Weitere Entscheidungen unten: BGH, 10.07.1985 | LG Frankfurt/Main, 24.06.1985

Rechtsprechung
   BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83   

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https://dejure.org/1985,229
BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83 (https://dejure.org/1985,229)
BGH, Entscheidung vom 19.09.1985 - III ZR 214/83 (https://dejure.org/1985,229)
BGH, Entscheidung vom 19. September 1985 - III ZR 214/83 (https://dejure.org/1985,229)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Kurzfassungen/Presse

Papierfundstellen

  • BGHZ 95, 350
  • NJW 1986, 43
  • NJW-RR 1986, 55 (Ls.)
  • ZIP 1985, 1257
  • MDR 1986, 126
  • WM 1985, 1307
  • BB 1985, 2004
 
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Wird zitiert von ... (49)Neu Zitiert selbst (15)

  • BGH, 25.03.1982 - III ZR 198/80

    Einwendungsdurchgriff beim finanzierten Kauf

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    bb) Aber auch wenn die in der Rechtsprechung entwickelten Voraussetzungen eines finanzierten Abzahlungskaufs vorliegen, also Kauf und Kreditvertrag trotz rechtlicher Selbständigkeit eine wirtschaftliche Einheit bilden (BGHZ 83, 301, 303 ff. m. w. Nachw.), bleibt der Kreditnehmer trotz Nichterhalt oder Erhalt mangelhafter Ware zur Kreditrückzahlung verpflichtet, solange es ihm möglich und zumutbar ist, seine Lieferungs- oder Gewährleistungsansprüche gegen den Verkäufer durchzusetzen (vgl. Senatsurteile vom 9. Februar 1978 - III ZR 31/76 = NJW 1978, 1427; vom 18. Januar 1979 - III ZR 29/77 = NJW 1979, 2194; vom 7. Februar 1980 - III ZR 141/78 = NJW 1980, 1155; Senatsbeschluß vom 23. Februar 1984 - III ZR 192/82 = WM 1984, 635).

    Das ergibt sich aus dem Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB), der es verbietet, das Risiko der Aufspaltung eines wirtschaftlich einheitlichen Vorgangs in zwei rechtlich selbständige Verträge einseitig dem Käufer/Kreditnehmer aufzubürden (BGHZ 83, 303 [BGH 25.03.1982 - III ZR 198/80]/304 m. w. Nachw.).

    b) Beim Einwendungsdurchgriff kann das Ergebnis der Inhaltskontrolle nach § 9 AGBG im vorliegenden Verfahren nach § 13 AGBG kein anderes sein als in dem Individualrechtsstreit, in dem der Senat bereits über eine entsprechende Klausel zu entscheiden hatte (BGHZ 83, 301): Wenn die Voraussetzungen der wirtschaftlichen Einheit zwischen Kauf- und Kreditvertrag gegeben sind, liegt im völligen Ausschluß des Einwendungsdurchgriffs eine unangemessene Benachteiligung des Kreditnehmers gemäß § 9 Abs. 2 Nr. 2 AGBG.

    Ist die Natur des konkreten Kreditvertrags durch den Zweck geprägt, dem Kreditnehmer den Erwerb einer Kaufsache im Wege eines finanzierten Kaufs zu ermöglichen, so verändert eine AGB-Klausel, die dem Kreditnehmer alle Risiken der ordnungsgemäßen Durchführung des Kaufvertrags aufbürdet, die Natur dieses Kreditvertrags und gefährdet den Vertragszweck (BGHZ 83, 301, 308).

    Ob eine Formularerklärung dazu tatsächlich überhaupt jemals in der Lage ist, hat der Senat bereits in der Entscheidung BGHZ 83, 301, 309 erheblich skeptischer beurteilt (vgl. Anmerkung Halstenberg LM Nr. 250 zu § 242 BGB a) als noch in dem Urteil BGHZ 47, 207, 212 [BGH 20.02.1967 - III ZR 134/65] (vgl. Pagendarm WM 1967, 438).

    Nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats (BGHZ 83, 301, 307/308) prägen die konkreten Umstände, die eine wirtschaftliche Einheit zwischen Kauf- und Kreditvertrag begründen, die Rechtsnatur der betreffenden Kreditverträge so, daß von einer ausgegliederten Gruppe von Geschäften gesprochen werden kann.

  • BGH, 16.02.1984 - IX ZR 106/83

    Aufrechnung des Gläubigers mit einer nicht verbürgten Forderung

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    Gegen eine willkürliche Freigabe von Sicherheiten zu seinem Schaden bleibt der Bürge durch § 242 BGB geschützt (ebenso BGH Urteil vom 16. Februar 1984 - IX ZR 106/83 = WM 1984, 425, 426).

    Der VIII. Zivilsenat und - nach Wechsel der Zuständigkeit - der IX. Zivilsenat haben an der im Rahmen der Inhaltskontrolle nach § 242 BGB entwickelten Auffassung jedoch - wie in der zitierten Entscheidung BGHZ 78, 143 [BGH 24.09.1980 - VIII ZR 291/79] bereits ausdrücklich angekündigt - auch in der Folgezeit festgehalten und in dem Formularverzicht des Bürgen auf die Rechte aus § 776 BGB keine unangemessene Benachteiligung im Sinne des § 9 AGBG gesehen (vgl. Urteil vom 16. Februar 1984 aaO; Merz WM 1982, 174, 179).

    Der IX. Zivilsenat hat später die Ausschlußklausel in vollem Umfang gebilligt; allerdings handelte es sich um eine Bürgschaft, die eine Bank im Rahmen ihres Handelsgewerbes übernommen hatte (Urteil vom 16. Februar 1984 - IX ZR 106/83 = WM 1984, 425).

    Sein Recht endet, wenn und soweit der Gläubiger diese Gegenforderung erfüllt oder der Hauptschuldner auf sie verzichtet oder mit ihr gegen eine andere Forderung des Gläubigers aufrechnet (MünchKomm/Pecher § 770 Rdn. 7 m. w. Nachw.); der Bürge wird, wenn der Gläubiger die Gegenforderung erfüllt, ohne von seinem Aufrechnungsrecht Gebrauch zu machen, nicht etwa von seiner Verpflichtung frei (BGH Urteil vom 16. Februar 1984 - IX ZR 106/83 = WM 1984, 425 zu 2).

  • BGH, 24.11.1980 - VIII ZR 317/79

    Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft und aus einer bestellten Grundschuld -

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    Im Urteil BGHZ 78, 137 ging es zwar um eine bereits 1968 übernommene Bürgschaft; daher war das AGB-Gesetz noch nicht anwendbar (vgl. ferner BGH Urteile vom 24. November 1980 - VIII ZR 317/79 = WM 1981, 5, 7 und vom 23. Juni 1982 - VIII ZR 333/80 = WM 1982, 842, 844 zu II 2d).

    Der VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat bereits für einen Fall, in dem es um die Aufrechnung gegen eine bestrittene und ungeklärte Forderung des Hauptschuldners ging, den Einredeverzicht im Rahmen der Inhaltskontrolle nach § 242 BGB für wirksam erklärt (Urteil vom 24. November 1980 - VIII ZR 317/79 = WM 1981, 5, 7).

    Andererseits hat der VIII. Zivilsenat in seinem Urteil vom 24. November 1980 (aaO) beiläufig geäußert, es erscheine gerechtfertigt, den Verzicht des - privaten - Bürgen auf die Einrede nach § 770 Abs. 2 BGB dann als unwirksam anzusehen, wenn die Forderung des Hauptschuldners gegen den Gläubiger unbestritten, entscheidungsreif oder gar rechtskräftig festgestellt sei.

    Soweit der erkennende Senat mit dieser Entscheidung vom Urteil des VIII. Zivilsenats vom 24. November 1980 (aaO) abweicht, bedarf es keiner Anrufung des Großen Senats für Zivilsachen gemäß § 136 GVG.

  • BGH, 24.09.1980 - VIII ZR 291/79

    Bürgschaftsformular der Banken

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    Der VIII. Zivilsenat das Bundesgerichtshofs hat bereits in seiner Entscheidung BGHZ 78, 137, 141 ff. die Gründe dargelegt, die diesen Verzicht als mit Recht und Billigkeit vereinbar erscheinen lassen: Nach Nr. 19 Abs. 2 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Banken dienen der kreditgebenden Bank alle Vermögenswerte des Kreditnehmers, die in ihren Besitz oder ihre Verfügungsgewalt gelangen, neben der Bürgschaft als Sicherungsmittel für den Kredit.

    Im Urteil BGHZ 78, 137 ging es zwar um eine bereits 1968 übernommene Bürgschaft; daher war das AGB-Gesetz noch nicht anwendbar (vgl. ferner BGH Urteile vom 24. November 1980 - VIII ZR 317/79 = WM 1981, 5, 7 und vom 23. Juni 1982 - VIII ZR 333/80 = WM 1982, 842, 844 zu II 2d).

    Der VIII. Zivilsenat und - nach Wechsel der Zuständigkeit - der IX. Zivilsenat haben an der im Rahmen der Inhaltskontrolle nach § 242 BGB entwickelten Auffassung jedoch - wie in der zitierten Entscheidung BGHZ 78, 143 [BGH 24.09.1980 - VIII ZR 291/79] bereits ausdrücklich angekündigt - auch in der Folgezeit festgehalten und in dem Formularverzicht des Bürgen auf die Rechte aus § 776 BGB keine unangemessene Benachteiligung im Sinne des § 9 AGBG gesehen (vgl. Urteil vom 16. Februar 1984 aaO; Merz WM 1982, 174, 179).

    Ohne Erfolg verweist die Revision darauf, daß es im Urteil BGHZ 78, 137 um eine Bürgschaft für einen Geschäftskredit ging, während die Beklagte im wesentlichen Umfang private Abzahlungskredite gewährt.

  • BGH, 20.02.1967 - III ZR 134/65

    Finanzierter Abzahlungskauf. Aufklärungspflicht des Darlehensgebers

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    Ohne Erfolg bleibt die Rüge der Revision, die Klausel unterliege nicht der Inhaltskontrolle nach §§ 9, 13 AGBG, weil sie gar keine konstitutive Vertragsregelung, sondern nur eine Aufklärung über die bestehende Rechtslage enthalte, zu der die Bank nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet sei (vgl. BGHZ 47, 207, 212) [BGH 20.02.1967 - III ZR 134/65].

    Ob eine Formularerklärung dazu tatsächlich überhaupt jemals in der Lage ist, hat der Senat bereits in der Entscheidung BGHZ 83, 301, 309 erheblich skeptischer beurteilt (vgl. Anmerkung Halstenberg LM Nr. 250 zu § 242 BGB a) als noch in dem Urteil BGHZ 47, 207, 212 [BGH 20.02.1967 - III ZR 134/65] (vgl. Pagendarm WM 1967, 438).

  • BGH, 23.06.1982 - VIII ZR 333/80

    Ablösung einer Grundschuld für Kredite eines Dritten durch den

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    Im Urteil BGHZ 78, 137 ging es zwar um eine bereits 1968 übernommene Bürgschaft; daher war das AGB-Gesetz noch nicht anwendbar (vgl. ferner BGH Urteile vom 24. November 1980 - VIII ZR 317/79 = WM 1981, 5, 7 und vom 23. Juni 1982 - VIII ZR 333/80 = WM 1982, 842, 844 zu II 2d).
  • RG, 29.03.1912 - VII 48/12

    Sittenwidrige Handlung; Drohung

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    Wenn der Gläubiger die sich daraus ergebenden Nachteile dem Bürgen aufbürdet, kann darin kein Verstoß gegen Treu und Glauben gesehen werden, zumal dem Bürgen die Arglisteinrede nach §§ 853, 768 Abs. 1 Satz 1 BGB verbleibt, wenn der Gläubiger bei Abschluß des Kreditvertrags eine unerlaubte Handlung begangen hat (vgl. RGZ 79, 194, 197; MünchKomm/Pecher § 770 Rdn. 4).
  • BGH, 23.02.1984 - III ZR 192/82

    Voraussetzungen für die Annahme der Sittenwidrigkeit von Darlehensverträgen -

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    bb) Aber auch wenn die in der Rechtsprechung entwickelten Voraussetzungen eines finanzierten Abzahlungskaufs vorliegen, also Kauf und Kreditvertrag trotz rechtlicher Selbständigkeit eine wirtschaftliche Einheit bilden (BGHZ 83, 301, 303 ff. m. w. Nachw.), bleibt der Kreditnehmer trotz Nichterhalt oder Erhalt mangelhafter Ware zur Kreditrückzahlung verpflichtet, solange es ihm möglich und zumutbar ist, seine Lieferungs- oder Gewährleistungsansprüche gegen den Verkäufer durchzusetzen (vgl. Senatsurteile vom 9. Februar 1978 - III ZR 31/76 = NJW 1978, 1427; vom 18. Januar 1979 - III ZR 29/77 = NJW 1979, 2194; vom 7. Februar 1980 - III ZR 141/78 = NJW 1980, 1155; Senatsbeschluß vom 23. Februar 1984 - III ZR 192/82 = WM 1984, 635).
  • BGH, 14.06.1984 - III ZR 110/83

    Widerruf beim finanzierten Abzahlungskauf

    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    Der rechtzeitige Widerruf gegenüber dem Verkäufer verhindert das Wirksamwerden auch des Kreditvertrags, bewirkt also, daß eine vertragliche Rückzahlungspflicht des Kreditnehmers nicht entsteht (Senatsurteil BGHZ 91, 338, 342) [BGH 14.06.1984 - III ZR 110/83].
  • BGH, 07.02.1980 - III ZR 141/78
    Auszug aus BGH, 19.09.1985 - III ZR 214/83
    bb) Aber auch wenn die in der Rechtsprechung entwickelten Voraussetzungen eines finanzierten Abzahlungskaufs vorliegen, also Kauf und Kreditvertrag trotz rechtlicher Selbständigkeit eine wirtschaftliche Einheit bilden (BGHZ 83, 301, 303 ff. m. w. Nachw.), bleibt der Kreditnehmer trotz Nichterhalt oder Erhalt mangelhafter Ware zur Kreditrückzahlung verpflichtet, solange es ihm möglich und zumutbar ist, seine Lieferungs- oder Gewährleistungsansprüche gegen den Verkäufer durchzusetzen (vgl. Senatsurteile vom 9. Februar 1978 - III ZR 31/76 = NJW 1978, 1427; vom 18. Januar 1979 - III ZR 29/77 = NJW 1979, 2194; vom 7. Februar 1980 - III ZR 141/78 = NJW 1980, 1155; Senatsbeschluß vom 23. Februar 1984 - III ZR 192/82 = WM 1984, 635).
  • BGH, 09.02.1978 - III ZR 31/76

    Garantie der Rückzahlung eines kreditierten Gesamtbetrags gegenüber der

  • BGH, 05.04.1984 - III ZR 2/83

    Inhaltskontrolle von AGB betreffend einen Ratenkredit; Wirksamkeit einer

  • BGH, 18.01.1979 - III ZR 129/77

    Der finanzierte Abzahlungskauf - Verknüpfung eines Kaufvertrages mit einem

  • BGH, 31.10.1984 - VIII ZR 226/83

    Auslegung und Zulässigkeit von AGB im Möbelhandel; Untersagung der Verwendung

  • BGH, 19.11.1965 - Ib ZR 142/63
  • BGH, 15.05.1991 - VIII ZR 38/90

    Formularklauseln in Wohnungsmietvertrag

    Eine weitergehende Bedeutung kommt der fraglichen Klausel auch bei der im Rahmen des § 13 AGBG vorzunehmenden "kundenfeindlichsten" Auslegung (BGHZ 91, 55, 61; 95, 350, 353 [BGH 19.09.1985 - III ZR 214/83]; 95, 362, 366) [BGH 19.09.1985 - III ZR 213/83]nicht zu.
  • BGH, 25.01.2022 - XI ZR 255/20

    Anspruch auf Zahlung eines Geldbetrages gegen eine Versicherung aus einer

    Ein formularmäßiger Ausschluss der Einrede der Anfechtbarkeit nach § 770 Abs. 1 BGB im Bürgschaftsvertrag benachteiligt den Bürgen nicht gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Nr. 2 BGB entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen (Fortführung von BGH, Urteil vom 19. September 1985 - III ZR 214/83, BGHZ 95, 350).

    bb) Der Bundesgerichtshof hat bereits erkannt, dass der Verzicht des Bürgen auf die Einrede der Anfechtbarkeit nach § 770 Abs. 1 BGB in Allgemeinen Geschäftsbedingungen wirksam vereinbart werden kann (BGH, Urteile vom 19. September 1985 - III ZR 214/83, BGHZ 95, 350, 357 und vom 30. März 1995 - IX ZR 98/94, NJW 1995, 1886, 1888).

    cc) Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH, Urteile vom 19. September 1985 - III ZR 214/83, BGHZ 95, 350, 357 und vom 30. März 1995 - IX ZR 98/94, NJW 1995, 1886, 1888) zur Wirksamkeit eines klauselmäßigen Verzichts des Bürgen auf die Einrede der Anfechtbarkeit nach § 770 Abs. 1 BGB ist in der Instanzrechtsprechung und im Schrifttum teilweise auf Zustimmung (OLG Rostock, NZI 2016, 804 Rn. 53; OLG Düsseldorf, BauR 2018, 858, 860; LG Krefeld, BeckRS 2015, 1202; Grüneberg/Grüneberg, BGB, 81. Aufl., § 307 Rn. 79; BeckOGK BGB/Madaus, Stand: 01.12.2021, § 770 Rn. 33; Nobbe in Schimansky/Bunte/Lwowski, Bankrechts-Handbuch, 5. Aufl., § 91 Rn. 330; Nobbe in Nobbe, Kommentar zum Kreditrecht, 3. Aufl., § 770 Rn. 4; Hüttemann, Allgemeine Geschäftsbedingungen in der Kreditbürgschaft, 2020, S. 149 f.; Bülow, Recht der Kreditsicherheiten, 10. Aufl., Rn. 996; MünchKommBGB/Wurmnest, 8. Aufl., § 307 Rn. 233; Staudinger/Stürner, BGB, Neubearb.

    dd) Der vorliegende Fall gibt dem Senat keinen Anlass, die bestehende höchstrichterliche Rechtsprechung in Zweifel zu ziehen, nach der ein klauselmäßig vereinbarter genereller Verzicht des Bürgen auf die Einrede der Anfechtbarkeit nach § 770 Abs. 1 BGB wirksam ist (BGH, Urteile vom 19. September 1985 - III ZR 214/83, BGHZ 95, 350, 357 und vom 30. März 1995 - IX ZR 98/94, NJW 1995, 1886, 1888, jeweils zu § 9 AGBG aF).

    (1) Wie der Bundesgerichtshof (Urteil vom 19. September 1985 - III ZR 214/83, BGHZ 95, 350, 357) bereits ausgeführt hat, bleibt das Bestehen eines Anfechtungsrechts ohne Einfluss auf die Wirksamkeit der Hauptverbindlichkeit, solange der Hauptschuldner es noch nicht ausgeübt hat.

    Nur bei einer Anfechtbarkeit nach § 123 BGB kann es wegen der einjährigen Anfechtungsfrist des § 124 BGB zu einem Schwebezustand kommen, in dem Gläubiger und Bürge nicht wissen, ob die Bürgschaftsverpflichtung endgültigen Bestand hat oder nicht (BGH, Urteil vom 19. September 1985 - III ZR 214/83, BGHZ 95, 350, 357).

  • BGH, 16.01.2003 - IX ZR 171/00

    Formularmäßiger Ausschluß der Aufrechenbarkeit mit unbestrittenen

    Die höchstrichterliche Rechtsprechung hat es bisher zugelassen, daß diese Befugnis auch durch Allgemeine Geschäftsbedingungen ausgeschlossen wird (BGHZ 95, 350, 359 ff; BGH, Urt. v. 7. November 1985 - IX ZR 40/85, WM 1986, 95, 97; einschränkend Urt. v. 24. November 1980 - VIII ZR 317/79, NJW 1981, 761, 762).

    Die Einrede der Aufrechenbarkeit gemäß § 770 Abs. 2 BGB ist eine Ausprägung des Subsidiaritätsgrundsatzes (vgl. BGHZ 95, 350, 361).

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Rechtsprechung
   BGH, 10.07.1985 - IVa ZR 15/84   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1985,1122
BGH, 10.07.1985 - IVa ZR 15/84 (https://dejure.org/1985,1122)
BGH, Entscheidung vom 10.07.1985 - IVa ZR 15/84 (https://dejure.org/1985,1122)
BGH, Entscheidung vom 10. Juli 1985 - IVa ZR 15/84 (https://dejure.org/1985,1122)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Wolters Kluwer

    Anspruch auf Zahlung einer Maklercourtage nach Zustandekommen eines wirksamen Maklervertrages - Zustandekommen eines Maklervertrages durch ein Antwortschreiben eines Maklerkunden - Sittenwidrigkeit eines Maklervertrages bei Zustandekommen durch Vorspiegelung eines ...

  • zimmermann-notar-rostock.de PDF

    Zustandekommen eines Maklervertrages bei unverlangter Maklertätigkeit

  • rechtsportal.de

    BGB § 151 S. 1, § 652, § 653
    Zustandekommen eines Maklervertrages durch Antwort auf unverlangt gegebenen Nachweis

  • juris (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 1986, 50
  • NJW-RR 1986, 55 (Ls.)
  • MDR 1986, 36
  • BB 1986, 282
 
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Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (5)

  • BGH, 12.02.1981 - IVa ZR 94/80

    Beweislast für die Vereinbarung der Unentgeltlichkeit bei einem Maklervertrag -

    Auszug aus BGH, 10.07.1985 - IVa ZR 15/84
    Angesichts dieser eindeutigen Provisionsforderung (dazu Senatsurteil vom 12.2.1981 - IVa ZR 105/80 - WM 1981, 495 = LM HGB § 354 Nr. 7 = NJW 1981, 1444) wurde die Beklagte provisionspflichtig, wenn sie vorbehaltlos auf das Angebot einging.
  • BGH, 20.04.1983 - IVa ZR 232/81

    Ursächlichkeit der Maklertätigkeit für den Erwerb eines Forstreviers - Vorherige

    Auszug aus BGH, 10.07.1985 - IVa ZR 15/84
    Das Berufungsgericht hat insoweit - von seinem Standpunkt aus folgerichtig - sich auf die Rechtsprechung des Senats zur Ursächlichkeit des Nachweises bezogen (Urteil vom 20.4.1983 - IVa ZR 232/81 - WM 1983, 794 = LM BGB § 652 Nr. 83) und festgestellt, daß die Beklagte durch das Schreiben der Klägerin nebst Verkaufsaufgabe den Anstoß bekommen hat, sich konkret um das nachgewiesene Objekt zu bemühen.
  • BGH, 13.03.1985 - IVa ZR 152/83

    Bestehen eines Maklervertrages - Konkludente Annahme eines Angebots

    Auszug aus BGH, 10.07.1985 - IVa ZR 15/84
    Allerdings brauchte die Klägerin nicht ausdrücklich zu erklären, daß sie den Antrag des Beklagten auf Abschluß eines Vermittlungsmaklervertrages annehme, § 151 Satz 1 BGB (vgl. Senatsurteil vom 13.3.1985 - IVa ZR 152/83 -).
  • BGH, 12.12.1984 - IVa ZR 89/83

    Ursächlichkeit der Tätigkeit des Maklers für den Kaufentschluß

    Auszug aus BGH, 10.07.1985 - IVa ZR 15/84
    Als Geschäftspartner des Maklers können der Verkäufer und der Käufer dem Makler gegenüber von vornherein und sogar mit Wirkung für beide Parteien des Hauptvertrages die Provisionszahlungspflicht abbedingen oder von bestimmten Voraussetzungen abhängig machen (vgl. Senatsurteil vom 12.12.1984 - IVa ZR 89/83 - WM 1985, 359, 360 unter 3).
  • BGH, 12.02.1981 - IVa ZR 105/80

    Geltendmachung eines Anspruchs auf Maklerprovision vom Käufer - Vorliegen eines

    Auszug aus BGH, 10.07.1985 - IVa ZR 15/84
    Angesichts dieser eindeutigen Provisionsforderung (dazu Senatsurteil vom 12.2.1981 - IVa ZR 105/80 - WM 1981, 495 = LM HGB § 354 Nr. 7 = NJW 1981, 1444) wurde die Beklagte provisionspflichtig, wenn sie vorbehaltlos auf das Angebot einging.
  • BGH, 19.11.2020 - I ZR 110/19

    Nebenintervention im Streit um Maklerlohnansprüche für Tätigkeiten im

    Der Zugang einer ausdrücklichen Annahmeerklärung ist gemäß § 151 Satz 1 BGB nicht erforderlich (vgl. BGH, Urteil vom 10. Juli 1985 - IVa ZR 15/84, NJW 1986, 50, 51 [juris Rn. 20]; BGH, NJW-RR 2010, 257 Rn. 3).
  • BGH, 25.09.1985 - IVa ZR 22/84

    Maklertätigkeit ohne Provisionsversprechen

    Das schlichte Entgegennehmen von Informationen drückt noch nicht die Bereitschaft aus, dem Informanten für den Fall des Zustandekommens des Hauptvertrages ein Entgelt zu zahlen (Senatsurteil v. 10. Juli 1985 - IVa ZR 15/84 unter 1 b, zur Veröffentlichung vorgesehen).

    Auch das Verwerten der erlangten Kenntnis vermag dann die Annahme einer Provisionsabrede nicht zu begründen (vgl. auch Senatsurteil vom 10. Juli 1985 aaO).

  • BGH, 24.09.2009 - III ZR 96/09

    Darlegungs- und Beweislast für die Vergütungspflichtigkeit einer Maklerleistung

    Der Zugang einer ausdrücklichen Annahmeerklärung ist gemäß § 151 Satz 1 BGB nicht erforderlich (vgl. BGH, Beschluss vom 13. März 1985 - IVa ZR 152/83-, Urteil vom 10. Juli 1985 - IVa ZR 15/84 - NJW 1986, 50, 51), sodass für die Feststellung eines konkludenten Vertragsschlusses nicht einmal darauf abgestellt zu werden braucht, dass die Klägerin der Beklagten im Anschluss an das Angebot der Beklagten Informationen über geeignete Objekte übermittelt hat.
  • FG Düsseldorf, 29.10.2010 - 1 K 4206/08

    Abzug von Vorsteuer aus Rechnungen von Spielervermittlern

    Jedenfalls bei der Vermittlung gewerbsmäßiger Geschäftsräume soll ein Zugang der Annahme nach § 151 Satz 1 BGB nicht erforderlich sein (BGH-Urteil vom 10. Juli 1985 IVa ZR 15/84, NJW 1986, 50; Roth in: MüKo, BGB § 652 Rn. 53).
  • OLG Düsseldorf, 10.02.2006 - 7 U 139/05

    Keine Maklerprovision bei fehlender Ausnutung der vom Makler nachgewiesenen

    Der Vermittlungsmakler soll seine Provision durch Verhandeln mit beiden Seiten und durch ein Einwirken auf den potentiellen Vertragsgegner des Auftragsgebers, das die Abschlussbereitschaft möglichst zu Bedingungen des Auftraggebers herbeiführt, verdienen (vgl. hierzu BGH, NJW 1976, 1844; BGH, MDR 1968, 405; BGH, WM 1985, 1232; OLG Koblenz, NJW-RR 1992, 891).
  • OLG Köln, 08.08.2000 - 24 U 38/00

    Keine Beurkundungspflicht von Maklerverträgen

    Dazu muss der Makler unmittelbar oder mittelbar auf den Willensentschluss des vorgesehenen Vertragspartners eingewirkt haben (BGH NJW 1986, 50; Roth a.a.O. § 652 Rn. 96).
  • OLG Hamm, 24.08.1998 - 18 U 20/98

    Voraussetzungen eines Maklerprovisionsanspruchs; Nachweis der Erbringung einer

    Vermittlungstätigkeit ist die Einwirkung des Maklers auf den zukünftigen Hauptvertragspartner seines Auftraggebers mit dem Ziel der Herbeiführung des Hauptvertrages (vgl. BGH WM 1985, S. 1232).
  • BGH, 06.11.1985 - IVa ZR 266/83

    Abbedingung des Kausalitätserfordernisses beim Maklervertrag; Wirksamkeit einer

    Dann aber wäre der Kläger als Vermittlungsmakler im Sinne von § 652 BGB (dazu zuletzt Senatsurteil vom 10.7.1985 - IVa ZR 15/84 - WM 1985, 1232) anzusehen.
  • OLG Brandenburg, 30.05.2001 - 14 U 128/00

    Zur Frage der Entstehung einer Maklerprovision für die Vermittlung von

    Vermittlung bedeutet das unmittelbare oder mittelbare Einwirken auf den Willensentschluß des vorgesehenen Vertragspartners (BGH NJW 1986, 50).
  • OLG Stuttgart, 24.09.2003 - 3 U 85/03

    Maklerlohnanspruch des Immobilienmaklers: Erfordernisse für den Abschluss eines

    Erforderlich aber auch ausreichend für eine Vermittlungsleistung ist ein Verhalten des Maklers im Sinne eines Kontaktes mit der Gegenseite mit dem Ziel der Einwirkung auf diese, das Geschäft mit dem Auftraggeber zu Stande zu bringen (vgl. nur BGH NJW 1986, 50 f; Palandt/Sprau, BGB, 62. Aufl., § 652 Rn. 27 und Schwerdtner, a. a. O., Rn. 223 ff, 225 f jeweils m. w. N.).
  • OLG Düsseldorf, 26.06.1998 - 7 U 216/97

    Zustandekommen eines Maklervertrages

  • OLG Karlsruhe, 18.02.1987 - 7 U 52/81

    Bauverzögerung: Kündigung des Bauvertrages wegen positiver Vertragsverletzung des

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Rechtsprechung
   LG Frankfurt/Main, 24.06.1985 - 2/24 S 5/85   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1985,4277
LG Frankfurt/Main, 24.06.1985 - 2/24 S 5/85 (https://dejure.org/1985,4277)
LG Frankfurt/Main, Entscheidung vom 24.06.1985 - 2/24 S 5/85 (https://dejure.org/1985,4277)
LG Frankfurt/Main, Entscheidung vom 24. Juni 1985 - 2/24 S 5/85 (https://dejure.org/1985,4277)
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Volltextveröffentlichungen (2)

Papierfundstellen

  • NJW-RR 1986, 55
  • MDR 1985, 1028
  • VersR 1987, 318
 
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Wird zitiert von ... (3)

  • OLG Frankfurt, 31.05.2001 - 16 U 164/00

    Zur Kündigung und Minderung des Reisepreises wegen eines Hurrikans am Urlaubsort

    Wohl aber ist die dem Reiseveranstalter zu gewährende Entschädigung zu mindern, soweit die Leistungen mangelhaft waren (vgl. OLG Frankfurt, NJW-RR 1986, 55), und zwar auch dann, wenn die Nicht- oder Schlechtleistung auf höhere Gewalt zurückzuführen ist (vgl. Führich, Reiserecht, 3. Aufl., Rn. 446; LG Frankfurt, NJW-RR 1990, 1017 und NJW-RR 1991, 691).
  • LG Köln, 06.02.2007 - 8 O 184/06

    Anspruch auf Rückzahlung des Reisepreises; Auslandsaufenthalt eines Schülers im

    Die Anreise ist nur Mittel zum Zweck und daher insoweit nutzlos, als die Reise infolge der Kündigung verkürzt wird, sofern ihm nicht ausnahmsweise ein eigener Erlebniswert zukommt (vgl. LG Frankfurt, Urt. vom 24.06.1985 - 2/24 S 5/85 - NJW-RR 1986, 55 (56)).
  • AG St. Blasien, 18.03.1986 - C 222/85
    insbesondere hinsichtlich der Frage, ob bei der Bemessung des pauschalen Abschlages der Wert der Transportleistung auszuklammern ist (LG Hannover, NJW 1985, 2419 ) oder nicht (LG Frankfurt, NJW-RR 1986, 55).
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