Rechtsprechung
BFH, 30.06.1995 - VII R 87/94 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer
Haftungsschuldner für nicht abgeführte Steuerabzugsbeträge nebst Säumniszuschlägen einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) - Auswahl zwischen mehreren haftenden GmbH-Geschäftsführern
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
Auswahlermessen bei Haftung zweier Geschäftsführer
Wird zitiert von ... (20) Neu Zitiert selbst (7)
- BFH, 12.05.1992 - VII R 52/91
Haftung eines GmbH-Geschäftsführers gem. §§ 69 , 34 AO 1977
Auszug aus BFH, 30.06.1995 - VII R 87/94
Deshalb kommt es -- wie der Senat auch im Urteil vom 12. Mai 1992 VII R 52/91 (BFH/NV 1992, 785, 786 m. w. N.) entschieden hat -- für die Haftung des Geschäftsführers nicht auf die Vertretungsbefugnis des Geschäftsführers nach außen an.Sonstige Gesichtspunkte, die als sachgerechte Kriterien für die Ausübung des Auswahlermessens durch das FA in Betracht kommen -- wie z. B. ein unterschiedlicher Grad des Verschuldens der Geschäftsführer oder etwa die Zuständigkeit eines Geschäftsführers für die Steuerangelegenheiten nach der internen Geschäftsaufteilung innerhalb der GmbH (vgl. Urteile des Senats vom 29. Mai 1990 VII R 85/89, BFHE 161, 486 [BFH 29.05.1990 - VII R 85/89], BStBl II 1990, 1008, 1009, und in BFH/NV 1992, 785, 787) --, sind nicht festgestellt und in der Ermessensbegründung auch nicht genannt worden.
- BFH, 13.11.1990 - VII R 96/88
Formelle Anforderungen der Rüge eines Finanzamtes hinsichtlich eines …
Auszug aus BFH, 30.06.1995 - VII R 87/94
Die Verpflichtung zur Zahlung der Steuern und steuerlichen Nebenleistungen an das FA betrifft aber einen tatsächlichen Vorgang, der von der Vertretungsbefugnis des Geschäftsführers im allgemeinen nicht berührt wird (so Urteil des Senats vom 13. November 1990 VII R 96/88, BFH/NV 1991, 641, 643).Wie sich aus dem Senatsurteil in BFH/NV 1991, 641, 643 ergibt, ist deshalb die Haftungsfreistellung eines Mitgeschäftsführers einer GmbH zu Lasten des anderen Geschäftsführers nicht schon deshalb ermessensgerecht, weil der Mitgeschäftsführer (im Gegensatz zu dem anderen) die GmbH nach außen nicht allein wirksam vertreten kann.
- BFH, 23.03.1993 - VII R 38/92
- Ablaufhemmung der Festsetzungsfrist für den Haftungsanspruch nach Aufhebung …
Auszug aus BFH, 30.06.1995 - VII R 87/94
Hinsichtlich der Befugnis des FA zum Erlaß eines neuen Haftungsbescheides nach Aufhebung des ursprünglichen Haftungsbescheides durch das Gericht wegen fehlerhafter bzw. fehlender Ermessensausübung (Festsetzungsfrist) verweist der Senat auf sein Urteil vom 23. März 1993 VII R 38/92 (BFHE 171, 10 [BFH 23.03.1993 - VII R 38/92], BStBl II 1993, 581).
- BFH, 03.02.1981 - VII R 86/78
Ermessensentscheidung - Verwaltung
Auszug aus BFH, 30.06.1995 - VII R 87/94
Insbesondere muß die Behörde zum Ausdruck bringen, warum sie den Haftungsschuldner anstatt des Steuerschuldners oder anstelle anderer, ebenfalls für die Haftung in Betracht kommender Personen in Anspruch nimmt (BFH-Urteile vom 3. Februar 1981 VII R 86/78, BFHE 133, 1, BStBl II 1981, 493, …und vom 24. November 1987 VII R 82/84, BFH/NV 1988, 206, 208). - BFH, 24.11.1987 - VII R 82/84
Rechtmäßigkeit eines Haftungsbescheids - Haftung des Geschäftsführers für die …
Auszug aus BFH, 30.06.1995 - VII R 87/94
Insbesondere muß die Behörde zum Ausdruck bringen, warum sie den Haftungsschuldner anstatt des Steuerschuldners oder anstelle anderer, ebenfalls für die Haftung in Betracht kommender Personen in Anspruch nimmt (BFH-Urteile vom 3. Februar 1981 VII R 86/78, BFHE 133, 1, BStBl II 1981, 493, und vom 24. November 1987 VII R 82/84, BFH/NV 1988, 206, 208). - BFH, 29.05.1990 - VII R 85/89
- Zum Auswahlermessen für die Inanspruchnahme eines von zwei …
Auszug aus BFH, 30.06.1995 - VII R 87/94
Sonstige Gesichtspunkte, die als sachgerechte Kriterien für die Ausübung des Auswahlermessens durch das FA in Betracht kommen -- wie z. B. ein unterschiedlicher Grad des Verschuldens der Geschäftsführer oder etwa die Zuständigkeit eines Geschäftsführers für die Steuerangelegenheiten nach der internen Geschäftsaufteilung innerhalb der GmbH (vgl. Urteile des Senats vom 29. Mai 1990 VII R 85/89, BFHE 161, 486 [BFH 29.05.1990 - VII R 85/89], BStBl II 1990, 1008, 1009, und in BFH/NV 1992, 785, 787) --, sind nicht festgestellt und in der Ermessensbegründung auch nicht genannt worden. - BFH, 19.07.1988 - VII B 39/88
Anforderungen an das Auswahlermessen - Rechtsfehlerhaftigkeit eines …
Auszug aus BFH, 30.06.1995 - VII R 87/94
Der von dem Haftungsbescheid Betroffene kann sich außerdem im Rechtsmittelverfahren gegen seine eigene Heranziehung nur dann umfassend zur Wehr setzen, wenn ihm die Gründe für die Freistellung des anderen Haftungsschuldners mitgeteilt worden sind (vgl. Beschluß des Senats vom 19. Juli 1988 VII B 39/88, BFH/NV 1989, 145, 146).
- BFH, 09.08.2002 - VI R 41/96
Auswahlermessen bei mehreren Haftungsschuldnern
Diese hat darüber zu entscheiden, ob sie den in Frage kommenden Haftungsschuldner überhaupt in Anspruch nehmen und ggf. welchen bzw. welche von mehreren Verantwortlichen sie zur Haftung heranziehen will (…ständige Rechtsprechung, z.B. BFH-Urteile vom 13. Juni 1997 VII R 96/96, BFH/NV 1998, 4; vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3; vom 29. September 1987 VII R 54/84, BFHE 151, 111, BStBl II 1988, 176;… Kruse in Tipke/Kruse, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 16. Aufl., § 191 AO 1977 Rz. 43;… Klein/Rüsken, Abgabenordnung, 7. Aufl., § 191 Rz. 30 f.). - FG Schleswig-Holstein, 05.02.2019 - 1 K 42/16
Ermessen; Geschäftsführer; Haftung; Haftungsquote; Haftungszeitraum; Unterschied
Dazu gehört die Beantwortung der Frage, ob es ermessensgerecht war, einen Mithaftenden zu Lasten des in Anspruch genommenen Haftungsschuldners von der Haftung freizustellen (vgl. zum Ganzen etwa den BFH-Beschluss vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3 ).Auch ein Geschäftsführer, dessen Vertretungsbefugnis im Außenverhältnis beschränkt ist, steht der Haftung gem. § 69 AO nicht ferner als ein in vollem Umfang alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer, so dass eine etwaige Beschränkung der Vertretungsmacht für sich genommen gerade kein Kriterium zu Differenzierung des Haftungsumfangs sein kann (vgl. dazu z.B. das BFH-Urteil vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3 ).
- BFH, 08.06.2007 - VII B 280/06
Auswahlermessen bei Haftung des Haupttäters nach § 71 AO
Es ging vielmehr um die Inanspruchnahme eines oder mehrerer Geschäftsführer gemäß §§ 69, 34 bzw. 35 AO (Senatsurteile vom 11. März 2004 VII R 52/02, BFHE 205, 14, BStBl II 2004, 579; vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3;… in BFH/NV 1991, 283;… vom 24. November 1987 VII R 82/84, BFH/NV 1988, 206;… Beschluss vom 19. Juli 1988 VII B 39/88, BFH/NV 1989, 145), um die Erwerberhaftung nach § 75 AO neben der Geschäftsführerhaftung nach § 69 AO (…Senatsurteil vom 22. September 1992 VII R 73, 74/91, BFH/NV 1993, 215) und um die Arbeitgeberhaftung nach § 42d des Einkommensteuergesetzes neben der Geschäftsführerhaftung wegen Lohnsteuerhinterziehung (Urteil des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 9. August 2002 VI R 41/96, BFHE 200, 200, BStBl II 2003, 160).
- FG Münster, 10.12.1997 - 8 K 1847/96 Insbesondere muß die Behörde zum Ausdruck bringen, warum sie den Haftungsschuldner anstatt des Steuerschuldners oder anstelle anderer ebenfalls für die Haftung in Betracht kommender Personen in Anspruch nimmt (vgl. BFH-Urteil vom 30.06.1995 VII R 87/94 BFH/NV 1996, 3 m.w.N.).
Der von dem Haftungsbescheid Betroffene kann sich außerdem im Rechtsmittelverfahren gegen seine eigene Heranziehung nur dann umfassend zur Wehr setzen, wenn ihm die Gründe für die Freistellung des anderen Haftungsschuldners mitgeteilt worden sind (vgl. BFH-Urteil vom 30.06.1995 a.a.O.).
- FG Rheinland-Pfalz, 29.10.2009 - 5 K 1776/08
Auswahlermessen bei mehreren Haftungsschuldnern
Dabei müssen die bei der Ausübung des Ermessens angestellten Erwägungen - die Abwägung des Für und des Wider der Inanspruchnahme - aus der Entscheidung erkennbar hervorgehen (BFH-Urteil vom 30. Juni 1995, VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3).Der von dem Haftungsbescheid Betroffene kann sich außerdem im Rechtsmittelverfahren gegen seine eigene Heranziehung nur dann umfassend zur Wehr setzen, wenn ihm die Gründe für die Freistellung des anderen Haftungsschuldners mitgeteilt worden sind (BFH-Urteil vom 30. Juni 1995, VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3).
- BFH, 27.08.2009 - V B 75/08
Ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit eines Haftungsbescheides - Auslegung …
Da ernstliche Zweifel an der inhaltlichen Bestimmtheit des Haftungsbescheides bestehen, brauchte der Senat nicht darüber entscheiden, ob sich diese Zweifel auch auf das vom FA ausgeübte Auswahlermessen (vgl. hierzu BFH-Beschluss vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3) erstreckt. - BFH, 28.01.2002 - VII B 41/01
NZB; neues Zulassungsrecht, Divergenz, Sicherung der einheitlichen Rspr.
c) Eine Abweichung der FG-Entscheidung von den Senats-Urteilen vom 29. Mai 1990 VII R 85/89 (BFHE 161, 486, BStBl II 1990, 1008) und vom 30. Juni 1995 VII R 87/94 (…BFH/NV 1996, 3) liegt ebenfalls nicht vor. - BFH, 12.06.2001 - VII R 67/00
Einfuhrabgaben; zulassungsfreie Revision; Urteil ohne Entscheidungsgründe; …
Ein Steuerbescheid ohne ausreichende Begründung ist aber rechtswidrig mit der Folge, dass er gemäß § 100 Abs. 1 Satz 1 FGO aufzuheben ist (…vgl. BFH, Beschlüsse vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500;… auch vom 12. Juli 1999 VII B 2/99, BFH/NV 2000, 99; BFH, Urteil vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3). - BFH, 27.03.2002 - XI B 49/00
Begründung einer Prüfungsanordnung
Die vom Kläger angeführten BFH-Urteile vom 30. Juni 1995 VII R 87/94 (…BFH/NV 1996, 3), vom 16. Juli 1992 VII R 60/91 (…BFH/NV 1993, 153), vom 13. September 1988 V R 67, 68/83 (…BFH/NV 1989, 681) und vom 26. Februar 1991 VII R 3/90 (…BFH/NV 1991, 504) treffen keine dem widersprechenden Rechtsaussagen. - BFH, 12.06.2001 - VIII R 67/00 Ein Steuerbescheid ohne ausreichende Begründung ist aber rechtswidrig mit der Folge, dass er gemäß § 100 Abs. 1 Satz 1 FGO aufzuheben ist (…vgl. BFH, Beschlüsse vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500;… auch vom 12. Juli 1999 VII B 2/99, BFH/NV 2000, 99 ; BFH, Urteil vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3).
- FG München, 27.02.1996 - 8 K 3303/93
Lohnsteuerhaftungsbescheid gegenüber dem Arbeitgeber: Zum Umfang der Darlegung …
- FG Saarland, 13.09.2001 - 1 K 113/00
Gleichrangige gesamtschuldnerische Lohnsteuerhaftung einer Arbeitgeber-GmbH und …
- FG Saarland, 11.12.2001 - 1 K 133/00
Ausnahmen vom Begründungserfordernis bei mehreren Haftungsschuldnern / …
- FG Saarland, 04.12.2001 - 1 K 111/00
Finanzamtliche Zustellung an den Steuerpflichtigen statt an Bevollmächtigten / …
- FG Hamburg, 22.02.2022 - 2 V 16/21
AO: Anforderungen an die Ausübung des Auswahlermessens in einem Haftungsbescheid
- FG Köln, 27.08.2014 - 14 K 1508/09
Haftungsinanspruchnahme eines Steuerpflichtigen für Lohnsteuerschulden; …
- FG Sachsen, 12.04.2005 - 5 V 121/05
Zulässigkeit eines Antrags auf Aussetzung der Vollziehung bei Gericht; …
- FG Saarland, 28.09.2001 - 1 K 107/00
Haftung des Verfügungsberechtigten / Schätzung der Lohnsteuer bei einer Vielzahl …
- FG Düsseldorf, 14.12.1998 - 3 K 233/97
Darlegung des Auswahlermessens bei Haftungsbescheid
- VG München, 30.09.2010 - M 10 K 09.5582
Gewerbesteuerhaftung; Geschäftsführer einer GmbH