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   BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90   

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BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90 (https://dejure.org/1991,948)
BGH, Entscheidung vom 16.05.1991 - IX ZR 245/90 (https://dejure.org/1991,948)
BGH, Entscheidung vom 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90 (https://dejure.org/1991,948)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • Wolters Kluwer

    Sittenwidrigkeit - Bürgschaftsversprechen - Verwandte - Bürgschaft

  • FIS Money Advice (Volltext/Auszüge)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 138, § 765
    Sittenwidrigkeit eines Bürgschaftsversprechens bei Mittellosigkeit des Bürgen

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • NJW 1991, 2015
  • NJW 1991, 2018
  • ZIP 1991, 787
  • MDR 1991, 748
  • FamRZ 1991, 1040 (Ls.)
  • WM 1991, 1154
  • BB 1991, 1291
  • DB 1991, 1720
 
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Wird zitiert von ... (15)Neu Zitiert selbst (12)

  • BGH, 28.02.1989 - IX ZR 130/88

    Wirksamkeit des Abschlusses risikoreicher Geschäfte

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    aa) Die von der Revision vertretene Ansicht, der Bürgschaftsvertrag sei nichtig, weil der Beklagte bei dessen Abschluß vermögenslos gewesen sei und die übernommenen Zahlungsverpflichtungen nie oder nur unter besonders günstigen Bedingungen erfüllen könne, steht im Widerspruch zu der ständigen Rechtsprechung des Senats, derzufolge bei einem Volljährigen grundsätzlich davon ausgegangen werden muß, daß er auch ohne besondere Erfahrung in der Lage ist, das mit der Abgabe einer Bürgschaftserklärung verbundene Risiko zu erkennen und die Tragweite seines Handelns entsprechend abzuschätzen (Senatsurt. v. 19.1.1989 - IX ZR 124/88, BGHZ 106, 269 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88] = WM 1989, 245, 246; v. 28.2.1989 - IX ZR 130/88, BGHZ 107, 92 = WM 1989, 480, 483 und vom 16.3.1989 - IX ZR 171/88, WM 1989, 667, 668).

    Dies gilt insbesondere auch für die Klausel des Bürgschaftsvertrages, derzufolge die Bürgenhaftung sämtliche Ansprüche aus der Geschäftsverbindung der Klägerin mit der Firma ELG umfassen soll (vgl. Senatsurt. v. 7.11.1985 - IX ZR 40/85, WM 1986, 95, 96 und v. 28.2.1989 aaO., 483 f.).

    Im übrigen war die Klägerin als Bürgschaftsgläubigerin zu einer besonderen Aufklärung des Beklagten über das von ihm übernommene Risiko nicht verpflichtet (Senatsurt. v. 19.1.1989 aaO., 246; v. 28.2.1989 aaO., 484; v. 16.3.1989 aaO., 669, v. 22.10.1987 - IX ZR 267/88, WM 1987, 1481, 1483 und v. 17.10.1985 - IX ZR 168/84, WM 1986, 11, 12).

    Soweit vereinzelt die Ansicht vertreten wird, in.Fällen der vorliegenden Art folge die Nichtigkeit des Bürgschaftsvertrags aus einer analogen Anwendung des § 310 BGB, weil derjenige, der sich vermögenslos bis an die Grenze des Existenzminimums verschulde, faktisch im gleichen Maße seine wirtschaftliche Handlungsfreiheit aufgebe, wie derjenige, der von vornherein über sein künftiges Vermögen im Ganzen oder über einen Bruchteil davon verfüge (vgl. zum Beispiel Schwintowski ZZB 1989, 91 ff; Bender EWiR 1989, 239 f), hat der Senat bereits in seinem Urteil vom 28.2.1989 (aaO., 483 m.w.N.) ausgeführt, daß eine entsprechende Anwendung des § 310 BGB nach Sinn und Zweck der Norm ausscheidet (vgl. auch BGH, Urt. v. 16.3.1989 - III ZR 37/88, WM 1989, 595, 596).

    Der XI. Zivilsenat hat sich in seinem Urteil vom 22.1.1991 einer abschließenden und umfassenden Prüfung der an der Rechtsprechung des erkennenden Senats geübten Kritik ausdrücklich enthalten und die zustimmenden Äußerungen in der Literatur nicht erwähnt (Medicus ZIP 1989 aaO.; H. P. Westermann JZ 1989 aaO.; Rümker EWiR 1989 aaO.; Eckert WM 1990 aaO., Rehbein JR 1989, 468; Bales EWiR 1988, 1055 u..1990, 547; ebenso schon OLG Hamburg WM 1988, 1261).

  • BGH, 16.03.1989 - III ZR 37/88

    Wirksamkeit eines Konsumentenratenkreditvertrages im Hinblick auf eine

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    Im übrigen war die Klägerin als Bürgschaftsgläubigerin zu einer besonderen Aufklärung des Beklagten über das von ihm übernommene Risiko nicht verpflichtet (Senatsurt. v. 19.1.1989 aaO., 246; v. 28.2.1989 aaO., 484; v. 16.3.1989 aaO., 669, v. 22.10.1987 - IX ZR 267/88, WM 1987, 1481, 1483 und v. 17.10.1985 - IX ZR 168/84, WM 1986, 11, 12).

    Soweit vereinzelt die Ansicht vertreten wird, in.Fällen der vorliegenden Art folge die Nichtigkeit des Bürgschaftsvertrags aus einer analogen Anwendung des § 310 BGB, weil derjenige, der sich vermögenslos bis an die Grenze des Existenzminimums verschulde, faktisch im gleichen Maße seine wirtschaftliche Handlungsfreiheit aufgebe, wie derjenige, der von vornherein über sein künftiges Vermögen im Ganzen oder über einen Bruchteil davon verfüge (vgl. zum Beispiel Schwintowski ZZB 1989, 91 ff; Bender EWiR 1989, 239 f), hat der Senat bereits in seinem Urteil vom 28.2.1989 (aaO., 483 m.w.N.) ausgeführt, daß eine entsprechende Anwendung des § 310 BGB nach Sinn und Zweck der Norm ausscheidet (vgl. auch BGH, Urt. v. 16.3.1989 - III ZR 37/88, WM 1989, 595, 596).

    Hinzu kommt, daß im entscheidenden Zeitpunkt des Vertragsschlusses niemals mit hinreichender Sicherheit vorhergesagt werden kann, wie sich das Vermögen des Schuldners im Laufe seines weiteren Lebens entwickeln wird und ob die Erfüllung der eingegangenen Verbindlichkeit in der Zukunft tatsächlich den Einsatz des gesamten Vermögens oder einer.bestimmten Quote des Vermögens erfordert (BGH, Urt. v. 16.3.1989 - III ZR 37/88 aaO.; Westermann aaO.; Eckert aaO.).

    Pfändungschutzbestimmungen des Zwangsvollstreckungsrechts, gegebenenfalls durch eine Neuordnung des Insolvenzrechts Rechnung zu tragen (BGH, Urt. v. 16.3.1989 - III ZR 37/88, aaO., 596).

    Für eine Berücksichtigung der darin festgelegten Maßstäbe bereits auf der materiell-rechtlichen Ebene des § 138 BGB besteht keine Notwendigkeit, denn es erscheint durchaus sinnvoll, den Vertragspartnern im Zeitpunkt des Vertragsschlusses die Einschätzung ihrer Leistungsfähigkeit selbst zu überlassen und dem Schuldner erst bei einer späteren Vollstreckung den Schutz zu gewähren, den er wirklich benötigt (BGH, Urt. v. 19.3.1989 - III ZR 37/88, aaO.; Westermann aaO., 747; Medicus aaO., 822 ff; Rümker aaO., 442; Eckert aaO., 88, 91).

  • BGH, 07.06.1988 - IX ZR 245/86

    Anfechtung wegen Ausnutzung einer seelischen Zwangslage; Sittenwidrigkeit eines

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    Auch der Umstand, daß der Beklagte möglicherweise durch familiäre Hilfsbereitschaft gegenüber seinen Eltern zur Abgabe des Bürgschaftsversprechens veranlaßt gewesen sein mag, führt nicht zur Sittenwidrigkeit des Bürgschaftsvertrages (Senatsurt. v. 19.1.1989 aaO., 246 und v. 7.6.1988 - IX ZR 245/86, WM 1988, 1156, 1159).

    Eine Anwendung des Wuchertatbestandes (§ 138 Abs. 2 BGB) kommt dabei von vornherein schon deshalb nicht in Betracht, weil es sich bei der Bürgschaft um einen den Bürgen einseitig verpfichtenden Vertrag handelt, der in keinem Äquivalenzverhältnis zu einer Leistung des Gläubigers steht, auf dessen Ausgewogenheit es für die Frage der Sittenwidrigkeit ankommen könnte (Senatsurt. v. 7.6.1988 aaO.; Medicus ZIP 1989, 817, 820; Eckert aaO., 90; aA allein Wochner BB 1989, 1354, 1356 f).

  • BGH, 19.01.1989 - IX ZR 124/88

    Bürgschaftsverpflichtung eines nahen Angehörigen des Kreditnehmers; Prüfung der

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    aa) Die von der Revision vertretene Ansicht, der Bürgschaftsvertrag sei nichtig, weil der Beklagte bei dessen Abschluß vermögenslos gewesen sei und die übernommenen Zahlungsverpflichtungen nie oder nur unter besonders günstigen Bedingungen erfüllen könne, steht im Widerspruch zu der ständigen Rechtsprechung des Senats, derzufolge bei einem Volljährigen grundsätzlich davon ausgegangen werden muß, daß er auch ohne besondere Erfahrung in der Lage ist, das mit der Abgabe einer Bürgschaftserklärung verbundene Risiko zu erkennen und die Tragweite seines Handelns entsprechend abzuschätzen (Senatsurt. v. 19.1.1989 - IX ZR 124/88, BGHZ 106, 269 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88] = WM 1989, 245, 246; v. 28.2.1989 - IX ZR 130/88, BGHZ 107, 92 = WM 1989, 480, 483 und vom 16.3.1989 - IX ZR 171/88, WM 1989, 667, 668).

    Eine Sittenwidrigkeit gemäß § 138 Abs. 1 BGB läßt sich schließlich auch nicht damit begründen, daß man generell die Fähigkeit junger, volljähriger Menschen in Frage stellt, weitreichende und gefährliche Verpflichtungen einzugehen (so jedoch Honsell JZ 1989, 495, 496; Wochner aaO., 1355; Tiedtke EWiR 1989, 567, 568), oder aber von vornherein bei der Bürgschaft eines nahen Familienangehörigen des Hauptschuldners davon ausgeht, dessen Verpflichtung entspringe der Ausnutzung einer psychischen Zwangslage durch den Gläubiger (so wohl Reifner ZIP 1990, 427, 434; Wochner aaO., 1357; Schwintowski aaO., 92; Tiedtke aaO., 568).

  • BGH, 22.01.1991 - XI ZR 111/90

    Vereinbarung eines Hausbesuchs; Begriff der vorhergehenden Bestellung

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    cc) Auch das von der Revision zur Begründung ihres Standpunktes herangezogene Urteil des XI. Zivilsenats vom 22.1.1991 (XI ZR 111/90, WM 1991, 313 [BGH 22.01.1991 - XI ZR 111/90]; dazu Ackmann EWiR 1991, 231; Grün NJW 1991, 925 [BGH 22.01.1991 - XI ZR 111/90]; Knütel ZIP 1991, 493) gibt dem erkennenden Senat keine Veranlassung, von den Grundsätzen seiner bisherigen Rechtsprechung zur Sittenwidrigkeit von Bürgschaftsverträgen Abstand zu nehmen.
  • BGH, 22.10.1987 - IX ZR 267/86

    Erwartung der Nichtinanspruchnahme des Bürgen als Geschäftsgrundlage

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    Im übrigen war die Klägerin als Bürgschaftsgläubigerin zu einer besonderen Aufklärung des Beklagten über das von ihm übernommene Risiko nicht verpflichtet (Senatsurt. v. 19.1.1989 aaO., 246; v. 28.2.1989 aaO., 484; v. 16.3.1989 aaO., 669, v. 22.10.1987 - IX ZR 267/88, WM 1987, 1481, 1483 und v. 17.10.1985 - IX ZR 168/84, WM 1986, 11, 12).
  • BGH, 17.10.1985 - IX ZR 168/84

    Klage auf Erfüllung einer Bürgschaftsverpflichtung - Hinreichende Bestimmtheit

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    Im übrigen war die Klägerin als Bürgschaftsgläubigerin zu einer besonderen Aufklärung des Beklagten über das von ihm übernommene Risiko nicht verpflichtet (Senatsurt. v. 19.1.1989 aaO., 246; v. 28.2.1989 aaO., 484; v. 16.3.1989 aaO., 669, v. 22.10.1987 - IX ZR 267/88, WM 1987, 1481, 1483 und v. 17.10.1985 - IX ZR 168/84, WM 1986, 11, 12).
  • BVerfG, 07.02.1990 - 1 BvR 26/84

    Handelsvertreter

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    Entgegen der von der Revision unter Bezugnahme auf den Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 7. Februar 1990 (BVerfGE 81, 242) vertretenen Ansicht ist eine solche Beschränkung auch nicht zur Abwehr der Verletzung von Grundrechten des Bürgen geboten.
  • BGH, 07.11.1985 - IX ZR 40/85

    Schriftform bei Verbürgung für künftige Ansprüche

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    Dies gilt insbesondere auch für die Klausel des Bürgschaftsvertrages, derzufolge die Bürgenhaftung sämtliche Ansprüche aus der Geschäftsverbindung der Klägerin mit der Firma ELG umfassen soll (vgl. Senatsurt. v. 7.11.1985 - IX ZR 40/85, WM 1986, 95, 96 und v. 28.2.1989 aaO., 483 f.).
  • BGH, 03.04.1952 - IV ZR 136/51

    Versorgungsvertrag

    Auszug aus BGH, 16.05.1991 - IX ZR 245/90
    Denn eine Begutachtung von Amts wegen ist dann entbehrlich, wenn ein entsprechender Beweisantrag der Parteien abzulehnen wäre, weil die Voraussetzungen für die Anordnung einer solchen Beweisaufnahme nicht gegeben sind (vgl. BGHZ 5, 302, 307; Zöller/Stephan aaO., § 144 Rdn. 2; Baumbach/Hartmann aaO., § 144 Anm. l A).
  • BGH, 08.12.1982 - IVb ZR 333/81

    Sittenwidrigkeit eines Unterhaltsverzichts

  • BGH, 16.03.1989 - IX ZR 171/88

    Haftung des Gläubigers für Bonitätsauskunft gegenüber dem Bürgen

  • BVerfG, 19.10.1993 - 1 BvR 567/89

    Bürgschaftsverträge

    b) Die Inhaltskontrolle der Verträge durch die Instanzgerichte wurde vom IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs weitgehend verworfen (BGHZ 106, 269 ; 107, 92; ZIP 1989, S. 629 f.; NJW 1991, S. 2015 ff. und BB 1992, S. 387 ff.).
  • BGH, 24.02.1994 - IX ZR 93/93

    Wirksamkeit einer von Kindern zu Gunsten der Eltern geleisteten Bürgschaft

    Diesem die Rechtsprechung des erkennenden Senats prägenden Grundsatz (vgl. BGHZ 106, 269, 272 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88]; 107, 92, 98; BGH, Urt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90, NJW 1991, 2015, 2016; v. 16. Januar 1992 - IX ZR 113/91, ZIP 1992, 233, 235 f) stimmt der XI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs zu (Urt. v. 24. November 1992 - XI ZR 98/92, ZIP 1993, 26, 27, z.V. in BGHZ 120, 272 bestimmt).

    Davon ist im Ansatz auch dann auszugehen, wenn der Bürge dem Hauptschuldner verwandtschaftlich eng verbunden ist (BGHZ 106, 269, 272 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88]; 107, 92, 103; Urt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90; v. 16. Januar 1992 - IX ZR 113/91; jeweils aaO).

    Soweit der Senat in früheren Urteilen den hier dargelegten Gefahren für die Entscheidungsfreiheit des Bürgen und den daraus folgenden Pflichten der Bank keine entsprechende Bedeutung beigemessen hat (BGHZ 106, 269, 272 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88]; Urt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90, NJW 1991, 2015, 2017), wird an dieser Auffassung nicht mehr festgehalten.

  • BGH, 16.01.1992 - IX ZR 113/91

    Voraussetzungen für die Beschränkung der Unwirksamkeitsfolge auf einen inhaltlich

    Die Klägerin war als Bürgschaftsgläubigerin zu einer besonderen Aufklärung der Beklagten über das übernommene Risiko nicht verpflichtet (st. Rspr. des Senats, zuletzt Urt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90, WM 1991, 1154, 1156 m.w.N.; vgl. dazu Westermann, WuB I F 1 a - Bürgschaft 14.91; Köndgen, NJW 1991, 2018 [BGH 16.05.1991 - IX ZR 245/90]; Altmeppen, EWiR § 765 BGB 2/91, 663; Großfeld und Lühn, WM 1991, 2013).

    Der Umstand, daß die Beklagte auch durch Hilfsbereitschaft gegen gegenüber ihrem Ehemann zum Bürgschaftsversprechen veranlaßt worden sein kann, läßt die Interessenwahrung der Klägerin nicht als anstößig erscheinen (vgl. Senatsurt. v. 7. Juni 1988 - IX ZR 245/86, WM 1988, 1156, 1159; BGHZ 106, 269, 272 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88] und Senatsurt. v. 16. Mai 1991 aaO).

    Ein schutzwürdiges Interesse an einer Haftung der Beklagten aus ihrer Bürgschaft kann der Klägerin nicht abgesprochen werden (vgl. Senatsurt. v. 16. Mai 1991 aaO).

    Daß die Klägerin die Kreditgewährung an die KG von einer Bürgschaft der Beklagten abhängig gemacht hat, führt nicht zur Sittenwidrigkeit des Bürgschaftsversprechens (vgl. Senatsurt. v. 16. Mai 1991 aaO).

    b) Zur Kritik an seiner Rechtsprechung und zu dem - im Berufungsurteil angeführten - Urteil des XI. Zivilsenats vom 22. Januar 1991 (XI ZR 111/90, WM 1991, 313 [BGH 22.01.1991 - XI ZR 111/90]) hat der Senat bereits in seinem Urteil vom 16. Mai 1991 (IX ZR 245/90 aaO) eingehend - unter Erörterung grundrechtlicher Fragen - Stellung genommen und sodann die Grundsätze seiner Rechtsprechung zur Sittenwidrigkeit von Bürgschaftsverträgen (§ 138 Abs. 1 BGB) bekräftigt.

  • BGH, 24.02.1994 - IX ZR 227/93

    Wirksamkeit einer von Kindern auf Veranlassung der Eltern geleisteten Bürgschaft

    Diesem die Rechtsprechung des erkennenden Senats prägenden Grundsatz (vgl. BGHZ 106, 269, 272 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88]; 107, 92, 98; BGH, Urt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90, NJW 1991, 2015, 2016; v. 16. Januar 1992 - IX ZR 113/91, ZIP 1992, 233, 235 f) stimmt der XI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs zu (Urt. v. 24. November 1992 - XI ZR 98/92, ZIP 1993, 26, 27, z.V. in BGHZ 120, 272 bestimmt).

    Davon ist im Ansatz auch dann auszugehen, wenn der Bürge dem Hauptschuldner verwandtschaftlich eng verbunden ist (BGHZ 106, 269, 272 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88]; 107, 92, 103; Urt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90; v. 16. Januar 1992 - IX ZR 113/91; jeweils aaO).

    Soweit der Senat in früheren Urteilen den hier dargelegten Gefahren für die Entscheidungsfreiheit des Bürgen und den daraus folgenden Pflichten der Bank keine entsprechende Bedeutung beigemessen hat (BGHZ 106, 269, 272 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88]; Urt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90, NJW 1991, 2015, 2017), wird an dieser Auffassung nicht mehr festgehalten.

  • BGH, 31.10.1991 - IX ZR 303/90

    Anspruch des unentgeltlich für den Mandanten tätigen Rechtsanwalts; Zahlung einer

    Entscheidend ist, ob das Rechtsgeschäft nach seinem aus der Zusammenfassung von Inhalt, Zweck und Beweggrund zu entnehmenden Gesamtcharakter mit den guten Sitten vereinbart werden kann (BGHZ 86, 82, 88; 106, 269, 272 [BGH 19.01.1989 - IX ZR 124/88]; 107, 92, 97; BGH, Urt. v. 19. Dezember 1989 - IVb ZR 91/88, NJW 1990, 703, 704 [BGH 19.12.1989 - IVb ZR 91/88]; Senatsurt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90, WM 1991, 1154, 1156).
  • LG Berlin, 08.08.2022 - 83 O 9/22

    Sittenwidrigkeit des durch einen Rechtsanwalt für seinen Mandanten

    Entscheidend für die Sittenwidrigkeit gemäß § 138 BGB ist, ob das in Rede stehende Rechtsgeschäft nach seinem aus der Zusammenfassung von Inhalt, Zweck und Beweggrund zu entnehmenden Gesamtcharakter mit den guten Sitten vereinbart werden kann (BGHZ 86, 82, 88; 106, 269, 272; 107, (92, 97; BGH, Urt. v. 19. Dezember 1989 - IVb ZR 91/88, NJW 1990, 703, 704; Senatsurt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90, WM 1991, 1154, 1156).
  • OLG Celle, 24.08.2005 - 3 W 119/05

    Anwendung der Grundsätze zur Sittenwidrigkeit von Bürgschaften naher Angehöriger

    Die Rechtsprechung besonders des IX. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs, der auch bei wirtschaftlich unsinnigen Bürgschaften naher Angehöriger die Privatautonomie betonte und eine Sittenwidrigkeit regelmäßig ablehnte (vgl. BGH, WM 1991, 1154, 1157), ist nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 19. Oktober 1993 (NJW 1994, 36) jedenfalls in weiten Teilen als überholt anzusehen; der IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat im Hinblick auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts seine frühere Auffassung aufgegeben (WM 1994, 680, 682).
  • BGH, 28.05.1991 - IX ZR 260/90

    Haustürwiderrufsgesetz - Anwendbarkeit

    Das Bürgschaftsversprechen war nicht schon deshalb sittenwidrig und nichtig, weil es von der Beklagten als Ehefrau des Hauptschuldners abgegeben worden ist, zumal diese nach ihren damaligen Angaben einen höheren Geldbetrag aus Witwenrentenansprüchen zu erwarten hatte, also keineswegs mittellos war (Senatsurt. v. 16. Mai 1991 - IX ZR 245/90 z.V.b.).
  • OLG Hamm, 01.12.1995 - 33 U 45/95

    Wirksamkeit des Schuldbeitritts eines vermögenslosen Ehegatten

    Davon ist auch dann auszugehen, wenn der Beitretende mit dem ursprünglichen Schuldner verwandtschaftlich eng verbunden ist (vgl. für den Fall der Burgschaft BGHZ 106, 269 (272) = NJW 1989, 830; BGHZ 107, 92 (203) = NJW 1989, 1276; BGH, NJW 1991, 2015; BGH NJW 1992, 896; BGH NJW 1994, 1278; BGH NJW 1994, 1341).
  • OLG Hamm, 29.01.1992 - 31 U 179/91

    Unwirksamkeit einer Bürgschaftsverpflichtung bei Unvermögen der Erfüllung der

    Nicht anders ist die Eingehung einer Bürgschaftsverpflichtung durch jemanden, der selbst kein nennenswertes Vermögen oder Einkommen besitzt, zu beurteilen (so zuletzt BGH, Urteil vom 16.05.1991 in NJW 1991, 2015 ff m. w. N.).
  • OLG Köln, 24.04.1998 - 19 U 204/97

    Pflicht Gläubiger Bürge Bürgschaft

  • OLG Köln, 21.02.1994 - 27 U 99/93

    Klage vor ordentlichen Gericht trotz Schiedsgerichtsvereinbarung (hier vor der

  • OLG Köln, 24.04.1998 - 19 U 2/04

    Keine Pflicht des Gläubigers den Bürgen vor dem Risiko der Bürgschaft zu warnen

  • OLG Dresden, 12.04.1995 - 8 U 1233/94
  • VG Freiburg, 22.11.2001 - 3 K 978/00
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