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   OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02   

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OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02 (https://dejure.org/2004,4228)
OVG Mecklenburg-Vorpommern, Entscheidung vom 15.09.2004 - 1 L 106/02 (https://dejure.org/2004,4228)
OVG Mecklenburg-Vorpommern, Entscheidung vom 15. September 2004 - 1 L 106/02 (https://dejure.org/2004,4228)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Anwendbarkeit des § 107 des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) auf jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion; Bestimmung des gewöhnlichen Aufenthalts; Auslegung des Begriffs "Umzug" im Sinne des § 107 Abs. 1 BSHG; Kostenerstattungsanspruch bei Umverteilung von ...

  • Judicialis

    BSHG § 107; ; BSHG § 111; ; BSHG § 120 Abs. 5; ; HumHAG § 1

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BSHG § 107 § 111, 120 Abs. 5; HUMHAG § 1
    Sozialhilfe; Kostenerstattung; jüdische Emigranten; Sowjetunion; Kontingentflüchtling; Kontingentflüchtlingsgesetz; Anwendbarkeit; Auflage; Wohnsitzauflage; Nebenbestimmung; Aufhebung; Ergebnisprotokoll; Grundsatzerlass; räumliche Beschränkung; Umverteilung; ...

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • LKV 2005, 510
 
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Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (23)

  • OVG Berlin, 15.11.2002 - 8 SN 258.00

    Wohnsitzbeschränkung für jüdische Emigranten bei Sozialhilfebezug

    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Das Kontingentflüchtlingsgesetz gilt nicht allgemein für Ausländer, sondern nur für ausländische Flüchtlinge, also für Ausländer, die sich in einer Verfolgungssituation befinden, wobei die Verfolgung nicht notwendig politischer Art sein muss, oder deren Lage durch ein Flüchtlingsschicksal gekennzeichnet ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Februar 1996 - 9 C 145/95 -, DVBl 1996, 624 - zitiert nach JURIS; VG Augsburg, Urteil vom 11. Juli 2000 - Au 3 K 99.30656 -, NVwZ 2000, 1449, 1450; OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; VG Neustadt a.d.W., Urteil vom 06. Oktober 1999 - 8 K 37/99 -, NVwZ 2000, 1447, 1448).

    Ob bei den jüdischen Emigranten in der Regel die nach dem Kontingentflüchtlingsgesetz erforderliche Verfolgungssituation bzw. Flüchtlingseigenschaft tatsächlich nicht vorliegen (vgl. VG Augsburg, Urteil vom 11. Juli 2000 - Au 3 K 99.30656 -, NVwZ 2000, 1449, 1450; OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; vgl. auch Rittstieg, Anm. zu VG München, Beschluss vom 24. September 1997 - M 6 S 97.5973 -, InfAuslR 1997, 479), kann insoweit offen bleiben.

    Maßgeblich gegen einen Status der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion als "Kontingentflüchtlinge" spricht zum anderen weiter, dass gemäß Ergebnisprotokoll der Besprechung des Bundeskanzlers mit den Regierungschefs der Länder am 9. Januar 1991 und ausweislich des Grundsatzerlasses des Auswärtigen Amtes vom 25. März 1997 - Az. 514-516.20/7 - nur eine "entsprechende" Anwendung des Kontingentflüchtlingsgesetzes erfolgt (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; VG Neustadt a.d.W., Urteil vom 06. Oktober 1999 - 8 K 37/99 -, NVwZ 2000, 1447, 1448; vgl. auch VG Kassel, Beschluss vom 15. April 1998 - 4 E 4222/95 (4) -, InfAuslR 1999, 313, 314).

    § 120 Abs. 5 Satz 1 BSHG ist deshalb auf diese Gruppe anwendbar und nicht aufgrund spezieller auf Völkervertragsrecht beruhender bundesrechtlicher Vorschriften ausgeschlossen (ebenso OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2 und Beschluss vom 05. Februar 2001 - 6 S 51.00 -, DVBl 2001, 574, 575; a.A. Birk, in: LPK-BSHG, 6. Aufl., § 120 Rn. 30, und OVG Schleswig, Urteil vom 16. Januar 2002 - 2 L 7/01 -, jedoch jeweils ohne Begründung; VG Dessau, Urteil vom 02. Juni 1999 - A 2 K 178/97 - unter der Maßgabe, jüdische Emigranten seien Kontingentflüchtlinge ).

    Die Bestimmung "Wohnsitznahme nur in Mecklenburg-Vorpommern" ist kein selbständiges Verbot, sich außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns aufzuhalten oder niederzulassen, sondern erlegt dem Hilfeempfänger neben der - räumlich unbeschränkten - Aufenthaltserlaubnis lediglich auf, seinen Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern zu nehmen (vgl. VG Schleswig, Urteil vom 27. Mai 2003 - 14 A 16/03 -, JURIS; OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2 und Beschluss vom 05. Februar 2001 - 6 S 51.00 -, DVBl 2001, 574, 575; VG Braunschweig, Beschluss vom 24.07.2001 - 5 B 199/01 - InfAuslR 2002, 127 ff. und VG München, Urteil vom 11.06.2002 - M 21 K 02.1729 -InfAuslR 2003, 30 ff.).

    Bei der Wohnsitzauflage handelt es sich auch um eine ausländerrechtliche räumliche Beschränkung im Sinne von § 120 Abs. 5 Satz 1 BSHG (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2 und Beschluss vom 05. Februar 2001 - 6 S 51.00 -, DVBl 2001, 574, 575).

  • BVerwG, 02.10.2003 - 5 C 22.02

    Kontingentflüchtlinge, Kostenerstattung zwischen örtlichen Sozialhilfeträgern bei

    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Dieses Verfahren kann insbesondere nach Maßgabe der Stellungnahme des Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht mit Schriftsatz vom 22. September 2003 zu den beim Bundesverwaltungsgericht anhängig gewesenen Verfahren Az. 5 C 22.02 und 5 C 23.02, dem Standardschreiben des Bundesministerium des Innern - Stand: September 2003 - sowie dem Schreiben des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern vom 26. August 1996 an die Hansestadt Wismar zusammenfassend im Wesentlichen wie folgt beschrieben werden:.

    Dem auf das beschriebene Quotenverfahren bezogenen zentralen Argument der Beklagten, eine Kostenerstattung nach § 107 BSHG sei grundsätzlich ausgeschlossen, weil bei Anwendung des § 107 BSHG das abgebende Bundesland überproportional belastet werde, was dem Sinn und Zweck der Umquotierung widerspreche, hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteilen vom 02. Oktober 2003 - 5 C 22.02 und 5 C 23.02- (NVwZ-RR 2004, 358 , zitiert nach JURIS) eine Absage erteilt.

    Das Bundesverwaltungsgericht hat in diesen Entscheidungen, die jedenfalls im Verfahren Az. 5 C 22.02 ebenfalls jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion betrafen, klargestellt, dass die Kostenerstattungsregelung des § 107 BSHG auch in Fällen der Umverteilung von "Kontingentflüchtlingen" bzw. in den vom Bundesverwaltungsgericht zu entscheidenden Fällen gilt.

    Es gibt es keinen zwingenden Grund dafür, solche "unbillig" erscheinenden Konsequenzen einer unzulänglichen Abstimmung zwischen dem System der §§ 103 ff. BSHG und den Regelungen hinsichtlich der Aufnahme der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion ohne Anhalt im Gesetz gerade im Bereich des Erstattungsrechts des Bundessozialhilfegesetzes auszugleichen (vgl. BVerwG, Urteil vom 02. Oktober 2003 - 5 C 22.02 -, NVwZ-RR 2004, 358 - zitiert nach JURIS).

    Dem Bundesverwaltungsgericht ist allerdings ebenso wie den dortigen Vorinstanzen nicht darin zu folgen, wenn es - insbesondere mit Blick auf das Verfahren Az. 5 C 22.02 - in seinen Urteilen vom 02. Oktober 2003 ohne weitere Begründung annimmt, es handele sich bei den jüdischen Emigranten aus der Sowjetunion um ("anerkannte" - so die Formulierung im Tatbestand des Urteils des OVG Schleswig vom 16. Januar 2002 - 2 L 7/01) "Kontingentflüchtlinge".

    Weder den Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts vom 02. Oktober 2003 - 5 C 22.02 u. 5 C 23.02 - noch denen des Oberverwaltungsgerichts Schleswig vom 16. Januar 2002 - 2 L 7/01 - und des Verwaltungsgerichts Schleswig vom 03. April 2000 - 10 A 81/98 - können vor diesem Hintergrund Feststellungen zu einem Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksal der dort betroffenen Hilfeempfänger entnommen werden.

  • OVG Berlin, 05.02.2001 - 6 S 51.00

    D (A), Juden, Sowjetunion, Kontingentflüchtlinge, Sozialhilfe, Wohnsitzauflage,

    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Das Verwaltungsgericht schließe sich insoweit den Ausführungen des OVG Berlin in dessen Beschluss vom 05. Februar 2001 - 6 S 51.00 - zur Frage der Anwendbarkeit des § 120 Abs. 5 BSHG auf derartige Kontingentflüchtlinge an.

    § 120 Abs. 5 Satz 1 BSHG ist deshalb auf diese Gruppe anwendbar und nicht aufgrund spezieller auf Völkervertragsrecht beruhender bundesrechtlicher Vorschriften ausgeschlossen (ebenso OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2 und Beschluss vom 05. Februar 2001 - 6 S 51.00 -, DVBl 2001, 574, 575; a.A. Birk, in: LPK-BSHG, 6. Aufl., § 120 Rn. 30, und OVG Schleswig, Urteil vom 16. Januar 2002 - 2 L 7/01 -, jedoch jeweils ohne Begründung; VG Dessau, Urteil vom 02. Juni 1999 - A 2 K 178/97 - unter der Maßgabe, jüdische Emigranten seien Kontingentflüchtlinge ).

    Die Bestimmung "Wohnsitznahme nur in Mecklenburg-Vorpommern" ist kein selbständiges Verbot, sich außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns aufzuhalten oder niederzulassen, sondern erlegt dem Hilfeempfänger neben der - räumlich unbeschränkten - Aufenthaltserlaubnis lediglich auf, seinen Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern zu nehmen (vgl. VG Schleswig, Urteil vom 27. Mai 2003 - 14 A 16/03 -, JURIS; OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2 und Beschluss vom 05. Februar 2001 - 6 S 51.00 -, DVBl 2001, 574, 575; VG Braunschweig, Beschluss vom 24.07.2001 - 5 B 199/01 - InfAuslR 2002, 127 ff. und VG München, Urteil vom 11.06.2002 - M 21 K 02.1729 -InfAuslR 2003, 30 ff.).

    Bei der Wohnsitzauflage handelt es sich auch um eine ausländerrechtliche räumliche Beschränkung im Sinne von § 120 Abs. 5 Satz 1 BSHG (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2 und Beschluss vom 05. Februar 2001 - 6 S 51.00 -, DVBl 2001, 574, 575).

  • BVerwG, 18.03.1999 - 5 C 11.98
    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Nach Maßgabe des einschlägigen (vgl. BVerwG, Urteil vom 18. März 1999 - 5 C 11/98 -, DVBl 1999, S. 1126 - zitiert nach JURIS) § 30 Abs. 3 Satz 2 SGB I hat jemand den gewöhnlichen Aufenthalt dort, wo er sich unter Umständen aufhält, die erkennen lassen, dass er an diesem Ort oder in diesem Gebiet nicht nur vorübergehend verweilt.

    Auch in einem Übergangswohnheim - um eine solche Einrichtung handelt es sich ersichtlich bei der vom Hilfeempfänger in Schwerin bewohnten Unterkunft - kann ein gewöhnlicher Aufenthalt im Sinne eines Aufenthalts "bis auf weiteres" begründet werden (vgl. zum Ganzen BVerwG, Urteil vom 18. März 1999 - 5 C 11/98 -, a.a.O.).

    Es ist im Übrigen nicht ersichtlich, inwieweit hinsichtlich der vom Bundesverwaltungsgericht für die Unterbringung von Spätaussiedlern in Übergangswohnheimen bezogen auf die vorstehend erörterten Tatbestandsmerkmale des § 107 Abs. 1 BSHG entwickelten Rechtsprechung für die Gruppe der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion und deren Unterbringung in ebensolchen Unterkünften etwas anderes gelten sollte; dies gilt jedenfalls für die Fälle, in denen die jüdischen Emigranten - wie vorliegend - ihren gewöhnlichen Aufenthalt entsprechend der Zuweisung im Verteilungsverfahren begründet haben (vgl. BVerwG, Urteil vom 18. März 1999 - 5 C 11/98 -, a.a.O.).

    Ein Umzug ist anzunehmen, wenn der Umziehende die bisherige Unterkunft und den gewöhnlichen Aufenthalt aufgibt und einen Aufenthaltswechsel in der Absicht vornimmt, an den bisherigen Aufenthaltsort (vorerst) nicht mehr zurückzukehren (vgl. BVerwG, Urteil vom 18. März 1999 - 5 C 11/98 -, a.a.O.).

  • BVerwG, 18.05.2000 - 5 C 29.98

    Sozialhilfe, Konventionsflüchtlinge, Anspruch auf uneingeschränkte Sozialhilfe;

    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Die Frage nach dem Verhältnis des § 120 Abs. 5 Satz 1 BSHG zu § 107 BSHG im Allgemeinen ist in der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, der sich der Senat anschließt, klar dahingehend beantwortet, dass im Anwendungsbereich der "bereichsspezifischen Sonderregelung" (vgl. BVerwG, Urteil vom 18. Mai 2000 - 5 C 29.98 -, BVerwGE 111, 200, 206) des § 120 Abs. 5 BSHG die Anwendung des § 107 BSHG ausgeschlossen ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 13. November 2003 - 5 C 54.02 -, JURIS).

    Dies folgt aus dem Zweck des § 120 Abs. 5 BSHG, bei Ausländern, die die Voraussetzungen des § 120 Abs. 5 Satz 1 oder 2 BSHG erfüllen, eine Verlagerung von Sozialhilfelasten von einem Bundesland in ein anderes durch eine Binnenwanderung solcher Ausländer und eine daraus folgende Belastung einzelner Teile des Bundesgebietes, insbesondere der Ballungszentren, mit Sozialhilfekosten zu verhindern (vgl. BVerwG, Urteil vom 13. November 2003 - 5 C 54.02 -, JURIS; vgl. auch BVerwG, Urteil vom 18. Mai 2000 - 5 C 29.98 -, a.a.O.).

    Ebenso unzweifelhaft findet § 120 Abs. 5 BSHG auf Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention ("Konventionsflüchtlinge") keine Anwendung, weil Art. 1 des Europäischen Fürsorgeabkommens vom 11. Dezember 1953 (BGBl. II 1956, S. 564) i.V.m. Art. 1 und 2 des Zusatzprotokolls zu diesem Abkommen vom 11. Dezember 1953 (BGBl. II 1956 S. 578) als Spezialvorschriften - im Sinne von § 120 Abs. 1 Satz 3 BSHG - dies ausschließen (vgl. BVerwG, Urteil vom 18. Mai 2000 - 5 C 29.98 -, BVerwGE 111, 200; vgl. auch Birk, in: LPK-BSHG, 6. Aufl., § 120 Rn. 30).

  • BVerwG, 27.02.1996 - 9 C 145.95
    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Der Begriff des "Kontingentflüchtlings" knüpft an die als Kurzform für das Gesetz über Maßnahmen für im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen aufgenommene Flüchtlinge vom 22. Juli 1980 (BGBl. I S. 1057, zuletzt geändert durch Gesetz vom 29. Oktober 1997, BGBl. I S. 2584 ) gebräuchliche Bezeichnung "Kontingentflüchtlingsgesetz" an (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Februar 1996 - 9 C 145/95 -, DVBl 1996, 624 - zitiert nach JURIS; deshalb nachfolgend: KontingentflüchtlingsG bzw. HumHAG).

    Das Kontingentflüchtlingsgesetz gilt nicht allgemein für Ausländer, sondern nur für ausländische Flüchtlinge, also für Ausländer, die sich in einer Verfolgungssituation befinden, wobei die Verfolgung nicht notwendig politischer Art sein muss, oder deren Lage durch ein Flüchtlingsschicksal gekennzeichnet ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Februar 1996 - 9 C 145/95 -, DVBl 1996, 624 - zitiert nach JURIS; VG Augsburg, Urteil vom 11. Juli 2000 - Au 3 K 99.30656 -, NVwZ 2000, 1449, 1450; OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; VG Neustadt a.d.W., Urteil vom 06. Oktober 1999 - 8 K 37/99 -, NVwZ 2000, 1447, 1448).

    Verfahrenstechnisch entsteht die Rechtsstellung i.S.v. § 1 HumHAG dann mit der Aufnahme kraft Gesetzes; ein Anerkennungs- oder Feststellungsverfahren gibt es insoweit nicht (vgl. OVG Koblenz, Beschluss vom 26. November 1999 - 11 A 11523/99 -, DÖV 2000, 253 - zitiert nach JURIS; vgl. auch BVerwG, Urteil vom 27. Februar 1996 - 9 C 145/95 -, a.a.O.).

  • VG Augsburg, 11.07.2000 - Au 3 K 99.30656
    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Das Kontingentflüchtlingsgesetz gilt nicht allgemein für Ausländer, sondern nur für ausländische Flüchtlinge, also für Ausländer, die sich in einer Verfolgungssituation befinden, wobei die Verfolgung nicht notwendig politischer Art sein muss, oder deren Lage durch ein Flüchtlingsschicksal gekennzeichnet ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Februar 1996 - 9 C 145/95 -, DVBl 1996, 624 - zitiert nach JURIS; VG Augsburg, Urteil vom 11. Juli 2000 - Au 3 K 99.30656 -, NVwZ 2000, 1449, 1450; OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; VG Neustadt a.d.W., Urteil vom 06. Oktober 1999 - 8 K 37/99 -, NVwZ 2000, 1447, 1448).

    Ob bei den jüdischen Emigranten in der Regel die nach dem Kontingentflüchtlingsgesetz erforderliche Verfolgungssituation bzw. Flüchtlingseigenschaft tatsächlich nicht vorliegen (vgl. VG Augsburg, Urteil vom 11. Juli 2000 - Au 3 K 99.30656 -, NVwZ 2000, 1449, 1450; OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; vgl. auch Rittstieg, Anm. zu VG München, Beschluss vom 24. September 1997 - M 6 S 97.5973 -, InfAuslR 1997, 479), kann insoweit offen bleiben.

    Die Rechtsstellung i.S. von § 1 Abs. 1 HumHAG entsteht kraft Gesetzes, wenn die tatbestandlichen Voraussetzungen des Gesetzes vorliegen; ein Anerkennungs- oder Feststellungsverfahren ist nicht vorgesehen (vgl. VG Augsburg, Urteil vom 11. Juli 2000 - Au 3 K 99.30656 -, NVwZ 2000, 1449).

  • BVerwG, 02.10.2003 - 5 C 23.02
    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Dieses Verfahren kann insbesondere nach Maßgabe der Stellungnahme des Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht mit Schriftsatz vom 22. September 2003 zu den beim Bundesverwaltungsgericht anhängig gewesenen Verfahren Az. 5 C 22.02 und 5 C 23.02, dem Standardschreiben des Bundesministerium des Innern - Stand: September 2003 - sowie dem Schreiben des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern vom 26. August 1996 an die Hansestadt Wismar zusammenfassend im Wesentlichen wie folgt beschrieben werden:.

    Dem auf das beschriebene Quotenverfahren bezogenen zentralen Argument der Beklagten, eine Kostenerstattung nach § 107 BSHG sei grundsätzlich ausgeschlossen, weil bei Anwendung des § 107 BSHG das abgebende Bundesland überproportional belastet werde, was dem Sinn und Zweck der Umquotierung widerspreche, hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteilen vom 02. Oktober 2003 - 5 C 22.02 und 5 C 23.02- (NVwZ-RR 2004, 358 , zitiert nach JURIS) eine Absage erteilt.

    Weder den Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts vom 02. Oktober 2003 - 5 C 22.02 u. 5 C 23.02 - noch denen des Oberverwaltungsgerichts Schleswig vom 16. Januar 2002 - 2 L 7/01 - und des Verwaltungsgerichts Schleswig vom 03. April 2000 - 10 A 81/98 - können vor diesem Hintergrund Feststellungen zu einem Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksal der dort betroffenen Hilfeempfänger entnommen werden.

  • VG Kassel, 15.04.1998 - 4 E 4222/95

    Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung für aus der Sowjetunion stammende Juden;

    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Maßgeblich gegen einen Status der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion als "Kontingentflüchtlinge" spricht zum anderen weiter, dass gemäß Ergebnisprotokoll der Besprechung des Bundeskanzlers mit den Regierungschefs der Länder am 9. Januar 1991 und ausweislich des Grundsatzerlasses des Auswärtigen Amtes vom 25. März 1997 - Az. 514-516.20/7 - nur eine "entsprechende" Anwendung des Kontingentflüchtlingsgesetzes erfolgt (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; VG Neustadt a.d.W., Urteil vom 06. Oktober 1999 - 8 K 37/99 -, NVwZ 2000, 1447, 1448; vgl. auch VG Kassel, Beschluss vom 15. April 1998 - 4 E 4222/95 (4) -, InfAuslR 1999, 313, 314).

    Man kann insoweit auch nicht einfach "mit Rücksicht auf die außenpolitischen Erwägungen in Richtung Rußland und Israel (über dieses 'entsprechend') hinwegsehen und den betreffenden Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz als 'wirkliche' Aufnahme nach § 1 Abs. 1 HumHAG werten" (vgl. VG Kassel, Beschluss vom 15. April 1998 - 4 E 4222/95 (4) -, InfAuslR 1999, 313, 314).

  • VG Neustadt, 06.10.1999 - 8 K 37/99

    Verziehen vom Ort des gewöhnlichen Aufenthalts.

    Auszug aus OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 106/02
    Das Kontingentflüchtlingsgesetz gilt nicht allgemein für Ausländer, sondern nur für ausländische Flüchtlinge, also für Ausländer, die sich in einer Verfolgungssituation befinden, wobei die Verfolgung nicht notwendig politischer Art sein muss, oder deren Lage durch ein Flüchtlingsschicksal gekennzeichnet ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Februar 1996 - 9 C 145/95 -, DVBl 1996, 624 - zitiert nach JURIS; VG Augsburg, Urteil vom 11. Juli 2000 - Au 3 K 99.30656 -, NVwZ 2000, 1449, 1450; OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; VG Neustadt a.d.W., Urteil vom 06. Oktober 1999 - 8 K 37/99 -, NVwZ 2000, 1447, 1448).

    Maßgeblich gegen einen Status der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion als "Kontingentflüchtlinge" spricht zum anderen weiter, dass gemäß Ergebnisprotokoll der Besprechung des Bundeskanzlers mit den Regierungschefs der Länder am 9. Januar 1991 und ausweislich des Grundsatzerlasses des Auswärtigen Amtes vom 25. März 1997 - Az. 514-516.20/7 - nur eine "entsprechende" Anwendung des Kontingentflüchtlingsgesetzes erfolgt (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 15. November 2002 - 8 SN 258.00 -, EZAR 018 Nr. 2, S. 4; VG Neustadt a.d.W., Urteil vom 06. Oktober 1999 - 8 K 37/99 -, NVwZ 2000, 1447, 1448; vgl. auch VG Kassel, Beschluss vom 15. April 1998 - 4 E 4222/95 (4) -, InfAuslR 1999, 313, 314).

  • BVerwG, 13.11.2003 - 5 C 54.02
  • VG Schleswig, 27.05.2003 - 14 A 16/03
  • VG Braunschweig, 24.07.2001 - 5 B 199/01

    Zu Unrecht erteilte Auflagen in einer Aufenthaltsbefugnis; Verhinderung der

  • BVerwG, 19.03.1996 - 1 C 34.93

    Ausländerrecht: Rechtsnatur der "Hinweise zur rechtlichen Behandlung abgelehnter

  • OVG Hamburg, 14.01.2004 - 4 Bf 355/01

    Erstattung von Zusammenhangskosten bei der Unterbringung in einer

  • OVG Rheinland-Pfalz, 26.11.1999 - 11 A 11523/99

    Sozialhilfe, keine Erstattung der Kosten von Hilfe zum Lebensunterhalt, wenn in

  • VGH Bayern, 23.09.2003 - 12 B 01.241

    D (A), Konventionsflüchtlinge, Aufenthaltsbefugnis, Wohnsitzauflage, Genfer

  • VG München, 11.06.2002 - M 21 K 02.1729

    Erstattungsansprüche zwischen Jugend- und Sozialhilfeträgern, Prozesszinsen;

  • BVerwG, 22.02.2001 - 5 C 34.00

    Aufenthaltsbefugnis, eingeschränkter Sozialhilfeanspruch von Inhabern einer;

  • VG München, 24.09.1997 - M 6 S 97.5973
  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 18.09.2003 - 1 L 124/03
  • BVerfG, 17.03.2004 - 1 BvR 1266/00

    Kontingentflüchtlinge, Kostenerstattung zwischen örtlichen Sozialhilfeträgern bei

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 107/02

    Sozialhilfe; Kostenerstattung; jüdische Emigranten; Sowjetunion;

  • VGH Bayern, 22.12.2010 - 19 B 09.824

    Erforderlichkeit eines Verfolgungsschicksals i.R.d. Berufung eines jüdischen

    a) Nach der Rechtsprechung des Senats (vgl. Beschluss vom 7.8.2008 - 19 B 07.1777 -, InfAuslR 2009, 98) genießen jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Januar 1991 die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG und können sich auch ohne Vorliegen eines Verfolgungsschicksals auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach Art. 33 Abs. 1 GFK/§ 60 Abs. 1 AufenthG berufen (ebenso VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in dieselbe Richtung auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; a.A. OVG Berlin, Beschluss vom 5.2.2001, DVBl 2001, 574 [575 f.]; BayVGH, Beschluss vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; BayVGH, Beschluss vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, Urteil vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ; VG Augsburg, Beschluss vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - ).

    Dies würde weder der Quellenlage noch der historischen Dimension der Aufnahme der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion gerecht (vgl. hierzu VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ) und stünde nicht zuletzt auch mit der bisherigen Verwaltungspraxis - nicht nur der Beklagten - in Widerspruch.

    aa) Der Wortlaut des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz gibt zwar eindeutig zu erkennen, dass die Aufnahme jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nur entsprechend den Vorschriften des HumHAG erfolgte, weil sich die Beteiligten von vornherein darüber im klaren waren, dass es sich bei den jüdischen Emigranten mangels Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksals gerade nicht um Kontingentflüchtlinge im Rechtssinne handelte, und eine unmittelbare Anwendung des tatbestandlich nicht einschlägigen Gesetzes deshalb nicht beschlossen werden konnte (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 -1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; OVG Berlin, Beschluss vom 30.7.2004 - 2 N 87.04 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002 -, EZAR 018, Nr. 2; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]).

    Aufgrund der Aufnahme dieses Personenkreises "entsprechend" dem Kontingentflüchtlingsgesetz ist eine mittelbare oder auch analoge Anwendung nicht etwa ausgeschlossen, sondern im Gegenteil gerade beabsichtigt (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; a.A.: VG Augsburg, Urteil vom 19.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ).

    Begrifflich lässt sich ihr Status jedoch durchaus als "Kontingentflüchtlinge in einem weiteren, gewissermaßen untechnischen Sinne" umschreiben (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ).

    Allein dies entspricht der mit der entsprechenden Anwendung des HumHAG beabsichtigten grundsätzlichen Gleichstellung jüdischer Emigranten mit Konventionsflüchtlingen (vgl. hierzu OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; Welte, in: Jakober/Welte, Aktuelles Ausländerrecht, Bd. 2, 60. Ergänzungslieferung 12/2001, § 33 AuslG RNr. 11; ders. in: Welte/Jakober, Aktuelles Ausländerrecht, 99. Ergänzungslieferung 11/2006, § 103 AufenthG RNr. 5).

  • VGH Bayern, 07.08.2008 - 19 B 07.1777

    Jüdischer Emigrant aus der ehemaligen Sowjetunion - Abschiebungsverbot trotz

    Entgegen einer in der Rechtsprechung verbreiteten Auffassung (vgl. OVG Berlin, B. vom 5.2.2001, DVBl. 2001, 574 [575 f.]; Bay VGH, B. vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 -, Juris; OVG Berlin, B. vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; Bay VGH, B. vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 -, Juris; VG Augsburg, U. vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, U. vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - Juris; VG Augsburg, B. vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - Juris; im Sinne einer mittelbaren Rechtsstellung entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG differenzierend jedoch: OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, U. vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 -, Juris; VG Neustadt, U. vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]) ist das Verwaltungsgericht Ansbach - wenn auch ohne nähere Begründung - zutreffend davon ausgegangen, dass die Klägerin die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG genießt und sich deshalb grundsätzlich auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach § 60 Abs. 1 AufenthG berufen darf (so mit Recht auch VG Karlsruhe, U. vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in die selbe Richtung wohl auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, U. vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 -, Juris).

    Dies würde weder der Quellenlage noch der historischen Dimension der Aufnahme der jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion gerecht (vgl. hierzu VG Karlsruhe, U. vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, U. vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 -, Juris) und stünde nicht zuletzt auch mit der bisherigen Verwaltungspraxis - nicht nur der Beklagten - in Widerspruch.

    a) Der Wortlaut des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz gibt zwar eindeutig zu erkennen, dass die Aufnahme jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nur entsprechend den Vorschriften des HumHAG erfolgte, weil sich die Beteiligten von vornherein darüber im klaren waren, dass es sich bei den jüdischen Emigranten mangels Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksal gerade nicht um Kontingentflüchtlinge im Rechtssinne handelte, und eine unmittelbare Anwendung des tatbestandlich nicht einschlägigen Gesetzes deshalb nicht beschlossen werden konnte (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. v. 15.9.2004, 1 L 106/02, LKV 2005, 510 [512]; OVG Berlin, B. v. 30.7.2004 - 2 N 87.04 -, Juris; OVG Berlin, B. v. 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2; VG Osnabrück , U. v. 10.7.2006 -5 A 53/06 -, Juris; VG Augsburg, U. v. 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450]; VG Neustadt, U. v. 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]).

    Aufgrund der Aufnahme dieses Personenkreises "entsprechend" dem Kontingentflüchtlingsgesetz ist eine mittelbare oder auch analoge Anwendung nicht etwa ausgeschlossen, sondern im Gegenteil gerade beabsichtigt (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. v. 15.9.2004, 1 L 106/02, LKV 2005., 510 [512]; VG Neustadt, U. v. 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Karlsruhe, U. vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, U. v. 10.7.2006 -5 A 53/06 -, Juris; a.A. VG Augsburg, U. v. 19.9.2001 - Au 1 K 01.451 -, Juris).

    Begrifflich lässt sich ihr Status jedoch durchaus als "Kontingentflüchtlinge in einem weiteren, gewissermaßen untechnischen Sinne" umschreiben (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. v. 15.9.2004, 1 L 106/02, LKV 2005, 510 [512]; VG Karlsruhe, U. vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, U. v. 10.7.2006 -5 A 53/06 -, Juris).

    Allein dies entspricht der mit der entsprechenden Anwendung des HumHAG beabsichtigten grundsätzlichen Gleichstellung jüdischer Emigranten mit Konventionsflüchtlingen (vgl. hierzu OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. v. 15.9.2004, 1 L 106/02, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, U. v. 10.7.2006 - 5 A 53/06 -, Juris; Welte, in: Jakober/Welte, Aktuelles Ausländerrecht, Band 2, 60. Erg.-Lfg. 12/2001, § 33 AuslG RdNr. 11; ders., in: Welte/Jakober, Aktuelles Ausländerrecht, 99. Erg.-Lfg.11/2006, § 103 AufenthG RdNr. 5).

  • BVerwG, 22.03.2012 - 1 C 3.11

    Abschiebungsandrohung; Abschiebungsschutz; Abschiebungsverbot;

    Vor diesem Hintergrund erweist sich die Annahme des Berufungsgerichts, die von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene entsprechende Anwendung des Kontingentflüchtlingsgesetzes belege, dass jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion von der Bundesrepublik Deutschland nicht als verfolgte oder durch ein Flüchtlingsschicksal gekennzeichnete Gruppe aufgenommen worden sind, als überzeugend (ebenso VGH Mannheim, Urteil vom 13. Juli 2011 - 11 S 1413/10 - InfAuslR 2011, 383 ; VGH München, Beschluss vom 20. Dezember 2004 - 12 CE 04.3232 - juris ; OVG Greifswald, Urteil vom 15. September 2004 - 1 L 107/02 - LKV 2005, 510 ; OVG Berlin, Beschluss vom 30. Juli 2004 - 2 N 87.04 - juris).
  • VGH Hessen, 29.08.2011 - 3 A 210/11

    Aufenthaltsstatus jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion

    " Der Wortlaut des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz gibt zwar eindeutig zu erkennen, dass die Aufnahme jüdischer Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nur entsprechend den Vorschriften des Kontingentflüchtlingsgesetzes erfolgte, weil sich die Beteiligten von vornherein darüber im klaren waren, dass es sich bei den jüdischen Emigranten mangels Verfolgungs- oder Flüchtlingsschicksals gerade nicht um Kontingentflüchtlinge im Rechtssinne handelte, und eine unmittelbare Anwendung des tatbestandlich nicht einschlägigen Gesetzes deshalb nicht beschlossen werden konnte (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 -1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; OVG Berlin, Beschluss vom 30.7.2004 - 2 N 87.04 - ; OVG Berlin, Beschluss vom 15.11.2002 -, EZAR 018, Nr. 2; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; VG Augsburg, Urteil vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]).

    Aufgrund der Aufnahme dieses Personenkreises "entsprechend" dem Kontingentflüchtlingsgesetz ist eine mittelbare oder auch analoge Anwendung nicht etwa ausgeschlossen, sondern im Gegenteil gerade beabsichtigt (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Neustadt, Urteil vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ; a.A.: VG Augsburg, Urteil vom 19.9.2001 - Au 1 K 01.451 - ).

    Begrifflich lässt sich ihr Status jedoch durchaus als "Kontingentflüchtlinge in einem weiteren, gewissermaßen untechnischen Sinne" umschreiben (vgl. OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; VG Osnabrück, Urteil vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 - ).

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 28.08.2007 - 1 L 300/05

    Kostenerstattung zwischen Sozialhilfeträgern bei Streit über gewöhnlichen

    Die Umstände, die im Einzelfall für die Entstehung des Erstattungsanspruchs maßgeblich sind - hier die Hilfebedürftigkeit -, und der Zeitraum, für den die Sozialleistung erbracht wurde, sind dabei hinreichend konkret mitzuteilen (vgl. zu den Anforderungen v. Wulffen, in: ders., SGB X, 4. Aufl., § 111 Rn. 4; vgl. zum Ganzen Senatsurteile vom 15.09.2004 - 1 L 106/02 - und - 1 L 107/02 -, LKV 2005, 510, 514).
  • VGH Baden-Württemberg, 13.07.2011 - 11 S 1413/10

    Rechtswidrigkeit einer Ausreiseaufforderung und Abschiebungsandrohung gegenüber

    § 1 Abs. 1 HumHAG konnte - soweit es um den Status als Flüchtling geht -nach überwiegender Meinung auf jüdische Emigranten aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion, die gemäß dem Ergebnis der Besprechung des Bundeskanzlers mit den Ministerpräsidenten vom 9.1.1991 ins Bundesgebiet aufgenommen wurden, auch nicht entsprechend angewandt werden (vgl. BayVGH vom 20.12.2004 - juris; OVG MV vom 15.9.2004 LKV 2005, 510; OVG Berlin vom 5.2.2001 DVBI 2001, 574 und vom 15.11.2002 EzAR 018 Nr. 2; Funke-Kaiser in GK, Stand Juni 2007, RdNr. 7 zu § 23 AufenthG; a.A. BayVGH -19. Senat -vom 7.8.2008 ZAR 2008, 403 = InfAusIR 2009, 98; VG Karlsruhe vom 19.12.2005 AuAS 2006, 168).
  • VGH Bayern, 03.09.2008 - 19 B 07.2762

    Ausweisung eines Kontingentflüchtlings nach Tötungsdelikt; kein Abschiebeverbot

    Abweichend von einer in der Rechtsprechung verbreiteten Auffassung (vgl. OVG Berlin, B. vom 5.2.2001, DVBl. 2001, 574 [575 f.]; Bay VGH, B. vom 15.5.2002 - 12 CE 02.659 -, juris; OVG Berlin, B. vom 15.11.2002, EZAR 018, Nr. 2, S. 4; Bay VGH, B. vom 20.12.2004 - 12 CE 04.3232 -, juris; VG Augsburg, U. vom 11.7.2000, NVwZ 2000, 1449 [1450], jedoch allesamt zu Fragen mit sozialrechtlichem Hintergrund; auch bezüglich des Ausweisungs- und Abschiebungsschutzes hingegen: VG Augsburg, U. vom 18.9.2001 - Au 1 K 01.451 - juris; VG Augsburg, B. vom 11.7.2007 - Au 1 S 07.622 - juris; im Sinne einer mittelbaren Rechtsstellung entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG differenzierend jedoch: OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, U. vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 -, juris; VG Neustadt, U. vom 6.10.1999, NVwZ 2000, 1447 [1448]) ist das Verwaltungsgericht Ansbach - wenn auch ohne nähere Begründung - zutreffend davon ausgegangen, dass der Kläger die Rechtsstellung eines Kontingentflüchtlings entsprechend § 1 Abs. 1 HumHAG genießt und sich deshalb grundsätzlich auf den Schutz des Abschiebungsverbotes nach § 60 Abs. 1 AufenthG berufen darf (so auch VG Karlsruhe, U. vom 19.12.2005, ZFSH/SGB 2006, 339 [341 f.]; in die selbe Richtung wohl auch OVG Mecklenburg-Vorpommern, U. vom 15.9.2004 - 1 L 106/02 -, LKV 2005, 510 [512]; VG Osnabrück, U. vom 10.7.2006 - 5 A 53/06 -, juris; sowie mit ausführlicher Begründung BayVGH, B. vom 7. August 2008 - 19 B 07.1777).
  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.09.2004 - 1 L 107/02
    Für die weiteren Einzelheiten wird auf die beigezogenen Verwaltungsvorgänge, die zum Gegenstand der mündlichen Verhandlung gemacht worden sind, sowie auf die Gerichtsakte und die Gerichtsakte samt Beiakten in dem Verfahren Az. 1 L 106/02 verwiesen.

    Dies hat die Beklagte in ihrem Schreiben vom 12. September 1996 betreffend die Kostenerstattung für den Hilfeempfänger im Verfahren Az. 1 L 106/02 ebenso ausgeführt.

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 28.08.2007 - 1 L 59/05

    Ausschluss oder Verjährung des Kostenerstattungsanspruchs zwischen

    Die Umstände, die im Einzelfall für die Entstehung des Erstattungsanspruchs maßgeblich sind - hier die Hilfebedürftigkeit -, und der Zeitraum, für den die Sozialleistung erbracht wurde, sind dabei hinreichend konkret mitzuteilen (vgl. zu den Anforderungen v. Wulffen, in: ders., SGB X, 4. Aufl., § 111 Rn. 4; vgl. zum Ganzen Senatsurteile vom 15.09.2004 - 1 L 106/02 - und - 1 L 107/02 -, LKV 2005, 510, 514).
  • LSG Bayern, 20.10.2011 - L 18 SO 79/10

    Russische Renten bzw. Pensionen, die im "Arbeitsalterruhestand" gezahlt werden,

    Die der Einreise des Klägers in die Bundesrepublik zugrundeliegende Übereinkunft des Bundeskanzlers und der Ministerpräsidenten vom 09.01.1991 ist als politische Entscheidung anzusehen, mit der lediglich eine einheitliche administrative Vorgehensweise für die Einreise jüdischer Emigranten vereinbart wurde (vgl. BayVGH vom 29.07.2009, 10 B 08.2447, OVG MV vom 15.9.2004, LKV 2005, 510 und insoweit auch BayVGH vom 7.8.2008, 19 B 07.1777) und hatte nicht zum Inhalt, den jüdischen Emigranten unmittelbar oder mittelbar einen Flüchtlingsstatus zuzugestehen.
  • VGH Bayern, 29.07.2009 - 10 B 08.2447

    Jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion; besonderer Ausweisungsschutz

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 30.11.2011 - 1 L 194/07

    Kostenerstattungsanspruch nach SGB 10 § 111 S 1

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