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   BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86   

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BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86 (https://dejure.org/1988,149)
BGH, Entscheidung vom 07.06.1988 - IX ZR 245/86 (https://dejure.org/1988,149)
BGH, Entscheidung vom 07. Juni 1988 - IX ZR 245/86 (https://dejure.org/1988,149)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Seelische Zwangslage - Rechtsgeschäft - Bürgschaft - Widerrechtliche Drohung - Anfechtung - Sittenwidrigkeit - Nichtigkeit

Papierfundstellen

  • NJW 1988, 2599
  • NJW-RR 1988, 1321 (Ls.)
  • ZIP 1988, 1469
  • MDR 1988, 956
  • WM 1988, 1156
  • BB 1988, 1549
 
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Wird zitiert von ... (62)Neu Zitiert selbst (14)

  • BGH, 23.09.1957 - VII ZR 403/56

    Rechtswidrigkeit einer Drohung

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Das angekündigte Übel kann eine Strafanzeige sein, auch wenn diese sich nicht gegen den Bedrohten selbst, sondern gegen einen nahen Angehörigen richten soll (BGHZ 25, 217, 218 ff).

    Das Vorgehen der Beklagten war nicht bereits deshalb widerrechtlich, weil sie gegen die Widerbeklagten zu 2) und 3) keinen Anspruch auf Übernahme der Bürgschaften hatte (vgl. BGHZ 25, 217, 219 ff).

    Daran ändert auch der Umstand nichts, daß die Widerbeklagten zu 2) und 3) in keiner Weise an der Straftat des Hauptschuldners beteiligt gewesen waren oder Vorteil daraus gezogen hatten (vgl. zur Drohung BGHZ 25, 217, 220 ff; BGH, Urt. v. 16. März 1973 - V ZR 38/71, WM 1973, 574, 575; Soergel/Hefermehl, § 138 BGB Rdnr. 22; Staudinger/Dilcher, BGB 12. Aufl. § 123 Rdnr 64; Flume, Allgem. Teil des Bürgerlichen Rechts 2. Bd. 3. Aufl. § 28, 2 c).

  • BGH, 16.03.1973 - V ZR 38/71

    Verurteilung zur Vorlage eines Grundschuldbriefes zwecks Löschung der Grundschuld

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Daran ändert auch der Umstand nichts, daß die Widerbeklagten zu 2) und 3) in keiner Weise an der Straftat des Hauptschuldners beteiligt gewesen waren oder Vorteil daraus gezogen hatten (vgl. zur Drohung BGHZ 25, 217, 220 ff; BGH, Urt. v. 16. März 1973 - V ZR 38/71, WM 1973, 574, 575; Soergel/Hefermehl, § 138 BGB Rdnr. 22; Staudinger/Dilcher, BGB 12. Aufl. § 123 Rdnr 64; Flume, Allgem. Teil des Bürgerlichen Rechts 2. Bd. 3. Aufl. § 28, 2 c).

    Der Zeitdruck kann im Rahmen der Gesamtwürdigung nach § 138 Abs. 1 BGB zu Ungunsten der Beklagten berücksichtigt werden (vgl. RGZ 112, 226, 229; ferner für die Drohung BGH, Urt. v. 16. März 1973 - V ZR 38/71, aaO; Flume aaO).

  • BGH, 17.03.1955 - 4 StR 8/55

    einsame Stelle - §§ 249, 255 StGB, Abgrenzung Raub - räuberische Erpressung

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Die Drohung muß nicht ausdrücklich ausgesprochen werden, kann vielmehr auch versteckt (z.B. durch eine Warnung oder einen Hinweis auf nachteilige Folgen) oder durch schlüssiges Verhalten erfolgen (BGH, Urt. v 30. Januar 1963 - VIII ZR 256/61, BB 1963, 452, 453; BGB -RGRK/Krüger-Nieland aaO; MünchKomm/Kramer aaO; vgl. auch BGHSt 7, 252, 253).

    Es genügt nicht, wenn der Anfechtende bei Abgabe der Willenserklärung lediglich erwartet hat, der andere Teil werde ihm bei Nichtabgabe der Erklärung ein Übel zufügen, wenn sich diese Befürchtung lediglich aus der objektiven Sachlage ergibt, nicht aber von dem anderen Teil hervorgerufen oder bestärkt wird (vgl. BGHSt 7, 252, 253).

  • BGH, 14.06.1951 - IV ZR 42/50

    Kindesannahme. Widerrechtliche Drohung

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    a) Drohung ist die Ankündigung eines künftigen Übels, auf dessen Eintritt oder Nichteintritt der Drohende einwirken zu können behauptet und das verwirklicht werden soll, wenn der Bedrohte nicht die von dem Drohenden gewünschte Willenserklärung abgibt (BGHZ 2, 287, 295; BGH, Urt. v. 12. Januar 1978 - III ZR 53/76, LM BGB § 123 Nr. 49; BGB -RGRK/Krüger-Nieland, 12. Aufl. § 123 Rdnr. 39; MünchKomm/Kramer, 2. Aufl. § 123 BGB Rdnr. 33; vgl. auch LK/Schäfer, 10. Aufl. § 240 StGB Rdnr. 51).

    Es kommt dann lediglich das Ausnützen einer Zwangslage des Erklärenden durch den anderen Teil in Betracht, das den Tatbestand eine Drohung i.S.d. § 123 BGB nicht erfüllt, wie das Berufungsgericht selbst in anderem Zusammenhang ausführt (vgl. BGHZ 2, 287, 295; MünchKomm/Kramer aaO; BGB -RGRK/Krüger-Nieland aaO).

  • LG Trier, 09.10.1973 - 1 S 210/71
    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Im Schrifttum wird die Auffassung vertreten, auch eine Willenserklärung, zu der der Erklärende unter Ausnutzung einer Zwangslage veranlaßt worden sei, könne in e n t s p r e c h e n d e r Anwendung des § 123 Abs. 1 BGB angefochten werden; denn die Vorschrift bezwecke den Schutz der freien Willensbetätigung, die auch beim Ausnützen einer Zwangslage beeinträchtigt sei (vgl. MünchKomm/Kramer, § 123 BGB Rdnr. 45 m.w.N.; Sack, NJW 1974, 564, 565).

    Das Zustandekommen eines Vertrages gehört nicht zum Regelungsbereich des § 138 BGB ; die Vorschrift bezieht sich vielmehr auf die Sittenwidrigkeit des Rechtsgeschäfts selbst (vgl. Soergel/Hefermehl, § 138 BGB Rdnrn. 29, 65; Sack, NJW 1974, 564).

  • BGH, 08.12.1982 - IVb ZR 333/81

    Sittenwidrigkeit eines Unterhaltsverzichts

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Ein Rechtsgeschäft ist nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig, wenn es nach seinem aus der Zusammenfassung von Inhalt, Zweck und Beweggrund zu entnehmenden Gesamtcharakter gegen die guten Sitten verstößt (BGHZ 86, 82, 88).
  • BGH, 06.05.1954 - IV ZR 53/54

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Ob ein Rechtsgeschäft gegen die guten Sitten verstößt, hat das Revisionsgericht anhand des vom Berufungsgericht festgestellten Sachverhalts in rechtlicher Hinsicht selbst zu prüfen (RGZ 160, 52, 56; BGH, Urt. v. 6. Mai 1954 - IV ZR 53/54, LM BGB § 138 Cd Nr. 2).
  • BGH, 22.12.1959 - VIII ZR 9/59

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Nach dieser ist das Rechtsgeschäft nur anfechtbar und nicht gemäß § 138 BGB nichtig, wenn seine Anstößigkeit ausschließlich auf einer unzulässigen Willensbeeinflussung durch widerrechtliche Drohung beruht (BGH, Urt. v. 22. Dezember 1959 - VIII ZR 9/59, LM BGB § 138 Aa Nr. 7 a; v. 8. März 1966 - V ZR 62/64, WM 1966, 585, 589; BGB -RGRK/Krüger-Nieland, § 123 BGB Rdnr. 84; Soergel/Hefermehl, BGB 12. Aufl. § 123 Rdnr. 60 und § 138 Rdnr. 64).
  • BGH, 30.01.1963 - VIII ZR 256/61

    - Anzeigenvertreter -, Interessenwahrnehmungspflicht, Wettbewerbsverbot für HV,

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Die Drohung muß nicht ausdrücklich ausgesprochen werden, kann vielmehr auch versteckt (z.B. durch eine Warnung oder einen Hinweis auf nachteilige Folgen) oder durch schlüssiges Verhalten erfolgen (BGH, Urt. v 30. Januar 1963 - VIII ZR 256/61, BB 1963, 452, 453; BGB -RGRK/Krüger-Nieland aaO; MünchKomm/Kramer aaO; vgl. auch BGHSt 7, 252, 253).
  • BGH, 08.03.1966 - V ZR 62/64

    Wirksamkeit von Vereinbarungen vor Abschluss eines Grundstücksgeschäfts -

    Auszug aus BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86
    Nach dieser ist das Rechtsgeschäft nur anfechtbar und nicht gemäß § 138 BGB nichtig, wenn seine Anstößigkeit ausschließlich auf einer unzulässigen Willensbeeinflussung durch widerrechtliche Drohung beruht (BGH, Urt. v. 22. Dezember 1959 - VIII ZR 9/59, LM BGB § 138 Aa Nr. 7 a; v. 8. März 1966 - V ZR 62/64, WM 1966, 585, 589; BGB -RGRK/Krüger-Nieland, § 123 BGB Rdnr. 84; Soergel/Hefermehl, BGB 12. Aufl. § 123 Rdnr. 60 und § 138 Rdnr. 64).
  • BAG, 16.02.1983 - 7 AZR 134/81

    Anfechtung eines Aufhebungsvertrages

  • BGH, 12.01.1978 - III ZR 53/76
  • RG, 11.12.1925 - VI 406/25

    Widerrechtliche Drohung

  • RG, 27.03.1939 - IV 275/38

    1. Verstößt der Grundstückseigentümer gegen die guten Sitten, wenn er die

  • BGH, 29.07.2021 - III ZR 179/20

    Facebooks Regeln gegen "Hassrede" verstoßen gegen AGB-Recht

    Eine solche Drohung muss nicht ausdrücklich ausgesprochen werden, sondern kann auch versteckt (zum Beispiel durch eine Warnung oder einen Hinweis auf nachteilige Folgen) oder durch schlüssiges Verhalten erfolgen (BGH, Urteil vom 7. Juni 1988 - IX ZR 245/86, NJW 1988, 2599, 2601 mwN).

    Da die widerrechtliche Drohung in § 123 BGB gesondert geregelt ist, ist ein Rechtsgeschäft nur anfechtbar und nicht gemäß § 138 BGB nichtig, wenn seine Anstößigkeit ausschließlich auf einer unzulässigen Willensbeeinflussung durch widerrechtliche Drohung beruht (Senat, Urteil vom 17. Januar 2008 - III ZR 239/06, NJW 2008, 982 Rn. 11; BGH, Versäumnisurteil vom 4. Juli 2002 - IX ZR 153/01, NJW 2002, 2774, 2775 und Urteil vom 7. Juni 1988 aaO S. 2601 mwN; MüKo/Armbrüster, BGB, 8. Aufl., § 123 Rn. 131; NK/Feuerborn, BGB, 4. Aufl., § 123 Rn. 102; Palandt/Ellenberger aaO § 138 Rn. 14; Staudinger/Singer/von Finckenstein, BGB, Neubearb.

  • BAG, 12.05.2010 - 2 AZR 544/08

    Gerichtlicher Vergleich - Anfechtung - Drohung

    Eine Willenserklärung, die lediglich unter Ausnutzung einer bestehenden Zwangslage veranlasst worden ist, kann nicht wegen widerrechtlicher Drohung angefochten werden (BGH 7. Juni 1988 - IX ZR 245/86 - zu I 2 der Gründe, AP BGB § 123 Nr. 33).

    Die rechtsgeschäftliche Entscheidungsfreiheit des Einzelnen wird dagegen nicht allgemein gegen jede Art von Beeinträchtigung durch eine Zwangslage geschützt (BAG 16. Februar 1983 - 7 AZR 134/81 - zu I 5 der Gründe, AP BGB § 123 Nr. 22 = EzA BGB § 123 Nr. 21; BGH 7. Juni 1988 - IX ZR 245/86 - aaO).

    Es hat nicht ausreichend berücksichtigt, dass die Drohung iSv. § 123 BGB nicht ausdrücklich ausgesprochen zu werden braucht, sondern versteckt oder durch schlüssiges Verhalten erfolgen kann (BGH 7. Juni 1988 - IX ZR 245/86 - zu I 1 a der Gründe, AP BGB § 123 Nr. 33).

  • BGH, 17.01.2008 - III ZR 239/06

    Werbung eines Partnervermittlungsinstituts mit einer nicht vermittlungsbereiten

    Ist daher ein Rechtsgeschäft durch arglistige Täuschung (oder widerrechtliche Drohung) zustande gekommen, so kann § 138 BGB neben § 123 BGB nur dann anwendbar sein, wenn weitere Umstände als die unzulässige Willensbeeinflussung hinzutreten, die das Geschäft seinem Gesamtcharakter nach als sittenwidrig erscheinen lassen (BGH, Urteil vom 14. Dezember 1987 - II ZR 166/87 - NJW 1988, 902, 903; Urteil vom 7. Juni 1988 - IX ZR 245/86 - NJW 1988, 2599, 2601 zur Drohung; Urteil vom 26. September 1995 - XI ZR 159/94 - NJW 1995, 3315; Versäumnisurteil vom 4. Juli 2002 - IX ZR 153/01 - NJW 2002, 2774, 2775 ebenfalls zur Drohung).
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