Rechtsprechung
   BGH, 16.02.2009 - II ZR 282/07   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2009,753
BGH, 16.02.2009 - II ZR 282/07 (https://dejure.org/2009,753)
BGH, Entscheidung vom 16.02.2009 - II ZR 282/07 (https://dejure.org/2009,753)
BGH, Entscheidung vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07 (https://dejure.org/2009,753)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2009,753) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (14)

  • IWW
  • Deutsches Notarinstitut

    AktG §§ 112, 108; ZPO § 547 Nr. 4
    Aufsichtsrat vertritt AG gegenüber Vorstandsmitglied auch nach dessen Ausscheiden

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Ordnungsgemäße Prozessvertretung einer Aktiengesellschaft im Rahmen eines Rechtsstreits über Vergütungsansprüche eines bereits ausgeschiedenen Vorstandsmitglieds; Genehmigung der bisherigen Prozessführung des Vorstands durch den Aufsichtsrat

  • Betriebs-Berater

    Vertretung einer AG in Prozess mit einem Vorstandsmitglied

  • Judicialis

    AktG § 108; ; AktG § 112

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    AktG § 108; AktG § 112; ZPO § 547
    Ordnungsgemäße Prozessvertretung einer Aktiengesellschaft im Rahmen eines Rechtsstreits über Vergütungsansprüche eines bereits ausgeschiedenen Vorstandsmitglieds; Genehmigung der bisherigen Prozessführung des Vorstands durch den Aufsichtsrat

  • datenbank.nwb.de
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • Der Betrieb(Abodienst, Leitsatz frei)

    Gerichtliche Vertretung der Aktiengesellschaft in Prozess mit (ausgeschiedenem) Vorstandsmitglied durch Aufsichtsrat ? Anforderungen an die Heilung des Vertretungsmangels

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)

    Aktiengesellschaft ./. Vorstand

  • zbb-online.com (Leitsatz)

    AktG §§ 108, 112; ZPO § 547 Nr. 4
    Vertretung der AG im Prozess auch mit ausgeschiedenem Vorstandsmitglied nur durch den Aufsichtsrat

  • Betriebs-Berater (Leitsatz)

    Vertretung einer AG in Prozess mit einem Vorstandsmitglied

Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2009, 690
  • ZIP 2009, 717
  • MDR 2009, 701
  • WM 2009, 702
  • BB 2009, 1041
  • BB 2009, 785
  • DB 2009, 779
  • NZG 2009, 466
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (32)Neu Zitiert selbst (5)

  • BGH, 21.06.1999 - II ZR 27/98

    Kündigung der Anstellung des Geschäftsführers einer GmbH durch den Aufsichtsrat

    Auszug aus BGH, 16.02.2009 - II ZR 282/07
    Hierfür ist vielmehr erforderlich, dass der Aufsichtsrat die Prozessführung des nicht vertretungsberechtigten Vertreters genehmigt und als gesetzlicher Vertreter in den Prozess eintritt (st.Rspr., vgl. Sen.Urt. v. 8. September 1997 - II ZR 55/96, WM 1998, 308, 309 m.w.Nachw.; v. 21. Juni 1999 - II ZR 27/98, ZIP 1999, 1669, 1670).

    Zwar ist - auf der Grundlage einer ausdrücklichen Beschlussfassung des Aufsichtsrats (§ 108 AktG) - die Erteilung einer solchen Genehmigung im Prozess auch schlüssig möglich, was beispielsweise dann anzunehmen sein kann, wenn sich der Aufsichtsrat aktiv mit dem Verfahren befasst und steuernd in dieses eingegriffen hat (Sen.Urt. v. 21. Juni 1999 - II ZR 27/98 aaO).

  • BGH, 16.10.2006 - II ZR 7/05

    Vertretung einer Aktiengesellschaft in einem Rechtsstreit gegen die Witwe eines

    Auszug aus BGH, 16.02.2009 - II ZR 282/07
    Vielmehr ist im Interesse der Rechtssicherheit eine typisierende Betrachtungsweise geboten (st. Sen.Rspr., vgl. BGHZ 157, 151, 153 f. m.w.Nachw.; zuletzt Urt. v. 16. Oktober 2006 - II ZR 7/05, ZIP 2006, 2213, 2214 Tz. 5).
  • BGH, 09.10.1986 - II ZR 284/85

    Vertretungszuständigkeit des Aufsichtsrats in einem Rechtsstreit gegen ein

    Auszug aus BGH, 16.02.2009 - II ZR 282/07
    Für eine "Berichtigung" des Rubrums war zum einen von vornherein kein Raum, weil der Kläger den gesetzlichen Vertreter der Beklagten nicht irrtümlich falsch bezeichnet hatte, sondern verfehlt den Vorstand als gesetzlichen Vertreter der Beklagten angesehen und ihn deshalb in der Klageschrift als Vertreter benannt hatte (vgl. Sen.Urt. v. 9. Oktober 1986 - II ZR 284/85, ZIP 1986, 1381, 1382 f.).
  • BGH, 08.09.1997 - II ZR 55/96

    Anderweitige Auslegung einer von einem Zeugen bekundeten Willenserklärung im

    Auszug aus BGH, 16.02.2009 - II ZR 282/07
    Hierfür ist vielmehr erforderlich, dass der Aufsichtsrat die Prozessführung des nicht vertretungsberechtigten Vertreters genehmigt und als gesetzlicher Vertreter in den Prozess eintritt (st.Rspr., vgl. Sen.Urt. v. 8. September 1997 - II ZR 55/96, WM 1998, 308, 309 m.w.Nachw.; v. 21. Juni 1999 - II ZR 27/98, ZIP 1999, 1669, 1670).
  • BGH, 01.12.2003 - II ZR 161/02

    Verfahrensrecht - GmbH verschmilzt auf eine AG: Unterbrechung des Prozesses?

    Auszug aus BGH, 16.02.2009 - II ZR 282/07
    Vielmehr ist im Interesse der Rechtssicherheit eine typisierende Betrachtungsweise geboten (st. Sen.Rspr., vgl. BGHZ 157, 151, 153 f. m.w.Nachw.; zuletzt Urt. v. 16. Oktober 2006 - II ZR 7/05, ZIP 2006, 2213, 2214 Tz. 5).
  • BGH, 14.03.2017 - XI ZR 442/16

    Widerruf einer Verbraucherdarlehensvertrages: Ordnungsgemäße Klagerhebung bei

    Gibt der Kläger, der nicht Organ der beklagten Genossenschaft ist, in der Klageschrift den gesetzlichen Vertreter der Genossenschaft erkennbar irrtümlich fehlerhaft an und wird die Klage an den richtigen gesetzlichen Vertreter zugestellt, ist sie ordnungsgemäß erhoben (Abgrenzung zu BGH, Urteile vom 26. Juni 1995, II ZR 122/94, BGHZ 130, 108, 110 ff., vom 9. Oktober 1986, II ZR 284/85, WM 1986, 1411, 1412 und vom 16. Februar 2009, II ZR 282/07, WM 2009, 702 Rn. 10).

    Zwar ist die Klage in Fällen, in denen ein Kläger, der selbst zu einem Organ einer Gesellschaft gehört, den gesetzlichen Vertreter der beklagten Gesellschaft - im Falle einer Genossenschaft: das nach § 24 Abs. 1, § 39 GenG zu ihrer gerichtlichen Vertretung berufene Organ - nicht nur irrtümlich falsch bezeichnet hat (dazu BGH, Urteile vom 9. Oktober 1986 - II ZR 284/85, WM 1986, 1411, 1412 und vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, WM 2009, 702 Rn. 10) und in denen an diesen vermeintlichen gesetzlichen Vertreter mit Willen des Klägers zugestellt worden ist, unzulässig (BGH, Urteile vom 26. Juni 1995 - II ZR 122/94, BGHZ 130, 108, 110 ff., vom 1. Dezember 2003 - II ZR 161/02, BGHZ 157, 151, 154 und vom 16. Februar 2009 aaO Rn. 4; vgl. auch Beuthien, GenG, 15. Aufl., § 39 Rn. 6 a.E.; Fandrich in Pöhlmann/Fandrich/Bloehs, GenG, 4. Aufl., § 39 Rn. 10; Hopt/Roth in GroßKomm AktG, 4. Aufl., § 112 Rn. 112; Hüffer/Koch, AktG, 12. Aufl., § 112 Rn. 13; KK-AktG/Mertens/Cahn, 3. Aufl., § 112 Rn. 13; MünchKommAktG/Habersack, 4. Aufl., § 112 Rn. 33; Grigoleit/ Tomasic, AktG, 2013, § 112 Rn. 17).

  • BGH, 23.04.2020 - III ZR 250/17

    Kein Mitverschulden eines verunfallten Radfahrers, der zu spät vor einem über

    Der vorliegende Sachverhalt unterscheidet sich insofern von den Fällen einer fehlerhaften Prozessvertretung einer Gesellschaft oder Sparkasse gegenüber einem Vorstand (vgl. hierzu BGH, Urteile vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, NJW-RR 2009, 690 und vom 30. April 2019 - II ZR 317/17, NJW 2019, 2473), in denen anders als vorliegend nicht die gesetzliche Vertretung durch eine andere juristische Person, sondern die Frage inmitten stand, welches von mehreren Organen derselben juristischen Person für diese vertretungsbefugt war, um eine unvoreingenommene, von sachfremden Erwägungen unbeeinflusste Vertretung sicherzustellen (vgl. BGH, Urteil vom 16. Februar 2009 aaO Rn. 7).
  • LG Konstanz, 08.12.2017 - A 11 S 83/17

    Zutritt zur Rauchmelderüberprüfung verweigert: Fristlose Kündigung!

    Möglich ist die Heilung der Nichtigkeit der ganzen Prozessführung auch ohne Zustimmung des Gegners durch den wahren gesetzlichen Vertreter ‒ hier den Betreuer ‒ (BGH, NJW 1999, 3263; NJW-RR 2009, 690, 691).
  • BGH, 23.04.2020 - III ZR 251/17

    Kein Mitverschulden eines verunfallten Radfahrers, der zu spät vor einem über

    Der vorliegende Sachverhalt unterscheidet sich insofern von den Fällen einer fehlerhaften Prozessvertretung einer Gesellschaft oder Sparkasse gegenüber einem Vorstand (vgl. hierzu BGH, Urteile vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, NJW-RR 2009, 690 und vom 30. April 2019 - II ZR 317/17, NJW 2019, 2473), in denen anders als vorliegend nicht die gesetzliche Vertretung durch eine andere juristische Person, sondern die Frage inmitten stand, welches von mehreren Organen derselben juristischen Person für diese vertretungsbefugt war, um eine unvoreingenommene, von sachfremden Erwägungen unbeeinflusste Vertretung sicherzustellen (vgl. BGH, Urteil vom 16. Februar 2009 aaO Rn. 7).
  • BGH, 15.01.2019 - II ZR 392/17

    Nichtigkeit eines Geschäftsanteilskaufvertrag wegen Verstoßes gegen § 112 S. 1

    Dabei ist es im Interesse der Rechtssicherheit und Rechtsklarheit ausreichend, dass aufgrund der gebotenen und typisierenden Betrachtung in den von § 112 Satz 1 AktG geregelten Fällen regelmäßig die abstrakte Gefahr einer nicht unbefangenen Vertretung der Gesellschaft vorhanden ist (vgl. BGH, Urteil vom 26. Juni 1995 - II ZR 122/94, BGHZ 130, 108, 111 f.; Urteil vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, ZIP 2009, 717 Rn. 7 mwN).
  • OLG Karlsruhe, 07.02.2022 - 1 U 173/20

    Vergütungsansprüche aus einem Anstellungsvertrag als Vorstand einer

    Vielmehr ist im Interesse der Rechtssicherheit eine typisierende Betrachtungsweise geboten (st. Rspr., vgl. BGHZ 157, 151, 153 f.; BGH, NJW-RR 2007, 98 ; BGH, Urteil vom 16.02.2009 - II ZR 282/07 -, juris, LS 1 und Rn. 7 sowie zuletzt auch BGH, Urteil vom 15.01.2019 - II ZR 392/17 -, BGHZ 220, 377 ).

    Folge einer Klagezustellung an den Vorstand ist eine Unzulässigkeit der Klage wegen Vertretungsmangels (st.Rspr.; vgl. BGH NJW 1987, 254 ; AG 1990, 359 ; 1991, 269 ; BGHZ 130, 108, 111 f.; BGH NJW 1997, 318 ; NZG 2004, 327 ; AG 2009, 327 Rn. 9; BAGE 98, 196, 204; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11.10.2012 - 8 U 22/11 -, NZG 2012, 1348 sub B VI; BeckOGK/Spindler, 01.06.2021, AktG § 112 Rn. 56; ErfK/Oetker, 21. Aufl. 2021, AktG § 112 Rn. 6; Hüffer/Koch, 15. Aufl. 2021, AktG § 112 Rn. 13 - jeweils m.w.N.).

    1.2.1 Denn für eine "Berichtigung" des Rubrums war zum einen von vornherein kein Raum, weil der Kläger den gesetzlichen Vertreter der Beklagten nicht irrtümlich falsch bezeichnet hatte, sondern den Vorstand als gesetzlichen Vertreter der Beklagten in der Klageschrift als Vertreter benannt hatte (vgl. BGH, Urteil vom 09.10.1986 - II ZR 284/85, NJW 1987, 254, 255 sub 2; BGH, Urteil vom 16.02.2009 - II ZR 282/07 -, juris, Rn. 10).

    1.2.2.1 Hierfür wäre nämlich erforderlich gewesen, dass der AR [1] die Prozessführung des nicht vertretungsberechtigten Vertreters genehmigt hätte und außerdem [2] als gesetzlicher Vertreter in den Prozess eingetreten wäre (st. Rspr., vgl. BGH, WM 1998, 308, 309; Urteil vom 21.06.1999 - II ZR 27/98, NJW 1999, 3263/4; Urteil vom 16.02.2009 - II ZR 282/07 -, juris, Rn. 10 ff.).

    Zwar ist - auf der Grundlage einer ausdrücklichen Beschlussfassung des ARs (gem. § 108 AktG ) - die Erteilung einer solchen Genehmigung im Prozess auch schlüssig (konkludent) möglich, was beispielsweise dann anzunehmen sein kann, wenn sich der AR aktiv mit dem Verfahren befasst und steuernd in dieses eingegriffen hat, sodass dieses Verhalten aus dem maßgeblichen Empfängerhorizont nur als (zumindest) konkludente Genehmigung des gerichtlichen Verfahrens bzw. der Prozessführung durch den Vorstand verstanden werden kann (vgl. BGH, Urteil vom 21.06.1999, a.a.O., sub 2; Urteil vom 16.02.2009 - II ZR 282/07, juris, Rn. 12).

    Schließlich steht - auch - hier nicht einmal fest, dass bzw. wann der AR der Beklagten als Gesamtorgan davon Kenntnis erlangt hat, dass allein er zur Vertretung der Beklagten in diesem Rechtsstreit mit dem Kläger befugt war (vgl. auch BGH, Urteil vom 16.02.2009 - II ZR 282/07, juris, Rn. 12).

    Für diese Möglichkeit spricht auch, dass auch der Bundesgerichtshof - erklärtermaßen bei einer - unzulässigerweise (s.o.) - von einem (aktiven oder ehemaligen) Vorstand gegen die AG, vertreten durch den Vorstand, erhobenen Klage die Möglichkeit einer erneuten Klagezustellung an die AG, vertreten durch den AR, betont (vgl. BGH, Urteil vom 16.02.2009 - II ZR 282/07 -, juris, Rn. 2), welche - folgerichtig - zu einer weiteren, jedenfalls insoweit zulässigen Klageerhebung führt.

    Dabei ist es im Interesse der Rechtssicherheit und Rechtsklarheit ausreichend, dass aufgrund der gebotenen und typisierenden Betrachtung in den von § 112 Satz 1 AktG geregelten Fällen regelmäßig die abstrakte Gefahr einer nicht unbefangenen Vertretung der Gesellschaft vorhanden ist (st. Rspr., vgl. BGH, Urteil vom 26.06.1995 - II ZR 122/94, BGHZ 130, 108, 111 f.; Urteil vom 16.02.2009 - II ZR 282/07, ZIP 2009, 717 , Rn. 7; Urteil vom 15.01.2019 - II ZR 392/17 -, BGHZ 220, 377 -388, Rn. 23).

  • BGH, 19.07.2010 - II ZR 56/09

    BGB-Gesellschaft: Gerichtliche Vertretung durch Gesellschafter mit

    Die Angabe des Vertreters kann berichtigt werden, wenn er irrtümlich falsch bezeichnet ist (BGH, Urteil vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, ZIP 2009, 717 Rn. 10).

    Eine Heilung ist dadurch möglich, dass die gesetzlichen Vertreter der Klägerin als solche in den Prozess eintreten und die Prozessführung des vollmachtlosen Vertreters genehmigen (BGH, Urteil vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, ZIP 2009, 717 Rn. 10; vom 21. Juni 1999 - II ZR 27/98, ZIP 1999, 1669, 1670; vom 8. September 1997 - II ZR 55/96, WM 1998, 308, 309).

  • OLG Saarbrücken, 11.10.2012 - 8 U 22/11

    Aktiengesellschaft: Vertretungsberechtigter bei Rechtsstreit zwischen

    Dieser Zweck erfordert eine Anwendung des § 112 AktG nicht nur auf Rechtsstreitigkeiten der Gesellschaft mit noch im Amt befindlichen Vorstandsmitgliedern, sondern auch auf Prozesse zwischen der Gesellschaft und ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern (vgl. BGH WM 2005, 330 ff. Rdnr. 6 f.; NJW-RR 2007, 98 Rdnr. 5; NJW-RR 2009, 690 f. Rdnr. 7; jeweils zit. nach juris).

    Die Klägerin hat den gesetzlichen Vertreter der Beklagten nicht irrtümlich falsch bezeichnet, sondern verfehlt den Vorstand als gesetzlichen Vertreter der Beklagten angesehen und ihn deshalb in der Klageschrift als Vertreter benannt (vgl. BGH NJW-RR 2009, 690 f. Rdnr. 10, zit. nach juris).

    Der Vertretungsmangel ist auch ohne entsprechende Rüge in allen Instanzen - selbst noch im Revisionsverfahren (absoluter Revisionsgrund nach § 547 Nr. 4 ZPO) - von Amts wegen zu beachten (vgl. BGH NJW-RR 2007, 98 Rdnr. 7; NJW-RR 2009, 690 f. Rdnr. 9; jeweils zit. nach juris).

    Hierfür ist erforderlich, dass der Aufsichtsrat die Prozessführung des nicht vertretungsberechtigten Vertreters genehmigt und als gesetzlicher Vertreter in den Prozess eintritt (vgl. BGH NJW-RR 2009, 690 f. Rdnr. 10, zit. nach juris).

    Es ist daher davon auszugehen, dass nicht der Aufsichtsrat, sondern der Vorstand der Beklagten deren Prozessbevollmächtigte mit der Prozessvertretung der Beklagten beauftragt hat (vgl. BGH NJW-RR 2009, 690 f. Rdnr. 11, zit. nach juris).

    Zwar ist - auf der Grundlage einer ausdrücklichen Beschlussfassung des Aufsichtsrats (§ 108 AktG) - die Erteilung einer solchen Genehmigung im Prozess auch schlüssig möglich, was beispielsweise dann anzunehmen sein kann, wenn sich der Aufsichtsrat aktiv mit dem Verfahren befasst und steuernd in dieses eingegriffen hat (vgl. BGH NJW 1999, 3263 f. Rdnr. 9; NJW-RR 2009, 690 f. Rdnr. 12; jeweils zit. nach juris).

    Die gegen die Beklagte erhobene Klage ist daher unzulässig (vgl. BGH NJW-RR 1990, 739 f. Rdnr. 8; WM 2005, 330 ff. Rdnr. 8; NJW-RR 2009, 690 f. Rdnr. 5 ff.; jeweils zit. nach juris).

  • BGH, 08.12.2011 - IX ZR 33/11

    Anfechtung außerhalb des Insolvenzverfahrens: Anwendung deutschen Rechts auf die

    Die Vertretung der Klägerin im Rechtsstreit, welche auch im Revisionsverfahren von Amts wegen geprüft wird (BGH, Urteil vom 28. Februar 2005 - II ZR 220/03, WM 2005, 888, 889; vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, WM 2009, 702 Rn. 6, 9), ist nicht zu beanstanden.
  • BGH, 14.05.2013 - II ZB 1/11

    Aktiengesellschaft: Wirksamkeit der bis zur Zurückweisung des Beitritts von einem

    a) Die Aktiengesellschaft wird in einem Prozess mit einem Vorstandsmitglied - auch nach dessen Ausscheiden - gemäß § 112 AktG durch ihren Aufsichtsrat als Organ vertreten (BGH, Urteil vom 9. Oktober 1986 - II ZR 284/85, ZIP 1986, 1381, 1382; Urteil vom 22. April 1991 - II ZR 151/90, ZIP 1991, 796; Urteil vom 16. Oktober 2006 - II ZR 7/05, ZIP 2006, 2213 Rn. 5; Urteil vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, ZIP 2009, 717 Rn. 7; Zwischenurteil vom 29. Januar 2013 - II ZB 1/11, ZIP 2013, 483 Rn. 10).

    Die im Zusammenhang mit der Prozessführung erforderliche Willensbildung des Aufsichtsrats erfolgt durch ausdrücklichen Beschluss nach § 108 Abs. 1 AktG (BGH, Urteil vom16. Oktober 2006 - II ZR 7/05, ZIP 2006, 2213 Rn. 8; Urteil vom 16. Februar 2009 - II ZR 282/07, ZIP 2009, 717 Rn. 12; Zwischenurteil vom 29. Januar 2013 - II ZB 1/11 Rn. 11).

  • BGH, 29.01.2013 - II ZB 1/11

    Aktiengesellschaft: Beitritt eines Aufsichtsratsmitglieds im Rechtsstreit um die

  • BGH, 02.12.2020 - XII ZB 303/20

    Heilung des Vertretungsmangels auch nach Ablauf der Rechtsmittelfrist in der

  • OLG Frankfurt, 28.06.2017 - 13 U 200/16

    Keine Klageabweisung als unzulässig bei Angabe des falschen Vertretungsorgans

  • OLG Oldenburg, 21.01.2010 - 1 U 18/09

    Vertretung einer GmbH in einem Passivprozess

  • OLG Düsseldorf, 05.07.2012 - 6 U 69/11
  • ArbG Bonn, 06.07.2022 - 5 Ca 322/22

    Außerordentliche Kündigung bei der Deutschen Welle

  • BGH, 15.01.2019 - II ZR 393/17

    Nichtigkeit eines Geschäftsanteilskaufvertrag wegen Verstoßes gegen § 112 S. 1

  • OLG Frankfurt, 29.11.2017 - 13 U 160/17

    Keine Klageabweisung als unzulässig bei falscher Bezeichnung des

  • BGH, 19.07.2010 - II ZR 154/09

    Heilung des Vertretungsmangels einer BGB -Gesellschaft durch Eintritt der

  • BGH, 15.01.2019 - II ZR 394/17

    Anwendbarkeit des § 112 S. 1 AktG auf Ein-Personen-Gesellschaften eines

  • BGH, 19.02.2019 - II ZR 393/17

    Berichtigung eines Urteils wegen offenbarer Unrichtigkeit

  • OLG Hamm, 10.08.2022 - 11 U 197/21

    Kindergeld; Einkommen; Anrechnung; Hilfe zum Lebensunterhalt

  • OLG Hamm, 05.05.2023 - 11 U 111/22

    Schadensersatzanspruch; Vertretung; Gemeinde; Eigenbetrieb

  • BGH, 19.02.2019 - II ZR 394/17

    Berichtigung eines Urteils wegen offenbarer Unrichtigkeit

  • LG Düsseldorf, 18.06.2013 - 4b O 166/11

    Zweistufiger Biogasreaktor

  • BGH, 17.05.2011 - II ZR 32/10

    Zuständigkeit des Aufsichtsrats für die Entscheidung über die Vergütung des

  • LAG Baden-Württemberg, 08.05.2015 - 17 TaBV 1/15

    Betriebsratswahl - Wahlanfechtung - Vollmacht - Rechtsanwalt - im Betrieb

  • OLG Düsseldorf, 20.12.2019 - 17 U 22/18
  • OLG Zweibrücken, 23.06.2010 - 4 U 196/09

    Kostentragungslast eines Rechtsanwalts wegen einer Berufungseinlegung ohne

  • LG Neuruppin, 31.07.2014 - 3 O 42/12
  • OLG Stuttgart, 19.09.2016 - 5 U 33/16

    Geschäftsführeranstellungsvertrag: Anspruch auf Abfindung wegen Kündigung des

  • OLG Jena, 16.05.2022 - 3 U 1153/21
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht