsverfahren

    Deswegen habe der Beklagte sich mit dem Hinweis begnügen dürfen, es werde nach Aktenlage entschieden (Verweis u.a. auf LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13, juris, Rn. 19 f.).

    Vielmehr handelt es sich um einen Fall sogenannten Verfahrensermessens der Behörde, das vom Gericht nur dahin zu prüfen ist, ob seine gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, und bei dem eine Begründung, wenn überhaupt, jedenfalls dann nicht zu verlangen ist, wenn die für die Anforderung maßgeblichen Gesichtspunkte auf Grund der konkreten Umstände des Einzelfalles hinreichend klar erkennbar sind (vgl. ähnlich bzw. ein Begründungserfordernis ganz verneinend: z.B. LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13, BeckRS 2013, 204761, Rn. 15; Bühs, NZS 2017, 169, 171; Roller, in: Schütze, SGB X, 9. Aufl. 2020, § 13 Rn. 6a; anders dagg.: Sächs. LSG, Beschluss vom 5. Juni 2015 - L 3 AL 150/13 B PKH, BeckRS 2016, 72453, Rn. 15 ff.; offen: Prehn, in: Diering/Timme/Stähler, LPK-SGB X, 6. Auflage 2022, § 13 Rn. 8).

  • LSG Bayern, 03.06.2016 - L 7 AS 233/16

    Eilverfahren - Renten-Ersatzantrag des Jobcenters - Vollmachtsloser Anwalt

    Wenn die Behörde sich gleichwohl entschließt, nach einem fristgemäßen Widerspruch von einem Rechtsanwalt eine Vollmacht anzufordern, kann sie diesen regelmäßig nur dann als unzulässig zurückweisen, wenn sie hierfür eine Frist gesetzt hat und auf die drohende Verwerfung als unzulässig hingewiesen hat (LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30.04.2013, L 3 AS 98/13, Rn. 19 unter Hinweis auf BSG, Urteil vom 13.12.2000, B 6 KA 29/00 R, Rn. 16 zum Parallelfall im sozialgerichtlichen Verfahren).
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 09.06.2020 - L 2 AS 401/19
    Geschieht dies nicht, ist der durch ihn erhobene Widerspruch unzulässig (LSG NRW, Beschluss vom 16.10.2013, L 2 AS 1342/13 B, juris Rdnr. 12; ebenso LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris Rdnr. 23, und Beschluss vom 12.06.2014, L 6 AS 522/13 B PKH, juris Rdnr. 9; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rdnr. 16).

    Denn der Nachweis der schriftlichen Bevollmächtigung kann nicht nach der Entscheidung über den Widerspruch mit heilender Wirkung für das Widerspruchsverfahren erfolgen (vgl. LSG NRW, Beschluss vom 16.10.2013, Az. L 2 AS 1342/13 B, juris Rdnr. 12; ebenso LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4.11.2008, Az. L 4 KA 3/07, Rdnr. 24; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30.04.2013, Az. L 3 AS 98/13 - juris Rdnr. 22).

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 16.10.2013 - L 2 AS 1342/13
    Zutreffend ist das Sozialgericht zwar davon ausgegangen, dass der Mangel der Vollmacht nicht durch Vorlage einer Vollmacht im gerichtlichen Verfahren geheilt werden kann, wenn der Widerspruch wegen der fehlenden Vollmacht bereits als unzulässig verworfen worden ist (vgl. hierzu LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30.04.2013 - L 3 AS 98/13, juris).
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 25.01.2023 - L 13 AS 137/22
    Geschieht dies nicht, ist der durch ihn erhobene Widerspruch unzulässig (vgl. etwa Landessozialgericht [LSG] Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris Rn. 23; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 16).

    Das insoweit auszuübende Verfahrensermessen bedarf keiner Begründung und ist gerichtlich nur dahingehend nachprüfbar, ob ein Verstoß gegen gesetzliche Vorschriften vorliegt (LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris Rn. 23; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 17; LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 23. Juni 2015 - L 4 R 3235/14 - juris Rn. 26; LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 9. Juni 2020 - L 2 AS 401/19 - juris Rn. 37; LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 18. Juni 2021 - L 19 AS 2551/17 - juris Rn. 33; Roller in: Schütze, SGB X, 9. Aufl. 2020, § 13 Rn. 6a; Mutschler in: Kasseler Kommentar, Stand: 1. August 2022, § 13 SGB X Rn. 15; a. A. hinsichtlich des Begründungserfordernisses: Sächsisches LSG, Beschluss vom 5. Juni 2015 - L 3 AL 150/13 B PKH - juris Rn. 23).

    Soweit Rechtsanwalt K. im Klageverfahren eine Vollmacht der Klägerin vorgelegt hat, wird der Mangel der Vollmacht im Widerspruchsverfahren nach nahezu einhelliger Auffassung in der sozialgerichtlichen Rechtsprechung und Literatur, der der Senat folgt, nicht durch Vorlage der Vollmacht im gerichtlichen Verfahren geheilt, denn anderenfalls könnte der Kläger einer verfahrensrechtlich rechtmäßig ergangenen Widerspruchsentscheidung nachträglich die Grundlage entziehen (vgl. LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 4. November 2008 - L 4 KA 3/07 - juris Rn. 24 f.; LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30. April 2013 - L 3 AS 98/13 - juris Rn. 21 ff.; LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 23. Juni 2015 - L 4 R 3235/14 - juris Rn. 34 f.; LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 9. Juni 2020 - L 2 AS 401/19 - juris Rn. 40; LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 18. Juni 2021 - L 19 AS 2551/17 - juris Rn. 33; Roller a. a. O. Rn. 12; Mutschler a. a. O. Rn. 18; Prehn in: Diering/Timme/Stähler, SGB X, 5. Aufl. 2019, § 13 Rn. 8; a. A. - ohne nähere Begründung - Fichte in: Kreikebohm, Kommentar zum Sozialrecht, 3. Aufl. 2013, §§ 13 - 15 SGB X Rn. 12).

  • LSG Berlin-Brandenburg, 18.06.2021 - L 19 AS 2551/17

    Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Bevollmächtigter im

  • SG Kassel, 13.07.2023 - S 14 AS 399/19
  • SG Duisburg, 09.11.2020 - S 49 AS 3901/19
  • LSG Sachsen-Anhalt, 30.11.2020 - L 2 AS 38/20

    Sozialgerichtliches Verfahren - Zulässigkeit der isolierten Anfechtung eines

  • LSG Niedersachsen-Bremen, 23.09.2015 - L 13 AS 351/14
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  • LSG Nordrhein-Westfalen, 09.09.2013 - L 6 AS 1085/13
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 20.11.2013 - L 12 AS 343/13

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  • LSG Niedersachsen-Bremen, 11.06.2020 - L 15 AS 187/19
  • SG Karlsruhe, 09.05.2023 - S 12 AS 3350/22

    Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Bevollmächtigter im

  • LSG Niedersachsen-Bremen, 22.08.2017 - L 11 AS 1275/15
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 16.11.2015 - L 11 AS 334/14
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 24.10.2017 - L 11 AS 1588/15
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 07.02.2017 - L 8 SO 197/16
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 26.05.2014 - L 7 AS 650/13
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 27.03.2019 - L 13 AS 38/17
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