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   BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84   

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BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84 (https://dejure.org/1987,674)
BFH, Entscheidung vom 13.05.1987 - VII R 37/84 (https://dejure.org/1987,674)
BFH, Entscheidung vom 13. Mai 1987 - VII R 37/84 (https://dejure.org/1987,674)
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Volltextveröffentlichungen (6)

Papierfundstellen

  • BFHE 150, 108
  • NVwZ 1989, 504
  • BB 1987, 1595
  • BStBl II 1987, 606
 
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Wird zitiert von ... (23)Neu Zitiert selbst (15)

  • BFH, 03.02.1987 - VII R 116/82

    Finanzrechtsweg - Steuerberatungsgesellschaft - Anerkennung - Klage einer

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    Danach ist jene Verpflichtung der Steuerberatungsgesellschaft im Zusammenhang mit dem Verbot der Verwendung anderer Bezeichnungen zum Hinweis auf eine steuerberatende Tätigkeit nach § 43 Abs. 4 Satz 2 StBerG dahin auszulegen, daß eine Steuerberatungsgesellschaft andere - also auch weitere - Firmenzusätze, die auf eine steuerberatende Tätigkeit hinweisen, nicht führen darf (so auch das Urteil des Senats vom 3. Februar 1987 VII R 116/82, BStBl II 1987, 346).

    Das trifft nicht nur dann zu, wenn dem Zusatz entnommen werden kann, die Steuerberatungsgesellschaft habe ihre steuerberatende Tätigkeit spezialisiert (vgl. Urteil des Senats in BStBl II 1987, 346), sondern auch dann, wenn der Zusatz dahin verstanden werden kann, die Steuerberatungsgesellschaft nehme in der Ausübung ihrer steuerberatenden Tätigkeit am Ort eine herausragende oder gar einzigartige Stellung ein.

    Ziel dieses Verbotes ist es vor allem, die Wettbewerbsgleichheit zu wahren (vgl. Urteil des Senats in BStBl II 1987, 346).

    Maßgebend ist allein, daß der Zusatz geeignet ist, den aufgezeigten, mit § 43 Abs. 4 Satz 2 StBerG nicht zu vereinbarenden Eindruck zu vermitteln, und daß er von den Hilfe in Steuersachen Suchenden so verstanden werden kann (vgl. Urteil des Senats in BStBl II 1987, 346).

  • BGH, 16.01.1981 - I ZR 29/79

    Apotheken - Steuerberatungsgesellschaft

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    Das folgt für Steuerberatungsgesellschaften aus dem Zusammenhang der Regelungen in den §§ 43, 53 StBerG (vgl. dazu Urteile des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 16. Januar 1981 I ZR 29/79, BGHZ 79, 390, 395 f., und vom 14. März 1985 I ZR 66/83, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung - HFR - 1986, 260).

    Mit dem Ziel, die Wettbewerbsgleichheit zu wahren, ist ein Zusatz in der Firma einer Steuerberatungsgesellschaft, dem eine Sonderstellung dieser Gesellschaft im vorgenannten Sinne entnommen werden kann, insbesondere deshalb nicht vereinbar, weil Steuerberatungsgesellschaften, wenn ihnen die Führung eines solchen Zusatzes in der Firma gestattet wäre, einen Vorteil gegenüber Steuerberatern erlangen würden, die ihre Berufstätigkeit ohne Zusammenschluß in einer Steuerberatungsgesellschaft und damit ungebunden ausüben (vgl. BGHZ 79, 390, 397).

    Diese Vorschrift enthält eine abschließende und zwingende Regelung der Bezeichnung der Steuerberatungsgesellschaften (vgl. BGHZ 79, 390, 395 f., BGH-Entscheidung in HFR 1986, 260), nach der für eine Entscheidungsfreiheit der Verwaltung kein Raum mehr ist.

  • BVerwG, 10.12.1969 - VIII C 104.69

    Zurückstellung von Ingenieurschülern - § 12 Abs. 4 Nr. 3a WPflG, Selbstbindung

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    Denn eine Selbstbindung der Verwaltung kann außerhalb eines konkreten Rechtsverhältnisses nur in Betracht kommen, soweit die Verwaltung nach der Rechtsordnung Entscheidungsfreiheit für den Einzelfall oder für Gruppen von Einzelfällen hat (vgl. Beschluß des BFH vom 26. Februar 1975 I B 96/74, BFHE 115, 17, 22, BStBl II 1975, 449; Urteil des BVerwG vom 10. Dezember 1969 VIII C 104.69, BVerwGE 34, 278, 280 ff.).

    Im Verwaltungsrecht ist anerkannt, daß durch ein früheres Verhalten einer Behörde, das mit dem Gesetz nicht vereinbar ist, eine Bindung nicht entstehen kann (vgl. BVerwGE 34, 278, 282 f.; Erichsen/Martens, Allgemeines Verwaltungsrecht, 7. Aufl., § 12 II 2 c bb, S. 199).

  • BFH, 26.03.1981 - VII R 14/78

    Steuerberater - Gesellschaft - Anforderungen

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    a) Wie der Senat wiederholt entschieden hat (vgl. Urteile vom 26. März 1981 VII R 14/78, BFHE 133, 322, 326, BStBl II 1981, 586, und vom 9. Dezember 1980 VII R 20/77, BFHE 132, 372, 376, BStBl II 1981, 343), ist bei der Anerkennung einer Steuerberatungsgesellschaft nicht nur zu beachten, ob die Voraussetzungen der §§ 49 ff. StBerG erfüllt sind.

    Eine derartige Ungleichbehandlung wäre mit dem Gleichheitssatz vor allem deshalb nicht vereinbar, weil die Ausübung des Berufs als Steuerberater in der Form einer Gesellschaft eine Ausnahme darstellt, die im Grunde dem höchstpersönlichen Charakter des Steuerberaterberufs widerspricht (vgl. Beschluß des BVerfG vom 15. März 1967 1 BvR 575/62, BVerfGE 21, 227, 232; BFHE 133, 322, 328, BStBl II 1981, 586).

  • BFH, 09.12.1980 - VII R 20/77

    Steuerberatungsgesellschaft - Geschäftsführer - Anerkennungsverfahren -

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    a) Wie der Senat wiederholt entschieden hat (vgl. Urteile vom 26. März 1981 VII R 14/78, BFHE 133, 322, 326, BStBl II 1981, 586, und vom 9. Dezember 1980 VII R 20/77, BFHE 132, 372, 376, BStBl II 1981, 343), ist bei der Anerkennung einer Steuerberatungsgesellschaft nicht nur zu beachten, ob die Voraussetzungen der §§ 49 ff. StBerG erfüllt sind.

    Andere Zusätze als Hinweis auf eine steuerberatende Tätigkeit sind nicht erlaubt (BFHE 132, 372, 376, BStBl II 1981, 343).

  • BFH, 26.02.1975 - I B 96/74

    Einstweilige Anordnung - Streitiges Rechtsverhältnis - Verfahrensgegenstand -

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    Denn eine Selbstbindung der Verwaltung kann außerhalb eines konkreten Rechtsverhältnisses nur in Betracht kommen, soweit die Verwaltung nach der Rechtsordnung Entscheidungsfreiheit für den Einzelfall oder für Gruppen von Einzelfällen hat (vgl. Beschluß des BFH vom 26. Februar 1975 I B 96/74, BFHE 115, 17, 22, BStBl II 1975, 449; Urteil des BVerwG vom 10. Dezember 1969 VIII C 104.69, BVerwGE 34, 278, 280 ff.).
  • BVerfG, 17.01.1979 - 1 BvL 25/77

    Unterhaltspflichtverletzung

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    Auf sie träfe der Grundsatz zu, der meist mit der Formel "Keine Gleichheit im Unrecht" ausgedrückt wird (vgl. Dürig in Maunz/Dürig/Herzog, Grundgesetz, Rdnrn. 179 ff., 437, 446 ff. zu Art. 3 Abs. 1; Schmidt-Bleibtreu/Klein, Kommentar zum Grundgesetz, 6. Aufl., Rdnr. 33 zu Art. 3; Beschluß des BVerfG vom 17. Januar 1979 1 BvL 25/77, BVerfGE 50, 142, 166; vgl. auch BVerwGE 34, 382 f.).
  • BGH, 13.11.1981 - I ZR 2/80

    Bedeutung des Zusatzes "deutsch" und "allgemein" in einer Firmenbezeichnung

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    Ein solcher Hinweis ist dann anzunehmen, wenn der Firmenzusatz im Zusammenhang mit der Bezeichnung "Steuerberatungsgesellschaft" wegen deren Bedeutung als allgemeiner Hinweis auf die steuerberatende Tätigkeit der Gesellschaft geeignet ist, bei denjenigen, die Hilfe in Steuersachen in Anspruch nehmen wollen, den Eindruck zu vermitteln, die Steuerberatungsgesellschaft nehme als solche und damit bei der Ausübung ihrer steuerberatenden Tätigkeit eine Sonderstellung ein (vgl. Urteil des BGH vom 13. November 1981 I ZR 2/80, Steuerrechtsprechung in Karteiform - StRK -, Steuerberatungsgesetz, § 57, Rechtsspruch 16).
  • BFH, 05.03.1964 - IV 133/63 S

    Bindung des Finanzamts an eine Zusage, die es für einen Steuerfall gegeben hat

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    Diese Erwägungen lagen schon der von den Klägern benannten Entscheidung des BFH vom 5. März 1964 IV 133/63 S (BFHE 79, 218, BStBl III 1964, 311) zugrunde.
  • BVerfG, 15.03.1967 - 1 BvR 575/62

    Verfassungsmäßigkeit des § 17 StBerG hinsichtlich Steuerbevollmächtigter

    Auszug aus BFH, 13.05.1987 - VII R 37/84
    Eine derartige Ungleichbehandlung wäre mit dem Gleichheitssatz vor allem deshalb nicht vereinbar, weil die Ausübung des Berufs als Steuerberater in der Form einer Gesellschaft eine Ausnahme darstellt, die im Grunde dem höchstpersönlichen Charakter des Steuerberaterberufs widerspricht (vgl. Beschluß des BVerfG vom 15. März 1967 1 BvR 575/62, BVerfGE 21, 227, 232; BFHE 133, 322, 328, BStBl II 1981, 586).
  • BGH, 14.03.1985 - I ZR 66/83
  • BFH, 10.06.1975 - VIII R 50/72

    Billigkeitsverfahren - Erheben von Einwendungen - Rechtsmittelverfahren - Treu

  • BFH, 18.03.1986 - VII R 55/83
  • BVerfG, 20.04.1982 - 1 BvR 522/78

    Steuerberater

  • BVerwG, 10.02.1972 - III B 111.69

    Nichtzulassung der Revision mangels grundsätzlicher Bedeutung

  • BFH, 27.04.1995 - VII R 13/94

    Widerruf der Anerkennung als Steuerberatungsgesellschaft wegen Führens eines

    Das habe der Bundesfinanzhof (BFH) jedenfalls für die attributive Verwendung einer Ortsbezeichnung im Namen einer Steuerberatungsgesellschaft entschieden (Urteil des Senats vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606).

    Wie der Senat wiederholt entschieden hat (vgl. Urteil in BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, 607 mit Hinweisen auf die vorangegangene Rechtsprechung), ist bei der Anerkennung einer Steuerberatungsgesellschaft und damit auch beim Widerruf nach § 55 Abs. 2 StBerG nicht nur zu beachten, ob die Voraussetzungen der §§ 49 ff. StBerG erfüllt sind, sondern auch, ob andere Vorschriften nicht eingehalten sind, die eine anerkannte Steuerberatungsgesellschaft beachten muß.

    Danach ist jene Verpflichtung der Steuerberatungsgesellschaft im Zusammenhang mit dem Verbot der Verwendung anderer Bezeichnungen zum Hinweis auf eine steuerberatende Tätigkeit nach § 43 Abs. 4 Satz 2 StBerG dahin auszulegen, daß eine Steuerberatungsgesellschaft andere -- also auch weitere -- Firmenzusätze, die auf eine steuerberatende Tätigkeit hinweisen, nicht führen darf (vgl. Urteile des Senats vom 3. Februar 1987 VII R 116/82, BFHE 149, 362, BStBl II 1987, 346, und in BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, 607 m. w. N.).

    Der Senat hat in dem Urteil in BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606 die attributive Verwendung einer Ortsbezeichnung in der Firma einer Steuerberatungsgesellschaft ("A-dorfer ... ") als Hinweis auf eine steuerberatende Tätigkeit i. S. des § 43 Abs. 4 Satz 2 StBerG angesehen.

    Weitere Feststellungen zur Bedeutung des Zusatzes sind entbehrlich; vor allem kommt es nicht darauf an, ob die Steuerberatungsgesellschaft mit dem Firmenzusatz tatsächlich den Eindruck einer herausgehobenen beruflichen Stellung erzielen wollte (vgl. Urteil des Senats in BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, 608).

    Da der streitige Firmenzusatz nach Auffassung des Senats geeignet ist, auf eine Sonderstellung der Klägerin als Steuerberatungsgesellschaft hinzuweisen, liegt mit dem Verstoß gegen § 43 Abs. 4 Satz 2 StBerG zugleich auch eine nach den §§ 57 Abs. 1, 72 Abs. 1 StBerG verbotene Werbung vor (vgl. Urteile des Senats vom 9. Dezember 1980 VII R 20/77, BFHE 132, 372, BStBl II 1981, 343, und in BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, 607, sowie BGH in StRK, Steuerberatungsgesetz, § 57, Rechtsspruch 16, jeweils m. w. N.).

    Eine derartige Ungleichbehandlung wäre mit dem Gleichheitssatz vor allem deshalb nicht vereinbar, weil die Ausübung des Berufs als Steuerberater in der Form einer Gesellschaft eine Ausnahme darstellt, die im Grunde dem höchstpersönlichen Charakter des Steuerberaterberufs widerspricht (Senat in BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, 607 m. w. N.).

    Wie der Senat in seinen Urteilen in BFHE 149, 362, BStBl II 1987, 346, 349 und in BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, 609 entschieden hat, ist es für die Rechtmäßigkeit eines Ablehnungs- oder Widerrufsbescheids ohne Bedeutung, ob das Finanzministerium in anderen Fällen Steuerberatungsgesellschaften anerkannt hat, deren Firmen Zusätze enthalten, die mit dem hier streitigen Zusatz vergleichbar sind.

    Durch ein früheres Verhalten der Behörde, das mit dem Gesetz nicht vereinbar ist, kann auch nicht -- wie die Klägerin meint -- eine Selbstbindung der Verwaltung entstehen, da die Verwaltung insoweit keine Entscheidungsfreiheit für den Einzelfall oder für Gruppen von Einzelfällen hat (Senat in BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, 609).

  • BFH, 17.06.1992 - X R 47/88

    Steuerbescheid an Verstorbenen ist nichtig

    Die Grundsätze von Treu und Glauben gebieten es innerhalb eines bestehenden Steuerrechtsverhältnisses (BFH-Urteile vom 18. März 1986 VII R 55/83, BFHE 146, 294, 297; vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, BFHE 150, 108, 112, BStBl II 1987, 606, 608; vom 9. März 1988 I R 262/83, BFHE 153, 38, 43, BStBl II 1988, 592, 595; vom 11. Oktober 1988 VIII R 419/83, BFHE 155, 298, 306, BStBl II 1989, 284, 288; vom 9. August 1989 I R 181/85, BFHE 158, 31, 34, BStBl II 1989, 990, 992; Tipke/Kruse, a. a. O., § 4 AO Tz. 56) für Steuergläubiger wie Steuerpflichtigen gleichermaßen (BFH-Urteile vom 26. Juli 1972 I R 224/70, BFHE 107, 343, BStBl II 1973, 87, 89, und vom 7. November 1990 X R 143/88, BFHE 163, 329, BStBl II 1991, 325, 326) u. a., daß jeder auf die Belange des anderen Teils Rücksicht nimmt und sich mit seinem eigenen früheren Verhalten nicht in Widerspruch setzt (BFH in BFHE 158, 31, BStBl II 1989, 990).
  • BFH, 04.07.2012 - II R 38/10

    Erbschaftsteuer bei Erwerb aufgrund ausländischen Rechts (hier:

    Eine Selbstbindung der Verwaltung, wie sie etwa durch eine allgemeine Verwaltungsanweisung entstehen kann, kann außerhalb eines konkreten Rechtsverhältnisses nur in Betracht kommen, soweit die Verwaltung nach der Rechtsordnung Entscheidungsfreiheit für den Einzelfall oder für Gruppen von Einzelfällen hat (vgl. z.B. BFH-Urteil vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, unter 3.; zur grundsätzlichen Verbindlichkeit von Schätzungsrichtlinien der Verwaltung vgl. BFH-Urteil vom 22. Juli 2010 IV R 30/08, BFHE 230, 397, BStBl II 2011, 210 Rz 28).
  • BFH, 07.07.2004 - X R 24/03

    Tatsächliche Verständigung - Keine Bindungswirkung für unbeteiligtes FA

    Im Übrigen setzt eine Berufung auf Treu und Glauben regelmäßig voraus, dass der Steuerpflichtige und die Behörde sich als Partner eines konkreten Steuerrechtsverhältnisses (Steuerpflicht- oder -schuldverhältnis i.S. des §§ 33 ff. AO 1977) gegenüber stehen (BFH-Urteile vom 4. November 1975 VII R 28/72, BFHE 117, 317, unter 1.; vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, unter 2.a; in BFHE 158, 31, BStBl II 1989, 990, unter II.2., und vom 3. August 1993 VIII R 82/91, BFHE 174, 24, BStBl II 1994, 561, unter II.2.d).
  • FG Baden-Württemberg, 04.09.2007 - 4 K 173/05

    Unzulässige geografische Bezeichnung als Firmenbestandteil einer

    Danach ist die vorstehend genannte Verpflichtung der Steuerberatungsgesellschaft im Zusammenhang mit dem Verbot der Verwendung anderer Bezeichnungen zum Hinweis auf eine steuerberatende Tätigkeit nach § 43 Abs. 4 Satz 2 StBerG dahin auszulegen, dass eine Steuerberatungsgesellschaft andere - also auch weitere - Firmenzusätze, die auf eine steuerberatende Tätigkeit hinweisen, nicht führen darf (vgl. die Urteile des BFH vom 03. Februar 1987 VII R 116/82, BStBl II 1987, 346; vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, BStBl II 1987, 606, 607, und vom 27. April 1995 VII R 13/94, a.a.O.).

    a) Der BFH hat in seinem Urteil vom 13. Mai 1987 VII R 37/84 (a.a.O.) die attributive Verwendung einer Ortsbezeichnung in der Firma einer Steuerberatungsgesellschaft ("A-dorfer ....") als Hinweis auf eine steuerberatende Tätigkeit i.S. des § 43 Abs. 4 Satz 2 StBerG angesehen.

    d) Da der streitbefangene Firmenzusatz nach Auffassung des Senats geeignet ist, auf eine Sonderstellung der Klin als Steuerberatungsgesellschaft hinzuweisen, liegt mit dem Verstoß gegen § 43 Abs. 4 Satz 2 StBerG zugleich auch eine nach den §§ 57 Abs. 1, 72 Abs. 1 StBerG verbotene Werbung vor (vgl. Urteile des BFH vom 9. Dezember 1980 VII R 20/77, BStBl II 1981, 343, und vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, a.a.O., sowie BGH in StRK, Steuerberatungsgesetz, § 57, Rechtsspruch 16, jeweils m.w.N.).

    Denn wie der BFH in seinen Urteilen vom 03. Februar 1987 VII R 116/82 (a.a.O., Seite 349) und vom 13. Mai 1987 VII R 37/84 (a.a.O., Seite 609) zutreffend ausgeführt hat, ist es für die Rechtmäßigkeit eines Ablehnungs- oder Widerrufsbescheids ohne Bedeutung, ob die zuständige Behörde in anderen Fällen Steuerberatungsgesellschaften anerkannt hat, deren Firmen Zusätze enthalten, die mit dem hier streitigen Zusatz vergleichbar sind.

    Durch das frühere Verhalten einer Behörde, das mit dem Gesetz nicht vereinbar ist, kann auch nicht eine Selbstbindung der Verwaltung entstehen, da die Verwaltung insoweit keine Entscheidungsfreiheit für den Einzelfall oder für Gruppen von Einzelfällen hat (Urteil des BFH vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, a.a.O., Seite 609).

  • BFH, 09.08.1989 - I R 181/85

    Treu und Glauben - Körperschaftsteuer - Parteispenden

    Die Anwendung des Grundsatzes von Treu und Glauben setzt nach der Rechtsprechung des BFH regelmäßig voraus, daß sich der Steuerpflichtige und die Verwaltungsbehörde als Partner eines konkreten Rechtsverhältnisses gegenüberstehen (vgl. u. a. die Urteile vom 10. Juni 1975 VIII R 50/72, BFHE 116, 103, 105, BStBl II 1975, 789; in BFHE 117, 317, 322; in BFHE 130, 90, 95; vom 18. März 1986 VII R 55/83, BFHE 146, 294, 297, und vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, BFHE 150, 108, 112, BStBl II 1987, 606).
  • BFH, 31.10.1990 - I R 3/86

    Keine sachliche Unbilligkeit wegen Änderung der Rechtsauffassung bei fehlendem

    Nicht gegeben ist die Ausnahme einer auch von den Gerichten zu beachtenden Selbstbindung der Verwaltung im Bereich einer ihr durch das objektive Recht eingeräumten Entscheidungsfreiheit (vgl. BFH-Urteil vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, BFHE 150, 108, 113, BStBl II 1987, 606, 609, zu 3).
  • BFH, 24.08.2011 - I R 87/10

    Unbilligkeit wegen behördlichen Fehlverhaltens

    Aus den von FA und FG für ihre gegenteilige Sichtweise herangezogenen BFH-Urteilen vom 13. Mai 1987 VII R 37/84 (BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606) und vom 5. Juni 2003 III R 26/00 (BFH/NV 2003, 1529) ergibt sich schon deshalb nichts anderes, weil diese keine Billigkeitsverfahren zum Gegenstand haben.
  • BGH, 19.10.1989 - I ZR 193/87

    "Ortsbezeichnung"

    Handelt es sich dagegen um Zusätze, die neben den vorgeschriebenen bzw. erlaubten Tätigkeitsbezeichnungen eine auf den Beruf bezogene Sonderstellung wie eine besondere Leistungsfähigkeit oder geschäftliche Bedeutung oder spezielle Fach- und Branchenkenntnisse zum Ausdruck bringen, widerspricht das dem gesetzgeberischen Anliegen, durch das Verbot der Herausstellung solcher Hinweise die Gleichheit der wettbewerblichen Ausgangslage zu gewährleisten und der Gefahr einer Irreführung des Verkehrs vorzubeugen (BGHZ 103, 355, 357 - Buchführungs- und Steuerstelle, m.w.N.; BFH BStBl. 1987 II S. 346, 348 - Landtreuhand-Steuerberatungsgesellschaft; BFHE 150, 110 = BStBl. II 1987 S. 606, 607 - A-dorfer Treuhand GmbH Steuerberatungsgesellschaft).

    Je nach den die Verkehrsauffassung prägenden Umständen des Einzelfalls können daher geographische Bezeichnungen - und damit auch eine solche, wie sie vorliegend in Rede steht - geeignet sein, den Eindruck zu erwecken, daß dem so gekennzeichneten Unternehmen eine geschäftliche Sonderstellung zukommt, sei es, daß dieses für besonders bedeutsam, sei es, daß es für führend oder gar für das einzige am Ort und in dessen Umgebung gehalten wird (BGH, Urt. v. 29.11.1963 - Ib ZR 33/62, GRUR 1964, 314, 315 = WRP 1964, 131, 132 - Kiesbaggerei; Urt. v. 24.1.1975 - I ZR 85/73, GRUR 1975, 380, 381 = WRP 1975, 296, 297 - Die Oberhessische; BFH BStBl. 1987 II S. 346, 349 - Landtreuhand-Steuerberatungsgesellschaft; BFHE 150, 108, 111 = BStBl. 1987 II S. 606, 608 - A-dorfer Treuhand GmbH Steuerberatungsgesellschaft; vgl. auch BayObLG …

  • BFH, 27.07.1993 - VII R 21/93

    Aufnahme des Namens eines Rechtsanwalts in die Firma einer

    Bei der Anerkennung ist zu prüfen, ob die Voraussetzungen der §§ 49 ff. StBerG erfüllt sind; ferner ist die Anerkennung dann zu versagen, wenn andere Vorschriften nicht eingehalten sind, die eine anerkannte Steuerberatungsgesellschaft beachten muß (ständige Rechtsprechung des Senats, vgl. Urteile vom 3. Februar 1987 VII R 116/82, BFHE 149, 362, BStBl II 1987, 346, und vom 13. Mai 1987 VII R 37/84, BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, m. w. N.).

    Danach sind insbesondere Firmenzusätze, die auf eine spezialisierte, örtlich herausgehobene oder besonders qualifizierte Steuerberatungsleistung hinweisen und deshalb geeignet sind, bei den Hilfesuchenden eine Werbewirkung zu erzeugen, unzulässig (vgl. Senat in BFHE 149, 362, BStBl II 1987, 346, 348, 349, und BFHE 150, 108, BStBl II 1987, 606, 607).

  • BFH, 14.06.1995 - II B 5/95

    Rüge des Verstoßes gegen die gesetzlichen Mindestanforderungen in der

  • FG Niedersachsen, 08.03.2001 - 9 K 437/97

    Auwirkung eines Erlasses des Rückforderungsbetrags auf Rechtmäßigkeit eines

  • BFH, 29.01.1992 - II B 132/91

    Formularmäßiger Erlass eines handschriftlichen Steuerbescheides

  • BFH, 02.02.1993 - VII B 204/92

    Neuberechnung und Festsetzung von Fettgehalt und Garantiemengen bei

  • BFH, 10.09.1991 - VII R 11/89

    Vorliegen einer zur Kraftfahrzeugbesteuerung führenden widerrechtlichen Benutzung

  • BFH, 13.07.1995 - VII R 3/95

    Abgrenzung zwischen Abgabenbefreiungen und Abgabenvergütungen und

  • BFH, 11.07.1989 - VII B 93/89

    Klärungsbedürftigkeit der Frage über die Zulassung eines im Inland stationierten

  • FG Sachsen, 30.07.2003 - 5 K 2005/00

    Kein Billigkeitserlass für Vorsteuerabzug betreffend unentgeltliche ABM-Maßnahmen

  • BFH, 08.12.1992 - VII R 64/92

    Zulässigkeit der Ungleichbehandlung schadstoffarmer PKW und größerer PKW

  • FG Baden-Württemberg, 17.09.2003 - 2 K 102/00

    Grundsatz von Treu und Glauben bezieht sich nur auf das konkrete

  • FG Thüringen, 09.08.1995 - II K 77/93

    Gesonderter Ausweis der Steuer bei Geschäften, die der Differenzbesteuerung

  • BFH, 01.03.1988 - VII R 120/84

    Steuerliche Behandlung der Ablehnung des Antrags auf Erlass aus

  • FG Sachsen, 26.08.1998 - 1 K 375/97

    Voraussetzungen für die Anerkennung als Steuerberatungsgesellschaft; Unzulässiger

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