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   LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99   

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LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99 (https://dejure.org/1999,11404)
LVerfG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 07.12.1999 - LVG 7/99 (https://dejure.org/1999,11404)
LVerfG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 07. Dezember 1999 - LVG 7/99 (https://dejure.org/1999,11404)
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Volltextveröffentlichung

Papierfundstellen

  • LVerfGE 10, 471
 
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (16)

  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 13.07.1999 - LVG 20/97

    Verstoß des Art. 1 § 1 Nr. 4 Haushaltsbegleitgesetz (HBeglG) 1997 gegen Art. 87

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Das Landesverfassungsgericht hat diese Grundsätze auf die Auslegung des § 48 LSA-VerfGG übertragen (LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 - Urt. v. 13.7.1999 - LVG 21/97 -, beide zur Veröffentlichung vorgesehen).

    Auf der Grundlage der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts hat es als Ausnahme hiervon nur anerkannt (LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 -), dass die Jahresfrist des § 48 LSA-VerfGG auf eine Gesetzesänderung hin neu zu laufen beginnt, wenn diese entweder sog. "Klarstellungen" oder "Zusätze" in der im Wesentlichen unverändert bleibenden bisherigen Bestimmung bringt oder aber durch Änderungen anderer Bestimmungen auf die selbst unverändert bleibende Norm "ausstrahlt" und deshalb deren Regelung beeinflusst (vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 23.11.1976 - 1 BvR 150/75 -, BVerfGE 43, 108 [116]; BVerfG, Urt. v. 2.11.1960 - 2 BvR 504/60 -, BVerfGE 11, 351 [359 f]; BVerfG, Urt. v. 15.11.1960 - 2 BvR 536/60 -, BVerfGE 12, 10 [34]; BVerfG, Beschl. v. 11.10.1977 - 1 BvR 343/73, 83/74, 183, 428/75 -, BVerfGE 47, 1 [7]).

    2.3 Die Jahresfrist des § 48 LSA-VerfGG läuft ab Verkündung der Norm, welche die "Beschwer" erzeugt; sie knüpft nicht daran an, wann der Betroffene durch die Normregelung zum ersten Mal belastet wird (BVerfG, Beschl. v. 6.3.1968 - 1 BvR 975/58 -, BVerfGE 23, 153 [164], sowie daran anschließend: LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 -).

    Unerheblich ist auch, ob der Beschwerdeführer die künftige Belastung nach Ablauf des Jahres innerhalb der Jahresfrist bereits voraussehen konnte; denn die Grundsätze der "Wiedereinsetzung in den vorigen Stand" gelten nicht für die Versäumung der gesetzlichen Ausschlussfrist des § 48 LSA-VerfGG (LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 -).

  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 27.10.1994 - LVG 14/94

    Entscheidungsbefugnis des Landesverfassungsgerichts über mit dem Bundesrecht

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Wie das Landesverfassungsgericht wiederholt entschieden hat (LVerfG LSA, Urt. v. 27.10.1994 - LVG 14, 17, 19/94 -, LVerfGE 2, 345 [357 ff]; Urt. v. 27.10.1994 - LVG 18/94 -, LVerfGE 2, 378 [387 ff]; Urt. v. 3.7.1997 - LVG 5, 6/97 -, LVerfGE 7, 261 [266 f]; Urt. v. 7.7.1998 - LVG 17/97 - [zur Veröffentlichung vorgesehen]), kann die Vereinbarkeit von landesgesetzlichen Regelungen mit den Wahlrechten nach Landesverfassungsrecht mittels der allgemeinen Verfassungsbeschwerde i. S. des Art. 75 Nr. 6 der Verfassung des Landes Sachsen-Anhalt - LSA-Verf - vom 16.7.1992 (LSA-GVBl., S. 600) und der §§ 2 Nr. 7; 47 ff LSA-VerfGG geltend gemacht werden.

    Durch gesetzliche Bestimmungen, welche das aktive oder passive Wahlrecht einschränken, ist der Betroffene auch "unmittelbar" betroffen, wie für diese Verfassungsbeschwerde vorausgesetzt wird (LVerfGE 2, 345 [359 f]; 2, 378 [399]).

    Das staatsbürgerliche Recht auf Gleichbehandlung im aktiven und passiven Wahlrecht folgt landesverfassungsrechtlich für Kommunalwahlen aus Art. 89 LSA-Verf i. V. m. Art. 8 Abs. 1 LSA-Verf (LVerfGE 2, 345 [358]; 2, 378 [388]).

  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.07.1998 - LVG 17/97

    Verfassungsrechtliche Zulässigkeit des Ausschlusses von Beamten und Angestellten

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Wie das Landesverfassungsgericht wiederholt entschieden hat (LVerfG LSA, Urt. v. 27.10.1994 - LVG 14, 17, 19/94 -, LVerfGE 2, 345 [357 ff]; Urt. v. 27.10.1994 - LVG 18/94 -, LVerfGE 2, 378 [387 ff]; Urt. v. 3.7.1997 - LVG 5, 6/97 -, LVerfGE 7, 261 [266 f]; Urt. v. 7.7.1998 - LVG 17/97 - [zur Veröffentlichung vorgesehen]), kann die Vereinbarkeit von landesgesetzlichen Regelungen mit den Wahlrechten nach Landesverfassungsrecht mittels der allgemeinen Verfassungsbeschwerde i. S. des Art. 75 Nr. 6 der Verfassung des Landes Sachsen-Anhalt - LSA-Verf - vom 16.7.1992 (LSA-GVBl., S. 600) und der §§ 2 Nr. 7; 47 ff LSA-VerfGG geltend gemacht werden.

    die von der Volkssouveränität vorausgesetzten Wahlrechte (LVerfG LSA, Urt. v. 7.7.1998, a. a. O.; vgl. insoweit auch Art. 2 Abs. 2 und Art. 8 LSA-Verf; wie hier: Mahnke, LSA-Verf, Art. 8 RdNr. 3, Art. 75 RdNr. 19; vgl. für das Bundeswahlrecht z. B.: BVerfG, Beschl. v. 21.6.1988 - 2 BvR 638/84 -, BVerfGE 78, 350 [357]).

  • BVerfG, 23.11.1976 - 1 BvR 150/75

    Kinderfreibeträge

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Auf der Grundlage der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts hat es als Ausnahme hiervon nur anerkannt (LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 -), dass die Jahresfrist des § 48 LSA-VerfGG auf eine Gesetzesänderung hin neu zu laufen beginnt, wenn diese entweder sog. "Klarstellungen" oder "Zusätze" in der im Wesentlichen unverändert bleibenden bisherigen Bestimmung bringt oder aber durch Änderungen anderer Bestimmungen auf die selbst unverändert bleibende Norm "ausstrahlt" und deshalb deren Regelung beeinflusst (vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 23.11.1976 - 1 BvR 150/75 -, BVerfGE 43, 108 [116]; BVerfG, Urt. v. 2.11.1960 - 2 BvR 504/60 -, BVerfGE 11, 351 [359 f]; BVerfG, Urt. v. 15.11.1960 - 2 BvR 536/60 -, BVerfGE 12, 10 [34]; BVerfG, Beschl. v. 11.10.1977 - 1 BvR 343/73, 83/74, 183, 428/75 -, BVerfGE 47, 1 [7]).
  • BVerfG, 15.11.1960 - 2 BvR 536/60

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Gleichheit der Wahl bei Kommunalwahlen

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Auf der Grundlage der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts hat es als Ausnahme hiervon nur anerkannt (LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 -), dass die Jahresfrist des § 48 LSA-VerfGG auf eine Gesetzesänderung hin neu zu laufen beginnt, wenn diese entweder sog. "Klarstellungen" oder "Zusätze" in der im Wesentlichen unverändert bleibenden bisherigen Bestimmung bringt oder aber durch Änderungen anderer Bestimmungen auf die selbst unverändert bleibende Norm "ausstrahlt" und deshalb deren Regelung beeinflusst (vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 23.11.1976 - 1 BvR 150/75 -, BVerfGE 43, 108 [116]; BVerfG, Urt. v. 2.11.1960 - 2 BvR 504/60 -, BVerfGE 11, 351 [359 f]; BVerfG, Urt. v. 15.11.1960 - 2 BvR 536/60 -, BVerfGE 12, 10 [34]; BVerfG, Beschl. v. 11.10.1977 - 1 BvR 343/73, 83/74, 183, 428/75 -, BVerfGE 47, 1 [7]).
  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 23.02.1999 - LVG 8/98
    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Das Landesverfassungsgericht hat deshalb gerade auch dem ehrenamtlichen Bürgermeister innerhalb einer Verwaltungsgemeinschaft (vgl. § 57 Abs. 1 Satz 1 LSA-GO) grundsätzlich die gleichen Befugnisse gegenüber dem Gemeinderat zugestanden wie dem hauptamtlichen Bürgermeister einer "Trägergemeinde" (vgl. §§ 57 Abs. 1 Satz 2; 82 LSA-GO) oder einer Gemeinde außerhalb einer Verwaltungsgemeinschaft (vgl. § 57 Abs. 2 Satz 2 LSA-GO), soweit die Gemeindeordnung keine besonderen Regelungen getroffen hat (LVerfG LSA, Urt. v. 23.2.1999 - LVG 8/98 - [zur Veröffentlichung vorgesehen]); das gilt insbesondere für die Gemeindeverwaltung, die zwar dem hauptamtlichen Bürgermeister untersteht, bei Gemeinden mit ehrenamtlichen Gemeinden indessen als gleichsam "gemeinsame" Verwaltung in der Verwaltungsgemeinschaft organisiert ist.
  • BVerfG, 11.10.1977 - 1 BvR 343/73

    Hausgehilfin

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Auf der Grundlage der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts hat es als Ausnahme hiervon nur anerkannt (LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 -), dass die Jahresfrist des § 48 LSA-VerfGG auf eine Gesetzesänderung hin neu zu laufen beginnt, wenn diese entweder sog. "Klarstellungen" oder "Zusätze" in der im Wesentlichen unverändert bleibenden bisherigen Bestimmung bringt oder aber durch Änderungen anderer Bestimmungen auf die selbst unverändert bleibende Norm "ausstrahlt" und deshalb deren Regelung beeinflusst (vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 23.11.1976 - 1 BvR 150/75 -, BVerfGE 43, 108 [116]; BVerfG, Urt. v. 2.11.1960 - 2 BvR 504/60 -, BVerfGE 11, 351 [359 f]; BVerfG, Urt. v. 15.11.1960 - 2 BvR 536/60 -, BVerfGE 12, 10 [34]; BVerfG, Beschl. v. 11.10.1977 - 1 BvR 343/73, 83/74, 183, 428/75 -, BVerfGE 47, 1 [7]).
  • BVerfG, 05.07.1960 - 1 BvR 232/58

    Frist zur Erhebung der Rechtssatzverfassungsbeschwerde gegen eine unverändert

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Die Jahresfrist beginnt nicht erneut zu laufen, weil der Gesetzgeber eine frühere Regelung (ohne Änderung lässt und sie damit) "bestätigt" (BVerfG, Beschl. v. 6.6.1989 - 1 BvR 921/85 -, BVerfGE 80, 137 [149], m. w. Nachw.); denn die Fristbegrenzung bei der Verfassungsbeschwerde gegen ein Gesetz soll den Betroffenen aus Gründen der Rechtssicherheit daran hindern, die Verfassungsrüge beliebig lange hinauszuschieben (BVerfG, Beschl. v. 5.7.1960 - 1 BvR 232/58 -, BVerfGE 11, 255 [260]; vgl. auch: BVerfG, Urt. v. 17.10.1968 - 2 BvE 2/67 -, BVerfGE 24, 252 [257] zu einer Organklage über Wahlkampfkosten).
  • BVerfG, 06.03.1968 - 1 BvR 975/58

    Schatzanweisungen

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    2.3 Die Jahresfrist des § 48 LSA-VerfGG läuft ab Verkündung der Norm, welche die "Beschwer" erzeugt; sie knüpft nicht daran an, wann der Betroffene durch die Normregelung zum ersten Mal belastet wird (BVerfG, Beschl. v. 6.3.1968 - 1 BvR 975/58 -, BVerfGE 23, 153 [164], sowie daran anschließend: LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 -).
  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 13.07.1999 - LVG 21/97

    Zulässigkeit einer Verfassungsbeschwerde gegen das Finanzausgleichsgesetz für

    Auszug aus LVerfG Sachsen-Anhalt, 07.12.1999 - LVG 7/99
    Das Landesverfassungsgericht hat diese Grundsätze auf die Auslegung des § 48 LSA-VerfGG übertragen (LVerfG LSA, Urt. v. 13.7.1999 - LVG 20/97 - Urt. v. 13.7.1999 - LVG 21/97 -, beide zur Veröffentlichung vorgesehen).
  • BVerfG, 17.10.1968 - 2 BvE 2/67

    Anforderungen an die Antragsbegründung im Organstreitverfahren

  • BVerfG, 21.06.1988 - 2 BvR 638/84

    § 10b EStG

  • BVerfG, 06.06.1989 - 1 BvR 921/85

    Reiten im Walde

  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 27.10.1994 - LVG 18/94

    Frage der Notwendigkeit einer bestimmten Verfassungsnorm im Rahmen der Erhebung

  • BVerfG, 11.10.1988 - 1 BvR 777/85

    Verfassungsmäßigkeit des Neuregelungen des Urheberrechtsgesetzes und des

  • BVerfG, 02.11.1960 - 2 BvR 504/60

    Reserveliste Nordrhein-Westfalen

  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 13.06.2006 - LVG 7/05

    Nivellierungsverbot beim interkommunalen Finanzausgleich

    Zwar sollen die in dieser Entscheidung aufgestellten Grundsätze gerade auch für Verfassungsbeschwerden gegen Gesetze gelten (BVerfGE 72, 1 [5], mit Hinweis auf BVerfG, Beschl. v. 19.12.1951 - 1 BvR 220/51 -, BVerfGE 1, 97 [102 f] sowie auf BVerfGE 60, 360 [371]: keine "virtuelle" Betroffenheit ausreichend, sondern "aktuelle" notwendig, um "Popularklagen" zu vermeiden); indessen ist bei kommunalen Verfassungsbeschwerden der Gesichtspunkt der Zumutbarkeit zu berücksichtigen: Ganz abgesehen davon, dass von der Beschwerdeführerin bereits aktuell eine Finanzausgleichsabgabe gefordert werden wird, könnte sie später, nach Ablauf der Jahresfrist, keine zulässige Verfassungsbeschwerde mehr erheben, weil sie nicht geltend machen dürfte, erst jetzt durch die Regelung betroffen zu werden (LVerfG LSA, Beschl. v. 07.12.1999 - LVG 7/99 -, LVerfGE 10, 471 [476]: Die Jahresfrist des § 48 LSA-VerfGG läuft ab Verkündung der Norm; sie knüpft nicht daran an, wann der Betroffene durch die Normregelung zum ersten Mal belastet wird [unter Hinweis auf: BVerfG, Beschl. v. 06.03.1968 - 1 BvR 975/58 -, BVerfGE 23, 153 , sowie daran anschließend: LVerfG LSA, Urt. v. 13.07.1999 - LVG 20/97 -, LVerfGE 10, 440 = LVerfGE 11, 429 ]).
  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 13.06.2006 - LVG 21/05

    Schutz der Gemeinde vor der Wegnahme von der Gemeinde verfassungsmäßig

    Zwar sollen die in dieser Entscheidung aufgestellten Grundsätze gerade auch für Verfassungsbeschwerden gegen Gesetze gelten (BVerfGE 72, 1 [5], mit Hinweis auf BVerfG, Beschl. v. 19.12.1951 - 1 BvR 220/51 -, BVerfGE 1, 97 [102 f]; sowie auf BVerfGE 60, 360 [371]: keine "virtuelle" Betroffenheit ausreichend, sondern "aktuelle" notwendig, um "Popularklagen" zu vermeiden); indessen ist bei kommunalen Verfassungsbeschwerden auch in diesem Zusammenhang der Gesichtspunkt der Zumutbarkeit zu berücksichtigen (vgl. bereits oben unter Hinweis auf BVerfGE 76, 107 [113]): Ganz abgesehen davon, dass von der Beschwerdeführerin bereits aktuell eine Finanzausgleichsabgabe gefordert wird, könnte sie später, nach Ablauf der Jahresfrist, keine zulässige Verfassungsbeschwerde mehr erheben, weil sie nicht geltend machen dürfte, erst jetzt durch die Regelung betroffen zu werden (LVerfG LSA, Beschl. v. 07.12.1999 - LVG 7/99 -, LVerfGE 10, 471 [476]: Die Jahresfrist des § 48 LSA-VerfGG läuft ab Verkündung der Norm; sie knüpft nicht daran an, wann der Betroffene durch die Normregelung zum ersten Mal belastet wird [unter Hinweis auf: BVerfG, Beschl. v. 06.03.1968 - 1 BvR 975/58 -, BVerfGE 23, 153 , sowie daran anschließend: LVerfG LSA, LVerfGE 10, 440 = LVerfGE 11, 429 ]).

    Gleichfalls unerheblich ist die Erwägung, die Beschwerdeführerin müsse nunmehr auf Leistungen nach Art. 87 Abs. 3 LSA-Verf bestehen, nachdem die Finanzausgleichsumlage eingeführt worden sei; denn abgesehen davon, dass die Gegenstände nicht bezeichnet sind, für welche eine Kostenbeteiligung des Landes erwartet wird, kann die Beschwerdeführerin etwaige gesetzliche Regelungen nach Ablauf der Jahresfrist nicht mehr nachträglich angreifen, wenn sie sich jetzt erst durch sie belastet fühlt (LVerfG LSA, LVerfGE 10, 471 [476]).

  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 15.01.2002 - LVG 9/01
    Das Landesverfassungsgericht gibt damit seine in Anlehnung an das Bundesverfassungsgericht entwickelte Rechtsprechung nicht auf; danach greifen solche Gesetze in der Regel nicht schon in die Sphäre der Bürgerschaft ein, die eines Vollzugs bedürfen, so dass sich die Frage der Verfassungsverletzung erst für den ausführenden Verwaltungsakt oder die sonstige vollziehende Maßnahme stellt (vgl. etwa: LVerfGE 2, 345 [359]; LVerfG-LSA, Urt. v. 27.10.1994 - LVG 18/94 -, LVerfGE 2, 378 [389]; Beschl. v. 07.12.1999 - LVG 7/99 - Urt. v. 27.03.2001 - LVG 1/01 -, im Anschluss an z. B.: BVerfG, Beschl. v. 19.12.1951 - 1 BvR 220/51 -, BVerfGE 1, 97 [101]; BVerfGE 34, 165 [179]; BVerfG, Beschl. v. 17.12.1975 - 1 BvR 63/68 -, BVerfGE 41, 29 [42]; Beschl. v. 17.12.1975 - 1 BvR 548/68 -, BVerfGE 41, 88 [104]; BVerfG, NJW 1984, 89 [89]; Urt. v. 09.02.1984 - 1 BvR 845/79 -, BVerfGE 59, 360 [375]; Beschl. v. 24.06.1992 - 1 BvR 1028/91 -, BVerfGE 86, 382 [386]; Beschl. v. 09.03.1994 - 1 BvR 1369/90 -, BVerfGE 90, 128 [135]).
  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 27.03.2001 - LVG 1/01

    Subjektivrechtliche Durchsetzbarkeit in der Landesverfassung objektivrechtlich

    Soweit das Landesverfassungsgericht bei einer Kommunalwahl sowohl Art. 8 Abs. 1 LSA-Verf als auch Art. 89 LSA-Verf für einschlägig gehalten hat (LVerfGE 2, 345 [346, 358]; LVerfG LSA, Urt. v. 27.10.1994 - LVG 18/94 -, LVerfGE 2, 378 [388, 389]; LVerfG LSA, Urt. v. 07.07.1998 - LVG 17/97 -, LVerfGE 9, 329 [335]; LVerfG LSA, Beschl. v. 07.12.1999 - LVG 7/99 -), ist klarzustellen: Art. 89 LSA-Verf enthält wie Art. 42 Abs. 1 LSA-Verf objektive Wahlgrundsätze, Art. 8 Abs. 1 LSA-Verf verbürgt diese als subjektive staatsbürgerliche Rechte.

    Soweit die Beschwerdeführerin eine Verletzung in ihren Rechten aus Art. 7 Absatz 1 geltend macht, erscheint eine Rechtsverletzung jedenfalls bei Zugrundelegung der neuen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, der sich das Landesverfassungsgericht anschließt, als ausgeschlossen (vgl. auch bereits: LVerfGE 2, 345 [358]; 2, 378 [388]; LVerfGE 9, 329 [335]; LVerfG LSA, Beschl. v. 07.12.1999 - LVG 7/99 -).

  • LVerfG Sachsen-Anhalt, 26.06.2007 - LVG 9/06

    Amtsverlust von Landräten aufgelöster Landkreise ohne

    Das Landesverfassungsgericht hat allerdings darüber hinaus aus Art. 8 Abs. 1 LSA-Verf auch das subjektiv-öffentliche Recht hergeleitet, die Einhaltung der objektiven Wahlgrundsätze (z. B. des Art. 89 LSA-Verf) einzufordern (LVerf LSA, LVerfGE 12, 371 [376 f.], im Anschluss an LVerfG LSA, Urt. v. 27.10.1994 - LVG 18/94 -, LVerfGE 2, 378 [388 f.]; Urt. v. 07.07.1998 - LVG 17/97 -, LVerfGE 9, 329 [335]; Beschl. v. 07.12.1999 - LVG 7/99 -, LVerfGE 10, 471 [473]; vgl. auch Reich, a. a. O., Art. 8 RdNr. 1 [S. 83]; Mahnke, a. a. O., Art. 8 RdNr. 3).
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