Rechtsprechung
BGH, 28.04.2015 - XI ZR 378/13 |
Volltextveröffentlichungen (18)
- lexetius.com
BGB §§ 134, 138, 215, 242, 249 Abs. 1, 280 Abs. 1, 311, 320 ff., 853; GO NRW §§ 75 ff., 90 Abs. 2 Satz 2
- openjur.de
- bundesgerichtshof.de
- rechtsprechung-im-internet.de
§ 134 BGB, § 138 BGB, § 215 BGB, § 242 BGB, § 249 Abs 1 BGB
Spekulative Swap-Geschäfte einer nordrhein-westfälischen Gemeinde: Unwirksamkeit in Ansehung kommunalrechtlicher Regelungen; Sittenwidrigkeit des Swap-Geschäfts; Aufklärungspflichten der beratenden Bank; Haftung bei Beratungspflichtverletzung und Vorteilsausgleichung; ... - IWW
§ 37a WpHG, § ... 43 WpHG, § 241 Abs. 2 BGB, § 2 Abs. 2 Nr. 1 Buchst. c, Abs. 2b, 3 Satz 1 Nr. 9 WpHG, §§ 242, 249 Abs. 1 BGB, § 194 BGB, § 280 Abs. 1, § 249 Abs. 1 BGB, § 214 Abs. 1 BGB, § 215 BGB, §§ 821, 853 BGB, §§ 215, 821, § 104 Abs. 2 Satz 3 InsO, §§ 103, 104 InsO, Art. 15 des Zweiten Finanzmarktförderungsgesetzes, § 561 ZPO, Art. 28 Abs. 2 GG, Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG, § 90 Abs. 2 Satz 2 GO NRW, § 134 BGB, Art. 2 EGBGB, §§ 75 ff. GO NRW, § 75 Abs. 1 Satz 2 GO NRW, § 69 Abs. 2 SGB IV, § 138 BGB, § 37e Satz 1 WpHG, § 138 Abs. 1 BGB, § 562 Abs. 1 ZPO, § 563 Abs. 3 ZPO, § 280 Abs. 1 Satz 2 BGB, § 563 Abs. 1 Satz 1 ZPO, § 93 Abs. 2 Satz 1 AktG, § 242 BGB
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Dienen von Swap-Geschäften einer nordrhein-westfälischen Gemeinde ausschließlich zur Erzielung eines Spekulationsgewinns; Sittenwidrigkeit und Nichtigkeit von Swap-Geschäften bei Chancenlosigkeit des Vertragspartners der Bank; Beratungspflichtverletzung als ...
- zip-online.de(Leitsatz frei, Volltext 3,90 €)
Zu den Beratungspflichten der Bank bei Zinssatz-Swap-Verträgen (hier: mit einer Kommune)
- WM Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht(Abodienst; oder: Einzelerwerb Volltext 12,79 €)
Zur Wirksamkeit von Swap-Geschäften einer nordrhein-westfälischen Gemeinde, die ausschließlich der Erzielung eines Spekulationsgewinns dienen; Aufklärungspflicht der beratenden Bank im Zweipersonenverhältnis bei Swap-Geschäften, denen kein konnexes Grundgeschäft ...
- Betriebs-Berater
Zu Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- doev.de
Swap-Geschäfte einer Gemeinde
- rewis.io
Spekulative Swap-Geschäfte einer nordrhein-westfälischen Gemeinde: Unwirksamkeit in Ansehung kommunalrechtlicher Regelungen; Sittenwidrigkeit des Swap-Geschäfts; Aufklärungspflichten der beratenden Bank; Haftung bei Beratungspflichtverletzung und Vorteilsausgleichung; ...
- ra.de
- Der Betrieb(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Zu den Aufklärungspflichten der Bank über den anfänglichen negativen Marktwert bei Swap-Geschäften
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Dienen von Swap-Geschäften einer nordrhein-westfälischen Gemeinde ausschließlich zur Erzielung eines Spekulationsgewinns; Sittenwidrigkeit und Nichtigkeit von Swap-Geschäften bei Chancenlosigkeit des Vertragspartners der Bank; Beratungspflichtverletzung als ...
- datenbank.nwb.de
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (33)
- bundesgerichtshof.de (Pressemitteilung)
Bundesgerichtshof entscheidet erneut zu Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- beckmannundnorda.de (Kurzinformation)
Zur Haftung der Bank bei Zinssatz-Swap-Verträgen wegen der Verletzung von Beratungspflichten
- Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)
Zinssatz-Swap-Verträge - und die Beratungspflichten der Bank
- Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)
Der zockende Gemeindekämmerer
- Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)
Sittenwidrige Swap-Geschäfte
- Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)
Beratungspflichten bei Swap-Geschäften mit anfänglich negativem Marktwert
- Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)
Pflichtverletzung, Leistungsverweigerungsrecht - und die Verjährung
- lto.de (Pressebericht)
BGH verweist Zins-Swap-Streit zurück - Banken müssen aufklären, Kommunen können spekulieren
- anwaltonline.com (Kurzinformation)
Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- otto-schmidt.de (Kurzinformation)
Erneute Entscheidung zu Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)
Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)
Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- zbb-online.com (Leitsatz)
Zu den Beratungspflichten der Bank bei Zinssatz-Swap-Verträgen (hier: mit einer Kommune)
- Betriebs-Berater (Leitsatz)
Zu Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- bld.de (Leitsatz/Kurzinformation)
BGH bestätigt Rechtsprechung zu schwerwiegenden Interessenkonflikten bei der Beratung zu eigenen Swap-Verträgen und konkretisiert die Vorgaben zur Vorteilsausgleichung beim Abschluss mehrerer Verträge
- Wolters Kluwer (Kurzinformation)
Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- bayrvr.de (Pressemitteilung)
Zu Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Swapgeschäfte
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Bank muss bei eigenen Zins-Swap-Verträgen über negativen Marktwert aufklären
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Bank muss bei Empfehlung eigener Zins-Swap-Verträge über negativen Marktwert aufklären
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Aufklärungspflicht über anfänglich negativen Marktwert bestätigt
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Rechte von geschädigten Swap-Anlegern gestärkt
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Rückabwicklung von Schweizer Franken Krediten?
- anwalt24.de (Kurzinformation)
Swaps: Aufklärungspflicht zu Lasten der Banken klargestellt
- anwalt.de (Kurzinformation)
Swap-Entscheidung bestätigt
- anwalt.de (Kurzinformation)
Rechte von geschädigten Swap-Anlegern gestärkt
- anwalt.de (Kurzinformation)
Aufklärungspflicht über anfänglich negativen Marktwert
- anwalt.de (Kurzinformation)
Aufklärungspflicht über den anfänglichen negativen Marktwert bei Swapverträgen
- anwalt.de (Kurzinformation)
Saldierung von Verlusten und Gewinnen bei Swaps
- kommunen-in-nrw.de (Kurzinformation)
Kommunales Swap-Geschäft
- anwalt.de (Kurzinformation)
Zinssatz-Swap-Verträge: Aufklärungspflicht
- anwalt.de (Kurzinformation)
Swaps: Aufklärungspflicht zu Lasten der Banken klar
Besprechungen u.ä. (4)
- Jurion (Entscheidungsbesprechung)
Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen
- ewir-online.de(Leitsatz frei, Besprechungstext 3,90 €) (Entscheidungsbesprechung)
BGB §§ 311, 320 ff., 134; GO NRW §§ 75 ff., 90 Abs. 2 Satz 2
Zu den Beratungspflichten der Bank bei Zinssatz-Swap-Verträgen (hier: mit einer Kommune) - WuB Entscheidungsanmerkungen zum Wirtschafts- und Bankrecht(Abodienst; oder: Einzelerwerb 12,79 €) (Entscheidungsbesprechung)
Anlageberatungspflichten bei Swap-Verträgen
- handelsblatt.com (Entscheidungsbesprechung, auf der Grundlage der Pressemitteilung/Presseberichte)
Aufklärungspflichten bei Swap-Verträgen
Sonstiges
- anwalt.de (Äußerung von Verfahrensbeteiligten)
Cross Currency Swaps - Weitere Klage gegen UniCredit eingereicht
Verfahrensgang
- LG Düsseldorf, 11.05.2012 - 8 O 77/11
- OLG Düsseldorf, 07.10.2013 - 9 U 101/12
- BGH, 28.04.2015 - XI ZR 378/13
Papierfundstellen
- BGHZ 205, 117
- NJW 2015, 2248
- ZIP 2015, 1276
- ZIP 2015, 37
- MDR 2015, 12
- MDR 2015, 844
- NJ 2015, 431
- WM 2015, 1273
- BB 2015, 1665
- BB 2015, 1866
- DB 2015, 1714
- DÖV 2015, 896
- NZG 2015, 875
Wird zitiert von ... (95)
- BAG, 07.02.2019 - 6 AZR 75/18
Kein Widerruf von Aufhebungsverträgen/Gebot fairen Verhandelns
Er ist also so zu stellen, wie er ohne das Zustandekommen des Vertrags stünde, was grundsätzlich zu einem Anspruch auf Befreiung von dem abgeschlossenen Vertrag und damit im Ergebnis dazu führt, dass der Vertrag gemäß § 249 Abs. 1 BGB rückgängig gemacht wird (vgl. BGH 4. Dezember 2015 - V ZR 142/14 - Rn. 18; 11. Februar 1999 - IX ZR 352/97 - zu III der Gründe; 14. Januar 1993 - IX ZR 206/91 - zu II 2 b aa der Gründe; zu Leistungsverweigerungsrechten vgl. BGH 28. April 2015 - XI ZR 378/13 - Rn. 48, BGHZ 205, 117) . - BGH, 23.06.2015 - XI ZR 536/14
Verjährungshemmende Wirkung einer Zustellung des Mahnbescheids: …
aa) Das Berufungsgericht hat der Sache nach richtig unterstellt, dass das vom Kläger geltend gemachte Leistungsverweigerungsrecht aus §§ 242, 249 Abs. 1 BGB als unselbständige Einwendung mit dem Anspruch verjährt, aus dem sie abgeleitet wird (Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, Rn. 47 ff., zur Veröffentlichung bestimmt in BGHZ). - BGH, 22.03.2016 - XI ZR 425/14
Aufklärungspflicht über den anfänglichen negativen Marktwert eines Swaps
Zu den Voraussetzungen der Konnexität von Grundgeschäft und Gegengeschäft bei Abschluss von Zinssatz-Swap-Verträgen (Fortführung von Senatsurteilen vom 22. März 2011, XI ZR 33/10, BGHZ 189, 13 und vom 28. April 2015, XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117).Rechtsfehlerfrei ist das Berufungsgericht allerdings davon ausgegangen, im Zusammenhang mit dem Abschluss der drei Zinssatz-Swap-Verträge seien durch die Aufnahme von Beratungsgesprächen zwischen den Parteien stillschweigend Kapitalanlageberatungsverträge geschlossen worden (Senatsurteile vom 6. Juli 1993 - XI ZR 12/93, BGHZ 123, 126, 128…, vom 22. März 2011 - XI ZR 33/10, BGHZ 189, 13 Rn. 19 und vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 23).
Das Einpreisen einer Bruttomarge ist kein Umstand, über den die beratende Bank im Rahmen der objektgerechten Beratung informieren müsste (Senatsurteile vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 30 ff. …und vom 20. Januar 2015 - XI ZR 316/13, WM 2015, 575 Rn. 33 ff.).
Die Verpflichtung, bei Swap-Verträgen im Zweipersonenverhältnis anlässlich einer vertraglich geschuldeten Beratung das Einpreisen einer Bruttomarge zu offenbaren, sofern es wie hier an konnexen Grundgeschäften fehlt, folgt vielmehr aus dem Gesichtspunkt eines schwerwiegenden Interessenkonflikts (Senatsurteile vom 22. März 2011 - XI ZR 33/10, BGHZ 189, 13 Rn. 31 ff., vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 33 ff. …und vom 20. Januar 2015 - XI ZR 316/13, WM 2015, 575 Rn. 31).
Die Zahlungspflichten der Bank aus dem Zinssatz-Swap-Vertrag müssen sich mit dem vom Kunden in dem zugeordneten Darlehensvertrag übernommenen variablen oder festen Zins mindestens im Sinne einer partiellen Absicherung gegenläufiger Zinsrisiken (Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 43) decken.
Die Parteien müssen mithin wirtschaftlich betrachtet zumindest partiell entweder ein variabel verzinsliches Darlehen in ein synthetisches Festzinsdarlehen (…vgl. Endler in Zerey, Finanzderivate, 4. Aufl., Kap. 30 Rn. 25 ff.; Hinrichs, AG 2013, R 4; Lederer, AG 2013, R 319 f.; Meuschke, AG 2012, R 157; Stupp/Mucke, BKR 2005, 20, 25 f.) oder ein Festzinsdarlehen in ein synthetisch variabel verzinsliches Darlehen umwandeln (vgl. Bausch, WM 2016, 247, 252 f.;… Kewenig/Schneider, WM Sonderbeil. 2/1992, S. 10;… für ein weiteres Verständnis des Begriffs der Konnexität dagegen Clouth in Grüneberg/Habersack/Mülbert/Wittig, Bankrechtstag 2015, S. 163, 179 ff.; Cramer/Lang/Schulz, BKR 2015, 380, 382; Ludwig/Clouth, NZG 2015, 1369, 1375; Kräft, GWR 2015, 323;… in anderem rechtlichen Kontext auch Bücker, Finanzinnovationen und kommunale Schuldenwirtschaft, 1993, S. 122 ff.).
Die beratende Bank muss dagegen nicht widerlegen, dass der Kunde seine Anlageentscheidung von der Art und Weise der Realisierung des Gewinns über Hedging-Geschäfte, also von der anfänglichen Marktbewertung, abhängig gemacht hätte (Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 44).
Daran ändert auch die Gleichartigkeit der Pflichtverletzung nichts (Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 85 mwN).
Nach den Grundsätzen der Vorteilsausgleichung dürfen dem Geschädigten neben einem Ersatzanspruch nicht die Vorteile verbleiben, die ihm durch das schädigende Ereignis zugeflossen sind (vgl. Senatsurteile vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 85…, vom 13. November 2012 - XI ZR 334/11, WM 2013, 24 Rn. 21 …und vom 23. Juni 2015 - XI ZR 536/14, WM 2015, 1461 Rn. 22 mwN).
Ist Grund des Leistungsverweigerungsrechts der Klägerin der Umstand, dass der Beklagten ein schutzwürdiges Interesse an der Leistung auf die Verpflichtung aus den Zinssatz-Swap-Verträgen fehlt, weil sie zur alsbaldigen Rückgewähr verpflichtet ist, steht hinter dem Einwand aus §§ 242, 249 Abs. 1 BGB also der Gedanke der Prozessökonomie, entfällt die Rechtfertigung der Einwendung, wenn ein zweiter Prozess auf Rückgewähr im Hinblick auf § 214 Abs. 1 BGB erfolgreich nicht mehr durchgeführt werden könnte (Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 48).
Ebenfalls zugunsten der Klägerin weder direkt noch analog anwendbar sind die §§ 821, 853 BGB (Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/15, BGHZ 205, 117 Rn. 49 f. mwN).
Insoweit hat das Berufungsgericht rechtsfehlerfrei und in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Senats (Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 56 ff.) sowohl den Wirkungskreis der Klägerin nicht für überschritten erachtet als auch die Anwendung der §§ 134, 138 BGB verneint.
Damit kann der Senat zur Verjährung nicht durcherkennen (vgl. Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 73).
Für das weitere Verfahren weist der Senat auf folgendes hin: Das Festhalten an wirtschaftlich günstigen Verträgen in Kenntnis des Umstands, dass die Beklagte einen anfänglichen negativen Marktwert eingepreist hat, kann ein Indiz dafür sein, dass sich der Beratungsfehler auf den Anlageentschluss nicht ursächlich ausgewirkt hat (…vgl. Senatsurteile vom 8. Mai 2012 - XI ZR 262/10, BGHZ 193, 159 Rn. 50, vom 28. April 2015 - XI ZR 378/15, BGHZ 205, 117 Rn. 81 …und vom 15. Juli 2014 - XI ZR 418/13, WM 2014, 1670 Rn. 29).
- BGH, 19.12.2017 - XI ZR 152/17
Zu Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss eines strukturierten Darlehens
a) Ein Rechtsgeschäft ist sittenwidrig im Sinne des § 138 BGB und damit nichtig, wenn es nach seinem aus der Zusammenfassung von Inhalt, Beweggrund und Zweck zu entnehmenden Gesamtcharakter mit den grundlegenden Wertungen der Rechts- und Sittenordnung nicht zu vereinbaren ist (BGH, Urteile vom 19. Januar 2001 - V ZR 437/99, BGHZ 146, 298, 301 und vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 69, jeweils mwN).Maßgebend sind die Verhältnisse im Zeitpunkt der Vornahme des Rechtsgeschäfts (st. Rspr.; vgl. nur BGH, Urteile vom 9. November 1978 - VII ZR 54/77, BGHZ 72, 308, 314 und vom 28. April 2015, aaO, jeweils mwN).
Für Finanztermingeschäfte als typische Verträge mit Spiel- oder Wettcharakter hat der Senat entschieden, dass diese allein wegen ihres spekulativen Charakters nicht sittenwidrig sind, sondern weitere Umstände hinzukommen müssen (vgl. Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 70 mwN).
In Anlehnung an die vom Senat entwickelten Grundsätze zur Sittenwidrigkeit von Terminoptionsgeschäften hat er des Weiteren entschieden, dass ein Swap-Geschäft erst dann sittenwidrig ist, wenn es darauf angelegt ist, den Vertragspartner der Bank von vornherein chancenlos zu stellen (…vgl. nur Senatsurteile vom 9. März 2010 - XI ZR 93/09, BGHZ 184, 365 Rn. 26 und vom 28. April 2015, aaO mwN).
Zutreffend und von der Revision nicht mehr in Zweifel gezogen hat das Berufungsgericht ferner angenommen, dass der Darlehensvertrag nicht deswegen unwirksam ist, weil sein Abschluss nicht von dem der Klägerin gesetzlich zugewiesenen Wirkungskreis umfasst wäre; dies ist nicht der Fall (vgl. dazu Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 56 ff.).
Wie der Senat bereits entschieden und im Einzelnen begründet hat, enthält das nordrhein-westfälische Gemeinderecht kein Spekulationsverbot, das nach § 134 BGB zur Nichtigkeit des abgeschlossenen Vertrags führt (vgl. Senatsurteil vom 28. April 2015, aaO Rn. 63 ff.).
Insbesondere musste die Beklagte der Klägerin die Konsequenzen des Fehlens einer Zinsobergrenze anhand des Szenarios einer nicht nur unerheblichen Aufwertung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro hinreichend klar erläutern und dabei auch gegebenenfalls weitere mit der Zinsformel verbundene Effekte verdeutlichen (so auch OLG Düsseldorf, WM 2017, 2059, 2061; siehe auch Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 78 für Swap-Geschäft).
Denn dabei handelt es sich um reines Innenrecht, dessen Einhaltung allein durch die staatliche Rechtsaufsicht sicherzustellen ist (vgl. Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 67).
Es ist nämlich für den Kunden bei der gebotenen normativ-objektiven Betrachtungsweise offensichtlich, dass die Bank eigene (Gewinn-)Interessen verfolgt, so dass darauf nicht gesondert hingewiesen werden muss (…vgl. nur Senatsurteile vom 1. Juli 2014 - XI ZR 247/12, WM 2014, 1621 Rn. 28 und vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 37, jeweils mwN).
- OLG Frankfurt, 30.11.2016 - 23 Kap 1/06
Kapitalanleger-Musterverfahren 3. Börsengang der Deutschen Telekom AG: …
Eine Saldierung verschiedener Käufe/Verkäufe setzt jedenfalls voraus, dass die einzelnen Ereignisse aufgrund des gleichen Schadensgrundes erfolgten (vgl. BGH, Urteil vom 28. April 2015, XI ZR 378/13, zit. nach juris, Rn. 85, für mehrere SWAP-Verträge). - OLG Koblenz, 05.11.2015 - 8 U 1247/14
Bankenhaftung bei Kapitalanlageberatung: Empfehlung eines Swap-Vertrags trotz …
Sie ist zur anleger- und objektgerechten Beratung ihres Kunden verpflichtet und muss Interessenkollisionen, die das Beratungsziel in Frage stellen und die Kundeninteressen gefährden, vermeiden bzw. diese offen legen (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 23;… vom 20.01.2015 - XI ZR 316/13 -, Rn. 32;… vom 22.03.2011 - XI ZR 33/10 -, Rn. 20;… Beschlüsse vom 29.06.2010 - XI ZR 308/09 - vom 20.01.2009 - XI ZR 510/07 - vom 19.12.2006 - XI ZR 56/05 -, BGHZ 170, 226 Rn. 23, jeweils juris).a) Zwar ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 31;… vom 20.01.2015 - XI ZR 316/13 -, Rn. 33 ff., jeweils juris) das Vorhandensein eines anfänglichen negativen Marktwerts eines Swap-Vertrags grundsätzlich kein Umstand, über den die beratende Bank ihren Kunden im Rahmen der objektgerechten Beratung informieren müsste.
Negativ wird der Marktwert, indem die Bank in diesen ermittelten "Modellwert" die Bruttomarge, ihren Nettogewinn und ihre Kosten, wie etwa zur Risikoabsicherung, Eigenkapitalunterlegung oder zur Geschäftsabwicklung, durch entsprechende Festlegung der Strukturelemente des Swaps einstrukturiert (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 31;… vom 22.03.2011 - XI ZR 33/10 -, Rn. 35 f., jeweils juris).
Die Empfehlung eines Swap-Vertrags kann daher trotz des anfänglichen negativen Marktwerts objektgerecht sein (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 32).
Für den Kunden ist bei der gebotenen normativ-objektiven Betrachtungsweise offensichtlich, dass die Bank eigene (Gewinn-)Interessen verfolgt, so dass darauf grundsätzlich nicht gesondert hingewiesen werden muss (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 37; vom 01.07.2014 - XI ZR 247/12 - vom 26.06.2012 - XI ZR 316/11 - vom 27.09.2011 - XI ZR 182/10, BGHZ 191, 119-139; vom 27.09.2011 - XI ZR 178/10 - vom 22.03.2011 - XI ZR 33/10 -, jeweils juris).
Ein solcher Umstand, der für den Kunden offenkundig ist, lässt auch innerhalb des Beratungsvertrags seine Schutzwürdigkeit entfallen (BGH, Urteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 37 m.w.N., juris).
Ausgehend von seinen Erwägungen im Urteil zum CMS Spread-Ladder-Swap (…Urteil vom 22.03.2011 - XI ZR 33/10 -, Rn. 31 ff., juris) geht der Bundesgerichtshof bei allen Swap-Geschäften von einer Verpflichtung der Bank zur Aufklärung über das Vorhandensein und die Höhe des anfänglichen negativen Marktwerts unter dem Gesichtspunkt eines schwerwiegenden Interessenkonflikts aus (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 39, 41; so auch: OLG München, Urteil vom 24.09.2015 - 23 U 3491/14 - OLG München, Beschluss vom 10.09.2015 - 7 U 3473/14; LG Wuppertal, Urteil vom 30.01.2013 - 3 O 217/12 - LG Frankfurt, Urteil vom 06.02.2013 - 2/2 O 150/12, 2-2 O 150/12, 2/02 O 150/12, 2-02 O 150/12 - LG Berlin, Urteil vom 13.09.2011 - 10 O 122/11 - LG Stuttgart, Urteile vom 12.07.2011 - 21 O 116/10; vom 10.06.2011 - 8 O 32/11; vom 10.05.2011 - 21 O 116/10 -, jeweils juris; a.A. Zoller NJW 2015, 2220, 2222).
Der Kunde kann weder die von einer komplizierten finanzmathematischen Berechnung abhängigen einzelnen Strukturelemente überblicken noch das in der Möglichkeit des "Verkaufs" des Risikos liegende Gewinninteresse der Bank erkennen und muss auch nicht damit rechnen (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 38 ff.;… vom 20.01.2015 - XI ZR 316/13 -, Rn. 31).
Da die Bank ihren Gewinn ohne Rücksicht auf die konkrete Ausgestaltung des Swaps realisiert, sind weder die Komplexität des jeweiligen Swap-Vertrags (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 39; OLG München…, Beschluss vom 10.09.2015 - 7 U 3473/14 -, Rn. 23, jeweils juris) noch die Deckelung des Verlustrisikos des Anlegers (OLG Frankfurt…, Urteil vom 12.03.2015 - 16 U 228/13 - LG Frankfurt a.a.O. Rn. 38;… LG Wuppertal a.a.O., juris) Kriterien, die über das Bestehen oder Nichtbestehen der Aufklärungspflicht entscheiden.
cc) Ausnahmen von der beratungsvertraglichen Pflicht zur Aufklärung über den anfänglichen negativen Marktwert bestehen wiederum dann, wenn die Bank zu Swap-Geschäften rät, die der Absicherung gegenläufiger Zins- oder Währungsrisiken aus konnexen Grundgeschäften dienen (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 42;… vom 22.03.2011 - XI ZR 33/10 -, Rn. 26, jeweils juris) oder im Dreipersonenverhältnis, wenn die beratende Bank selbst nicht Vertragspartnerin des Swap-Vertrags ist (BGH…, Urteil vom 20.01.2015 - XI ZR 316/13 -, Rn. 32, juris).
Denn die Kenntnis von der Realisierung einer Bruttomarge auf diesem Weg ohne Wissen um deren Umfang kann nach den Umständen des Einzelfalls den Schluss zulassen, der Kunde habe die Swap-Geschäfte auch im Falle einer Unterrichtung über die Höhe des eingepreisten anfänglichen negativen Marktwerts abgeschlossen (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 80; im Falle von Rückvergütungen: BGH, Urteile vom 04.02.2014 - XI ZR 398/12; vom 15.01.2013 - XI ZR 8/12, jeweils juris).
Dagegen muss die Bank nicht widerlegen, dass der Kunde seine Anlageentscheidung von der Art und Weise der Realisierung des Gewinns über Hedging-Geschäfte, also von der anfänglichen Marktbewertung, abhängig gemacht hätte (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 44, juris).
Wenn der Hinweis auf die Existenz der Gewinnmarge bereits genügen würde, um die Kausalität der Aufklärungspflichtverletzung zu widerlegen, so würde die Differenzierung des Bundesgerichtshofs (Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -), wonach über den anfänglichen negativen Marktwert nicht aufzuklären ist, wenn er lediglich die Gewinnmarge ausdrückt, sehr wohl aber dann, wenn er eine Kennziffer für eine überwiegende Verlustwahrscheinlichkeit ist, mit der die Bank (weitere) Gewinne erzielt, die ihrem Kunden verborgen bleiben, aufgehoben.
Die vorstehenden Ausführungen stehen nicht im Widerspruch zu den Ausführungen des Bundesgerichtshofs zur Kausalität aus der Entscheidung vom 28.04.2015 (- XI ZR 378/13 -), wonach die Kenntnis von der Realisierung einer Bruttomarge lediglich nach den Umständen des Einzelfalls den Schluss zulassen kann , der Kunde habe die Swap-Geschäfte auch im Falle einer Unterrichtung über die Höhe des eingepreisten anfänglichen negativen Marktwerts abgeschlossen.
c) Ein weiteres Indiz, dass sich der Beratungsfehler auf den Anlageentschluss nicht ursächlich ausgewirkt hat, kann dass das Festhalten an wirtschaftlich günstig verlaufenden Verträgen sein, wenn der Bank bei der Erfüllung beratungsvertraglicher Pflichten der gleiche Beratungsfehler unterlaufen ist und der Anleger trotz (nachträglicher) Kenntniserlangung von der Falschberatung nicht unverzüglich die Rückabwicklung auch solcher für ihn vorteilhafter Verträge geltend macht (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13, Rn. 87; vom 15.07.2014 - XI ZR 418/13; vom 08.05.2012 - XI ZR 262/10, jeweils juris).
Bei einer Pflichtverletzung wegen unterlassener Aufklärung über den anfänglichen negativen Marktwert kommt ein unvermeidbarer Rechtsirrtum nicht in Betracht, so dass gemäß § 280 Abs. 1 Satz 2 BGB von dem vermuteten Verschulden der Beklagten auszugehen ist (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 73;… vom 22.03.2011 - XI ZR 33/10, Rn. 39, LG Wuppertal a.a.O. m.w.N.; LG Magdeburg, Urteil vom 13.03.2012 - 9 O 897/11 -205- - m.w.N., jeweils juris).
§ 37a WpHG a.F. findet grundsätzlich auf zu Anlagezwecken getätigte Swap-Geschäfte Anwendung (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 46, OLG München, Urteil vom 16.07.2014 - 7 U 3548/13 -, juris).
Vielmehr entstehen mit jeder Pflichtverletzung selbstständige Schadensersatzansprüche, die verjährungsrechtlich getrennt zu betrachten sind (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 52 m.w.N., juris).
b) Es liegt aber ein Fall einer vorsätzlichen Beratungspflichtverletzung vor, bei der die Sonderverjährungsvorschrift des § 37a WpHG nicht zur Anwendung kommt, sondern die Regelverjährung gemäß §§ 195, 199 Abs. 1 BGB (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 - vom 08.03.2005 - XI ZR 170/04 -, jeweils juris).
a) Nach den Grundsätzen der Vorteilsausgleichung sind dem Geschädigten diejenigen Vorteile anzurechnen, die ihm in adäquatem Zusammenhang mit dem Schadensereignis zufließen (BGH, Urteile vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 85; vom 16.01.1990 - VI ZR 170/89; LG Frankfurt…, Urteil vom 06.02.2013 - 2/2 O 150/12, 2-2 O 150/12, 2/02 O 150/12, 2-02 O 150/12 -, Rn. 45, jeweils juris ;… Palandt/Grüneberg, BGB, 74. Aufl., Vorb. § 249 Rn. 68).
Denn die Erträge aus anderen Swap-Geschäften sind schon nicht äquivalent kausal durch den Erwerb der streitgegenständlichen Swaps und die diesen zugrunde liegenden Aufklärungspflichtverletzungen verursacht worden, sondern waren zu diesem Zeitpunkt bereits eingetreten (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 85;… LG Frankfurt a.a.O., Rn. 46, jeweils juris).
Dass für die zwischen den Parteien geschlossenen Swap-Geschäfte die Bestimmungen des Rahmenvertrags gelten, dass die auf dessen Grundlage geschlossenen einzelnen Swap-Geschäfte einen "einheitlichen Vertrag" bilden und dass für die einzelnen Geschäfte eine einheitliche Risikobetrachtung anzustellen ist (vgl. Nr. 1 Abs. 2 Satz 2 des Rahmenvertrags), rechtfertigt nicht die Anrechnung von Gewinnen aus nicht streitgegenständlichen Swap-Geschäften, die auf der Grundlage des Rahmenvertrags geschlossen wurden (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 88;… LG Frankfurt a.a.O., Rn. 47 ff.; zustimmend: Nieding/List, jurisPR-BKR 9/2013, Anm. 4; a.A. OLG München, Urteil vom 22.10.2012 - 19 U 672/12 - LG Düsseldorf, Urteil vom 28.03.2013 - 8 O 43/12 -, jeweils juris) .
Daran ändert auch die Gleichartigkeit der Pflichtverletzung nichts (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, Rn. 85 m.w.N.; Beschlüsse vom 22.01.2013 - XI ZR 471/11 - und XI ZR 472/11 ;… LG Frankfurt a.a.O. Rn. 50 f., jeweils juris ).
Es besteht auch keine V eranlassung, in wertender Anwendung des § 242 BGB die Grundsätze der Vorteilsausgleichung sinngemäß über ihren eigentlichen Anwendungsbereich hinaus auf die hier zur Entscheidung stehende Fallkonstellation zu erstrecken (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, juris Rn. 87).
Vielmehr sichert der Verzicht auf eine entsprechende Anwendung der Grundsätze der Vorteilsausgleichung den Anreiz, Beratungspflichten stets und immer zu genügen (BGH, Urteil vom 28.04.2015 - XI ZR 378/13 -, juris Rn. 87).
- BGH, 09.05.2017 - XI ZR 314/15
Widerruf der zur Finanzierung von Lebensversicherungsprämien geschlossenen …
Sollte es dahin gelangen, der Kläger habe die Darlehensverträge wirksam widerrufen, wird es, sofern es die materiell-rechtlichen Voraussetzungen einer Zug-um-Zug-Verurteilung der Beklagten für gegeben erachtet, zu berücksichtigen haben, dass eine negative Feststellung "Zug um Zug" gegen Leistung mangels Vollstreckbarkeit des Feststellungsurteils im eigentlichen Sinne prozessual ins Leere geht (Senatsurteil vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 83 mwN) und ein Anspruch durch Erlassvertrag, nicht durch "Verzicht" zum Erlöschen gebracht wird. - BGH, 12.04.2016 - XI ZR 305/14
Gefahr einander widersprechender Entscheidungen bei Zurückverweisung der Sache im …
bb) Ein Rechtsgeschäft ist sittenwidrig im Sinne des § 138 Abs. 1 BGB und damit nichtig, wenn es nach seinem aus der Zusammenfassung von Inhalt, Beweggrund und Zweck zu entnehmenden Gesamtcharakter mit den grundlegenden Wertungen der Rechts- und Sittenordnung nicht zu vereinbaren ist (BGH, Urteile vom 28. Februar 1989 - IX ZR 130/88, BGHZ 107, 92, 97 und vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 69 mwN).(1) Maßgebend für die Sittenwidrigkeit eines Rechtsgeschäfts sind die Verhältnisse im Zeitpunkt seiner Vornahme (st. Rspr., BGH, Urteile vom 9. November 1978 - VII ZR 54/77, BGHZ 72, 308, 314, vom 23. April 2002 - XI ZR 136/01, WM 2002, 1186, 1189 und vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 69), auch wenn die Sittenwidrigkeit eines Sicherungsgeschäftes in Rede steht (BGH, Urteil vom 19. März 1998 - IX ZR 22/97, BGHZ 138, 291, 300).
- BAG, 08.11.2017 - 5 AZR 11/17
Entgeltfortzahlung - Urlaubsentgelt - Betriebsratsarbeit
Vereinbarungen, die gegen das Begünstigungsverbot des § 78 Satz 2 BetrVG verstoßen, sind gemäß § 134 BGB nichtig (vgl. BAG 16. Februar 2005 - 7 AZR 95/04 - zu I 1 der Gründe) , was ohne Rüge einer Partei von Amts wegen zu prüfen ist (vgl. BGH 20. Mai 1992 - VIII ZR 240/91 - zu II 4 der Gründe; 28. April 2015 - XI ZR 378/13 - Rn. 63, BGHZ 205, 117) . - BGH, 11.09.2018 - XI ZR 380/16
Sittenwidrigkeit der Bürgschaft eines Arbeitnehmers für Verbindlichkeiten des …
Ein Rechtsgeschäft ist sittenwidrig im Sinne des § 138 Abs. 1 BGB und damit nichtig, wenn es nach seinem aus der Zusammenfassung von Inhalt, Beweggrund und Zweck zu entnehmenden Gesamtcharakter mit den grundlegenden Wertungen der Rechts- und Sittenordnung nicht zu vereinbaren ist (Senatsurteile vom 28. April 2015 - XI ZR 378/13, BGHZ 205, 117 Rn. 69 …und vom 12. April 2016 - XI ZR 305/14, BGHZ 210, 30 Rn. 37, jeweils mwN).Maßgebend sind die Verhältnisse im Zeitpunkt der Vornahme des Rechtsgeschäfts (Senatsurteil vom 28. April 2015, aaO mwN).
- LG Köln, 25.08.2016 - 15 O 266/15
- LG München I, 06.04.2020 - 3 O 909/19
Anspruch auf Kopien personenbezogener Daten im Zusammenhang mit einer …
- OLG München, 24.09.2015 - 23 U 3491/14
Aufklärungspflichten einer Bank im Rahmen eines Currency-Related-Swap
- OLG München, 02.07.2015 - 23 U 3491/14
Umfang der Aufklärungspflicht einer Bank vor dem Abschluss eines …
- OLG München, 11.01.2016 - 19 U 4743/14
Schadensersatzansprüche einer bayerischen Verwaltungsgemeinschaft aus …
- LG Köln, 17.08.2017 - 15 O 140/16
- BGH, 18.10.2018 - III ZR 497/16
Schadensersatz wegen fehlerhafter Anlageberatung hinsichtlich zweier …
- BGH, 26.07.2016 - XI ZR 352/14
Bankenhaftung bei Zinssatz-Swap-Geschäften mit einer nordrhein-westfälischen …
- BGH, 16.05.2017 - XI ZR 430/16
Darlehensvertrag: Beginn der Verjährung des Schadensersatzanspruchs wegen …
- OLG Köln, 11.11.2015 - 13 U 159/13
Inanspruchnahme einer kommunalen Gebietskörperschaft aus einem Zins-Swap-Vertrag
- BGH, 26.07.2016 - XI ZR 351/14
Anspruch auf Feststellung nicht bestehender Schulden aus einem …
- BGH, 14.03.2023 - XI ZR 420/21
Zinssatz-Swap-Vertrag - Zur Kündigung im Zusammenhang mit variabel verzinslichem …
- OLG Frankfurt, 16.02.2017 - 16 U 59/16
Bankenhaftung: Vorsätzliche Falschberatung durch unterlassene Aufklärung über …
- LG Köln, 01.09.2016 - 15 O 550/14
Geltendmachung von Schadensersatz wegen behaupteter Verletzung der Pflichten aus …
- BGH, 26.07.2016 - XI ZR 353/14
Anspruch auf Feststellung nicht bestehender Schulden aus einem …
- BGH, 26.07.2016 - XI ZR 354/14
Anspruch auf Feststellung nicht bestehender Schulden aus einem …
- LG Frankfurt/Main, 22.03.2019 - 3 O 145/13
Zins-Swaps für kommunales Energieunternehmen: Bank haftet nicht, wenn kein …
- BGH, 12.07.2016 - XI ZR 150/15
Bankenhaftung bei Kapitalanlageberatung: Aufklärungspflichten bei Abschluss von …
- OLG Stuttgart, 13.12.2017 - 9 U 92/17
Bankenhaftung: Verjährung eines Schadenersatzanspruchs aufgrund einer …
- BGH, 21.11.2019 - III ZR 244/18
Begrenzung des Schutzzwecks einer Auskunftspflicht oder Beratungspflicht nicht …
- BGH, 07.02.2017 - XI ZR 379/14
Bankenhaftung bei Anlageberatung: Pflicht zur Aufklärung über das Einpreisen …
- OLG Celle, 22.09.2016 - 11 U 13/16
Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich des Zeitpunkts der Aushändigung des …
- BGH, 20.02.2018 - XI ZR 65/16
Schadensersatzanspruch gegen eine Bank wegen fehlerhafter Beratung im …
- KG, 08.02.2017 - 26 U 32/15
Bankkreditvertrag einer Gemeinde: Sittenwidrigkeit bei Vereinbarung eines …
- OLG Frankfurt, 13.01.2016 - 23 Kap 1/14
Musterentscheid im Kapitalanleger-Musterverfahren N. ./. Morgan Stanley Real …
- OLG Köln, 01.06.2017 - 24 U 176/16
Verjährung von Schadensersatzansprüchen wegen Verletzung der Pflicht einer Bank …
- BGH, 26.07.2016 - XI ZR 356/14
Anspruch auf Feststellung nicht bestehender Schulden aus einem …
- OLG München, 06.07.2016 - 7 U 3913/14
Unbegründeter Schadensersatzanspruch bezüglich der Rückabwicklung von …
- OLG München, 10.09.2015 - 7 U 3473/14
Pflichtverletzung, Swap
- OLG München, 13.01.2016 - 7 U 365/15
Offenbarungspflichten einer Bank beim Abschluss eines Zins-Swap-Vertrages
- OLG München, 13.07.2020 - 8 U 2610/20
Abgrenzung von Anlagevermittlung und Anlageberatung
- BGH, 11.10.2018 - VII ZR 298/17
Nichtigkeit eines privatrechtlichen Vertrages: Gesetzesverstoß wegen Umgehung von …
- BGH, 22.03.2016 - XI ZR 93/15
Bankenhaftung: Schadensersatzanspruch wegen unzureichender Aufklärung der Bank …
- OLG Hamm, 21.12.2015 - 31 U 35/14
Verjährung von Schadensersatzsansprüchen einer kommunalen Gebietskörperschaft …
- OLG Stuttgart, 04.04.2018 - 9 U 140/17
Bankenhaftung: Umfang der Aufklärungspflicht bei einem Swap-Geschäft; Verjährung …
- OLG Düsseldorf, 22.12.2016 - 6 U 57/16
Pflichten der darlehensgebenden Bank bei Abschluss eines …
- BGH, 25.10.2016 - XI ZR 292/14
Bankenhaftung bei Anlageberatung: Pflicht zur Aufklärung über das Einpreisen …
- BGH, 20.10.2015 - XI ZR 532/14
Schadensersatzklage gegen eine Bank wegen Kundenverlusten aus Swap-Geschäften: …
- BAG, 08.11.2017 - 5 AZR 613/16
Entgeltfortzahlung - Urlaubsentgelt - Betriebsratsarbeit
- LG Kleve, 16.02.2016 - 4 O 401/13
Darlehen; Schweizer Franken; variabler Zins, Wechselkurs; Devisenkurs; Swap; …
- OLG München, 14.03.2016 - 19 U 1095/15
Anlageberatung bei Zins- und Währungsswap-Geschäften
- BGH, 15.03.2016 - XI ZR 208/15
Schadenersatzbegehren wegen fehlerhafter Beratung im Zusammenhang mit dem …
- OLG Frankfurt, 14.10.2016 - 1 U 136/14
Ein Leistungsverweigerungsrecht begründet keine dauernde Einrede im Sinne des § …
- OLG Stuttgart, 01.07.2019 - 9 U 270/18
Bankenhaftung bei Anlageberatung: Aufklärungspflichten im Zusammenhang mit einem …
- OLG München, 13.11.2017 - 19 U 2156/16
Haftung wegen unzureichender Aufklärung über den anfänglichen negativen Marktwert …
- LG Köln, 19.07.2018 - 15 O 40/16
Abgrenzung zwischen Verbraucherhandeln und Unternehmerhandeln i.R.d. Widerrufs …
- BGH, 05.06.2018 - XI ZR 388/16
Beratungspflichtverletzung aufgrund des Verschweigens eines anfänglichen …
- OLG München, 27.09.2016 - 5 U 129/16
Haftung einer Bank wegen Prospektfehlers bei einem in ihr Anlageprogramm …
- LG Hamburg, 28.08.2019 - 302 O 233/14
Verjährung von Schadensersatzansprüchen wegen Beratungspflichtverletzung im …
- OLG Stuttgart, 25.04.2018 - 9 U 92/17
Bankenhaftung: Aufklärungspflichten bei einem Cross-Currency-Swap
- OLG Koblenz, 19.02.2021 - 8 U 1202/19
Bankenhaftung bei Finanzierungsberatung: Aufklärungspflichten bei Empfehlung …
- BGH, 12.03.2019 - XI ZR 38/17
Bestehen eines Schadensersatzanspruchs wegen Beratungsfehlern bei Abschluss …
- OLG Stuttgart, 12.04.2022 - 1 U 205/18
Fondsgesellschaften Schadensersatz wegen Aktienkäufen in Zusammenhang mit dem …
- OLG Frankfurt, 17.04.2020 - 17 U 9/19
Anforderungen an Anlageberatung bei nachgesandtem Prospekt (Schiffsfonds)
- KG, 17.09.2019 - 4 Kap 1/16
IVG EuroSelect Vierzehn GmbH & Co. KG : Besondere Gebühr für …
- OLG Frankfurt, 02.02.2022 - 17 U 19/20
Zur Frage der Einordnung eines Zins-Swap-Vertrages als …
- OLG Köln, 06.03.2020 - 1 U 78/19
Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung; unerlaubte Abschalteinrichtung; …
- OLG München, 01.03.2022 - 8 U 2845/21
Aufklärungspflicht des Anlagevermittlers über einen eingeschränkten …
- BGH, 06.12.2016 - XI ZR 257/15
Bereicherungs- und Schadensersatzansprüche gegen die Bank im Zusammenhang mit dem …
- BGH, 05.02.2019 - XI ZR 335/18
Schadensersatzanspruch wegen Beratungsfehlern beim Abschluss eines …
- OLG Hamm, 25.09.2020 - 12 U 91/18
Werbevertrag mit nordrhein-westfälischer Großstadt ist kein Scheingeschäft
- OLG Hamburg, 08.03.2016 - 4 U 25/15
Prospekthaftung bei Kapitalanlagegeschäften: Anforderungen an die Aufklärung über …
- OLG Köln, 27.03.2020 - 1 U 83/19
Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung; unerlaubte Abschalteinrichtung; …
- LG München I, 17.02.2017 - 22 O 14332/16
Unbegründete Schadensersatzansprüche wegen vermeintlich fehlerhafter …
- OLG Köln, 18.01.2018 - 24 Kap 1/17
IVG EuroSelect 12 GmbH & Co. KG: Musterentscheid
- OLG Köln, 02.05.2018 - 13 U 171/15
- LG Köln, 28.01.2016 - 22 O 266/15
Schadensersatzanspruch im Zusammenhang mit dem Abschluss von sog. …
- OLG Köln, 23.09.2021 - 24 U 17/21
Schadensersatzanspruch aus einem Anlageberatungsvertrag; Möglichkeit eines …
- OLG Stuttgart, 04.10.2017 - 9 U 209/14
Finanzierter Immobilienerwerb: Abwicklung über einen Beauftragten; Anspruch auf …
- OLG Köln, 28.08.2020 - 1 U 19/20
- VGH Baden-Württemberg, 19.05.2020 - 10 S 945/18
Pflicht zur Rückzahlung einer Zuwendung zur Förderung der Landschaftspflege; …
- OLG München, 11.08.2017 - 5 U 989/17
Beratungspflichten bei Abschluss eines Swap-Vertrag
- BGH, 12.03.2019 - XI ZR 437/17
Schadensersatzanspruch gegen eine Bank wegen fehlerhafter Anlageberatung bei …
- LG Düsseldorf, 25.07.2019 - 8 O 112/18
- OLG Köln, 11.10.2017 - 13 U 96/15
Pflichten des Anlageberaters bei Vermittlung einer Kapitalanlage in einem …
- KG, 26.04.2019 - 5 U 59/18
Verkauf landwirtschaftlicher Flächen in den neuen Bundesländern: rechtliche …
- FG München, 23.06.2020 - 6 K 3354/16
Abzug von Aufwendungen aus verschiedenen Währungsswaps als Betriebsausgaben
- LG Flensburg, 22.11.2019 - 3 O 18/19
Heimfall des Erbbaurechts: Sittenwidrigkeit einer kirchengemeindlichen …
- LG Köln, 07.07.2016 - 15 O 248/15
- OLG München, 21.03.2016 - 7 U 365/15
Offenbarungspflichten einer Bank beim Abschluss eines Zins-Swap-Vertrages
- LG Köln, 25.08.2015 - 3 O 29/13
Objektgerechte Beratung durch Aufklärung über den dem Zinswap und Währungsswap …
- LG Frankfurt/Main, 21.12.2022 - 13 O 258/21
- OLG Brandenburg, 22.09.2015 - 6 U 32/14
Betreibervertrag: Auslegung einer Rückkaufsverpflichtung; Voraussetzungen eines …
- OLG Koblenz, 20.08.2019 - 8 U 459/19
Beratungsvertrag - Ansprüche auf Auskunft und Rechnungslegung gegen Bank
- LG Stade, 28.12.2020 - 8 O 53/20
Gesellschafterliste; Unterlassungsanspruch; Geschäftsführer; Treu und Glauben; …