Rechtsprechung
OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91 |
Volltextveröffentlichung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)
Begründung; Anordnung der sofortigen Vollziehung; Straßenrechtlicher Planfeststellungsbeschluß; Besoderes Interesse
Verfahrensgang
- VG Schleswig - 12 B 60/90
- OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Papierfundstellen
- NVwZ 1992, 688
Wird zitiert von ... (60) Neu Zitiert selbst (17)
- BVerfG, 18.07.1973 - 1 BvR 23/73
Ausländerausweisung
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Hierin liegt die verfassungsrechtliche Bedeutung des Suspensiveffekts verwaltungsprozessualer Rechtsbehelfe, ohne den der Verwaltungsrechtsschutz wegen der notwendigen Verfahrensdauer häufig hinfällig würde (BVerfGE 67, 43 (58) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 51, 268 (284) = NJW 1980, 35; BVerfGE 35, 382 (401 f.) = NJW 1974, 227, 1043; BVerfGE 35 (36), 263 (274) = NJW 1973, 1491 (1492), ).Die nach § 80 I VwGO für den Regelfall vorgeschriebene aufschiebende Wirkung ist deshalb eine adäquate Ausprägung der verfassungsrechtlichen Rechtsschutzgarantie und ein fundamentaler Grundsatz des öffentlichrechtlichen Prozesses (BVerfGE 35, 382 (402) = NJW 1974, 227, 1043; BVerfGE 35, 263 (272) = NJW 1973, 1491 (1492), 2196).
Eine Verwaltungspraxis, die dieses Regel-Ausnahme-Verhältnis umkehrte, wäre mit der Verfassung nicht vereinbar (BVerfGE 51, 268 (285) = NJW 1980, 35 (36); BVerfGE 35, 382 (402) = NJW 1974, 227 (228), ).
Die Behörde hat im Blick auf die geschuldete Begründung auch in Rechnung zu stellen, daß für die Anordnung der sofortigen Vollziehung ein besonderes öffentliches Interesse erforderlich ist, das über jenes Interesse hinausgehen muß, das den Verwaltungsakt selbst rechtfertigt (vgl. BVerfGE 35, 382 (402) = NJW 1974, 227 (228), 1043; BVerwG, DÖV 1974, 566).
- BVerfG, 13.06.1979 - 1 BvR 699/77
Vorläufiger Rechtsschutz bei Auflösung einer Grundschule
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Hierin liegt die verfassungsrechtliche Bedeutung des Suspensiveffekts verwaltungsprozessualer Rechtsbehelfe, ohne den der Verwaltungsrechtsschutz wegen der notwendigen Verfahrensdauer häufig hinfällig würde (BVerfGE 67, 43 (58) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 51, 268 (284) = NJW 1980, 35; BVerfGE 35, 382 (401 f.) = NJW 1974, 227, 1043; BVerfGE 35 (36), 263 (274) = NJW 1973, 1491 (1492), ).Vielmehr können überwiegende öffentliche Belange es auch vor der Verfassung rechtfertigen, den Rechtsschutz des einzelnen einstweilen zurückzustellen, um unaufschiebbare Maßnahmen im Interesse des allgemeinen Wohls rechtzeitig in die Wege zu leiten (vgl. BVerfGE 80, 244 (252) = NJW 1990, 37 (38) = NVwZ 1990, 156 m. w. Nachw.; BVerfGE 67, 43 (58 f.) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 51, 268 (284) = NJW 1980, 35 (36)).
Eine Verwaltungspraxis, die dieses Regel-Ausnahme-Verhältnis umkehrte, wäre mit der Verfassung nicht vereinbar (BVerfGE 51, 268 (285) = NJW 1980, 35 (36); BVerfGE 35, 382 (402) = NJW 1974, 227 (228), ).
- BVerfG, 19.06.1973 - 1 BvL 39/69
Behördliches Beschwerderecht
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Durch Art. 19 IV 1 GG sollen irreparable Entscheidungen, wie sie durch die sofortige Vollziehung einer hoheitlichen Maßnahme eintreten können, soweit wie möglich ausgeschlossen werden (BVerfGE 80, 244 (252) = NJW 1990, 37 (37 f.) = NVwZ 1990, 156; BVerfGE 67, 43 (58) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 35, 263 (274) = NJW 1973, 1491 (1493), 2196).Hierin liegt die verfassungsrechtliche Bedeutung des Suspensiveffekts verwaltungsprozessualer Rechtsbehelfe, ohne den der Verwaltungsrechtsschutz wegen der notwendigen Verfahrensdauer häufig hinfällig würde (BVerfGE 67, 43 (58) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 51, 268 (284) = NJW 1980, 35; BVerfGE 35, 382 (401 f.) = NJW 1974, 227, 1043; BVerfGE 35 (36), 263 (274) = NJW 1973, 1491 (1492), ).
Die nach § 80 I VwGO für den Regelfall vorgeschriebene aufschiebende Wirkung ist deshalb eine adäquate Ausprägung der verfassungsrechtlichen Rechtsschutzgarantie und ein fundamentaler Grundsatz des öffentlichrechtlichen Prozesses (BVerfGE 35, 382 (402) = NJW 1974, 227, 1043; BVerfGE 35, 263 (272) = NJW 1973, 1491 (1492), 2196).
- BVerfG, 02.05.1984 - 2 BvR 1413/83
Offensichtlich unbegründeter Asylantrag
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Durch Art. 19 IV 1 GG sollen irreparable Entscheidungen, wie sie durch die sofortige Vollziehung einer hoheitlichen Maßnahme eintreten können, soweit wie möglich ausgeschlossen werden (BVerfGE 80, 244 (252) = NJW 1990, 37 (37 f.) = NVwZ 1990, 156; BVerfGE 67, 43 (58) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 35, 263 (274) = NJW 1973, 1491 (1493), 2196).Hierin liegt die verfassungsrechtliche Bedeutung des Suspensiveffekts verwaltungsprozessualer Rechtsbehelfe, ohne den der Verwaltungsrechtsschutz wegen der notwendigen Verfahrensdauer häufig hinfällig würde (BVerfGE 67, 43 (58) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 51, 268 (284) = NJW 1980, 35; BVerfGE 35, 382 (401 f.) = NJW 1974, 227, 1043; BVerfGE 35 (36), 263 (274) = NJW 1973, 1491 (1492), ).
Vielmehr können überwiegende öffentliche Belange es auch vor der Verfassung rechtfertigen, den Rechtsschutz des einzelnen einstweilen zurückzustellen, um unaufschiebbare Maßnahmen im Interesse des allgemeinen Wohls rechtzeitig in die Wege zu leiten (vgl. BVerfGE 80, 244 (252) = NJW 1990, 37 (38) = NVwZ 1990, 156 m. w. Nachw.; BVerfGE 67, 43 (58 f.) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 51, 268 (284) = NJW 1980, 35 (36)).
- VGH Hessen, 22.10.1982 - IV TH 36/82
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Es bedarf einer schlüssigen konkreten Auseinandersetzung im Einzelfall unter substantiierter Darlegung der wesentlichen rechtlichen und tatsächlichen Erwägungen, die zur Annahme eines besonderen öffentlichen Interesses an der sofortigen Vollziehung und damit zum Gebrauch der Anordnungsmöglichkeit nach § 80 II Nr. 4 VwGO geführt haben (vgl. VGH München, GewArch 1987, 296 (297); BayVBl 1982, 756 (757) m. w. Nachw.; VGH Kassel, DÖV 1983, 386;… Finkelnburg-Jank, Rdnr. 596).Wegen des Begründungsmangels ist die aufschiebende Wirkung der gegen den Planfeststellungsbeschluß gerichteten Klage wiederherzustellen (VGH Kassel, NJW 1983, 2404; OVG Bremen, DÖV 1980, 572).
Trotz der Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung ist der Ag. nicht gehindert, die Anordnung der sofortigen Vollziehung mit ausreichender Begründung zu erneuern (VGH Kassel, NJW 1983, 2404;… Redeker-von Oertzen, § 80 Rdnr. 30; a. A. OVG Lüneburg, NJW 1969, 478).
- VGH Hessen, 31.05.1990 - 8 R 3118/89
Genehmigung zur Errichtung eines Kohlekraftwerkblocks; vorläufiger Rechtsschutz …
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Aus beiden Zwecken der Begründungspflicht, die letztlich im Verfassungsrecht wurzeln, ergibt sich, daß das Erfordernis einer schriftlichen Begründung nicht nur formeller Natur ist, dem bereits genügt ist, wenn überhaupt eine Begründung vorhanden ist (vgl. VGH Kassel, ESVGH 40, 294 (297) = NVwZ 1991, 88;… Finkelnburg-Jank, Rdnr. 595).Der Senat teilt nicht die insbesondere vom VGH Kassel (ESVGH 40, 294 (297) = NVwZ 1991, 88) und von Kopp (…§ 80 Rdnr. 52) vertretene Auffassung, nach der es nicht erforderlich sei, die Anordnung der sofortigen Vollziehung auf andere als die den Verwaltungsakt tragende Gesichtspunkte zu stützen, wenn der Gesetzgeber aus rechtsstaatlichen Erwägungen besonders enge Voraussetzungen bereits für den Erlaß des zu vollziehenden Verwaltungsakts festgelegt habe, weil sonst die sofortige Vollziehung von der zufälligen weiteren oder engeren Fassung der Eingriffsermächtigung abhinge.
Der Senat folgt auch nicht der vom VGH Kassel (ESVGH 40, 294 (297) = NVwZ 1991, 88) vertretenen Meinung, nach der die für den Erlaß des Verwaltungsakts maßgebenden Erwägungen für die Begründung nach § 80 III 1 VwGO ausreichten, wenn der Verwaltungsakt nur nach einer umfassenden Abwägung der für und wider das Vorhaben streitenden öffentlichen und privaten Belange erlassen werden dürfe, wie es bei Planfeststellungsbeschlüssen der Fall sei.
- BVerfG, 15.06.1989 - 2 BvL 4/87
Vereinsverbot
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Durch Art. 19 IV 1 GG sollen irreparable Entscheidungen, wie sie durch die sofortige Vollziehung einer hoheitlichen Maßnahme eintreten können, soweit wie möglich ausgeschlossen werden (BVerfGE 80, 244 (252) = NJW 1990, 37 (37 f.) = NVwZ 1990, 156; BVerfGE 67, 43 (58) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 35, 263 (274) = NJW 1973, 1491 (1493), 2196).Vielmehr können überwiegende öffentliche Belange es auch vor der Verfassung rechtfertigen, den Rechtsschutz des einzelnen einstweilen zurückzustellen, um unaufschiebbare Maßnahmen im Interesse des allgemeinen Wohls rechtzeitig in die Wege zu leiten (vgl. BVerfGE 80, 244 (252) = NJW 1990, 37 (38) = NVwZ 1990, 156 m. w. Nachw.; BVerfGE 67, 43 (58 f.) = NJW 1984, 2028 (2029) = NVwZ 1984, 642; BVerfGE 51, 268 (284) = NJW 1980, 35 (36)).
- OVG Niedersachsen-Schleswig-Holstein, 05.12.1974 - II B 77/74
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Zunächst soll sie den Betroffenen in die Lage versetzen, durch Kenntnis der Gründe, die die Behörde zu der Anordnung veranlaßt haben, seine Rechte wirksam wahrzunehmen und die Erfolgsaussichten eines Rechtsmittels abzuschätzen (OVG Bremen, NJW 1968, 1539 (1540 f.); OVG Lüneburg, DVBl 1976, 81 (82);… Finkelnburg-Jank, Vorläufiger Rechtsschutz im Verwaltungsstreitverfahren, 3. Aufl., Rdnr. 595;… Schoch, Vorläufiger Rechtsschutz und Risikoverteilung im VerwR, 1988, S. 1275).Die Begründungspflicht soll darüber hinaus der Behörde den Ausnahmecharakter der Vollziehungsanordnung vor Augen führen und sie veranlassen, mit Sorgfalt zu prüfen, ob tatsächlich ein überwiegendes Vollziehungsinteresse den Ausschluß der aufschiebenden Wirkung erfordert (vgl. OVG Lüneburg, DVBl 1976, 81 (82); OVG Bremen, NJW 1968, 1539 (1540);… Finkelnburg-Jank, Rdnr. 595; Schoch, S. 1275).
- BVerwG, 03.05.1974 - IV C 10.71
Notwendige Beiladung der höheren Verwaltungsbehörde; Privilegierung des …
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Die Behörde hat im Blick auf die geschuldete Begründung auch in Rechnung zu stellen, daß für die Anordnung der sofortigen Vollziehung ein besonderes öffentliches Interesse erforderlich ist, das über jenes Interesse hinausgehen muß, das den Verwaltungsakt selbst rechtfertigt (vgl. BVerfGE 35, 382 (402) = NJW 1974, 227 (228), 1043; BVerwG, DÖV 1974, 566). - BVerfG, 29.10.1975 - 2 BvR 630/73
Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Verwerfung einer Revision vor dem …
Auszug aus OVG Schleswig-Holstein, 19.06.1991 - 4 M 43/91
Art. 19 IV 1 GG verleiht dem Bürger einen substantiellen Anspruch auf Effektivität des Rechtsschutzes im Sinne einer tatsächlichen wirksamen gerichtlichen Kontrolle (vgl. BVerfGE 78, 88 (99) = NVwZ 1988, 718 (719) m. w. Nachw.; BVerfGE 40, 272 (275) = NJW 1976, 141 m. w. Nachw. st. Rspr.). - VGH Baden-Württemberg, 31.01.1984 - 5 S 3142/83
Beweidungsverbot im Naturschutzgebiet; Sofortvollzug; Begründung
- BVerfG, 28.02.1979 - 2 BvR 84/79
Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Ablehnung der Annahme einer Revision
- OVG Rheinland-Pfalz, 30.01.1985 - 11 B 201/84
Vollzugsinteresse; Begründung; Fehlen; Nachholung; Aussetzung
- OVG Bremen, 14.03.1980 - 1 B 6/80
Vollziehung; Sofortige Vollziehung; Anordnung; Widerspruch; Widerspruchsbescheid; …
- BVerfG, 17.03.1988 - 2 BvR 233/84
Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Gewährung von Prozeßkostenhilfe im …
- OVG Bremen, 13.02.1976 - II B 44/75
Planung einer Bundesstraße; Prüfung der Rechtmäßigkeit eines …
- BVerfG, 28.03.1985 - 1 BvR 1245/84
Sozialgerichtsverfahren - Sofortvollzug - Krankenversicherung - Kassenarzt - …
- OVG Schleswig-Holstein, 13.09.1991 - 4 M 125/91
Vorläufiger Rechtsschutz; Anordnung der sofortigen Vollziehung; …
Nach der Rechtsprechung des Senats bedarf es im Blick auf die einschlägigen verfassungsrechtlichen Vorgaben für eine den Anforderungen von § 80 Abs. 3 Satz 1 VwGO genügende Begründung der schlüssigen und konkreten Auseinandersetzung im Einzelfall unter substantiierter Darlegung der wesentlichen rechtlichen und tatsächlichen Erwägungen, die zur Annahme eines von dem Interesse an dem Erlaß des Verwaltungsakts zu unterscheidenden besonderen öffentlichen Interesses an der sofortigen Vollziehung geführt haben (Senat, Beschluß vom 19. Juni 1991 - 4 M 43/91 - Umdruck S. 8 f.).Diese Anforderungen gelten auch für die Begründung der Anordnung der sofortigen Vollziehung eines Planfeststellungsbeschlusses (Senat, Beschluß vom 19. Juni 1991, aaO, Umdruck S. 9 f.).
Die Erwägungen des Verwaltungsgerichts betreffen ganz überwiegend Gesichtspunkte, die der Senat bereits in seinem Beschluß vom 19. Juni 1991 (aaO) gewürdigt hat.
Soweit das Verwaltungsgericht die Bedeutung der Begründungspflicht mit der Erwägung relativiert, die Begründung der Anordnung der sofortigen Vollziehung sei für die Rechtmäßigkeit der Anordnung und deren gerichtliche Nachprüfbarkeit nicht von herausgehobener Bedeutung, stellt der Senat nochmals klar, daß die letztlich im Verfassungsrecht wurzelnde Begründungspflicht nicht nur formeller Natur ist (vgl. Senat, Beschluß vom 19. Juni 1991, aaO, Umdruck S. 8 mwN).
Die Anordnung der sofortigen Vollziehung ist dann ausreichend begründet, wenn schlüssig und substantiiert dargelegt ist, daß ganz ungewöhnliche, unzumutbare Belastungen auf den bisherigen Verkehrswegen vorliegen, deren Beseitigung nicht nur die Planfeststellung zu rechtfertigen vermag, sondern darüber hinaus auch die Annahme eines besonderen öffentlichen Interesses an der sofortigen Vollziehung (Senat, Beschluß vom 19. Juni 1991, aaO, Umdruck S. 11).
Ein Gericht ist aber gehindert, selbständig Erwägungen anzustellen, die ein besonderes öffentliches Interesse rechtfertigen könnten (Senat, Beschluß vom 19. Juni 1991, aaO, Umdruck S. 12).
- OVG Schleswig-Holstein, 18.06.2020 - 4 MB 21/20
Anordnung nach § 80 Abs 2 Nr 4 VwGO
Zur Begründung des besonderen Vollziehungsinteresses müssen deshalb regelmäßig andere Gründe angeführt werden, als sie zur Rechtfertigung des zu vollziehenden Verwaltungsaktes herangezogen wurden (vgl. nur Beschluss des Senats v. 19.06.1991 - 4 M 43/91 -, juris Rn. 21 f., Beschl. v. 23.08.1991 - 4 M 115/91 - juris Rn. 3 f. und v. 23.01.2017 - 4 MB 2/17 -, juris Rn. 4, jeweils mit zahlr. weiteren Nachw. u.a. aus der Rspr. des BVerfG).Insoweit wäre im Übrigen eine ausdrückliche Feststellung erforderlich, dass in den Gründen für den Erlass des Verwaltungsakts zugleich das besondere Interesse an der sofortigen Vollziehung gesehen wird (dazu Senat, Beschluss v. 19.06.1991 - 4 M 43/91 -, juris Rn. 22, Beschl. v. 23.08.1991 - 4 M 115/91 - juris Rn. 4 und v. 13.09.1991 - 4 M 125/91 - juris Rn. 3, beide m.w.N.).
Trotz Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung ist die Behörde nicht gehindert, die Anordnung der sofortigen Vollziehung mit ausreichender Begründung zu erneuern (Beschluss des Senats v. 19.06.1991 - 4 M 43/91 -, juris Rn. 30 und v. 21.05.1992 - 4 M 44/92 -, juris Rn. 3;… OVG Magdeburg, Beschluss v. 02.12.1993 - 4 M 10/93 -, juris Rn. 3 ff. m.w.N.).
- VG Schleswig, 20.05.2019 - 12 B 11/19
Untersagung einer Erwerbstätigkeit im Ruhestand für die Dauer von 3 Jahren nach …
Grundsätzlich erforderlich ist dabei eine auf den konkreten Einzelfall abstellende Darlegung des besonderen öffentlichen Interesses dafür, dass ausnahmsweise die sofortige Vollziehbarkeit notwendig ist und dass hinter dieses erhebliche öffentliche Interesse das Interesse des Betroffenen zurücktreten muss, zunächst von dem von ihm angegriffenen Verwaltungsakt nicht betroffen zu werden (grundlegend: OVG Schleswig, Beschl. v. 19.06.1991 - 4 M 43/91 - juris Rn. 22;… Schenke, in: Kopp/Schenke, VwGO, § 80 Rn. 84).Ausnahmsweise kann auf die Begründung des zu vollziehenden Verwaltungsaktes Bezug genommen oder es dürfen diese Erwägungen wiederholt werden, wenn sich aus der dortigen Begründung die besondere Dringlichkeit der sofortigen Vollziehung und die von der Behörde insoweit vorgenommene Interessenabwägung erkennen lassen (OVG Schleswig, Beschl. v. 19.06.1991 a.a.O. Rn. 22).
- VG Freiburg, 31.08.2009 - 1 K 1055/09
Freiwilliges Unterlassen der Mitwirkung eines Ratsmitglieds an Beschluss
Zwar behauptet auch die Antragsgegnerin nicht, in der Vergangenheit seien mit der verkehrsberuhigten Stadtdurchfahrt unzumutbare Verkehrsverhältnisse verbunden gewesen (für ein Vollzugsinteresse bei straßenrechtlichen Planfeststellungsbeschlüssen allenfalls bei ganz ungewöhnlichen, unzumutbaren Belastungen auf den bisherigen Verkehrswegen: BVerwG, Beschl. v. 29.4.1974 - IV C 21/74 - NJW 1974, 1294; OVG Schl.-Holst., Beschl. v. 19.6.1991 - 4 M 43/91 - NVwZ 1992, 688). - OVG Brandenburg, 05.02.1998 - 4 B 134/97
Rechtmäßigkeit der Anordnung der sofortigen Vollziehung einer …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - OVG Thüringen, 28.07.2011 - 1 EO 1108/10
Anschluss- und Benutzungszwang für kommunale Einrichtungen; Begründung der …
Sie dient andererseits aber auch dazu, den Betroffenen in die Lage zu versetzen, durch Kenntnis der Gründe, die die Behörde zu der Anordnung des Sofortvollzugs bewogen haben, seine Rechte wirksam wahrzunehmen und die Erfolgsaussichten eines Antrags auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung gemäß § 80 Abs. 5 VwGO abzuschätzen (vgl. OVG Schleswig, Beschluss vom 19.06.1991 - 4 M 43/91 -, NVwZ 1992, 688 m. w. N.). - VG Schleswig, 04.09.2018 - 12 B 46/18 Hat der Gesetzgeber - wie hier - nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die aufschiebende Wirkung auszuschließen, kann diese Entscheidung nicht mit der Erwägung umgangen werden, bereits wegen der engen Tatbestandsvoraussetzungen der Norm seien die Gründe für den Erlass des Verwaltungsaktes deckungsgleich mit den Gründen für die Anordnung der sofortigen Vollziehung (OVG Schleswig, Beschluss vom 19. Juni 1991 - 4 M 43/01 -, NVwZ 1992, 688 (690)).
Das für die sofortige Vollziehung erforderliche Interesse ist ein qualitativ anderes Interesse als das Interesse am Erlass und der Durchsetzung des Verwaltungsakts (OVG Schleswig, Beschluss vom 19. Juni 1991 - 4 M 43/01 -, NVwZ 1992, 688 (689) m.w.N.).
- VG Düsseldorf, 09.09.2020 - 29 L 1111/20 BVerfG, Beschluss vom 17. März 1988 - 2 BvR 233/84 -, BVerfGE 78, S. 88, S. 99; OVG NRW, Beschluss vom 17. August 2018 - 8 B 548/18 -, juris, Rn. 4; OVG Bremen, Beschluss vom 28. Februar 1968 - IV, V 1/68, 11 B 6/62 -, NJW 1968, S. 1539, S. 1540 f.; OVG Schleswig, Beschluss vom 19. Juni 1991 - 4 M 43/91 -, juris, Rn. 20 ff.
VGH München, Beschluss vom 12. März 1996 - 14 CS 95.3873 -, NVwZ-RR 1997, S. 445; VGH Kassel, Beschluss vom 22. Oktober 1982 - IV TH 36/82 -, juris, Leitsatz; VGH Kassel, Beschluss vom 31. Oktober 1988 - 4 TH 2937/86 -, juris, Rn. 21; OVG Schleswig, Beschluss vom 19. Juni 1991 - 4 M 43/91 -, juris, Rn. 30; OVG Magdeburg, Beschluss vom 2. Dezember 1993 - 4 M 10/93 - juris, Rn. 3 ff.; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 5. Februar 1998 - 4 B 134/97 -, juris, Rn. 18; OVG Lüneburg, Beschluss vom 6. Juli 2000 - 3 M 561/00 -, juris, Rn. 4 f.; Schoch/Schneider/Bier, VwGO, 38. Ergänzungslieferung, Stand: Januar 2020, § 80 Rn. 442; Kopp/Schenke, VwGO, 24. Auflage 2018, § 80 Rn. 130; Posser/Wolf/Gersdorf, BeckOK VwGO, 54. Edition, Stand: 1. Oktober 2019, § 80 Rn. 177 ff.; Fehling/Kastner/Störmer/Bostedt, VwGO, 4. Auflage 2016, § 80 Rn. 159; Sodan/Ziekow/Puttler, VwGO, 5. Auflage 2018, § 80 Rn. 154; a. A.: OVG NRW, Beschluss vom 16. September 2016 - 1 B 379/16 -, juris, Rn. 7 f.; VGH Mannheim, Beschluss vom 30. April 1996 - 1 S 776/96 -, juris, Rn. 3; OVG Hamburg, Beschluss vom 17. Dezember 1992 - Bs V 176/92 -, juris, Rn. 2; OVG Weimar, Beschluss vom 1. März 1994 - 1 EO 40/94 -, juris, Rn. 28 ff.; Eyermann, VwGO, 15. Auflage 2019, § 80 Rn. 98.
- OVG Schleswig-Holstein, 06.08.1991 - 4 M 109/91 Im letztgenannten Fall bedarf es neben der Rechtmäßigkeit des angefochtenen Bescheides noch eines besonderen öffentlichen Vollziehungsinteresses, das mit dem Interesse am Erlaß des Verwaltungsakts nicht identisch, sondern vielmehr ein qualitativ anderes Interesse ist (vgl. Senat, Beschluß vom 19. Juni 1991 - 4 M 43/91 - Umdruck S. 9 mwN).
- VG Schleswig, 26.07.2023 - 7 B 34/23
Tierhaltungs- und Tierbetreuungsverbot - Mündliche Anordnung der sofortigen …
Angesichts dieser Rechtslage handelt es sich bei § 80 Abs. 3 VwGO um eine abschließende Spezialregelung (vgl. OVG Schleswig-Holstein, Beschl. v. 19.06.1991, - 4 M 43/91 -, juris Rn. 20).Er kann danach die Erfolgsaussichten eines Aussetzungsantrags gemäß § 80 Abs. 4 VwGO abschätzen (OVG Schleswig-Holstein, Beschl. v. 19.06.1991, - 4 M 43/91 -, juris Rn. 20).
- OVG Niedersachsen, 23.01.1996 - 11 M 7713/95
Begründung des Sofortvollzugs bei Ausweisung;; Abschiebung; Ausweisung; …
- VG Darmstadt, 18.07.2012 - 6 L 819/12
Abfallbeseitigung
- OVG Thüringen, 25.11.2011 - 2 EO 289/11
Begründung der Anordnung der sofortigen Vollziehung
- OVG Schleswig-Holstein, 06.10.2023 - 4 MB 30/23
Formelle Voraussetzungen der Anordnung der sofortigen Vollziehung
- OVG Thüringen, 04.11.1993 - 1 B 113/92
Bauplanungs-, Bauordnungs- und Städtebauförderungsrecht; präventives …
- OVG Saarland, 28.05.2020 - 2 B 176/20
Baueinstellung; Aufschüttungen im Außenbereich; formell illegale Durchführung …
- LSG Berlin-Brandenburg, 08.03.2017 - L 23 SO 56/17
Erlass eine neuen Anordnung der sofortigen Vollziehung nach Wiederherstellung der …
- OVG Nordrhein-Westfalen, 13.11.2003 - 16 B 1945/03
Rücknahme einer Pflegewohngeldbewilligung; Bewohnerorientierter …
- OVG Mecklenburg-Vorpommern, 13.08.2019 - 2 M 564/19
Zurruhesetzung wegen Dienstunfähigkeit auf Grund älterer Verwendungsabfrage
- VG Würzburg, 16.10.2012 - W 4 S 12.833
Abfallrechtliche Anordnungen; Anzeigeverfahren für gewerbliche Sammlungen
- OVG Schleswig-Holstein, 11.11.1991 - 1 M 54/91
Begründung ; Anordnung der sofortigen Vollziehung; Baugenehmigung
- VG Schwerin, 20.10.2016 - 4 B 2195/16
Verwertbarkeit von unter Verstoß gegen strafprozessuale Verfahrensbestimmungen …
- OVG Schleswig-Holstein, 23.08.1991 - 4 M 115/91
Anordnung der sofortigen Vollziehung; Fahrerlaubnisentziehung; Öffentliches …
- SG Darmstadt, 14.03.2019 - S 17 SO 37/19
§ 86a Abs. 2 Nr. 5 SGG, § 86b Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGG
- OVG Schleswig-Holstein, 01.09.2017 - 4 MB 38/17
Vorläufiger Rechtsschutz gegen die Anordnung der sofortigen Vollziehung nach …
- VG Würzburg, 11.10.2012 - W 4 S 12.820
Abfallrechtliche Anordnungen; Anzeigeverfahren für gewerbliche Sammlungen
- VG Schleswig, 03.09.2019 - 12 B 43/19
Beendigung des Beamtenverhältnisses; - Antrag auf Anordnung der aufschiebenden …
- VG Schleswig, 09.02.2021 - 1 B 166/20
Einstweiliger Rechtsschutz im Lebensmittelrecht
- VG Halle, 26.08.2016 - 5 B 414/16
- VG Schwerin, 07.12.2015 - 4 B 3933/15
Einstweiliger Rechtsschutz: Rechtmäßigkeit einer Entziehung der Fahrerlaubnis; …
- VG Kassel, 16.10.2009 - 1 L 1108/09
Verbot der Führung der Dienstgeschäfte; Lehrer
- VG Gera, 10.12.2020 - 2 E 1785/20
Untersagung des Einsatzes einer Lehrkraft; mangelnde fachliche Qualifikation - …
- VG Gera, 16.10.2014 - 2 E 903/14
Erlaubnis zum Halten eines gefährlichen Hundes; Einzelfallbegründung des …
- LSG Berlin-Brandenburg, 03.02.2017 - L 23 SO 56/17
- VG Schwerin, 12.10.2015 - 4 B 2524/15
Entziehung der Fahrerlaubnis bei gelegentlichem Cannabiskonsum und …
- OVG Schleswig-Holstein, 26.03.1998 - 2 M 5/98
Angestelltenverhältnis; Gleichstellungsbeauftragte; Verwaltungseinheit
- OVG Schleswig-Holstein, 21.05.1992 - 4 M 44/92
Zulässigkeit einer erneuten Anordnung des Sofortvollzugs nach Beschluss über die …
- VG Schwerin, 08.02.2016 - 4 B 4201/15
Fahrerlaubnisentziehung nach Trunkenheitsfahrt; Relevanz größeren Zeitablaufs; …
- OVG Nordrhein-Westfalen, 22.12.2003 - 16 B 1582/03
Bewohnerorientierter Aufwendungszuschuss für Investitionskosten vollstationärer …
- OVG Schleswig-Holstein, 25.06.2001 - 1 M 12/01
Fehlen des Rechtsschutzinteresses wegen einfacherer Zielrerreichung
- OVG Hamburg, 23.02.1994 - Bs VI 1/94
Vorliegen von abschließenden Regelungen im Ausländergesetz für die Rücknahme …
- VG Halle, 20.04.2022 - 5 B 32/22
- VG Schleswig, 21.08.2020 - 1 B 98/20
Tierschutzrecht und Tiergesundheitsrecht
- VG Magdeburg, 17.07.2020 - 3 B 158/20
Trinkwasserverschlechterung durch vorzeitige Maßnahmen im Vorfeld einer …
- VG Schwerin, 12.05.2014 - 3 B 115/14
Entziehung der Fahrerlaubnis nach alkoholbedingten Auffälligkeiten außerhalb des …
- OVG Schleswig-Holstein, 02.01.1995 - 4 M 117/94
Alkoholabhängigkeit; Abstinenz; Therapie
- VG Gera, 26.07.2023 - 4 E 473/23
Nutzungsuntersagung einer Arztpraxis in unterversorgtem Gebiet
- VG Schleswig, 15.02.2021 - 12 B 96/20
Recht der freien Berufe - Eignung als Ausbilder - Antrag auf Wiederherstellung …
- VG Magdeburg, 23.03.2015 - 3 B 853/14
Anforderungen einer ordnungsgemäßen Dokumentationvon ökologischer Produktion und …
- OVG Schleswig-Holstein, 26.07.1991 - 4 M 98/91
- VG Hannover, 14.06.2023 - 3 B 2960/23
Ausschluss; einstweiliger Rechtschutz; Ermessensfehler; Kindertagesstätte; …
- VG Schleswig, 10.11.2022 - 12 B 45/22
Aussetzung der Vollziehung der Versetzungsverfügung in den Ruhestand wegen …
- VG Würzburg, 05.09.2022 - W 4 S 22.1308
Wiederherstellung einer Gehwegfläche - Verstoß eines Bescheides gegen Treu und …
- VG Gera, 16.10.2014 - 3 E 903/14
Versagung der Erlaubnis zum Halten eines gefährlichen Hundes: Anforderungen an …
- VG Berlin, 12.06.2012 - 1 L 125.12
Begründungspflicht der Anordnung der sofortigen Vollziehung
- VG Halle, 08.08.2023 - 5 B 276/23
Verbot der Führung der Dienstgeschäfte nach Hitlergruß
- VG Halle, 09.06.2021 - 5 B 175/21
Verbot der Führung der Dienstgeschäfte gegenüber Hauptverwaltungsbeamten
- VG Schleswig, 05.02.2020 - 12 B 91/19
Aufschiebende Wirkung einer Klage eines Bundesbeamten gegen den Eintritt in den …
- VG Gera, 02.09.2019 - 5 E 1357/19
- OVG Niedersachsen, 31.07.1996 - 11 M 3046/96