Rechtsprechung
OLG Naumburg, 01.08.2005 - 12 W 78/05 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Mitwirkung am Zustandekommen eines Vergleichs unter dem Aspekt des Anfallens einer Gebühr; Grundlagen für die Entstehung einer Termingebühr; Termingebühr im schriftlichen Verfahren
- Judicialis
ZPO § 128 Abs. 2; ; ZPO § 278 Abs. 6; ; ZPO § 307 Abs. 2; ; ZPO § 495 a; ; RVG § 31 Abs. 1 Nr. 4; ; RVG § 33 Abs. 3; ; RVG § 33 Abs. 3 S. 1; ; RVG § 56 Abs. 2; ; RVG § 56 Abs. 2 S. 2
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
RVG -VV Nr. 3104; BRAGO § 31 Abs. 1 Nr. 4
Terminsgebühr für Mitwirkung des Rechtsanwalts an Vergleichsabschluss nach § 278 Abs. 6 ZPO ? - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Keine Terminsgebühr bei Vergleich im schriftlichen Verfahren
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
Verfahrensgang
- LG Halle, 13.04.2005 - 3 O 456/04
- OLG Naumburg, 01.08.2005 - 12 W 78/05
Papierfundstellen
- NJW 2006, 1984 (Ls.)
- NJW-RR 2006, 504
- MDR 2006, 897
- RVGreport 2005, 427
Wird zitiert von ... (7) Neu Zitiert selbst (2)
- BGH, 30.06.2004 - VI ZB 81/03
Entstehen einer Terminsgebühr bei schriftlichem Vertragsschluss
Auszug aus OLG Naumburg, 01.08.2005 - 12 W 78/05
Entgegen der vom Beschwerdeführer angeführten, auf den Wortlaut der Bestimmung gestützten Literaturmeinung hat der Bundesgerichtshof (Beschluss vom 30. Juni 2004, Az. VI ZB 81/03, zitiert nach juris) in einer noch zur Rechtslage vor Inkrafttreten des RVG ergangenen Entscheidung die Auffassung vertreten, eine solche Terminsgebühr falle weder nach alter Rechtslage gemäß § 31 Abs. 1 Nr. 4 BRAGO noch nach neuer Rechtslage aus Nr. 3104 der Anlage 1 zum RVG an. - OLG Nürnberg, 15.12.2004 - 3 W 4006/04
Zur Entstehung einer Terminsgebühr bei Abschluss eines Vergleiches gem. § 278 …
Auszug aus OLG Naumburg, 01.08.2005 - 12 W 78/05
Dieser Auffassung hat sich nachfolgend das Oberlandesgericht Nürnberg (Beschluss vom 15.12.2004, Az. 3 W 4006/04, veröffentlicht: OLGR Nürnberg 2005, 179) mit der weiteren Begründung angeschlossen, die Ausdehnung von Nr. 3401 der Anlage 1 zum RVG auch auf das Verfahren nach § 278 Abs. 6 ZPO widerspreche dem Kosteninteresse der Parteien.
- OLG Brandenburg, 31.08.2021 - 10 WF 2/21
Entstehung der Terminsgebühr im Sorgerechtsverfahren
Dieser Auffassung haben sich das OLG Düsseldorf (NJW-RR 2006, 1582) und das OLG Naumburg (NJW-RR 2006, 504) angeschlossen. - LAG Düsseldorf, 10.01.2006 - 16 Ta 668/05
Terminsgebühr im Falle des § 278 Abs. 6 ZPO
Sie entspricht darüber hinaus in vergleichbaren Fällen zwischenzeitlich der herrschenden Meinung in Literatur und Rechtsprechung (…vgl. Zöller/Greger, ZPO 25. Aufl., § 278 Rdn. 27;… Gerold/Schmidt u.a., a.a.O., Nr. 3104 VV Rdn. 54 und 58; Enders, JurBüro 2005, 295, 297; ders. JurBüro 2005, 561 ff.; Bonnen, MDR 2005, 1084; Henke, AnwBl 2006, 53; OLG Koblenz vom 29.04.2005, NJW 2005, 2162 = JurBüro 2005, 417; vom 03.05.2005, JurBüro 2005, 416; OLG Nürnberg vom 11.05.2005 - 5 W 512/05 - MDR 2006, 56; OLG Nürnberg vom 01.06.2005 - 1 W 692/05 - JurBüro 2005, 530; OLG Stuttgart vom 16.06.2005 - 8 W 180/05 - JurBüro 2006, 21; LG Regensburg vom 04.07.2005, JurBüro 2005, 593; OLG Thüringen vom 21.07.2005, JurBüro 2005, 529; OLG Koblenz vom 20.09.2005, JurBüro 2005, 648; KG vom 27.10.2005, AnwBl 2006, 73; a. A. LAG Berlin vom 27.07.2005 - 17 Ta (Kost) 6024/05 - [JURIS]; OLG Naumburg vom 01.08.2005, JurBüro 2006, 22). - LAG Hamburg, 16.08.2010 - 4 Ta 16/10
Terminsgebühr - privatschriftlicher Vergleich vor Klageeinreichung
Der Wortlaut dieser Vorschrift legt nach jetzt herrschender Ansicht, der auch die Beschwerdekammer folgt, die Auslegung näher, dass der dort angesprochene Abschluss eines schriftlichen Vergleichs für alle die Verfahren gilt, in denen eine mündliche Verhandlung vorgeschrieben ist (vgl. Hessisches Landesarbeitsgericht Beschluss vom 22.10.2007 - 13 Ta 400/07 - zitiert nach juris; BGH Beschluss vom 22. Februar 2007 -VII ZB 101/06- NJW-RR 2007, 1149; BGH vom 3. Juli 2006 -II ZB 31/05- NJW-RR 2006, 1507; BAG Beschluss vom 20. Juni 2006 - 3 AZB 78/05 - NZA 2005, 1060; Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein Beschluss vom 13. Januar 2006 - 2 Ta 2/06 - NZA-RR 2006, 268; Landesarbeitsgericht Düsseldorf Beschluss vom 10. Januar 2006 - 16 Ta 668/05 -LAGE § 278 ZPO 2002 Nr. 2; BGH 27. Oktober 2005 - III ZB 42/05 - NJW 2006, 157; anderer Auffassung: LAG Berlin Beschluss vom 27. Juli 2005 - 17 Ta (Kost) 6024/05 - zitiert nach juris; OLG Naumburg Beschluss vom 1. August 2005 - 12 W 78/05 - JurBüro 2006, 22 und OLG Nürnberg Beschluss vom 15. Dezember 2004 - 3 W 4006/04 MDR 2005, 599).
- OLG Köln, 11.01.2006 - 17 W 192/05
Terminsgebühr bei Vergleichsabschluss ohne mündliche Verhandlung
Sie wird vertreten vom BGH, Beschluss vom 30.6.2004 - VI ZB 81/03 - OLG Koblenz AGS 2005, 479; OLG Nürnberg AGS 2005, 144 = NJW-RR 2005, 655; AGS 2005, 483; OLG Saarbrücken AGS 2005, 485; LAG Berlin AGS 2005, 485; Hartmann, Kostengesetze, 35. Aufl., RVG Nr. 3104 VV Rn. 30). - LAG Sachsen, 26.10.2006 - 4 Ta 204/06
Kostenfestsetzung
Sie entspricht darüber hinaus in vergleichbaren Fällen zwischenzeitlich der herrschenden Meinung in Literatur und Rechtsprechung (…vgl. Zöller/Greger, ZPO, 25. Aufl., § 278 Rdn. 27;… Gerold/Schmidt u. a., a. a. O., Nr. 3104 VV Rdn. 54 und 58; Enders, JurBüro 2005, 295, 297; ders. JurBüro 2005, 561 ff.; Bonnen, MDR 2005, 1084; Henke, AnwBl 2006, 53; OLG Koblenz vom 29.04.2005, NJW 2005, 2162 = JurBüro 2005, 417; vom 03.05.2005, JurBüro 2005, 416; OLG Nürnberg vom 11.05.2005 - 5 W 512/05 - MDR 2006, 56; OLG Nürnberg vom 01.06.2005 - 1 W 692/05 - JurBüro 2005, 530; OLG Stuttgart vom 16.06.2005 - 8 W 180/05 - JurBüro 2006, 21; OLG Regensburg vom 04.07.2005, JurBüro 2005, 593; OLG Thüringen vom 21.07.2005, JurBüro 2005, 529; OLG Koblenz vom 20.09.2005, JurBüro 2005, 648; KG vom 27.10.2005, AnwBl 2006, 73; a. A. LAG Berlin vom 27.07.2005 - 17 Ta (Kost) 6024/05 - [JURIS]; OLG Naumburg vom 01.08.2005, JurBüro 2006, 22). - KG, 27.10.2005 - 27 W 65/05
Anwaltsgebühren: Terminsgebühr bei Abschluss eines schriftlichen Vergleichs
Nach anderer Meinung löst ein schriftlicher Vergleichsabschluss nach § 278 Abs. 6 ZPO eine Terminsgebühr nicht aus (vgl. BGH NJW 2004, 2311; OLG Nürnberg AnwBl. 2005, 222 sowie NJW-RR 2005, 655; OLG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 1.8. 2005 - 12 W 78/05 - zitiert bei Juris) bzw. nur dann, wenn er in einem Verfahren ohne vorgeschriebene mündliche Verhandlung zustande kommt (…Hartmann, Kostengesetze, 35. Aufl. Nr. 3104 VV-RVG Rdn 30). - AG Wittenberg, 10.07.2006 - 8 C 352/06 Viele Gericht - so auch das Oberlandesgericht Naumburg - gehen sogar noch weiter und lassen eine solche Terminsgebühr nicht einmal bei Abschluss eines Vergleiches nach § 278 Abs. VI ZPO entstehen (vgl. OLG Naumburg, Beschluss vom 01.08.2005, Geschäftsnummer: 12 W 78/05, veröffentlicht in NJW-RR 2006, Seite 504).
Rechtsprechung
OLG München, 31.08.2005 - 11 W 2045/05 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer
Vergütung eines Rechtsanwalts nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG); Anwaltshonorar; Entstehen einer Termingebühr bei einem schriftlichen Vergleich im einstweiligen Verfügungsverfahren ohne mündliche Verhandlung
- Anwaltsblatt
RVG-VV Nr. 3104 Anm. Abs. 1 Nr. 1 letzte Alternative
Terminsgebühr bei schriftlichem Vergleich - juris (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Augsburg, 17.06.2005 - 1 O 1306/05
- OLG München, 31.08.2005 - 11 W 2045/05
Papierfundstellen
- FamRZ 2006, 220 (Ls.)
- AnwBl 2006, 147
- RVGreport 2005, 427
Wird zitiert von ... (6)
- BGH, 07.05.2020 - V ZB 110/19
Abschluss eines außergerichtlichen schriftlichen Vergleichs als ausreichend für …
b) Nach anderer Ansicht ist im einstweiligen Verfügungsverfahren eine mündliche Verhandlung nicht "vorgeschrieben", weil das Gericht gemäß §§ 936, 922 ZPO ohne mündliche Verhandlung durch Beschluss entscheiden könne (OLG München, AGS 2005, 486;… Hartmann/Toussaint, Kostenrecht, 50. Aufl., RVG VV 3104 Rn. 40;… Gerold/Schmidt/Müller-Rabe, RVG, 24. Aufl., 3104 VV Rn. 72, anders aber Rn. 46). - BGH, 01.02.2007 - V ZB 110/06
Erfallen der Verfahrens- und der Terminsgebühr im Verfahren über die …
bb) Hier kommt eine Terminsgebühr schon deswegen nicht in Betracht, weil sie nicht entsteht, wenn eine mündliche Verhandlung nicht vorgeschrieben ist und das Gericht durch Beschluss entscheidet (vgl. OLG Frankfurt NJW-RR 2006, 1438; OLG Karlsruhe, Beschl. v. 29. September 2006, 16 WF 115/06, zitiert nach juris; OLG München AnwBl. 2006, 147). - OLG Brandenburg, 29.03.2017 - 15 WF 40/17
Rechtsanwaltsgebühren in Familiensachen: Terminsgebühr im Verfahren der …
Soweit in der Kommentarliteratur (…Gerold/Schmidt/Müller-Rabe, RVG, 22. Aufl., Rn. 43;… Riedel/Sußbauer/Alhmann, RVG, 10. Aufl., VV Nr. 3104, Rn. 8, jeweils auch zu der insoweit vergleichbaren Konstellation im zivilprozessualen Eilverfahren) und Rechtsprechung (OLG Köln, BeckRS 2016, 20660; OLG München, FamRZ 2006, 220) die Ansicht vertreten wird, dass es sich bei dem Verfahren der einstweiligen Anordnung nach §§ 49 ff. FamFG wie auch bei den Eilverfahren nach der ZPO um Verfahren handele, für die eine mündliche Verhandlung nicht vorgeschrieben sei, weil eine Entscheidung in jenen Verfahren zunächst auch ohne mündliche Verhandlung ergehen könne und erst nach deren Erlass auf Antrag (§ 54 Abs. 2 FamFG) bzw. auf Widerspruch (§ 924 Abs. 2 S. 2 ZPO) mündlich zu verhandeln sei, trägt dies weder dem einheitlichen Charakter des familienrechtlichen bzw. zivilrechtlichen Eilverfahrens Rechnung, noch entspricht sie dem Sinn und Zweck von Abs. 1 Nr. 1 der Anmerkung zu VV RVG Nr. 3104; sie steht auch im Widerspruch zur Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs.
- BGH, 28.02.2012 - XI ZB 15/11
Rechtsanwaltsvergütung: Anfall der Terminsgebühr im …
a) Eine Terminsgebühr nach Vorbemerkung 3 Abs. 3 Alt. 3 VV RVG entsteht nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (…Beschlüsse vom 1. Februar 2007 - V ZB 110/06, NJW 2007, 1461 Rn. 19 …und vom 15. März 2007 - V ZB 170/06, NJW 2007, 2644 Rn. 7; vgl. auch BGH…, Beschluss vom 13. Dezember 2011 - II ZB 4/11, juris Rn. 8; ferner OLG Frankfurt am Main NJW-RR 2006, 1438; OLG Karlsruhe, NJW-RR 2007, 503, 504; OLG München, AnwBl. 2006, 147;… Mayer in Mayer/Kroiß, RVG, 4. Aufl., Nr. 3104 VV Rn. 26) nicht, wenn für das betreffende Verfahren eine mündliche Verhandlung nicht vorgeschrieben ist und das Gericht durch Beschluss entscheidet. - LSG Nordrhein-Westfalen, 20.10.2008 - L 20 B 67/08
Grundsicherung für Arbeitssuchende
Somit ist es in einem einstweiligen Rechtsschutzverfahren ausgeschlossen, dass der Gebührentatbestand der Nr. 3106 Ziffer 1 VV RVG erfüllt ist (vgl. SG Lüneburg vom 10.05.2007, S 25 SF 23/07; SG Düsseldorf vom 05.12.2007, S 29 AS 131/06 ER; für Nr. 3104 Anmerkung Abs. 1 Nr. 1 VV: OLG München vom 31.08.2005, 11 W 2045/05; Gerold/Schmidt Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, 18. Auflage, 2008, Nr. 3104 VV, Rn. 14; Mayer-Kroiß, Rechtsanwaltsvergütungsgsetz, 2. Auflage, 2006, Nr. 3104 VV Rn. 10f. 18. Die Beschwerde war deshalb zurückzuweisen. - SG Duisburg, 12.03.2008 - S 10 AS 52/07
Erstattungsfähigkeit einer fiktiven Terminsgebühr bei Beendigung eines …
Somit ist es in einem einstweiligen Rechtsschutzverfahren ausgeschlossen, dass der Gebührentatbestand der Nr. 3106 Anmerkung Ziffer 1 VV RVG erfüllt ist (vgl. SG Lüneburg vom 10.05.2007 S 25 SF 23/07; SG Düsseldorf vom 05.12.2007 S 29 AS 131/06 ER; für Nr. 3104 Anmerkung Abs. 1 Nr. 1 VV: OLG München vom 31.08.2005 11 W 2045/05; Gerold/Schmidt Kommentar zum RVG Nr. 3104 VV Rn 14, 21, 22; Mayer-Kroiß Kommentar zum RVG Nr. 3104 VV Rn 10, 11, 18 Göttlich/Mümmler Terminsgebühr 5.10).