Weitere Entscheidung unten: BVerfG, 25.09.1992

Rechtsprechung
   BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1993,804
BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93 (https://dejure.org/1993,804)
BVerfG, Entscheidung vom 25.02.1993 - 1 BvR 172/93 (https://dejure.org/1993,804)
BVerfG, Entscheidung vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 (https://dejure.org/1993,804)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1993,804) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (3)

  • debier datenbank(Leitsatz frei, Volltext 2,50 €)

    Kriminaldirektor

    Art. 5 Abs. 1 S. 2 GG

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BZRG § 51; GG Art. 2 Abs. 1, Art. 5 Abs. 1 S. 2
    Pressefreiheit und Persönlichkeitsrecht - Getilgte Vorstrafe

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Erfolglose Verfassungsbeschwerde - Zivilgerichtliche Verurteilung - Presseberichterstattung - Bundeszentralregister

Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 1993, 1463
  • NVwZ 1993, 671 (Ls.)
  • afp 1993, 478
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (33)Neu Zitiert selbst (8)

  • BVerfG, 05.06.1973 - 1 BvR 536/72

    Der Soldatenmord von Lebach

    Auszug aus BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93
    c) Im Lebach-Urteil (BVerfGE 35, 202 ) hat das Bundesverfassungsgericht für die bei einer Kriminalberichterstattung vorliegende Kollisionslage folgende allgemeine Kriterien für verfassungsrechtlich bedeutsam erachtet:.

    aa) Die öffentliche Berichterstattung über eine Straftat unter Namensnennung, Abbildung oder Darstellung des Täters stellt regelmäßig eine erhebliche Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts des Täters dar, weil sein Fehlverhalten öffentlich bekannt gemacht und seine Person in den Augen des Publikums negativ qualifiziert wird (BVerfGE 35, 202 [226]).

    Es ist nicht zu erkennen, daß die angegriffenen Entscheidungen bei Anwendung der typischen Kriterien, die sich aus der Ausstrahlungswirkung der Pressefreiheit und des allgemeinen Persönlichkeitsrechts in Fällen der vorliegenden Art. ergeben, nicht zu dem gefundenen Ergebnis hätten gelangen können (BVerfGE 35, 202 [219]; 54, 208 [216 f.]).

  • OLG Hamburg, 05.02.1976 - 3 U 169/75

    Banklady

    Auszug aus BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93
    Diese Grundsätze sind in der zivilgerichtlichen Rechtsprechung übernommen worden (vgl. OLG Hamburg, AfP 1976, 137 [138]; OLG München, AfP 1981, 360 f.; OLG Köln, NJW 1987, 1418 ).
  • OLG Frankfurt, 11.03.1976 - 16 U 255/75
    Auszug aus BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93
    Die Tilgung einer Vorstrafe im Bundeszentralregister und das Verwertungsverbot des § 51 BZRG stellen nach der zivilgerichtlichen Rechtsprechung ein weiteres Kriterium der Beurteilung der Zulässigkeit der Berichterstattung über eine Straftat dar (OLG Köln, AfP 1975, 866; OLG Frankfurt, NJW 1976, 1410).
  • BVerfG, 15.01.1958 - 1 BvR 400/51

    Lüth - Boykottaufruf, mittelbare Drittwirkung der Grundrechte

    Auszug aus BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93
    b) Die Verfassungsbeschwerde richtet sich gegen ein zivilgerichtliches Unterlassungsgebot, bei dem die Anwendung und Auslegung des einfachen Rechts vom Bundesverfassungsgericht nur daraufhin zu überprüfen ist, ob die Gerichte dabei die grundlegende Bedeutung des Grundrechts auf Pressefreiheit beachtet haben (vgl. BVerfGE 7, 198 [204 f.]; 18, 85 [92 ff.]).
  • BVerfG, 03.06.1980 - 1 BvR 797/78

    Böll

    Auszug aus BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93
    Es ist nicht zu erkennen, daß die angegriffenen Entscheidungen bei Anwendung der typischen Kriterien, die sich aus der Ausstrahlungswirkung der Pressefreiheit und des allgemeinen Persönlichkeitsrechts in Fällen der vorliegenden Art. ergeben, nicht zu dem gefundenen Ergebnis hätten gelangen können (BVerfGE 35, 202 [219]; 54, 208 [216 f.]).
  • BVerfG, 10.06.1964 - 1 BvR 37/63

    Spezifisches Verfassungsrecht

    Auszug aus BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93
    b) Die Verfassungsbeschwerde richtet sich gegen ein zivilgerichtliches Unterlassungsgebot, bei dem die Anwendung und Auslegung des einfachen Rechts vom Bundesverfassungsgericht nur daraufhin zu überprüfen ist, ob die Gerichte dabei die grundlegende Bedeutung des Grundrechts auf Pressefreiheit beachtet haben (vgl. BVerfGE 7, 198 [204 f.]; 18, 85 [92 ff.]).
  • OLG Köln, 16.09.1986 - 15 U 38/86

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch die

    Auszug aus BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93
    Diese Grundsätze sind in der zivilgerichtlichen Rechtsprechung übernommen worden (vgl. OLG Hamburg, AfP 1976, 137 [138]; OLG München, AfP 1981, 360 f.; OLG Köln, NJW 1987, 1418 ).
  • BVerfG, 09.10.1991 - 1 BvR 1555/88

    Bayer-Aktionäre

    Auszug aus BVerfG, 25.02.1993 - 1 BvR 172/93
    Der Beschwerdeführer ist damit in seiner Funktion als einer im Pressewesen tätigen Person betroffen, so daß das Grundrecht auf Pressefreiheit aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG einschlägig ist (BVerfGE 85, 1 [13]).
  • BVerfG, 06.11.2019 - 1 BvR 16/13

    Recht auf Vergessen I - Auch bei gleichzeitiger Geltung der Unionsgrundrechte

    Diese Maßstäbe wurden wiederholt zur Geltung gebracht und ausgebaut (vgl. BGH, Urteil vom 26. Mai 2009 - VI ZR 191/08 -, juris, Rn. 19; Urteil vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12 -, juris, Rn. 15; Urteil vom 18. Dezember 2018 - VI ZR 439/17 -, juris, Rn. 16; Urteil vom 18. Juni 2019 - VI ZR 80/18 -, juris, Rn. 22; BFH, Urteil vom 14. April 2016 - VI R 61/13 -, juris, Rn. 21 f.; BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, juris, Rn. 14; Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. November 1999 - 1 BvR 348/98 -, Rn. 38; Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 20. August 2007 - 1 BvR 1913/07 -, juris, Rn. 29 ff.; Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 10. Juni 2009 - 1 BvR 1107/09 -, Rn. 21).
  • BVerfG, 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09

    Individualisierende Medienberichterstattung auch bei Sexualstraftaten

    Die Berichterstattung über Entstehung, Ausführung und Verfolgung einer Straftat unter Namensnennung, Abbildung und Darstellung des Straftäters greift zwangsläufig in dessen allgemeines Persönlichkeitsrecht ein, weil sie sein Fehlverhalten öffentlich bekannt macht und seine Person in den Augen der Adressaten von vornherein negativ qualifiziert (vgl. BVerfGE 35, 202 [226]; BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, NJW 1993, S. 1463 [1464]; 13. Juni 2006 - 1 BvR 565/06 -, NJW 2006, S. 2835).

    Auf der anderen Seite sprechen erhebliche Erwägungen für eine auch die Person des Täters einbeziehende vollständige Information der Öffentlichkeit über vorgefallene Straftaten und die zu ihrer Entstehung führenden Vorgänge (vgl. BVerfGE 35, 202 [230 f.]; BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, NJW 1993, S. 1463 [1464]; 13. Juni 2006 - 1 BvR 565/06 -, NJW 2006, S. 2835).

    Wägt man dieses Interesse mit der Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts, die mit der identifizierenden Berichterstattung über Verfehlungen des Betroffenen verbunden ist, ab, verdient für die tagesaktuelle Berichterstattung über Straftaten das Informationsinteresse im Allgemeinen den Vorrang (vgl. BVerfGE 35, 202 [231]; BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, NJW 1993, S. 1463 [1464]; 13. Juni 2006 - 1 BvR 565/06 -, NJW 2006, S. 2835).

    Die Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts muss ferner im angemessenen Verhältnis zur Schwere des Fehlverhaltens und seiner sonstigen Bedeutung für die Öffentlichkeit stehen (vgl. BVerfGE 35, 202 [232]; BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, NJW 1993, S. 1463 [1464]; 13. Juni 2006 - 1 BvR 565/06 -, NJW 2006, S. 2835).

    Danach ist die Namensnennung, Abbildung oder sonstige Identifizierung des Täters keineswegs immer zulässig; insbesondere in Fällen der kleinen Kriminalität oder bei jugendlichen Straftätern wird dies nicht der Fall sein (vgl. BVerfGE 35, 202 [232]; BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, NJW 1993, S. 1463 [1464]).

    In der Regel stellt eine Fernsehberichterstattung einen weitaus stärkeren Eingriff in die Privatsphäre dar als eine Wortberichterstattung (vgl. BVerfGE 35, 202 [226 f.]; Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, NJW 1993, S. 1463 [1464]).

  • BGH, 26.05.2009 - VI ZR 191/08

    Spielfilm über "Kannibalen von Rotenburg" darf gezeigt werden

    Die Darstellung der vom Kläger begangenen Straftat im Genre eines "Horror"-Films ist insbesondere im Hinblick auf die Begleitumstände der Tat geeignet, das Persönlichkeitsbild des Klägers in der Öffentlichkeit erheblich zu beeinträchtigen (vgl. BVerfGE 35, 202, 226 ; BVerfG, NJW 1993, 1463, 1464 ; BVerfG, NJW 2006, 2835).
  • BGH, 28.10.2008 - VI ZR 307/07

    Bildberichterstattung über den Strafvollzug eines prominenten Gefängnisinsassen

    aa) Zwar stellt die identifizierende Bildberichterstattung über eine Verurteilung und den Strafvollzug ebenso wie über eine Straftat oder ein Strafverfahren einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitssphäre des Betroffenen dar, da auch hierdurch sein Fehlverhalten öffentlich bekannt gemacht und seine Person in den Augen des Publikums negativ qualifiziert wird (vgl. BVerfGE 35, 202, 226; BVerfG, NJW 1993, 1463, 1464; NJW 2006, 2835).
  • BVerwG, 13.10.2020 - 2 C 41.18

    Auskunftsanspruch der Presse aus den Akten eines abgeschlossenen

    c) Im Fall presserechtlicher Auskunfts- und Unterlassungsansprüche hat das Bundesverfassungsgericht in ständiger Rechtsprechung für das Verwertungsverbot des § 51 Abs. 1 des Bundeszentralregistergesetzes (BZRG) angenommen, dass es kein einschränkungsloses Verbot begründet, Informationen über eine getilgte Vorstrafe zu verbreiten; vielmehr ist die im Normzweck des § 51 Abs. 1 BZRG zum Ausdruck kommende Wertung zugunsten des Persönlichkeitsrechts als ein bedeutsamer Abwägungsfaktor in die Güter - und Interessenabwägung einzustellen (BVerfG, Kammerbeschlüsse vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 - NJW 1993, 1463 , vom 24. Januar 2006 - 1 BvR 2602/05 - BVerfGK 7, 217 und vom 12. März 2007 - 1 BvR 1252/02 - BVerfGK 10, 383 ; Beschluss vom 6. November 2019 - 1 BvR 16/13 - BVerfGE 152, 152 Rn. 126).

    Vielmehr ist in den Fällen, in denen ein neuer aktueller Anlass für die Berichterstattung über eine im Bundeszentralregister getilgte Straftat gegeben ist, eine Güter- und Interessenabwägung zwischen der durch Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG gewährleisteten Berichterstattungsfreiheit der Presse und dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht des Betroffenen unter umfassender Berücksichtigung der konkreten Umstände des Einzelfalls vorzunehmen (BVerfG, Kammerbeschluss vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 - NJW 1993, 1463 ).

  • BAG, 26.08.1997 - 9 AZR 61/96

    Unterlassung ehrverletzender Äußerungen

    Der Eingriff ist auch deswegen widerrechtlich, weil mit der zeitlichen Distanz zur Straftat und zum Strafverfahren das Recht des Betroffenen, alleingelassen zu werden, zunehmend an Bedeutung gewinnt (BVerfGE 35, 202; BVerfG Beschluß vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 - NJW 1993, 1463).

    Danach begrenzen die Tilgung einer Vorstrafe im Bundeszentralregister und das Verwertungsverbot des § 51 BZRG die Zulässigkeit der Berichterstattung der Medien über eine Straftat (BVerfG Beschluß vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, aaO).

  • BVerfG, 24.01.2006 - 1 BvR 2602/05

    Allgemeines Persönlichkeitsrecht; Mitteilung zwischen Privaten über eine wegen

    Die darin aufgeworfenen Fragen nach der Tragweite des allgemeinen Persönlichkeitsrechts gegenüber einer Verbreitung von Informationen über frühere Straftaten des Betroffenen sind in der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung hinreichend geklärt (vgl. BVerfGE 35, 202 ; 97, 391 ; vgl. ferner BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993 - 1 BvR 172/93 -, NJW 1993, S. 1463 und Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. November 1999, - 1 BvR 348/98 -, NJW 2000, S. 1859 ).

    Verfassungsrechtlich ist es nicht gefordert, die Offenlegung einer getilgten Vorstrafe nur dort als zulässig anzusehen, wo eine konkrete Gefährdung anderer Rechtsgüter oder öffentlicher Interessen droht (vgl. BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 25. Februar 1993, - 1 BvR 172/93 -, NJW 1993, S. 1463 ).

  • KG, 06.04.2010 - 9 U 45/09

    Recht am eigenen Bild: Einfluss einer sitzungspolizeilichen Anordnung auf die

    aa) Nach der Rechtsprechung des BVerfG (vgl. BVerfG NJW 1973, 1226; NJW 1993, 1463) sprechen erhebliche Erwägungen für eine auch die Person des Täters einbeziehende vollständige Information der Öffentlichkeit über vorgefallene Straftaten, weil Straftaten zum Zeitgeschehen gehören, dessen Vermittlung Aufgabe der Medien überhaupt ist, und weil unter anderem die Verletzung der Rechtsordnung und die Beeinträchtigung von Rechtsgütern der betroffenen Bürger oder der Gemeinschaft ein anzuerkennendes Interesse an näherer Information über Tat und Täter begründen.
  • OLG Hamburg, 24.07.2007 - 7 U 98/06

    Herkunftslandprinzip -Sind die Voraussetzungen für einen Unterlassungsanspruch

    a) Die Berichterstattung über eine begangene Straftat unter Namensnennung des Täters stellt regelmäßig eine erhebliche Beeinträchtigung seines Persönlichkeitsrechts dar, weil die Bekanntmachung seines Fehlverhaltens zu einer negativen Bewertung des Täters in der Öffentlichkeit führt (vgl. BVerfGE 35, 202ff; BVerfG NJW 1993, 1463ff).

    Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen, dass Straftaten zum Bereich des Zeitgeschehens gehören, dessen Vermittlung Aufgabe der Medien ist, und dass die Verletzung der Rechtsordnung ein anzuerkennendes Interesse an näherer Information über Tat und Täter begründet, wobei die Zulässigkeit des Eingriffs in die geschützte Persönlichkeitssphäre durch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit begrenzt ist (vgl. BVerfG NJW 1993, 1463, 1464; BGH, NJW 2006, 599).

  • OLG Brandenburg, 05.02.2003 - 1 U 18/02

    Grenzen der identifizierbaren Darstellung von Personen in der

    Die Berichterstattung über laufende Strafverfahren unter namentlicher Erwähnung des Angeklagten/Beschuldigten ist daher nur dann zulässig, wenn und solange ein überwiegendes öffentliches Interesse auch an der Namensnennung besteht, eine (mutmaßliche) Straftat von erheblicher öffentlicher Bedeutung in Frage steht, genügende Verdachtsmomente vorliegen und die Person und Stellung des mutmaßlichen Täters sowie die Aktualität der Sache es rechtfertigen (s. BVerfG NJW 1973, S. 1226, 1230 f., NJW 1993, S. 1463, 1464, BGHZ 143, S. 199, 203 f., 207 = NJW 2000, S. 1036 f., 1038, BGH NJW 1994, S. 1950, 1951 f., OLG Frankfurt am Main, NJW 1980, S. 597, 598, NJW-RR 1996, S. 1490, 1491, OLG Köln, AfP 1989, S. 683, 685 f., OLG Oldenburg, AfP 1988, S. 138, 139, OLG Dresden, AfP 1998, S. 410, KG NJW 1989, S. 397 f., Palandt/Thomas, BGB, 61. Aufl. 2002, § 823 Rdn. 189 c, Damm/Rehbock, Widerruf, Unterlassung und Schadensersatz in Presse und Rundfunk, 2. Aufl. 2001, S. 21 f., 23 ff., Soehring, Presserecht, 3 Aufl. 2000, § 391 ff, Prinz/Peters, Medienrecht, 1999, § 99 ff, 241 ff, Wenzel, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 4. Aufl. 1994, S. 299, 436 ff, 446 ff., Löffler/Ricker, Handbuch des Presserechts, 4. Aufl. 2000, S. 335 ff.).

    Nur unter diesen Voraussetzungen kann der Beschuldigte als "relative Person der Zeitgeschichte" angesehen werden, über die unter Namensnennung und Abbildung berichtet werden darf (§ 23 Abs. 1 Nr. 1 KunstUrhG, s. zur Frage der Bildveröffentlichung etwa BVerfG NJW 1973, S. 1226, 1230 f, NJW 1993, S. 1463, 1464, OLG Dresden, AfP 1998, S. 410, Senat, OLG-NL 1995, S. 73, 74 f= NJW 1995, S. 886, 888, Damm/Rehbock, aaO., S. 22 f., 84 ff, Prinz/Peters, aaO., S. 572 ff., Wenzel, aaO., S. 356 f, 448, Soehring, aaO., S. 433 f., 434 f.).

  • OLG Frankfurt, 25.05.2016 - 16 U 198/15

    Persönlichkeitsrechtsverletzung eines verurteilten Straftäters

  • OLG Hamburg, 01.09.2009 - 7 U 33/09

    Allgemeines Persönlichkeitsrecht: Identifizierende Berichterstattung über einen

  • BGH, 12.06.2007 - VI ZR 206/06

    Umfang des rechtlichen Gehörs im Zivilverfahren

  • BGH, 15.11.2005 - VI ZR 287/04

    Presse durfte über Verkehrsverstoß von Ernst August Prinz von Hannover berichten

  • LG Hamburg, 23.10.2009 - 324 O 120/09

    Identifizierende Berichterstattung vor Verurteilung verletzt

  • BVerfG, 12.03.2007 - 1 BvR 1252/02

    Verfassungsmäßigkeit der Untersagung der Presseberichterstattung über eine

  • LG Hamburg, 31.07.2009 - 324 O 33/09
  • LG Nürnberg-Fürth, 27.06.2008 - 11 O 10177/07
  • OLG München, 29.04.2008 - 18 U 5645/07

    Persönlichkeitsschutz in der Presse: Bereithalten eines zu einem früheren

  • OLG Hamburg, 01.09.2009 - 7 U 32/09
  • LG Berlin, 03.05.2007 - 27 O 327/07

    Grenzen des Persönlichkeitsschutzes und des Bildnisschutzes:

  • LG Berlin, 03.05.2007 - 27 O 227/07

    Über rechtskräftig verurteilte RAF-Terroristin darf berichtet werden

  • LG Berlin, 12.04.2001 - 27 O 103/01

    Vorrang des Informationsinteresses der Öffentlichkeit bezüglich einer aktuellen

  • LG Köln, 24.08.2016 - 28 O 490/15

    Unterlassungsanspruch eines Studenten hinsichtlich der ihn identifizierenden

  • LG Berlin, 07.06.2007 - 27 O 396/07

    Grenzen des Bildnisschutzes: Presseveröffentlichung eines Fotos einer ehemaligen

  • OLG Frankfurt, 16.12.2021 - 16 U 34/21

    Unzulässige identifizierende Bildberichterstattung

  • LG Köln, 07.01.2015 - 28 O 421/14

    Vorliegen der Voraussetzungen einer zulässigen identifizierenden

  • LG Berlin, 03.05.2007 - 27 O 206/07

    Über rechtskräftig verurteilte RAF-Terroristin darf berichtet werden

  • LG Berlin, 03.05.2007 - 27 O 328/07

    Über rechtskräftig verurteilte RAF-Terroristin darf berichtet werden

  • LG Berlin, 03.05.2007 - 27 O 278/07

    Über rechtskräftig verurteilte RAF-Terroristin darf berichtet werden

  • LG Berlin, 28.03.1995 - 27 O 776/94
  • LG Berlin, 12.02.2009 - 27 O 30/09

    Bilderstreit: Ex-Terrorist Klar siegt gegen Springer

  • LG Hamburg, 10.10.2008 - 324 O 260/08
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.

Rechtsprechung
   BVerfG, 25.09.1992 - 1 BvR 205/92   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1992,3132
BVerfG, 25.09.1992 - 1 BvR 205/92 (https://dejure.org/1992,3132)
BVerfG, Entscheidung vom 25.09.1992 - 1 BvR 205/92 (https://dejure.org/1992,3132)
BVerfG, Entscheidung vom 25. September 1992 - 1 BvR 205/92 (https://dejure.org/1992,3132)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1992,3132) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (3)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Persönlichkeitsrecht - Zivilrechtliche Entscheidung - Verfassungsrechtliche Überprüfung - Fernsehbericht über Koruptionsprozeß

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 1993, 1463
  • NVwZ 1993, 671 (Ls.)
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (4)

  • BVerfG, 15.06.1988 - 1 BvR 1301/86

    Verfassungsmäßigkeit der Versagung eines Unterlassungsanspruchs gegen die

    Auszug aus BVerfG, 25.09.1992 - 1 BvR 205/92
    Zur Zulässigkeit einer Verfassungsbeschwerde ist es nach § 92 BVerfGG erforderlich, daß sich aus dem Vortrag mit hinreichender Deutlichkeit die Möglichkeit einer Grundrechtsverletzung ergibt (vgl. BVerfGE 78, 320 [329]).
  • BVerfG, 03.06.1987 - 1 BvR 313/85

    Strauß-Karikatur

    Auszug aus BVerfG, 25.09.1992 - 1 BvR 205/92
    Allerdings hat das Bundesverfassungsgericht die persönliche Ehre in dem durch Art. 1 Abs. 1 GG geschützten Kern (vgl. BVerfGE 75, 369 [380]) als Schutzgut des allgemeinen Persönlichkeitsrechts anerkannt.
  • BVerfG, 03.06.1980 - 1 BvR 797/78

    Böll

    Auszug aus BVerfG, 25.09.1992 - 1 BvR 205/92
    Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn ein Beschwerdeführer geltend macht, ihm werde ein unrichtiges Zitat zugerechnet, so daß die gerichtliche Feststellung, das Zitat sei zutreffend gewesen, eine selbständige Persönlichkeitsrechtsverletzung darstellen kann (BVerfGE 54, 208 [215 f.]).
  • BVerfG, 10.06.1964 - 1 BvR 37/63

    Spezifisches Verfassungsrecht

    Auszug aus BVerfG, 25.09.1992 - 1 BvR 205/92
    Ihm obliegt lediglich, die Beachtung der grundrechtlichen Normen und Maßstäbe durch die ordentlichen Gerichte sicherzustellen (vgl. BVerfGE 18, 85 [92 ff.]).
  • OLG Hamburg, 21.03.2006 - 7 U 124/05

    Identifizierende Berichtersattung über Festnahme eines Prominenten

    1) Die Berichterstattung über eine begangene Straftat unter Namensnennung des Täters stellt regelmäßig eine erhebliche Beeinträchtigung seines Persönlichkeitsrechts dar, weil die Bekanntmachung seines Fehlverhaltens zu einer negativen Bewertung des Täters in der Öffentlichkeit führt (vgl. BVerfGE 35, 202ff; BVerfG NJW 1993, 1463ff).

    Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen, dass Straftaten zum Bereich des Zeitgeschehens gehören, dessen Vermittlung Aufgabe der Medien ist, und dass die Verletzung der Rechtsordnung ein anzuerkennendes Interesse an näherer Information über Tat und Täter begründet, wobei die Zulässigkeit des Eingriffs in die geschützte Persönlichkeitssphäre durch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit begrenzt ist (vgl. BVerfG NJW 1993, 1463, 1464; BGH, Urteil vom 15.11.2005; Geschäftsnummer VI ZR 286/04).

  • VG Darmstadt, 10.12.1997 - 5 E 2837/92

    Herstellung von Fernsehproduktionen im Auftrag privater und

    Kontextvorschau leider nicht verfügbar
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht