Rechtsprechung
BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82 |
Volltextveröffentlichungen (7)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Ausführung von Bauarbeiten für eine Bauorganisationsgesellschaft im Rahmen der Erstellung eines Wohnhauses - Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen der Gesellschaft - Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegenüber dem Geschäftsführer und dem Prokuristen ...
- VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
BGB § 823 Abs. 2; Bauforderungssicherungsgesetz (GSB) § 1; Bauforderungssicherungsgesetz (GSB) § 5
- Juristenzeitung(kostenpflichtig)
Zur Abgrenzung von Tatsachen- und Verbotsirrtum
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 823 Abs. 2 S. 1; GSB § 1, § 5
Begriff des Vorsatzes in bezug auf die Voraussetzungen des GSB - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Sicherung von Bauforderungen: Verbotsirrtum
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW 1985, 134
- MDR 1985, 219
- VersR 1984, 1071
- BauR 1984, 658
- ZfBR 1984, 276
Wird zitiert von ... (82) Neu Zitiert selbst (16)
- BGH, 24.11.1981 - VI ZR 47/80
Haftung des gesetzlichen Vertreters einer juristischen Person für die Verwendung …
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Auf die Revision der Kläger hat der erkennende Senat durch Urteil vom 24. November 1981 (VI ZR 47/80 - VersR 1982, 193) dieses Berufungsurteil aufgehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung an das Oberlandesgericht zurückverwiesen.Nachdem der erkennende Senat in seinem ersten Revisionsurteil vom 24. November 1981 (aaO) entschieden hat, eine Schadensersatzpflicht des Baugeldempfängers aus §§ 823 Abs. 2 BGB, 1 GSB sei im Hinblick auf die Strafvorschrift des § 5 GSB nur bei vorsätzlicher Zweckentfremdung der Baugelder begründet, hat das Berufungsgericht im übrigen die Klage jetzt mit der Begründung abgewiesen, die Beklagten hätten nicht vorsätzlich gehandelt.
Da aber im Interesse der Begrenzung der zivilrechtlichen Haftung bei einer Verletzung des § 1 GSB die Schuldform der Strafandrohung in § 5 GSB zu entnehmen ist, wie der erkennende Senat bereits in seinem Urteil vom 24. November 1981 (VI ZR 47/80 - aaO) näher dargelegt hat, so muß auch bezüglich eines etwaigen Verbotsirrtums der Vorsatz in Übereinstimmung mit dem Strafrecht, d.h. nach der "Schuldtheorie", beurteilt werden (…vgl. Canaris, Festschrift für Larenz, 1983, S. 27, 72; anders noch das Reichsgericht, das in RGZ 84, 188, 194 die Auffassung vertreten hat, die Unkenntnis des Inhalts des GSB könne den Vorsatz ausschließen; allerdings offenbar von dem vom erkennenden Senat abgelehnten Ausgangspunkt aus, auch eine fahrlässige Verletzung des § 1 GSB könne nach § 823 Abs. 2 BGB Ersatzansprüche auslösen; vgl. RGZ 91, 72, 76; 167, 92, 96).
- RG, 01.10.1932 - IX 165/32
1. Ist § 1 des Gesetzes über die Sicherung der Bauforderungen vom 1. Juni 1909 …
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Die Beklagten hätten gegen die Entfremdung von Baugeld wirksam nur einwenden können, sie hätten in Höhe des Differenzbetrages zwischen der an die Kläger geleisteten Abschlagszahlung und dem insgesamt erhaltenen "Baugeld" andere Baugläubiger befriedigt bzw. diese insoweit aus sonstigen Mitteln entschädigt (RGZ 138, 156, 159). - BGH, 26.02.1962 - II ZR 22/61
Einlösung eines Wechsels - Anspruch aus unerlaubter Handlung - Befreiung aus …
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Ordnungswidrigkeitenrecht, wonach der Verbotsirrtum nur entlastet, wenn er unvermeidbar war (§§ 17 StGB, 11 Abs. 2 OWiG - sog. Schuldtheorie), so gilt dasselbe auch im Anwendungsbereich des § 823 Abs. 2 BGB (BGH, Urt. v. 26. Februar 1962 - II ZR 22/61 - NJW 1962, 910, 911 [BGH 26.02.1962 - II ZR 22/61] = VersR 1962, 481, 482; a.A. Mayer-Maly, AcP 170, 133, 159 ff.).
- BGH, 28.10.1952 - 1 StR 450/52
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Zur Kenntnis dessen, was das Gesetz als Sachverhalt für die Unrechtsbegründung zugrunde legt, genügt die dem Gesetz entsprechende "Parallelwertung in der Laiensphäre des Täters" (BGHSt 3, 248, 255). - BGH, 01.12.1981 - VI ZR 200/80
Unzulässige Verwendung der Interpretation einer mehrdeutigen Äußerung des …
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Der Geltungsanspruch des Rechts fordert nämlich grundsätzlich, daß der Verpflichtete das Risiko seines Irrtums über die Rechtslage selbst trägt; auch ein Richterkollegium kann ihn hiervon nur unter besonderen Umständen entlasten (Senatsurteil vom 1. Dezember 1981 - VI ZR 180/80 - NJW 1982, 635, 637). - BGH, 07.03.1972 - VI ZR 169/70
Hinterlegung eines Geldbetrages nach Versteigerung eines Grundstücks zum Zwecke …
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Die strafrechtliche Rechtsprechung nimmt nämlich ebenso wie das Zivilrecht (vgl. Senatsurteil vom 7. März 1972 - VI ZR 169/70 = NJW 1972, 1045, 1046 m.w.N.) nur unter besonderen Voraussetzungen die Unvermeidbarkeit eines Verbotsirrtums an. - BGH, 16.06.1977 - III ZR 179/75
Fluglotsenstreik I - § 839 BGB, 'go sick, go slow', eingerichteter und ausgeübter …
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Zwar gilt im Zivilrecht grundsätzlich die sogenannte Vorsatztheorie, wonach zum Vorsatz auch das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit gehört, so daß bei einem Verbotsirrtum eine Haftung entfällt (RGZ 72, 4, 6; BGHZ 69, 128, 142 f m.w.N.;… vgl. auch Staudinger/Schäfer, BGB, 10./11. Aufl., § 823 Rdn. 418 ff.;… Deutsch, Haftungsrecht, Bd. I, S. 265 und Festschrift für Sieg, 1976, S. 127, 131). - BGH, 20.03.1984 - VI ZR 154/82
Pflicht des Auftragnehmers bei Erteilung des Auftrags aufgrund besonderer …
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Doch ist auch das nur eine allgemeine Richtlinie für die rechtliche Würdigung des einzelnen Sachverhalts und kein starrer Grundsatz (vgl. zuletzt Senatsurteil vom 20. März 1984 - VI ZR 154/82 - VersR 1984, 658, 660). - BGH, 24.09.1953 - 5 StR 225/53
Entscheidung des Reichsaufsichtsamts über die Beurteilung einer Unternehmung als …
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Denn die rechtlich richtige Beurteilung der normativen Tatbestandsmerkmale gehört nach der strafrechtlichen Schuldtheorie nicht zum Vorsatz (vgl. schon BGHSt 4, 347, 352). - BGH, 21.12.1955 - VI ZR 280/54
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 10.07.1984 - VI ZR 222/82
Jeder ist nämlich im Rahmen seines Wirkungskreises verpflichtet, sich über das Bestehen von Schutzgesetzen zu unterrichten (Senatsurteil vom 29. Dezember 1955 - VI ZR 280/54 - LM § 823 (Bc) BGB Nr. 1). - BGH, 27.01.1966 - KRB 2/65
Verbotsirrtum bei (Kartell-) Ordnungswidrigkeiten
- RG, 18.10.1917 - VI 143/17
Haftung eines Baugeldempfängers; Haftung der Vertreter einer juristischen Person …
- RG, 29.09.1909 - I 310/08
Molkereigenossenschaft. Ausschluss. Milchlieferung.
- RG, 07.05.1910 - V 354/09
Hypothekgefährdung.; Rechtsirrtum.; Schadensberechnung.
- RG, 16.02.1914 - VI 599/13
Gesetz über die Sicherung der Bauforderungen
- RG, 07.05.1941 - VI 15/41
1. Was hat ein unbefriedigt gebliebener Baugläubiger zur Begründung der Klage …
- BGH, 26.06.2023 - VIa ZR 335/21
"Dieselverfahren"; Tatbestandswirkung der Typgenehmigung; unionsrechtliche …
Straf- und ordnungswidrigkeitsrechtlich sanktionierte Schutzgesetze sind nach diesen Maßgaben zu behandeln (BGH, Urteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135). - BGH, 16.05.2017 - VI ZR 266/16
Strafbarer Verstoß gegen das Kreditwesengesetz: Beurteilung des Vorsatzes bei …
Führt ein unvermeidbarer Verbotsirrtum gemäß § 17 Satz 1 StGB zur Schuldlosigkeit, so schließt dies auch eine Haftung nach § 823 Abs. 2 BGB aus (Anschluss Senat, Urteile vom 15. Mai 2012, VI ZR 166/11, NJW 2012, 3177; vom 10. Juli 1984, VI ZR 222/82, NJW 1985, 134).Dies gilt auch, falls das verletzte Schutzgesetz selbst keine Strafnorm ist, seine Missachtung aber unter Strafe gestellt wird (…Senat, Urteile vom 15. Mai 2012 - VI ZR 166/11, NJW 2012, 3177 Rn. 22; vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134 f.).
b) Führt ein unvermeidbarer Verbotsirrtum gemäß § 17 Satz 1 StGB zur Schuldlosigkeit, so schließt dies auch eine Haftung nach § 823 Abs. 2 BGB aus (…Senat, Urteile vom 15. Mai 2012 - VI ZR 166/11, NJW 2012, 3177 Rn. 22; vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134 f.; BGH, Urteil vom 26. Februar 1962 - II ZR 22/61, NJW 1962, 910, 911;… Beschluss vom 24. November 2010 - III ZR 260/09, juris Rn. 9).
Insoweit genügt eine "Parallelwertung in der Laiensphäre", die eine ausreichende Bedeutungskenntnis beinhaltet (…Senat, Urteile vom 15. Mai 2012 - VI ZR 166/11, NJW 2012, 3177 Rn. 21; vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135;… BGH, Urteile vom 3. April 2008 - 3 StR 394/07, BGHR StGB § 17 Vermeidbarkeit 8 Rn. 30; vom 24. September 1953 - 5 StR 225/53, BGHSt 4, 347, 352).
Im Zweifel trifft ihn eine Erkundigungspflicht (Senat, Urteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134 135; BGH, Urteil vom 7. März 1996 - 4 StR 742/95, NJW 1996, 1604, 1606; Beschluss vom 27. Januar 1966 - KRB 2/65, BGHSt 21, 18, 20 f.).
Für jemanden, der im Geschäftsleben steht, ist kaum jemals ein Irrtum über das Bestehen eines Schutzgesetzes unvermeidbar, das für seinen Arbeitsbereich erlassen wurde, weil jeder im Rahmen seines Wirkungskreises verpflichtet ist, sich über das Bestehen von Schutzgesetzen zu unterrichten (…Senat, Urteile vom 15. Mai 2012 - VI ZR 166/11, NJW 2012, 3177 Rn. 23; vom 21. Dezember 1955 - VI ZR 280/54, LM § 823 (Bc) BGB Nr. 1; vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135; BGH, Beschluss vom 2. April 2008 - 5 StR 354/07, BGHSt 52, 182, 190).
Etwa aufkommende Zweifel sind erforderlichenfalls durch Einholung einer verlässlichen und sachkundigen Auskunft zu beseitigen (vgl. Senat…, Urteil vom 15. Mai 2012 - VI ZR 166/11, NJW 2012, 3177 Rn. 23; vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134 135).
Maßgebend sind die jeweils konkreten Umstände, insbesondere seine Verhältnisse und Persönlichkeit; daher ist zum Beispiel seine berufliche Stellung zu berücksichtigen (Senat, Urteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135;… BGH, Urteile vom 21. Dezember 2016 - 1 StR 253/16, NJW 2017, 1487 Rn. 58; vom 4. April 2013 - 3 StR 521/12, NStZ 2013, 461).
- BGH, 28.06.2016 - VI ZR 536/15
Sittenwidrige Schädigung bei der Beteiligung an einer Fondsgesellschaft: …
Dabei ist nach den im Strafrecht geltenden Maßstäben zu klären, ob der zur Verwirklichung des Straftatbestandes des § 264a StGB erforderliche Vorsatz vorliegt (…vgl. Senatsurteile vom 15. Mai 2012 - VI ZR 166/11, NJW 2012, 3177 Rn. 20, 22; vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135; BGH…, Beschluss vom 24. November 2010 - III ZR 12/10, juris Rn. 12; Urteile vom 21. Oktober 1991 - II ZR 204/90, BGHZ 116, 7, 14; vom 26. Februar 1962 - II ZR 22/61, NJW 1962, 910, 911;… Förster in BeckOK BGB, Stand 1. Februar 2016, § 823 Rn. 282).
- BGH, 15.05.2012 - VI ZR 166/11
Gehilfenhaftung bei unerlaubter Kapitalanlagevermittlung
(1) Ausreichend für eine vorsätzliche Tatbegehung ist die Kenntnis der Umstände des Geschäfts sowie dessen Umfang, welche beim Täter in aller Regel vorliegen wird; es genügt insoweit eine "Parallelwertung in der Laiensphäre" (vgl. Senatsurteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, VersR 1984, 1071, 1072; BGH, Urteil vom 24. September 1953 - 5 StR 225/53, BGHSt 4, 347, 352).Die rechtlich richtige Beurteilung der normativen Tatbestandsmerkmale gehört demgegenüber nicht zum Vorsatz (Senatsurteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, aaO; BGH…, Urteil vom 24. September 1953 - 5 StR 225/53, aaO).
Denn im Zivilrecht gilt zwar grundsätzlich die sogenannte Vorsatztheorie, wonach zum Vorsatz auch das Bewusstsein der Rechtswidrigkeit gehört, so dass bei einem Verbotsirrtum eine Haftung entfällt; handelt es sich jedoch um ein strafrechtliches Schutzgesetz, bei dessen Verletzung ein Verbotsirrtum nach der sogenannten Schuldtheorie nur entlastet, wenn er unvermeidbar war, so gilt dasselbe auch im Anwendungsbereich des § 823 Abs. 2 BGB (Senatsurteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, aaO S. 1071 f.; BGH, Urteil vom 26. Februar 1962 - II ZR 22/61, VersR 1962, 481, 482).
Da seine Missachtung aber in § 54 Abs. 1 Nr. 2 KWG a.F. unter Strafe gestellt wird, muss auch bezüglich eines etwaigen Verbotsirrtums der Vorsatz in Übereinstimmung mit dem Strafrecht beurteilt werden (vgl. Senatsurteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, aaO).
Allgemein gilt, dass für jemanden, der im Geschäftsleben steht, kaum jemals ein Irrtum über das Bestehen eines Schutzgesetzes unvermeidbar ist, das für seinen Arbeitsbereich erlassen wurde, weil jeder im Rahmen seines Wirkungskreises verpflichtet ist, sich über das Bestehen von Schutzgesetzen zu unterrichten (Senatsurteile vom 21. Dezember 1955 - VI ZR 280/54, LM § 823 (Bc) BGB Nr. 1 und vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, aaO S. 1072).
- BGH, 27.06.2017 - VI ZR 424/16
Haftung bei strafbarem Verstoß gegen das Kreditwesengesetz: Haftungsausschluss …
Zivilrechtlich scheidet in einem solchen Fall eine Haftung nach § 823 Abs. 2 BGB aus (…Senatsurteile vom 16. Mai 2017 - VI ZR 266/16, Rn. 17; vom 15. Mai 2012 - VI ZR 166/11, aaO, Rn. 22, vgl. ferner Senatsurteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134 f.). - BGH, 13.09.2004 - II ZR 276/02
Begriff des Repräsentanten einer ausländischen Investmentgesellschaft; Haftung …
Soweit gegen die §§ 7, 8 AuslInvestmG i.V.m. den Ordnungswidrigkeitstatbeständen des § 21 Abs. 1 Nr. 1, 2 AuslInvestmG verstoßen worden ist, gelten für das Vorsatzerfordernis die strafrechtlichen Grundsätze der sog. "Schuldtheorie" (vgl. BGH, Urt. v. 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134). - BGH, 10.07.2018 - VI ZR 263/17
"Annahme von Geldern" durch Abtretung von Rechten und Ansprüchen aus von Anlegern …
Zivilrechtlich scheidet in einem solchen Fall eine Haftung nach § 823 Abs. 2 BGB aus (…Senatsurteile vom 27. Juni 2017 - VI ZR 424/16, aaO;… vom 16. Mai 2017 - VI ZR 266/16, aaO, Rn. 17; vom 15. Mai 2012 - VI ZR 166/11, aaO, Rn. 22, vgl. ferner Senatsurteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134 f.).Im Zweifel trifft ihn eine Erkundigungspflicht (…Senatsurteile vom 16. Mai 2017 - VI ZR 266/16, NJW 2017, 2463 Rn. 28 f.; vom 7. März 1996 - 4 StR 742/95, NJW 1996, 1604, 1606; vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135; vom 27. Januar 1966 - KRB 2/65, BGHSt 21, 18, 20 f.), wobei Auskunftsperson und erteilte Auskunft verlässlich sein müssen (Senatsurteil vom 16. Mai 2017.
- BGH, 20.12.2012 - VII ZR 187/11
Sicherung von Baugeldforderungen: Baugeldverwendungspflicht für vom …
aa) Der Baugeldempfänger haftet jedem einzelnen Baugläubiger mit dem gesamten Baugeldbetrag für dessen Bauforderung, bis das Baugeld für Bauforderungen verbraucht ist (BGH, Urteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, BauR 1984, 658, 659 = ZfBR 1984, 276).(1) Bei der Verletzung des Schutzgesetzes des § 1 GSB ist bezüglich eines Verbotsirrtums das Vorliegen von Vorsatz nach der so genannten Schuldtheorie zu beurteilen (BGH, Urteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, BauR 1984, 658, 659 m.w.N. = ZfBR 1984, 276).
Bei fahrlässigem Verbotsirrtum wird demgegenüber die Sanktion als Vorsatztat nicht ausgeschlossen (vgl. BGH, Urteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, aaO m.w.N.).
Hätte der Täter bei gehöriger Anspannung seines Gewissens das Unrechtmäßige seines Tuns erkennen können, so ist sein Verbotsirrtum verschuldet (vgl. BGH, Urteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, aaO m.w.N.).
Der Baugeldempfänger haftet jedem einzelnen Baugläubiger mit dem gesamten Baugeldbetrag für dessen Bauforderung, bis das Baugeld verbraucht ist (BGH, Urteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, BauR 1984, 658, 659 = ZfBR 1984, 276).
- OLG Frankfurt, 10.10.2012 - 1 U 201/11
Markus Gäfgen: Kindermörder erhält Entschädigung für Folterdrohung
Zwar setzt Vorsatz im Sinne dieser Vorschrift nach der im Zivilrecht herrschenden Vorsatztheorie grundsätzlich das Bewusstsein der Rechtswidrigkeit voraus, so dass ein - vorwerfbarer - Verbotsirrtum nur einen Fahrlässigkeitsvorwurf begründet (vgl. Bundesgerichtshof , Urteil vom 10. Juli 1984, NJW 1985, S. 134, 135;… Staudinger/Löwisch/ Caspers, BGB, 2009, § 276 Rn. 25;… Bamberger/Roth/Unberath, BGB, Stand 1. März 2011, § 276 Rn. 13;… MünchKommBGB/Papier, 5. Auflage 2009, § 839 Rn. 285).Besteht die Amtspflichtverletzung aber in einem Verstoß gegen das Strafrecht, wo nach der sogenannten Schuldtheorie nur ein unvermeidbarer Verbotsirrtum entlastet (§ 17 StGB), so gilt dasselbe auch im Zivilrecht; in diesen Fällen schließt der fahrlässige Verbotsirrtum einen Vorsatz nicht aus (vgl. Bundesgerichtshof , Urteil vom 10. Juli 1984, NJW 1985, S. 134, 135 zu § 823 Abs. 2 BGB).
- BGH, 30.07.2019 - VI ZR 486/18
Tatbestandsirrtum bei Annahme einer zulässigen Rechtsdienstleistung
Der Vorsatz ist nach bußgeldrechtlichen Maßstäben zu beurteilen (Fortführung Senatsurteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135, juris Rn. 14 f.).Dabei ist der Vorsatz nach bußgeldrechtlichen Maßstäben zu beurteilen (Senatsurteil vom 10. Juli 1984 - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135, juris Rn. 14 f.; vgl. ferner Senatsurteile vom 16. Mai 2017 - VI ZR 266/16,.
- BGH, 19.08.2010 - VII ZR 169/09
Sicherung von Bauforderungen: Generalunternehmer als Empfänger von Baugeld trotz …
- OLG Stuttgart, 19.10.2023 - 24 U 103/22
Unvermeidbarer Verbotsirrtum hinsichtlich "Thermofenster" und …
- BGH, 28.06.2016 - VI ZR 541/15
Schadenersatzbegehren eines Kapitalanlegers wegen vorsätzlicher sittenwidriger …
- OLG Stuttgart, 11.01.2024 - 24 U 241/22
- OLG Stuttgart, 29.02.2024 - 24 U 1424/22
- OLG Stuttgart, 22.02.2024 - 24 U 254/21
- OLG München, 27.04.2022 - 20 U 996/21
Schadensersatzanspruch aus § 823 Abs. 2 BGB iVm § 1 BauFordSiG
- OLG Karlsruhe, 30.01.2024 - 14 U 199/22
Zum Erfordernis einer Anschlussberufung im Falle der Umstellung von einer …
- OLG Stuttgart, 09.11.2023 - 24 U 14/21
Dieselskandal: Kühlmittelsolltemperaturregelung als unzulässige …
- LG Krefeld, 30.09.2016 - 1 S 30/16
Finanzagentenhaftung
- OLG Stuttgart, 07.12.2023 - 24 U 73/22
Anspruch auf Schadensersatz wegen des Erwerbs eines mit einer automatischen …
- BGH, 12.12.1989 - VI ZR 311/88
Umfang der Verwendungspflicht; Begriff des wesentlichen Bestandteils eines …
- BGH, 09.10.1990 - VI ZR 230/89
Pflichtenstellung des Generalübernehmers nach dem GSB
- OLG Karlsruhe, 19.12.2023 - 14 U 6/22
Verbotsirrtum bei Thermofenster und schadensrechtliche Auswirkungen nicht …
- BGH, 28.10.2010 - III ZR 255/09
Prospektpflichtigkeit von Sondervorteilen im Hinblick auf eine hinreichende und …
- OLG Karlsruhe, 12.12.2023 - 14 U 268/22
Haftung des Fahrzeugherstellers für Dieselskandal-Nachfolgemotor
- OLG Stuttgart, 30.11.2023 - 24 U 153/21
Parameter; Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung; KSR; Abgasrückführung; AGR; …
- OLG Hamm, 16.09.2014 - 21 U 86/14
Ansprüche eines Subunternehmers nach dem Gesetz zur Sicherung von Bauforderungen
- OLG Hamburg, 03.11.2023 - 13 U 149/22
- OLG Dresden, 08.12.1999 - 18 U 1117/99
Zulässigkeit anderweitiger Verwendung von Baugeld; Umfang des Entnahmerechts
- OLG Hamm, 09.10.2018 - 7 U 103/16
Baugeld; zweckgerechte Verwendung von Baugeld; Baugeldkonto; Vorsatz
- OLG Dresden, 21.01.2014 - 5 U 1296/13
Schadensersatzpflicht des Geschäftsführers einer Generalunternehmerin
- BGH, 19.11.1985 - VI ZR 148/84
Begriff des Empfängers von Baugeld; Verwendung von Baugeld beim Verkauf …
- OLG Stuttgart, 27.09.2018 - 2 U 196/17
Vertrieb von Beteiligungen an Erdölexplorationen: Voraussetzungen eines …
- OLG Düsseldorf, 05.08.2009 - 15 U 100/08
Haftung des nicht wirksam beauftragten Werkunternehmers für Schäden am Eigentum …
- BGH, 13.10.1987 - VI ZR 270/86
Begriff der Kosten eines Baues; Begriff des Baugeldes; Behandlung von Baugeld …
- OLG Naumburg, 14.12.2023 - 9 U 34/22
Gebrauchtwagenkaufvertrag: Anspruch auf Ersatz eines Differenzschadens wegen der …
- BGH, 09.12.1986 - VI ZR 287/85
Darlegungs- und Beweislast des Baugläubigers
- OLG Stuttgart, 28.09.2023 - 24 U 2504/22
Dieselskandal: Unvermeidbarer Verbotsirrtum über Unzulässigkeit von …
- BGH, 15.06.2000 - VII ZR 84/99
Öffentliche Fördermittel als Baugeld im Sinne von § 1 Abs. 3 BauFordSiG
- LAG Hessen, 27.11.2006 - 16 Sa 725/06
Tarifauslegung - Anspruch auf Schadensersatz wegen …
- OLG Celle, 20.12.2000 - 9 U 138/00
Unrichtige Verwendung eines Prospekts; Deliktische Haftung wegen …
- BGH, 16.12.2010 - III ZR 10/10
Vorsatz i.R.d. § 264a Strafgesetzbuch ( StGB ) bei Verschweigen der Gewährung von …
- OLG Dresden, 23.02.2006 - 4 U 1017/05
GSB: Wann beginnt die Verjährung?
- BGH, 24.11.2010 - III ZR 260/09
Kapitalanlagebetrug im Zusammenhang mit der Beteiligung an einen Filmfonds: …
- OLG Dresden, 23.06.1999 - 12 U 637/99
Nachweis der Verwendung von Baugeld durch den Generalunternehmer
- OLG Karlsruhe, 12.12.2023 - 14 U 85/21
Diesel-Abgasskandal; Differenzschaden
- OLG Brandenburg, 08.12.2010 - 3 U 145/09
Unerlaubte Handlung: Schadenersatz wegen des Ausbaus von Einrichtungen einer …
- OLG Stuttgart, 28.09.2023 - 24 U 2616/22
Verbotsirrtum hinsichtlich Unzulässigkeit von "Thermofenster"
- BGH, 12.12.1989 - VI ZR 12/89
Rechtsfolgen zweckwidriger Verwendung von Baugeld
- BGH, 24.11.2010 - III ZR 8/10
Kapitalanlagebetrug im Zusammenhang mit der Beteiligung an einen Filmfonds: …
- BGH, 24.11.2010 - III ZR 12/10
Kapitalanlagebetrug im Zusammenhang mit der Beteiligung an einen Filmfonds: …
- OLG Naumburg, 15.02.2000 - 9 U 41/99
Schadensersatzanspruch gegen den Baugeldempfänger; Sinn der Pflicht zur Führung …
- LG Itzehoe, 25.08.2006 - 3 O 534/04
Schadensersatz aus unerlaubter Handlung: Anspruch wegen Verstoßes eines …
- LG Magdeburg, 20.10.2015 - 9 O 1085/14
Zweckwidrige Verwendung von Baugeld: Unternehmer eines Teilgewerks als …
- OLG München, 12.05.1992 - 18 U 4666/91
Anspruch aus unerlaubter Handlung gegen Generalübernehmer und/oder …
- OLG Hamburg, 16.12.1988 - 1 U 162/87
Ersatz aus abgetretenem Recht für einen nicht beitreibbaren Restwerklohn; …
- OLG Frankfurt, 08.07.2011 - 5 U 122/10
Unrichtige Prospektangaben im Rahmen eines Kapitalanlagebetruges
- LG Dortmund, 06.02.2015 - 3 O 129/14
Kapitalanlagebetrug bei Veschweigen nachteiliger Tatsachen …
- BGH, 14.01.1986 - VI ZR 164/84
Baugeldgewährung aufgrund von Kreditgeschäften; Berechnung des aufgrund eines …
- OLG Düsseldorf, 20.04.2011 - 15 U 49/09
Schadensersatzanspruch im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Beteiligung an dem …
- OLG Brandenburg, 27.10.2004 - 4 U 161/03
Voraussetzungen für Ansprüche auf Werklohn, Minderung, Rücktritt, und …
- OLG Düsseldorf, 20.04.2011 - 15 U 93/09
Haftung des Geschäftsführers der Eigenkapitalvermittlerin eines geschlossenen …
- OLG Dresden, 13.09.2001 - 19 U 346/01
Bauforderungssicherungsgesetz: Schadensersatzpflicht des Geschäftsführers der …
- BGH, 19.09.1985 - III ZR 55/84
Nichtigkeit eines Vertrages wegen Verstoßes gegen das Gesetz über die Sicherung …
- LG Dortmund, 17.04.2015 - 3 O 208/14
Schadensersatzbegehren wegen Prospektfehlern und der Verletzung von …
- OLG Frankfurt, 22.10.2010 - 10 U 144/09
Zur Insolvenzantragspflicht nach § 64 GmbHG
- OLG Brandenburg, 12.02.2003 - 7 U 129/01
Schadensersatzanspruch gem. § 823 Abs. 2 BGB in Verb. mit §§ 1 Abs. 1, 5 …
- BGH, 16.12.2010 - III ZR 76/10
Voraussetzung für eine richtige Prospektierung der Vertriebsprovisionen; Pflicht …
- LG Dortmund, 10.12.2015 - 12 O 19/14
Rückabwicklung einer Beteiligung als Treugeber-Kommanditist an einer …
- OLG Brandenburg, 02.05.2001 - 7 U 173/99
Begriff des Baugeldes
- OLG Hamburg, 20.08.1999 - 14 U 205/98
Ordnungsgemäße Verwendung von Baugeld; Definition eines Schutzgesetzes; …
- OLG Brandenburg, 27.09.2023 - 7 U 143/22
Unzulässige Abschalteinrichtung bei gekauftem Kfz; Vorliegen Abschalteinrichtung …
- OLG Celle, 13.01.2005 - 6 U 123/04
Schadensersatz wegen zweckwidriger Verwendung gesicherten Baugeldes: …
- OLG Bremen, 13.11.1991 - 1 U 53/91
Anspruch auf Schadensersatz aus §§ 823 Abs. 2 BGB, 1, 5 BSG …
- LG Dortmund, 07.12.2012 - 3 O 357/11
Vorsätzliche Schädigung bei unvollständigen Angaben zum Wert von verschmolzenen …
- OLG Köln, 22.08.2013 - 24 U 162/09
Zahlungsanspruch auf restlichen Werklohn; Schadensersatzanspruch bei …
- LG Düsseldorf, 20.05.2008 - 10 O 206/06
- OLG München, 03.06.1985 - 28 U 2182/85
Fristversäumnis; Sorgfaltsanforderungen; Verhinderung von Fristversäumnissen; …
- OLG Frankfurt, 02.06.1999 - 7 U 176/98
§§ 1, 5 Gesetz über die Sicherung von Bauforderungen (GSB) als Schutzgesetz im …
- LG Schwerin, 02.10.2001 - 4 O 159/01
Geltendmachung von Ansprüchen aus dem Gesetz zur Sicherung von Bauforderungen …
- LG Dresden, 28.01.2004 - 6 O 2080/03
Schadensersatzanspruch wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz über die Sicherung …