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   SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER   

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SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER (https://dejure.org/2012,11226)
SG Berlin, Entscheidung vom 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER (https://dejure.org/2012,11226)
SG Berlin, Entscheidung vom 14. Mai 2012 - S 124 AS 7164/12 ER (https://dejure.org/2012,11226)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • Sozialgerichtsbarkeit.de

    Grundsicherung für Arbeitsuchende

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Berlin

    § 7 Abs 1 S 2 Nr 2 SGB 2 vom 13.05.2011, § 2 Abs 2 Nr 1 FreizügG/EU 2004, § 5 FreizügG/EU 2004, Art 18 AEUV, Art 45 Abs 1 AEUV
    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Leistungsausschluss für ausländische Staatsangehörige bei Aufenthalt zur Arbeitsuche - Anwendbarkeit auf Unionsbürger - europarechtskonforme Auslegung - Gleichbehandlungsgrundsatz - Diskriminierungsverbot

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II an einen Spanier mit einer Bescheinigung gem. § 5 FreizügG/EU; Europarechtskonformität des § 7 Abs. 1 S. 2 SGB II; Anwendbarkeit der Regelung des § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 SGB II trotz des Gleichbehandlungsgebots des ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (33)Neu Zitiert selbst (15)

  • BSG, 19.10.2010 - B 14 AS 23/10 R

    In Deutschland lebender Franzose hat Anspruch auf Arbeitslosengeld II

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Der Antragsteller besitzt eine Bescheinigung gemäß § 5 FreizügG/EU (vgl. hierzu: Bundessozialgericht, Urteil vom 19.10.2010, Az. B 14 AS 23/10 R, Rz. 13, 14).

    Die Regelung des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II ist trotz des Gleichbehandlungsgebots des Art. 1 Europäisches Fürsorgeabkommen (EFA) vom 11.12.1953 (BGBl II 1956, S. 564) im vorliegenden Fall anwendbar (vgl. hierzu BSG, Urteil vom 19.10.2010, Az. B 14 AS 23/10 R, Rz. 21, 23, 33 ff).

    Der Regelbedarf nach § 20 SGB II als Bestandteil der Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts stellt ein im Falle der Bedürftigkeit gewährtes "Mittel für den Lebensbedarf" dar (vgl. BSG, Urteil vom 19.10.2010, Az. B 14 AS 23/10 R Rz. 33 m.w.N., insbesondere Urteil vom 31.10.2007, Az. - B 14/11b AS 5/07 R, Rz. 35, wo im Hinblick auf das SGB II von einer "steuerfinanzierten Fürsorgeleistung" die Rede ist; vgl auch BT-Drucks 15/1516, S. 56: "nachrangige Fürsorgeleistung").

  • EuGH, 15.09.2005 - C-258/04

    DIE BELGISCHE REGELUNG, NACH DER EIN STAATSANGEHÖRIGER EINES ANDEREN

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Nach dem genannten Urteil des EuGH vom 4.6.2009 fallen die Staatsangehörigen eines Mitgliedstaats, die in einem anderen Mitgliedstaat eine Beschäftigung suchen, in den Anwendungsbereich von Art. 39 EGV (jetzt: Art. 45 AEUV) und haben daher Anspruch auf die in Art. 39 Abs. 2 EGV vorgesehene Gleichbehandlung (EuGH, Urteil vom 15.9.2005, Az. C-258/04 -Ioannidis-).

    Wie der EuGH (unter Bezugnahme auf seine Urteile vom 23.3.2004 Az. C-138/02 - Collins - und vom 15.9.2005, Az. C-258/04 -Ioannidis-) ausführt, ist es angesichts der Einführung der Unionsbürgerschaft und der Auslegung, die das Recht der Unionsbürger auf Gleichbehandlung in der Rechtsprechung erfahren hat, nicht mehr möglich, vom Anwendungsbereich des Art. 39 Abs. 2 EGV eine finanzielle Leistung auszunehmen, die den Zugang zum Arbeitsmarkt eines Mitgliedstaats erleichtern soll.

  • EuGH, 23.03.2004 - C-138/02

    DER GERICHTSHOF PRÜFT, INWIEWEIT EINE NATIONALE REGELUNG DIE GEWÄHRUNG EINER

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Wie der EuGH (unter Bezugnahme auf seine Urteile vom 23.3.2004 Az. C-138/02 - Collins - und vom 15.9.2005, Az. C-258/04 -Ioannidis-) ausführt, ist es angesichts der Einführung der Unionsbürgerschaft und der Auslegung, die das Recht der Unionsbürger auf Gleichbehandlung in der Rechtsprechung erfahren hat, nicht mehr möglich, vom Anwendungsbereich des Art. 39 Abs. 2 EGV eine finanzielle Leistung auszunehmen, die den Zugang zum Arbeitsmarkt eines Mitgliedstaats erleichtern soll.

    Das Bestehen einer solchen Verbindung könne sich unter anderem aus der Feststellung ergeben, dass der Betroffene während eines angemessenen Zeitraums tatsächlich eine Beschäftigung in dem betreffenden Mitgliedstaat gesucht hat (vgl. EuGH Urteil vom 23.3.2004, Az. C 138/02 -Collins-).

  • EuGH, 04.06.2009 - C-22/08

    EIN ARBEITSUCHENDER, DER TATSÄCHLICHE VERBINDUNGEN MIT DEM ARBEITSMARKT EINES

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Nach ständiger Rechtsprechung des EuGH ist "Arbeitnehmer" im Sinne von Art. 45 AEUV ein Begriff des Unionsrechts, der nicht eng auszulegen ist; das wesentliche Merkmal des Arbeitsverhältnisses besteht darin, dass jemand während einer bestimmten Zeit für einen anderen nach dessen Weisung Leistungen erbringt, für die er als Gegenleistung eine Vergütung erhält (vgl. EuGH, Urteil vom 4.6.2009, Az. C-22/08 und 23/08) - Vatsouras und Koupatantze; Khan in Geiger/Khan/Kotzur, 1. Auflage 2010, EUV/AEUV Art. 45 AEUV Rz. 8).

    Es sei Sache der zuständigen nationalen Behörden und gegebenenfalls der innerstaatlichen Gerichte, nicht nur das Vorliegen einer tatsächlichen Verbindung mit dem Arbeitsmarkt festzustellen, sondern auch die grundlegenden Merkmale dieser Leistung zu prüfen, insbesondere ihren Zweck und die Voraussetzungen ihrer Gewährung (EuGH, Urteil vom 4.6.2009, Az. C-22/08 und 23/08 - Vatsouras und Koupatantze, Rz. 39 ff).

  • SG Dresden, 05.08.2011 - S 36 AS 3461/11

    Ausnahme aus dem Kreis der Berechtigten für Leistungen zur Sicherung des

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Die unterschiedliche Behandlung von deutschen Bürgern und Unionsbürgern könnte dadurch als gerechtfertigt angesehen werden, dass die Regelung des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II den sachlichen Zweck verfolgen könnte, sozialleistungsorientierte Wanderungsbewegungen zu vermeiden (so: SG Dresden, Beschluss vom 5.8.2011, Az. S 36 AS 3461/11 ER unter Bezugnahme auf LSG Hessen, Beschluss vom 3.4.2008, Az. L 9 AS 59/08 ER).
  • LSG Hessen, 03.04.2008 - L 9 AS 59/08

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Leistungsausschluss für Ausländer bei

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Die unterschiedliche Behandlung von deutschen Bürgern und Unionsbürgern könnte dadurch als gerechtfertigt angesehen werden, dass die Regelung des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II den sachlichen Zweck verfolgen könnte, sozialleistungsorientierte Wanderungsbewegungen zu vermeiden (so: SG Dresden, Beschluss vom 5.8.2011, Az. S 36 AS 3461/11 ER unter Bezugnahme auf LSG Hessen, Beschluss vom 3.4.2008, Az. L 9 AS 59/08 ER).
  • LSG Berlin-Brandenburg, 03.04.2012 - L 5 AS 2157/11

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Leistungsausschluss für ausländische

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Da aber die Bundesregierung gemäß Art. 16 lit b) EFA mit Wirkung ab dem 19.12.2011 einen entsprechenden Vorbehalt notifiziert hat (vgl. unter www.conventions.coe.int zu "Full List" - Vertrag Nr. 14; in deutscher Übersetzung: Bundesagentur für Arbeit, Geschäftsanweisung SGB II Nr. 8 vom 23.2.2012, www.arbeitsagentur.de), findet die Vorschrift des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II weiterhin Anwendung (vgl. Landessozialgericht Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 3.4.2012, Az. L 5 AS 2157/11 B ER, L 5 AS 2177/11 B PKH, in juris, und Beschluss vom 29.2.2012, Az. L 20 AS 2347/11 B ER, in juris).
  • LSG Berlin-Brandenburg, 29.02.2012 - L 20 AS 2347/11

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Leistungsausschluss für erwerbsfähige

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Da aber die Bundesregierung gemäß Art. 16 lit b) EFA mit Wirkung ab dem 19.12.2011 einen entsprechenden Vorbehalt notifiziert hat (vgl. unter www.conventions.coe.int zu "Full List" - Vertrag Nr. 14; in deutscher Übersetzung: Bundesagentur für Arbeit, Geschäftsanweisung SGB II Nr. 8 vom 23.2.2012, www.arbeitsagentur.de), findet die Vorschrift des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II weiterhin Anwendung (vgl. Landessozialgericht Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 3.4.2012, Az. L 5 AS 2157/11 B ER, L 5 AS 2177/11 B PKH, in juris, und Beschluss vom 29.2.2012, Az. L 20 AS 2347/11 B ER, in juris).
  • BVerfG, 18.12.1984 - 2 BvE 13/83

    Atomwaffenstationierung

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Das Bundesverfassungsgericht hat im Urteil vom 18.12.1984 (Az. 2 BvE 13/83; in BVerfGE 68, 1,80,83 ff; aA Jarass in Jarass/Pieroth, GG, 11. Auflage 2011, Art. 59 GG Rz. 10, 11 unter Bezugnahme auf die abweichende Meinung in BVerfGE 68, 1,127) entschieden, dass einseitige völkerrechtliche Willenserklärungen im Rahmen bestehender zwei- oder mehrseitiger Verträge grundsätzlich nicht einem derartigen Zustimmungserfordernis unterworfen sind.
  • BSG, 31.10.2007 - B 14 AS 30/07 R

    Arbeitslosengeld II - befristeter Zuschlag nach Arbeitslosengeldbezug -

    Auszug aus SG Berlin, 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12
    Das SGB II ist, so das Bundessozialgericht, - anders als bis zum 1.1.2005 die Arbeitslosenhilfe als Lohnersatzleistung- ein bedarfsabhängiges Leistungssystem (vgl. BSG, Urteil vom 31.10.2007, Az. B 14 AS 30/07 R, Rz. 19).
  • BSG, 31.10.2007 - B 14/11b AS 5/07 R

    Arbeitslosengeld II - befristeter Zuschlag nach Arbeitslosengeldbezug - mehrere

  • EuGH, 18.11.2008 - C-158/07

    Förster - Freizügigkeit - Studierender, der Angehöriger eines Mitgliedstaats ist

  • EuGH, 20.09.2001 - C-184/99

    STUDENTEN, DIE SICH IN EINEM ANDEREN MITGLIEDSTAAT AUFHALTEN, MÜSSEN UNTER

  • EuGH, 07.09.2004 - C-456/02

    Trojani - Freier Personenverkehr - Unionsbürgerschaft - Aufenthaltsrecht -

  • EuGH, 15.03.2005 - C-209/03

    DIE BEIHILFE ZUR DECKUNG DER UNTERHALTSKOSTEN VON STUDENTEN FÄLLT IN DEN

  • SG Berlin, 11.06.2012 - S 205 AS 11266/12

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Leistungsausschluss für ausländische

    Art. 16 b) Satz 2 EFA enthält keinerlei Frist, bis wann ein Vorbehalt erklärt werden muss (so auch SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER, Rn. 36, juris.) Auch im Übrigen ist nicht ersichtlich, dass die Rechtsvorschrift dann nicht mehr "neu" ist, wenn sie - wie hier - bereits vor einigen Jahren in Kraft getreten ist.

    Denn Art. 16 lit. b) Satz 2 EFA ist ersichtlich eine verdrängende Spezialvorschrift (LSG Berlin-Brandenburg, B. v. 9.05.2012 - L 19 AS 794/12 B ER; SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER, Rn. 32, juris).

    Die einseitige Vorbehaltserklärung der Bundesrepublik Deutschland kann aufgrund der mangelnden Beteiligung mehrerer Völkerrechtssubjektive nicht als "Vertrag" im Sinne des Art. 59 Abs. 2 Satz 1 GG qualifiziert werden (SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER, Rn. 36, juris).

    Die Ermächtigungsnorm ist als Rechtsgrundlage ausreichend, da sie alle wesentlichen Vorgaben enthält (SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER, Rn. 36, juris; a. A. SG Berlin, B. v. 25.04.2012 - S 55 AS 9238/12, Rn. 58, juris).

    bb) Der Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II verstößt nach wohl nahezu einhelliger Auffassung nicht gegen Art. 24 Abs. 2 Richtlinie 2004/38/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 über das Recht der Unionsbürger und ihrer Familienangehörigen, sich im Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten frei zu bewegen und aufzuhalten, zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1612/68 und zur Aufhebung der Richtlinien 64/221/EWG, 68/360/EWG, 72/194/EWG, 73/148/EWG, 75/34/EWG, 75/35/EWG, 90/364/EWG, 90/365/EWG und 93/96/EWG (vgl. nur EuGH, Urt. v. 4.09.2009 - verb. Rs. C-22/08 und C-23/08 - Vatsouras und Koupatantze, info also 2009, 217; SG Osnabrück, B. v. 19.10.2011 - S 16 AS 711/11 ER; SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER; SG Berlin, Urteil vom 16.12.2011 - S 26 AS 10021/08; LSG Berlin-Brandenburg, B. v. 29.02.2012 - L 20 AS 2347/11 B ER; LSG Berlin-Brandenburg, B. v. 05.03.2012 - L 29 AS 414/12 B ER; LSG Berlin-Brandenburg, B. v. 03.04.2012 - L 5 AS 2157/11 B ER).

    Umstritten ist, ob Art. 4 Verordnung (EG) Nr. 883/2004 auf besondere beitragsunabhängige Geldleistungen anzuwenden ist (ablehnend SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER; Rn. 56, juris; Otting, in: Hauck/Noftz, Grundwerk V/10, Art. 4 Verordnung (EG) Nr. 883/2004 Rn. 9f.; wohl auch Utz, aaO, Art. 4 Verordnung (EG) Nr. 883/2004 Rn. 1, 7; wohl auch Eichenhofer, in: Fuchs, Europäisches Sozialrecht, 5. Aufl. Art. 4 Verordnung (EG) Nr. 883/2004 Rn. 1,4; bejahend SG Berlin, B. v. 8.05.2012 - S 91 AS 8804/12 ER; Rn. 10ff, juris; Schreiber aaO, Art. 75 Rn. 35; Valgolio, in: Hauck/Noftz, SGB II, 43. EL I/12, § 7 Rn. 145; unklar Dern, in: Schreiber/Wunder/Dern, aaO, Art. 4 Rn. 3).

    Arbeitssuchende sind noch keine Arbeitnehmer, obwohl ihnen das Primär- und Sekundärrecht gewisse Rechte einräumt (SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER, Rn. 42, juris, mwN).

    ee) In Rechtsprechung und Literatur ist äußerst umstritten, ob der Leistungsausschluss gegen das allgemeine Diskriminierungsverbot des Art. 18 AEUV in Verbindung mit dem Recht der Unionsbürger, sich im Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten frei zu bewegen und aufzuhalten (Art. 21 Abs. 1 AUEV), vereinbar ist (statt vieler vgl. zuletzt nur LSG Niedersachsen-Bremen, B. v. 23.05.2012 - L 9 AS 47/12 B ER, juris; SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER; SG Osnabrück, B v. 19.10.2011 - S 16 AS 711/11 ER; sowie bereits LSG Hessen, B. v. 3.4.2008 - L 9 AS 59/08 ER).

  • LSG Rheinland-Pfalz, 21.08.2012 - L 3 AS 250/12

    Luxemburger auf Arbeitsuche erhält Hartz IV

    Der Antragsteller ist nach dieser Vorschrift deutschen Staatsangehörigen nur gleichgestellt, soweit es um die Anwendung von Rechtsvorschriften zu den Zweigen der sozialen Sicherheit nach Art. 3 Abs. 1 VO 883/2004 geht (im Ergebnis ebenso SG Berlin, Beschluss vom 11.06.2012 - S 205 AS 11266/12 ER - zit nach Juris, sich zu Unrecht berufend auf Utz in Beck´scher Online-Kommentar Sozialrecht, VO [EG] 883/2004, Art. 4 Rn 1 und 7; SG Berlin, Beschluss vom 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER; mit anderer Begründung im Hinblick auf einen vermeintlichen Widerspruch zwischen Art. 4 VO 883/2004 und Art. 24 Abs. 2 Richtlinie 2004/38/EG LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 29.02.2012 - L 20 AS 2347/11 B ER - LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 16.05.2012 - L 3 AS 1477/11 - Rn 71 alle zit nach Juris; aA ohne nähere Begründung Valgolio in Hauck/Noftz, SGB II, K § 7 Rn 145; ebenso im Hinblick auf den weiten persönlichen Geltungsbereich der VO 883/2004 LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 30.09.2011 - L 14 AS 1148/11 B ER - offen gelassen von LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 23.05.2012 - L 25 AS 837/12 B ER -, LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 24.10.2011 - L 12 AS 3938/11 ER-B -).

    Insbesondere wird die Frage, ob es sich bei den Regelungen des SGB II deswegen um "neue" Vorschriften in diesem Sinne handelt, weil sie zu einem Zeitpunkt in Kraft getreten sind, als das EFA bereits galt (so SG Berlin, Beschlüsse vom 11.06.2012 - S 205 AS 11266/12 ER - und vom 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER - zit nach Juris), kontrovers diskutiert.

  • SG Nürnberg, 04.07.2012 - S 10 AS 494/12

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Leistungsausschluss für Ausländer bei

    Zudem stützt sich der Vorbehalt selbst unmittelbar auf das EFA, welches durch ein Zustimmungsgesetz gebilligt worden ist (s.a. SG Berlin v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER, wonach der Gesetzgeber damit im Voraus sein Einverständnis zu entsprechenden Vorbehalten erklärt hat).

    Dass das Gesetz bereits am 01.01.2005 in Kraft trat, ist jedoch ohne Bedeutung, da für die Mitteilung neuer Vorschriften und die Erklärung von Vorbehalten keine Fristen im EFA vorgesehen sind (so auch SG Berlin v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER; anders SG Düsseldorf v. 26.04.2012 - S 10 AS 1258/12 ER, das insoweit in dem nachträglichen Vorbehalt eine "verdeckte Teilkündigung" nach Art. 24 EFA sieht).

    Der geforderte sachliche Grund besteht darin sozialleistungsorientierte Wanderungsbewegungen zu vermeiden (s.a. LSG Hessen B.v. 03.04.2008 - L 9 AS 59/08 B ER; SG Reutlingen, U.v. 29.04.2008 - S 2 AS 2952/07; SG Dresden B. v. 05.08.2011 - S36 AS 3461/11 ER unter Verweis auf die Entscheidungen des EuGH vom 07.09.2004 - C-456/02 - Trojani - und 15.09.2005 C-258/04 - Ioannidis, wonach es ein legitimes Anliegen des Gesetzgebers wäre, sich einer tatsächlichen Beziehung zwischen demjenigen, der Sozialleistungen beantragt, den betroffenen räumlichen Arbeitsmarkt vergewissern zu wollen; zweifelnd: SG Berlin, B. v. 14.05.2012 - S. 124 AS 7164/12 ER ).

    Ihr Ziel ist somit die Sicherung der eigenen Existenz und nicht die Eingliederung in den Arbeitsmarkt (SG Berlin v. 14.05.2012 - S 124 AS 7164/12 ER).

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