Rechtsprechung
BGH, 03.07.1975 - II ZR 35/73 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Abberufung eines Vorstandsmitgliedes - Redebefugnis eines Arbeitgebers in einer Betriebsversammlung - Leitung einer Aktiengesellschaft durch den Vorstand unter dessen eigener Verantwortung - Mitbestimmungsrecht eines Aufsichtsrates bei bestimmten Arten von Geschäften - ...
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- gesellschaftsrechtskanzlei.com (Leitsatz/Kurzinformation)
Papierfundstellen
- NJW 1975, 1657
- MDR 1975, 912
- WM 1975, 787
- DB 1975, 1548
Wird zitiert von ... (6) Neu Zitiert selbst (4)
- BGH, 30.10.1951 - II ZR 76/51
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 03.07.1975 - II ZR 35/73
Da hiernach die Tatsachen, auf die sich der Aufsichtsrat der Beklagten bei seinen mit der Klage beanstandeten Beschlüssen in erster Linie gestützt hat, nach der rechtlich unangreifbaren tatrichtlichen Würdigung keinen schwerwiegenden Vorwurf gegen den Kläger zu begründen vermögen, kann die Beklagte nach den zutreffenden Ausführungen des Berufungsgerichts auch nicht unterstützend auf ältere Vorgänge zurückgreifen, aus denen sie einen Widerrufs- oder Kündigungsgrund nicht rechtzeitig hergeleitet hat (vgl. Urt. d. Senats v. 30.10.51 - II ZR 76/51, insoweit in LM BGB § 242 (A) Nr. 2 nicht abgedr.). - BGH, 28.04.1954 - II ZR 211/53
Prozeßvertretung der Aktiengesellschaft
Auszug aus BGH, 03.07.1975 - II ZR 35/73
Unter diesen Umständen kann von einem willkürlichen, haltlosen oder sonstwie mißbräuchlichen Entzug des Vertrauens (vgl. BGHZ 13, 188, 193 [BGH 28.04.1954 - II ZR 211/53]; Urt. d. Sen. v. 7.6.56 - II ZR 221/55, WM 1956, 1182 zu IV) nicht gesprochen werden. - BGH, 20.10.1954 - II ZR 280/53
Vorstandsmitglied und Mehrheitsaktionär
Auszug aus BGH, 03.07.1975 - II ZR 35/73
Das gilt namentlich dann, wenn der Grund für den Vertrauensentzug, wie das Berufungsgericht hier rechtlich fehlerfrei festgestellt hat, nicht in einem schuldhaft pflichtwidrigen Verhalten des Vorstandsmitglieds liegt (vgl. BGHZ 15, 71, 75) [BGH 20.10.1954 - II ZR 280/53]. - BGH, 07.06.1956 - II ZR 221/55
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 03.07.1975 - II ZR 35/73
Unter diesen Umständen kann von einem willkürlichen, haltlosen oder sonstwie mißbräuchlichen Entzug des Vertrauens (vgl. BGHZ 13, 188, 193 [BGH 28.04.1954 - II ZR 211/53]; Urt. d. Sen. v. 7.6.56 - II ZR 221/55, WM 1956, 1182 zu IV) nicht gesprochen werden.
- BGH, 15.11.2016 - II ZR 217/15
Abberufung eines Vorstandsmitglieds einer Aktiengesellschaft: Vertrauensentzug …
Nach § 84 Abs. 3 Satz 2 3. Alternative AktG reicht der Vertrauensentzug nur dann nicht für den Widerruf aus, wenn er aus offenbar unsachlichen Gründen erfolgt ist, wofür das abberufene Vorstandsmitglied die Beweislast trägt (BGH, Urteil vom 3. Juli 1975 - II ZR 35/73, WM 1975, 787, 789).Denn ebenso wie dem Vorstandsmitglied die sachliche Vertretbarkeit seines Verhaltens zugutegehalten werden kann, kann es andererseits nicht als offenbar unsachlich zu werten sein, wenn die Vertreter der Alleinaktionärin zu einem gegenteiligen Urteil gelangt waren und deshalb dem Vorstandsmitglied kein Vertrauen mehr entgegenbrachten (vgl. BGH, Urteil vom 3. Juli 1975 - II ZR 35/73, WM 1975, 787, 789).
Offenbar unsachlich ist ein willkürlicher, haltloser oder wegen des damit verfolgten Zwecks sittenwidriger, treuwidriger oder sonstwie rechtswidriger Entzug des Vertrauens (BGH, Urteil vom 3. Juli 1975 - II ZR 35/73, WM 1975, 787, 789; Urteil vom 7. Juni 1956 - II ZR 221/55, WM 1956, 1182 unter IV; Urteil vom 28. April 1954 - II ZR 211/53, BGHZ 13, 188, 193; vgl. auch ÖOGH, AG 1999, 140, 141).
Dass der Anlass für den Vertrauensentzug eine Pflichtwidrigkeit ist, die nicht beweisbar ist, macht ihn nicht rechtsmissbräuchlich und offenbar unsachlich (vgl. BGH, Urteil vom 3. Juli 1975 - II ZR 35/73, WM 1975, 787, 789).
- BGH, 09.03.1992 - II ZR 102/91
Kündigung aus wichtigem Grund durch GmbH-Geschäftsfüher bei Vorwürfen durch …
Auf ältere Vorgänge, aus denen allein ein Kündigungsrecht nicht mehr hergeleitet werden kann, kann unter der Voraussetzung, daß wenigstens ein noch nicht erledigter Vorfall von nicht unerheblichem Gewicht vorhanden ist, unterstützend zurückgegriffen werden (Sen.Urt. v. 3. Juli 1975 - II ZR 35/73, WM 1975, 787, 789 und vom 8. Dezember 1977 - II ZR 219/75, WM 1978, 109, 111). - BGH, 08.12.1977 - II ZR 219/75
Widerruf der Bestellung in den Vorstand einer Aktiengesellschaft (AG) als …
Denn er setzt voraus, daß wenigstens einer der noch unerledigten Gründe als schwerwiegend zu betrachten ist (Urt. d. Sen. v. 3.7.75 - II ZR 35/75, WM 1975, 787 zu III).
- OLG München, 24.06.2015 - 7 U 3551/14
Abberufung als Vorstand und Beendigung eines Vorstandsdienstvertrags
Unsachliche Gründe sind gegeben, wenn der Vertrauensentzug willkürlich, haltlos oder sonstwie missbräuchlich erfolgte (BGH, Urteil vom 3.7.1975 - II ZR 35/73, zitiert nach juris, dort Rz.26), wenn es sich also um einen Vorwand handelt oder der Vertrauensentzug wegen der damit verfolgten Zwecke als rechtswidrig anzusehen ist, weil er gegen Treu und Glauben verstößt (vgl. KG…, Beschluss vom 3.12.2002 - 1 W 363/02, zitiert nach juris, dort Rz. 30;… vgl. auch MünchKommAktG/Spindler, 4. Aufl., § 84 Rz. 139;… Fleischer, in: Spindler/Stilz, AktG, 2. Aufl., § 84 Rz.110;… Bürgers/Israel, in: Bürgers/Körber, AktG, 3. Aufl., § 84 Rz. 32;… Seibt, in : Schmidt/Lutter, AktG, § 84 Rz. 50;… Heidel, Aktienrecht und Kapitalmarktrecht, 2. Aufl., § 84 AktG Rz. 24;… Hüffer/Koch, AktG, 11. Aufl., § 84 Rz. 37). - KG, 03.12.2002 - 1 W 363/02
Hauptsachenerledigung im Verfahren auf Ermächtigung zur Bekanntmachung von …
Danach ist ein Grund dann als unsachlich anzusehen, wenn er nur als Vorwand genommen wird, willkürlich, völlig haltlos oder wegen der damit verfolgten Zwecke als rechtswidrig anzusehen ist, weil er gegen Treu und Glauben verstößt (vgl. BGHZ 13, 188/193; WM 1956, 1182; 1961, 569/573; 1962, 811; 1975, 787/789). - OLG Köln, 30.08.2007 - 18 U 53/07
Widerstand gegen strategische Grundentscheidung der Gesellschaft kann Abberufung …
Es reicht als sachlicher Grund für die Abberufung eines Geschäftsführers aus, dass dieser in einer wesentlichen Entscheidung eine völlig andere Position als die Gesellschaftermehrheit vertritt, weil dadurch das Vertrauen in ihn (berechtigterweise) verloren gehen kann (vgl. BGH, Urt. v. 03.07.1975 - II ZR 35/73 -, AG 1975, 242).
Rechtsprechung
BGH, 12.06.1975 - VII ZR 168/73 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Bau eines rentablen Mehrfamilienhauses als Verpflichtung des Architekten - Allgemeine Verpflichtung des Architekten zum möglichst kostengünstigen Bau - Erfüllung der Verpflichtungen allein durch Planung eines bautechnisch fehlerfreien Hauses
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Kündigung eines Architektenvertrages
- juris (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
HOAI § 15 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 Nr. 2
Pflichten des mit der Planung eines zum Verkauf oder zur Vermietung bestimmten Mehrfamilienhauses beauftragten Architekten
Besprechungen u.ä.
- baunetz.de (Entscheidungsbesprechung)
Rentabilität bei Auftrag zu MFH?
Papierfundstellen
- NJW 1975, 1657
- BauR 1975, 434
Wird zitiert von ... (6) Neu Zitiert selbst (2)
- BGH, 15.02.1973 - VII ZR 212/71
Mehrwertsteuer bei Architektengebühren
Auszug aus BGH, 12.06.1975 - VII ZR 168/73
Zwar umfaßt das nach der Gebührenordnung für Architekten berechnete Architektenhonorar als Höchstpreis i.S. der VO PR Nr. 66/50 vom 13. Oktober 1950 auch die Mehrwertsteuer und abweichende Parteivereinbarungen sind nach § 134 BGB nichtig (BGHZ 60, 199). - BGH, 23.11.1972 - VII ZR 197/71
Aufklärungs- und Beratungspflichten des Architekten
Auszug aus BGH, 12.06.1975 - VII ZR 168/73
Zwar besteht, worauf das Berufungsgericht hinweist, keine allgemeine Verpflichtung des Architekten unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten so kostengünstig wie möglich zu bauen (BGHZ 60, 1, 3).
- BGH, 29.02.1996 - VII ZR 90/94
Haftung des Architekten für die Nichteinhaltung einer Zusage der Beantragung …
Ein Architekt hat bei seinen Leistungen auch wirtschaftlich-finanzielle Gesichtspunkte seines Auftraggebers zu beachten (vgl. Senatsurteile vom 12. Juni 1975 - VII ZR 168/73, NJW 1975, 1657 und vom 7. Juli 1988 - VII ZR 72/87, BauR 1988, 734, 735 = ZfBR 1988, 261, 262). - BGH, 21.05.1981 - VII ZR 128/80
Schadensersatzpflicht des Architekten bei unnötigem Mehraufwand im Rahmen eines …
In dieser Beziehung ist der vorliegende Sachverhalt jenem Fall vergleichbar, in dem ein Architekt, der mit der Planung eines zum Verkauf oder zur Vermietung bestimmten Mehrfamilienhauses beauftragt worden war, der Rentabilität des Bauobjekts nicht hinreichend Rechnung getragen hatte (Senatsurteil NJW 1975, 1657 Nr. 5): Allein mit der Planung eines bautechnisch fehlerfreien Hauses und mit sorgfältiger Bauführung hatte der Beklagte seine Verpflichtung aus dem Vertrage noch nicht ordnungsgemäß erfüllt. - OLG Karlsruhe, 18.12.2002 - 7 U 140/00
Architektenvertrag: Planungsfehler bei einer unterlassenen Einholung einer …
Anders ist es aber unter anderem dann, wenn der Architekt die Aufgabe hat, ein "rentables Mehrfamilienhaus" zu planen (BGH Baurecht 1975, 434).
- OLG Düsseldorf, 16.12.2003 - 21 U 24/03
Pflichten des Architekten zur Ermittlung der Kosten und zum Hinweis auf …
Eine allgemeine Verpflichtung, die Vermögensinteressen des Auftraggebers zu wahren, trifft ihn hingegen grundsätzlich nicht; sie besteht allenfalls bei Bauvorhaben, die ein Rendite-Objekt betreffen (BGH NJW 1975, 1657; BGH NJW 1981, 2182). - OLG Naumburg, 08.11.1995 - 6 U 153/95
Architektenhonorar: Pflichten des Architekten - unzureichende Auftragsausführung …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 10.07.1975 - VII ZR 109/73
In Rechnung stellen der Mehrwertsteuer durch einen Architekten - Gewährung eines …
Die Entscheidung entspricht damit dem Urteil des Senats vom 12. Juni 1975 - VII ZR 168/73 -, wonach eine vertraglich vorgesehene Berechnung der Mehrwertsteuer dann zulässig ist, wenn ein gleichzeitig vereinbarter Nachlaß auf das Architektenhonorar einen höheren Betrag ergibt als die Mehrwertsteuer ausmacht, somit das nach der Gebührenordnung für Architekten zulässige Honorar im Ergebnis nicht überschritten wird.