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   VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15   

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VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15 (https://dejure.org/2016,17004)
VerfGH Thüringen, Entscheidung vom 06.07.2016 - VerfGH 38/15 (https://dejure.org/2016,17004)
VerfGH Thüringen, Entscheidung vom 06. Juli 2016 - VerfGH 38/15 (https://dejure.org/2016,17004)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Thüringer Verfassungsgerichtshof PDF

    Organklage der AfD erfolgreich

  • Justiz Thüringen

    Art 21 Abs 1 S 1 GG, § 185 StGB
    Aufforderung eines Regierungsmitglieds zur Nichtteilnahme an Demonstration der AfD stellt Eingriff in das Recht politischer Parteien auf Chancengleichheit (Art 21 Abs 1 GG) dar

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • archive.is (Pressebericht, 06.07.2016)

    Minister Lauinger darf nicht vor AfD-Demo warnen

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Organklage der AfD erfolgreich

  • kostenlose-urteile.de (Kurzmitteilung)

    Organklage der AfD erfolgreich - Veröffentlichte Medieninformation gleicht einem "Boykottaufruf"

 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (23)

  • VerfGH Thüringen, 08.06.2016 - VerfGH 25/15

    Thüringens Ministerpräsident verletzt Rechte der NPD

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    Die Antragstellerin macht eine Verletzung ihrer Rechte aus Art. 21 Abs. 1 GG geltend, der als "hineinwirkendes Bundesverfassungsrecht" Teil der Landesverfassungen ist (vgl. statt vieler: ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 13; Urteil vom 2. November 2011 - VerfGH 13/10 -, LVerfGE 22, 547 [571] = juris Rn. 136; Urteil vom 18. Juli 2006 - VerfGH 8/05 -, LVerfGE 17, 511 [515] = juris Rn. 23; BVerfG, Beschluss vom 7. Mai 2001 - 2 BvK 1/00- , BVerfGE 103, 332 [352 f.] = juris Rn. 70; Jutzi, in: Linck/Baldus/Lindner/Poppenhäger/Ruffert, ThürVerf, Art. 80 Rn. 70).

    Das Recht politischer Parteien aus Art. 21 Abs. 1 GG, am Prozess der Meinungs- und Willensbildung des Volkes teilzunehmen, gilt nicht nur im Wahlkampf, sondern darüber hinaus auch für den politischen Meinungskampf und Wettbewerb im Allgemeinen (vgl. z.B. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 14 f.; ebenso: BVerfG, Kammerbeschluss vom 7. November 2015 - 2 BvQ 39/15 -, juris Rn. 9; Urteil vom 9. April 1992 - 2 BvE 2/89 -, BVerfGE 85, 264 [285 f., 297] = juris Rn. 87 ff., 115 f.).

    So erstreckt sich das Recht auf Chancengleichheit auch auf den politischen Meinungskampf und Wettbewerb im Allgemeinen und damit letztlich auf die gesamte Tätigkeit der Parteien (ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 14 f., m. w. N.).

    Aufgrund des auch außerhalb des Wahlkampfs geltenden Neutralitätsgebots haben die Regierung und ihre einzelnen Mitglieder jede über das bloße Regierungshandeln hinausgehende Maßnahme, die auf die Willensbildung des Volkes einwirkt und in parteiergreifender Weise auf den Wettbewerb zwischen den politischen Parteien Einfluss nimmt, zu unterlassen (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 21 f.).

    Es ist ferner anerkannt, dass auch öffentliche Äußerungen von Amtsträgern Eingriffe in das Recht auf Chancengleichheit darstellen können (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 21, m. w. N.).

    die Äußerung mit einer aus der Autorität des Amtes fließenden besonderen Gewichtung versehen wird (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 17; BVerfGE 138, 102 [117 f.] = juris Rn. 49 f., 52 f.).

    Auch ist der Regierung die kritische Auseinandersetzung mit politischen Parteien erlaubt (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 23).

    Insbesondere darf sie keinesfalls parteiergreifend zugunsten oder zulasten einer politischen Partei oder von Wahlwerbern in den allgemeinen politischen Wettbewerb einwirken (ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 23; BVerfGE 138, 102 [113] = juris Rn. 38; für den Wahlwettbewerb: BVerfGE 44, 125 [149 f.] = juris Rn. 67, 71 ff.).

    Auch die Grundentscheidung für eine wehrhafte Demokratie (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 25 f.; LVerfGE 25, 585 [598 f.] = juris Rn. 74 ff., m. w. N.) rechtfertigt die Aussage in der Medieninformation nicht.

  • BVerfG, 16.12.2014 - 2 BvE 2/14

    Äußerungsbefugnisse von Regierungsmitgliedern

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    Sie sind vielmehr ein spezifischer Ausdruck der besonderen Stellung, die das Grundgesetz dem Bundespräsidenten zuweist (BVerfG, Urteil vom 16. Dezember 2014 - 2 BvE 2/14 -, BVerfGE 138, 102 [111 f.] = juris Rn. 35).

    Anders als der Bundespräsident stehen Regierungsmitglieder im unmittelbaren politischen Wettbewerb mit den Vertretern der Oppositionsparteien und haben daher in ihrer amtlichen Funktion die Pflicht zu weitergehender Neutralität als der Bundespräsident (BVerfGE 138, 102 [109] = juris Rn. 26).

    die Äußerung mit einer aus der Autorität des Amtes fließenden besonderen Gewichtung versehen wird (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 17; BVerfGE 138, 102 [117 f.] = juris Rn. 49 f., 52 f.).

    Insbesondere darf sie keinesfalls parteiergreifend zugunsten oder zulasten einer politischen Partei oder von Wahlwerbern in den allgemeinen politischen Wettbewerb einwirken (ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 23; BVerfGE 138, 102 [113] = juris Rn. 38; für den Wahlwettbewerb: BVerfGE 44, 125 [149 f.] = juris Rn. 67, 71 ff.).

    Der Regierung ist jede Äußerung untersagt, die in anderen Zusammenhängen als "Schmähkritik" i.S.d. §§ 185 ff. StGB zu qualifizieren wäre (vgl. BVerfGE 138, 102 [114] = juris Rn. 42).

  • BVerfG, 26.06.2002 - 1 BvR 558/91

    Glykol

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    Der Regierung obliegt die Aufgabe der Staatsleitung (vgl. z.B. BVerfG, Beschluss vom 26. Juni 2002 - 1 BvR 558/91, 1 BvR 1428/91 -, BVerfGE 105, 252 [270] = juris Rn. 52 ff.; Beschluss vom 26. Juni 2002 - 1 BvR 670/91 -, BVerfGE 105, 279 [301 f.] = juris Rn. 73 ff.; Beschluss vom 15. Juli 1969 - 2 BvF 1/64 -, BVerfGE 26, 338 [395 f.] = juris Rn. 194; Beschluss vom 10. Mai 1960 - 2 BvL 76/58 -, BVerfGE 11, 77 [85] = juris Rn. 20).

    Ihre Kompetenz zur Staatsleitung schließt als integralen Bestandteil die Befugnis der Regierung zur Informations- und Öffentlichkeitsarbeit ein (vgl. BVerfGE 105, 252 [270] = juris Rn. 52, 56; BVerfGE 105, 279 [301] = juris Rn. 73, 84).

    künftiger Vorhaben angesichts bestehender oder sich abzeichnender Probleme sowie die sachgerechte, objektiv gehaltene Information über den Bürger unmittelbar betreffende Fragen und wichtige Vorgänge auch außerhalb oder weit im Vorfeld der eigenen gestaltenden politischen Tätigkeit (vgl. BVerfGE 105, 252 [268 f.] = juris Rn. 53; BVerfGE 105, 279 [301] = juris Rn. 74; BVerfG, Beschluss vom 23. Februar 1983 - 2 BvR 1765/82 -, BVerfGE 63, 230 [243] = juris Rn. 53; BVerfGE 44, 125 [147 f.] = juris Rn. 63 ff.; BVerfG, Urteil vom 19. Juli 1966 - 2 BvF 1/65 -, BVerfGE 20, 56 [100] = juris Rn. 118).

    Über die reine Verbreitung von Informationen hinaus schließt die Erfüllung des Informationsbedürfnisses der Öffentlichkeit aber auch die Möglichkeit staatlicher Empfehlungen und Warnungen ein (z.B. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 12. August 2002 - 1 BvR 1044/93 -, juris Rn. 6; BVerfGE 105, 252 [271] = juris Rn. 56; BVerfGE 105, 279 [306 f.], = juris Rn. 84; BVerwG, Urteil vom 23. Mai 1989 - 7 C 2/87 -, BVerwGE 82, 76 [81] = juris Rn. 53).

  • BVerfG, 26.06.2002 - 1 BvR 670/91

    Osho

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    Der Regierung obliegt die Aufgabe der Staatsleitung (vgl. z.B. BVerfG, Beschluss vom 26. Juni 2002 - 1 BvR 558/91, 1 BvR 1428/91 -, BVerfGE 105, 252 [270] = juris Rn. 52 ff.; Beschluss vom 26. Juni 2002 - 1 BvR 670/91 -, BVerfGE 105, 279 [301 f.] = juris Rn. 73 ff.; Beschluss vom 15. Juli 1969 - 2 BvF 1/64 -, BVerfGE 26, 338 [395 f.] = juris Rn. 194; Beschluss vom 10. Mai 1960 - 2 BvL 76/58 -, BVerfGE 11, 77 [85] = juris Rn. 20).

    Ihre Kompetenz zur Staatsleitung schließt als integralen Bestandteil die Befugnis der Regierung zur Informations- und Öffentlichkeitsarbeit ein (vgl. BVerfGE 105, 252 [270] = juris Rn. 52, 56; BVerfGE 105, 279 [301] = juris Rn. 73, 84).

    künftiger Vorhaben angesichts bestehender oder sich abzeichnender Probleme sowie die sachgerechte, objektiv gehaltene Information über den Bürger unmittelbar betreffende Fragen und wichtige Vorgänge auch außerhalb oder weit im Vorfeld der eigenen gestaltenden politischen Tätigkeit (vgl. BVerfGE 105, 252 [268 f.] = juris Rn. 53; BVerfGE 105, 279 [301] = juris Rn. 74; BVerfG, Beschluss vom 23. Februar 1983 - 2 BvR 1765/82 -, BVerfGE 63, 230 [243] = juris Rn. 53; BVerfGE 44, 125 [147 f.] = juris Rn. 63 ff.; BVerfG, Urteil vom 19. Juli 1966 - 2 BvF 1/65 -, BVerfGE 20, 56 [100] = juris Rn. 118).

    Über die reine Verbreitung von Informationen hinaus schließt die Erfüllung des Informationsbedürfnisses der Öffentlichkeit aber auch die Möglichkeit staatlicher Empfehlungen und Warnungen ein (z.B. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 12. August 2002 - 1 BvR 1044/93 -, juris Rn. 6; BVerfGE 105, 252 [271] = juris Rn. 56; BVerfGE 105, 279 [306 f.], = juris Rn. 84; BVerwG, Urteil vom 23. Mai 1989 - 7 C 2/87 -, BVerwGE 82, 76 [81] = juris Rn. 53).

  • VerfGH Thüringen, 03.12.2014 - VerfGH 2/14

    Organstreitverfahren der Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    a) Prüfungsmaßstab in diesem landesverfassungsgerichtlichen Verfahren ist, wie der Thüringer Verfassungsgerichtshof bereits in seiner Entscheidung vom 3. Dezember 2014 (VerfGH 2/14 - LVerfGE 25, 585 [593 f.] = juris Rn. 49 ff.) ausführlich dargestellt hat, eine bundesverfassungsrechtliche Norm, nämlich Art. 21 Abs. 1 GG.

    Auch die Grundentscheidung für eine wehrhafte Demokratie (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 25 f.; LVerfGE 25, 585 [598 f.] = juris Rn. 74 ff., m. w. N.) rechtfertigt die Aussage in der Medieninformation nicht.

    Dies führte aber zu einer Aushöhlung des Rechts aus Art. 21 Abs. 1 GG, das allen Parteien gleichermaßen zusteht, solange das Bundesverfassungsgericht nicht über ihre Verfassungswidrigkeit entschieden hat (vgl. so bereits ThürVerfGH, LVerfGE 25, 585 [599] = juris Rn. 77).

  • BVerfG, 07.11.2015 - 2 BvQ 39/15

    Einstweilige Anordnung auf Entfernung einer Pressemitteilung aus dem

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    Das Recht politischer Parteien aus Art. 21 Abs. 1 GG, am Prozess der Meinungs- und Willensbildung des Volkes teilzunehmen, gilt nicht nur im Wahlkampf, sondern darüber hinaus auch für den politischen Meinungskampf und Wettbewerb im Allgemeinen (vgl. z.B. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 14 f.; ebenso: BVerfG, Kammerbeschluss vom 7. November 2015 - 2 BvQ 39/15 -, juris Rn. 9; Urteil vom 9. April 1992 - 2 BvE 2/89 -, BVerfGE 85, 264 [285 f., 297] = juris Rn. 87 ff., 115 f.).

    Doch im Rahmen der Prüfung des Art. 21 Abs. 1 GG als in die Landesverfassung hineinwirkendes Bundesrecht ist auch Art. 10 ThürVerf zu berücksichtigen (vgl. BVerfG, Kammerbeschluss vom 7. November 2015 - 2 BvQ 39/15 -, juris Rn. 11).

    Bei der Aufforderung, an der von der Antragstellerin organisierten Demonstration nicht teilzunehmen, handelt es sich um einen Eingriff in Art. 10 ThürVerf. Solche Eingriffe können auch in faktischen Maßnahmen gesehen werden, wenn sie in ihrer Intensität imperativen Maßnahmen gleichstehen und eine abschreckende Wirkung entfalten (BVerfG, Kammerbeschluss vom 7. November 2015 - 2 BvQ 39/15 -, juris Rn. 11).

  • BVerfG, 02.03.1977 - 2 BvE 1/76

    Öffentlichkeitsarbeit

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    Das in Art. 21 Abs. 1 GG statuierte Recht gewährleistet die Chancengleichheit für alle politischen Parteien (vgl. BVerfG, Urteil vom 2. März 1977 - 2 BVE 1/76 -, BVerfGE 44, 125 [146] = juris Rn. 60).

    künftiger Vorhaben angesichts bestehender oder sich abzeichnender Probleme sowie die sachgerechte, objektiv gehaltene Information über den Bürger unmittelbar betreffende Fragen und wichtige Vorgänge auch außerhalb oder weit im Vorfeld der eigenen gestaltenden politischen Tätigkeit (vgl. BVerfGE 105, 252 [268 f.] = juris Rn. 53; BVerfGE 105, 279 [301] = juris Rn. 74; BVerfG, Beschluss vom 23. Februar 1983 - 2 BvR 1765/82 -, BVerfGE 63, 230 [243] = juris Rn. 53; BVerfGE 44, 125 [147 f.] = juris Rn. 63 ff.; BVerfG, Urteil vom 19. Juli 1966 - 2 BvF 1/65 -, BVerfGE 20, 56 [100] = juris Rn. 118).

    Insbesondere darf sie keinesfalls parteiergreifend zugunsten oder zulasten einer politischen Partei oder von Wahlwerbern in den allgemeinen politischen Wettbewerb einwirken (ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, S. 23; BVerfGE 138, 102 [113] = juris Rn. 38; für den Wahlwettbewerb: BVerfGE 44, 125 [149 f.] = juris Rn. 67, 71 ff.).

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 27.11.2007 - VGH A 22/07

    "Parteienprivileg" steht in wehrhafter Demokratie Aufklärung über

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    In der Rechtsprechung der Landesverfassungsgerichte wie auch des Bundesverfassungsgerichts ist anerkannt, dass die Mitwirkung von Parteien an der politischen Willensbildung zu dem in das Landesverfassungsrecht hineinwirkenden Bundesverfassungsrecht gehört (ThürVerfGH, LVerfGE 22, 547 [571] = juris Rn. 136; LVerfGE 17, 511 [515] = juris Rn. 23; BVerfG, Urteil vom 24. Januar 1984 - 2 BvH 3/83 -, BVerfGE 66, 107 [114] = juris Rn. 23; Beschluss vom 9. Februar 1982 - 2 BvK 1/81 -, BVerfGE 60, 53 [61] = juris Rn. 38; VerfGH RP, Urteil vom 27. November 2007 - VGH O 27/07 -, juris Rn. 9).

    Zwar ist anerkannt, dass die Grundentscheidung für eine wehrhafte Demokratie sachlich begründbare und nachvollziehbare negative Werturteile staatlicher Stellen über Parteien oder etwa die Verteilung von Informationsbroschüren (vgl. VerfGH RP, Urteil vom 27. November 2007 - VGH O 27/07 -, juris Rn. 14 f.) zu rechtfertigen vermag.

  • BVerfG, 20.12.2012 - 1 BvR 2794/10

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen versammlungsrechtliche Auflage

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    Hierfür bedarf es indes im konkreten Fall tatsächlicher Anhaltspunkte für die Verwirklichung solcher Straftatbestände (vgl. § 15 VersammlG und die hierzu ergangene Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, statt vieler: BVerfG, Kammerbeschluss vom 20. Dezember 2012 - 1 BvR 2794/10 -, juris Rn. 17 m. w. N.).
  • BVerfG, 14.05.1985 - 1 BvR 233/81

    Brokdorf

    Auszug aus VerfGH Thüringen, 06.07.2016 - VerfGH 38/15
    Die Versammlungsfreiheit ist Teil des Prozesses der politischen Meinungsbildung, der sich in einem demokratischen Staatswesen frei, offen, unreglementiert und grundsätzlich "staatsfrei" vollziehen muss (vgl. "Brokdorfentscheidung" des BVerfG, Beschluss vom 14. Mai 1985 - 1 BvR 233/81, 1 BvR 341/81 -, BVerfGE 69, 315 [343 ff.] = juris Rn. 61 ff., 64).
  • BVerfG, 19.07.1966 - 2 BvF 1/65

    Parteienfinanzierung I

  • BVerfG, 10.05.1960 - 2 BvL 76/58

    Ermächtigungsadressaten

  • VerfGH Thüringen, 28.11.1996 - VerfGH 1/95

    Wahlprüfung; Wahlprüfungsbeschwerde; Beschwerdezugehörigkeit; Statt-Partei;

  • BVerfG, 09.02.1982 - 2 BvK 1/81

    Rundfunkrat

  • BVerfG, 23.02.1983 - 2 BvR 1765/82

    Bundestagswahlkampf 1982 - Art. 38 GG, Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung

  • BVerwG, 23.05.1989 - 7 C 2.87

    Transzendentale Meditation

  • BVerfG, 24.01.1984 - 2 BvH 3/83

    Organstreitigkeiten in einem Bundesland - Parteienfinanzierung durch Spenden

  • BVerfG, 12.08.2002 - 1 BvR 1044/93

    Keine Verletzung von Grundrechten und grundrechtsgleichen Rechten durch Warnung

  • BVerfG, 07.05.2001 - 2 BvK 1/00

    Naturschutzgesetz Schleswig-Holstein

  • BVerfG, 09.04.1992 - 2 BvE 2/89

    Parteienfinanzierung II

  • VerfGH Thüringen, 02.11.2011 - VerfGH 13/10

    Finanzausstattung der Kommunen in Thüringen

  • VerfGH Thüringen, 18.07.2006 - VerfGH 8/05

    5-vom-Hundert-Sperrklausel im Kommunalwahlrecht

  • BVerfG, 15.07.1969 - 2 BvF 1/64

    Eisenbahnkreuzungsgesetz

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 04.11.2016 - 15 A 2293/15

    "Licht-Aus"-Aufruf durch Düsseldorfer Oberbürgermeister rechtswidrig

    vgl. BVerfG, Urteil vom 16. Dezember 2014- 2 BvE 2/14 -, juris Rn. 40, Beschlüsse vom 17. August 2010 - 1 BvR 2585/06 -, juris Rn. 23, vom 26. Juni 2002 - 1 BvR 670/91 -, juris Rn. 73 ff., und vom 26. Juni 2002 - 1 BvR 558/91, 1 BvR 1428/91 -, juris Rn. 53 f., Urteil vom 2. März 1977 - 2 BvE 1/76 -, juris Rn. 64; ThürVerfGH, Urteile vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris Rn. 38, und vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, juris Rn. 100 und 102; VerfGH Rh.-Pf., Beschluss vom 21. Mai 2014 - VGH A 39/14 -, juris Rn. 18.

    Restriktiver - dabei allerdings die Reichweite des Grundsatzes vom Vorbehalt des Gesetzes bei mittelbar-faktischen Eingriffen überspannend - womöglich ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juli 2016- VerfGH 38/15 -, juris Rn. 45, wonach Eingriffe in Art. 8 Abs. 1 GG auch durch amtliche Äußerungen allein nach Maßgabe von § 15 Abs. 1 VersG rechtfertigungsfähig sind.

    vgl. BVerfG, Beschluss vom 7. November 2015- 2 BvQ 39/15 -, juris Rn. 9, Urteile vom 10. Juni 2014 - 2 BvE 4/13 -, juris Rn. 25, und vom 2. März 1977 - 2 BvE 1/76 -, juris Rn. 57 ff.; ThürVerfGH, Urteile vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris Rn. 30 und 39, und vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, juris Rn. 93;VerfGH Rh.-Pf., Beschluss vom 21. Mai 2014- VGH A 39/14 -, juris Rn. 19 ff.

    vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. September 2013 - 2 BvE 6/08, 2 BvR 2436/10 -, juris Rn. 112 und 114; ThürVerfGH, Urteile vom 8. Juli 2016- VerfGH 38/15 -, juris Rn. 47 f., und vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, juris Rn. 107.

    vgl. BVerfG, Beschluss vom 29. Oktober 1975- 2 BvE 1/75 -, juris Rn. 17; ThürVerfGH, Urteile vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris Rn. 48, und vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, juris Rn. 107.

  • BVerfG, 27.02.2018 - 2 BvE 1/16

    Verletzung des Rechts einer Partei auf Chancengleichheit im politischen

    Ein Eingriff in den Anspruch der Parteien auf gleichberechtigte Teilnahme am politischen Wettbewerb liegt dabei nicht erst vor, wenn Staatsorgane unmittelbar zum Boykott einer bestimmten politischen Kundgebung aufrufen (vgl. Thüringer VerfGH, Urteil vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris, Rn. 43) oder für den Fall der Teilnahme rechtliche oder tatsächliche Sanktionen in Aussicht stellen.

    Dabei hat er insbesondere klargestellt, dass die Amtsautorität in Anspruch genommen wird, wenn der Amtsinhaber sich durch amtliche Verlautbarungen in Form offizieller Publikationen, Pressemitteilungen sowie auf der offiziellen Internetseite seines Geschäftsbereichs erklärt oder wenn Staatssymbole und Hoheitszeichen eingesetzt werden (vgl. BVerfGE 138, 102 ; siehe auch VerfGH Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 21. Mai 2014 - VGH A 39/14 -, juris, Rn. 25; Thüringer VerfGH, Urteil vom 3. Dezember 2014 - VerfGH 2/14 -, juris, Rn. 58, und Urteil vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris, Rn. 33; Barczak, NVwZ 2015, S. 1014 ; Kliegel, in: Scheffczyk/Wolter, Linien der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, 2017, S. 413 ; Putzer, DÖV 2015, S. 417 ).

  • VerfGH Thüringen, 15.07.2020 - VerfGH 2/20

    Paritätsgesetz in Thüringen gekippt: Quotenregel ungültig

    Der öffentlichen Gewalt ist mithin jede unterschiedliche Behandlung der Parteien, durch die deren Chancengleichheit bei Wahlen verändert werden kann, verfassungskräftig versagt, sofern sie sich nicht durch einen besonders zwingenden Grund rechtfertigen lässt (ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris Rn. 30).

    Für Beeinträchtigungen des Rechts der Parteien auf Chancengleichheit gilt sogar, dass jede unterschiedliche Behandlung von Parteien, durch die deren Chancengleichheit bei Wahlen verändert werden kann, verfassungskräftig untersagt ist, wenn sie sich nicht durch einen "besonders zwingenden Grund" rechtfertigen lässt (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris Rn. 30).

  • StGH Niedersachsen, 24.11.2020 - StGH 6/19

    Ministerpräsident; Landesregierung; Äußerung; Äußerungsbefugnis; politische

    Ein Eingriff in den Anspruch der Parteien auf gleichberechtigte Teilnahme am politischen Wettbewerb liegt dabei nicht erst vor, wenn Staatsorgane unmittelbar zum Boykott einer bestimmten politischen Kundgebung aufrufen (vgl. BVerfG, Urt. v. 27.2.2018 - 2 BvE 1/16 -, BVerfGE 148, 11, 26 f., Rn. 48 unter Hinweis auf ThürVerfGH, Urt. v. 8.7.2016 - VerfGH 38/15 -, juris Rn. 43) oder für den Fall der Teilnahme rechtliche oder tatsächliche Sanktionen in Aussicht stellen.
  • VerfGH Thüringen, 20.11.2019 - VerfGH 28/18

    Entscheidung über Anträge der AfD zu Prüffall-Erklärung u.a.

    Der AfD-Landesverband verfügt auf Grund des Rechts auf Chancengleichheit an der politischen Willensbildung nach Art. 21 Abs. 1 GG, der als sog. hineinwirkendes Bundesverfassungsrecht Teil der Verfassung des Freistaats Thüringen ist, über einen verfassungsrechtlichen Status (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, LVerfGE 27, 497 [506] = juris Rn. 69; ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris Rn. 26; ThürVerfGH, Urteil vom 3. Dezember 2014 - VerfGH 2/14 -, LVerfGE 25, 585 [590 f.] = juris Rn. 35; Urteil vom 18. Juli 2006 - VerfGH 8/05 -, LVerfGE 17, 511 [515] = juris Rn. 23).
  • VerfGH Thüringen, 20.11.2019 - VerfGH L 18 AL 128/18
    Der AfD-Landesverband verfügt auf Grund des Rechts auf Chancengleichheit an der politischen Willensbildung nach Art. 21 Abs. 1 GG, der als sog. hineinwirkendes Bundesverfassungsrecht Teil der Verfassung des Freistaats Thüringen ist, über einen verfassungsrechtlichen Status (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juni 2016 - VerfGH 25/15 -, LVerfGE 27, 497 [506] = juris Rn. 69; ThürVerfGH, Urteil vom 8. Juli 2016 - VerfGH 38/15 -, juris Rn. 26; ThürVerfGH, Urteil vom 3. Dezember 2014 - VerfGH 2/14 -, LVerfGE 25, 585 [590 f.] = juris Rn. 35; Urteil vom 18. Juli 2006 - VerfGH 8/05 -, LVerfGE 17, 511 [515] = juris Rn. 23).
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