Rechtsprechung
BFH, 18.04.1996 - V R 25/95 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- Simons & Moll-Simons
FGO § 105 Abs. 4, § 116 Abs. 1 Nr. 5, § 119 Nr. 6
- Wolters Kluwer
Begründung des Urteils - Übergabe an die Geschäftstelle - Nachträgliche Niederlegung des Urteils - Fünfmonatsfrist - Fristversäumung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
Überschreitung der Fünf-Monate-Frist für Übergabe eines vollständig abgefaßten Urteils an die Geschäftsstelle als Verfahrensmangel i. S. des § 116 Abs. 1 Nr. 5 FGO. Dienstfreiheit beim FG (Rosenmontag) hindert Fristablauf nicht
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 180, 512
- NJW 1997, 416
- NVwZ 1997, 416 (Ls.)
- BB 1996, 2082
- BB 1997, 193
- DB 1996, 2111
- BStBl II 1996, 578
Wird zitiert von ... (15)
- BFH, 11.06.1997 - X R 14/95
Isolierte Verspätungszuschlagsfestsetzung zulässig; mit dem Höchstbetrag von 10 …
Dies gilt auch dann, wenn die Festsetzung des Verspätungszuschlags dem Grunde nach nicht zu beanstanden ist, weil die verspätete Abgabe von Steuererklärungen durch den Steuerpflichtigen nicht entschuldbar ist (BFH-Beschluß vom 25. Oktober 1995 I B 69/95, BFH/NV 1996, 377). - BFH, 20.03.2018 - III B 135/17
Silvester als Feiertag bei der Fristberechnung
Dies würde zu weiterer Rechtsunsicherheit führen: Verlängert sich eine am dienstfreien Rosenmontag endende Frist gemäß § 222 Abs. 2 ZPO auf den Ablauf des nächsten Werktages (dagegen BFH-Urteil vom 18. April 1996 V R 25/95, BFHE 180, 512, BStBl II 1996, 578)? Ist die dem § 108 Abs. 3 AO entsprechende Regelung des § 222 Abs. 2 ZPO auf den Heiligabend entsprechend anwendbar (dagegen Oberverwaltungsgericht Hamburg, Urteil vom 9. Februar 1993 Bs VI 4/93, NJW 1993, 1941)?. - BGH, 23.10.1998 - LwZR 3/98
Grundlage der Verkündung der Urteilsformel; Ersetzende Sachentscheidung des …
Es kommt nach allem nicht mehr darauf an, ob im Falle von § 551 Nr. 7 ZPO, insbesondere bei verspäteter Urteilsabsetzung nach Ablauf der Fünfmonatsfrist, überhaupt eine ersetzende Entscheidung durch das Revisionsgericht in Betracht kommt (verneinend: BFH NJW 1997, 416; bejahend: BFH NJW 1995, 1048).
- BFH, 07.11.2002 - VII R 38/02
Nicht mit Gründen versehenes Urteil
Seit der Entscheidung des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes vom 27. April 1993 GmS-OGB 1/92 (Neue Juristische Wochenschrift --NJW-- 1993, 2603, BVerwGE 92, 367, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung --HFR-- 1993, 674), der sich der BFH in ständiger Rechtsprechung angeschlossen hat, gilt ein bei Verkündung noch nicht vollständig abgefasstes Urteil als i.S. des § 116 Abs. 1 Nr. 5 FGO a.F., § 119 Nr. 6 FGO nicht mit Gründen versehen, wenn Tatbestand, Entscheidungsgründe und Rechtsmittelbelehrung nicht binnen fünf Monaten nach dessen Verkündung schriftlich niedergelegt, von den Richtern besonders unterschrieben und der Geschäftsstelle übergeben worden sind (vgl. BFH-Urteile vom 8. Juli 1994 III R 78/92, BFHE 175, 7, BStBl II 1994, 859, und vom 18. April 1996 V R 25/95, BFHE 180, 512, BStBl II 1996, 578, …sowie vom 23. August 1994 VI R 33/94, BFH/NV 1995, 239).Eine mit einem derartigen Mangel behaftete Entscheidung ist grundsätzlich aufzuheben und die Sache an das FG zurückzuverweisen (vgl. Gräber/Ruban, a.a.O., § 119 Rz. 3, mit weiteren Rechtsprechungsnachweisen, und BFH in BFHE 180, 512, BStBl II 1996, 578).
Ein Urteil, das wegen der Überschreitung der Fünf-Monats-Frist für seine vollständige Abfassung die Beurkundungsfunktion nicht mehr erfüllt, ist deswegen von den Gerichten als nicht mit Gründen versehen aufzuheben (Gemeinsamer Senat der obersten Gerichtshöfe des Bundes in HFR 1993, 674, 676, und BFH in BFHE 180, 512, BStBl II 1996, 578).
- BFH, 21.10.1999 - I R 25/99
Antrag auf schlichte Änderung
Das FA lehnte dies --unter Hinweis auf den Anwendungserlass zur Abgabenordnung in der geänderten Fassung vom 30. Dezember 1996 (BStBl I 1996, 1468), dort Nr. 4 zu § 172 (vgl. auch Erlass des Finanzministeriums Nordrhein-Westfalen vom 16. August 1996, Deutsches Steuerrecht --DStR-- 1996, 1486; Verfügung der Oberfinanzdirektion Karlsruhe vom 16. Dezember 1996, Betriebs-Berater 1997, 193)-- ab. - BFH, 22.07.1997 - I B 130/96
Anforderungen an die schlüssige Darlegung einer Divergenz
Zwar behauptet die Klägerin in der Beschwerdebegründung, die Vorentscheidung weiche von dem BFH-Urteil vom 18. August 1988 V R 19/83 (BFHE 154, 23, BStBl II 1988, 929) und von dem BFH-Beschluß vom 25. Oktober 1995 I B 69/95 (BFH/NV 1996, 377) ab.Sie legt jedoch nur stichwortartig dar, welche Rechtsaussagen in dem Beschluß in BFH/NV 1996, 377 enthalten sein sollen.
- BFH, 03.06.2008 - IX B 2/08
Entscheidung über einen Verfahrensmangel - Verlust des Rügerechts
Die zur Entscheidung über diesen Verfahrensmangel notwendigen Tatsachen kann der BFH im Wege des Freibeweises ermitteln und frei würdigen (z.B. BFH-Urteil vom 18. April 1996 V R 25/95, BFHE 180, 512, BStBl II 1996, 578; s. dazu auch Lange in Hübschmann/Hepp/Spitaler, § 115 FGO Rz 228, m.w.N.). - BFH, 11.12.2008 - III B 200/07
Frist zur Abfassung und Übergabe des Urteils - Nicht mit Gründen versehene …
Die Tatsachen, die für die Entscheidung über den behaupteten Verfahrensmangel notwendig sind, kann der BFH im Wege des Freibeweises ermitteln und frei würdigen (s. BFH-Beschluss vom 30. April 1987 V B 86/86, BFHE 149, 437, BStBl II 1987, 502, und BFH-Urteil vom 18. April 1996 V R 25/95, BFHE 180, 512, BStBl II 1996, 578). - BFH, 27.01.2003 - VI B 125/99
NZB - Beschwerdebegründung per Computer-Fax
b) Soweit der Kläger vorbringt, das Urteil des Finanzgerichts (FG) berücksichtige nicht bzw. nicht in ausreichendem Maße die Entscheidung des BFH vom 25. Oktober 1995 I B 69/95 (BFH/NV 1996, 377), wird damit allenfalls ein inhaltlicher Fehler der Vorentscheidung geltend gemacht, nicht aber der Zulassungsgrund der Divergenz nach § 115 Abs. 2 Nr. 2 FGO a.F. dargelegt. - BFH, 21.08.1997 - V R 30/97
Alsbaldige Niederlegung des Tatbestands, der Entscheidungsgründe nach Verkündung …
Der BFH hat im Anschluß an den Beschluß des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes (GmS-OGB) vom 27. April 1993 GmS-OGB 1/92 (BVerwGE 92, 367 [BVerwG 27.04.1993 - GmS-OGB - 1/92], Neue Juristische Wochenschrift -- NJW -- 1993, 2603, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung -- HFR -- 1993, 674) entschieden, daß im Falle der Verkündung ein nach Ablauf von fünf Monaten nach Verkündung der Geschäftsstelle übergebenes (vollständig abgefaßtes) Urteil nicht alsbald nachträglich niedergelegt, unterschrieben sowie übergeben worden und demnach nicht mit Gründen versehen ist (Urteil vom 18. April 1996 V R 25/95, BFHE 180, 512, BStBl II 1996, 578). - BFH, 05.12.2003 - XI B 69/03
Kein Verfahrensverstoß bei verspäteter Niederlegung der Urteilsformel in der …
- BVerwG, 20.12.1996 - 5 B 81.95
Zulässigkeit und Begründetheit einer Beschwerde gegen die Nichtzulassung der …
- FG Baden-Württemberg, 18.12.1998 - 9 K 311/98
Abhilfebescheid bei Vorlage der Steuererklärung im Klageverfahren nach …
- FG Baden-Württemberg, 20.11.1997 - 14 K 47/93
Verspätungszuschlag bei viermonatiger Bearbeitungszeit
- BFH, 09.09.1997 - VII R 83/97
Fehlende Übergabe eines angefochtenen (vollständig abgefaßten) Urteils an die …