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   BayObLG, 07.08.1997 - 1Z BR 146/97   

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BayObLG, 07.08.1997 - 1Z BR 146/97 (https://dejure.org/1997,2400)
BayObLG, Entscheidung vom 07.08.1997 - 1Z BR 146/97 (https://dejure.org/1997,2400)
BayObLG, Entscheidung vom 07. August 1997 - 1Z BR 146/97 (https://dejure.org/1997,2400)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Bestellung eines Ergänzungspflegers zur Entscheidung über die Ausübung eines Zeugnisverweigerungsrechts durch einen minderjährigen Zeugen; Rechtmäßigkeit der Anordnung der Ergänzungspflegschaft im Falle der Beabsichtigung der Staatsanwaltschaft zur Vernehmung des Kindes ...

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 1909 Abs. 1
    Bestellung eines Ergänzungspflegers zur Entscheidung über die Ausübung eines Zeugnisverweigerungsrechts durch minderjährigen Zeugen - Berücksichtigung des Zeugenschutzes

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 1998, 614
  • FamRZ 1998, 1330
  • FamRZ 1998, 257
  • BayObLGZ 1997, 249
 
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Wird zitiert von ... (16)Neu Zitiert selbst (6)

  • BayObLG, 17.10.1966 - BReg. 1b Z 64/66

    Minderjährige; Zeugnisverweigerung; Zustimmung; Sorgeberechtigter; Verweigerung;

    Auszug aus BayObLG, 07.08.1997 - 1Z BR 146/97
    »Bei der Entscheidung darüber, ob ein Bedürfnis für die Bestellung eines Ergänzungspflegers zur Entscheidung über die Ausübung eines Zeugnisverweigerungsrechts durch einen minderjährigen Zeugen besteht, können Gesichtspunkte des Zeugenschutzes angemessen berücksichtigt werden (Fortführung von BayObLGZ 1966, 343).«.

    In der Rechtsprechung (BGH NJW 1960, 1396, BayObLGZ 1966, 343, OLG Hamm OLGZ 1972, 157 und OLG Stuttgart FamRZ 1985, 1154 ) und in der Literatur (Palandt/Dieder.ichsen BGB 56. Aufl. Rn. 8, MünchKomm/Schwab BGB 3.Aufl. Rn. 48, jeweils zu § 1909 BGB ; Kleinknecht/Meyer-Goßner StPO 43. Aufl. Rn. 20, Pfeiffer/Fischer StPO Rn. 6, Löwe/Rosenberg/Dahs StPO 24. Aufl. Rn. 28, Karlsruher Kommentar/Pelchen StPO 3. Aufl. Rn. 24, jeweils zu § 52 StPO ) ist anerkannt, daß die Entscheidung darüber, ob der minderjährige Zeuge schon die nötige Verstandesreife besitzt, um die Bedeutung und Tragweite seines Rechts zu erfassen, vom Strafrichter oder im Ermittlungsverfahren vom vernehmenden Staatsanwalt getroffen werden muß.

    ee) Nach der früheren Rechtsprechung des Senats (vgl. BayObLGZ 1966, 343/352) wurde die Anordnung der Ergänzungspflegschaft grundsätzlich erst für zulässig erachtet, wenn das erkennende Gericht die fehlende Verstandesreife bei dem Kind ausdrücklich festgestellt hat.

  • BGH, 02.03.1960 - 2 StR 44/60

    Zeugnisverweigerungsrecht geistig unreifer Personen

    Auszug aus BayObLG, 07.08.1997 - 1Z BR 146/97
    In der Rechtsprechung (BGH NJW 1960, 1396, BayObLGZ 1966, 343, OLG Hamm OLGZ 1972, 157 und OLG Stuttgart FamRZ 1985, 1154 ) und in der Literatur (Palandt/Dieder.ichsen BGB 56. Aufl. Rn. 8, MünchKomm/Schwab BGB 3.Aufl. Rn. 48, jeweils zu § 1909 BGB ; Kleinknecht/Meyer-Goßner StPO 43. Aufl. Rn. 20, Pfeiffer/Fischer StPO Rn. 6, Löwe/Rosenberg/Dahs StPO 24. Aufl. Rn. 28, Karlsruher Kommentar/Pelchen StPO 3. Aufl. Rn. 24, jeweils zu § 52 StPO ) ist anerkannt, daß die Entscheidung darüber, ob der minderjährige Zeuge schon die nötige Verstandesreife besitzt, um die Bedeutung und Tragweite seines Rechts zu erfassen, vom Strafrichter oder im Ermittlungsverfahren vom vernehmenden Staatsanwalt getroffen werden muß.

    Bei einem siebenjährigen Kind wird sie in der Regel zu verneinen, bei einem vierzehnjährigen zu bejahen sein (vgl. BGHSt 14, 159 /162, BGHSt 20, 234; Kleinknecht/Meyer-Goßner Rn. 18, Karlsruher Kommentar/Pelchen Rn. 24, jeweils zu § 52 StPO ).

  • OLG Stuttgart, 26.07.1985 - 8 W 253/85

    Minderjähriger; Entmündigter; Strafrechtliches Ermittlungsverfahren;

    Auszug aus BayObLG, 07.08.1997 - 1Z BR 146/97
    In der Rechtsprechung (BGH NJW 1960, 1396, BayObLGZ 1966, 343, OLG Hamm OLGZ 1972, 157 und OLG Stuttgart FamRZ 1985, 1154 ) und in der Literatur (Palandt/Dieder.ichsen BGB 56. Aufl. Rn. 8, MünchKomm/Schwab BGB 3.Aufl. Rn. 48, jeweils zu § 1909 BGB ; Kleinknecht/Meyer-Goßner StPO 43. Aufl. Rn. 20, Pfeiffer/Fischer StPO Rn. 6, Löwe/Rosenberg/Dahs StPO 24. Aufl. Rn. 28, Karlsruher Kommentar/Pelchen StPO 3. Aufl. Rn. 24, jeweils zu § 52 StPO ) ist anerkannt, daß die Entscheidung darüber, ob der minderjährige Zeuge schon die nötige Verstandesreife besitzt, um die Bedeutung und Tragweite seines Rechts zu erfassen, vom Strafrichter oder im Ermittlungsverfahren vom vernehmenden Staatsanwalt getroffen werden muß.

    Der Senat hält an dieser Rechtsprechung, der in Einzelfällen die Oberlandesgerichte Hamm (OLGZ 1972, 157) und Stuttgart (FamRZ 1985, 1154 ) gefolgt sind, insoweit nicht fest.

  • BGH, 09.08.1963 - 4 StR 188/63
    Auszug aus BayObLG, 07.08.1997 - 1Z BR 146/97
    Der zuständige Staatsanwalt geht ersichtlich davon aus, daß das Kind die erforderliche Verstandesreife nicht besitzt, zumal im Zweifel von deren Fehlen auszugehen ist (BGHSt 19, 85 ; Kleinknecht/Meyer-Goßner aaO).
  • BGH, 06.07.1965 - 5 StR 229/65

    Heilung von Belehrungsmängeln

    Auszug aus BayObLG, 07.08.1997 - 1Z BR 146/97
    Bei einem siebenjährigen Kind wird sie in der Regel zu verneinen, bei einem vierzehnjährigen zu bejahen sein (vgl. BGHSt 14, 159 /162, BGHSt 20, 234; Kleinknecht/Meyer-Goßner Rn. 18, Karlsruher Kommentar/Pelchen Rn. 24, jeweils zu § 52 StPO ).
  • Drs-Bund, 19.06.1996 - BT-Drs 13/4983
    Auszug aus BayObLG, 07.08.1997 - 1Z BR 146/97
    Er hat auch in den Gesetzentwürfen zur Änderung der StPO vom 19.6.1996 und vom 11.3.1997 (BT-Drucks. 13/4983 und 7165) Eingang gefunden.
  • BGH, 22.04.2020 - XII ZB 477/19

    Ergänzungspflegeschaft und Verfahrensbeistand für minderjährige Kinder und

    Demgegenüber soll nach anderer Ansicht, der sich auch das Beschwerdegericht angeschlossen hat, die Prüfung ausschließlich im Ermittlungs- und Strafverfahren vorgenommen werden und muss danach vor Anordnung einer Ergänzungspflegschaft grundsätzlich noch nicht erfolgt sein (BayObLG FamRZ 1998, 257, 258; OLG Hamburg FamRZ 2013, 1683, 1684; Dürbeck ZKJ 2020, 103).

    Ein Kind würde durch eine zusätzliche Befragung auch im Kindschaftsverfahren unnötig belastet (BayObLG FamRZ 1998, 257, 258; OLG Hamburg FamRZ 2013, 1683, 1684).

  • OLG Hamburg, 26.03.2013 - 13 UF 81/12

    Anhörung der Kindeseltern und des Kindes vor Bestellung eines Ergänzungspflegers

    Das Familiengericht ist insoweit - mit Ausnahme offensichtlicher Fehleinschätzungen - an die Beurteilung der Strafverfolgungsbehörden gebunden (so auch BayObLG vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257; OLG Sachsen-Anhalt vom 25.8.2005; OLGR Naumburg 2006, 392; OLG Karlsruhe vom 26.3.2012, NJW-RR 2012, 839; OLG Schleswig vom 20.11.2012, 10 WF 187/12).

    Demgegenüber lehnt das BayObLG (vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257) eine Vorabprüfung ab.

    Eine persönliche Anhörung ist dabei nach Auffassung des Senats aber nicht notwendig (so auch BayObLG vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257; OLG Sachsen-Anhalt, OLGR 2006, 392).

    Denn seine "Neigungen, Bindungen oder der Wille des Kindes" ist für die Entscheidung nicht von Bedeutung (so auch BayObLG vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257; OLG Sachsen-Anhalt vom 25.8.2005, OLGR 2006, 392. A.A. aber auf Grundlage eines anderen Verständnisses des § 52 StPO und damit konsequent: OLG Schleswig vom 20.11.2012, 10 WF 187/12).

  • OLG Hamburg, 08.05.2019 - 2 WF 31/19

    Ergänzungspflegerbestellung bei Strafverfahren gegen die Eltern wegen

    Das Familiengericht ist daher - mit Ausnahme offensichtlicher Fehleinschätzungen - an die Beurteilung der Strafverfolgungsbehörden zur Verstandesreife gebunden (so auch BayObLG vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257; OLG Sachsen-Anhalt vom 25.8.2005; OLGR Naumburg 2006, 392; OLG Karlsruhe vom 26.3.2012, NJW-RR 2012, 839; OLG Schleswig vom 20.11.2012, 10 WF 187/12; OLG Hamburg, FamRZ 2013, 1683; OLG Koblenz, FamRZ 2014, 1719).

    Demgegenüber lehnen das BayObLG (vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257) und der 13. Senat des OLG Hamburg (vom 26.3.2013, FamRZ 2013, 1683) eine Vorabprüfung ab.

    Eine persönliche Anhörung ist nach Auffassung des Senats demgegenüber nicht notwendig (so auch BayObLG vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257; OLG Sachsen-Anhalt, OLGR 2006, 392; OLG Bremen, FamRZ 2017, 970; OLG Schleswig, FamRZ 2013, 571; OLG Hamburg, FamRZ 2013, 1683; Splitt, FamRZ 2019, 507, 510).

    Denn ihre "Neigungen, Bindungen oder der Wille" sind für die Entscheidung nicht von Bedeutung (so auch BayObLG vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257; OLG Sachsen-Anhalt vom 25.8.2005, OLGR 2006, 392 OLG Hamburg, FamRZ 2013, 1683; Senat 7.11.2014, 2 UF 130/14 und vom 10.7.2018, 2 WF 52/18 A.A. auf Grundlage der Auffassung, dass die Aussagebereitschaft des Kindes familiengerichtlich aufzuklären ist und damit folgerichtig: OLG Schleswig vom 20.11.2012, 10 WF 187/12 und Splitt, FamRZ 2019, 507, 509 für den Fall, dass sich die Aussagebereitschaft des Kindes nicht anderweitig klären lässt).

  • OLG Düsseldorf, 13.06.2017 - 21 U 106/16

    Auftraggeber kündigt "frei" und muss 10% pauschalierten Schadensersatz zahlen!

    3 Z 5/85">BayObLGZ 1985, 53; BayObLG NJW 1998, 614; OLG Hamm OLGZ 1972, 157, 158 = FamRZ 1974, 158 [LS] = Rpfleger 1972, 21; OLG Stuttgart FamRZ 1965, 515, 516; OLGZ 85, 385 = FamRZ 1985, 1154 = MDR 1986, 85 = JZ 1985, 899 = Rpfleger 1985, 441; LG Mannheim MDR 1971, 663 [LS] = FamRZ 1974, 158 [LS]).
  • OLG Hamburg, 13.08.2019 - 2 WF 102/19

    Ergänzungspflegerbestellung bei Strafverfahren gegen die Eltern wegen

    Das Familiengericht ist daher - mit Ausnahme offensichtlicher Fehleinschätzungen - an die Beurteilung der Strafverfolgungsbehörden zur Verstandesreife gebunden (so auch BayObLG vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257; OLG Sachsen-Anhalt vom 25.8.2005; OLGR Naumburg 2006, 392; OLG Karlsruhe vom 26.3.2012, NJW-RR 2012, 839; OLG Schleswig vom 20.11.2012, 10 WF 187/12; OLG Hamburg, FamRZ 2013, 1683; OLG Koblenz, FamRZ 2014, 1719).

    Demgegenüber lehnen das BayObLG (vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257) und der 13. Senat des OLG Hamburg (vom 26.3.2013, FamRZ 2013, 1683) und auch der erkennende Senat Beschluss vom 8.5.2019 (2 WF 31/19) eine Vorabprüfung ab.

    Denn seine "Neigungen, Bindungen oder der Wille" sind für die Entscheidung nicht von Bedeutung (so auch BayObLG vom 7.8.1997, FamRZ 1998, 257; OLG Sachsen-Anhalt vom 25.8.2005, OLGR 2006, 392 OLG Hamburg, FamRZ 2013, 1683; Senat 7.11.2014, 2 UF 130/14, vom 10.7.2018, 2 WF 52/18 und vom 8.5.2019, 2 WF 31/19, A. auf Grundlage der Auffassung, dass die Aussagebereitschaft des Kindes familiengerichtlich aufzuklären ist und damit folgerichtig: OLG Schleswig vom 20.11.2012, 10 WF 187/12 und Splitt, FamRZ 2019, 507, 509 für den Fall, dass sich die Aussagebereitschaft des Kindes nicht anderweitig klären lässt).

  • OLG Bremen, 21.12.2016 - 4 UF 100/16

    Anforderungen an die Feststellung der Aussagebereitschaft des Kindes vor

    So hat bereits das Bayerische Oberste Landesgericht in seiner Entscheidung vom 7.8.1997 (FamRZ 1998, 257) ausgesprochen, dass es für die Annahme der Voraussetzungen zur Bestellung eines Ergänzungspflegers ausreichend sei, wenn Anhaltspunkte für die Aussagebereitschaft des Kindes vorlägen.
  • OLG Saarbrücken, 22.03.2011 - 6 UF 34/11

    Strafverfahren: Voraussetzungen einer Ergänzungspflegschaft im Zusammenhang mit

    Indessen enthebt dies das Familiengericht nicht von der - vorrangigen - Prüfung, ob das Kind überhaupt aussagebereit ist; denn fehlt es hieran, ist für die Anordnung der Ergänzungspflegschaft von vornherein kein Raum (OLG Bremen, NJW-RR 2011, 154 m.w.N.; OLG Brandenburg, FamRZ 2010, 843 m.w.N.; Julius/ Gercke, StPO, 4. Aufl., § 52, Rz. 23; Löwe-Rosenberg, StPO, 26. Aufl., § 52, Rz. 32 a.E.; Meyer-Goßner/Cierniak, StPO, 53. Aufl., § 52, Rz. 20 a.E.; vgl. auch BGH NStZ 1991, 398; BayObLG FamRZ 1998, 257; OLG Naumburg, OLGR 2006, 392; OLG Nürnberg, FamRZ 2010, 1996).

    Das Familiengericht konnte sich auch nicht - dann hier stillschweigend - auf den Antrag der Staatsanwaltschaft oder den Inhalt der Akten des Strafverfahrens stützen, nachdem aus beiden keine Anhaltspunkte für eine Aussagebereitschaft der Kinder hervorgehen (vgl. dazu BayObLG, FamRZ 1998, 257).

  • OLG Brandenburg, 17.11.2009 - 10 UF 154/09

    Ergänzungspflegschaft: Bestellung eines Ergänzungspflegers für die Kinder einer

    Im Übrigen kann nach den zur Akte gereichten polizeilichen Vernehmungsprotokollen vom 6.10.2009 ohne weiteres davon ausgegangen werden, dass die vor der Vollendung ihres 17. Lebensjahres stehende K... angesichts ihres Alters die für eine selbstverantwortliche Entscheidung erforderliche Verstandesreife besitzt (vgl. hierzu BGHSt 20, 234/235; BayOLG, FamRZ 1998, 257/258).

    Da S... in drei Wochen 14 Jahre alt wird, spricht auch die Vermutung dafür, dass sie die für eine selbstverantwortliche Entscheidung über ihr Zeugnisverweigerungsrecht in dem oben beschriebenen Sinne erforderliche Verstandesreife besitzt (vgl. hierzu BGHSt 20, 234/235; BayOLG, FamRZ 1998, 257/258).

    Im Übrigen lässt sich die Frage der Verstandesreife hinsichtlich eines etwaigen Verzichts auf das Zeugnisverweigerungsrecht erst bei der richterlichen Vernehmung des minderjährigen Zeugen abschließend klären (vgl. hierzu BayOLG, FamRZ 1998, 257/258).

  • OLG Naumburg, 25.08.2005 - 14 UF 64/05

    Aussage eines minderjährigen Kindes als Zeuge gegen seine Mutter: Zustimmung des

    Diesbezüglich ist jedoch anerkannt (vgl. BGH, NJW 1960, 1396, OLG Stuttgart, FamRZ 1985, 1154, BayObLG, FamRZ 1998, 257; Diederichsen, in: Palandt, BGB, 64. Aufl., 2005, § 1909 RdNr. 7 mit weiteren Nachweisen), dass die Entscheidung darüber, ob der minderjährige Zeuge bereits die notwendige Verstandesreife besitzt, um die Bedeutung und Tragweite seines Rechtes zu erfassen, vom Ermittlungsrichter oder dem im Ermittlungsverfahren vernehmenden Staatsanwalt getroffen werden muss.

    Denn diese Behörden haben über die Zeugenaussage im Ermittlungs- bzw. Strafverfahren zu befinden, und das Vormundschaftsgericht ist an deren Entscheidung über die Frage der Verstandesreife des Zeugen gebunden (BayObLG, FamRZ 1998, 257; OLG Stuttgart, FamRZ 1985, 1154).

  • OLG Brandenburg, 27.06.2023 - 13 WF 72/23

    Bestellung eines Ergänzungspflegers bei Vernehmung eines Kindes als Zeuge im

    Soweit teilweise vertreten wird, dass die Bestellung eines Ergänzungspflegers zur Entscheidung über die Ausübung des Zeugnisverweigerungsrechts des minderjährigen Kindes in einem gegen dessen gesetzlichen Vertreter gerichteten Ermittlungsverfahren die Aussagebereitschaft des Kindes erfordert (Hanseatisches Oberlandesgericht in Bremen, Beschluss vom 22.9.2010 - 4 UF 91/10 - NJW-RR 2011, 154; Saarländisches Oberlandesgericht Saarbrücken NJW 2011, 2306-2307; Senatsbeschlüsse vom 16. September 2011, 13 UF 166/11, BeckRS 2011, 24282, und 13 UF 167/11, BeckRS 2011, 23528), folgt der Senat dieser Auffassung nicht mehr, sondern hält mit der Gegenauffassung die Vorabprüfung der Aussagebereitschaft des Kindes vor der Bestellung eines Ergänzungspflegers nicht für erforderlich (vgl. OLG Celle Beschl. v. 12.7.2019 - 19 UF 127/19, BeckRS 2019, 41934; BVerfG FamRZ 2020, 1000; Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg JAmt 2013, 345; Bayerisches Oberstes Landesgericht NJW 1998, 614).

    Für diese Lösung spricht auch, dass das Kind anderenfalls im Ermittlungsverfahren gegen die Eltern zunächst zu seiner Aussagebereitschaft vernommen werden müsste, bei Feststellung der Aussagebereitschaft anschließend die Ergänzungspflegschaft angeordnet und dann das Kind samt Ergänzungspfleger erneut belehrt und vernommen werden müsste (vgl. Bayerisches Oberstes Landesgericht NJW 1998, 614).

  • OLG Nürnberg, 15.04.2010 - 9 UF 353/10

    Zeugnisverweigerungsrecht des minderjährigen Kindes: Entscheidungsbefugnis des

  • OLG Bremen, 22.09.2010 - 4 UF 91/10

    Voraussetzungen der Bestellung eines Ergänzungspflegers zur Entscheidung über die

  • OLG Düsseldorf, 30.04.2001 - 2 Ws 71/01

    Bestellung eines Pflegers; Sexualdelikt; Elterliches Sorgerecht;

  • OLG Hamm, 08.02.2013 - 3 WF 176/12

    Bestellung eines Ergänzungspflegers hinsichtlich der Ausübung des

  • AG Essen, 27.08.2015 - 104 F 18/15
  • OLG Zweibrücken, 05.06.2001 - 6 WF 62/01

    Eingreifen des Familiengerichts bei elterlicher Sorge wegen Verhinderung der

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