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   OLG München, 21.11.2012 - 4St RR 133/12   

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OLG München, 21.11.2012 - 4St RR 133/12 (https://dejure.org/2012,36768)
OLG München, Entscheidung vom 21.11.2012 - 4St RR 133/12 (https://dejure.org/2012,36768)
OLG München, Entscheidung vom 21. November 2012 - 4St RR 133/12 (https://dejure.org/2012,36768)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de

    Die Richtlinie 2008/115/EG verbietet nicht die Strafbarkeit eines Angeklagten nach § 95 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. § 3 Abs. 1 AufenthG, denn die Strafvorschrift beeinträchtigt den ordnungsgemäßen Ablauf des Rückführungsverfahrens nicht. Die Verhängung einer Strafe beeinträchtigt ...

  • Informationsverbund Asyl und Migration

    AufenthG § 95 Abs. 1 Nr. 1, AufenthG § 3 Abs. 1
    Rückführungverfahren, Täuschung über Identität, Falschangaben, falsche Personalien, Unterlassungsdelikt, echtes Unterlassungsdelikt, Passbeschaffung, Rückführungsrichtlinie, Rückkehrverfahren, Drittstaatsangehörige, Strafbarkeit

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • migrationsrecht.net (Leitsatz)

    Zu den Strafverfolgungsmöglichkeiten bei Passlosigkeit in Bezug auf ein zu betreibendes Rückkehrverfahren

Besprechungen u.ä.

Papierfundstellen

  • NStZ 2013, 484
 
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Wird zitiert von ... (10)Neu Zitiert selbst (6)

  • BayObLG, 08.03.2005 - 4St RR 211/04

    Urteilsgründe bei Abweichung der behördlichen Anordnung von Vorgehensweise der

    Auszug aus OLG München, 21.11.2012 - 4St RR 133/12
    (Senat, Urteil vom 9.3.2010 aaO; BayObLG Urteil vom 8.3.2005 4 St RR 211/04 zitiert nach juris dort Rn 30 und 31 m.w.N.).
  • EuGH, 28.04.2011 - C-61/11

    El Dridi

    Auszug aus OLG München, 21.11.2012 - 4St RR 133/12
    b) Die Richtlinie 2008/115/EG (Rückführungsrichtlinie) sowie die hierzu vom Europäischen Gerichtshof ergangenen Entscheidungen, die die Grundsätze der Rückführungsrichtlinie konkretisiert haben (für alle: Urteile vom 28.4.2011 - Gz.: C-61/11 PPU "El Dridi" und vom 6.12.2011 - Gz.: C-329/11 "Achughbabian"), stehen einer Bestrafung der Angeklagten wegen eines unerlaubten Aufenthalts ohne Reisepass nach § 95 Abs. 1 Nr. 1 AufenthG nicht entgegen.
  • EuGH, 06.12.2011 - C-329/11

    Die "Rückführungsrichtlinie" steht nationalen Rechtsvorschriften entgegen, nach

    Auszug aus OLG München, 21.11.2012 - 4St RR 133/12
    b) Die Richtlinie 2008/115/EG (Rückführungsrichtlinie) sowie die hierzu vom Europäischen Gerichtshof ergangenen Entscheidungen, die die Grundsätze der Rückführungsrichtlinie konkretisiert haben (für alle: Urteile vom 28.4.2011 - Gz.: C-61/11 PPU "El Dridi" und vom 6.12.2011 - Gz.: C-329/11 "Achughbabian"), stehen einer Bestrafung der Angeklagten wegen eines unerlaubten Aufenthalts ohne Reisepass nach § 95 Abs. 1 Nr. 1 AufenthG nicht entgegen.
  • KG, 26.03.2012 - 1 Ss 393/11

    Unerlaubter Aufenthalt: Voraussetzungen einer Strafbarkeit unter Berücksichtigung

    Auszug aus OLG München, 21.11.2012 - 4St RR 133/12
    Falls ein Angehöriger eines Drittstaates sich außerhalb des Rückkehrverfahrens gestellt hat, verbietet die Rückkehrrichtlinie nicht eine Bestrafung nach § 95 Abs. 1 Nr. 2 AufenthG (KG Beschluss vom 26.3.2012 - Gz.: (4) 1 Ss 393/11 (2012) NStZ-RR 2012, 347 f.).
  • OLG Frankfurt, 22.08.2012 - 1 Ss 210/12

    Voraussetzungen der Strafbarkeit wegen passlosen Aufenthalts nach § 95 I Nr. 1

    Auszug aus OLG München, 21.11.2012 - 4St RR 133/12
    Ein Ausländer hat dann nicht in zumutbarer Weise auf die Ausstellung eines Passes seines Heimatlandes hingewirkt, wenn er zu seiner Person falsche oder unvollständige Angaben gemacht hat, mithin über seine Identität täuscht bzw. diese verschleiert (OLG Frankfurt, Beschluss vom 22.8.2012 - Gz.: 1 Ss 210/12 zitiert nach juris, dort Rdn.13 m.w.N.).
  • OLG München, 08.06.2012 - 4St RR 92/12

    Strafverfahren wegen passlosen Aufenthalts: Beschränkung der Berufung auf den

    Auszug aus OLG München, 21.11.2012 - 4St RR 133/12
    Dies wäre dann nicht der Fall, wenn dem Täter eine Pass- oder Ausweisersatzbeschaffung nach § 48 Abs. 2 Aufenthaltsgesetz unzumutbar gewesen wäre (Senat, Beschluss vom 8.6.2012, Gz.: 4 StRR 92/12).
  • BGH, 24.06.2020 - 5 StR 671/19

    Schwerer Wohnungseinbruchdiebstahl (Begriff der dauerhaft genutzten

    aa) Jedenfalls die Strafnormen des unerlaubten Aufenthalts und der unerlaubten Einreise (§ 95 Abs. 1 Nr. 2 und 3 AufenthG) sind aufgrund der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zum Vorrang des Rückführungsverfahrens gemäß der Rückführungsrichtlinie (Richtlinie 2008/115/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008, ABl. L 348 vom 24. Dezember 2008, S. 98) europarechtskonform auszulegen (vgl. EuGH (Große Kammer), Urteile vom 7. Juni 2016, C-47/15 ("Affum'), ZAR 2016, 344 mit Anm. Hörich/Bergmann, und vom 6. Dezember 2011, C-329/11 ("Achughbabian'), ZAR 2016, 443; EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-444/17 ("Arib'), NVwZ 2019, 947 mit Anm. Pfersisch ZAR 2019, 385; vom 26. Juli 2017 - C-225/16 ("Ouhrami'), InfAuslR 2017, 375; vom 1. Oktober 2015, C-290/14 ("Celaj'), NVwZ-RR 2015, 952; vom 19. September 2013, C-297/12 ("Filev/Osmani'), NJW 2014, 527; vom 6. Dezember 2012, C-430/11 ("Sagor'), ZAR 2013, 118 mit Anm. Hörich/Bergmann; vom 28. April 2011, C-61/11 ("El Dridi'), InfAuslR 2011, 320; vgl. auch EuGH, Urteil vom 10. April 2012, C-83/12 ("Vo'), NJW 2012, 1641; aus der inländischen Rspr.: BGH, Urteile vom 4. Mai 2017 - 3 StR 69/17, NStZ 2018, 286 mit Anm. Kudlich; vom 8. März 2017 - 5 StR 333/16, BGHSt 62, 85; Beschlüsse vom 4. Juni 2019 - 2 StR 202/18, NStZ 2020, 357; vom 13. Juli 2016 - 1 StR 279/16, StV 2017, 256; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 25. Mai 2020 - 2 RVs 35/20; OLG Hamm, InfAuslR 2017, 128; HansOLG Hamburg, Beschluss vom 26 27 25. Januar 2012, 3-1/12 (Rev) 1 Ss 196/11, NStZ-RR 2012, 219 (Ls.); KG, NStZ-RR 2012, 347; OLG Frankfurt, InfAuslR 2014, 79 und StV 2015, 356; OLG München, NStZ 2013, 484; OLG München, Urteil vom 16. Juli 2012 - 4 StRR 10/12; aus der Literatur: Hörich/Bergmann NJW 2012, 3339; dies., ZRP 2014, 109; Kleinlein NVwZ 2016, 1141; Hailbronner, Ausländerrecht, 115. Lfg., § 95 AufenthG Rn. 15a ff.; MüKoStGB/Gericke, 3. Aufl., § 95 AufenthG Rn. 30 ff.; BeckOK AuslR/Hohoff, Stand 1. März 2020, § 95 AufenthG Rn. 27; NKAuslR/Fahlbusch, 2. Aufl., § 95 AufenthG Rn. 50 ff.; Hörich in Huber, AufenthG, 2. Aufl., § 95 Rn. 50 ff.; Senge in Erbs/Kohlhaas, 229. Lfg., § 95 AufenthG Rn. 13; Winkelmann/Stephan in Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl., § 95 AufenthG Rn. 18 ff.).
  • OLG Frankfurt, 08.11.2013 - 1 Ss 137/13

    Voraussetzungen für eine Verurteilung nach § 95 Abs. 1 Nr. 2 AufentHG wegen

    Voraussetzung für eine Strafbarkeit nach § 95 Abs. 1 Nr. 2 AufenthG ist in Umsetzung der Richtlinie 2008/115/EG (Rückführungsrichtlinie) die vollständige Einhaltung des Rückkehrverfahrens und dessen entsprechende Darlegung in dem Urteil sowie Ausführungen dazu, dass sich der Angeklagte außerhalb dieses Verfahrens gestellt hat (vgl. Senatsbeschl. v. 21.08.2013, 1 Ss 225/13; KG Berlin, Beschl. v. 26.03.2012, Az.: 1 Ss 393/11 zitiert nach juris Rdnr. 12; OLG München, Beschl. v. 21.11.2012, 4 StRR 133/12 zitiert nach juris Rdnr. 33).
  • LG Waldshut-Tiengen, 05.12.2012 - 6 Ns 24 Js 4035/10

    Strafbarkeit eines Ausländers wegen unerlaubten Aufenthalts im Bundesgebiet ohne

    Ein Ausländer hat insbesondere dann nicht in zumutbarer Weise auf die Ausstellung eines Passes seines Heimatlandes hingewirkt, wenn er zu seiner Person falsche Angaben gemacht hat, mithin über seine Identität täuscht bzw. diese verschleiert (OLG München, Beschluss vom 21.11.2012 - 4 St RR 133/12 [juris]; OLG Frankfurt, Beschluss vom 22.08.2012 - 1 Ss 210/12 [juris]; OLG Frankfurt NStZ-RR 2012, 220; OLG Frankfurt, Beschluss vom 19.09.2006 - 1 Ss 167/06 [juris]; OLG München NStZ 2006, 529; ebenso BayObLG NStZ-RR 2005, 21 zu § 92 Abs. 1 Nr. 2 AuslG); mithin hat der Angeklagte keinen Anspruch auf Erteilung einer Duldung in Form eines Ausweisersatzes nach § 48 Abs. 2 AufenthG (sogenannte qualifizierte Duldung).

    Die Strafbarkeit steht der Richtlinie 2008/115/EG (Rückführungsrichtlinie) sowie den hierzu vom Europäischen Gerichtshof ergangenen Entscheidungen vom 28.04.2011 - C-61/11 - und vom 06.12.2011 - C-329/11 - nicht entgegen, da die Strafe wegen der vorliegenden Straftat keine "Maßnahme" oder "Zwangsmaßnahme" im Sinn von Artikel 8 der Rückführungsrichtlinie darstellt (OLG München, Beschluss vom 21.11.2012, aaO; ebenso für die vorliegende Fallkonstellation: Hörich/Bergmann NJW 2012, 3339; vgl. auch OLG Hamburg NStZ-RR 2012, 219 zu § 95 Abs. 1 Nr. 2 AufenthG).

  • OLG Düsseldorf, 25.05.2020 - 2 RVs 35/20
    Zwar ist § 95 Abs. 1 Nr. 1 AufenthG als echtes Unterlassungsdelikt ausgestaltet, so dass die Strafbarkeit unter dem Vorbehalt der Zumutbarkeit normgerechten Verhaltens steht (vgl. BVerfG NVwZ 2006, 80, 81 zu § 92 Abs. 1 Nr. 2 AuslG a.F., OLG München NStZ 2013, 484; KG NStZ-RR 2013, 358).
  • LG Bad Kreuznach, 05.04.2019 - 2 Qs 42/19

    Beschwerde gegen einen Durchsuchungsbeschluss bei Gewährung von Kirchenasyl:

    Auch die Richtlinie 2008/115/EG steht der Strafbarkeit nicht entgegen, wenn sich der ausreisepflichtige Drittstaatenangehörige - wie vorliegend - weigert, freiwillig auszureisen bzw. an der Ermöglichung der Ausreise mitzuwirken (vgl hierzu OLG München, Beschluss vom 21.11.2012, Az.: 4 StRR 133/12, NStZ 2012, 484).
  • KG, 07.05.2013 - 161 Ss 68/13

    Kein Einfluss der Duldung auf Strafbarkeit wegen passlosen Aufenthalts

    Zwar ist § 95 Abs. 1 Nr. 1 AufenthG als echtes Unterlassungsdelikt ausgestaltet, so dass die Strafbarkeit unter dem Vorbehalt der Zumutbarkeit normgerechten Verhaltens steht (vgl. BVerfG aaO; OLG München, Beschluss vom 21. November 2012 - 4 StRR 133/12 - bei juris mwN).
  • OLG Frankfurt, 21.08.2013 - 1 Ss 225/13

    Notwendige Feststellung des Amtsgerichts bei Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz

    Voraussetzung für eine Strafbarkeit nach § 95 Abs. 1 Nr. 2 AufenthG ist in Umsetzung der Richtlinie 2008/115/EG (Rückführungsrichtlinie) die vollständige Einhaltung des Rückkehrverfahrens und dessen entsprechende Darlegung in dem Urteil sowie Ausführungen dazu, dass sich der Angeklagte außerhalb dieses Verfahrens gestellt hat (KG Berlin, Beschl. v. 26.03.2012, 1 Ss 393/11, zitiert nach juris Rdnr. 12; OLG München, Beschl. v. 21.11.2012, 4 StRR 133/12, zitiert nach juris Rdnr. 33).
  • LG Hamburg, 27.04.2016 - 631 KLs 2/15
    Rn. 12 nach Juris; OLG Frankfurt a.M., Beschluss vom 08.11.2013, Az. 1 Ss 137/13, InfAuslR 2014, 79; OLG München, Beschluss vom 21.11.2012, Az. 4 StRR 133/12, NStZ 2013, 484) geht das darin geregelte Rückführungsverfahren gegenüber nationalen Strafnormen vor, sodass zunächst das Rückführungsverfahren vollständig eingehalten werden muss und eine strafrechtliche Sanktionierung illegal aufhältiger Drittstaatsangehöriger gegen Europarecht verstößt, sofern sich die Drittstaatsangehörigen nicht dem Verfahren der Richtlinie 2008/115 entzogen haben, indem sie untergetaucht sind (so auch Gericke in: Münchener Kommentar zum StGB, Bd. 8 Nebenstrafrecht 111, 2. Auflage 2013, § 95 AufenthG, Rn. 30).
  • KG, 14.06.2013 - 121 Ss 65/13

    Passpflicht von Ausländern

    Ein Ausländer kann einen Pass dann nicht in zumutbarer Weise erlangen, wenn ihm von seinen Heimatbehörden ein Pass verweigert wird oder wenn er einen solchen nicht in angemessener Zeit oder nur unter schwierigen Umständen erhalten kann (vgl. BayObLG StV 2005, 213; OLG München, Beschluss vom 21. November 2012 - 4 StRR 133/12 - OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 22. August 2012 - 1 Ss 210/12 - juris; OLG Celle StraFo 2005, 434; KG, Beschluss vom 23. April 2013 - (4) 161 Ss 92/13 (89/13) -).
  • LG Landshut, 19.12.2012 - 6 Qs 320/12

    Eintritt einer Zäsurwirkung durch Verurteilung bei echten

    Der Aufenthalt ohne Pass wird jedoch als echtes Unterlassungsdelikt eingestuft (vgl. Bundesverfassungsgericht Beschluss vom 12.09.2005 Az. 2 BvR 1361/05. Rd 19; OLG München Beschluss vom 21.11.2012 Az. 4 StRR 133/12; zur Vorgängernorm § 92 I Nr. 1 AuslG: ebenso BGH Urteil vom 06.10.2004 Az. 1 StR 76/04 Rd 17, anders Senatsbeschluss vom 18.08.2000 Az. 1 Ws 106/00).
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