Rechtsprechung
BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88 |
Volltextveröffentlichungen (7)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
GmbH-Geschäftsführer - Benutzung GmbH-Zusatz - Haftung
- opinioiuris.de
Rechtsscheinhaftung des GmbH-Geschäftsführers
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 164; GmbHG § 4 Abs. 2; HGB § 5, § 15 Abs. 2
Person des Vertragspartners bei unternehmensbezogenen Geschäften mit einer GmbH; Rechtsscheinhaftung bei Fortlassung des Formzusatzes - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- Der Betrieb(Abodienst, Leitsatz frei)
BGB § 164; HGB §§ 5, 15 Abs. 2; GmbHG § 4 Abs. 2
Rechtsscheinhaftung des GmbH-Geschäftsführers wegen Zeichnung mit einer Firma ohne Hinzufügung des GmbH-Zusatzes - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- gesellschaftsrechtskanzlei.com (Leitsatz/Kurzinformation)
§ 164
Darlegungs- und Beweislast, die wahren Verhältnisse kannte oder kennen musste, Handelsregister, Rechtsscheinhaftung, verschuldensunabhängige Haftung - Evers OK-Vertriebsrecht(Abodienst) (Leitsatz)
Unternehmensbezogene Geschäfte, Rechtsscheinhaftung, unternehmensbezogenes Handeln
Papierfundstellen
- NJW 1990, 2678
- MDR 1990, 799
- WM 1990, 600
- BB 1990, 653
- DB 1990, 978
Wird zitiert von ... (70) Neu Zitiert selbst (12)
- BGH, 01.06.1981 - II ZR 1/81
GmbH-Geschäftsführer - Mündlicher Geschäftsabschluß - Schriftlicher …
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
Nach dieser vom Senat in ständiger Rechtsprechung angewandten Auslegungsregel (vgl. BGHZ 62, 217, 219 ff. [BGH 18.03.1974 - II ZR 167/72]; 64, 11, 14 ff.; 91, 148, 152 [BGH 07.05.1984 - II ZR 276/83]; 92, 259, 268; Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, WM 1981, 873 = NJW 1981, 25, 69; v. 12. Dezember 1983 - II ZR 238/82, NJW 1984, 1347 f.) geht bei unternehmensbezogenen Geschäften der Wille der Beteiligten im Zweifel dahin, daß Vertragspartei der Inhaber des Unternehmens und nicht der für das Unternehmen Handelnde werden soll.Ein solcher Vertrauenstatbestand kann mit den bezeichneten Rechtsfolgen, wie der Senat bereits wiederholt entschieden hat (vgl. BGHZ 62, 216, 222 ff.; 64, 11, 16 ff.; Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, aaO.), auch dadurch begründet werden, daß der für das Unternehmen Handelnde unter Verstoß gegen § 4 Abs. 2 GmbHG mit einer Firma zeichnet, ohne den gesetzlich vorgeschriebenen Zusatz hinzuzufügen, der klarstellt, daß der Firmeninhaber eine GmbH ist.
Der Zweck des § 4 Abs. 2 GmbHG, die beschränkte Haftung des Unternehmensträgers im Interesse der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auch ohne vorherige Einsicht in das Handelsregister schon im laufenden geschäftlichen Kontakt aus der Firma erkennen zu lassen, wurde vereitelt, hätte nicht § 4 Abs. 2 GmbHG Vorrang vor § 15 Abs. 2 HGB (vgl. Urt. v.1. Juni 1981 aaO. m.w.N.).
Im vorliegenden Fall hat der Beklagte den Formzusatz, durch den er deutlich gemacht hätte, daß er mit B nicht im eigenen Namen in unbeschränkter persönlicher Haftung, sondern nur in Vertretung "seiner" GmbH abschließen wollte, nicht nur bei dem ersten telefonischen Kontakt (vgl. Sen. Entscheidung v.1. Juni 1981 aaO.), sondern auch in der folgenden schriftlichen Korrespondenz fortgelassen.
Dies darzulegen und zu beweisen ist Sache des Beklagten als desjenigen, der durch Verstoß gegen § 4 Abs. 2 GmbHG den Rechtsschein erzeugt hat und dessen Rechtsfolgen nicht gegen sich gelten lassen will (vgl. BGHZ 64, 11, 18 f.; Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, aaO.).
- BGH, 03.02.1975 - II ZR 128/73
Anwendung der Auslegungsregel bei möglichem Handeln im fremden Namen
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
Nach dieser vom Senat in ständiger Rechtsprechung angewandten Auslegungsregel (vgl. BGHZ 62, 217, 219 ff. [BGH 18.03.1974 - II ZR 167/72]; 64, 11, 14 ff.; 91, 148, 152 [BGH 07.05.1984 - II ZR 276/83]; 92, 259, 268;… Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, WM 1981, 873 = NJW 1981, 25, 69; v. 12. Dezember 1983 - II ZR 238/82, NJW 1984, 1347 f.) geht bei unternehmensbezogenen Geschäften der Wille der Beteiligten im Zweifel dahin, daß Vertragspartei der Inhaber des Unternehmens und nicht der für das Unternehmen Handelnde werden soll.Ein solcher Vertrauenstatbestand kann mit den bezeichneten Rechtsfolgen, wie der Senat bereits wiederholt entschieden hat (vgl. BGHZ 62, 216, 222 ff.; 64, 11, 16 ff.;… Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, aaO.), auch dadurch begründet werden, daß der für das Unternehmen Handelnde unter Verstoß gegen § 4 Abs. 2 GmbHG mit einer Firma zeichnet, ohne den gesetzlich vorgeschriebenen Zusatz hinzuzufügen, der klarstellt, daß der Firmeninhaber eine GmbH ist.
Wenn der Senat in seinem Urteil vom 3. Februar 1975 (BGHZ 64, 11, 18) ausgesprochen hat, eine Vertrauenshaftung des Geschäftsführers der GmbH wegen des von ihm geschaffenen Rechtsscheins einer persönlichen Haftung werde jedenfalls dann begründet, wenn das für die Haftung tatsächlich zur Verfügung stehende beschränkte Gesellschaftsvermögen zur Befriedigung letzten Endes nicht ausreiche, so beruht dies allein darauf, daß der Senat in dem damals zu entscheidenden Fall keinen Anlaß hatte, sich mit einem anders gelagerten Sachverhalt auseinanderzusetzen: Die unternehmenstragende GmbH befand sich im Konkurs.
Dies darzulegen und zu beweisen ist Sache des Beklagten als desjenigen, der durch Verstoß gegen § 4 Abs. 2 GmbHG den Rechtsschein erzeugt hat und dessen Rechtsfolgen nicht gegen sich gelten lassen will (vgl. BGHZ 64, 11, 18 f.;… Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, aaO.).
- BGH, 12.12.1983 - II ZR 238/82
Anspruch auf Schadensersatz aus Forderungsabtretungen wegen nicht erhaltener …
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
Nach dieser vom Senat in ständiger Rechtsprechung angewandten Auslegungsregel (vgl. BGHZ 62, 217, 219 ff. [BGH 18.03.1974 - II ZR 167/72]; 64, 11, 14 ff.; 91, 148, 152 [BGH 07.05.1984 - II ZR 276/83]; 92, 259, 268;… Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, WM 1981, 873 = NJW 1981, 25, 69; v. 12. Dezember 1983 - II ZR 238/82, NJW 1984, 1347 f.) geht bei unternehmensbezogenen Geschäften der Wille der Beteiligten im Zweifel dahin, daß Vertragspartei der Inhaber des Unternehmens und nicht der für das Unternehmen Handelnde werden soll.Die Grundsätze zum unternehmensbezogenen Handeln greifen nicht ein, wenn die Parteien die Einschaltung des Vertreters im eigenen Namen gewollt haben (vgl. Sen.Urt. v. 12. Dezember 1983 II ZR 238/82, NJW 1984, 1347, 1348).
- BGH, 05.07.1971 - II ZR 176/68
Seeversicherung
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
b) Dem widersprechen auch nicht - wie der Beklagte offenbar meint - die Entscheidungen des Bundesgerichtshofes in BGHZ 56, 339; 100, 36. Diese Urteile betreffen nämlich Fälle, in denen die abgetretene Forderung später von einem Dritten gepfändet wurde, der Zessionar sodann aber auf die Abtretung verzichtete.Die Entscheidung in BGHZ 56, 339 ff. ist, wie die dortigen Ausführungen auf S. 351 zeigen, ausschließlich mit der Erwägung begründet, daß die ins Leere gehende Forderungspfändung gegen den Zedenten ein nichtiger Staatsakt ist, der nicht durch privatrechtliche Genehmigung geheilt werden kann.
- BGH, 18.03.1974 - II ZR 167/72
Wirkung des Vertreterhandelns bei Verstoß gegen den Offenkundigkeitsgrundsatz; …
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
Nach dieser vom Senat in ständiger Rechtsprechung angewandten Auslegungsregel (vgl. BGHZ 62, 217, 219 ff. [BGH 18.03.1974 - II ZR 167/72]; 64, 11, 14 ff.; 91, 148, 152 [BGH 07.05.1984 - II ZR 276/83]; 92, 259, 268;… Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, WM 1981, 873 = NJW 1981, 25, 69; v. 12. Dezember 1983 - II ZR 238/82, NJW 1984, 1347 f.) geht bei unternehmensbezogenen Geschäften der Wille der Beteiligten im Zweifel dahin, daß Vertragspartei der Inhaber des Unternehmens und nicht der für das Unternehmen Handelnde werden soll.Ein solcher Vertrauenstatbestand kann mit den bezeichneten Rechtsfolgen, wie der Senat bereits wiederholt entschieden hat (vgl. BGHZ 62, 216, 222 ff.; 64, 11, 16 ff.;… Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, aaO.), auch dadurch begründet werden, daß der für das Unternehmen Handelnde unter Verstoß gegen § 4 Abs. 2 GmbHG mit einer Firma zeichnet, ohne den gesetzlich vorgeschriebenen Zusatz hinzuzufügen, der klarstellt, daß der Firmeninhaber eine GmbH ist.
- BGH, 09.06.1960 - VII ZR 229/58
Vorausabtretung durch Erblasser
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
a) Die wirksame Vorausabtretung einer künftigen oder aufschiebend bedingten Forderung ist für den Veräußerer vom Augenblick ihrer Vornahme ab insofern bindend, als er den späteren Erwerb der Forderung durch den Abtretungsempfänger nicht mehr durch gegenteilige Verfügungen - also durch weitere Abtretungen - beeinträchtigen kann (BGHZ 32, 367, 370; 88, 205, 206 f. [BGH 19.09.1983 - II ZR 12/83]). - BGH, 23.03.1983 - VIII ZR 335/81
Vereinbarung eines Gewährleistungsausschluss - Abtretung eines Teilanspruchs - …
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
Daß eine solche einem Neugläubiger gegenüber abgegebene Schuldbestätigung die Wirkung eines Verzichts des Erklärenden zumindest auf die ihm bekannten Einwendungen haben kann, ist in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs anerkennt (vgl. Urt. v. 16. März 1983 - VIII ZR 346/81, NJW 1983, 1903, 1904 m.w.N.). - BGH, 07.05.1984 - II ZR 276/83
Haftung der GmbH-Gesellschafter im Vorgründungsstadium; Aufgabe der …
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
Nach dieser vom Senat in ständiger Rechtsprechung angewandten Auslegungsregel (vgl. BGHZ 62, 217, 219 ff. [BGH 18.03.1974 - II ZR 167/72]; 64, 11, 14 ff.; 91, 148, 152 [BGH 07.05.1984 - II ZR 276/83]; 92, 259, 268;… Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, WM 1981, 873 = NJW 1981, 25, 69; v. 12. Dezember 1983 - II ZR 238/82, NJW 1984, 1347 f.) geht bei unternehmensbezogenen Geschäften der Wille der Beteiligten im Zweifel dahin, daß Vertragspartei der Inhaber des Unternehmens und nicht der für das Unternehmen Handelnde werden soll. - BGH, 19.09.1983 - II ZR 12/83
Vorausabtretung einer Auseinandersetzungsforderung
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
a) Die wirksame Vorausabtretung einer künftigen oder aufschiebend bedingten Forderung ist für den Veräußerer vom Augenblick ihrer Vornahme ab insofern bindend, als er den späteren Erwerb der Forderung durch den Abtretungsempfänger nicht mehr durch gegenteilige Verfügungen - also durch weitere Abtretungen - beeinträchtigen kann (BGHZ 32, 367, 370; 88, 205, 206 f. [BGH 19.09.1983 - II ZR 12/83]). - BGH, 08.10.1984 - II ZR 223/83
Fortführung eines Handelsgeschäfts durch Erbengemeinschaft
Auszug aus BGH, 15.01.1990 - II ZR 311/88
Nach dieser vom Senat in ständiger Rechtsprechung angewandten Auslegungsregel (vgl. BGHZ 62, 217, 219 ff. [BGH 18.03.1974 - II ZR 167/72]; 64, 11, 14 ff.; 91, 148, 152 [BGH 07.05.1984 - II ZR 276/83]; 92, 259, 268;… Urt. v.1. Juni 1981 - II ZR 1/81, WM 1981, 873 = NJW 1981, 25, 69; v. 12. Dezember 1983 - II ZR 238/82, NJW 1984, 1347 f.) geht bei unternehmensbezogenen Geschäften der Wille der Beteiligten im Zweifel dahin, daß Vertragspartei der Inhaber des Unternehmens und nicht der für das Unternehmen Handelnde werden soll. - BGH, 16.03.1983 - VIII ZR 346/81
Kaufmannseigenschaft des Betreibers eines Lichtspieltheaters
- BGH, 05.02.1987 - IX ZR 161/85
Rechtsfolgen der erfolgreichen Anfechtung einer Forderungsabtretung; …
- BGH, 30.09.2009 - VIII ZR 7/09
Klärung des Verbraucherbegriffs in § 13 BGB bei natürlichen Personen, die auch …
Auch nach den für unternehmensbezogene Geschäfte entwickelten Regeln (dazu etwa BGH, Urteil vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, WM 1990, 600, unter II 1) kann aus der Sicht der Beklagten das Handeln der Klägerin nicht deren freiberuflicher Tätigkeit als Rechtsanwältin zugerechnet werden. - BGH, 12.06.2012 - II ZR 256/11
Unternehmergesellschaft: Rechtsscheinhaftung bei geschäftlichem Handeln mit dem …
Dem entspricht als Ausgleich die Vertrauenshaftung dessen, der die erforderliche Aufklärung nicht vornimmt (BGH, Urteil vom 3. Februar 1975 - II ZR 128/73, BGHZ 64, 11, 17 f.; Urteil vom 3. Februar 1975 - II ZR 142/73, WM 1975, 742, 743; Urteil vom 1. Juni 1981 - II ZR 1/81, ZIP 1981, 983, 984; Urteil vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, WM 1990, 600, 601 f.; Urteil vom 24. Juni 1991 - II ZR 293/90, ZIP 1991, 1004, 1005).Der spezielle Vertrauenstatbestand des § 4 GmbHG ist gegenüber der in § 15 Abs. 2 HGB getroffenen Regelung, dass ein Dritter eine in das Handelsregister eingetragene und bekannt gemachte Tatsache gegen sich gelten lassen muss, vorrangig (BGH, Urteil vom 1. Juni 1981 - II ZR 1/81, ZIP 1981, 983, 984; Urteil vom 18. März 1974 - II ZR 167/72, BGHZ 62, 216, 222 f.; Urteil vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, WM 1990, 600, 601).
Setzt der Handelnde - wie hier - zurechenbar den Rechtsschein einer potentiell günstigeren Haftungssituation aufgrund einer besseren Kreditwürdigkeit der Gesellschaft, haftet er gegenüber dem Vertragspartner, der hierauf gutgläubig vertraut hat, neben dem Unternehmensträger als Gesamtschuldner (vgl. BGH, Urteil vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, WM 1990, 600, 602; Urteil vom 24. Juni 1991 - II ZR 293/90, ZIP 1991, 1004, 1006).
Diese Risikoverteilung ist angemessen (vgl. BGH, Urteil vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, WM 1990, 600, 602).
Wenn der Beklagte zu 2 die Rechtsscheinfolgen nicht gegen sich gelten lassen will, muss vielmehr er darlegen und beweisen, dass sein Vertragsgegner die wahren Verhältnisse kannte oder kennen musste oder dass diese für ihn im konkreten Fall keine Rolle gespielt haben (BGH, Urteil vom 3. Februar 1975 - II ZR 128/73, BGHZ 64, 11, 18 f.; Urteil vom 3. Februar 1975 - II ZR 142/73, WM 1975, 742, 743; Urteil vom 1. Juni 1981 - II ZR 1/81, ZIP 1981, 983, 984 f.; Urteil vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, WM 1990, 600, 602).
- BGH, 29.02.1996 - IX ZR 153/95
Wirksamkeit eines durch Blankounterschrift erteilten Bürgschaftsversprechens; …
Das Berufungsgericht hat beachtet, daß auf das Unternehmen hinweisende Zusätze im Zusammenhang mit der Unterschrift im Zweifel darauf hindeuten, daß nur eine auf den Betriebsinhaber bezogene Verpflichtung übernommen wird (vgl. BGHZ 64, 11, 14 f; BGH, Urt. v. 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, NJW 1990, 2678; v. 24. Juni 1991 - II ZR 293/90, NJW 1991, 2627).
- BGH, 31.07.2012 - X ZR 154/11
Unternehmensbezogenes Rechtsgeschäft: Rechtsscheinhaftung eines Dritten
Gleichwohl setzte er einen Rechtsschein, kraft dessen er sich von denjenigen, die auf diesen Rechtsschein vertraut haben, so behandeln lassen muss, als entspräche der Schein der Wirklichkeit (vgl. BGH, Urteil vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, NJW 1990, 2678 unter II 2.).aa) Bei unternehmensbezogenen Rechtsgeschäften geht der Wille der Beteiligten im Zweifel dahin, dass der Inhaber des Unternehmens, in dessen Tätigkeitsbereich das rechtsgeschäftliche Handeln fällt, und nicht der für das Unternehmen Handelnde der Vertragspartner werden soll (vgl. BGH, Urteile vom 3. Februar 1975 - II ZR 128/73, BGHZ 64, 11, 14; vom 15. Januar 1990, aaO unter II 1.; vom 18. Mai 1998 - II ZR 355/95, NJW 1998, 2897 unter 2 a;… vom 18. Dezember 2007 - X ZR 137/04, NJW 2008, 1214 Rn. 11; jeweils mwN).
bb) Dem Auslegungsgrundsatz zur personellen Zuordnung unternehmensbezogener Rechtsgeschäfte steht indessen eine Haftung aus Rechtsscheinsgründen nicht entgegen (vgl. BGH, Urteile vom 15. Januar 1990, aaO unter II 2.;… vom 18. Mai 1998, aaO unter II 2 b).
- LG Saarbrücken, 22.06.2018 - 10 S 77/17
Schadensersatzprozess wegen Verletzung eines Rennpferdes: Vertragspartner eines …
Das gilt aber nur, wenn der Handelnde sein Auftreten für ein Unternehmen hinreichend deutlich macht (BGH, Urteil vom 15.1.1990 - II ZR 311/88, NJW 1990, 2678). - BGH, 05.02.2007 - II ZR 84/05
Anspruchsgegner bei Rechtsscheinhaftung wegen Fortlassung des Formzusatzes einer …
Auf dieser Grundlage hat das Berufungsgericht ebenfalls noch zutreffend eine vertragliche Gewährleistungshaftung des Beklagten zu 1 gegenüber den Klägern verneint, weil deren Vertragspartner aufgrund des von der Zeugin B. als Vertreterin der "O. L. Niederlassung Deutschland" ohne den entsprechend § 4 GmbHG erforderlichen B.V.-Zusatz unterzeichneten Vertrages nicht der Beklagte zu 1, sondern - nach den Grundsätzen des unternehmensbezogenen Vertreterhandelns (…st.Rspr.: vgl. Sen.Urt. v. 8. Juli 1996 - II ZR 258/95 aaO S. 1512;… Sen.Urt. v. 24. Juni 1991 - II ZR 293/90 aaO S. 1005; Sen.Urt. v. 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, NJW 1990, 2678) - die O. L. B.V. geworden ist. - BGH, 13.10.1994 - IX ZR 25/94
Darlegungs- und Beweislast bei Berufung auf Unternehmensbezogenheit einer …
Das gilt aber nur, wenn der Handelnde sein Auftreten für ein Unternehmen hinreichend deutlich macht (BGH, Urt. v. 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, NJW 1990, 2678 unter II 1).Dies ist bisher nur angenommen worden, wenn entweder der Ort des Vertragsschlusses (…vgl. BGH, Urt. v. 12. Dezember 1983 - II ZR 238/82, NJW 1984, 1347, 1348; OLG Köln MDR 1993, 852, 853) [OLG Köln 05.05.1993 - 11 U 306/92] oder hinreichende Zusätze in Zusammenhang mit der Unterschrift (vgl. BGHZ 64, 11, 14 f;… BGH, Urt. v. 1. Juni 1981 - II ZR 1/81, NJW 1981, 2569; v. 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, aaO.; v. 24. Juni 1991 - II ZR 293/90, WM 1991, 1505) auf das betreffende Unternehmen hinwiesen, oder wenn die Leistung vertraglich für den Betrieb des Unternehmens bestimmt war (vgl. RGZ 30, 77, 78; RG JW 1921, 1309, 1310; BGHZ 62, 216, 219; OLG Stuttgart NJW 1973, 629, 630) [OLG Stuttgart 28.12.1972 - 13 U 95/72].
- BGH, 28.01.2003 - VI ZR 263/02
Verjährung vorbehaltener Schadensersatzansprüche nach einem Abfindungsvergleich
Im Zweifel kann aber nicht von einem abstrakten Schuldanerkenntnis im Sinne des § 781 BGB ausgegangen werden, wenn auf den Schuldgrund ausdrücklich hingewiesen wird (vgl. Senatsurteil vom 26. Februar 2002 - VI ZR 288/00 - VersR 2002, 996, 997; BGH, Urteil vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88 - NJW 1990, 2678). - BGH, 24.06.1991 - II ZR 293/90
Rechtsscheinhaftung bei Fortlassung des Formzusatzes
Ohne Erfolg zieht die Revision allerdings die Auffassung des Berufungsgerichts in Zweifel, daß es sich im vorliegenden Fall um ein sog. unternehmensbezogenes Geschäft (vgl. dazu zuletzt Senatsentscheidung vom 15. Januar 1990 - II ZR 311/88, WM 1990, 600 m.w.N.) handelt.Die Möglichkeit, daß die Parteien trotz der ausdrücklichen Benennung der A. Atelier als Vertragspartner des Klägers im rechtlichen Sinne darüber einig gewesen sein könnten, daß der Beklagte im eigenen Namen verpflichtet werden sollte (vgl. dazu Sen.Urt. v. 15. Januar 1990 a.a.O. sowie v. 12. Dezember 1983 - II ZR 238/82, WM 1984, 197), hat angesichts der bezeichneten Umstände außer Betracht zu bleiben.
Ein solcher Vertrauenstatbestand kann nach ständiger Senatsrechtsprechung auch dadurch begründet werden, daß der für das Unternehmen Handelnde unter Verstoß gegen § 4 Abs. 2 GmbHG mit einer Firma - auch einer Sachfirma oder einer unzulässigen Firma - zeichnet, ohne den gesetzlich vorgeschriebenen Zusatz hinzuzufügen, der klarstellt, daß der Firmeninhaber eine GmbH ist (vgl. BGHZ 62, 216, 222 f.; 64, 11, 16 ff.;… Urt. v. 1. Juni 1981 - II ZR 1/81, WM 1981, 873; v. 15. Januar 1990 aaO).
Wie der Senat bereits in seinem Urteil vom 15. Januar 1990 (aaO) ausgesprochen hat, ist die Rechtsscheinhaftung des Handelnden keine subsidiäre Ausfallhaftung für den wirklichen Unternehmensträger.
- KG, 25.01.2018 - 8 U 58/16
Geschäftsraummiete: Rückforderung einer zur Abwendung der Zwangsvollstreckung …
Insbesondere spielt es für den Unternehmensbezug keine Rolle, wenn das Unternehmen nicht mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Rechtsformzusatz bezeichnet wird (s. BGH NJW 2007, 1529 Tz 12; NJW 1990, 2678 unter II.1). - BGH, 18.05.1998 - II ZR 355/95
Inanspruchnahme des wahren Geschäftsinhabers
- BGH, 11.10.2012 - IX ZR 30/10
Insolvenzfestigkeit der Zweitabtretung einer Forderung
- OLG Schleswig, 09.03.2015 - 5 U 203/14
Person des Vertragspartners bei einem Anlageberatungsvertrag
- OLG Karlsruhe, 07.04.2004 - 7 U 189/03
Stellvertretung: Voraussetzung für eine unbeschränkte persönliche …
- OLG Brandenburg, 24.02.1999 - 3 U 154/98
Bestimmheit des Anspruchs auf Zahlung rückständiger Miete ; Mietverträge über …
- OLG Stuttgart, 04.07.2023 - 6 U 92/20
Persönliche Haftung eines GbR-Gesellschafters nach Rechtsscheingrundsätzen trotz …
- LAG Rheinland-Pfalz, 11.02.2010 - 11 Sa 395/09
Rechtsscheinhaftung im Arbeitsverhältnis - Schuldanerkenntnis
- OLG Düsseldorf, 28.11.2002 - 23 U 263/01
Person des Vertragspartners bei betriebsbezogenen Geschäften
- OLG Düsseldorf, 05.11.2002 - 24 U 32/02
Zur Frage der persönlichen Haftung aus einem Mietvertrag, den der Vertreter einer …
- BGH, 08.07.1996 - II ZR 258/95
Rechtsscheinhaftung wegen Handelns für eine juristische Person
- OLG Düsseldorf, 14.11.2006 - 24 U 266/03
Darlegungs- und Beweislast des Rechtsanwalts hinsichtlich seines Auftraggebers
- OLG Köln, 05.05.1993 - 11 U 306/92
Unternehmensbezogen Geschäft Rechtsschein
- OLG Düsseldorf, 18.02.2011 - 17 U 50/10
Persönliche Haftung des Geschäftsführers der Komplementär-GmbH einer GmbH & Co. …
- OLG Hamm, 04.03.2010 - 2 U 98/09
Ausgliederung eines Teilbetriebs - Bürgenhaftung
- OLG Düsseldorf, 06.05.2008 - 24 U 188/07
Übernahme eines Mietvertrages durch Nachmieter - Umfang des Mietausfallschadens …
- LG Saarbrücken, 26.04.2013 - 13 S 17/13
Inkassounternehmen: Rechtsscheinhaftung für vorgerichtliche Anwaltskosten zur …
- OLG Düsseldorf, 28.11.2002 - 23 U 263/02
Objektiv unternehmensbezogenes Geschäft
- OLG Düsseldorf, 08.05.2007 - 24 U 174/06
Konkludenter Abschluss eines unternehmesbezogenen Dienstvertrages
- OLG Düsseldorf, 30.11.2010 - 24 U 48/10
Anwaltsdienstvertrag: Unternehmensbezogenes Geschäft!
- BGH, 28.01.1992 - XI ZR 149/91
Scheckrechtliche Verpflichtung einer Gesellschaft bei Ausstellung eines auf das …
- OLG Köln, 17.09.1999 - 19 U 10/99
Vertragspartner bei unternehmensbezogenen Geschäften
- BGH, 11.12.1996 - IV ZR 284/95
Bestehen eines Anspruchs auf Zahlung einer Brandentschädigung - Erfüllung der …
- KG, 03.07.2003 - 8 U 167/02
Gewerberaummiete: Haftung des den Mietvertrag mitunterzeichnenden …
- OLG Köln, 04.09.2002 - 19 U 10/99
Vertragspartner unternehmensbezogene Geschäfte
- OLG Düsseldorf, 09.01.2012 - 24 U 160/11
Vertragspartner eines nach den Umständen unternehmensbezogenen Mietvertrages; …
- OLG Düsseldorf, 11.02.2003 - 24 U 145/02
Zur Anwendung der Grundsätze über unternehmensbezogenes Handeln im Rahmen eines …
- OLG Köln, 26.06.1998 - 20 U 14/98
- OLG Köln, 15.06.1994 - 11 U 26/94
Vertragspartner bei unternehmensbezogenem Geschäft - Vertrag, Vertretung
- LG Kleve, 22.04.2010 - 6 S 142/09
Haftung bei unklarer Rechtsform eines Unternehmens als Mieter
- BGH, 04.06.1996 - X ZR 123/95
Mängel eines Kaufvertrages - Fristsetzung mit Ablehnungsandrohung - …
- BGH, 18.05.1998 - II ZR 355/96
- OLG Köln, 09.01.1991 - 2 U 99/90
Beweiskraft eines Telefax-Ausdrucks im Urkundenprozeß
- OLG Düsseldorf, 22.06.2009 - 24 U 178/08
Ansprüche des Vermieters aus einem Mietvorvertrag; Rechtsfolgen der …
- BGH, 16.10.2008 - IX ZB 150/08
Umfang des rechtlichen Gehörs im Zivilverfahren
- OLG Saarbrücken, 20.06.2018 - 5 U 13/18
Auslegung einer an Konzern gerichteten Willenserklärung bezüglich Vertragspartner
- LG Paderborn, 06.03.2012 - 5 T 237/11
Anforderungen an die Versagung einer Restschuldbefreiung bei Verheimlichen der …
- OLG Zweibrücken, 30.01.2002 - 3 W 235/01
Abtretung; Abtretungserklärung; Schuldner; Höchstpersönlich; Restschuldbefreiung; …
- OLG Dresden, 15.04.1999 - 9 U 3454/97
Schutzwirkung des GSB zu Gunsten von Nachunternehmern
- OLG Köln, 29.01.1999 - 19 U 109/98
Anmietung von Gewerbräumen ist ein unternehmensbezogenes Geschäft
- LAG Bremen, 27.10.1995 - 4 Sa 56/95
Wirksamkeit der Zustellung eines Versäumnisurteils und einer Klage
- BGH, 06.04.1995 - III ZR 52/94
Kapitalbeteiligung an einem Immobilienprojekt - Rückzahlungsanspruch einer …
- LAG Hamm, 30.06.2022 - 8 Sa 40/22
Arbeitsvertrag; Abschluss; Stellvertretung; unternehmensbezogenes Geschäft; …
- LAG München, 28.05.1999 - 10 Sa 1190/98
Anspruch auf Bezahlung eines als Rückzahlung einer einbehaltenen Stornoreserve …
- OLG Naumburg, 20.09.1996 - 6 U 82/96
Betriebsinhaber als Vertragspartner bei unternehmensbezogenen Geschäften
- OLG Oldenburg, 12.04.2000 - 2 U 39/00
Voraussetzungen der Rechtsscheinhaftung i.R.e. unternehmensbezogenen Geschäfts
- OLG Köln, 31.03.1995 - 3 U 161/94
Bindungswirkung eines Urteils gegen den Strohmann - Rechtskraft, Erstreckung auf …
- OLG Rostock, 05.10.2010 - 4 U 139/08
Haftung des Vertreters bei einem unternehmensbezogenen Geschäft; Treuwidrigkeit …
- OLG Koblenz, 16.02.2004 - 12 U 37/03
Anwendung des Grundsatzes des unternehmensbezogenen Geschäfts im …
- OLG Düsseldorf, 18.01.2007 - 6 U 297/05
Wirksamkeit der Abtretung einer Forderung zum Zwecke der Gläubigerbenachteiligung
- KG, 18.02.2005 - 7 W 9/05
BGB-Gesellschaft: Haftung des ausgeschiedenen Gesellschafters für …
- LAG Berlin, 08.12.2000 - 6 Sa 1179/00
Haftung für die Setzung des Rechtsscheins des Bestehens einer unbeschränkt …
- OLG Koblenz, 27.10.2003 - 12 U 1119/02
Auslegung bezüglich der Bestimmung der Vertragspartei bei einem …
- OLG Naumburg, 20.09.1996 - 6 U 82/95
Handeln für eine GmbH bei Unterzeichnung ohne GmbH-Zusatz
- LG Aachen, 21.06.1994 - 1 O 321/93
Haftung des Vertreters des Unternehmensträgers gegenüber einem Geschäftspartner …
- BGH, 14.12.1994 - XII ZR 111/93
- LAG Thüringen, 17.04.1997 - 6 Sa 461/95
Rechtsfolgen der Rechtsscheinhaftung bei Fortlassen des vorgeschriebenen …
- OLG Köln, 06.08.1996 - 3 U 44/95
- OLG Naumburg, 01.09.1999 - 6 U 11/99
Rechtsscheinhaftung i.R.e. unternehmensbezogenen Geschäfts
- LAG Sachsen-Anhalt, 28.02.1996 - 3 Sa 1148/94
Anspruch auf Arbeitsentgelt auf Grund von Annahmeverzug; Pflicht des Arbeitgebers …
- BGH, 08.12.1993 - VIII ZR 173/92
Unwirksamkeit der Abtretung von Werklohnforderungen wegen vorheriger …