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   SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10   

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SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 (https://dejure.org/2013,30165)
SG Dresden, Entscheidung vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 (https://dejure.org/2013,30165)
SG Dresden, Entscheidung vom 10. September 2013 - S 49 AS 8234/10 (https://dejure.org/2013,30165)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Sozialgerichtsbarkeit.de

    Grundsicherung für Arbeitsuchende

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Angemessenheit der Heizkosten nach dem SGB II; Verfassungsnäßigkeit der Bestimmung der Angemessenheit der Kosten der Unterkunft und Heizung nach dem SGB II

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (66)

  • BSG, 20.12.2011 - B 4 AS 19/11 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten - schlüssiges Konzept

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Der Begriff der "Angemessenheit" unterliegt als unbestimmter Rechtsbegriff der uneingeschränkten richterlichen Kontrolle (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 12); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 20); vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R - juris (Rn. 13), vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 86/09 R -, juris (Rn. 12); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 14); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); und vom 14. Februar 2013 - B 14 AS 61/12 R -, juris (Rn. 16)).

    Zur Festlegung der angemessenen Wohnfläche ist auf die Wohnraumgrößen für Wohnberechtigte im sozialen Mietwohnungsbau abzustellen (BSG Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 19. März 2008 - B 11b AS 41/06 R -, juris (Rn. 23); und - B 11b AS 43/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 12); vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 17); und - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Maßgeblich sind die im streitigen Zeitraum gültigen Bestimmungen (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 70/08 R -, juris (Rn. 14); vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 86/09 R -, juris (Rn. 18); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18); und vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 16)).

    Daneben kommt es aber nicht darauf an, ob diese Bestimmungen ihrerseits Rechtssatzqualität aufweisen; auch verwaltungsinterne Vorschriften können genügen (BSG, Urteile vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 16); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); und vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 17); a.A. SG Dresden, Urteil vom 19. November 2012 - S 12 AS 6703/10 -, S. 11).

    (1) Innerhalb des Vergleichsraumes sind jene Kosten der Unterkunft als angemessen anzusehen, welche nach Maßgabe der Produkttheorie auf diesem Wohnungsmarkt für eine Wohnung einfachen Standards aufzuwenden sind; die Wohnung muss hinsichtlich ihrer Ausstattung, Lage und Bausubstanz einfachen und grundlegenden Bedürfnissen genügen (BSGE 97, 231; 97, 254; BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 14); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 19); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, (juris Rn. 20)).

    Das Konzept muss dabei mindestens die folgenden Voraussetzungen erfüllen (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 19); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 26); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 25); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 20)): * Die Datenerhebung darf ausschließlich in dem genau eingegrenzten und muss über den gesamten Vergleichsraum erfolgen (keine Ghettobildung), * es bedarf einer nachvollziehbaren Definition des Gegenstandes der Beobachtung, z.B. welche Art von Wohnungen - Differenzierung nach Standard der Wohnungen, Brutto- und Nettomiete (Vergleichbarkeit), Differenzierung nach Wohnungsgröße, * Angaben über den Beobachtungszeitraum, * Festlegung der Art und Weise der Datenerhebung (Erkenntnisquellen, zB Mietspiegel), * Repräsentativität des Umfangs der eingezogenen Daten, * Validität der Datenerhebung, * Einhaltung anerkannter mathematisch-statistischer Grundsätze der Datenauswertung und * Angaben über die gezogenen Schlüsse (zB Spannoberwert oder Kappungsgrenze).

    Da bei der Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels die Repräsentativität der Stichprobe durch die Annahme der Chance gleicher Wahrscheinlichkeit der Abbildung der im Detail unbekannten Realität der Grundgesamtheit des Gesamtwohnungsbestandes fingiert wird und eine umfassende verfahrensrechtliche Absicherung durch die beteiligten Interessengruppen stattfindet, ist die Repräsentativität und Validität der Datenerhebung auch im Rahmen des schlüssigen Konzepts regelmäßig als ausreichend anzusehen (BSG, Urteil vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 24)).

    Grundsätzlich ist eine solche Inflationierung rechtlich nicht geboten, weil auch die nicht inflationierten Werte als hinreichend valide anzusehen sein würden (BSG, Urteil vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 24)).

    (1) Entscheidet der Grundsicherungsträger ohne schlüssiges Konzept, ist er im Rahmen seiner prozessualen Mitwirkungspflicht nach § 103 Satz 1 Halbsatz 2 SGG gehalten, dem Gericht eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage zu verschaffen und hat eine unterbliebene Datenerhebung und -aufbereitung nachzuholen (BSG, Urteile vom 2. Juli 2009 - B 14 AS 33/08 R -, juris (Rn 22); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 26); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 22); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 50/09 R -, juris (Rn. 27); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 21)).

    Wenn weiteres Datenmaterial vom Grundsicherungsträger nicht bereit gestellt wird oder werden kann, ist vor einem gegebenenfalls erforderlichem Rückgriff auf die Wohngeldtabelle unter Hinnahme von gewissen möglicherweise begünstigenden Spannbreiten zur Sicherstellung des Existenzminimums des Leistungsberechtigen im Bereich der Kosten der Unterkunft die Heranziehung der Daten eines qualifizierten Mietspiegels vorrangig zu prüfen (BSG, Urteil vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 25)).

    Die einzelnen Mietspiegelfelder mit ihren Mietpreisen pro Quadratmeter haben insofern je nach der Anzahl von Wohnungen, die in diesem Tabellenfeld tatsächlich im Vergleichsraum vertreten sind, eine unterschiedliche Aussagekraft für den Gesamtwohnungsmarkt der mietspiegelrelevanten Wohnungen im Vergleichsraum (BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn 30); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 26)).

    Wegen der nur abstrakten, vom Einzelfall und den konkreten Umständen im Vergleichsraum losgelösten Begrenzung ist zur Bestimmung der angemessenen Nettokaltmiete zuzüglich der kalten Betriebskosten bei § 8 WoGG auf den jeweiligen Höchstbetrag der Tabelle, also die rechte Spalte, zurückzugreifen und ein "Sicherheitszuschlag" einzubeziehen (BSG, Urteile vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 50/09 R -, juris (Rn 27); vom 20. August 2009 - B 14 AS 65/08 R -, juris (Rn 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 15/09 R -, juris (Rn. 20); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 21)).

    In diesem Fall lässt sich dem Mietspiegel aber nicht mehr mit hinreichender Zuverlässigkeit entnehmen, dass solche Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt verfügbar sind (BSG, Urteil vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R -, juris (Rn. 26)), während sonst, wenn dem Mietspiegel Aussagen zur Häufigkeit von Wohnungen mit angemessenem Quadratmeterpreis entnommen werden können, davon ausgegangen werden kann, dass es in ausreichendem Maße Wohnungen zu der abstrakt angemessenen Leistung für die Unterkunft gibt (BSG, Urteil vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R -, juris (Rn. 30)), zumindest wenn der Grenzwert den Median für Wohnungen normaler Wohnlagen mit Ausnahme einer Baualtersklasse nicht unterschreitet (BSG, Urteil vom 20. Dezember 2012 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 28)).

    Zudem hat das Bundessozialgericht ausgeführt, dass der Mietspiegel gerade wegen der Einbeziehung von Interessen der Mieter wie der Vermieter bei seinem Zustandekommen besonderes Vertrauen genießt (BSG, Urteil vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 24)).

  • BSG, 17.12.2009 - B 4 AS 27/09 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Angemessenheitsgrenze -

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Der Begriff der "Angemessenheit" unterliegt als unbestimmter Rechtsbegriff der uneingeschränkten richterlichen Kontrolle (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 12); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 20); vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R - juris (Rn. 13), vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 86/09 R -, juris (Rn. 12); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 14); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); und vom 14. Februar 2013 - B 14 AS 61/12 R -, juris (Rn. 16)).

    Die abstrakte Angemessenheit von Unterkunftskosten, die sich in der abstrakt angemessenen Referenzmiete ausdrückt, ist unter Zugrundelegung der sog. Produkttheorie in einem mehrstufigen Verfahren zu bestimmen (stRspr, BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 10/06 R -, juris (Rn. 24); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 16); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 21); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 27)): Zunächst ist die angemessene Wohnungsgröße zu ermitteln.

    Zur Festlegung der angemessenen Wohnfläche ist auf die Wohnraumgrößen für Wohnberechtigte im sozialen Mietwohnungsbau abzustellen (BSG Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 19. März 2008 - B 11b AS 41/06 R -, juris (Rn. 23); und - B 11b AS 43/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 12); vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 17); und - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Daneben kommt es aber nicht darauf an, ob diese Bestimmungen ihrerseits Rechtssatzqualität aufweisen; auch verwaltungsinterne Vorschriften können genügen (BSG, Urteile vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 16); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); und vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 17); a.A. SG Dresden, Urteil vom 19. November 2012 - S 12 AS 6703/10 -, S. 11).

    Zur Bestimmung des Vergleichsraums, der den örtlichen Maßstab für vergleichbare Wohnverhältnisse bildet, sind ausgehend vom Wohnort des Leistungsberechtigten diejenigen ausreichend großen Räume (nicht bloße Orts- oder Stadtteile) der Wohnbebauung zugrunde zu legen, die auf Grund ihrer räumlichen Nähe zueinander, ihrer Infrastruktur und insbesondere ihrer verkehrstechnischen Verbundenheit einen insgesamt betrachtet homogenen Lebens- und Wohnbereich bilden (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 21); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 16); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R - juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 25); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 19)).

    Dies ist, jedenfalls für einen im großstädtischen Bereich wohnenden Leistungsberechtigten, das gesamte Gebiet der Stadt (Vergleichsraum Stadtgebiet München BSG, Urteil vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 22); Stadtgebiet Essen, BSG, Urteil vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 18); Stadtgebiet Zweibrücken, BSG, Urteil vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26); Stadtgebiet Berlin, BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 24)).

    Grundsätzlich ist der Wohnungsmarkt als Gesamtmarkt zu betrachten (zur Relevanz des Wohnungsmarktes BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 10/06 R -, juris (Rn. 24); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 16); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 21); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 27)), nicht jedoch, wie es das I.-Gutachten unternimmt, ein Teilmarkt von Leistungsbeziehern.

    Schlüssig ist das Konzept des Grundsicherungsträgers, wenn der Ersteller planmäßig vorgegangen ist im Sinne der systematischen Ermittlung und Bewertung genereller, wenngleich orts- und zeitbedingter Tatsachen im maßgeblichen Vergleichsraum sowie für sämtliche Anwendungsfälle und nicht nur punktuell im Einzelfall (BSG, Urteile vom 18.6.2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 7); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 19), und vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 26)).

    Das Konzept muss dabei mindestens die folgenden Voraussetzungen erfüllen (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 19); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 26); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 25); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 20)): * Die Datenerhebung darf ausschließlich in dem genau eingegrenzten und muss über den gesamten Vergleichsraum erfolgen (keine Ghettobildung), * es bedarf einer nachvollziehbaren Definition des Gegenstandes der Beobachtung, z.B. welche Art von Wohnungen - Differenzierung nach Standard der Wohnungen, Brutto- und Nettomiete (Vergleichbarkeit), Differenzierung nach Wohnungsgröße, * Angaben über den Beobachtungszeitraum, * Festlegung der Art und Weise der Datenerhebung (Erkenntnisquellen, zB Mietspiegel), * Repräsentativität des Umfangs der eingezogenen Daten, * Validität der Datenerhebung, * Einhaltung anerkannter mathematisch-statistischer Grundsätze der Datenauswertung und * Angaben über die gezogenen Schlüsse (zB Spannoberwert oder Kappungsgrenze).

    Qualifizierte und auch einfache Mietspiegel können Grundlage der Bestimmung der Referenzmiete nach § 22 Abs. 1 SGB II sein (BSG, Urteile vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 27); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 22, 26); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 29)).

    Soweit es den qualifizierten Mietspiegel (SächsLSG, Beschluss vom 29.05.2012 - L 7 AS 24/12 B ER -, juris (Rn. 44); vgl. auch BSG, Urteil vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 28)), die kommunale Bürgerumfrage, den Mikrozensus, den Verbraucherpreisindex sowie die Arbeitslosenstatistik anbelangt, ist die Repräsentativität der Daten insgesamt gesichert, beim Mietspiegel auch hinsichtlich der einzelnen Tabellenfelder.

    Hinreichend valide sind die Daten des qualifizierten Mietspiegels (SächsLSG, Beschluss vom 29. Mai 2012 - L 7 AS 24/12 B ER -, juris (Rn. 44); vgl. auch BSG, Urteil vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 28)).

    Dies ist jedoch nicht der Fall, soweit rechtliche und andere Aspekte in die Auswertung einfließen, denn diese führen hier nicht dazu, dass der Mietmarkt korrekt wiedergegeben wird (vgl. zur Vergabe sog. Plus- und Minuspunkten zum Ausgleich von "Unschärfen" des Mietspiegels hinsichtlich der Wohnungsgröße, BSG, Urteil vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 28)).

    (1) Entscheidet der Grundsicherungsträger ohne schlüssiges Konzept, ist er im Rahmen seiner prozessualen Mitwirkungspflicht nach § 103 Satz 1 Halbsatz 2 SGG gehalten, dem Gericht eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage zu verschaffen und hat eine unterbliebene Datenerhebung und -aufbereitung nachzuholen (BSG, Urteile vom 2. Juli 2009 - B 14 AS 33/08 R -, juris (Rn 22); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 26); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 22); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 50/09 R -, juris (Rn. 27); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 21)).

  • BSG, 18.02.2010 - B 14 AS 73/08 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten - Wohnflächengrenze -

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Übersteigen die tatsächlich aufzubringenden Wohnkosten die abstrakt ermittelte Referenzmiete, ist zu überprüfen, ob eine Wohnung, die den abstrakten Kriterien entspricht, für den Leistungsberechtigten auf dem Mietmarkt tatsächlich verfügbar und konkret anmietbar ist, es ihm also konkret möglich ist, die Kosten für die Unterkunft auf das abstrakt angemessene Maß zu senken (BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris; 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 7); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21)).

    Die abstrakte Angemessenheit von Unterkunftskosten, die sich in der abstrakt angemessenen Referenzmiete ausdrückt, ist unter Zugrundelegung der sog. Produkttheorie in einem mehrstufigen Verfahren zu bestimmen (stRspr, BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 10/06 R -, juris (Rn. 24); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 16); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 21); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 27)): Zunächst ist die angemessene Wohnungsgröße zu ermitteln.

    Zur Festlegung der angemessenen Wohnfläche ist auf die Wohnraumgrößen für Wohnberechtigte im sozialen Mietwohnungsbau abzustellen (BSG Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 19. März 2008 - B 11b AS 41/06 R -, juris (Rn. 23); und - B 11b AS 43/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 12); vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 17); und - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Dabei handelt es sich um die Werte, die die Länder aufgrund von § 10 Wohnraumförderungsgesetz vom 13. September 2001 (BGBl I 2379) bzw. zu der vorherigen Vorschrift des § 5 Abs. 2 Wohnungsbindungsgesetz festgelegt hatten (BSG, Urteil vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris; vom 22. September 2009 - B 4 AS 70/08 R -, juris (Rn. 14); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); und vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Zur Bestimmung des Vergleichsraums, der den örtlichen Maßstab für vergleichbare Wohnverhältnisse bildet, sind ausgehend vom Wohnort des Leistungsberechtigten diejenigen ausreichend großen Räume (nicht bloße Orts- oder Stadtteile) der Wohnbebauung zugrunde zu legen, die auf Grund ihrer räumlichen Nähe zueinander, ihrer Infrastruktur und insbesondere ihrer verkehrstechnischen Verbundenheit einen insgesamt betrachtet homogenen Lebens- und Wohnbereich bilden (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 21); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 16); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R - juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 25); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 19)).

    Dies ist, jedenfalls für einen im großstädtischen Bereich wohnenden Leistungsberechtigten, das gesamte Gebiet der Stadt (Vergleichsraum Stadtgebiet München BSG, Urteil vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 22); Stadtgebiet Essen, BSG, Urteil vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 18); Stadtgebiet Zweibrücken, BSG, Urteil vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26); Stadtgebiet Berlin, BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 24)).

    Für Zeiträume bis November 2010 existiert kein schlüssiges Konzept zur Ermittlung der angemessenen Quadratmetermiete, weil der Stadtratsbeschluss nicht nach der Größe der Wohnungen differenziert hat (vgl. BSG, Urteile vom 20. August 2009 - B 14 AS 65/08 R -, juris (Rn. 18); und - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 20); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 27)).

    Grundsätzlich ist der Wohnungsmarkt als Gesamtmarkt zu betrachten (zur Relevanz des Wohnungsmarktes BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 10/06 R -, juris (Rn. 24); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 16); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 21); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 27)), nicht jedoch, wie es das I.-Gutachten unternimmt, ein Teilmarkt von Leistungsbeziehern.

    Die Ermittlung des Quadratmetermietpreises für Wohnraum als der regionalen Angemessenheitsgrenze muss auf Grundlage eines überprüfbaren "schlüssigen Konzepts" erfolgen, das hinreichende Gewähr dafür bietet, dass die aktuellen Verhältnisse des örtlichen Mietwohnungsmarktes wiedergegeben werden (BSG, Urteile vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)).

    Die Faktoren, die das Produkt Mietpreis bestimmen, müssen in die Auswertung eingeflossen sein (BSG, Urteil vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)).

    Das schlüssige Konzept muss nach Wohnungsgrößen differenzieren (BSG, Urteile vom 20. August 2009 - B 14 AS 65/08 R -, juris (Rn. 18); und - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 20); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 27)).

    Wichtig ist, dass das Konzept, eine hinreichende Gewähr dafür bietet, dass die aktuellen Verhältnisse des örtlichen Mietwohnungsmarktes wiedergegeben werden (BSG, Urteile vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17) vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)) und das Ergebnis überprüfbar ist.

  • BSG, 22.09.2009 - B 4 AS 18/09 R

    Anspruch auf Arbeitslosengeld II; Leistungen für Kosten der Unterkunft und

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Vielmehr sind auf Grund des allgemeinen Gleichheitssatzes (Art. 3 Abs. 1 GG) und der aus dem Rechtsstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 3 GG) abzuleitenden Erfordernisse an die Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit des Verwaltungshandelns weitere Konkretisierungen erforderlich (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 12) [nach juris zitierte Entscheidungen von Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit können regelmäßig auch kostenfrei unter www.sozialgerichtsbarkeit.de abgerufen werden]; und vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 15/09 R -, juris (Rn. 15)).

    Zur Bestimmung des Vergleichsraums, der den örtlichen Maßstab für vergleichbare Wohnverhältnisse bildet, sind ausgehend vom Wohnort des Leistungsberechtigten diejenigen ausreichend großen Räume (nicht bloße Orts- oder Stadtteile) der Wohnbebauung zugrunde zu legen, die auf Grund ihrer räumlichen Nähe zueinander, ihrer Infrastruktur und insbesondere ihrer verkehrstechnischen Verbundenheit einen insgesamt betrachtet homogenen Lebens- und Wohnbereich bilden (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 21); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 16); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R - juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 25); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 19)).

    So wie die Angemessenheitsgrenze nicht ins Belieben der Verwaltung gestellt ist, weil der allgemeine Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG) und das Rechtsstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 3 GG) Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit des Verwaltungshandelns auch mit Blick auf die Kosten der Unterkunft verlangen (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 12); und vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 15/09 R -, juris (Rn. 15)), kann die Bestimmung dieser Grenze nicht der chaotischen Entwicklung selektiver Teilmärkte überlassen werden.

    Daher ist die Angemessenheit der Unterkunftskosten für den Betroffenen nicht mehr in der aufgrund des Gleichheitssatzes und des Rechtsstaatsprinzips erforderlichen Weise (vgl. hierzu BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 12); und vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 15/09 R -, juris (Rn. 15)) vorhersehbar.

    (1) Die angemessene Miete ergibt sich als Produkt aus dem Quadratmeterpreis für Wohnungen einfachen Standards und der dem Leistungsberechtigten zugestandenen Quadratmeterzahl (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 17); und vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R -, juris (Rn. 15)).

    Die Ermittlung des Quadratmetermietpreises für Wohnraum als der regionalen Angemessenheitsgrenze muss auf Grundlage eines überprüfbaren "schlüssigen Konzepts" erfolgen, das hinreichende Gewähr dafür bietet, dass die aktuellen Verhältnisse des örtlichen Mietwohnungsmarktes wiedergegeben werden (BSG, Urteile vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)).

    Schlüssig ist das Konzept des Grundsicherungsträgers, wenn der Ersteller planmäßig vorgegangen ist im Sinne der systematischen Ermittlung und Bewertung genereller, wenngleich orts- und zeitbedingter Tatsachen im maßgeblichen Vergleichsraum sowie für sämtliche Anwendungsfälle und nicht nur punktuell im Einzelfall (BSG, Urteile vom 18.6.2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 7); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 19), und vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 26)).

    Das Konzept muss dabei mindestens die folgenden Voraussetzungen erfüllen (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 19); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 26); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 25); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 20)): * Die Datenerhebung darf ausschließlich in dem genau eingegrenzten und muss über den gesamten Vergleichsraum erfolgen (keine Ghettobildung), * es bedarf einer nachvollziehbaren Definition des Gegenstandes der Beobachtung, z.B. welche Art von Wohnungen - Differenzierung nach Standard der Wohnungen, Brutto- und Nettomiete (Vergleichbarkeit), Differenzierung nach Wohnungsgröße, * Angaben über den Beobachtungszeitraum, * Festlegung der Art und Weise der Datenerhebung (Erkenntnisquellen, zB Mietspiegel), * Repräsentativität des Umfangs der eingezogenen Daten, * Validität der Datenerhebung, * Einhaltung anerkannter mathematisch-statistischer Grundsätze der Datenauswertung und * Angaben über die gezogenen Schlüsse (zB Spannoberwert oder Kappungsgrenze).

    (1) Entscheidet der Grundsicherungsträger ohne schlüssiges Konzept, ist er im Rahmen seiner prozessualen Mitwirkungspflicht nach § 103 Satz 1 Halbsatz 2 SGG gehalten, dem Gericht eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage zu verschaffen und hat eine unterbliebene Datenerhebung und -aufbereitung nachzuholen (BSG, Urteile vom 2. Juli 2009 - B 14 AS 33/08 R -, juris (Rn 22); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 26); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 22); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 50/09 R -, juris (Rn. 27); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 21)).

    Wichtig ist, dass das Konzept, eine hinreichende Gewähr dafür bietet, dass die aktuellen Verhältnisse des örtlichen Mietwohnungsmarktes wiedergegeben werden (BSG, Urteile vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17) vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)) und das Ergebnis überprüfbar ist.

  • BSG, 16.05.2012 - B 4 AS 109/11 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Der Begriff der "Angemessenheit" unterliegt als unbestimmter Rechtsbegriff der uneingeschränkten richterlichen Kontrolle (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 12); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 20); vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R - juris (Rn. 13), vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 86/09 R -, juris (Rn. 12); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 14); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); und vom 14. Februar 2013 - B 14 AS 61/12 R -, juris (Rn. 16)).

    Die abstrakte Angemessenheit von Unterkunftskosten, die sich in der abstrakt angemessenen Referenzmiete ausdrückt, ist unter Zugrundelegung der sog. Produkttheorie in einem mehrstufigen Verfahren zu bestimmen (stRspr, BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 10/06 R -, juris (Rn. 24); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 16); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 21); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 27)): Zunächst ist die angemessene Wohnungsgröße zu ermitteln.

    Zur Festlegung der angemessenen Wohnfläche ist auf die Wohnraumgrößen für Wohnberechtigte im sozialen Mietwohnungsbau abzustellen (BSG Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 19. März 2008 - B 11b AS 41/06 R -, juris (Rn. 23); und - B 11b AS 43/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 12); vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 17); und - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Dabei handelt es sich um die Werte, die die Länder aufgrund von § 10 Wohnraumförderungsgesetz vom 13. September 2001 (BGBl I 2379) bzw. zu der vorherigen Vorschrift des § 5 Abs. 2 Wohnungsbindungsgesetz festgelegt hatten (BSG, Urteil vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris; vom 22. September 2009 - B 4 AS 70/08 R -, juris (Rn. 14); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); und vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Dies rechtfertigt sich vor allem aus Gründen der Rechtssicherheit und der Praktikabilität, zumal Leistungsberechtigte nach dem SGB II zumindest Teil der Zielgruppe der sozialen Wohnraumförderung sind (BSG, Urteile vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 86/09 R -, juris (Rn. 18); und vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 20)).

    Maßgeblich sind die im streitigen Zeitraum gültigen Bestimmungen (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 70/08 R -, juris (Rn. 14); vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 86/09 R -, juris (Rn. 18); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18); und vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 16)).

    Dass der mit der Angemessenheitsprüfung verbundene Zweck im Rahmen des § 22 SGB II mit den Zwecken des sozialen Wohnungsbaus nicht übereinstimmt, wird durch den Rückgriff auf die von den Ländern erlassenen Vorschriften zum sozialen Wohnungsbau ohnehin bewusst in Kauf genommen (BSG, Urteil vom 22. September 2009 - B 4 AS 70/08 R -, juris (Rn. 15)); die Heranziehung anderweitiger Verwaltungsregelungen zur Bestimmung der Wohnfläche ist nur dann vertretbar, wenn aktuelle Verwaltungsvorschriften zu § 10 WoFG nicht existieren (BSG, Urteil vom 22. September 2009 - B 4 AS 70/08 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 19)).

    Auf individuelle Umstände des Betroffenen kommt es bei der Frage der angemessenen Wohnraumgröße ebenfalls nicht an; sie sind nach der Systematik des § 22 Abs. 1 Satz 1 und 3 SGB II bei der Frage zu prüfen, ob dem Leistungsberechtigten, dessen individuelle Kosten im Einzelfall die abstrakten Angemessenheitsgrenzen überschreiten, ein Umzug in eine kostenangemessene Wohnung konkret möglich und zumutbar ist (BSG, Urteile vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18); und vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 19, 20)).

    Für Ein-Personen-Haushalte galten als angemessen eine Wohnfläche von 45 m² in Baden-Württemberg (LSG Stuttgart, Urteil vom 22. Dezember 2010 - L 12 AS 5641/09 -, juris (Rn. 26)), in Hessen (LSG Darmstadt, Urteil vom 20. Dezember 2010 - L 9 AS 239/08 -, juris (Rn. 51)), in Mecklenburg-Vorpommern (LSG Mecklenburg-Vorpommern, Beschluss vom 27. November 2008 - L 8 B 206/08 -, juris (Rn. 49)) und in Nordrhein-Westfalen bis 31. Dezember 2012 (BSG, Urteil vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn 17)), dagegen 48 m² in Bremen (BSG, Urteil vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 132/10 R - (Bremen), juris (Rn. 20-22)) und 50 m² in Bayern (Bayerisches LSG, Urteil vom 14. November 2012 - L 16 AS 90/12 -, juris (Rn. 23)), in Berlin (BSG, Urteil vom 13. April 2011 - B 14 AS 32/09 R -, juris (Rn. 16)), in Nordrhein-Westfalen ab 1. Januar 2010 (BSG, Urteil vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 17)), in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005 (BSG, Urteil vom 14. Februar 2013 - B 14 AS 61/12 R - (Salzlandreis/Altreis Bernburg), juris (Rn. 21)) und in Schleswig-Holstein (BSG, Urteil vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 50/09 R -, juris (Rn. 18)).

    Grundsätzlich ist der Wohnungsmarkt als Gesamtmarkt zu betrachten (zur Relevanz des Wohnungsmarktes BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 10/06 R -, juris (Rn. 24); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 16); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 21); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 27)), nicht jedoch, wie es das I.-Gutachten unternimmt, ein Teilmarkt von Leistungsbeziehern.

  • BSG, 19.10.2010 - B 14 AS 2/10 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Angemessenheitsprüfung -

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Die abstrakte Angemessenheit von Unterkunftskosten, die sich in der abstrakt angemessenen Referenzmiete ausdrückt, ist unter Zugrundelegung der sog. Produkttheorie in einem mehrstufigen Verfahren zu bestimmen (stRspr, BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 10/06 R -, juris (Rn. 24); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 16); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 21); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 27)): Zunächst ist die angemessene Wohnungsgröße zu ermitteln.

    Zur Festlegung der angemessenen Wohnfläche ist auf die Wohnraumgrößen für Wohnberechtigte im sozialen Mietwohnungsbau abzustellen (BSG Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 19. März 2008 - B 11b AS 41/06 R -, juris (Rn. 23); und - B 11b AS 43/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 12); vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 17); und - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Zur Bestimmung des Vergleichsraums, der den örtlichen Maßstab für vergleichbare Wohnverhältnisse bildet, sind ausgehend vom Wohnort des Leistungsberechtigten diejenigen ausreichend großen Räume (nicht bloße Orts- oder Stadtteile) der Wohnbebauung zugrunde zu legen, die auf Grund ihrer räumlichen Nähe zueinander, ihrer Infrastruktur und insbesondere ihrer verkehrstechnischen Verbundenheit einen insgesamt betrachtet homogenen Lebens- und Wohnbereich bilden (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 21); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 16); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R - juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 25); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 19)).

    Dies ist, jedenfalls für einen im großstädtischen Bereich wohnenden Leistungsberechtigten, das gesamte Gebiet der Stadt (Vergleichsraum Stadtgebiet München BSG, Urteil vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 22); Stadtgebiet Essen, BSG, Urteil vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 18); Stadtgebiet Zweibrücken, BSG, Urteil vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26); Stadtgebiet Berlin, BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 24)).

    (1) Innerhalb des Vergleichsraumes sind jene Kosten der Unterkunft als angemessen anzusehen, welche nach Maßgabe der Produkttheorie auf diesem Wohnungsmarkt für eine Wohnung einfachen Standards aufzuwenden sind; die Wohnung muss hinsichtlich ihrer Ausstattung, Lage und Bausubstanz einfachen und grundlegenden Bedürfnissen genügen (BSGE 97, 231; 97, 254; BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 14); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 19); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, (juris Rn. 20)).

    Selbst einfachen und grundlegenden Bedürfnissen genügen Wohnungen nicht, die nicht über eigene Sanitäreinrichtungen, Bad oder Dusche und eine Gemeinschaftsheizung verfügen (BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 24); - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 29); und vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 31)).

    Grundsätzlich ist der Wohnungsmarkt als Gesamtmarkt zu betrachten (zur Relevanz des Wohnungsmarktes BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 10/06 R -, juris (Rn. 24); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 16); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 21); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 15); und vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 27)), nicht jedoch, wie es das I.-Gutachten unternimmt, ein Teilmarkt von Leistungsbeziehern.

    Qualifizierte und auch einfache Mietspiegel können Grundlage der Bestimmung der Referenzmiete nach § 22 Abs. 1 SGB II sein (BSG, Urteile vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 27); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 22, 26); und - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 29)).

    (aa-1) Zutreffend geht das I.-Gutachten davon aus, dass die Sub-Standard-Wohnungen, aus der Betrachtung auszuschließen sind, weil sie als unzumutbar angesehen werden müssen (BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 24); - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 29); und vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 31)).

  • BSG, 20.08.2009 - B 14 AS 41/08 R

    Anspruch auf Arbeitslosengeld II; Leistungen für Unterkunft und Heizung;

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Getrennt davon ist schließlich über die Kosten der Heizung zu entscheiden (stRspr., BSG, Urteile vom 2. Juli 2009 - B 14 AS 36/08 R - vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 26); zuletzt BSG, Urteil vom 22. August 2012 -B 14 AS 13/12 R -, juris (Rn. 14)).

    Zur Bestimmung des Vergleichsraums, der den örtlichen Maßstab für vergleichbare Wohnverhältnisse bildet, sind ausgehend vom Wohnort des Leistungsberechtigten diejenigen ausreichend großen Räume (nicht bloße Orts- oder Stadtteile) der Wohnbebauung zugrunde zu legen, die auf Grund ihrer räumlichen Nähe zueinander, ihrer Infrastruktur und insbesondere ihrer verkehrstechnischen Verbundenheit einen insgesamt betrachtet homogenen Lebens- und Wohnbereich bilden (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 21); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 16); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R - juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 25); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 19)).

    Nur bei besonders kleinen Gemeinden, die über keinen repräsentativen Wohnungsmarkt verfügen, kommen größere und bei besonders großen Städten kleinere Gebietseinheiten in Betracht (BSG, Urteil vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 16); Gebiet des Saale-Holzland-Kreises, BSG, Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 28/12 R -, juris (Rn. 31)).

    Für Zeiträume bis November 2010 existiert kein schlüssiges Konzept zur Ermittlung der angemessenen Quadratmetermiete, weil der Stadtratsbeschluss nicht nach der Größe der Wohnungen differenziert hat (vgl. BSG, Urteile vom 20. August 2009 - B 14 AS 65/08 R -, juris (Rn. 18); und - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 20); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 27)).

    (1) Innerhalb des Vergleichsraumes sind jene Kosten der Unterkunft als angemessen anzusehen, welche nach Maßgabe der Produkttheorie auf diesem Wohnungsmarkt für eine Wohnung einfachen Standards aufzuwenden sind; die Wohnung muss hinsichtlich ihrer Ausstattung, Lage und Bausubstanz einfachen und grundlegenden Bedürfnissen genügen (BSGE 97, 231; 97, 254; BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 14); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 19); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, (juris Rn. 20)).

    Die Ermittlung des Quadratmetermietpreises für Wohnraum als der regionalen Angemessenheitsgrenze muss auf Grundlage eines überprüfbaren "schlüssigen Konzepts" erfolgen, das hinreichende Gewähr dafür bietet, dass die aktuellen Verhältnisse des örtlichen Mietwohnungsmarktes wiedergegeben werden (BSG, Urteile vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)).

    Die Faktoren, die das Produkt Mietpreis bestimmen, müssen in die Auswertung eingeflossen sein (BSG, Urteil vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)).

    Das schlüssige Konzept muss nach Wohnungsgrößen differenzieren (BSG, Urteile vom 20. August 2009 - B 14 AS 65/08 R -, juris (Rn. 18); und - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 20); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 27)).

    Wichtig ist, dass das Konzept, eine hinreichende Gewähr dafür bietet, dass die aktuellen Verhältnisse des örtlichen Mietwohnungsmarktes wiedergegeben werden (BSG, Urteile vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17) vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)) und das Ergebnis überprüfbar ist.

  • BSG, 19.10.2010 - B 14 AS 50/10 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunftskosten - Angemessenheitsprüfung anhand des

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Der Begriff der "Angemessenheit" unterliegt als unbestimmter Rechtsbegriff der uneingeschränkten richterlichen Kontrolle (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 12); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 21); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 20); vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R - juris (Rn. 13), vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 86/09 R -, juris (Rn. 12); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 14); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 14); und vom 14. Februar 2013 - B 14 AS 61/12 R -, juris (Rn. 16)).

    Zur Festlegung der angemessenen Wohnfläche ist auf die Wohnraumgrößen für Wohnberechtigte im sozialen Mietwohnungsbau abzustellen (BSG Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 19. März 2008 - B 11b AS 41/06 R -, juris (Rn. 23); und - B 11b AS 43/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 12); vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 17); und - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    S. 682, zurückzugreifen (BSG, Urteil vom 26. Mai 2011 - B 14 AS 86/09 R -, juris (Rn. 18)), denn die abstrakte Angemessenheit der Leistung für die Unterkunft kann nicht ohne Berücksichtigung des verfügbaren Wohnraums erfolgen (auch BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 27 f); und vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R -, juris).

    Dies ist, jedenfalls für einen im großstädtischen Bereich wohnenden Leistungsberechtigten, das gesamte Gebiet der Stadt (Vergleichsraum Stadtgebiet München BSG, Urteil vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 22); Stadtgebiet Essen, BSG, Urteil vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 18); Stadtgebiet Zweibrücken, BSG, Urteil vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26); Stadtgebiet Berlin, BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 24)).

    Selbst einfachen und grundlegenden Bedürfnissen genügen Wohnungen nicht, die nicht über eigene Sanitäreinrichtungen, Bad oder Dusche und eine Gemeinschaftsheizung verfügen (BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 24); - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 29); und vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 31)).

    Die festgestellte angemessene Referenzmiete oder die Mietobergrenze muss mithin so gewählt werden, dass es dem Hilfebedürftigen möglich ist, im konkreten Vergleichsraum eine "angemessene" Wohnung anzumieten (BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 25); vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 20)).

    Das Konzept muss dabei mindestens die folgenden Voraussetzungen erfüllen (BSG, Urteile vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 19); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 26); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 25); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 20)): * Die Datenerhebung darf ausschließlich in dem genau eingegrenzten und muss über den gesamten Vergleichsraum erfolgen (keine Ghettobildung), * es bedarf einer nachvollziehbaren Definition des Gegenstandes der Beobachtung, z.B. welche Art von Wohnungen - Differenzierung nach Standard der Wohnungen, Brutto- und Nettomiete (Vergleichbarkeit), Differenzierung nach Wohnungsgröße, * Angaben über den Beobachtungszeitraum, * Festlegung der Art und Weise der Datenerhebung (Erkenntnisquellen, zB Mietspiegel), * Repräsentativität des Umfangs der eingezogenen Daten, * Validität der Datenerhebung, * Einhaltung anerkannter mathematisch-statistischer Grundsätze der Datenauswertung und * Angaben über die gezogenen Schlüsse (zB Spannoberwert oder Kappungsgrenze).

    (aa-1) Zutreffend geht das I.-Gutachten davon aus, dass die Sub-Standard-Wohnungen, aus der Betrachtung auszuschließen sind, weil sie als unzumutbar angesehen werden müssen (BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 24); - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 29); und vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 65/09 R -, juris (Rn. 31)).

    Die einzelnen Mietspiegelfelder mit ihren Mietpreisen pro Quadratmeter haben insofern je nach der Anzahl von Wohnungen, die in diesem Tabellenfeld tatsächlich im Vergleichsraum vertreten sind, eine unterschiedliche Aussagekraft für den Gesamtwohnungsmarkt der mietspiegelrelevanten Wohnungen im Vergleichsraum (BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn 30); und vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 26)).

  • BSG, 18.06.2008 - B 14/7b AS 44/06 R

    Arbeitslosengeld II - Bestimmung der angemessenen Unterkunftskosten -

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Übersteigen die tatsächlich aufzubringenden Wohnkosten die abstrakt ermittelte Referenzmiete, ist zu überprüfen, ob eine Wohnung, die den abstrakten Kriterien entspricht, für den Leistungsberechtigten auf dem Mietmarkt tatsächlich verfügbar und konkret anmietbar ist, es ihm also konkret möglich ist, die Kosten für die Unterkunft auf das abstrakt angemessene Maß zu senken (BSG, Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris; 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 7); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 21)).

    Zur Festlegung der angemessenen Wohnfläche ist auf die Wohnraumgrößen für Wohnberechtigte im sozialen Mietwohnungsbau abzustellen (BSG Urteile vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 19. März 2008 - B 11b AS 41/06 R -, juris (Rn. 23); und - B 11b AS 43/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 12); vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 15); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 17); und - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); vom 6. Oktober 2011 - B 14 AS 131/10 R -, juris (Rn. 20); vom 20. Dezember 2011 - B 4 AS 19/11 R -, juris (Rn. 17); vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Dabei handelt es sich um die Werte, die die Länder aufgrund von § 10 Wohnraumförderungsgesetz vom 13. September 2001 (BGBl I 2379) bzw. zu der vorherigen Vorschrift des § 5 Abs. 2 Wohnungsbindungsgesetz festgelegt hatten (BSG, Urteil vom 7. November 2006 - B 7b AS 18/06 R -, juris (Rn. 19); vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris; vom 22. September 2009 - B 4 AS 70/08 R -, juris (Rn. 14); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 22); vom 23. August 2011 - B 14 AS 91/10 R -, juris (Rn. 22); und vom 16. Mai 2012 - B 4 AS 109/11 R -, juris (Rn. 18)).

    Die Ermittlung des Quadratmetermietpreises für Wohnraum als der regionalen Angemessenheitsgrenze muss auf Grundlage eines überprüfbaren "schlüssigen Konzepts" erfolgen, das hinreichende Gewähr dafür bietet, dass die aktuellen Verhältnisse des örtlichen Mietwohnungsmarktes wiedergegeben werden (BSG, Urteile vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)).

    Die Faktoren, die das Produkt Mietpreis bestimmen, müssen in die Auswertung eingeflossen sein (BSG, Urteil vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)).

    Schlüssig ist das Konzept des Grundsicherungsträgers, wenn der Ersteller planmäßig vorgegangen ist im Sinne der systematischen Ermittlung und Bewertung genereller, wenngleich orts- und zeitbedingter Tatsachen im maßgeblichen Vergleichsraum sowie für sämtliche Anwendungsfälle und nicht nur punktuell im Einzelfall (BSG, Urteile vom 18.6.2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 7); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 19), und vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R -, juris (Rn. 26)).

    Wichtig ist, dass das Konzept, eine hinreichende Gewähr dafür bietet, dass die aktuellen Verhältnisse des örtlichen Mietwohnungsmarktes wiedergegeben werden (BSG, Urteile vom 18. Juni 2008 - B 14/7b AS 44/06 R -, juris (Rn. 16); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 17) vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 26)) und das Ergebnis überprüfbar ist.

  • BSG, 13.04.2011 - B 14 AS 85/09 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunfts- und Heizkosten - Angemessenheitsprüfung anhand

    Auszug aus SG Dresden, 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10
    Zur Bestimmung des Vergleichsraums, der den örtlichen Maßstab für vergleichbare Wohnverhältnisse bildet, sind ausgehend vom Wohnort des Leistungsberechtigten diejenigen ausreichend großen Räume (nicht bloße Orts- oder Stadtteile) der Wohnbebauung zugrunde zu legen, die auf Grund ihrer räumlichen Nähe zueinander, ihrer Infrastruktur und insbesondere ihrer verkehrstechnischen Verbundenheit einen insgesamt betrachtet homogenen Lebens- und Wohnbereich bilden (BSG, Urteile vom 19. Februar 2009 - B 4 AS 30/08 R -, juris (Rn. 21); vom 20. August 2009 - B 14 AS 41/08 R -, juris (Rn. 16); vom 22. September 2009 - B 4 AS 18/09 R -, juris (Rn. 15); vom 17. Dezember 2009 - B 4 AS 27/09 R - juris (Rn. 18); vom 18. Februar 2010 - B 14 AS 73/08 R -, juris (Rn. 25); vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 2/10 R -, juris (Rn. 18); vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 19)).

    Die festgestellte angemessene Referenzmiete oder die Mietobergrenze muss mithin so gewählt werden, dass es dem Hilfebedürftigen möglich ist, im konkreten Vergleichsraum eine "angemessene" Wohnung anzumieten (BSG, Urteile vom 19. Oktober 2010 - B 14 AS 50/10 R -, juris (Rn. 25); vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 20)).

    (2) (a) Zur Bildung eines schlüssigen Konzepts durch das Gericht kann bei einem stark ausdifferenzierten Mietspiegel, einem der nach Baualtersklassen mit Ausstattungsbezug, Größenklassen und Wohnlagen unterscheidet, nicht ohne weiteres auf einen arithmetischen Mittelwert zurückgegriffen werden, weil dieser in einem solchen Fall keine Gewähr dafür bietet, dass er den Schwerpunkt des Mietpreises im einfachen Segment abbildet (BSG, Urteil vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 26)).

    Da die einzelnen Rasterfelder nicht aufeinander aufbauen, sind arithmetische Mittelwerte mit einem hohen Grad an Zuverlässigkeit belastet (BSG, Urteil vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 26)).

    Um dem zu begegnen, bietet sich die Bildung eines gewichteten Mittelwerts an, denn er bietet die Gewähr, dass jeder einzelne Tabellenwert entsprechend seiner tatsächlichen Häufigkeit auf dem Markt für grundsicherungsrelevanten Mittelwert einfließt und damit gleichermaßen schlecht ausgestattete Wohnungen in bevorzugter einfacher Lage als auch die gut ausgestatteten Wohnungen in sehr einfachen Wohnlagen; mit dem Mittelwert aus einfachen Wohnlagen werden auch die schlechter ausgestatteten Wohnungen in mittlerer und guter Lage erfasst (BSG, Urteil vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 28)).

    In seiner bisherigen Rechtsprechung hat das Bundessozialgericht den Rückgriff auf den Mietspiegeldatensatz zwar gebilligt (BSG, Urteil vom 10. September 2013 - B 4 AS 77/12 R -), die Verwendung von Mietspiegeltabellen aber nicht ausdrücklich abgelehnt; vielmehr ergibt sich aus seiner Empfehlung, im Falle Berlins auf einen gewichteten Mittelwert (BSG, Urteil vom 13. April 2011 - B 14 AS 85/09 R -, juris (Rn. 28)) und im Falle Freiburgs auf die Basismiete (BSG, Urteil vom 13. April 2011 - B 14 AS 106/10 R -, juris (Rn. 25)) zurückzugreifen, dass die Ableitung eines schlüssigen Konzepts bereits aus der Mietspiegeltabelle möglich sein kann.

  • BSG, 22.08.2012 - B 14 AS 13/12 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten - Zweipersonenhaushalt

  • BSG, 13.04.2011 - B 14 AS 106/10 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Angemessenheitsprüfung -

  • BSG, 19.10.2010 - B 14 AS 15/09 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Angemessenheitsprüfung -

  • BSG, 02.07.2009 - B 14 AS 33/08 R

    Anspruch auf Arbeitslosengeld II; Leistungen für Unterkunft und Heizung;

  • BSG, 02.07.2009 - B 14 AS 36/08 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Unzulässigkeit der Pauschalierung

  • BSG, 19.10.2010 - B 14 AS 65/09 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten -

  • BSG, 20.08.2009 - B 14 AS 65/08 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Angemessenheitsprüfung -

  • BSG, 22.09.2009 - B 4 AS 70/08 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunfts- und Heizkosten - selbst

  • BSG, 19.02.2009 - B 4 AS 30/08 R

    Arbeitslosengeld II - unangemessene Unterkunftskosten - Kostensenkungsverfahren -

  • BSG, 10.09.2013 - B 4 AS 77/12 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten - Einpersonenhaushalt

  • SG Dresden, 01.06.2012 - S 40 AS 5436/11

    Alleinstehende "Hartz-IV"-Empfänger in Dresden haben Anspruch auf höchstens

  • BSG, 07.11.2006 - B 7b AS 18/06 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten - unangemessene

  • BSG, 26.05.2011 - B 14 AS 86/09 R

    Arbeitslosengeld II - Beschränkung des Streitgegenstandes - Angemessenheit der

  • SG Dresden, 01.06.2012 - S 40 AS 5435/11

    Alleinstehende "Hartz-IV"-Empfänger in Dresden haben Anspruch auf höchstens

  • BSG, 07.11.2006 - B 7b AS 10/06 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten - Beginn der

  • BSG, 16.04.2013 - B 14 AS 28/12 R

    Arbeitslosengeld II - Unangemessenheit der Unterkunftskosten -

  • BVerfG, 09.02.2010 - 1 BvL 1/09

    Hartz IV - Regelleistungen nach SGB II ("Hartz IV-Gesetz") nicht verfassungsgemäß

  • BSG, 23.08.2011 - B 14 AS 91/10 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten - selbst genutztes

  • BSG, 06.10.2011 - B 14 AS 131/10 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Beschränkung des Streitgegenstandes -

  • BSG, 17.12.2009 - B 4 AS 50/09 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Kostensenkungsaufforderung -

  • LSG Sachsen-Anhalt, 12.03.2012 - L 5 AS 87/12

    Darlehensweise Übernahme der Kosten zur Beschaffung von Heizmaterial durch

  • LSG Bayern, 27.04.2012 - L 7 AS 241/12

    Aus dem Höchstwert des Heizkostenspiegels multipliziert mit der angemessenen

  • SG Dresden, 19.11.2012 - S 12 AS 6703/10

    Bewilligung von Grundsicherungsleistungen für die Kosten von Unterkunft und

  • LSG Sachsen, 29.05.2012 - L 7 AS 24/12

    Angemessenheit der Kosten der Unterkunft und Heizung in Dresden - Noch kein

  • SG Dresden, 16.12.2011 - S 10 AS 6969/11

    Ablehnung einer unbefristeten vorläufigen Bewilligung der Übernahme höherer

  • BSG, 14.02.2013 - B 14 AS 61/12 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Angemessenheitsprüfung -

  • BVerfG, 13.02.2008 - 2 BvL 1/06

    Sonderausgabenabzug von Krankenversicherungsbeiträgen muss existenznotwendigen

  • LSG Bayern, 20.12.2011 - L 11 AS 608/09

    Zu den Grundsätzen der Ermittlung angemessener Kosten der Unterkunft (Rückgriff

  • LSG Schleswig-Holstein, 09.10.2009 - L 11 B 465/09

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten bei jungen Erwachsenen

  • LSG Baden-Württemberg, 22.12.2010 - L 12 AS 5641/09

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Ermittlung der

  • BSG, 19.03.2008 - B 11b AS 43/06 R

    Arbeitslosengeld II - unangemessene Unterkunftskosten - Anforderungen an die

  • BSG, 19.03.2008 - B 11b AS 41/06 R

    Arbeitslosengeld II - unangemessene Unterkunftskosten - Aufforderung zur

  • LSG Bayern, 11.07.2012 - L 16 AS 127/10

    Angemessenheitsgrenze (Referenzmiete) nach § 22 SGB II für Ein-Personen-Haushalte

  • LSG Mecklenburg-Vorpommern, 27.11.2008 - L 8 B 206/08

    Einstweiliger Rechtsschutz - Arbeitslosengeld II - Unangemessenheit der

  • BSG, 13.04.2011 - B 14 AS 32/09 R

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten -

  • BSG, 22.03.2012 - B 4 AS 16/11 R

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Angemessenheitsprüfung - fehlendes

  • LSG Hamburg, 25.08.2005 - L 5 B 201/05

    Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitssuchende, Leistungen für Unterkunft und

  • BSG, 26.05.2011 - B 14 AS 132/10 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Beschränkung des Streitgegenstandes -

  • SG Dresden, 29.06.2010 - S 40 AS 390/09

    Aufhebung einer Bewilligung von Grundsicherung für Arbeitssuchende bei

  • LSG Hessen, 20.12.2010 - L 9 AS 239/08

    Arbeitslosengeld II - Angemessenheit der Unterkunftskosten - kein schlüssiges

  • LSG Bayern, 14.11.2012 - L 16 AS 90/12

    Abgesehen von der Ausnahmevorschrift des § 9 Abs. 5 SGB II ist eine

  • BVerfG, 14.06.1994 - 1 BvR 1022/88

    Kindergeld

  • BVerfG, 20.10.1992 - 1 BvR 698/89

    Zur Auslegung des Gewaltdarstellungsverbotes nach § 131 StGB

  • BVerfG, 25.09.1992 - 2 BvL 5/91

    Grundfreibetrag

  • BVerfG, 18.06.1975 - 1 BvL 4/74

    Waisenrente II

  • BVerfG, 03.03.2004 - 1 BvR 2378/98

    Großer Lauschangriff: Erheblicher Teil der StPO-Regeln zur akustischen

  • SG Mainz, 08.06.2012 - S 17 AS 1452/09

    Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Angemessenheitsprüfung -

  • BVerfG, 30.06.2009 - 2 BvE 2/08

    Zustimmungsgesetz zum Vertrag von Lissabon mit Grundgesetz vereinbar;

  • BVerfG, 14.09.1989 - 2 BvR 1062/87

    Tagebuch

  • BVerfG, 05.06.1973 - 1 BvR 536/72

    Der Soldatenmord von Lebach

  • BVerfG, 22.06.1977 - 1 BvL 2/74

    Unfallversicherung

  • BVerfG, 21.06.1977 - 1 BvL 14/76

    Lebenslange Freiheitsstrafe

  • BVerfG, 29.05.1990 - 1 BvL 20/84

    Steuerfreies Existenzminimum

  • BVerfG, 10.11.1998 - 2 BvL 42/93

    Kinderexistenzminimum I

  • BVerfG, 27.04.1999 - 1 BvR 2203/93

    Lohnabstandsklausel

  • BVerfG, 07.06.2005 - 1 BvR 1508/96

    Unterhalt für pflegebedürftige Mutter: Verfassungsbeschwerde erfolgreich

  • SG Mainz, 12.12.2014 - S 3 AS 130/14

    Regelung der Unterkunftskosten im SGB II verfassungswidrig?

    4.2 Die 49. Kammer des SG Dresden (Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 54 ff.; dem folgend: Sächsisches LSG, Urteil vom 19.12.2013 - L 7 AS 637/12 - Rn. 63 ff.) konstatiert in Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung der 17. Kammer des SG Mainz, dass die Bestimmung der Angemessenheit der Kosten der Unterkunft nicht einem Parlamentsgesetz vorbehalten sei.

    Es trifft auch nicht zu, dass es für den 1. Senat des BVerfG nahegelegen hätte, in seiner Entscheidung über die Regelleistungen des Arbeitslosengeldes II gemäß § 78 S. 2 BVerfGG auch § 22 Abs. 1 S. 1 SGB II aus denselben Gründen für mit dem Grundgesetz unvereinbar zu erklären (so aber SG Dresden, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 57).

    Dies gelingt in der Theorie dadurch, dass § 22 Abs. 1 S. 1 Hs. 2 SGB II als Regelung interpretiert wird, die das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums nicht betrifft (vgl. SG Mainz, Urteil vom 19.04.2013 - S 17 AS 518/12 - Rn 62; in diesem Punkt vergleichbar: SG Dresden, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 54).

    6.2 Soweit die 49. Kammer des SG Dresden (Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 57 - s.o. unter A. IV. 4.2) ausführt, dass die Bestimmung der Angemessenheit der Kosten der Unterkunft nicht einem Parlamentsgesetz vorbehalten sei, da einem solchen nur die Bestimmung des Existenzminimums unterliege und § 22 SGB II über dieses Minimum deutlich hinausgehe, ist dies nicht nachvollziehbar.

  • LSG Sachsen, 19.12.2013 - L 7 AS 637/12

    SGB II-Leistungen: Konzept der Landeshauptstadt Dresden zu den Bedarfen für

    Der Senat schließt sich insofern nach eigener Prüfung der Auffassung der 49. Kammer des Sozialgerichts Dresden (Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10, juris, RdNrn. 52 ff.; ebenso Luik in jurisPR-SozR 22/2013 Anmerkung 1) an.

    So hat das Sozialgericht Dresden im Urteil vom 10.09.2013 (S 49 AS 8234/10, juris, RdNr. 64) in Übereinstimmung mit anderen Gerichten (SächsLSG, Urteil vom 15.01.2009 - L 3 AS 29/08, RdNr. 53; SG Chemnitz, Urteil vom 23.07.2009 - S 22 AS 3302/08, RdNr. 99; SG Dresden, Gerichtsbescheid vom 19.10.2009 - S 29 AS 4942/08, RdNr. 42, alle juris) ausgeführt: "Ziel dieser Verwaltungsvorschrift war es, den Rückbau im Rahmen des Programms ?Stadtumbau-Ost' zu unterstützen.

    - Die Größen der Wohnflächen für Ein- bis Drei-Personen-Haushalte entsprechen den in Abschnitt II Ziffer 2.1.5 der Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen zum Vollzug der Sächsischen Trennungsgeldverordnung vom 10.11.1999 (VwV-SächsTGV; zuletzt enthalten in der Verwaltungsvorschrift vom 19.12.2011, SächsABl. SDr. S.1702) festgelegten angemessenen Wohnungsgrößen, die als Orientierungshilfe für Wohnflächen dienen, die für umzugswillige Beamte als angemessen angesehen werden (ebenso: SG Dresden, Urteile vom 01.06.2012 - S 40 AS 5435/11, juris, RdNr. 68 und vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10).

    Der vom Sozialgericht Dresden im Beschluss vom 16.12.2011 (S 10 AS 6969/11, juris, RdNr. 28; ebenso SG Dresden, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10, juris, RdNr. 85) angesprochenen Problematik - im Falle des Sinkens der Nachfrage durch Leistungsempfänger, beispielsweise weil der Arbeitsmarkt boomt und dadurch viele Menschen aus dem Leistungsbezug fallen, könnte plötzlich auch die Angemessenheitsgrenze sinken, ein bislang angemessen wohnender Leistungsempfänger könnte aufgrund des Rückgangs der Nachfrage nunmehr unangemessen wohnen, obgleich das Preisniveau möglicherweise gleich geblieben oder gar gestiegen sei - setzt das IWU die Verhinderung dieser Konsequenz durch Festlegung eines Mindestperzentils (vgl. hierzu S. 4, 5 der ergänzenden Stellungnahme vom 23.07.2013) entgegen.

    Das Sozialgericht Dresden hat im Urteil vom 10.09.2013 (S 49 AS 8234/10, juris, RdNr. 131) zutreffend ausgeführt:.

    (3.) Der Senat greift nicht auf die vom Sozialgericht erarbeiteten alternativen Modelle zurück (vgl. Modell der 40. Kammer in dem der zu treffenden Entscheidung zugrunde liegenden Urteil vom 01.06.2012; basierend auf dem Beschluss der 10. Kammer vom 16.12.2011 - S 10 AS 6969/11, juris, RdNrn. 47 ff.; Modell der 49. Kammer, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10, juris, RdNrn. 145 ff.).

    Bei dem Modell der 49. Kammer (Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10, juris, RdNrn. 145 ff.) handelt es sich um ein vollständig vom ursprünglichen IWU-Modell losgelöstes eigenes Modell.

    (5.) In Übereinstimmung mit dem Sozialgericht und der Rechtsprechung des BSG (Urteil vom 19.10.2010 - B 14 AS 50/10 R, RdNrn. 33 f.) geht der Senat davon aus, dass keine Bedenken dagegen bestehen, die im Rahmen der Bürgerumfrage 2010 mit durchschnittlich 1, 16 EUR/m2 ermittelten kalten Betriebskosten zugrunde zu legen (ebenso Sozialgericht Dresden, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10, juris, RdNr. 19).

  • SG Mainz, 12.12.2014 - S 3 AS 370/14

    Regelung der Unterkunftskosten im SGB II verfassungswidrig?

    4.2 Die 49. Kammer des SG Dresden (Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 54 ff.; dem folgend: Sächsisches LSG, Urteil vom 19.12.2013 - L 7 AS 637/12 - Rn. 63 ff.) konstatiert in Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung der 17. Kammer des SG Mainz, dass die Bestimmung der Angemessenheit der Kosten der Unterkunft nicht einem Parlamentsgesetz vorbehalten sei.

    Es trifft auch nicht zu, dass es für den 1. Senat des BVerfG nahegelegen hätte, in seiner Entscheidung über die Regelleistungen des Arbeitslosengeldes II gemäß § 78 S. 2 BVerfGG auch § 22 Abs. 1 S. 1 SGB II aus denselben Gründen für mit dem Grundgesetz unvereinbar zu erklären (so aber SG Dresden, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 57).

    Dies gelingt in der Theorie dadurch, dass § 22 Abs. 1 S. 1 Hs. 2 SGB II als Regelung interpretiert wird, die das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums nicht betrifft (vgl. SG Mainz, Urteil vom 19.04.2013 - S 17 AS 518/12 - Rn 62; in diesem Punkt vergleichbar: SG Dresden, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 54).

    6.2 Soweit die 49. Kammer des SG Dresden (Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 57 - s.o. unter A. IV. 4.2) ausführt, dass die Bestimmung der Angemessenheit der Kosten der Unterkunft nicht einem Parlamentsgesetz vorbehalten sei, da einem solchen nur die Bestimmung des Existenzminimums unterliege und § 22 SGB II über dieses Minimum deutlich hinausgehe, ist dies nicht nachvollziehbar.

  • LSG Sachsen, 01.06.2017 - L 7 AS 917/14

    Gewährung von höheren Leistungen für die Unterkunft einschließlich der

    So war im Verfahren B 4 AS 77/12 R nicht zu beanstanden, dass das Gericht die unteren 20 % des preislichen Segments zur Grundlage seiner Entscheidung über die Angemessenheit gemacht hat (BSG, Urteil vom 10.09.2013, a.a.O., Rn. 37).

    Dies entspricht einer Orientierung am unteren Drittel der Einkommensbezieher (vgl. auch BSG, Urteil vom 10.09.2013, a.a.O.).

    Darüber hinaus wirkt sich dies nur für solche Nebenkosten aus, die grundsätzlich nicht nach der Wohnfläche umgelegt werden, also die verbrauchsabhängigen Nebenkosten, die die Leistungsempfänger zumindest teilweise aktiv beeinflussen können (vgl. schon SächsLSG, Urteil vom 19.12.2013, a.a.O., Rn 193 mit Verweis auf Sozialgericht Dresden, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10, Rn. 119, juris).

  • LSG Sachsen, 14.09.2018 - L 7 AS 1167/15

    Kosten für Unterkunft und Heizung im Leistungsbezug nach dem SGB II

    In Übereinstimmung mit dem Sozialgericht und der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (Urteil vom 19.10.2010 - B 14 AS 50/10 R, Rn. 33 f.) ist der Senat davon ausgegangen (SächsLSG, Urteil vom 19.12.2013 - L 7 AS 637/12, Rn. 193), dass keine Bedenken dagegen bestehen, die im Rahmen der Kommunalen Bürgerumfrage 2010 mit durchschnittlich 1, 16 EUR/m2 ermittelten kalten Betriebskosten zugrunde zu legen (ebenso Sozialgericht Dresden, Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10, juris, Rn. 19).
  • SG Mainz, 18.10.2013 - S 17 AS 1069/12

    Statthaftigkeit der Anfechtungs- und Leistungsklage - Überprüfungsantrag nach §

    Zur Frage der Angemessenheit der Unterkunftskosten im Sinne des § 22 Abs. 1 S. 1 SGB II (Fortführung von SG Mainz, Urt. v. 08.06.2012 - S 17 AS 1452/09; entgegen LSG Baden-Württemberg, Urt. v. 21.06.2013 - L 1 AS 19/13; SG Dresden, Urt. v. 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10).

    Wenn die 49. Kammer des SG Dresden (Urteil vom 10.09.2013 - S 49 AS 8234/10 - Rn. 57) herausstellt, dass die Bestimmung der Angemessenheit der Kosten der Unterkunft nicht einem Parlamentsgesetz vorbehalten sei, steht dies hierzu - anders als dort nahegelegt wird - nicht im Widerspruch.

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