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   BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76   

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BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76 (https://dejure.org/1978,197)
BGH, Entscheidung vom 13.03.1978 - VIII ZR 241/76 (https://dejure.org/1978,197)
BGH, Entscheidung vom 13. März 1978 - VIII ZR 241/76 (https://dejure.org/1978,197)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Anfechtung unentgelticher Verfügungen zugunsten eines Ehegatten vor der Eröffnung des Konkurses - Aufwendungen für ein gemeinsames Grundstück als unentgeltliche Zuwendungen - Zurverfügungstellung eines angesparten Bausparvertrages und Übernahme der persönlichen Haftung ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BGHZ 71, 61
  • NJW 1978, 1326
  • MDR 1978, 750
  • DB 1978, 930
 
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Wird zitiert von ... (52)Neu Zitiert selbst (13)

  • BGH, 11.11.1954 - IV ZR 64/54

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Die Beklagte haftet aus den von ihr mitbestellten Grundschulden, und zwar - im Hinblick auf ihre vom Gemeinschuldner erhaltenen Zuwendungen - letztlich ohne Rückgriffmöglichkeit gegen den Gemeinschuldner (vgl. BGH Urteil vom 11. November 1954 - IV ZR 64/54 = WM 1955, 407, 410, 411).

    Auf jeden Fall wäre eine gegebenenfalls den Darlehensgebern aus dem Vermögen der Beklagten gewährte Befriedigung als Ausgleich für das zu werten, was die Beklagte vom Gemeinschuldner erhalten hat (vgl. BGH Urteil vom 11. November 1954 a.a.O. S. 410).

    Die Entscheidung über den restlichen Zahlungsanspruch hängt davon ab, welchen Wert die vom Gemeinschuldner durch den Hausbau auf das Grundstück gemachten Aufwendungen, einschließlich der von ihm vergebenen Handwerkerleistungen, hatten (BGH Urteil vom 11. November 1954 a.a.O. S. 411).

  • BGH, 07.01.1972 - IV ZR 231/69

    Anspruch auf Schadensersatz wegen einer unerlaubten Handlung - Voraussetzungen

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Der Bundesgerichtshof hat allerdings ausgesprochen, der Absicht von Eheleuten, die sich durch eine Vermögensanlage eine gemeinsame Sicherung für ihr Alter schaffen wollten, werde eine Betrachtung in aller Regel nicht gerecht, die von einer bewußten Trennung zweier Vermögenssphären und der unentgeltlichen Zuwendung des einen Ehegatten an den anderen ausgehe (BGH Urteil vom 7. Januar 1972 - IV ZR 231/69 = WM 1972, 412, 413).

    Dabei stand aber die - hier nicht interessierende - Frage im Vordergrund, ob und gegebenenfalls nach welchen Vorschriften im Verhältnis der Ehegatten untereinander bei Ehescheidung eine Rückgängigmachung der Zuwendung verlangt werden kann, ob insbesondere für diesen Fall die §§ 528, 530 BGB, 73 EheG passen (BGH Urteil vom 7. Januar 1972 a.a.O. S. 413; zu jenem Problemkreis vgl. auch BGH Urteile vom 6. Dezember 1965 - II ZR 137/63 = WM 1966, 33, vom 3. Dezember 1975 - IV ZR 110/74 = BGHZ 65, 320 = WM 1976, 81 und vom 27. April 1977 - IV ZR 143/76 = WM 1977, 631).

    Entsprechend diesem Gesetzeszweck ist der Begriff "unentgeltiche Verfügung" in § 32 KO umfassender als bei der Schenkung gemäß § 516 BGB; er setzt insbesondere keine vertragliche Einigung über die Unentgeltlichkeit, wie der Bundesgerichtshof sie in dem erwähnten Urteil vom 7. Januar 1972 (a.a.O.) als maßgeblich erörtert, voraus (Böhle-Stamschräder, KO, 12. Aufl., § 32 Anm. 2 a; Mentzel/Kuhn, KO, 8. Aufl. § 32 Rdn. 3).

  • BGH, 15.04.1964 - VIII ZR 232/62

    Schenkungsanfechtung

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Eine unentgeltliche Verfügung im Sinne von § 32 KO liegt nicht vor, wenn der (spätere) Gemeinschuldner etwas erhält, was objektiv ein Ausgleich für seine Leistung ist oder jedenfalls nach dem Willen der Beteiligten subjektiv sein soll (vgl. Senatsurteil vom 15. April 1964 - VIII ZR 232/62 = BGHZ 41, 298, 300 = WM 1964, 590).

    Das Gesetz sieht es - aus Billigkeitserwägungen - als gerechtfertigt an, daß im Konkursfall bei einem Widerstreit zwischen unentgeltlich erworbenen und anderen Rechten jene diesen unter bestimmten Voraussetzungen weichen sollen (Senatsurteil vom 15. April 1964 - VIII ZR 232/62 = WM 1964, 590).

    Hat der Gemeinschuldner selbst für seine Zuwendung keinen Ausgleich erlangt und mußte auch der Ehegatte keine Gegenleistung erbringen, so hat das Interesse des Leistungsempfängers, die rechtmäßig erworbene Leistung zu behalten, hinter dem Interesse der Konkursgläubiger zurückzutreten und der Leistungsempfänger muß das Erhaltene zur Konkursmasse zurückgewähren (Senatsurteil vom 15. April 1964 a.a.O.).

  • BGH, 20.10.1971 - VIII ZR 212/69

    Schutzwürdigkeit des Vertrauens Dritter in das Fortbestehen des einmal

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Zwar ist anerkannt, daß die Frage der Entgeltlichkeit sich neben der objektiven Gestaltung wesentlich danach richtet, inwieweit die Beteiligten - im Rahmen eines angemessenen Bewertungsspielraumes - den Gegenwert als Entgelt ansehen, wie sie also Leistung und Gegenleistung bewerten (Senatsurteil vom 20. Oktober 1971 - VIII ZR 212/69 = WM 1971, 1435, 1436; Mentzel/Kuhn, KO, 8. Aufl. § 32 Rdn. 2 m.w.Nachw.).
  • BGH, 14.12.1966 - IV ZR 267/65

    Mitarbeit im Beruf oder Geschäft eines Ehegatten

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Der Bundesgerichtshof vertritt dagegen mit der herrschenden Meinung (Nachweise bei Staudinger/Hübner a.a.O. Rdn. 43) den Standpunkt, daß die Mitarbeit der Frau oder des Mannes im Geschäft des anderen Partners grundsätzlich unentgeltlich erfolgt (BGH Urteil vom 14. Dezember 1966 - IV ZR 267/65 = BGHZ 46, 385, 390).
  • BGH, 06.12.1965 - II ZR 137/63

    Klage auf Rückzahlung des Kaufpreises für eine Miteigentumshälfte an einem

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Dabei stand aber die - hier nicht interessierende - Frage im Vordergrund, ob und gegebenenfalls nach welchen Vorschriften im Verhältnis der Ehegatten untereinander bei Ehescheidung eine Rückgängigmachung der Zuwendung verlangt werden kann, ob insbesondere für diesen Fall die §§ 528, 530 BGB, 73 EheG passen (BGH Urteil vom 7. Januar 1972 a.a.O. S. 413; zu jenem Problemkreis vgl. auch BGH Urteile vom 6. Dezember 1965 - II ZR 137/63 = WM 1966, 33, vom 3. Dezember 1975 - IV ZR 110/74 = BGHZ 65, 320 = WM 1976, 81 und vom 27. April 1977 - IV ZR 143/76 = WM 1977, 631).
  • BGH, 15.10.1969 - VIII ZR 136/67

    Begriff und Zulässigkeit einer Klageänderung

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Es ist dann das zur Konkursmasse zurückzugewähren, was durch die anfechtbare Handlung dem Vermögen des Gemeinschuldners entzogen worden (§ 37 Abs. 1 KO), nicht etwa das, was in das Vermögen des Anfechtungsgegners gelangt ist (Senatsurteil vom 15. Oktober 1969 - VIII ZR 136/67 = NJW 1970, 44, 46 = WM 1969, 1346, 1347; Mentzel/Kuhn, KO, 8. Aufl., § 37 Rdn. 1).
  • BGH, 23.09.1966 - VI ZR 9/65

    Begriff des "angemessenen Unterhalts der Familie" i. S. des § 1360 a Bürgerliches

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Hierzu gehört die Sorge für angemessenen Wohnbedarf der Familie; aus dieser Pflicht läßt sich aber grundsätzlich kein Anspruch auf Errichtung eines Gebäudes oder auf Vermittlung des Eigentums an einem solchen herleiten (BGH Urteile vom 9. Oktober 1952 - IV ZR 70/52 = LM BGB § 1389 a.F. Nr. 1 und vom 23. September 1966 - VI ZR 9/65 = NJW 1966, 2401).
  • BGH, 27.04.1977 - IV ZR 143/76

    Auseinandersetzung der Ehegatten hinsichtlich eines in Miteigentum stehenden

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Dabei stand aber die - hier nicht interessierende - Frage im Vordergrund, ob und gegebenenfalls nach welchen Vorschriften im Verhältnis der Ehegatten untereinander bei Ehescheidung eine Rückgängigmachung der Zuwendung verlangt werden kann, ob insbesondere für diesen Fall die §§ 528, 530 BGB, 73 EheG passen (BGH Urteil vom 7. Januar 1972 a.a.O. S. 413; zu jenem Problemkreis vgl. auch BGH Urteile vom 6. Dezember 1965 - II ZR 137/63 = WM 1966, 33, vom 3. Dezember 1975 - IV ZR 110/74 = BGHZ 65, 320 = WM 1976, 81 und vom 27. April 1977 - IV ZR 143/76 = WM 1977, 631).
  • BGH, 03.12.1975 - IV ZR 110/74

    Zugewinnausgleich, Bereicherung, Wegfall der Geschäftsgrundlage

    Auszug aus BGH, 13.03.1978 - VIII ZR 241/76
    Dabei stand aber die - hier nicht interessierende - Frage im Vordergrund, ob und gegebenenfalls nach welchen Vorschriften im Verhältnis der Ehegatten untereinander bei Ehescheidung eine Rückgängigmachung der Zuwendung verlangt werden kann, ob insbesondere für diesen Fall die §§ 528, 530 BGB, 73 EheG passen (BGH Urteil vom 7. Januar 1972 a.a.O. S. 413; zu jenem Problemkreis vgl. auch BGH Urteile vom 6. Dezember 1965 - II ZR 137/63 = WM 1966, 33, vom 3. Dezember 1975 - IV ZR 110/74 = BGHZ 65, 320 = WM 1976, 81 und vom 27. April 1977 - IV ZR 143/76 = WM 1977, 631).
  • BGH, 31.10.1962 - VIII ZR 133/61
  • BGH, 24.04.1961 - II ZR 288/59
  • BGH, 09.10.1952 - IV ZR 70/52
  • BGH, 27.11.1991 - IV ZR 164/90

    Unbenannte Zuwendung unter Ehegatten als erbrechtliche Schenkung

    Der VIII. und der IX. Zivilsenat haben entschieden, daß eine Zuwendung unter Ehegatten auch dann der Schenkungsanfechtung nach der Konkursordnung oder dem Anfechtungsgesetz unterliegen kann, wenn diese im Verhältnis der Gatten zueinander nicht als Schenkung anzusehen ist (BGHZ 71, 61, 69; Urteil vom 28.2.1991 - IX ZR 74/90 - WuM 1991, 1053).
  • BGH, 15.12.2016 - IX ZR 113/15

    Gläubigeranfechtung bei teilweise unentgeltlicher Leistung: Duldungsanspruch des

    Hinsichtlich der Bewertung der beiderseitigen Leistungen steht den Beteiligten ein Bewertungsspielraum zu (BGH, Urteil vom 13. März 1978 - VIII ZR 241/76, BGHZ 71, 61, 66 zu § 32 Nr. 2 KO; vgl. auch BGH, Urteil vom 15. September 2016, aaO Rn. 22 zu § 134 InsO).
  • BAG, 17.12.2015 - 6 AZR 186/14

    Insolvenzanfechtung - unentgeltliche Leistung

    Ihre subjektive Bewertung muss allerdings eine reale Grundlage haben (vgl. BAG 18. September 2014 - 6 AZR 145/13 - Rn. 46; BGH 18. März 2010 - IX ZR 57/09 - Rn. 9; 2. April 1998 - IX ZR 232/96 - zu II 2 c der Gründe; 13. März 1978 - VIII ZR 241/76 - zu II 2 b bb der Gründe, BGHZ 71, 61; MüKoInsO/Kayser 3. Aufl. § 134 Rn. 40; Ganter NZI 2015, 249, 254 f.) .
  • BGH, 07.09.2017 - IX ZR 224/16

    Rückgewährklage des Insolvenzverwalters nach Insolvenzanfechtung: Unentgeltliche

    Im Unterschied dazu scheidet Unentgeltlichkeit aus, wenn der Schuldner annahm, zu der Leistung wirksam verpflichtet gewesen zu sein (BGH, Urteil vom 13. März 1978 - VIII ZR 241/76, BGHZ 71, 61, 66; vom 29. November 1990, aaO S. 103; Beschluss vom 9. Oktober 2014 - IX ZR 294/13, ZInsO 2015, 305 Rn. 3; Urteil vom 20. April 2017, aaO Rn. 13).
  • BGH, 03.03.2005 - IX ZR 441/00

    Anfechtbarkeit von Leistungen des späteren Insolvenzschuldners auf eine nicht

    Der anfechtungsrechtliche Begriff der unentgeltlichen Verfügung ist wegen der Belange des Gläubigerschutzes weit auszulegen und setzt eine Einigung über die Unentgeltlichkeit als solche nicht voraus (BGHZ 71, 61, 69; 113, 98, 103; 113, 393, 396; Urt. v. 24. Juni 1993 - IX ZR 96/92, WM 1993, 1801, 1804).
  • BGH, 15.09.2016 - IX ZR 250/15

    Insolvenzanfechtung wegen einer unentgeltlichen Leistung: Kaufpreiszahlung des

    aa) Der anfechtungsrechtliche Begriff der unentgeltlichen Verfügung ist umfassender als bei der Schenkung nach § 516 BGB und setzt eine vertragliche Einigung über die Unentgeltlichkeit als solche nicht voraus (BGH, Urteil vom 13. März 1978 - VIII ZR 241/76, BGHZ 71, 61, 69; vom 3. März 2005 - IX ZR 441/00, BGHZ 162, 276, 280 f).

    Eine Leistung ist nicht unentgeltlich, wenn der Schuldner zu der Leistung verpflichtet gewesen ist (vgl. BGH, Urteil vom 13. März 1978 - VIII ZR 241/76, BGHZ 71, 61, 66; vom 29. November 1990 - IX ZR 29/90, BGHZ 113, 98, 103; Beschluss vom 9. Oktober 2014 - IX ZR 294/13, ZInsO 2015, 305 Rn. 3).

  • BFH, 02.03.1994 - II R 59/92

    Schenkungsteuerpflicht unbenannter Zuwendungen an Ehegatten (§ 7 ErbStG )

    Selbst wenn der Ehegatte im Unternehmen des anderen mitarbeitet, erfolgt dies grundsätzlich unentgeltlich, sofern nicht die Ehepartner - was im Streitfall nicht in Betracht kommt - etwas anderes - etwa durch Abschluß eines Arbeitsvertrages - vereinbart haben (vgl. z. B. BGH-Urteil vom 13. März 1978 VIII ZR 241/76, BGHZ 71, 61, 67, m. w. N.).

    So hat der BGH unbenannte Zuwendungen namentlich dort als unentgeltliche Leistungen qualifiziert, wo die Lösung von Interessenkonflikten zwischen den Ehegatten bzw. einem von ihnen einerseits und dritten Personen andererseits geboten war (vgl. BGH-Urteile in NJW 1992, 564, betr. "beeinträchtigende Schenkungen" i. S. von § 2287 BGB; in BGHZ 71, 61, betreffend die "Schenkungsanfechtung" nach § 32 Nr. 2 der Konkursordnung - KO - vom 28. Februar 1991 IX ZR 74/90, NJW 1991, 1610, betreffend "Schenkungsanfechtung" nach § 3 Abs. 1 Nr. 4 des Anfechtungsgesetzes - AnfG -).

  • BGH, 29.11.1990 - IX ZR 29/90

    Unentgeltlichkeit einer Verfügung des Gemeinschuldners

    Auf die subjektiven Vorstellungen ist in der Rechtsprechung namentlich dann maßgeblich abgestellt worden, wenn es sich darum handelte, ob die Beteiligten einen Gegenwert als (volles) Entgelt für eine Zuwendung angesehen haben (vgl. RGZ 30, 33, 36 f.; 62, 38, 44 f.; 81, 364, 365; 165, 223, 224; RG LZ 1909 Sp. 71; 1910 Sp. 558; RG Recht 1918 Nr. 850; BGH, Urt. v. 15. Februar 1956 - IV ZR 266/55, WM 1956, 703, 705; Urt. v. 20. Oktober 1971 - VIII ZR 212/69, WM 1971, 1435, 1436; BGHZ 71, 61, 66), oder wenn sie irrtümlich von dem Bestehen einer (entgeltlich begründeten) Verbindlichkeit ausgingen (vgl. RG LZ 1914 Sp. 1912; RG Gruchot 59 (1915), 521, 522).

    Ferner ist anerkannt, daß der Begriff der unentgeltlichen Verfügung im Sinn von § 3 Abs. 1 Nr. 3 AnfG - gleiches muß für § 32 Nr. 1 KO gelten - zum Schutz der Gläubiger "eine weitgehende Ausdeutung" erfordert (BGH, Urt. v. 15. Oktober 1975 VIII ZR 62/74, WM 1975, 1182, 1184) und insbesondere eine Einigung über die Unentgeltlichkeit nicht verlangt (BGHZ 71, 61, 69; Baur/Stürner, Zwangsvollstreckungs-, Konkurs- und Vergleichsrecht Band II Insolvenzrecht 12. Aufl. Rdn. 19.5 je m.w.N.).

    In BGHZ 71, 61, 66 wird ausgeführt, daß Zuwendungen nur dann nicht unentgeltlich im Sinn von § 32 KO seien, wenn der Gemeinschuldner zu der Leistung verpflichtet gewesen sei oder wenn er wenigstens eine solche Verpflichtung angenommen habe (vgl. auch RG Gruchot 59, 521, 522, wo für die Annahme der Entgeltlichkeit einer objektiv unentgeltlichen Leistung entscheidend auf den Irrtum des Gemeinschuldners abgestellt wird).

  • LG Tübingen, 24.05.2005 - 1 O 2/05

    Anfechtungsrecht: Ausstattung als unentgeltliche anfechtbare Zuwendung und

    § 4 Abs. 1 AnfG verfolgt wie § 32 KO und § 134 InsO den Zweck, Gläubiger entgeltlich begründeter Rechte gegen die Folgen unentgeltlicher Verfügungen des Schuldners innerhalb bestimmter Zeiträume vor Erhebung der Anfechtungsklage oder vor Eröffnung des Konkurs- bzw. Insolvenzverfahrens zu schützen; das Interesse des durch eine unentgeltliche Verfügung Begünstigten, das Empfangene zu behalten, soll dem Recht des Gläubigers auf Befriedigung seiner vollstreckbaren Forderung weichen (BGHZ 113, 393; BGHZ 71, 61; OLGR München 1997, 33).

    Eine unentgeltliche Leistung in diesem Sinne liegt damit vor, wenn kein Rechtsanspruch auf die Leistung bestand und keine Gegenleistung erbracht wurde (BGHZ 113, 393; BGHZ 71, 61; OLG München WM 2004, 1044; Hess/Weis, Anfechtungsrecht, § 4 AnfG, Rn. 3).

    Anfechtbar sind danach nicht nur Schenkungen, die eine Einigung über die Unentgeltlichkeit voraussetzen, sondern auch sonstige unentgeltliche Zuwendungen, bei denen einen Einigung über die Unentgeltlichkeit nicht vorliegt (BGHZ 113, 393; BGHZ 71, 61).

    Bei der Entscheidung dieser Frage ist zwischen dem Interesse des Gläubigers und dem Interesse des Kindes an der erhaltenen Zuwendung abzuwägen, was unter Berücksichtigung von Sinn und Zweck der Anfechtungsregeln und der daraus resultierenden weiten Auslegung des Begriffs der Unentgeltlichkeit zu erfolgen hat (vgl. BGHZ 113, 393; BGHZ 71, 61).

    Denn die Möglichkeit der Anfechtung unentgeltlicher Zuwendungen nach den § 4 AnfG bzw. § 134 InsO beruht auf der gesetzgeberischen Grundentscheidung, dass aus Billigkeitserwägungen im Insolvenzfall bei einem Widerstreit zwischen unentgeltlich erworbenen und anderen Rechten letztere unter bestimmten Voraussetzungen weichen sollen (BGHZ 71, 61).

    Dementsprechend wird von der weitaus überwiegenden Meinung in Rechtsprechung und Literatur - darunter auch Vertreter der Ansicht, die eine Anfechtbarkeit von Ausstattungen i.S.d. § 1624 BGB ablehnt (Huber, AnfG, 9. A. 2000, § 4 Rn. 23; Hess/Weis/Wienberg, InsO, 2. A. 2000, § 134 Rn. 24) - davon ausgegangen, dass sog. ehebedingte Zuwendungen unentgeltliche Zuwendungen i.S.d. Anfechtungsrechts und damit anfechtbar sind (BGHZ 71, 61; OLG München WM 04, 1044; MK-InsO-Kirchhof, 2002, § 134, Rn. 37).

    Im Hinblick auf Sinn und Zweck der Anfechtungsregelungen sind ehebedingte Zuwendung und Ausstattung i.S.d. § 1624 BGB vergleichbar: Auf eine ehebedingte Zuwendung, die über gesetzlich geschuldete Unterhaltsleistungen hinausgeht besteht ebenso wenig ein Anspruch gegen den Ehegatten (BGHZ 71, 61), wie auf Gewährung einer Ausstattung durch die Eltern (siehe oben I.2.b.).

  • BGH, 09.11.2006 - IX ZR 285/03

    Anfechtung eines Vergleichs durch den Insolvenzverwalter; Begriff der

    Innerhalb der von objektiver Ungewissheit gekennzeichneten Vergleichslage haben die Parteien für ihr gegenseitiges Nachgeben einen Ermessens- und Bewertungsspielraum (ähnlich Gerhardt KTS 2004, 195, 198 f), wie ihn die Rechtsprechung in ähnlicher Weise bisher schon bei gemischten Schenkungen mit objektiver Unsicherheit in der Bewertung von Leistung und Gegenleistung zugebilligt hat (vgl. BGHZ 57, 123, 127; 71, 61, 66; BGH, Urt. v. 2. April 1998 - IX ZR 232/96, WM 1998, 1037, 1043 unter II. 2. c).
  • BGH, 24.06.1993 - IX ZR 96/92

    Beweiskraft öffentlicher und privater Urkunden - Anfechtbarkeit unentgeltlicher

  • BGH, 09.12.1993 - IX ZR 100/93

    Anfechtung der Einräumung der formellen Rechtsstellung des Treuhänders

  • BGH, 21.01.1999 - IX ZR 429/97

    Voraussetzungen einer unentgeltlichen Zuwendung

  • BGH, 28.02.1991 - IX ZR 74/90

    Entgeltliche Verfügung durch Verzicht auf den Pflichtteil

  • BGH, 17.07.2008 - IX ZR 245/06

    Wahrung der Anfechtungsfrist durch Geltendmachung des Anspruchs auf Wertersatz

  • BGH, 29.11.1991 - IX ZR 55/90

    Auszahlung von Scheingewinnen durch einen Anlagevermittler

  • OLG München, 03.12.1996 - 25 U 6342/95

    Begriff der Unentgeltlichkeit bei Gläubigeranfechtung

  • BGH, 15.12.1994 - IX ZR 18/94

    Anforderungen an Nachweis der Gläubigerbenachteiligungsabsicht; Vorabentscheidung

  • BGH, 22.09.2005 - IX ZR 271/01

    Umfang des Rückgewähranspruchs nach Konkursanfechtung

  • BGH, 03.07.1984 - VI ZR 42/83

    Berechnung der unterhaltsrechtlich geschuldeten Haushaltskosten

  • OLG Saarbrücken, 14.12.2004 - 4 U 639/03

    Gläubigeranfechtung außerhalb des Insolvenzverfahrens: Übereignung eines

  • BGH, 09.10.2014 - IX ZR 294/13

    Insolvenzanfechtung: Darlegungs- und Beweislast bei einer angeblich

  • BFH, 02.03.1994 - II R 47/92

    Sonstiges; Schenkungsteuerpflicht von unbenannten Zuwendungen

  • LAG München, 20.09.2011 - 6 Sa 74/11

    Retention-Vereinbarung

  • OLG Frankfurt, 11.03.2010 - 16 U 129/09

    Anfechtung auf Scheingewinnen beruhender Vermittlerprovision

  • BFH, 30.03.1994 - II R 105/93

    Vorliegen einer unbenannten ehebedingten Zuwendung - Gewährung eines

  • BFH, 10.02.1987 - VII R 122/84

    Ehegatten - Anfechtung - Unentgeltlichkeit - Umwandlung - Duldungsbescheid -

  • OLG Nürnberg, 15.04.2021 - 5 U 1524/17

    Zur Berechnung des nach § 143 InsO zu leistenden Wertersatzes

  • LAG München, 20.09.2011 - 6 Sa 68/11

    Retention-Vereinbarung

  • BFH, 30.03.1994 - II R 84/92

    Übertragung eines Grundstücks an den Ehepartner im Rahmen des ehelichen

  • OLG Koblenz, 08.03.2005 - 3 U 984/04

    Insolvenzanfechtung: Schenkungsanfechtung nach Zahlung für einen Dritten auf

  • BGH, 20.09.1978 - VIII ZR 142/77

    Beginn der Anfechtungsfrist bei nachträglicher Genehmigung schwebend unwirksamer

  • BGH, 01.12.2011 - IX ZR 44/11

    Erfassung von vor Verfahrenseröffnung wirksam abgeschlossener Erwerbsvorgänge

  • OLG Hamburg, 15.12.2000 - 1 U 91/00

    Anfechtung im Insolvenzverfahren

  • BGH, 22.01.1998 - IX ZR 307/97

    Begriff der sittlichen Verpflichtung zu einer Schenkung

  • BGH, 20.02.1980 - VIII ZR 48/79
  • OLG Frankfurt, 11.03.2010 - 16 U 180/09

    Anfechtung auf Scheingewinnen beruhender Vermittlerprovision

  • BGH, 18.10.1990 - IX ZR 4/90

    Voraussetzungen für die Annahme eines abstrakten Schuldanerkenntnisses -

  • LG Krefeld, 06.04.2017 - 5 O 334/16

    Duldung der Zwangsvollstreckung in ein Grundstück zwecks Befriedigung aus dem

  • BGH, 21.04.1980 - II ZR 144/79

    Abschluss von Verträgen zur Sicherung einer Fremdfinanzierung - Anforderungen an

  • OLG Koblenz, 11.03.1999 - 5 U 1160/98

    Konkursanfechtung - Schenkung

  • OLG Köln, 09.06.1994 - 18 U 239/93

    Anspruch des Konkursverwalters auf Rückgewähr von Inhaberaktien einer AG im

  • LG Schweinfurt, 18.03.2019 - 23 O 238/18

    Rückzahlung von Mietzahlungen als Forderung aus Insolvenzanfechtung

  • LG Köln, 10.09.2008 - 2 O 204/08

    Duldung der Zwangsvollstreckung in das Grundvermögen; Übertragung des hälftigen

  • LG Köln, 08.01.2002 - 3 O 325/01

    Anfechtbarkeit der Umbuchung und Verrechnung eines Guthabens auf

  • LG Frankfurt/Main, 27.09.2019 - 25 O 392/18
  • OLG Nürnberg, 19.12.1989 - 1 U 3158/89

    Schenkungsanfechtung im Konkursverfahren; Begriff 'Unentgeltlich' im Sinne des §

  • BGH, 04.04.1984 - IVb ZR 77/82

    Anspruch auf nachehelichen Unterhalt - Maßgebender Zeitpunkt für die Beurteilung

  • LG Nürnberg-Fürth, 11.07.2014 - 10 O 774/14

    Insolvenzanfechtung: Auszahlung einer Vermittlungsprovision als unentgeltliche

  • FG Berlin, 16.03.2004 - 5 K 5464/01

    Anfechtung unbenannter Zuwendungen zwischen Ehegatten

  • OLG Bremen, 28.04.1989 - 4 U 118/86

    Anfechtung einer Grundstücksübertragung durch Konkursverwalter; Übertragung eines

  • FG Düsseldorf, 12.09.1997 - 18 K 3026/92

    Rechtmäßigkeit eines Duldungsbescheids vom Finanzamt; Voraussetzungen der

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