Rechtsprechung
OLG Köln, 28.06.1990 - 14 U 12/88 |
Volltextveröffentlichungen (2)
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Versorgungsanspruch gegen einen in Konkurs gegangenen Arbeitgeber; Ärztliche Feststellung einer Erwerbsunfähigkeit; Schiedsgutachtervereinbarung zur Klarstellung einzelner Fragen tatsächlicher Art
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Köln, 27.07.1988 - 24 O 181/87
- OLG Köln, 28.06.1990 - 14 U 12/88
Wird zitiert von ... (3)
- OLG Stuttgart, 26.01.1995 - 14 U 62/93
Arzthaftung für Diagnosefehler - Schmerzensgeld
Berücksichtige man den (nicht durchgängigen) Einsatz familienfremder, von der Krankenkasse bezahlter Pflegekräfte (Bl. 677 f.) mit 8 Stunden/Tag von Montag bis Freitag, so verbleibe ein elterlicher Betreuungsaufwand von 454 Stunden pro Monat, davon (gemittelt) 240 Stunden zum Normaltarif und 214 Stunden zum Überstundentarif nach den Grundsätzen im Urteil des OLG Stuttgart vom 24.11.1988 - 14 U 12/88 - (vgl. Bl. 598).Im übrigen gilt für die Bemessung des elterlichen Pflegemehraufwandes bei häuslicher Pflege des Klägers in Anlehnung an die Grundsätze in den Senatsurteilen vom 24.11.1988 (14 U 12/88) und vom 25.08.1994 (14 U 25/93) folgendes:.
Jedenfalls kann dem Pflegemehrbedarf nicht die gesamte Nachtzeit zugrundegelegt werden (vgl. Senatsurteil vom 24.11.1988 - 14 U 12/88 - Original S. 22, 24 sowie OLG Oldenburg VersR 1993, 753 mit NA BGH, wo die Nachtpflege in einem entsprechenden Fall zu 30 % angerechnet wird), zumal es hier nur darum gehen kann, die zusätzliche Mühewaltung der Eltern des Klägers "angemessen auszugleichen" (vgl. oben 1. sowie BGH vom 01.10.1985 - VI ZR 195/84 = VersR 1986, 59, 173 = VRS 70, 87 ).
d) Als Orientierungsmaßstab für eine "marktgerechte Bewertung" des elterlichen Pflegemehraufwandes sind die Nettobezüge einer Drittpflegekraft heranzuziehen (vgl. Senatsurteile vom 24.11.1988 - 14 U 12/88 - sowie vom 25.08.1994 - 14 U 25/93 S. 72 ff; vgl. auch BGH vom 10.10.1989 - VI ZR 247/88 = NJW-RR 1990, 34 = VersR 1989, 1247; BGHZ 104, 113 = NJW 1988, 1783 ; BGHZ 86, 372 = VersR 1983, 458 = NJW 1983, 1425 : jeweils zu § 844 Abs. 2 BGB ; vgl. weiter Drees VersR 1988, 784/86; OLG Oldenburg vom 03.12.1991 = VersR 1993, 753 mit NA-BGH; andererseits aber auch BGH vom 01.10.1985 - VI ZR 195/84 = VersR 1986, 59, 173: angemessener Ausgleich der zusätzlichen Mühewaltung der Angehörigen).
Der Tarif Kr III überschreitet den vom Kläger (entsprechend dem Senats urteil vom 24.11.1988 aaO.) zugrundegelegten Tarif BAT VII jeweils nur um wenige Pfennige, erscheint aber hier sachgerechter.
Was die Stundentarife angeht, so hält der Senat an seiner Rechtsprechung gemäß dem Urteil vom 24.11.1988 aaO. (S. 30) fest, wonach nur die pro Tag über 8 Stunden hinausgehenden Pflegeleistungen, nicht aber die Nachtarbeit und die Pflege an Wochenenden bzw. Feiertagen mit einem Zuschlag zum Normaltarif zu vergüten sind, weil es hier nicht um die Erstattung tatsächlich angefallener Kosten für eine Fremdpflegekraft geht, sondern um einen angemessenen Ausgleich für die Mühewaltung der Eltern des Klägers, der nicht voll nach den fiktiven Kosten einer Ersatzkraft zu bemessen ist.
- OLG Stuttgart, 13.12.2005 - 1 U 51/05
Ermittlung des dem Geschädigten zu ersetzenden behinderungsbedingten …
Dies ist seit langem anerkannt (BGH, Urteil vom 22.11.1988 - VI ZR 126/88, BGHZ 106, 28 = NJW 1989, 1273; Urteil vom 10.11.1998 - VI ZR 354/07, NJW 1999, 421; Urteil vom 8.6.1999 - VI ZR 244/98, NJW 1999, 2819; Senat, Urteil vom 24.11.1988 - 14 U 12/88; Urteil vom 25.8.1994 - 14 U 25/93; Urteil vom 8.8.2000 - 14 U 21/00; OLG Hamm DAR 1994, 496; OLG Düsseldorf, NJW-RR 2003, 90).Als Orientierungsmaßstab dienen dabei die Nettobezüge einer - fiktiv beschäftigten - Fremdkraft (BGH, Urteil vom 10.11.1998 - VI ZR 354/97, NJW 1999, 421; Senat, Urteil vom 24.11.1988 - 14 U 12/88; Urteil vom 25.8.1994 - 14 U 25/93; Urteil vom 8.8.2000 - 14 U 21/00).
So wurde insbesondere auch im - von der Klägerin zitierten - Urteil des Senats vom 24.11.1988 (14 U 12/88) ein Gutachten keineswegs - generell - für unzulässig erklärt.
- OLG Stuttgart, 25.08.1994 - 14 U 25/93
Arzthaftung bei schuldhaftem Narkosezwischenfall
In Fällen eines darüberhinausgehenden, höheren Pflegemehrbedarfs der häuslichen Eltern- oder Verwandtenpflege hat der Senat abgestellt auf die Abwägung der Gesamtumstände im konkreten Einzelfall (vgl. hierzu OLG Stuttgart VersR 1977, 1038; Urteil des Senats vom 22.11.1988 - 14 U 12/88 -).aa) Nach Auffassung des Senats sind als Orientierungsmaßstab heranzuziehen die Nettobezüge einer Drittpflegekraft (vgl. auch BGH v. 10.10.1989 - VI ZR 247/88 - NJW-RR 1990, 34 = VersR 1989, 1247; BGHZ 104, 113 = NJW 1988, 1783 ; BGHZ 86, 372 ff = VersR 1983, 458 = NJW 1983, 1425 : jeweils zur Schadensersatzrente nach § 844 Abs. 2 BGB wegen entgangenen Unterhalts; OLG Stuttgart VersR 1977, 1038 zur Mehrbedürfnisrente nach § 843 Abs. 1 HS 2 BGB wegen Aufhebung eigener Haushaltsführung; OLG Stuttgart v. 24.11.1988 - 14 U 12/88: für § 843 Abs. 1 BGB zur "marktgerechten Bewertung" des Pflegebedarfs; siehe auch Drees VersR 1988, 784, 786: "marktgerechte Bewertung" nach den Tariflöhnen einer vergleichbaren Ersatzkraft; OLG Oldenburg v. 03.12.1991 - VersR 1993, 753 mit Nichtannahmebeschluß BGH v. 09.02.1993 - VI ZR 13/92; siehe andererseits auch BGH v. 01.10.1985 - VI ZR 195/84 = VersR 1986, 173 = VersR 1986, 59 : nicht auf die Kosten für eine fremde Pflegekraft abzustellen, sondern die zusätzliche Mühewaltung der Verwandten angemessen auszugleichen).
Die Stundensätze sind um die Abzüge für Steuern und Sozialleistungen zu vermindern, die nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs gem. § 287 ZPO auf 30 % des Bruttolohns geschätzt werden können (vgl. BGH v. 08.02.1981 - VI ZR 201/81 = BGHZ 86, 372 = VersR 1983, 458 ; vgl. BGH v. 29.03.1988 - VI ZR 87/87 = VersR 1988, 490 ; OLG Stuttgart v. 22.11.1988 aaO.).