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   BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95   

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BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95 (https://dejure.org/1996,5761)
BFH, Entscheidung vom 30.01.1996 - VIII B 20/95 (https://dejure.org/1996,5761)
BFH, Entscheidung vom 30. Januar 1996 - VIII B 20/95 (https://dejure.org/1996,5761)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    "Antragsbeiladung" bei Möglichkeit der Aufhebung oder Änderung eines Steuerbescheids unter steuerlicher Auswirkung auf Dritten - Körperschaftsteuerrechtliche Organschaft

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  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (10)

  • BFH, 22.09.1993 - II B 67/93

    Voraussetzung für die Beiladung eines Dritten (§ 174 AO )

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Für die "Antragsbeiladung" i. S. des § 174 Abs. 5 Satz 2 AO 1977 reicht nach ständiger Rechtsprechung des BFH schon das Bestehen der (nicht fernliegenden) Möglichkeit aus, daß ein Steuerbescheid (Steuermeßbescheid, Feststellungsbescheid) wegen irriger Beurteilung eines Sachverhalts zugunsten des Steuerpflichtigen aufzuheben oder zu ändern ist und hieraus bei dem Dritten steuerliche Folgerungen zu ziehen sind (vgl. z. B. Senatsbeschluß vom 19. Mai 1981 VIII B 90/79, BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; ferner BFH-Beschlüsse vom 14. Januar 1987 II B 108/86, BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267, und vom 22. September 1993 II B 67/93, BFH/NV 1994, 216).

    Hierbei ist grundsätzlich nicht zu prüfen, ob die gegenüber dem Dritten erlassenen Bescheide geändert werden können; denn die Frage, ob die (formellen und materiellen) Voraussetzungen für den Erlaß derartiger "Folgeänderungsbescheide" gegenüber dem Dritten vorliegen, ist grundsätzlich im "Folgeänderungsverfahren" durch die dort zuständigen Finanzbehörden und Gerichte zu entscheiden und darf nicht in das Beiladungsverfahren vorverlagert werden (BFH-Beschlüsse in BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267; vom 10. Juni 1988 IX B 102/87, BFH/NV 1989, 15; vom 20. April 1989 V B 153/88, BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539; vom 24. April 1989 IV B 40/89, Steuerrechtsprechung in Karteiform, Abgabenordnung, § 174, Rechtsspruch 20; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil vom 22. September 1993 X R 20/91, BFH/NV 1994, 523).

    Ausnahmsweise kommt eine Beiladung des Dritten i. S. von § 174 Abs. 5 Satz 2 i. V. m. § 174 Abs. 4 AO 1977 allerdings dann nicht in Betracht, wenn dessen Interessen durch den Ausgang des anhängigen Rechtsstreits eindeutig nicht berührt sein können, etwa weil dem Erlaß der auf § 174 Abs. 5 Satz 1 AO 1977 gestützten erstmaligen oder geänderten Steuerbescheide (Steuermeßbescheide, Feststellungsbescheide) zweifelsfrei der Ablauf der Festsetzungsfrist (Feststellungsfrist) entgegenstünde (BFH-Beschlüsse vom 27. Januar 1982 VII B 141/81, BFHE 134, 537, BStBl II 1982, 239; in BFH/NV 1989, 15, betreffend Verjährung nach altem Recht; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil in BFH/NV 1994, 523).

    In diesem Punkt unterscheidet sich der Streitfall von den Sachverhalten, die den BFH-Beschlüssen in BFH/NV 1989, 15, und in BFH/NV 1994, 216 zugrunde lagen.

  • BGH, 24.10.1988 - II ZB 7/88

    Anmeldung einer GmbH zum Handelsregister; Anforderungen an die Form eines

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) durch Beschluß vom 24. Oktober 1988 II ZB 7/88 (Betriebs-Berater -- BB -- 1989, 95) entschieden habe, daß ein zwischen zwei Gesellschaften abgeschlossener Gewinnabführungsvertrag zivilrechtlich nur wirksam sei, wenn die Gesellschafterversammlungen dem Vertrag zustimmten und der Abschluß des Unternehmensvertrages in das Handelsregister der beherrschten Gesellschaft eingetragen werde, sei davon auszugehen, daß der zwischen ihr (Klägerin) und der X-GmbH geschlossene Unternehmensvertrag vom 1. Februar 1985 zivilrechtlich nicht wirksam sei.

    Die X- GmbH habe den Gewinnabführungsvertrag mit der Klägerin, nachdem dieser zunächst vollzogen worden und nach Maßgabe des Schreibens des Bundesministers der Finanzen (BMF) vom 31. Oktober 1989 (BStBl I 1989, 430) steuerrechtlich anzuerkennen gewesen sei, frühestens im Jahr 1990 im Hinblick auf den BGH-Beschluß in BB 1989, 95 zivilrechtlich erfolgreich angefochten.

    Ginge man mit der Finanzverwaltung (vgl. BMF-Schreiben in BStBl I 1989, 430) davon aus, daß Gewinnabführungsverträge, die lediglich wegen der in der neueren Rechtsprechung des BGH (vgl. Beschluß in BB 1989, 95) verschärften Anforderungen zivilrechtlich unwirksam sind, für bis zum 31. Dezember 1992 endende Wirtschaftsjahre der Organgesellschaft als steuerrechtlich wirksam zu behandeln sind, so würde der steuerrechtlichen Anerkennung des Ergebnisabführungsvertrages möglicherweise allein dessen fehlende tatsächliche Durchführung entgegenstehen, die daraus herzuleiten sein könnte, daß die X-GmbH das in ihrer berichtigten Körperschaftsteuererklärung 1986 vom 9. Januar 1990 ausgewiesene Mehreinkommen nicht an die Klägerin abgeführt hat.

    Hat sich -- was im vorliegenden Verfahren nicht abschließend ermittelt zu werden braucht -- die X-GmbH im Jahre 1990 oder später unter Berufung auf die sich aus den Grundsätzen des BGH-Beschlusses in BB 1989, 95 ergebende zivilrechtliche Nichtigkeit des Ergebnisabführungsvertrages vom 1. Februar 1985 mit Erfolg geweigert, dieses Mehreinkommen an die Klägerin abzuführen, oder haben sich die Vertragsbeteiligten auf eine solche Nichtabführung geeinigt, so könnten darin rückwirkende Ereignisse i. S. von § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO 1977 zu sehen sein mit der Folge, daß gemäß § 175 Abs. 1 Satz 2 AO 1977 die regelmäßige Festsetzungsfrist von vier Jahren (§ 169 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 AO 1977) im Zeitpunkt der Beiladung der X-GmbH, die noch im Jahre 1994 erfolgte, noch nicht abgelaufen gewesen wäre.

  • BFH, 10.06.1988 - IX B 102/87

    Gemeinsame Veranlagung von Ehegatten zur Einkommensteuer

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Hierbei ist grundsätzlich nicht zu prüfen, ob die gegenüber dem Dritten erlassenen Bescheide geändert werden können; denn die Frage, ob die (formellen und materiellen) Voraussetzungen für den Erlaß derartiger "Folgeänderungsbescheide" gegenüber dem Dritten vorliegen, ist grundsätzlich im "Folgeänderungsverfahren" durch die dort zuständigen Finanzbehörden und Gerichte zu entscheiden und darf nicht in das Beiladungsverfahren vorverlagert werden (BFH-Beschlüsse in BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267; vom 10. Juni 1988 IX B 102/87, BFH/NV 1989, 15; vom 20. April 1989 V B 153/88, BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539; vom 24. April 1989 IV B 40/89, Steuerrechtsprechung in Karteiform, Abgabenordnung, § 174, Rechtsspruch 20; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil vom 22. September 1993 X R 20/91, BFH/NV 1994, 523).

    Ausnahmsweise kommt eine Beiladung des Dritten i. S. von § 174 Abs. 5 Satz 2 i. V. m. § 174 Abs. 4 AO 1977 allerdings dann nicht in Betracht, wenn dessen Interessen durch den Ausgang des anhängigen Rechtsstreits eindeutig nicht berührt sein können, etwa weil dem Erlaß der auf § 174 Abs. 5 Satz 1 AO 1977 gestützten erstmaligen oder geänderten Steuerbescheide (Steuermeßbescheide, Feststellungsbescheide) zweifelsfrei der Ablauf der Festsetzungsfrist (Feststellungsfrist) entgegenstünde (BFH-Beschlüsse vom 27. Januar 1982 VII B 141/81, BFHE 134, 537, BStBl II 1982, 239; in BFH/NV 1989, 15, betreffend Verjährung nach altem Recht; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil in BFH/NV 1994, 523).

    In diesem Punkt unterscheidet sich der Streitfall von den Sachverhalten, die den BFH-Beschlüssen in BFH/NV 1989, 15, und in BFH/NV 1994, 216 zugrunde lagen.

  • BFH, 14.01.1987 - II B 108/86

    Verfahren - Beschwerde - Beiladung - Zulässigkeit - Erfolg der Klage -

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Für die "Antragsbeiladung" i. S. des § 174 Abs. 5 Satz 2 AO 1977 reicht nach ständiger Rechtsprechung des BFH schon das Bestehen der (nicht fernliegenden) Möglichkeit aus, daß ein Steuerbescheid (Steuermeßbescheid, Feststellungsbescheid) wegen irriger Beurteilung eines Sachverhalts zugunsten des Steuerpflichtigen aufzuheben oder zu ändern ist und hieraus bei dem Dritten steuerliche Folgerungen zu ziehen sind (vgl. z. B. Senatsbeschluß vom 19. Mai 1981 VIII B 90/79, BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; ferner BFH-Beschlüsse vom 14. Januar 1987 II B 108/86, BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267, und vom 22. September 1993 II B 67/93, BFH/NV 1994, 216).

    Hierbei ist grundsätzlich nicht zu prüfen, ob die gegenüber dem Dritten erlassenen Bescheide geändert werden können; denn die Frage, ob die (formellen und materiellen) Voraussetzungen für den Erlaß derartiger "Folgeänderungsbescheide" gegenüber dem Dritten vorliegen, ist grundsätzlich im "Folgeänderungsverfahren" durch die dort zuständigen Finanzbehörden und Gerichte zu entscheiden und darf nicht in das Beiladungsverfahren vorverlagert werden (BFH-Beschlüsse in BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267; vom 10. Juni 1988 IX B 102/87, BFH/NV 1989, 15; vom 20. April 1989 V B 153/88, BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539; vom 24. April 1989 IV B 40/89, Steuerrechtsprechung in Karteiform, Abgabenordnung, § 174, Rechtsspruch 20; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil vom 22. September 1993 X R 20/91, BFH/NV 1994, 523).

    Eine etwaige Folgeänderung ist nicht davon abhängig, ob sich die Rechtskraft des FG- Urteils auf das für den Beigeladenen zuständige FA erstrecken würde (vgl. auch BFH-Beschlüsse in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267, und in BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539).

  • BFH, 19.05.1981 - VIII B 90/79

    Aufhebung eines Steuerbescheides - Änderung eines Steuerbescheides - Beiladung

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Für die "Antragsbeiladung" i. S. des § 174 Abs. 5 Satz 2 AO 1977 reicht nach ständiger Rechtsprechung des BFH schon das Bestehen der (nicht fernliegenden) Möglichkeit aus, daß ein Steuerbescheid (Steuermeßbescheid, Feststellungsbescheid) wegen irriger Beurteilung eines Sachverhalts zugunsten des Steuerpflichtigen aufzuheben oder zu ändern ist und hieraus bei dem Dritten steuerliche Folgerungen zu ziehen sind (vgl. z. B. Senatsbeschluß vom 19. Mai 1981 VIII B 90/79, BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; ferner BFH-Beschlüsse vom 14. Januar 1987 II B 108/86, BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267, und vom 22. September 1993 II B 67/93, BFH/NV 1994, 216).

    Hierbei ist grundsätzlich nicht zu prüfen, ob die gegenüber dem Dritten erlassenen Bescheide geändert werden können; denn die Frage, ob die (formellen und materiellen) Voraussetzungen für den Erlaß derartiger "Folgeänderungsbescheide" gegenüber dem Dritten vorliegen, ist grundsätzlich im "Folgeänderungsverfahren" durch die dort zuständigen Finanzbehörden und Gerichte zu entscheiden und darf nicht in das Beiladungsverfahren vorverlagert werden (BFH-Beschlüsse in BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267; vom 10. Juni 1988 IX B 102/87, BFH/NV 1989, 15; vom 20. April 1989 V B 153/88, BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539; vom 24. April 1989 IV B 40/89, Steuerrechtsprechung in Karteiform, Abgabenordnung, § 174, Rechtsspruch 20; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil vom 22. September 1993 X R 20/91, BFH/NV 1994, 523).

  • BFH, 05.05.1993 - X R 111/91

    § 174 Abs. 4 Satz 3 AO ist Drittem gegenüber nur anwendbar, wenn er vor Ablauf

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Zwar habe der Bundesfinanzhof (BFH) mit Urteil vom 5. Mai 1993 X R 111/91 (BFHE 171, 400, BStBl II 1993, 817) entschieden, daß eine Beiladung nach § 174 Abs. 5 i. V. m. Abs. 4 AO 1977 nicht mehr in Betracht komme, wenn die Interessen des Dritten (hier: der X-GmbH) infolge Ablaufs der Festsetzungsfristen eindeutig nicht berührt sein könnten.

    Sie trägt im wesentlichen vor, ihre Beiladung sei nach den Grundsätzen des BFH-Urteils in BFHE 171, 400, BStBl II 1993, 817 unzulässig, weil ihre Interessen durch das vorliegende Verfahren infolge Ablaufs der Festsetzungsfristen eindeutig nicht berührt würden.

  • BFH, 22.09.1993 - X R 20/91

    Notwendigkeit der Beiladung eines durch eine Änderung oder Aufhebung eines

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Hierbei ist grundsätzlich nicht zu prüfen, ob die gegenüber dem Dritten erlassenen Bescheide geändert werden können; denn die Frage, ob die (formellen und materiellen) Voraussetzungen für den Erlaß derartiger "Folgeänderungsbescheide" gegenüber dem Dritten vorliegen, ist grundsätzlich im "Folgeänderungsverfahren" durch die dort zuständigen Finanzbehörden und Gerichte zu entscheiden und darf nicht in das Beiladungsverfahren vorverlagert werden (BFH-Beschlüsse in BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267; vom 10. Juni 1988 IX B 102/87, BFH/NV 1989, 15; vom 20. April 1989 V B 153/88, BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539; vom 24. April 1989 IV B 40/89, Steuerrechtsprechung in Karteiform, Abgabenordnung, § 174, Rechtsspruch 20; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil vom 22. September 1993 X R 20/91, BFH/NV 1994, 523).

    Ausnahmsweise kommt eine Beiladung des Dritten i. S. von § 174 Abs. 5 Satz 2 i. V. m. § 174 Abs. 4 AO 1977 allerdings dann nicht in Betracht, wenn dessen Interessen durch den Ausgang des anhängigen Rechtsstreits eindeutig nicht berührt sein können, etwa weil dem Erlaß der auf § 174 Abs. 5 Satz 1 AO 1977 gestützten erstmaligen oder geänderten Steuerbescheide (Steuermeßbescheide, Feststellungsbescheide) zweifelsfrei der Ablauf der Festsetzungsfrist (Feststellungsfrist) entgegenstünde (BFH-Beschlüsse vom 27. Januar 1982 VII B 141/81, BFHE 134, 537, BStBl II 1982, 239; in BFH/NV 1989, 15, betreffend Verjährung nach altem Recht; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil in BFH/NV 1994, 523).

  • BFH, 20.04.1989 - V B 153/88

    Beiladung - Umsatzsteuer - Unternehmer - Unternehmereigenschaft - Leistung -

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Hierbei ist grundsätzlich nicht zu prüfen, ob die gegenüber dem Dritten erlassenen Bescheide geändert werden können; denn die Frage, ob die (formellen und materiellen) Voraussetzungen für den Erlaß derartiger "Folgeänderungsbescheide" gegenüber dem Dritten vorliegen, ist grundsätzlich im "Folgeänderungsverfahren" durch die dort zuständigen Finanzbehörden und Gerichte zu entscheiden und darf nicht in das Beiladungsverfahren vorverlagert werden (BFH-Beschlüsse in BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267; vom 10. Juni 1988 IX B 102/87, BFH/NV 1989, 15; vom 20. April 1989 V B 153/88, BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539; vom 24. April 1989 IV B 40/89, Steuerrechtsprechung in Karteiform, Abgabenordnung, § 174, Rechtsspruch 20; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil vom 22. September 1993 X R 20/91, BFH/NV 1994, 523).

    Eine etwaige Folgeänderung ist nicht davon abhängig, ob sich die Rechtskraft des FG- Urteils auf das für den Beigeladenen zuständige FA erstrecken würde (vgl. auch BFH-Beschlüsse in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267, und in BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539).

  • BFH, 27.01.1982 - VII B 141/81

    Beschwerdeverfahren - Beiladung - Aufhebung

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Ausnahmsweise kommt eine Beiladung des Dritten i. S. von § 174 Abs. 5 Satz 2 i. V. m. § 174 Abs. 4 AO 1977 allerdings dann nicht in Betracht, wenn dessen Interessen durch den Ausgang des anhängigen Rechtsstreits eindeutig nicht berührt sein können, etwa weil dem Erlaß der auf § 174 Abs. 5 Satz 1 AO 1977 gestützten erstmaligen oder geänderten Steuerbescheide (Steuermeßbescheide, Feststellungsbescheide) zweifelsfrei der Ablauf der Festsetzungsfrist (Feststellungsfrist) entgegenstünde (BFH-Beschlüsse vom 27. Januar 1982 VII B 141/81, BFHE 134, 537, BStBl II 1982, 239; in BFH/NV 1989, 15, betreffend Verjährung nach altem Recht; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil in BFH/NV 1994, 523).
  • BFH, 24.04.1989 - IV B 40/89

    Anforderungen an Beiladung zu einem angestrengten Verfahren des Finanzgerichts

    Auszug aus BFH, 30.01.1996 - VIII B 20/95
    Hierbei ist grundsätzlich nicht zu prüfen, ob die gegenüber dem Dritten erlassenen Bescheide geändert werden können; denn die Frage, ob die (formellen und materiellen) Voraussetzungen für den Erlaß derartiger "Folgeänderungsbescheide" gegenüber dem Dritten vorliegen, ist grundsätzlich im "Folgeänderungsverfahren" durch die dort zuständigen Finanzbehörden und Gerichte zu entscheiden und darf nicht in das Beiladungsverfahren vorverlagert werden (BFH-Beschlüsse in BFHE 133, 348, BStBl II 1981, 633; in BFHE 148, 444, BStBl II 1987, 267; vom 10. Juni 1988 IX B 102/87, BFH/NV 1989, 15; vom 20. April 1989 V B 153/88, BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539; vom 24. April 1989 IV B 40/89, Steuerrechtsprechung in Karteiform, Abgabenordnung, § 174, Rechtsspruch 20; in BFH/NV 1994, 216; BFH-Urteil vom 22. September 1993 X R 20/91, BFH/NV 1994, 523).
  • BFH, 22.09.2016 - X B 42/16

    Beiladung bei widerstreitenden Steuerfestsetzungen

    Die Frage, ob die (formellen und materiellen) Voraussetzungen für den Erlass derartiger "Folgeänderungsbescheide" gegenüber dem Dritten vorliegen, ist grundsätzlich im "Folgeänderungsverfahren" durch die dort zuständigen Finanzbehörden und Gerichte zu entscheiden und darf nicht in das Beiladungsverfahren vorverlagert werden (vgl. BFH-Beschlüsse vom 20. April 1989 V B 153/88, BFHE 156, 389, BStBl II 1989, 539; vom 30. Januar 1996 VIII B 20/95, BFH/NV 1996, 524; vom 22. Oktober 2001 XI B 16/00, BFH/NV 2002, 308; vom 10. Februar 2010 IX B 176/09, BFH/NV 2010, 832; in BFH/NV 2011, 404).

    d) Die Möglichkeit einer Folgeänderung entfällt, wenn die Interessen des Beizuladenden durch den Ausgang des anhängigen Rechtsstreits deswegen nicht berührt sein können, weil bei ihm eindeutig und zweifelsfrei Festsetzungsverjährung eingetreten ist und die Veranlagung daher nicht mehr geändert werden könnte (ständige Rechtsprechung, vgl. BFH-Beschlüsse vom 22. September 1993 II B 67/93, BFH/NV 1994, 216; in BFH/NV 1996, 524; vom 14. Februar 2001 I B 136/00, BFH/NV 2001, 1005; in BFH/NV 2002, 308; in BFH/NV 2010, 832; in BFH/NV 2011, 404).

  • FG Berlin-Brandenburg, 21.08.2007 - 6 K 39/06

    Keine notwendige Beiladung bei einem Streit über das Bestehen einer

    Eine Beiladung nach § 174 Abs. 5 Abgabenordnung -AO -ist hingegen zulässig, setzt aber einen Antrag der Finanzbehörde voraus (vgl. BFH, Beschluss vom 30. Januar 1996 VIII B 20/95, BFH/NV 1996, 524; Loose in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 174 AO Tz. 54), an dem es im Streitfall fehlt.
  • BFH, 01.04.2014 - XI B 145/13

    Notwendige Beiladung des angeblich erstattungsberechtigten Sozialleistungsträgers

    c) Soweit sich die Beigeladene gegenüber dem Kläger und der Familienkasse auf eine angebliche Verjährung und Verwirkung beruft, ist dies für die Frage der Beiladung schon deshalb irrelevant, weil --von hier nicht vorliegenden Ausnahmen abgesehen (vgl. dazu z.B. Brandis in Tipke/Kruse, a.a.O., § 60 FGO Rz 13, 93; Leipold in HHSp, § 60 FGO Rz 45 f.; Gräber/Levedag, a.a.O., § 60 Rz 12, 32 f.)-- die Erfolgsaussichten der Klage bei der Entscheidung über die Beiladung außer Betracht zu bleiben haben; maßgeblich ist nicht, wie, sondern ob das Gericht über eine einheitlich zu entscheidende Frage zu befinden hat (vgl. BFH-Beschlüsse vom 8. Oktober 2002 III B 74/02, BFH/NV 2003, 195; vom 8. Dezember 2006 VII B 243/05, BFHE 216, 18, BStBl II 2008, 436; BFH-Urteile vom 24. Juni 1971 IV R 219/68, BFHE 102, 460, BStBl II 1971, 714; vom 27. November 1990 VIII R 206/84, BFH/NV 1991, 692; s.a. zur möglicherweise eingetretenen Verjährung bei Beiladung nach § 174 Abs. 5 der Abgabenordnung BFH-Beschlüsse vom 30. Januar 1996 VIII B 20/95, BFH/NV 1996, 524; vom 22. Oktober 2001 XI B 16/00, BFH/NV 2002, 308; vom 15. Oktober 2010 III B 149/09, BFH/NV 2011, 404).
  • FG Düsseldorf, 28.11.2006 - 10 K 4008/04

    Aufwendungen zum Erwerb einer Fluglizenz steuerlich berücksichtigungsfähig

    Diese Tätigkeiten und Entscheidungen können nicht ohne Anregung und Mitwirkung der Finanzbehörde in ein noch nicht abgeschlossenen Klageverfahren betreffend einen vorangegangen Veranlagungszeitraum vorverlagert und vom Gericht übernommen werden (vergl. dazu auch die Beschlüsse des BFH vom 27. Januar 1982 - VII B 141/81, BStBl II 1982, 239 und vom 30. Januar 1996 - VIII B 20/95, BFH/NV 1996, 524).
  • BFH, 13.04.2000 - V R 25/99

    Ablauf der Festsetzungsfrist gegenüber hinzugezogenen Dritten

    Eine Hinzuziehung kommt grundsätzlich nicht in Betracht, wenn gegenüber dem Dritten im Zeitpunkt der Hinzuziehung die Festsetzungsfrist für den gegen ihn gerichteten Steueranspruch bereits abgelaufen war (vgl. BFH-Entscheidungen vom 5. Mai 1993 X R 111/91, BFHE 171, 400, BStBl II 1993, 817; vom 22. September 1993 II B 67/93, BFH/NV 1994, 216; vom 26. Juli 1995 X R 45/92, BFH/NV 1996, 195; vom 30. Januar 1996 VIII B 20/95, BFH/NV 1996, 524, und vom 2. Oktober 1998 V B 79/98, BFH/NV 1999, 442).
  • BFH, 22.10.2001 - XI B 16/00

    GbR - Gesellschaft Bürgerlichen Rechts - Auflösung - Kündigung - Steuerbescheid -

    Danach steht zumindest nicht eindeutig und zweifelsfrei fest, dass etwaige "Folgeänderungen" gegenüber dem Beigeladenen wegen Ablaufs der Festsetzungsfrist nicht mehr vorgenommen werden könnten (vgl. BFH-Beschluss vom 30. Januar 1996 VIII B 20/95, BFH/NV 1996, 524).
  • BFH, 14.02.2001 - I B 136/00

    GmbH - Verdeckte Gewinnausschüttung - Bruttobetrag - Steuerbescheid - Änderung -

    Eine Hinzuziehung oder Beiladung kommt danach grundsätzlich nicht in Betracht, wenn gegenüber dem Dritten im Zeitpunkt der Hinzuziehung oder Beiladung die Festsetzungsfrist für den gegen ihn gerichteten Steueranspruch bereits abgelaufen war (vgl. BFH-Urteil vom 5. Mai 1993 X R 111/91, BFHE 171, 400, BStBl II 1993, 817; Beschlüsse vom 22. September 1993 II B 67/93, BFH/NV 1994, 216; vom 30. Januar 1996 VIII B 20/95, BFH/NV 1996, 524, und vom 2. Oktober 1998 V B 79/98, BFH/NV 1999, 442; Urteil vom 26. Juli 1995 X R 45/92, BFH/NV 1996, 195).
  • BFH, 29.11.2000 - I B 64/00

    Vorgründungsgesellschaft; Beiladung von Gesellschaftern

    Das kann namentlich dann der Fall sein, wenn dem Dritten gegenüber zweifelsfrei die Festsetzungsfrist abgelaufen ist (BFH-Beschluss vom 30. Januar 1996 VIII B 20/95, BFH/NV 1996, 524; von Wedelstädt, a.a.O., § 174 AO Rz. 128, m.w.N.).
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