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   BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95   

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BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95 (https://dejure.org/1995,965)
BGH, Entscheidung vom 05.12.1995 - VI ZR 50/95 (https://dejure.org/1995,965)
BGH, Entscheidung vom 05. Dezember 1995 - VI ZR 50/95 (https://dejure.org/1995,965)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • Wolters Kluwer

    Anspruchsbejahende Entscheidung des Versicherers - Abrechnungsschreiben - Korrigierung der gegenerischen Zahlungsaufforderungen

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    PflVG § 3 Nr. 3 S. 3
    Anforderungen an die "Entscheidung des Versicherers" in § 3 Nr. 3 S. 3 PflVG

  • FIS Money Advice (Volltext/Auszüge)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    PflVG (1965) § 3 Nr. 3 S. 3
    Anforderungen an eine anspruchsbejahende Entscheidung des Versicherers

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • NJW-RR 1996, 474
  • MDR 1996, 259
  • NZV 1996, 141
  • VersR 1996, 369
 
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Wird zitiert von ... (23)Neu Zitiert selbst (8)

  • BGH, 28.01.1992 - VI ZR 114/91

    Hemmung der Verjährung von Ansprüchen gegen den Versicherer nach dem

    Auszug aus BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95
    Demgemäß muß die Erklärung zu den Ansprüchen erschöpfend, umfassend und endgültig sein (vgl. hierzu BGHZ 114, 299, 303; Senatsurteile vom 17. Januar 1978 - VI ZR 116/76 - VersR 1978, 423, 424; vom 13. Juli 1982 - VI ZR 281/80 - VersR 1982, 1006; vom 16. Oktober 1990 - VI ZR 275/89 - VersR 1991, 179, 180 und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - VersR 1992, 604, 605).

    aa) Zwar kann in der vorbehaltlosen Ersatzleistung auf einzelne Schadenspositionen im Einzelfall ein Anerkenntnis im Sinne des § 208 BGB liegen (vgl. Senatsurteile vom 29. Oktober 1985 - VI ZR 56/84 - VersR 1986, 96, 97 und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - aaO.; vgl. zur Anerkenntniswirkung in derartigen Fällen auch BGH, Urteil vom 11. Juli 1995 - X ZR 42/93 - WM 1995, 1886, 1887).

    bb) Ob Zahlungen, wie sie hier in den Jahren 1984 und 1985 auf Anforderung der Klägerin geleistet worden sind, ihrem Inhalt nach überhaupt als eine positive, anspruchsbejahende Erklärung des Versicherers verstanden werden können, hat der Senat bisher offen gelassen (vgl. dazu Senatsurteile vom 17. Januar 1978 - VI ZR 116/76 - aaO. und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - aaO.), letztlich jedoch für fraglich erachtet.

    Jedenfalls fehlt es, soweit es allein um die Zahlungen geht, an der erforderlichen Schriftlichkeit der Entscheidung, die unverzichtbar ist (vgl. im einzelnen Senatsurteil vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - aaO., 605 f.).

  • BGH, 30.04.1991 - VI ZR 229/90

    Anspruchsbejahende Entscheidung des Versicherers

    Auszug aus BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95
    a) Allerdings geht das Berufungsgericht zutreffend davon aus, daß nicht nur eine ablehnende, sondern auch eine anspruchsbejahende, für den Geschädigten positive Erklärung des Versicherers eine Entscheidung in Sinne des § 3 Nr. 3 Satz 3 PflVersG darzustellen vermag (vgl. dazu im einzelnen Senatsurteil BGHZ 114, 299, 301 ff.).

    Demgemäß muß die Erklärung zu den Ansprüchen erschöpfend, umfassend und endgültig sein (vgl. hierzu BGHZ 114, 299, 303; Senatsurteile vom 17. Januar 1978 - VI ZR 116/76 - VersR 1978, 423, 424; vom 13. Juli 1982 - VI ZR 281/80 - VersR 1982, 1006; vom 16. Oktober 1990 - VI ZR 275/89 - VersR 1991, 179, 180 und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - VersR 1992, 604, 605).

    Zwar kann dem Konkretisierungsgrad der Schadensanmeldung bei der Bewertung einer als Entscheidung des Versicherers im Sinne des § 3 Nr. 3 Satz 3 PflversG in Frage kommenden Erklärung Bedeutung zukommen (vgl. Senatsurteil BGHZ 114, 299, 304).

  • BGH, 17.01.1978 - VI ZR 116/76

    Ersatz von Heilbehandlungskosten wegen eines Verkehrsunfalls - Zahlung einer

    Auszug aus BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95
    Demgemäß muß die Erklärung zu den Ansprüchen erschöpfend, umfassend und endgültig sein (vgl. hierzu BGHZ 114, 299, 303; Senatsurteile vom 17. Januar 1978 - VI ZR 116/76 - VersR 1978, 423, 424; vom 13. Juli 1982 - VI ZR 281/80 - VersR 1982, 1006; vom 16. Oktober 1990 - VI ZR 275/89 - VersR 1991, 179, 180 und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - VersR 1992, 604, 605).

    bb) Ob Zahlungen, wie sie hier in den Jahren 1984 und 1985 auf Anforderung der Klägerin geleistet worden sind, ihrem Inhalt nach überhaupt als eine positive, anspruchsbejahende Erklärung des Versicherers verstanden werden können, hat der Senat bisher offen gelassen (vgl. dazu Senatsurteile vom 17. Januar 1978 - VI ZR 116/76 - aaO. und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - aaO.), letztlich jedoch für fraglich erachtet.

  • BGH, 16.10.1990 - VI ZR 275/89

    Beendigung der Hemmung der Verjährung durch Entscheidung des

    Auszug aus BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95
    Demgemäß muß die Erklärung zu den Ansprüchen erschöpfend, umfassend und endgültig sein (vgl. hierzu BGHZ 114, 299, 303; Senatsurteile vom 17. Januar 1978 - VI ZR 116/76 - VersR 1978, 423, 424; vom 13. Juli 1982 - VI ZR 281/80 - VersR 1982, 1006; vom 16. Oktober 1990 - VI ZR 275/89 - VersR 1991, 179, 180 und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - VersR 1992, 604, 605).
  • BGH, 11.07.1995 - X ZR 42/93

    Bezahlung einer Rechnung als Schuldanerkenntnis

    Auszug aus BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95
    aa) Zwar kann in der vorbehaltlosen Ersatzleistung auf einzelne Schadenspositionen im Einzelfall ein Anerkenntnis im Sinne des § 208 BGB liegen (vgl. Senatsurteile vom 29. Oktober 1985 - VI ZR 56/84 - VersR 1986, 96, 97 und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - aaO.; vgl. zur Anerkenntniswirkung in derartigen Fällen auch BGH, Urteil vom 11. Juli 1995 - X ZR 42/93 - WM 1995, 1886, 1887).
  • BGH, 29.10.1985 - VI ZR 56/84

    Unterbrechung der Verjährung des Schadensersatzanspruchs durch vorbehaltlose

    Auszug aus BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95
    aa) Zwar kann in der vorbehaltlosen Ersatzleistung auf einzelne Schadenspositionen im Einzelfall ein Anerkenntnis im Sinne des § 208 BGB liegen (vgl. Senatsurteile vom 29. Oktober 1985 - VI ZR 56/84 - VersR 1986, 96, 97 und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - aaO.; vgl. zur Anerkenntniswirkung in derartigen Fällen auch BGH, Urteil vom 11. Juli 1995 - X ZR 42/93 - WM 1995, 1886, 1887).
  • BGH, 16.02.1984 - III ZR 208/82

    Hemmung der Verjährung durch Forderungsanmeldung

    Auszug aus BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95
    Ein derartiges Anerkenntnis, das zu einer Verjährungsunterbrechung zu führen vermag, ist aber einer die Verjährungshemmung des § 3 Nr. 3 Satz 3 PflversG beendenden Entscheidung nicht ohne weiteres gleichzusetzen; Verjährungsunterbrechung und Verjährungshemmung können in entsprechenden Fällen nebeneinander treten (vgl. hierzu BGH, Urteil vom 16. Februar 1984 - III ZR 208/82 - VersR 1984, 441, 442).
  • BGH, 13.07.1982 - VI ZR 281/80

    Verjährungshemmung - Regulierungsverhandlungen

    Auszug aus BGH, 05.12.1995 - VI ZR 50/95
    Demgemäß muß die Erklärung zu den Ansprüchen erschöpfend, umfassend und endgültig sein (vgl. hierzu BGHZ 114, 299, 303; Senatsurteile vom 17. Januar 1978 - VI ZR 116/76 - VersR 1978, 423, 424; vom 13. Juli 1982 - VI ZR 281/80 - VersR 1982, 1006; vom 16. Oktober 1990 - VI ZR 275/89 - VersR 1991, 179, 180 und vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - VersR 1992, 604, 605).
  • BGH, 14.03.2017 - VI ZR 226/16

    Direktanspruch gegen den Pflichtversicherer: Inhaltliche Anforderungen an die die

    Demgemäß muss die Erklärung zu den Ansprüchen erschöpfend, umfassend und endgültig sein (Bestätigung Senatsurteil vom 5. Dezember 1995, VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474).

    Die Beurteilung des Berufungsgerichts, die durch die Anspruchsanmeldung des Landkreises T.           vom 5. Juli 2007 ausgelöste Verjährungshemmung habe mit dem Abrechnungsschreiben der Beklagten vom 19. Oktober 2009 ihr Ende gefunden, beruht darauf, dass es an die Entscheidung des Versicherers im Sinne des § 115 Abs. 2 Satz 3 VVG zu geringe rechtliche Anforderungen gestellt hat (vgl. Senatsurteil vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474).

    Demgemäß muss die Erklärung zu den Ansprüchen erschöpfend, umfassend und endgültig sein (vgl. hierzu Senatsurteil vom 30. April 1991 - VI ZR 229/90, BGHZ 114, 299, 303; Senatsurteile vom 13. Juli 1982 - VI ZR 281/80, VersR 1982, 1006; vom 16. Oktober 1990 - VI ZR 275/89, VersR 1991, 179, 180; vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91, VersR 1992, 604, 605; vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474 f. [jeweils zu § 3 Nr. 3 Satz 3 PflVG aF]).

    Die zum Wegfall der Verjährungshemmung führende anspruchsbejahende Erklärung des Versicherers muss nicht nur ein Anerkenntnis im Sinne des § 212 Abs. 1 Nr. 1 BGB umfassen, sondern dem Geschädigten - oder wie hier seinem Rechtsnachfolger - auch umfassend und endgültig Klarheit über die Einstandsbereitschaft des Versicherers hinsichtlich aller in Betracht kommenden Schadenspositionen geben (Senatsurteil vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474, 475).

    Es reicht insoweit zur Erfüllung der Anforderungen an eine die Verjährungshemmung beendende positive Entscheidung des Versicherers auch nicht aus, wenn der Landkreis T.         aufgrund des Abrechnungsschreibens davon ausgehen konnte, dass der Anspruchsgrund nicht mehr bestritten werde (vgl. Senatsurteil vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474, 475).

    Bezieht sich indessen eine Schadensanmeldung wie hier umfassend und, ohne ins Einzelne zu gehen, auf alle Ansprüche aus einem Schadensereignis, so muss auch eine zum Wegfall der Verjährungshemmung führende anspruchsbejahende Entscheidung des Versicherers die erforderliche Eindeutigkeit und Klarheit bezüglich der infolge dieses Schadensfalles relevanten Anspruchsinhalte aufweisen (vgl. Senatsurteil vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474, 475).

  • BGH, 29.01.2002 - VI ZR 230/01

    Auswirkung eines Abfindungsvergleichs auf die Hemmung der Verjährung

    Die Frage, ob die Verjährungshemmung nach § 3 Nr. 3 Satz 3 PflVG auch für die vorbehaltenen Ansprüche durch den Abfindungsvergleich ohne die sonst erforderliche Mitteilung (vgl. Senatsurteil vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95 - VersR 1996, 369, 370) über die Entscheidung des Versicherers endet, hat der erkennende Senat bislang nicht entschieden.
  • OLG Celle, 12.02.2020 - 14 U 179/19

    Schadensersatzanspruch nach einem Verkehrsunfall; Anspruchsübergang auf den

    Dem Geschädigten gegenüber muss umfassend und endgültig Klarheit über die Einstandsbereitschaft des Versicherers gegeben werden, wobei dies sowohl durch eine ablehnende als auch durch eine anspruchsbejahende Erklärung geschehen kann (BGH, Urteil vom 05. Dezember 1995 - VI ZR 50/95 -, Rn. 13, juris).

    Es reicht insoweit zur Erfüllung der Anforderungen an eine die Verjährungshemmung beendende positive Entscheidung des Versicherers auch nicht aus, wenn die Klägerin aufgrund des Abrechnungsschreibens wohl davon ausgehen konnte, dass eine zumindest anteilige Haftung der Versicherungsnehmerin der Beklagten nicht mehr bestritten werde (vgl. etwa BGH, Urteil vom 05.12.1995 - VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474, 475; Urteil vom 14.03.2017 - VI ZR 226/16, NJW 2017, 2271, 2272; OLG Frankfurt, Urteil vom 03. November 2017 - 8 U 239/16 -, Rn. 71, juris).

  • BGH, 17.12.2008 - IV ZR 147/08

    Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde betreffend die Verjährung von

    Auf Weiteres kommt es nicht an, insbesondere nicht auf die Frage, ob das Berufungsgericht bei seinen Ausführungen zu § 12 Abs. 2 VVG a.F. die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes hinreichend beachtet hat, die grundsätzlich davon ausgeht, dass der Versicherer, will er die verjährungshemmende Wirkung beseitigen, den Versicherungsnehmer schriftlich zu bescheiden hat; nach dem Schutzzweck der Vorschrift kann von dieser grundsätzlich unverzichtbaren Formstrenge nur in seltenen - hier nicht gegebenen - Ausnahmefällen abgewichen werden (vgl. BGH, Urteile vom 18. Februar 1997 - VI ZR 356/95 -VersR 1997, 637 unter II 1 a; vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95 - VersR 1996, 369 unter II 2 b bb; vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - VersR 1992, 604 unter II 1 c, jeweils zu § 3 Nr. 3 Satz 3 PflichtVG).
  • KG, 13.04.2006 - 12 U 126/05

    Kfz-Haftpflichtversicherung: Voraussetzungen einer schriftlichen Entscheidung des

    Auch hängt die Wertung, ob eine Erklärung des Versicherers den insoweit maßgeblichen Anforderungen genügt, wesentlich von der Würdigung der Umstände des Einzelfalles ab (BGH, Urteil vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95 - VersR 1996, 369).

    Jedoch kann die Verjährungshemmung nur dann ihr Ende finden, wenn dem Geschädigten durch die Erklärung zweifelsfrei Klarheit über die Haltung des Haftpflichtversicherers des Schädigers gegenüber seinen Forderungen als Grundlage für die sachgerechte Durchsetzung seiner Ansprüche verschafft wird (vgl. grundlegend BGH, Urteil vom 30. April 1991 - VI ZR 229/90 - NJW 1991, 1954; BGH, Urteil vom 5. Dezember 1995 - VI ZR .50/95 -' VersR 1996, 369 = NJW-RR 1996, 474; Senat, Urteil vom 29. März 1999 - 12 U 8899/97 - VM 1999, 92 Nr. 94; Senat, Urteil vom 27. Februar 2006 - 12 U 262/04 -).

    (vgl. BGH Urteil vom 5. Dezember 1995, a.a.O.; Prölss/ Martin, Versicherungsvertragsgesetz, 27. Aufl., § 3 Nr. 3 PfIVG, Rn 7).

    Nur ergänzend ist darauf hinzuweisen dass - wie das Landgericht auf Seite 6 der angefochtenen Entscheidung zutreffend ausführt - eine positive Aussage allein zum Haftungsgrund nicht den Anforderungen des § 3 Nr. 3 Satz 3 PflVG genügt (BGH, VersR 1996, 369).

  • OLG Frankfurt, 03.11.2017 - 8 U 239/16

    Verjährungshemmung bei Direktanspruch gegen Pflichtversicherer

    Die zum Wegfall der Verjährungshemmung führende anspruchsbejahende Erklärung des Versicherers muss nicht nur ein Anerkenntnis im Sinne des § 212 Abs. 1 Nr. 1 BGB umfassen, sondern dem Geschädigten auch umfassend und endgültig Klarheit über die Einstandsbereitschaft des Versicherers hinsichtlich aller in Betracht kommenden Schadenspositionen geben (vgl. BGH, Urteil vom 05.12.1995 - VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474, 475; Urteil vom 14.03.2017 - VI ZR 226/16, NJW 2017, 2271, 2272).

    Es reicht insoweit zur Erfüllung der Anforderungen an eine die Verjährungshemmung beendende positive Entscheidung des Versicherers auch nicht aus, wenn der Kläger aufgrund des Abrechnungsschreibens wohl davon ausgehen konnte, dass eine zumindest anteilige Haftung der Versicherungsnehmerin der Beklagten nicht mehr bestritten werde (vgl. etwa BGH, Urteil vom 05.12.1995 - VI ZR 50/95, NJW-RR 1996, 474, 475; Urteil vom 14.03.2017 - VI ZR 226/16, NJW 2017, 2271, 2272).

  • OLG München, 24.07.2015 - 10 U 4220/14

    Keine Beendigung der Verjährungshemmung durch Teilzahlung des

    Diese Form wird weder durch eine - im Übrigen kommentarlose - Zahlung auf Anforderung (BGH NJW-RR 1996, 474; NJW 1991, 1954), noch durch Anforderungsschreiben der Gegenseite gewahrt (BGH, a. a. O.: "Ein Teilanerkenntnis oder eine Teilzahlung reichen nur aus, wenn die verbleibenden Ansprüche ausdrücklich abgelehnt werden"; "... klare und umfassende Erklärung des Versicherers aufweisen. Dies bedeutet zwar nicht, dass sich der Versicherer in seiner Entscheidung für jeden in Betracht kommenden Schadensposten auch betragsmäßig festlegen müsste, vielmehr reicht es aus, dass er sich bereit erklärt, über die etwa schon bezifferten Schäden hinaus auch die weiteren nach Lage der Dinge in Betracht kommenden Schadensposten (z. B. Verdienstausfall, Heilbehandlungskosten) zu regulieren.

    Zuletzt kann die kommentarlose Erbringung von Teilleistungen für sich allein, obgleich unstreitig, ebenso wenig eine förmliche Entscheidung ersetzen oder entbehrlich machen (BGH NJW-RR 1996, 474 = VersR 1996, 369; OLG Köln, Beschl. v. 10.07.2014 - 19 U 19/14 [juris] = [BeckRS 2015, 01547]; OLG Rostock r + s 2011, 490 [dort zusätzlich ein Abfindungsvergleich]), wie der mit Schreiben vom 11.04.2005 vereinbarte, bis 31.12.2012 befristete Verzicht auf die Einrede der Verjährung (Prölss/Martin/Knappmann, a. a. O., Rn. 35; BGH, Urt. v. 27.01.2015 - Aktenzeichen VI ZR 87/14 [juris] = [BeckRS 2015, 05737: für die Anerkenntniswirkung von (Teil-)Zahlungen, die durch die Vereinbarung über die Verjährung nicht beseitigt wird]), oder die bloße Untätigkeit der Parteien (Prölss/Martin/Knappmann, a. a. O.; EU 5 = Bl. 44 d. A., vorl. Abs.).

  • OLG Hamm, 08.07.2020 - 11 U 107/19

    Schadensersatzansprüche nach einem Verkehrsunfall Erstattung von

    Erforderlich zur Beendigung der Verjährungshemmung ist in beiden Fällen, dass dem Geschädigtem durch die Erklärung zweifelsfreie Klarheit über die Haltung des Haftpflichtversicherers zu seinen Forderungen als Grundlage für die sachgerechte Durchsetzung seiner Ansprüche verschafft wird (BGH, Urteil vom 05.12.1995, VI ZR 50/95 - Rz. 13).

    Dabei hängt die Wertung, ob eine Erklärung eines Versicherers den insoweit maßgeblichen Anforderungen genügt, wesentlich von der Würdigung der Umstände des Einzelfalls ab (BGH, Urteil vom 05.12.1995, VI ZR 50/95 - Rz. 13).

    Dies ist nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs nur dann der Fall, wenn der Geschädigte aufgrund der Entscheidung des Versicherers sicher sein kann, dass auch alle künftige Forderungen aus dem Schadensfall freiwillig bezahlt werden, sofern der Geschädigte die entsprechenden Schadenspositionen der Höhe nach ausreichend belegt (BGH, Urteil vom 05.12.1995, VI ZR 50/95 - Rz. 13 zitiert nach Juris).

  • BGH, 18.02.1997 - VI ZR 356/95

    Anforderung an schriftliche Entscheidung des Versicherers

    Der erkennende Senat hat mehrfach betont, daß zum Schutz des Anspruchsberechtigten an der formstrengen Anwendung des § 3 Nr. 3 Satz 3 PflVG und damit am Erfordernis einer schriftlichen Entscheidung des Versicherers grundsätzlich unverzichtbar festzuhalten ist (zuletzt Senatsurteile vom 28. Januar 1992 - VI ZR 114/91 - VersR 1992, 604, 605 und vom 5. Dezember 1995 - VI ZR 50/95 - VersR 1996, 369, 370, jeweils m.w.N.).

    Deshalb liegt eine schriftliche Entscheidung des Versicherers im Sinne dieser Vorschrift nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats nur vor, wenn sich der Versicherer in Schriftform eindeutig und endgültig zu den geltend gemachten Ansprüchen erklärt, der Geschädigte soll nämlich zweifelsfreie Klarheit darüber erhalten, ob der Versicherer die angemeldeten Schadensersatzansprüche zu befriedigen bereit ist oder nicht (Senatsurteile BGHZ 114, 299, 304 sowie vom 28. Januar 1992 und 5. Dezember 1995 - aaO. -, jeweils m.w.N.).

  • OLG Stuttgart, 29.09.2020 - 12 U 7/20

    Zurechnung eines Mitverschuldens bei Fehler des Zweitanwalts beim

    Es muss sich bei einer positiven Bescheidung um eine klare und umfassende Erklärung des Versicherers handeln (BGH, Urt. v. 30.04.1991, VI ZR 229/90, juris Rz. 28. BGH, Urt v. 05.12.1995, VI ZR 50/95, Rz. 13), aufgrund derer der Anspruchsteller sicher sein kann, dass alle künftige Forderungen aus dem Schadensfall freiwillig bezahlt werden, soweit die Schadenspositionen der Höhe nach ausreichend belegt werden (BGH, NJW 2017, 2271, 2272 Rn. 10, s. auch BGH, Urt. v. 30.04.1991, VI ZR 229/90, Rz. 31).

    Die Erklärung muss dementsprechend erschöpfend, umfassend und endgültig sein (BGH, Urt v. 05.12.1995, VI ZR 50/95, Rz. 13; BGH, NJW 2017, 2271, 2272, Rn. 10; KG, Beschluss vom 13.04.2006, 12 U 126/05, juris Rz. 9).

    Sie muss nicht nur ein Anerkenntnis im Sinne von § 212 Abs. 1 BGB zum Haftungsgrund umfassen, sondern einem Geschädigten auch umfassend und endgültig Klarheit über die Einstandsbereitschaft des Versicherers hinsichtlich aller in Betracht kommenden einzelnen Schadenspositionen geben (BGH, Urt. v. 05.12.1995, VI ZR 50/95, Rz. 15 u. 19; BGH, NJW 2017, 2271, 2272, Rn. 12; s. auch KG, Beschl. v. 13.04.2006, 12 U 126/05, juris Rz. 15 positive Aussage allein zum Haftungsgrund reicht nicht aus).

  • OLG Saarbrücken, 03.05.2006 - 5 U 578/00

    Berufsunfähigkeit im Sinne der §§ 2 Abs. 1, 1 Abs. 1 BB-BUZ

  • LG Frankenthal, 16.09.2013 - 4 O 303/12

    Schadenersatz nach Verkehrsunfall: Anspruch auf Erstattung der Kosten des

  • KG, 27.02.2006 - 12 U 262/04

    Kfz-Haftpflichtversicherung: Beendigung der Verjährungshemmung bei positiver

  • OLG Bamberg, 15.06.2004 - 5 U 186/03

    Schadenersatzansprüche aus einem Verkehrsunfall

  • OLG Celle, 16.07.2008 - 14 U 64/08

    Reichweite eines Schreibens eines Haftpflichtversicherers hinsichtlich der

  • OLG München, 09.06.2011 - 24 U 619/10

    Verkehrsunfallhaftung: Mitverschulden eines auf der Autobahn an einer

  • OLG Hamm, 25.06.2001 - 13 U 32/01

    Verjährung, Hemmung, Verjährungshemmung, Entscheidung des Versicherers

  • OLG Celle, 03.05.2001 - 14 U 223/00

    Schadensersatz ; Schmerzensgeld; Feststellungsantrag ; Verkehrsunfall;

  • OLG Celle, 01.07.2008 - 14 U 64/08

    Auswirkungen der Erklärung eines Versicherers über die Angemessenheit von

  • OLG Frankfurt, 23.05.2003 - 2 U 40/02

    Kfz-Unfall: Wegfall der Verjährungshemmung des Direktanspruchs gegen den

  • OLG Saarbrücken, 12.11.2008 - 5 U 216/08

    Hemmung der Verjährung durch Mitteilung der Prüfungeiner Kulanzzahlung durch den

  • OLG Celle, 07.09.2011 - 14 U 60/11

    Auslegung des Begriffs der Entscheidung i.S.v. § 3 Nr. 3 S. 3 PflVG a.F.

  • OLG Celle, 10.01.2002 - 14 U 53/01

    Anforderungen an eine anspruchsbejahende schriftliche Erklärung des

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