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BGH, 06.12.1985 - V ZR 2/85 |
Volltextveröffentlichungen (4)
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Schadensatzanspruch aufgrund arglistiger Täuschung bei Verkauf eines Grundstücks - Prüfung des Vorliegen von arglistigen Vorspiegeln einer nicht möglichen Abschreibungsmöglichkeit - Rechtmäßigkeit der Annahme von Arglist im Falle des "unrichtige Angaben Machen" ohne ...
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Papierfundstellen
- NJW-RR 1986, 700
- WM 1986, 360
Wird zitiert von ... (11) Neu Zitiert selbst (2)
- BGH, 19.12.1980 - V ZR 185/79
Zusicherung erhöhter Abschreibungen nach § 7b EStG
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 2/85
Das Berufungsgericht ist der Auffassung, die Möglichkeit von Steuervorteilen könne eine Eigenschaft sein, deren Fehlen unter Umständen zur Sachmängelhaftung führen könne (BGHZ 79, 183 [BGH 19.12.1980 - V ZR 185/79]).Richtig ist weiter, daß die Möglichkeit erhöhter Absetzungen eine zusicherungsfähige Eigenschaft im Sinne der §§ 459 Abs. 2, 463 Satz 1 BGB ist (vgl. BGHZ 79, 183 [BGH 19.12.1980 - V ZR 185/79]; kritisch Brych ZfBR 1981, 153 und Koller NJW 1981, 1768).
In diesem Falle wären Schadensersatzansprüche der Kläger auch nicht verjährt, obwohl die Klage später als ein Jahr nach Übergabe des Kaufgrundstücks erhoben worden ist (§ 477 Abs. 1 Satz 1 BGB; vgl. BGHZ 79, 183 [BGH 19.12.1980 - V ZR 185/79]).
Der Vorwurf der Arglist setzt weiter voraus, daß der Zusichernde, wie die Revision richtig bemerkt, den Anschein erweckt, man könne sich auf seine Angaben verlassen (vgl. BGH a.a.O. und Senatsurt. v. 19. Dezember 1980, V ZR 185/79, NJW 1981, 864 [BGH 19.12.1980 - V ZR 185/79], insoweit in BGHZ 79, 183 ff [BGH 19.12.1980 - V ZR 185/79] nicht abgedruckt).
- BGH, 08.05.1980 - IVa ZR 1/80
Begriff der arglistigen Täuschung
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 2/85
Es ist aber auch zutreffend davon ausgegangen, daß nicht jede ins Blaue gehende Zusicherung zwangsläufig den Vorwurf der Arglist begründet; arglistig handelt grundsätzlich nicht, wer gutgläubig unrichtige Angaben macht, mag auch der gute Glaube auf Fahrlässigkeit oder selbst auf Leichtfertigkeit beruhen (vgl. BGH Urt. v. 8. Mai 1980, IVa ZR 1/80, NJW 1980, 2460, 2461).
- BGH, 26.04.1991 - V ZR 165/89
Haftung des Verkäufers für Pflichtverletzung des Verhandlungsgehilfen; Werbung …
Unter diesen Voraussetzungen hat der Senat die Möglichkeit von Sonderabschreibungen nach § 7 b EStG als Bezeichnung einer zusicherungsfähigen Eigenschaft anerkannt (BGHZ 79, 183, 186 [BGH 19.12.1980 - V ZR 185/79]; Urt. v. 6. Dezember 1985, V ZR 2/85, 1986, 360;… Urt. v. 12. Mai 1989, V ZR 10/88); ausgeschlossen hat er davon jedoch die Voraussetzung, daß kein Objektverbrauch gemäß § 7 b Abs. 6 EStG in der Fassung des Gesetzes vom 16. Juni 1964 (BGBl 1, 353) vorliegt, weil sie maßgeblich an Umstände in der Person des Erwerbers anknüpft (Senatsurt. v. 23. März 1990, V ZR 16/89, WM 1990, 1210, 1211). - OLG Hamm, 08.06.2000 - 22 U 172/99
Zusicherung von Eigenschaften des Kaufobjekts aufgrund Angaben im Exposè des …
Nach ständiger Rechtsprechung ist arglistiges Verschweigen eines Mangels auch dann zu bejahen, wenn ein Verkäufer auf Fragen des Käufers ohne tatsächliche Anhaltspunkte "ins Blaue hinein" unrichtige Angaben über Mängelfreiheit macht (BGH NJW 1980, 2461; BGH NJW 1981, 864, 865;… OLG Celle NJW-RR 1987, 744, s.a. Palandt-Heinrichs, BGB, 59. Aufl., § 123 Rn. 11): Arglistig handelt danach grundsätzlich zwar nicht, wer gutgläubig unrichtige Angaben macht, mag auch der gute Glaube selbst auf Leichtfertigkeit beruhen (BGH NJW-RR 1986, 700; BGH NJW 1980, 2460 [2461]).Der Vorwurf der Arglist wird in diesen Fällen dadurch begründet, dass der Erklärende den Anschein erweckt, man könne sich auf seine Angaben verlassen (vgl. BGH NJW 1980, 2460 [2461]; BGH NJW 1981, 864; BGH NJW-RR 1986, 700).
- BGH, 28.03.1990 - VIII ZR 169/89
Zusicherung der Nichterhebung der deutschen Einfuhrumsatzsteuer; Verjährung von …
Nur unter dieser Voraussetzung sind in den vom Berufungsgericht herangezogenen Urteilen des Bundesgerichtshofes vom 19. Dezember 1980 und 6. Dezember 1985 auch steuerrechtliche Konsequenzen des Erwerbs der Kaufsache als zusicherungsfähige Eigenschaften angesehen worden (BGHZ 79, 183, 186 [BGH 19.12.1980 - V ZR 185/79] ; WM 1986, 360 f).
- BGH, 30.10.1987 - V ZR 144/86
Zusicherung von Steuervorteilen
Als ein solches wertbildendes Merkmal hat der Senat zwar das zugesicherte Vorliegen der Voraussetzungen für eine erhöhte Abschreibung nach § 7 b EStG angesehen (BGHZ 79, 183, 186 [BGH 19.12.1980 - V ZR 185/79]; Urt. v. 6. Dezember 1985, V ZR 2/85, NJW-RR 1986, 700 = WM 1986, 360). - BGH, 12.01.2001 - V ZR 322/99
Haftung des Verkäufers für Altlasten eines Grundstücks
Falsche Angaben allein erlauben in der Regel nämlich noch nicht den Schluß auf ein arglistiges Verhalten (Senat, Urt. v. 6. Dezember 1985, V ZR 2/85, NJW-RR 1986, 700;… BGH, Urt. v. 22. Februar 1984, IVa ZR 63/82, VersR 1984, 630, 631;… Urt. v. 20. November 1990, IV ZR 113/89, NJW-RR 1991, 411, 412). - OLG Saarbrücken, 02.02.2011 - 1 U 31/10
Kauf einer Photovoltaikanlage: Angaben zur Einspeisevergütung als vereinbarte …
Zwar hat der Bundesgerichtshof im Einzelfall steuerrechtliche Konsequenzen des Erwerbs der Kaufsache als zusicherungsfähige Eigenschaften angesehen (BGHZ 79, 183, 186; WM 1986, 360 f.), dies allerdings dann verneint, wenn die steuerrechtlichen Folgen an Umstände anknüpfen, die unabhängig von der Beschaffenheit des Kaufgegenstandes nur aufgrund allgemeiner Kriterien, wie z.B. der Modalitäten des Erwerbsvorgangs, (steuer-)rechtliche Folgen in Bezug auf den Kaufgegenstand auslösen (BGH, Urteil 30.10.1987 - V ZR 144/86, zitiert nach Juris). - OLG Stuttgart, 25.06.1999 - 2 U 40/99
Konkludente Zusicherung der Wohnfläche?
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - OLG Köln, 24.05.2011 - 24 U 82/10 Unter diesen Voraussetzungen hat der Bundesgerichtshof die Möglichkeit von Sonderabschreibungen nach § 7 b EStG als Bezeichnung einer zusicherungsfähigen Eigenschaft anerkannt, vgl. BGHZ 79, 183,186; BGH WM 1986, 360.
- LG Augsburg, 04.04.2014 - 32 O 2105/13
Rückabwicklungsanspruch Grundstückskaufvertrag bei vorvertraglicher …
Arglistig handelt grundsätzlich aber nicht, wer gutgläubig unrichtige Angaben macht, mag auch der gute Glaube auf Fahrlässigkeit oder selbst Leichtfertigkeit beruhen (BGH, NJW-RR 1986, 700; NJW 1981, 864). - LG Wuppertal, 09.06.2011 - 5 O 16/11
Fehlende Berechtigung zum Führen der grünen Umweltplakette als Sachmangel bzw. …
Dabei handelt grundsätzlich derjenige nicht arglistig, der gutgläubig unrichtige Angaben macht, selbst wenn der gute Glaube auf Fahrlässigkeit oder auf Leichtfertigkeit beruht (vgl. BGH NJW-RR 1986, S. 700). - BGH, 12.05.1989 - V ZR 10/88
Verjährung von Schadensersatzansprüchen bei arglistiger Täuschung über eine …