Angesichts dieser zusätzlichen Sicherung durch das Verschließen des Handschuhfaches kann das Liegenlassen des Schlüssels darin im Gegensatz zu der von dem Oberlandesgericht Celle (VersR 1980, 425 ) und Hamm (VersR 1981, 724 ; 1984, 151) sowie von Prölss/Martin (vor § 1 AKB Anm. 2 "Parken") vertretenen Ansicht unter normalen Umständen nicht als grobe Fahrlässigkeit qualifiziert werden (…ebenso Bruck/Möller/Wagner, VVG 8. Aufl. Bd. V Anm. J 100).

Das gilt z. B. für Ablage- oder Handschuhfach, gleichgültig, ob dieses abgeschlossen ist oder nicht (vgl. OLG Hamm VersR 1974, 1194; 1981, 724; vom 15.7.1983 20 U 118/83 ; OLG Celle VersR 1980, 425).

Der Umstand, daß der Kl. sein Fahrzeug nicht außerhalb einer Ortschaft auf einer einsamen Landstraße (wie in dem in VersR 1981, 724 veröffentlichten Fall), sondern innerhalb einer Großstadt abgestellt hat, beseitigt nicht den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit; denn jedermann weiß, daß besonders bei Dunkelheit auch in Großstädten.

Dementsprechend wird es in der Rechtsprechung überwiegend als grob fahrlässiges Ermöglichen der Entwendung angesehen, wenn der im Handschuhfach deponierte Fahrzeugschlüssel von dem Kraftfahrzeugdieb entdeckt und benützt wird (vgl. BGH VersR 81, 40; OLG Nürnberg VersR 65, 32; OLG Zelle VersR 80, 425; OLG Hamm VersR 81, 724; OLG Frankfurt VersR 88, 1122).

Die Aufbewahrung des Fahrzeugschlüssels im abgeschlossenen Handschuhfach gilt nach einhelliger Rechtsprechung in der Regel als eine objektiv unzureichende Sicherungsmaßnahme (BGH VersR 86, 962; OLG Celle VersR 80, 425; OLG Hamm VersR 81, 724; 84, 151; OLG Frankfurt/M. VersR 88, 1122).