Rechtsprechung
BGH, 19.01.1972 - IV ZR 1208/68 |
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- Wolters Kluwer
Erbeinsetzung durch Zuteilung von Gegenständen aus dem Vermögen des Erblassers - Aufhebung einer Erbeinsetzung durch notariellen Vertrag - Übertragung der Gegenstände im Wege der vorweggenommenen Erbfolge als Widerruf der Erbeinsetzung - Beachtung des ausgesprochenen ...
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Papierfundstellen
- DNotZ 1972, 500
- WM 1972, 313
Wird zitiert von ... (36)
- BGH, 12.07.2017 - IV ZB 15/16
Voraussetzungen der ergänzenden Testamentsauslegung: Umfang der durch Auslegung …
Vielmehr bildet das Vorliegen einer Erbeinsetzung in solchen Fällen die Regel, weil ansonsten im Falle des Fehlens weiterer Indizien die gesetzliche Zweifelsregelung eingriffe und zu dem vom Erblasser mutmaßlich nicht gewollten Ergebnis führte, dass es an einer Berufung von Erben durch letztwillige Verfügung überhaupt mangelt (vgl. Senatsurteil vom 19. Januar 1972 - IV ZR 1208/68, DNotZ 1972, 500;… BayObLGR aaO;… OLG Naumburg aaO;… MünchKomm-BGB/Rudy, 7. Aufl. § 2087 BGB Rn. 9). - OLG Düsseldorf, 15.12.2016 - 3 Wx 314/15
Anfechtung der Versäumung der Erbausschlagungsfrist
Bei erneuter Einziehung wird das Nachlassgericht allerdings zu prüfen haben, ob das Testament vom 31. Juli 2013 tatsächlich eine Vielzahl von Vermächtnissen enthält, oder ob die Einzelzuwendungen nicht vielmehr als Erbeinsetzungen aufzufassen sind, weil die Erblasserin möglicherweise bei Errichtung des Testaments davon ausging, damit nahezu über ihr gesamtes Vermögen zu verfügen (vgl. Senat, Beschluss vom 5. August 2016 - Az. I-3 Wx 74/16; BGH DNotZ 1972, 500; BayObLG NJW-RR 1995, 1096;… Litzenburger, in: Beck´scher Online-Kommentar BGB, Stand: 1. November 2016, § 2087 Rn. 13;… Rudy, in: Münchener Kommentar zum BGB, 6. Auflage 2013, § 2087 Rn. 10). - BGH, 09.04.1981 - IVa ZB 6/80
Zum Begriff "gesetzliche Erbfolge" in einem Testament
Es verweist hierzu auf die Urteile des Bundesgerichtshofes vom 26. April 1951 (IV ZR 4/50 = LM BGB § 2065 Nr. 1), 22. Februar 1956 (IV ZR 239/55 = LM BGB § 2084 Nr. 7), 8. Januar 1958 (IV ZR 219/57 = BGHZ 26, 204), 23. Januar 1963 (V ZR 82/61 = LM BGB § 2108 Nr. 1), 14. Januar 1965 (III ZR 131/63 = LM BGB § 2078 Nr. 10), 4. Dezember 1969 (III ZR 31/68 = WM 1970, 221) und 19. Januar 1972 (IV ZR 1208/68 = WM 1972, 313) sowie insbesondere auf die Entscheidung des Reichsgerichts vom 11. März 1909 (RGZ 70, 391).
- OLG München, 11.06.2018 - 31 Wx 294/16
Ergänzende Testamentsauslegung
Angesichts der Vermögenswerte, über die die Erblasser in ihrem Testament verfügt haben, erscheint es aber fernliegend, dass die Erblasser überhaupt keine Erben berufen wollten (BGH DNotZ 1972, 500; BayOblG DNotZ 2003, 870). - OLG München, 27.08.2009 - 23 U 3098/06
Testamentsauslegung: Zuwendung fast der gesamten Vermögensgegenstände des …
55 Hat der Erblasser praktisch über sein gesamtes Vermögen verfügt, so kommt entgegen der Auslegungsregel des § 2087 Abs. 2 BGB eine Erbeinsetzung der mit einzelnen Gegenständen oder Vermögensgruppen bedachten Personen in Betracht, weil nicht anzunehmen ist, dass der Erblasser überhaupt keinen Erben berufen wollte (BGH DNotZ 1972, 500; BayObLG NJW-RR 1995, 1096).Dann hat er nämlich verschieden hohe Erbquoten grundsätzlich in Kauf genommen (BGH NJW-RR 1990, 391, 392; BGH DNotZ 1972, 500).
- KG, 31.01.2018 - 26 W 57/16
Testamentsauslegung: Erbscheinserteilungsanspruch eines als "Haupterben" …
Vor diesem Hintergrund wird auch vertreten, dass dann, wenn der Erblasser praktisch über sein gesamtes Vermögen verfügt, grundsätzlich nicht anzunehmen ist, dass der Erblasser überhaupt keinen Erben berufen wollte (…Weidlich, a. a. O., § 2087 Rdnr. 3; OLG München…, Urteil vom 27.08.2009 - 23 U 3098/06 - FamRZ 2010, 758, Rdnr. 55 nach juris; BGH - BGH, Urteil vom 19.01.1972 - IV ZR 1208/68 - DNotZ 1972, 500). - BGH, 09.04.1981 - IVa ZB 4/80
Zweck der Testamentsform
An einer solchen Entscheidung sieht das Oberlandesgericht sich durch die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes gehindert (Urteil vom 26. April 1951 - IV ZR 4/50 = LM BGB § 2065 Nr. 1; Urteil vom 22. Februar 1956 - IV ZR 239/55 = LM BGB § 2084 Nr. 7; BGHZ 26, 204; Urteil vom 23. Januar 1963 - V ZR 82/61 = LM BGB § 2108 Nr. 1; Urteil vom 14. Januar 1965 - III ZR 131/63 = LM BGB § 2078 Nr. 10; Urteil vom 4. Dezember 1969 - III ZR 31/68 = WM 1970, 221; Urteil vom 19. Januar 1972 - IV ZR 1208/68 = WM 1972, 313). - BGH, 19.01.2000 - IV ZR 157/98
Abgrenzung von Vermächtnis und Erbeinsetzung
Das kann etwa dann der Fall sein, wenn der Erblasser sein Vermögen vollständig den einzelnen Vermögensgegenständen nach verteilt hat, wenn er dem Bedachten die Gegenstände zugewendet hat, die nach seiner Vorstellung das Hauptvermögen bilden, oder nur Vermächtnisnehmer vorhanden wären und nicht anzunehmen ist, daß der Erblasser überhaupt keine Erben berufen und seine Verwandten oder seinen Ehegatten als gesetzliche Erben ausschließen wollte (BGH, Urteile vom 19. Januar 1972 - IV ZR 1208/68 - DNotZ 1972, 500 und vom 22. März 1972 - IV ZR 134/70 - FamRZ 1972, 561 unter 3;… MünchKomm/Schlichting, 3. Aufl. § 2087 Rdn. 6 ff.). - BayObLG, 08.05.2003 - 1Z BR 124/02
Abgrenzung von Erbeinsetzung und Vermächtnis
bb) Hat der Erblasser somit praktisch über sein gesamtes Vermögen verfügt, so kommt entgegen der Auslegungsregel des § 2087 Abs. 2 BGB eine Erbeinsetzung der mit einzelnen Gegenständen oder Vermögensgruppen bedachten Personen in Betracht, weil nicht anzunehmen ist, dass der Erblasser überhaupt keinen Erben berufen wollte (vgl. BGH DNotZ 1972, 500; BayObLG NJW-RR 1995, 1096). - BayObLG, 07.06.1994 - 1Z BR 69/93
Handschriftliche Änderung eine eigenhändigen Testaments
In einem solchen Fall ist in der Regel anzunehmen, daß der Testierende eine Erbeinsetzung bezweckt hat, denn es kann nicht unterstellt werden, daß er überhaupt keinen Erben berufen will (BGH DNotZ 1972, 500; BayObLG FamRZ 1992, 862/864).Vielmehr kann die Auslegung ergeben, daß nur einer oder einzelne der bedachten Personen zu Erben eingesetzt sind, während den anderen lediglich Vermächtnisse zugewendet sind (BGHZ DNotZ 1972, 500).
- OLG Frankfurt, 20.07.2015 - 21 W 85/14
Auslegung eines gemeinschaftlichen Testaments
- KG, 05.10.2006 - 1 W 146/06
Handelsregisterverfahren: Nachweis der Rechtsnachfolge nach einem verstorbenen …
- OLG Karlsruhe, 13.06.2002 - 9 U 177/01
Erbverzicht: Erstreckung eines Erb- und Pflichtteilsverzichtsvertrages auf …
- BayObLG, 14.12.2000 - 1Z BR 95/00
Auslegung eines Testaments
- BayObLG, 04.04.2002 - 1Z BR 19/01
Abgrenzung von Erbeinsetzung und Vermächtnis bei mehreren Bedachten
- BGH, 23.05.1984 - IVa ZR 185/82
Auslegung der Zuwendung einzelner Nachlaßgegenstände
- BayObLG, 24.02.1999 - 1Z BR 100/98
Auslegung eines Testaments
- OLG Frankfurt, 18.05.2020 - 21 W 165/19
Änderungsvorbehalt im gemeinschaftlichen Testament
- OLG Düsseldorf, 18.04.2018 - 3 Wx 181/16
Anforderungen an die Nichtabhilfeentscheidung im Erbscheinsverfahren
- BayObLG, 15.05.1998 - 1Z BR 22/98
Auslegung eines Testaments
- OLG Zweibrücken, 06.10.1997 - 3 W 166/97
Formvorschriften beim Testament
- BayObLG, 25.03.1999 - 1Z BR 102/98
Erbeinsetzung durch Zuwendung der wertmäßig wesentlichen Vermögensgegenstände
- BayObLG, 16.07.1998 - 1Z BR 75/98
Auslegung eines Testaments
- OLG Frankfurt, 30.06.1993 - 20 W 201/93
Auslegung eines Erbverzichts
- BayObLG, 28.08.1980 - BReg. 1 Z 71/80
Auslegung eines Testaments
- OLG Frankfurt, 20.03.1998 - 20 W 489/95
Entwurf eines Berliner Testaments; Umdeutung des Willens des Erblassers; …
- BGH, 13.05.1981 - V BLw 32/80
Schuldrechtliches Vorkaufsrecht zum Einheitswert im Höferecht - Störung eines …
- OLG Köln, 19.04.2007 - 2 Wx 2/07
- OLG Koblenz, 10.01.2001 - 1 U 1557/98
Verjährung des Pflichtteilsanspruchs - Auslegung eines Schriftstücks als …
- BayObLG, 29.11.1991 - BReg. 1 Z 26/91
Wirksamkeit der Anfechtung einer erbvertraglichen Verfügung wegen Irrtums der …
- BayObLG, 02.12.1997 - 1Z BR 93/97
Berücksichtigung des dem Vorbescheid entsprechenden Erbscheinsantrages durch …
- BayObLG, 14.04.2000 - 1Z BR 36/00
Auslegung eines gemeinschaftlichen Testaments
- BayObLG, 01.07.1998 - 1Z BR 21/98
Auslegung eines Berliner Testaments ohne Bestimmung von Erbquoten für die Kinder …
- OLG Zweibrücken, 27.02.1986 - 3 W 46/86
Zurückweisung eines Erbscheinsantrags einer Miterbin durch das Nachlassgericht; …
- BayObLG, 04.11.1994 - 1Z BR 55/94
Auslegung eines Testaments
- BGH, 13.05.1981 - V BLw 1/81
Erteilung eines Hoffolgezeugnisses - Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss eines …