Rechtsprechung
BGH, 22.09.2011 - III ZR 186/10 |
Volltextveröffentlichungen (13)
- rechtsprechung-im-internet.de
§ 195 BGB, § 199 Abs 1 Nr 2 BGB, § 280 BGB, § 561 ZPO
Verjährungsbeginn bei Aufklärungs- und Beratungsfehlern: Unterlassene Lektüre des Emissionsprospektes in der Widerrufsfrist als grobe Fahrlässigkeit - JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Beginn der Verjährungsfrist im Zusammenhang mit Beratungsfehlern bei Erwerb einer Beteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds; Schadensersatz beim späteren Lesen des Emissionsprospekts durch den Anleger
- rewis.io
Verjährungsbeginn bei Aufklärungs- und Beratungsfehlern: Unterlassene Lektüre des Emissionsprospektes in der Widerrufsfrist als grobe Fahrlässigkeit
- ra.de
- rewis.io
Verjährungsbeginn bei Aufklärungs- und Beratungsfehlern: Unterlassene Lektüre des Emissionsprospektes in der Widerrufsfrist als grobe Fahrlässigkeit
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 199 Abs. 1 Nr. 2
Beginn der Verjährungsfrist im Zusammenhang mit Beratungsfehlern bei Erwerb einer Beteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds; Schadensersatz beim späteren Lesen des Emissionsprospekts durch den Anleger - datenbank.nwb.de
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Schadensrecht - Pflichtverletzung bei Beteiligung an Immobilienfonds
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (3)
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Anlageberatung: Anleger muss kein Detektiv sein
- anwalt.de (Kurzinformation)
Anlageberatung: Anleger muss kein Detektiv sein
- anwalt.de (Kurzinformation)
Anlageprospekt ist keine Pflichtlektüre
Verfahrensgang
- LG Würzburg, 22.12.2009 - 61 O 1557/08
- OLG Bamberg, 05.07.2010 - 4 U 13/10
- BGH, 22.09.2011 - III ZR 186/10
- OLG Bamberg, 18.06.2012 - 4 U 13/10
Papierfundstellen
- NJW-RR 2012, 111
Wird zitiert von ... (60) Neu Zitiert selbst (6)
- BGH, 07.07.2011 - III ZR 90/10
Gesonderte Berechnung der kenntnisabhängigen regelmäßigen Verjährungsfrist nach …
Auszug aus BGH, 22.09.2011 - III ZR 186/10
Der Anspruch entsteht hierbei schon mit dem (unwiderruflichen und vollzogenen) Erwerb der Anlage (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 23 f…, vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, WM 2010, 1690 Rn. 10…, vom 24. März 2011 - III ZR 81/10, WM 2011, 874 Rn. 9 und vom 7. Juli 2011 - III ZR 90/10, juris Rn. 12, jeweils mwN).Hierbei trifft den Gläubiger aber generell keine Obliegenheit, im Interesse des Schuldners an einem möglichst frühzeitigen Beginn der Verjährungsfrist Nachforschungen zu betreiben; vielmehr muss das Unterlassen von Ermittlungen nach Lage des Falls als geradezu unverständlich erscheinen, um ein grob fahrlässiges Verschulden des Gläubigers bejahen zu können (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO Rn. 27 f…, vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 12…, vom 16. Juni 2011 - III ZR 200/09, juris Rn. 22 und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 17, jeweils mwN).
Es genügt vielmehr, dass mehrere (voneinander abgrenzbare) Pflichtverletzungen zum Gesamtschaden beigetragen haben und ein Schadensersatzanspruch auf mehrere (voneinander abgrenzbare) Fehler gestützt wird (…vgl. Senatsurteile vom 24. März 2011 aaO Rn. 13 ff und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 15).
Unterlässt der Anleger eine "Kontrolle" des Beraters oder Vermittlers durch Lektüre des Prospekts, so weist dies auf das bestehende Vertrauensverhältnis hin und ist deshalb für sich allein genommen nicht schlechthin "unverständlich" oder "unentschuldbar" (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO Rn. 33…, vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 15…, vom 16. Juni 2011 aaO Rn. 24 und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 19).
Der Zusammenhang zwischen der Obliegenheitspflichtverletzung und der Unkenntnis fehlt aber bei solchen Informationen, die der Anleger nicht gezielt hätte suchen müssen, sondern die er nur anlässlich einer anderweitig angelegten - und von ihm unterlassenen - Recherche gegebenenfalls hätte erlangen können (…vgl. Senatsurteile vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, aaO Rn. 18 und vom 7. Juli 2011, aaO Rn. 19).
- BGH, 22.07.2010 - III ZR 99/09
Haftung des Anlageberaters: Beginn der Verjährungsfrist bei unterlassener …
Auszug aus BGH, 22.09.2011 - III ZR 186/10
Hierbei trifft den Gläubiger aber generell keine Obliegenheit, im Interesse des Schuldners an einem möglichst frühzeitigen Beginn der Verjährungsfrist Nachforschungen zu betreiben; vielmehr muss das Unterlassen von Ermittlungen nach Lage des Falls als geradezu unverständlich erscheinen, um ein grob fahrlässiges Verschulden des Gläubigers bejahen zu können (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO Rn. 27 f, vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 12…, vom 16. Juni 2011 - III ZR 200/09, juris Rn. 22 …und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 17, jeweils mwN).Dem Gläubiger muss es in einem solchen Fall auch unbenommen bleiben, eine ihm bekannt gewordene Pflichtverletzung - selbst wenn eine darauf gestützte Klage auf Rückabwicklung des Vertrags erfolgversprechend wäre - hinzunehmen, ohne Gefahr zu laufen, dass deshalb Ansprüche aus weiteren, ihm zunächst aber noch unbekannten Pflichtverletzungen zu verjähren beginnen (vgl. nur Senatsurteile vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 13…, vom 24. März 2011 aaO Rn. 11 …und vom 16. Juni 2011 aaO Rn. 21, jeweils mwN).
Unterlässt der Anleger eine "Kontrolle" des Beraters oder Vermittlers durch Lektüre des Prospekts, so weist dies auf das bestehende Vertrauensverhältnis hin und ist deshalb für sich allein genommen nicht schlechthin "unverständlich" oder "unentschuldbar" (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO Rn. 33, vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 15…, vom 16. Juni 2011 aaO Rn. 24 …und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 19).
Jedenfalls käme einer in solcher Weise verstärkten Obliegenheit kein derartig erhöhtes Gewicht zu, dass ihre Verletzung als grob fahrlässig zu beurteilen wäre (vgl. Senatsurteil vom 22. Juli 2010 - III ZR 99/09, NZG 2011, 68 Rn. 22).
- BGH, 22.07.2010 - III ZR 203/09
Verjährungsbeginn für Schadensersatzansprüche gegen den Kapitalanlageberater bzw. …
Auszug aus BGH, 22.09.2011 - III ZR 186/10
Der Anspruch entsteht hierbei schon mit dem (unwiderruflichen und vollzogenen) Erwerb der Anlage (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 23 f, vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, WM 2010, 1690 Rn. 10…, vom 24. März 2011 - III ZR 81/10, WM 2011, 874 Rn. 9 …und vom 7. Juli 2011 - III ZR 90/10, juris Rn. 12, jeweils mwN).Entgegen der Auffassung des Berufungsgerichts bestand im vorliegenden Fall auch kein den Vorwurf grober Fahrlässigkeit begründender dringlicher Anlass für den Kläger, den Prospekt nachträglich zu studieren, nachdem mehr als 2 Jahre nach dem Erwerb der Beteiligung die Ausschüttungen reduziert wurden (vgl. auch Senatsurteil vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, aaO Rn. 16 ff).
Demgegenüber ist es nicht die eigentliche Funktion des Prospekts, die Richtigkeit der im Rahmen eines mündlichen Beratungs- oder Vermittlungsgesprächs gemachten Angaben lange Zeit nach der Anlageentscheidung kontrollieren zu können (vgl. Senatsurteil vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, aaO Rn. 17).
Der Zusammenhang zwischen der Obliegenheitspflichtverletzung und der Unkenntnis fehlt aber bei solchen Informationen, die der Anleger nicht gezielt hätte suchen müssen, sondern die er nur anlässlich einer anderweitig angelegten - und von ihm unterlassenen - Recherche gegebenenfalls hätte erlangen können (vgl. Senatsurteile vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, aaO Rn. 18 …und vom 7. Juli 2011, aaO Rn. 19).
- BGH, 24.03.2011 - III ZR 81/10
Kapitalanlageberatung: Verjährung von Schadensersatzansprüchen des Anlegers bei …
Auszug aus BGH, 22.09.2011 - III ZR 186/10
Der Anspruch entsteht hierbei schon mit dem (unwiderruflichen und vollzogenen) Erwerb der Anlage (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 23 f…, vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, WM 2010, 1690 Rn. 10, vom 24. März 2011 - III ZR 81/10, WM 2011, 874 Rn. 9 …und vom 7. Juli 2011 - III ZR 90/10, juris Rn. 12, jeweils mwN).Dem Gläubiger muss es in einem solchen Fall auch unbenommen bleiben, eine ihm bekannt gewordene Pflichtverletzung - selbst wenn eine darauf gestützte Klage auf Rückabwicklung des Vertrags erfolgversprechend wäre - hinzunehmen, ohne Gefahr zu laufen, dass deshalb Ansprüche aus weiteren, ihm zunächst aber noch unbekannten Pflichtverletzungen zu verjähren beginnen (…vgl. nur Senatsurteile vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 13, vom 24. März 2011 aaO Rn. 11 …und vom 16. Juni 2011 aaO Rn. 21, jeweils mwN).
Es genügt vielmehr, dass mehrere (voneinander abgrenzbare) Pflichtverletzungen zum Gesamtschaden beigetragen haben und ein Schadensersatzanspruch auf mehrere (voneinander abgrenzbare) Fehler gestützt wird (vgl. Senatsurteile vom 24. März 2011 aaO Rn. 13 ff …und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 15).
- BGH, 08.07.2010 - III ZR 249/09
Verjährungsbeginn für Schadenersatzansprüche gegen den Kapitalanlageberater bzw. …
Auszug aus BGH, 22.09.2011 - III ZR 186/10
Der Anspruch entsteht hierbei schon mit dem (unwiderruflichen und vollzogenen) Erwerb der Anlage (vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 23 f…, vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, WM 2010, 1690 Rn. 10…, vom 24. März 2011 - III ZR 81/10, WM 2011, 874 Rn. 9 …und vom 7. Juli 2011 - III ZR 90/10, juris Rn. 12, jeweils mwN).Hierbei trifft den Gläubiger aber generell keine Obliegenheit, im Interesse des Schuldners an einem möglichst frühzeitigen Beginn der Verjährungsfrist Nachforschungen zu betreiben; vielmehr muss das Unterlassen von Ermittlungen nach Lage des Falls als geradezu unverständlich erscheinen, um ein grob fahrlässiges Verschulden des Gläubigers bejahen zu können (vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO Rn. 27 f…, vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 12…, vom 16. Juni 2011 - III ZR 200/09, juris Rn. 22 …und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 17, jeweils mwN).
Unterlässt der Anleger eine "Kontrolle" des Beraters oder Vermittlers durch Lektüre des Prospekts, so weist dies auf das bestehende Vertrauensverhältnis hin und ist deshalb für sich allein genommen nicht schlechthin "unverständlich" oder "unentschuldbar" (vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO Rn. 33…, vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 15…, vom 16. Juni 2011 aaO Rn. 24 …und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 19).
- BGH, 16.06.2011 - III ZR 200/09
Schadensersatzanspruch wegen unzutreffender Beratung im Zusammenhang mit der …
Auszug aus BGH, 22.09.2011 - III ZR 186/10
Hierbei trifft den Gläubiger aber generell keine Obliegenheit, im Interesse des Schuldners an einem möglichst frühzeitigen Beginn der Verjährungsfrist Nachforschungen zu betreiben; vielmehr muss das Unterlassen von Ermittlungen nach Lage des Falls als geradezu unverständlich erscheinen, um ein grob fahrlässiges Verschulden des Gläubigers bejahen zu können (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO Rn. 27 f…, vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 12, vom 16. Juni 2011 - III ZR 200/09, juris Rn. 22 …und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 17, jeweils mwN).Dem Gläubiger muss es in einem solchen Fall auch unbenommen bleiben, eine ihm bekannt gewordene Pflichtverletzung - selbst wenn eine darauf gestützte Klage auf Rückabwicklung des Vertrags erfolgversprechend wäre - hinzunehmen, ohne Gefahr zu laufen, dass deshalb Ansprüche aus weiteren, ihm zunächst aber noch unbekannten Pflichtverletzungen zu verjähren beginnen (…vgl. nur Senatsurteile vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 13…, vom 24. März 2011 aaO Rn. 11 und vom 16. Juni 2011 aaO Rn. 21, jeweils mwN).
Unterlässt der Anleger eine "Kontrolle" des Beraters oder Vermittlers durch Lektüre des Prospekts, so weist dies auf das bestehende Vertrauensverhältnis hin und ist deshalb für sich allein genommen nicht schlechthin "unverständlich" oder "unentschuldbar" (…vgl. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO Rn. 33…, vom 22. Juli 2010 aaO Rn. 15, vom 16. Juni 2011 aaO Rn. 24 …und vom 7. Juli 2011 aaO Rn. 19).
- BGH, 18.06.2015 - III ZR 198/14
Keine Verjährungshemmung durch Mustergüteanträge
Die kenntnisabhängige regelmäßige Verjährungsfrist nach §§ 195, 199 Abs. 1 BGB berechnet sich für jeden dieser Beratungsfehler gesondert, so dass die Voraussetzungen des § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB für jede Pflichtverletzung getrennt zu prüfen sind (…s. BGH, Urteile vom 9. November 2007 - V ZR 25/07, NJW 2008, 506, 507 Rn. 17 …und vom 23. Juni 2009 - XI ZR 171/08, BKR 2009, 372, 373 Rn. 14;… Senatsurteile vom 19. November 2009 - III ZR 169/08, BKR 2010, 118, 119 f Rn. 15;… vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, NJW-RR 2010, 1623, 1624 Rn. 13;… vom 24. März 2011 - III ZR 81/10, NJW-RR 2011, 842, 843 Rn. 11;… vom 7. Juli 2011 - III ZR 90/10, NJOZ 2011, 2087, 2088 Rn. 15; vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111, 112 f Rn. 9;… vgl. auch BGH, Urteile vom 22. Oktober 2013 - XI ZR 42/12, BGHZ 198, 294, 302 f Rn. 24 und XI ZR 57/12, BeckRS 2013, 20081 Rn. 26 …sowie Beschluss vom 21. Oktober 2014 - XI ZB 12/12, BGHZ 203, 1, 59 Rn. 142).Es genügt vielmehr, dass mehrere (voneinander abgrenzbare) Pflichtverletzungen zum Gesamtschaden beigetragen haben und ein Schadensersatzanspruch auf mehrere (voneinander abgrenzbare) Fehler gestützt wird (…s. Senatsurteile vom 7. Juli 2011 aaO S. 2088 f Rn. 15 und vom 22. September 2011 aaO S. 113 Rn. 9).
- BGH, 18.06.2015 - III ZR 189/14
Keine Verjährungshemmung durch Mustergüteanträge
Die kenntnisabhängige regelmäßige Verjährungsfrist nach §§ 195, 199 Abs. 1 BGB berechnet sich für jeden dieser Beratungsfehler gesondert, so dass die Voraussetzungen des § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB für jede Pflichtverletzung getrennt zu prüfen sind (…s. BGH, Urteile vom 9. November 2007 - V ZR 25/07, NJW 2008, 506, 507 Rn. 17 …und vom 23. Juni 2009 - XI ZR 171/08, BKR 2009, 372, 373 Rn. 14;… Senatsurteile vom 19. November 2009 - III ZR 169/08, BKR 2010, 118, 119 f Rn. 15;… vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, NJW-RR 2010, 1623, 1624 Rn. 13;… vom 24. März 2011 - III ZR 81/10, NJW-RR 2011, 842, 843 Rn. 11;… vom 7. Juli 2011 - III ZR 90/10, NJOZ 2011, 2087, 2088 Rn. 15; vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111, 112 f Rn. 9;… vgl. auch BGH, Urteile vom 22. Oktober 2013 - XI ZR 42/12, BGHZ 198, 294, 302 f Rn. 24 und XI ZR 57/12, BeckRS 2013, 20081 Rn. 26 …sowie Beschluss vom 21. Oktober 2014 - XI ZB 12/12, BGHZ 203, 1, 59 Rn. 142).Es genügt vielmehr, dass mehrere (voneinander abgrenzbare) Pflichtverletzungen zum Gesamtschaden beigetragen haben und ein Schadensersatzanspruch auf mehrere (voneinander abgrenzbare) Fehler gestützt wird (…s. Senatsurteile vom 7. Juli 2011 aaO S. 2088 f Rn. 15 und vom 22. September 2011 aaO S. 113 Rn. 9).
- BGH, 14.05.2012 - II ZR 69/12
Kapitalanlagegeschäft: Haftung des Gründungsgesellschafters einer …
In Prospekthaftungs- und Anlageberatungsfällen liegt eine grob fahrlässige Unkenntnis im Sinne von § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB im Allgemeinen nicht schon dann vor, wenn sich die für die Kenntnis der anspruchsbegründenden Umstände einer Aufklärungs- oder Beratungspflichtverletzung notwendigen Informationen aus dem Anlageprospekt ergeben, der Anleger es aber unterlassen hat, durch die Lektüre des Prospekts die Ratschläge und Auskünfte des Anlageberaters oder -vermittlers auf ihre Richtigkeit hin zu kontrollieren (BGH…, Urteil vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 31 ff.;… Urteile vom 22. Juli 2010 - III ZR 203/09, ZIP 2010, 1760 Rn. 15 und - III ZR 99/09, NZG 2011, 68 Rn. 17; Urteil vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111 Rn. 10;… Urteil vom 27. September 2011 - VI ZR 135/10, ZIP 2011, 2361 Rn. 11).
- BGH, 16.03.2017 - III ZR 489/16
Haftung des Treuhandkommanditisten: Pflicht zur Aufklärung des Kapitalanlegers …
Die unterbliebene Lektüre des Prospekts war nicht schlechthin "unverständlich" oder "unentschuldbar" (…Senatsurteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 33;… vom 22. Juli 2010 - III ZR 99/09, NZG 2011, 68 Rn. 19 sowie - III ZR 203/09, NJW-RR 2010, 1623 Rn. 15 und vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111 Rn. 10). - OLG Frankfurt, 16.05.2012 - 23 Kap 1/06
Musterentscheid im Kapitalanleger-Musterverfahren Kiefer ./. Deutsche Telekom AG
Die Feststellung ist zu treffen, da jeder Fehler des Prospekts eigenständig zu würdigen ist und jeweils auch eine eigene Verjährungsfrist auslöst (BGH, Urteil vom 18. Dezember 2000, II ZR 84/99, NJW 2001, 1203;… Urteil vom 1. März 2011, II ZR 16/10, zit. nach juris, Rn. 10; Urteil vom 22. September 2011, III ZR 186/10, BeckRS 2011, 24118). - BGH, 22.10.2013 - XI ZR 42/12
Rechtskraftwirkung einer Entscheidung gegen eine Bank wegen fehlerhafter …
Verschiedene Aufklärungs- und Beratungsdefizite sind deshalb zwar gegebenenfalls einer eigenständigen materiell-rechtlichen Bewertung zugänglich (vgl. BGH…, Urteil vom 13. September 2012 - I ZR 230/11, BGHZ 194, 314 Rn. 19) und können jeweils für sich den Schadensersatzanspruch begründen (vgl. BGH, Urteil vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111 Rn. 9 aE), bleiben aber dennoch Bestandteil eines - in tatsächlicher Hinsicht - einheitlichen Lebensvorgangs. - BGH, 15.03.2016 - XI ZR 122/14
Verjährungsbeginn der Bankenhaftung aus Kapitalanlageberatung: Kenntnis bzw. grob …
Hierbei trifft den Gläubiger aber generell keine Obliegenheit, im Interesse des Schuldners an einem möglichst frühzeitigen Beginn der Verjährungsfrist Nachforschungen zu betreiben; vielmehr muss das Unterlassen von Ermittlungen nach Lage des Falls als geradezu unverständlich erscheinen, um ein grob fahrlässiges Verschulden des Gläubigers bejahen zu können (…BGH, Urteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 28, vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111 Rn. 8 …und vom 13. Januar 2015 - XI ZR 182/13, juris Rn. 28, jeweils mwN).Vertraut daher ein Anleger, der bei seiner Entscheidung die besonderen Erfahrungen und Kenntnisse eines Anlageberaters in Anspruch nimmt, auf den Rat und die Angaben "seines" Beraters und unterlässt er deshalb eine "Kontrolle" des Beraters durch Lektüre des Prospekts, so weist dies auf das bestehende Vertrauensverhältnis hin und ist deshalb für sich allein genommen nicht schlechthin "unverständlich" oder "unentschuldbar" (…vgl. BGH, Urteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 33 und vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111 Rn. 10 mwN).
- OLG Hamm, 16.05.2017 - 28 U 101/16
Privater PKW-Verkäufer haftet gegenüber Kfz-Händler für falsche Zusicherungen
Grobe Fahrlässigkeit setzt einen objektiv schwerwiegenden und subjektiv nicht entschuldbaren Verstoß gegen die Anforderungen der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt voraus (BGH, Urt. v. 22.09.2011, III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111, Tz 8). - BGH, 08.11.2018 - III ZR 628/16
Beginn der Verjährung des Schadensersatzanspruchs eines Kapitalanlegers: …
Steht dem Anleger ein vertragliches Recht auf Widerruf seiner Beitrittserklärung zu einer Fondsgesellschaft zu, welches - abgesehen von der Einhaltung einer Widerrufsfrist oder bestimmter Formerfordernisse - an keine weiteren Voraussetzungen gebunden ist, ist der Anleger durch das Zustandekommen des Beitrittsvertrages noch nicht im Sinne des § 199 Abs. 3 Nr. 1 BGB geschädigt (…Fortführung u.a. der Senatsurteile vom 8. Juli 2010, III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 23 f; vom 22. September 2011, III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111 Rn. 7 …und vom 23. November 2017, III ZR 389/15, juris Rn. 34 sowie von BGH, Urteile vom 11. Juli 2012, IV ZR 151/11, juris Rn. 65 …und vom 18. April 2012, IV ZR 193/10, VersR 2012, 1110 Rn. 21).a) Zutreffend ist das Berufungsgericht davon ausgegangen, dass der Eintritt eines Schadens, welcher den Lauf der Verjährung eines auf dessen Ersatz gerichteten Anspruchs des Geschädigten nach § 199 Abs. 1 Nr. 3 BGB in Gang setzt, erst dann zu bejahen ist, wenn es zu einer konkreten Verschlechterung der Vermögenslage des Gläubigers gekommen ist, wofür das Entstehen einer lediglich risikobehafteten Situation nicht genügt (…st. Rspr., s. nur Senatsurteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 Rn. 23 f; vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111 Rn. 7 …und vom 23. November 2017 - III ZR 389/15, juris Rn. 34 sowie BGH…, Urteil vom 18. April 2012 - IV ZR 193/10, VersR 2012, 1110 Rn. 21).
Der Schadensersatzanspruch entsteht dabei schon mit dem (unwiderruflichen und vollzogenen) Erwerb der Kapitalanlage (…s. etwa Senatsurteile vom 8. Juli 2010 aaO;… vom 22. Juli 2010 - III ZR 99/09, juris Rn. 12;… vom 7. Juli 2011 - III ZR 90/10, juris Rn. 12; vom 22. September 2011 aaO …und vom 23. November 2017 aaO sowie BGH, Urteile vom 11. Juli 2012 - IV ZR 151/11, juris Rn. 65 …und vom 18. April 2012 aaO).
- BGH, 30.10.2014 - III ZR 493/13
Schadensersatzanspruch wegen unzureichender Aufklärung im Zusammenhang mit dem …
Um ein grob fahrlässiges Verschulden des Gläubigers bejahen zu können, muss das Unterlassen von Ermittlungen als geradezu unverständlich erscheinen (…Senatsurteile vom 8. Juli 2010 - III ZR 249/09, NJW 2010, 3292 Rn. 28 und vom 22. September 2011 - III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111 Rn. 8). - BGH, 11.09.2014 - III ZR 217/13
Notarhaftung: Verjährungsbeginnrelevante Kenntniserlangung von einer …
- BGH, 17.03.2016 - III ZR 47/15
Verjährungsbeginn für Schadensersatzansprüche gegen Kapitalanlageberater: Grob …
- OLG Brandenburg, 04.04.2012 - 5 U 52/11
Kapitalanlagerecht: Geldanlage in einen Filmfonds; Schadensersatz wegen …
- BGH, 18.06.2015 - III ZR 227/14
Keine Verjährungshemmung durch Mustergüteanträge
- BGH, 02.07.2015 - III ZR 149/14
Verjährungsbeginn für Schadensersatzansprüche aus der Kommanditbeteiligung eines …
- OLG Saarbrücken, 06.07.2016 - 2 U 54/15
Ankauf eines Gebrauchtwagens durch einen Kfz-Händler: Untersuchungsobliegenheit …
- BGH, 18.06.2015 - III ZR 191/14
Keine Verjährungshemmung durch Mustergüteanträge
- BGH, 20.02.2013 - VIII ZR 40/12
Anspruch auf Rückabwicklung eines Kaufvertrages über einen für die Dressur …
- BGH, 21.05.2019 - II ZR 340/18
Bestimmung des Beginns der Verjährung von Schadensersatzansprüchen eines Anlegers …
- BGH, 18.06.2015 - III ZR 303/14
Verjährungshemmende Wirkung der Einleitung eines Güteverfahrens im Streit um …
- BGH, 25.10.2018 - III ZR 122/17
Bestehen eines Schadensersatzanspruchs wegen fehlerhafter Anlageberatung; …
- OLG Frankfurt, 03.07.2013 - 23 Kap 2/06
Musterentscheid im Kapitalanleger-Musterverfahren Winkler ./. Deutsche Telekom AG …
- BGH, 20.10.2022 - III ZR 88/21
Verjährung von Schadensersatzansprüchen eines Anlegers - Beginn der regelmäßigen …
- OLG Schleswig, 15.12.2011 - 11 U 127/10
Verjährung von auf einen Sozialversicherungsträger übergegangenen Ansprüchen; …
- BGH, 11.07.2023 - XI ZB 20/21
Haftung eines Gründungsgesellschafters nach § 280 Abs. 1 , § 241 Abs. 2 , § 311 …
- LG Hamburg, 12.06.2013 - 309 O 425/08
Kapitalanlagerecht: Schadensersatzansprüche wegen Beratungsfehler aufgrund von …
- OLG Frankfurt, 29.09.2014 - 23 U 241/13
Nichtlesen der Beitrittserklärung als grob fahrlässige Unkenntnis im Sinne des § …
- OLG Hamm, 03.01.2013 - 34 W 173/12
Verbraucherschutz: Ein Kapitalanleger handelt nicht grob fahrlässig, wenn er im …
- OLG Frankfurt, 16.02.2017 - 3 U 167/15
Haftung einer Rechtsanwältin als Treuhänderin einer Fondsgesellschaft aus …
- BGH, 22.10.2013 - XI ZR 57/12
Geltendmachung eines Schadenersatzanspruchs gegenüber einer Sparkasse wegen …
- LG Regensburg, 01.04.2020 - 13 O 2108/19
Schadensersatzanspruch des Käufers eines Gebrauchtwagens mit unzulässiger …
- OLG Stuttgart, 25.07.2013 - 2 U 70/12
Anspruchsverjährung in Prospekthaftungs- und Anlageberatungsfällen: Grob …
- LG München I, 27.02.2015 - 29 O 24891/13
Voraussetzungen des Anspruchs auf Schadensersatz wegen Falschberatung
- OLG München, 27.11.2012 - 5 U 1345/12
Anlageberatung: Rechtliche Einstufung bei Auslagerung der Beratungstätigkeit auf …
- OLG Bamberg, 27.10.2014 - 4 U 191/13
Kapitalanlagen, Anlageberatung, Bank, Prospektfehler, Schadensersatz, Abtretung
- OLG München, 25.05.2021 - 21 U 930/20
Rentenversicherung, Abtretung, Berufung, Annahmeverzug, Versicherungsschein, …
- OLG Zweibrücken, 19.02.2016 - 2 U 14/15
Arglisthaftung des Hausverkäufers nach altem Recht: Hinnahme eines Mangels durch …
- LG Düsseldorf, 20.12.2013 - 8 O 168/12
Verjährung von Ansprüchen aus Prospekthaftung i.R. der Beteiliging eines Anlegers …
- OLG München, 07.12.2017 - 23 U 1683/17
Begründeter Schadensersatzanspruch wegen fehlerhafter Aufklärung bei Abschluss …
- OLG Karlsruhe, 14.04.2015 - 17 U 1/14
Schadensersatzanspruch des Anlegers gegen den Anlageberater wegen …
- OLG Stuttgart, 22.01.2015 - 2 U 53/14
Netzkostenentgelt: Anspruch auf Zahlung von Netzkostenbeiträgen nach einer …
- OLG Düsseldorf, 02.05.2013 - 6 U 84/12
Beginn der Verjährung von Schadensersatzansprüchen gegen einen Anlageberater
- LAG Rheinland-Pfalz, 20.05.2020 - 7 Sa 307/19
Verjährung von Vergütungsansprüchen
- LG Hamburg, 19.04.2018 - 332 OH 3/18
Herbeiführung eines Musterbescheids: Kapitalanlage in Form einer Beteiligung an …
- LG Heilbronn, 22.03.2017 - 6 O 278/16
Bankenhaftung bei Kapitalanlageberatung: Beginn der kenntnisunabhängigen …
- OLG Frankfurt, 12.02.2013 - 1 U 236/12
Geschlossener Immobilienfonds: Kenntnis des Gerichts vom Prospektfehler; …
- OLG Frankfurt, 07.09.2016 - 17 U 70/16
Fehlerhafte Anlageberatung: Kausalität der fehlenden Aufklärung über …
- LG Bonn, 12.11.2019 - 17 O 141/19
- LG Düsseldorf, 26.08.2016 - 10 O 469/15
Schadenersatzbegehren eines Kapitalanlegers im Zusammenhang mit seiner …
- LG Düsseldorf, 23.01.2015 - 10 O 61/14
Schadensersatzbegehren aus Prospekthaftung im Zusammenhang mit der Beteiligung an …
- VG Würzburg, 06.12.2017 - W 2 K 17.1191
Beschädigung der öffentlichen Entwässerungseinrichtung
- LG Bonn, 12.04.2013 - 2 O 583/11
Anlageberatung, Prospekt, Fungibilität
- LG Frankfurt/Main, 24.01.2014 - 25 O 256/13
- LG Düsseldorf, 13.09.2013 - 8 O 164/12
Schadenersatz im Zusammenhang mit Beteiligungen an der "Business Capital …
- OLG München, 28.03.2012 - 3 U 4678/10
Bankenhaftung bei kreditfinanzierter Kapitalanlage: Abgrenzung zwischen …
- LG Essen, 26.10.2016 - 11 O 317/15
Schadensersatzanspruch wegen fehlerhafter Anlageberatung i.R.d. Beteiligung an …
- LG Hamburg, 12.06.2015 - 316 O 366/13
Haftung bei unrichtiger Aufklärung über Kapitalanlage: Vertrieb von Anteilen an …
- LG Frankenthal, 06.05.2014 - 7 O 381/13
Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen aus der Beratung hinsichtlich zweier …
- LG Frankfurt/Main, 19.09.2014 - 25 O 512/13
- LG Münster, 21.08.2019 - 114 O 41/18