Rechtsprechung
BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Reformatio in peius - Zulässigkeit - Widerspruchsführer - Krankenhausarzt - Vertragsärztliche Versorgung
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- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- SG Stuttgart, 01.08.1990 - S 14a Ka 3315/89
- BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Papierfundstellen
- BSGE 71, 274
- NZS 1993, 421
- DVBl 1993, 1276 (Ls.)
- DÖV 1993, 1014
Wird zitiert von ... (49) Neu Zitiert selbst (14)
- BSG, 22.08.1984 - 7 RAr 46/84
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Nach der neueren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) enthält die Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) - anders als die Abgabenordnung (AO; vgl § 367 Abs. 2 S 2 AO) - keine Regelung über die Verböserung der Rechtsstellung des Widerspruchsführers im verwaltungsgerichtlichen Vorverfahren (BVerwGE 51, 310, 313 ff; 65, 313, 319; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) FamRZ 1986, 399; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) NVwZ 1987, 215 f [VerfGH Bayern 21.11.1986 - Vf VII 5/85] = DVBl 1987, 238 f;… ebenso für das SGG: BSGE 53, 284, 286 = SozR 5550 § 15 Nr. 1 = SGb 1984, S 115 m Anm Luke; BSG - Urteil vom 22. August 1984 - 7 RAr 46/84 - unveröffentlicht).Dieser Rechtsprechung sind der 7. Senat des BSG (Urteil vom 22. August 1984 - aaO) und der 9. Senat (…Urteil vom 6. September 1989 - SozR 1300 § 45 Nr. 46 S 150) im Ergebnis gefolgt.
Eine solche Durchbrechung ist jedoch aufgrund gesetzlicher Ermächtigung, so zB unter den Voraussetzungen der §§ 44 ff SGB X, zulässig (so auch BSG-Urteil vom 22. August 1984 - aaO).
Die Zulässigkeit einer Verböserung im Widerspruchsverfahren beurteilt sich daher - abgesehen von der kompetenzrechtlichen Problematik, auf die noch einzugehen sein wird - danach, ob die Widerspruchsbehörde berechtigt ist, die Bindungswirkung des Verwaltungsaktes zu durchbrechen (ebenso: BSG-Urteil vom 22. August 1984 - aaO;… BSG SozR 1300 § 45 Nr. 46 S 150).
Daraus ergibt sich, daß die Entscheidungsfreiheit der Widerspruchsstelle im Regelfall nicht geringer als die der Erstbehörde sein kann (s dazu BSG-Urteil vom 22. August 1984 - aaO;… vgl auch Bley, aaO, § 78 Anm 4a; Pietzner, VerwArch 1989, S 512).
- BSG, 08.06.1982 - 6 RKa 12/80
Unwirtschaftliche Behandlungsweise; Anfechtung der Hornorarkürzung; …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Nach der neueren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) enthält die Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) - anders als die Abgabenordnung (AO; vgl § 367 Abs. 2 S 2 AO) - keine Regelung über die Verböserung der Rechtsstellung des Widerspruchsführers im verwaltungsgerichtlichen Vorverfahren (BVerwGE 51, 310, 313 ff; 65, 313, 319; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) FamRZ 1986, 399; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) NVwZ 1987, 215 f [VerfGH Bayern 21.11.1986 - Vf VII 5/85] = DVBl 1987, 238 f; ebenso für das SGG: BSGE 53, 284, 286 = SozR 5550 § 15 Nr. 1 = SGb 1984, S 115 m Anm Luke; BSG - Urteil vom 22. August 1984 - 7 RAr 46/84 - unveröffentlicht).So hat das BSG (Urteil des erkennenden Senats vom 8. Juni 1982 = BSGE 53, 284 ff = SozR aaO;… vgl zuvor bereits Urteil des Senats vom 1. März 1979 = SozR 1200 § 34 Nr. 8 S 39, wo die Frage der Zulässigkeit einer Verböserung noch offengelassen werden konnte) in dem zu entscheidenden Fall, in dem es um die Rechtmäßigkeit einer Honorarkürzung ging, ein "grundsätzlich" bestehendes Verböserungsverbot auf die Bindungswirkung des angegriffenen Verwaltungsaktes gestützt, die dem Bedürfnis nach Rechtssicherheit Rechnung trage.
Die Verwaltung ist bereits mit dem Erlaß des Verwaltungsaktes, also mit seiner Bekanntgabe gegenüber dem Betroffenen (§ 37 SGB X), an ihn gebunden (§ 39 Abs. 1 S 1 SGB X;… vgl zB BSGE 47, 288, 292 = SozR 2200 § 183 Nr. 19; BSGE 53, 284, 287 = SozR aaO), von Fällen der Anfechtung durch Drittbetroffene abgesehen, die - da sie keinen Fall der reformatio in peius betreffen - außer Betracht bleiben können.
- BSG, 01.03.1979 - 6 RKa 17/77
Verwaltungsakte - Anhörung - Kassenärztliche Vereinigung - Beschwerdekommission - …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
So hat das BSG (…Urteil des erkennenden Senats vom 8. Juni 1982 = BSGE 53, 284 ff = SozR aaO; vgl zuvor bereits Urteil des Senats vom 1. März 1979 = SozR 1200 § 34 Nr. 8 S 39, wo die Frage der Zulässigkeit einer Verböserung noch offengelassen werden konnte) in dem zu entscheidenden Fall, in dem es um die Rechtmäßigkeit einer Honorarkürzung ging, ein "grundsätzlich" bestehendes Verböserungsverbot auf die Bindungswirkung des angegriffenen Verwaltungsaktes gestützt, die dem Bedürfnis nach Rechtssicherheit Rechnung trage.Schließlich hat die Beklagte die vor einer Verschlechterung des Beteiligungsbescheides gebotene Anhörung (vgl hierzu schon BSG SozR 1200 § 34 Nr. 8) des Klägers gemäß § 24 SGB X durchgeführt.
- BVerwG, 06.12.1984 - 5 C 1.83
Aufhebung von Bewilligungsbescheiden und erneute Festsetzung von Leistungen nach …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Nach der neueren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) enthält die Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) - anders als die Abgabenordnung (AO; vgl § 367 Abs. 2 S 2 AO) - keine Regelung über die Verböserung der Rechtsstellung des Widerspruchsführers im verwaltungsgerichtlichen Vorverfahren (BVerwGE 51, 310, 313 ff; 65, 313, 319; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) FamRZ 1986, 399; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) NVwZ 1987, 215 f [VerfGH Bayern 21.11.1986 - Vf VII 5/85] = DVBl 1987, 238 f;… ebenso für das SGG: BSGE 53, 284, 286 = SozR 5550 § 15 Nr. 1 = SGb 1984, S 115 m Anm Luke; BSG - Urteil vom 22. August 1984 - 7 RAr 46/84 - unveröffentlicht).Sei danach eine Verböserung nicht ausgeschlossen, werde sie aber durch den - nach Bundesverfassungsrecht garantierten - Kernbestand der Grundsätze des Vertrauensschutzes und von Treu und Glauben begrenzt, wobei die Grundsätze über die Rücknahme oder den Widerruf von Verwaltungsakten heranzuziehen seien (vgl BVerwGE 65, 313, 319; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) FamRZ 1986, 399, 400).
- BVerwG, 29.08.1986 - 7 C 51.84
Widerspruchsverfahren - Reformatio in peius - Abänderung zum Nachteil des …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Nach der neueren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) enthält die Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) - anders als die Abgabenordnung (AO; vgl § 367 Abs. 2 S 2 AO) - keine Regelung über die Verböserung der Rechtsstellung des Widerspruchsführers im verwaltungsgerichtlichen Vorverfahren (BVerwGE 51, 310, 313 ff; 65, 313, 319; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) FamRZ 1986, 399; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) NVwZ 1987, 215 f [VerfGH Bayern 21.11.1986 - Vf VII 5/85] = DVBl 1987, 238 f;… ebenso für das SGG: BSGE 53, 284, 286 = SozR 5550 § 15 Nr. 1 = SGb 1984, S 115 m Anm Luke; BSG - Urteil vom 22. August 1984 - 7 RAr 46/84 - unveröffentlicht).Ein Recht der Widerspruchsbehörde zum Selbsteintritt, wie es früher gefordert wurde, ist nicht erforderlich (BVerwG NVwZ 1987, 215 f [VerfGH Bayern 21.11.1986 - Vf VII 5/85] = DVBl 1987, 238 f, m Anm Osterloh in JuS 1987, 833).
- BVerwG, 18.05.1982 - 7 C 42.80
Nachbarschützende Wirkung des § 5 Nr. 2 BImSchG - Anwendung des …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Nach der neueren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) enthält die Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) - anders als die Abgabenordnung (AO; vgl § 367 Abs. 2 S 2 AO) - keine Regelung über die Verböserung der Rechtsstellung des Widerspruchsführers im verwaltungsgerichtlichen Vorverfahren (BVerwGE 51, 310, 313 ff; 65, 313, 319; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) FamRZ 1986, 399; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) NVwZ 1987, 215 f [VerfGH Bayern 21.11.1986 - Vf VII 5/85] = DVBl 1987, 238 f;… ebenso für das SGG: BSGE 53, 284, 286 = SozR 5550 § 15 Nr. 1 = SGb 1984, S 115 m Anm Luke; BSG - Urteil vom 22. August 1984 - 7 RAr 46/84 - unveröffentlicht).Sei danach eine Verböserung nicht ausgeschlossen, werde sie aber durch den - nach Bundesverfassungsrecht garantierten - Kernbestand der Grundsätze des Vertrauensschutzes und von Treu und Glauben begrenzt, wobei die Grundsätze über die Rücknahme oder den Widerruf von Verwaltungsakten heranzuziehen seien (vgl BVerwGE 65, 313, 319; Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) FamRZ 1986, 399, 400).
- BVerwG, 21.11.1968 - V C 153.66
Vertrauensschutz gegenüber dem Vertreter des Bundesinteresses im Rahmen des …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Nach der älteren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) war eine reformatio in peius in aller Regel zulässig; entscheidend dafür war, daß das Vertrauen des Widerspruchsführers in den Bestand einer ihm durch einen Verwaltungsakt gewährten Begünstigung nicht in demselben Maße als schutzwürdig angesehen wurde wie das des Betroffenen, der den Verwaltungsakt hatte unanfechtbar werden lassen (vgl BVerwGE 14, 175, 179; 31, 67, 69; eingehend zur Rechtsprechung des BVerwG: Pietzner, VerwArch 1989, 501 ff und 1990, 261 ff). - BSG, 16.10.1991 - 6 RKa 37/90
Ermächtigung zur Teilnahme und Widerruf der Beteiligung eines Krankenhausarztes …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Hier greifen im Gegenteil zugunsten des den Rechtsbehelf einlegenden Verfahrensbeteiligten Vertrauensschutzgesichtspunkte nicht ein; denn die Zulässigkeit der Entziehung der Beteiligung oder ihres Widerrufs richtet sich nicht nach den Vorschriften der §§ 44 ff SGB X. Der Senat hat für den kassenärztlichen Zulassungsbereich entschieden, daß § 95 Abs. 6 SGB V als lex specialis - über § 37 S 1 SGB I - die Regelungen der §§ 44 ff SGB X verdrängt (vgl zuletzt BSG SozR 3-2500 § 116 Nr. 1, mwN;… BSG SozR aaO Nr. 2, S 11). - BSG, 27.02.1992 - 6 RKa 15/91
Isolierte Anfechtbarkeit der einem begünstigenden Verwaltungsakt beigefügten …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Hier greifen im Gegenteil zugunsten des den Rechtsbehelf einlegenden Verfahrensbeteiligten Vertrauensschutzgesichtspunkte nicht ein; denn die Zulässigkeit der Entziehung der Beteiligung oder ihres Widerrufs richtet sich nicht nach den Vorschriften der §§ 44 ff SGB X. Der Senat hat für den kassenärztlichen Zulassungsbereich entschieden, daß § 95 Abs. 6 SGB V als lex specialis - über § 37 S 1 SGB I - die Regelungen der §§ 44 ff SGB X verdrängt (…vgl zuletzt BSG SozR 3-2500 § 116 Nr. 1, mwN; BSG SozR aaO Nr. 2, S 11). - BVerwG, 23.05.1962 - V C 73.61
Anspruch auf Entschädigung nach dem Abgeltungsgesetz (AbgG) für die …
Auszug aus BSG, 02.12.1992 - 6 RKa 33/90
Nach der älteren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) war eine reformatio in peius in aller Regel zulässig; entscheidend dafür war, daß das Vertrauen des Widerspruchsführers in den Bestand einer ihm durch einen Verwaltungsakt gewährten Begünstigung nicht in demselben Maße als schutzwürdig angesehen wurde wie das des Betroffenen, der den Verwaltungsakt hatte unanfechtbar werden lassen (vgl BVerwGE 14, 175, 179; 31, 67, 69; eingehend zur Rechtsprechung des BVerwG: Pietzner, VerwArch 1989, 501 ff und 1990, 261 ff). - BVerwG, 12.11.1976 - 4 C 34.75
Höhere Verwaltungsbehörde - Notwendige Beiladung - Verwaltungsorganisation - …
- BSG, 22.04.1983 - 6 RKa 7/81
Ausübung kassenärztlicher Tätigkeit - Gemeinsame Tätigkeit - Versagung wegen …
- BSG, 20.04.1961 - 4 RJ 217/59
- BSG, 20.12.1978 - 3 RK 42/78
Krankengeld - Wiedergewährung - Verwaltungsakt - Arbeitsunfähigkeit - Entzug von …
- BSG, 13.05.2015 - B 6 KA 25/14 R
Vertragsärztliche Versorgung - Verfassungsmäßigkeit des § 19 Abs 3 Ärzte-ZV - …
aa) Das Verbot der reformatio in peius ist ein im Rechtsstaatsprinzip verankerter Grundsatz (…vgl BSG SozR 4-2500 § 106 Nr. 37 RdNr 34) , der auch im Verfahren vor den Zulassungsgremien gilt (…vgl BSG SozR 3-2500 § 96 Nr. 1 S 4; BSGE 71, 274 = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1).Der Begriff beschreibt die Veränderung der mit dem Widerspruch angegriffenen Verwaltungsentscheidung im Widerspruchsverfahren zuungunsten des Widerspruchsführers (BSGE 71, 274, 275 = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1 S 2) .
Soweit dagegen die Behörde, die einen VA erlassen hat, auch nach dessen Bestandskraft berechtigt ist, ändernde Regelungen oder - wie hier - Feststellungen zu treffen, können diese ebenso im Widerspruchsverfahren getroffen werden (vgl BSGE 71, 274, 276 f = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1 S 3 f mwN) .
- BSG, 05.05.1993 - 9a RVs 2/92
Verböserungsverbot - Verbot der reformatio in peius im Widerspruchsverfahren - …
Die Durchbrechung der Bindungswirkung ist gewollt (vgl hierzu Urteil des erkennenden Senats in SozR 1300 § 45 Nr. 46 und ausführlich Urteil des 6. Senats vom 2. Dezember 1992 - 6 RKa 33/90 - zur Veröffentlichung vorgesehen). - BSG, 05.09.2006 - B 7a AL 38/05 R
Arbeitslosengeld - Anrechnung von Nebeneinkommen aus selbstständiger Tätigkeit - …
Da die von diesem Bescheid ausgehende Belastung geringer war als die im nachfolgenden Bescheid festgelegte, handelte es sich um einen begünstigenden Verwaltungsakt iS von § 45 SGB X (vgl BSGE 71, 274, 277 = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1).
- LSG Berlin-Brandenburg, 21.12.2022 - L 7 KA 52/19
Reformatio in peius - Honorarbescheid - Bindungswirkung - Teilbestandskraft - …
Mit dem Begriff der Verböserung oder Verschlechterung (reformatio in peius) wird die Veränderung der mit dem Widerspruch angegriffenen Verwaltungsentscheidung im Widerspruchsverfahren zuungunsten des Widerspruchsführers beschrieben (vgl. BSG, Urteil vom 2. Dezember 1992 - 6 RKa 33/90 -, BSGE 71, 274-280, Rdnr. 23, juris).Teilweise wird insoweit auch davon ausgegangen, dass mit einer reformatio in peius selbst eine Teilaufhebung einer Begünstigung vorgenommen wird und deshalb ihre Zulässigkeit an den Vorschriften zur Durchbrechung der Bestandskraft zu messen ist (vgl. BSG, Urteil vom 2. Dezember 1992 - 6 RKa 33/90 -, BSGE 71, 274-280, Rdnr. 24 unter Hinweis auf ältere Rechtspr. des Bundesverwaltungsgerichts; grundlegend bereits: BSG…, Urteil vom 8. Juni 1982 - 6 RKa 12/80, Rdnr. 9/10 ff., juris).
Zwar richten sich die Vorschriften der §§ 44 ff SGB X unmittelbar nur an die Ausgangsbehörde; der Widerspruchsbehörde kommen aber - wenn nicht auch die Gegenseite oder u.U. ein berechtigter Dritter Widerspruch eingelegt haben - gemäß § 85 SGG die gleichen und keine weitergehenden Befugnisse wie der Ausgangsbehörde zu (näher BSG…, Urteil vom 8. Juni 1982 - 6 RKa 12/80 -, Rdnr. 12; Urteil vom 2. Dezember 1992 - 6 RKa 33/90 -, BSGE 71, 274-280, Rdnr. 30).
Daher bedingt die Einlegung des Widerspruchs keinen geringeren Vertrauensschutz für die Änderung des Verwaltungsaktes (BSG, Urteil vom 2. Dezember 1992 - 6 RKa 33/90 -, BSGE 71, 274-280, Rdnr. 30;… Urteil vom 25. März 2015 - B 6 KA 22/14 R -, Rdnr. 26).
- BSG, 20.03.2013 - B 5 R 16/12 R
Rentenversicherung - Bestimmtheit eines Korrekturbescheides - unbestimmte …
Weitergehende Entscheidungen der Widerspruchsbehörde sind unter kompetenzrechtlichen Gesichtspunkten nur zulässig, wenn dieser eine eigene Verwaltungskompetenz zukommt und sie nicht nur auf die Rechtsschutzgewährung beschränkt ist (vgl BSGE 71, 274, 279 = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1 S 6) . - BSG, 08.09.2010 - B 11 AL 4/09 R
Aufhebung der Arbeitslosengeldbewilligung - Verfügbarkeit - Erreichbarkeit des …
Da der angefochtene Bescheid vom 31.1.2000 lediglich weitere Leistungszeiträume betrifft und nicht etwa während des Widerspruchsverfahrens den Ausgangsbescheid zu Ungunsten der Klägerin abgeändert hat, kann offen bleiben, ob insoweit § 45 SGB X anzuwenden wäre (vgl BSGE 71, 274 = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1) . - BSG, 27.01.1993 - 6 RKa 40/91
Zulassung - Vertragsarzt - Berufsausschuss - Zuständigkeit
Diese Zuständigkeit erstreckt sich entgegen der Ansicht des Beigeladenen zu 5) für beide Gremien auch auf die Beifügung von Nebenbestimmungen iS des § 32 SGB X, so daß sowohl der Zulassungs- wie der Berufungsausschuß im Zulassungsverfahren erstmals eine Nebenbestimmung, speziell eine Befristung gemäß § 32 Abs. 2 Nr. 1 SGB X, treffen kann (beim Berufungsausschuß freilich vorbehaltlich des im vorliegenden Fall nicht aktuell gewordenen Verbots der reformatio in peius; vgl zur Zulässigkeit einer Verböserung in Zulassungssachen Urteil des Senats vom 2. Dezember 1992 - 6 RKa 33/90 -, zur Veröffentlichung bestimmt).Materiell-rechtlich hat der Beigeladene zu 5) nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats (…Urteile vom 27. Februar 1992 - 6 RKa 15/91 = BSGE 70, 167 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 2; 6 RKa 28/91, 32/91 und 36/91 ; vom 28. Oktober 1992 - 6 RKa 12/91 und 39/91 ; vom 2. Dezember 1992 - 6 RKa 33/90 , 1/91, 4/91, 49/91 und 54/91 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 3) - keinen Anspruch auf Erteilung einer unbefristeten Ermächtigung zur Teilnahme an der kassenärztlichen Versorgung.
- BSG, 25.03.2015 - B 6 KA 22/14 R
Vertragspsychotherapeut - Zulässigkeit der Beschränkung des Mindestpunktwerts für …
Verwaltungsakte erlangen Wirksamkeit nach §§ 37, 39 Abs. 1 SGB X bereits mit ihrer Bekanntgabe (vgl BSGE 81, 274, 277 = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1 S 4) .Vielmehr bleibt die Verwaltung grundsätzlich an begünstigende Regelungen eines mit Rechtsmitteln angegriffenen Verwaltungsakts gebunden (BSGE 71, 274, 276 ff = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1 S 3 ff;… BSGE 53, 284, 287 ff = SozR 5550 § 15 Nr. 1 S 3 ff) .
- BSG, 13.05.2020 - B 6 KA 25/19 R
Vergütung vertragsärztlicher Leistungen
Soweit der Beklagte gegenüber dem Bescheid der Prüfungsstelle vom 20.10.2015 im KB-Bereich zu Ungunsten der Klägerin weitere Kürzungen des Honorars vorgenommen hat, liegt darin kein Verstoß gegen das Verbot der reformatio in peius (vgl dazu BSG Urteil vom 2.12.1992 - 6 RKa 33/90 - BSGE 71, 274 = SozR 3-1500 § 85 Nr. 1) . - LSG Nordrhein-Westfalen, 24.09.2018 - L 9 AL 228/17
Erfüllung von Anwartschaftszeiten in der Arbeitslosenversicherung
Dann wäre auch das Erfordernis des Vorverfahrens erfüllt (vgl. zur Entscheidungsbefugnis der Widerspruchsbehörde als Ausgangsbehörde BSG, Urteil vom 02.12.1992 - 6 Rka 33/90 - juris Rn. 31f.) Es liegen jedoch die Voraussetzungen für eine Erstattung nach § 26 Abs. 2 SGB IV nicht vor. - LSG Sachsen-Anhalt, 21.09.2021 - L 2 AS 692/20
Grundsicherung für Arbeitsuchende - Rücknahme eines rechtswidrigen begünstigenden …
- BSG, 19.03.1997 - 6 RKa 43/96
Beurteilungsspielraum bei der Besetzung eines zusätzlichen Vertragsarztsitzes
- SG Berlin, 21.08.2013 - S 205 AS 15021/11
Sozialgerichtliches Verfahren - Zulässigkeit der kombinierten Anfechtungs- und …
- BSG, 22.09.2009 - B 2 U 32/08 R
Sozialgerichtliches Verfahren - Prozessvertretung einer Berufsgenossenschaft - …
- LSG Baden-Württemberg, 22.01.2009 - L 7 AS 4343/08
Arbeitslosengeld II - Unterkunft und Heizung - Staffelmietvereinbarung - Befugnis …
- BSG, 28.06.2000 - B 6 KA 36/98 R
Rechtmäßigkeit eines Arzneikostenregresses - Praktischer Arzt - Homöopathie - …
- LSG Berlin-Brandenburg, 07.03.2019 - L 15 SO 54/18
Sozialhilfe - Eingliederungshilfe - Einkommenseinsatz - Einkommensgrenze - …
- BSG, 22.09.2009 - B 2 U 34/08 R
Gesetzliche Unfallversicherung - Beitragsrecht - Beitragsnachforderung - …
- BSG, 22.09.2009 - B 2 U 2/08 R
Gesetzliche Unfallversicherung - Beitragsfestsetzung - kein Aufhebungsermessen …
- BSG, 16.03.2016 - B 9 V 4/15 R
Soziales Entschädigungsrecht - Soldatenversorgung - beamtenrechtliche …
- LSG Sachsen, 24.08.2022 - L 3 BK 2/20
- BSG, 27.06.1996 - 11 RAr 111/95
Beitragspflicht zur Arbeitslosenversicherung bei Bereitschaftsdienst
- BSG, 29.08.1996 - 4 RA 54/95
Erhöhung der Altersrente wegen Hinausschiebens des Versicherungsfalls
- LSG Schleswig-Holstein, 25.04.2016 - L 5 KR 41/16
Nachforderung - Gesamtsozialversicherungsbeitrag - Summenbescheid - …
- BSG, 10.11.1993 - 11 RAr 35/93
Lohnsteuerfreiheit - LPG - Ehemalige DDR - Arbeitslosengeld - Fiktive …
- SG Landshut, 12.07.2013 - S 10 R 5076/12
Rentenversicherung
- LSG Berlin-Brandenburg, 19.04.2013 - L 26 AS 1379/10
Anforderungen an die Bestimmtheit eines Aufhebungs- und Rückforderungsbescheides …
- LSG Hamburg, 25.05.2023 - L 4 AS 352/20
Aufhebung der Bewilligung von Leistungen der Grundsicherung bei Verschweigen …
- SG Berlin, 07.03.2018 - S 181 SO 1298/16
- BSG, 27.01.1993 - 6 RKa 2/91
- SG Landshut, 22.01.2014 - S 10 R 5023/13
Rentenversicherung
- LSG Baden-Württemberg, 04.04.2017 - L 5 KR 3109/16
- SG Braunschweig, 17.03.2010 - S 17 AS 3620/09
Widerspruchsbescheid als alleiniger Gegenstand einer Klage; Aufhebung eines …
- LSG Baden-Württemberg, 21.10.2014 - L 11 KR 3044/14
- LSG Hamburg, 08.06.2023 - L 4 AS 20/20
Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II ; …
- LSG Berlin-Brandenburg, 17.06.2020 - L 16 R 55/19
Teilaufhebung einer Rentenbewilligung; Bestimmtheit; grobe Fahrlässigkeit; …
- BSG, 28.11.2019 - B 5 R 48/19 B
- LSG Bayern, 13.09.2012 - L 18 U 373/09
Zur nachträglichen Änderung von Beitragsbescheiden in der gesetzlichen …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 29.11.2005 - L 1 AL 64/04
Arbeitslosenversicherung
- BSG, 27.01.1993 - 6 RKa 41/90
Erteilung einer unbefristeten Ermächtigung zur Teilnahme an der kassenärztlichen …
- LSG Hessen, 12.06.2019 - L 4 KA 63/16
- LSG Nordrhein-Westfalen, 15.01.2018 - L 8 R 941/16
- SG Landshut, 22.10.2021 - S 11 AS 400/19
Endgültige Einkommensanrechnung im SGB II
- LSG Hessen, 12.06.2019 - L 4 KA 62/16
- LSG Niedersachsen-Bremen, 05.10.2011 - L 15 AS 18/11
- LSG Niedersachsen-Bremen, 21.07.2011 - L 13 B 167/08
- LSG Baden-Württemberg, 04.04.2017 - L 2 SO 1970/16
- LSG Niedersachsen-Bremen, 11.06.2012 - L 11 AS 1205/11
- SG Konstanz, 07.01.2008 - S 2 P 3373/07