Rechtsprechung
   FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2023,16691
FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22 (https://dejure.org/2023,16691)
FG Niedersachsen, Entscheidung vom 16.05.2023 - 9 K 90/22 (https://dejure.org/2023,16691)
FG Niedersachsen, Entscheidung vom 16. Mai 2023 - 9 K 90/22 (https://dejure.org/2023,16691)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2023,16691) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (3)

  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    AO § 129; AO § 129 S. 1; AO § 155 Abs. 4 S. 1; AO § 155 Abs. 4 S. 4; AO § 164 Abs. 1; AO § 173 Abs. 1 Nr. 1; AO § 173a; AO § 88 Abs. 5; AO § 88 Abs. 5 S. 1; AO § 88 Abs. 5 S. 3
    Ausgesteuerter Sachverhalt; Aussteuerung; Automationsgestützte Veranlagung; Automationsgestützter Bescheiderlass; Bei Erlass; bei Erlass unterlaufen; Fehlerhafte Übertragungen; materielle Bestandskraft; Mechanisches Versehen; Nachträgliches Bekanntwerden; offenbare ...

  • IWW
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Ausgesteuerter Sachverhalt; Aussteuerung; Automationsgestützte Veranlagung; Automationsgestützter Bescheiderlass; Bei Erlass; bei Erlass unterlaufen; Fehlerhafte Übertragungen; materielle Bestandskraft; Mechanisches Versehen; Nachträgliches Bekanntwerden; offenbare ...

Kurzfassungen/Presse (3)

  • IWW (Kurzinformation)

    Abgabenordnung | Anwendung von Korrekturnormen bei Veranlagungen unter Verwendung eines Risikomanagementsystems

  • anwaltonline.com (Kurzinformation)

    Anwendung von Korrekturnormen bei Veranlagungen unter Verwendung eines Risikomanagementsystems ...

  • datenbank.nwb.de (Leitsatz)

    Anwendung von Korrekturnormen bei Veranlagungen unter Verwendung eines Risikomanagementsystems

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (36)

  • BFH, 26.05.2020 - IX R 30/19

    Nachträgliches Bekanntwerden i.S. des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO - offenbare

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    Nach der Rechtsprechung des BFH kommt es jedoch nicht auf die Kenntnis der Finanzbehörde als solcher, sondern auf die Kenntnis der zur Bearbeitung des Steuerfalls organisatorisch berufenen Dienststelle an (vgl. BFH, Urteile vom 13. Juni 2012 VI R 85/10 , BFHE 238, 295, BStBl II 2013, 5; und vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233).

    Nach dem eindeutigen Wortlaut und der amtlichen Überschrift erfasst § 173a AO nur Schreib- und Rechenfehler, hingegen keine "ähnliche offenbare Unrichtigkeit" im Sinne des § 129 AO (vgl. BFH, Urteil vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233; BFH, Beschluss vom 27. April 2022 IX B 57/21 , BFH/NV 2022, 803).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs ist eine Änderung wegen ähnlicher (offenbarer) Unrichtigkeiten nicht vom Anwendungsbereich des § 173a AO erfasst (vgl. BFH, Beschluss vom 27. April 2022 IX B 57/21 , BFH/NV 2022, 803; BFH, Urteil vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233).

    Ob ein mechanisches Versehen oder ein die Berichtigung nach § 129 AO ausschließender Tatsachen- oder Rechtsirrtum vorliegt, muss nach den Verhältnissen des Einzelfalls und dabei insbesondere nach der Aktenlage beurteilt werden (vgl. BFH, Urteil vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233).

    Sie müssen sich ohne weiteres aus der Steuererklärung des Steuerpflichtigen, deren Anlagen sowie den in den Akten befindlichen Unterlagen oder in den elektronisch gespeicherten Daten (zum Beispiel festsetzungsnahe Daten) für das betreffende Veranlagungsjahr ergeben (vgl. BFH, Urteile vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233; vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040; vom 27. Mai 2009 X R 47/08 , BFHE 226, 8, BStBl II 2009, 956 [BFH 29.11.2006 - I R 46/05] ).

    Soweit das Finanzamt auf Akten der Vorjahre zurückgreifen muss, liegt grundsätzlich keine offenbare Unrichtigkeit vor (vgl. BFH, Urteile vom 31. Juli 1990 I R 116/88 , BFHE 162, 115, BStBl II 1991, 22; und vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233).

    Der BFH fordert für eine offenbare Unrichtigkeit jedoch, dass sich die Unrichtigkeit aus den in der Akte befindlichen Unterlagen für das betreffende Veranlagungsjahr ergibt (vgl. BFH, Urteile vom 27. Mai 2009 X R 47/08 , BFHE 226, 8, BStBl II 2009, 946; und vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233).

  • BFH, 16.09.2015 - IX R 37/14

    Keine Berichtigung nach § 129 AO bei Übernahme "vermeintlicher" mechanischer

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    § 129 AO ist ferner dann nicht anwendbar, wenn auch nur die ernsthafte Möglichkeit besteht, dass die Nichtbeachtung einer feststehenden Tatsache in einer fehlerhaften Tatsachenwürdigung oder einem sonstigen sachverhaltsbezogenen Denk- oder Überlegungsfehler begründet ist oder auf mangelnder Sachverhaltsaufklärung beruht (vgl. BFH, Urteil vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040).

    Eine Berichtigung nach § 129 AO setzt grundsätzlich voraus, dass der Fehler bzw. die offenbare Unrichtigkeit in der Sphäre der den Verwaltungsakt erlassenden Finanzbehörde entstanden ist (vgl. BFH, Urteil vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040).

    § 129 AO gilt seinem Wortlaut nach nicht für offenbare Versehen des Steuerpflichtigen (vgl. BFH, Urteile vom 2. April 1987 IV R 255/84 , BFHE 149, 490, BStBl II 1987, 762; und vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040).

    (a) Weil die Unrichtigkeit des Steuerverwaltungsakts "bei Erlass unterlaufen" sein muss, gilt § 129 AO seinem Wortlaut nach nicht für offenbare Versehen des Steuerpflichtigen (vgl. BFH, Urteile vom 2. April 1987 IV R 255/84 , BFHE 149, 490, BStBl II 1987, 762; und vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040).

    Sie müssen sich ohne weiteres aus der Steuererklärung des Steuerpflichtigen, deren Anlagen sowie den in den Akten befindlichen Unterlagen oder in den elektronisch gespeicherten Daten (zum Beispiel festsetzungsnahe Daten) für das betreffende Veranlagungsjahr ergeben (vgl. BFH, Urteile vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233; vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040; vom 27. Mai 2009 X R 47/08 , BFHE 226, 8, BStBl II 2009, 956 [BFH 29.11.2006 - I R 46/05] ).

  • BFH, 27.04.2022 - IX B 57/21

    Grundsätzliche Bedeutung: Datenübertragungsfehler und § 173a AO

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    Nach dem eindeutigen Wortlaut und der amtlichen Überschrift erfasst § 173a AO nur Schreib- und Rechenfehler, hingegen keine "ähnliche offenbare Unrichtigkeit" im Sinne des § 129 AO (vgl. BFH, Urteil vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233; BFH, Beschluss vom 27. April 2022 IX B 57/21 , BFH/NV 2022, 803).

    Rechenfehler sind insbesondere Fehler bei der Addition, Subtraktion, Multiplikation oder Division sowie bei der Prozentrechnung (vgl. BFH, Beschluss vom 27. April 2022 IX B 57/21 , BFH/NV 2022, 803; BT-Drs. 18/7457, S. 87).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs ist eine Änderung wegen ähnlicher (offenbarer) Unrichtigkeiten nicht vom Anwendungsbereich des § 173a AO erfasst (vgl. BFH, Beschluss vom 27. April 2022 IX B 57/21 , BFH/NV 2022, 803; BFH, Urteil vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233).

    Gegen eine planungswidrige Regelungslücke spricht neben dem eindeutigen Wortlaut der Vorschrift auch die Ausführung zur Gesetzeseinführung (siehe BT-Drs. 18/7457, S. 87), welche - trotz Ausführungen zum erweiterten Tatbestand des § 129 AO - den Anwendungsbereich des § 173a AO ausdrücklich auf Schreib- oder Rechenfehler beschränkt (vgl. BFH, Beschluss vom 27. April 2022 IX B 57/21 , BFH/NV 2022, 803).

  • BFH, 02.04.1987 - IV R 255/84

    Offenbare Unrichtigkeit - Anlagegegenstand - Restbuchwert - Absetzung im

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    § 129 AO gilt seinem Wortlaut nach nicht für offenbare Versehen des Steuerpflichtigen (vgl. BFH, Urteile vom 2. April 1987 IV R 255/84 , BFHE 149, 490, BStBl II 1987, 762; und vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040).

    Da die Unrichtigkeit aber nicht aus dem Bescheid selbst erkennbar sein muss, ist die Vorschrift auch dann anwendbar, wenn das Finanzamt offenbar fehlerhafte Angaben des Steuerpflichtigen in seiner Steuererklärung oder ihr beigefügten Anlagen als eigene übernimmt (vgl. BFH, Urteile vom 2. April 1987 IV R 255/84 , BFHE 149, 490, BStBl II 1987, 762; und vom 3. Mai 2017 X R 4/16 , BFH/NV 2017, 1415).

    (a) Weil die Unrichtigkeit des Steuerverwaltungsakts "bei Erlass unterlaufen" sein muss, gilt § 129 AO seinem Wortlaut nach nicht für offenbare Versehen des Steuerpflichtigen (vgl. BFH, Urteile vom 2. April 1987 IV R 255/84 , BFHE 149, 490, BStBl II 1987, 762; und vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040).

    Über seinen Wortlaut hinaus wendet die Rechtsprechung des BFH § 129 AO aber auch dann an, wenn das Finanzamt offenbar fehlerhafte Angaben des Steuerpflichtigen übernimmt (vgl. BFH, Urteile vom 2. April 1987 IV R 255/84 , BFHE 149, 490, BStBl II 1987, 762, und vom 3. Mai 2017 X R 4/16 , BFH/NV 2017, 1415).

  • BFH, 03.05.2017 - X R 4/16

    Bescheidkorrektur bei Nichtberücksichtigung einer Umsatzsteuervorauszahlung als

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    Eine offenbare Unrichtigkeit liege dagegen nicht vor, wenn der Steuerpflichtige nicht sämtliche Umsatzsteuer-Vorauszahlungen bei den Betriebsausgaben außer Acht gelassen, sondern im Rahmen seiner Steuererklärung einen Gesamtbetrag eingesetzt habe, der nicht von vornherein unrealistisch war (mit Verweis auf BFH, Urteile vom 3. Mai 2017 X R 4/16 , BFH/NV 2017, 1415; und vom 17. Mai 2017 X R 45/16 , BFH/NV 2018, 10 [BFH 09.05.2017 - VIII R 51/14] ).

    Da die Unrichtigkeit aber nicht aus dem Bescheid selbst erkennbar sein muss, ist die Vorschrift auch dann anwendbar, wenn das Finanzamt offenbar fehlerhafte Angaben des Steuerpflichtigen in seiner Steuererklärung oder ihr beigefügten Anlagen als eigene übernimmt (vgl. BFH, Urteile vom 2. April 1987 IV R 255/84 , BFHE 149, 490, BStBl II 1987, 762; und vom 3. Mai 2017 X R 4/16 , BFH/NV 2017, 1415).

    Über seinen Wortlaut hinaus wendet die Rechtsprechung des BFH § 129 AO aber auch dann an, wenn das Finanzamt offenbar fehlerhafte Angaben des Steuerpflichtigen übernimmt (vgl. BFH, Urteile vom 2. April 1987 IV R 255/84 , BFHE 149, 490, BStBl II 1987, 762, und vom 3. Mai 2017 X R 4/16 , BFH/NV 2017, 1415).

    In einer solchen, weitere Sachaufklärungsmaßnahmen des Finanzamts notwendig machenden Situation ist die betreffende Unrichtigkeit aber nicht mehr offenbar (vgl. ähnlich gelagert: BFH, Urteil vom 3. Mai 2017 X R 4/16 , BFH/NV 2017, 1415 zum Abgleich von Umsatzsteuervorauszahlungen).

  • BFH, 13.06.2012 - VI R 85/10

    Nachträgliches Bekanntwerden i. S. des § 173 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO - offenbare

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    Nachträglich bekannt geworden ist eine Tatsache, wenn sie das Finanzamt beim Erlass des geänderten Steuerbescheids noch nicht kannte (vgl. BFH, Urteile vom 13. Juni 2012 VI R 85/10 , BFHE 238, 295, BStBl II 2013, 5; und vom 21. Februar 2017 VIII R 46/13 , BFHE 257, 198, BStBl II 2017, 745).

    Nach der Rechtsprechung des BFH kommt es jedoch nicht auf die Kenntnis der Finanzbehörde als solcher, sondern auf die Kenntnis der zur Bearbeitung des Steuerfalls organisatorisch berufenen Dienststelle an (vgl. BFH, Urteile vom 13. Juni 2012 VI R 85/10 , BFHE 238, 295, BStBl II 2013, 5; und vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233).

    Die Finanzbehörde muss sich den gesamten Inhalt der bei ihr geführten Akte als bekannt zurechnen lassen (vgl. BFH, Urteile vom 28. April 1998 IX R 49/96 , BFHE 185, 370, BStBl II 1998, 458; und vom 13. Juni 2012 VI R 85/10 , BFHE 238, 295, BStBl II 2013, 5).

    Rein privates Wissen des Beamten ist demgegenüber der Finanzbehörde nicht zuzurechnen (vgl. BFH, Urteile vom 28. April 1998 IX R 49/96 , BFHE 185, 370, BStBl II 1998, 458; und vom 13. Juni 2012 VI R 85/10 , BFHE 238, 295, BStBl II 2013, 5).

  • BFH, 28.04.1998 - IX R 49/96

    Neue Tatsache bei Dienstpflichtverletzung des Beamten

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    Dabei ist grundsätzlich bekannt, was sich aus den bei der Finanzbehörde geführten Akten ergibt, ohne dass es auf die individuelle Kenntnis des Bearbeiters ankommt (vgl. BFH-Urteile vom 28. April 1998 IX R 49/96 , BFHE 185, 370, BStBl II 1998, 458; und vom 21. Februar 2017 VIII R 46/13 , BFHE 257, 198, BStBl II 2017, 745).

    Die Finanzbehörde muss sich den gesamten Inhalt der bei ihr geführten Akte als bekannt zurechnen lassen (vgl. BFH, Urteile vom 28. April 1998 IX R 49/96 , BFHE 185, 370, BStBl II 1998, 458; und vom 13. Juni 2012 VI R 85/10 , BFHE 238, 295, BStBl II 2013, 5).

    Ergibt sich die Tatsache oder das Beweismittel nicht aus den Akten, kommt es auf die Kenntnis derjenigen Person oder Stelle innerhalb der Finanzbehörde an, die für die Bearbeitung des Streitfalls organisationsmäßig berufen war (vgl. BFH, Urteil vom 28. April 1998 IX R 49/96 , BFHE 185, 370).

    Rein privates Wissen des Beamten ist demgegenüber der Finanzbehörde nicht zuzurechnen (vgl. BFH, Urteile vom 28. April 1998 IX R 49/96 , BFHE 185, 370, BStBl II 1998, 458; und vom 13. Juni 2012 VI R 85/10 , BFHE 238, 295, BStBl II 2013, 5).

  • BFH, 27.05.2009 - X R 47/08

    Berichtigung eines Steuerbescheids wegen offenbarer Unrichtigkeit - Vom FA

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    Allein theoretische Möglichkeiten eines Tatsachen- oder Rechtsirrtums schließen eine offenbare Unrichtigkeit hingegen nicht aus (vgl. BFH, Urteil vom 27. Mai 2009 X R 47/08 , BFHE 226, 8, BStBl II 2009, 946).

    Sie müssen sich ohne weiteres aus der Steuererklärung des Steuerpflichtigen, deren Anlagen sowie den in den Akten befindlichen Unterlagen oder in den elektronisch gespeicherten Daten (zum Beispiel festsetzungsnahe Daten) für das betreffende Veranlagungsjahr ergeben (vgl. BFH, Urteile vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233; vom 16. September 2015 IX R 37/14 , BFHE 250, 332, BStBl II 2015, 1040; vom 27. Mai 2009 X R 47/08 , BFHE 226, 8, BStBl II 2009, 956 [BFH 29.11.2006 - I R 46/05] ).

    Der BFH fordert für eine offenbare Unrichtigkeit jedoch, dass sich die Unrichtigkeit aus den in der Akte befindlichen Unterlagen für das betreffende Veranlagungsjahr ergibt (vgl. BFH, Urteile vom 27. Mai 2009 X R 47/08 , BFHE 226, 8, BStBl II 2009, 946; und vom 26. Mai 2020 IX R 30/19 , BFH/NV 2020, 1233).

  • BFH, 22.05.2019 - XI R 9/18

    Anwendung des § 129 AO bei Abgabe elektronischer Steuererklärungen; offenbare

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    Deuten die Gesamtumstände des Falles auf ein mechanisches Versehen hin und liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass der Fehler auf rechtliche oder tatsächliche Erwägungen zurückzuführen ist, so kann berichtigt werden (vgl. BFH, Urteile vom 22. Mai 2019 XI R 9/18 , BFHE 264, 393, BStBl II 2020, 37; und vom 16. Januar 2018 VI R 41/16 , BFHE 260, 397, BStBl II 2018, 378).

    Diese Rechtsprechung zu sog. "Übernahmefehlern" gilt auch für - wie im Streitfall - elektronisch im Elster-Verfahren übermittelte Steuererklärungen (vgl. BFH, Beschluss vom 13. August 2010 IX B 20/10 , BFH/NV 2010, 2232; BFH, Urteile vom 22. Mai 2019 XI R 9/18 , BStBl. II 2020, 37, und vom 12. Februar 2020 X R 27/18 , BFH/NV 2020, 1041).

    c) Auf die weitere, vom Beklagten aufgeworfene Frage, ob die Mitarbeiter der Prozessbevollmächtigten bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung für 2016 und der Ermittlung der erstatteten Vorsteuerbeträge ein Verschulden trifft, kommt es im Anwendungsbereich des § 129 AO nicht an (vgl. BFH, Urteile vom 22. Mai 2019 XI R 9/18 , BFHE 264, 393; vom 7. November 2013 IV R 13/11 , BFH/NV 2014, 657; und vom 16. Januar 2018 VI R 38/16 , BFH/NV 2018, 513).

  • BFH, 12.03.2019 - IX R 29/17

    Änderung wegen nachträglich bekannt gewordener Tatsache

    Auszug aus FG Niedersachsen, 16.05.2023 - 9 K 90/22
    Tatsache im Sinne des § 173 Abs. 1 AO ist alles, was Merkmal oder Teilstück eines gesetzlichen Steuertatbestands sein kann, also Zustände, Vorgänge, Beziehungen und Eigenschaften materieller oder immaterieller Art (vgl. BFH, Urteil vom 12. März 2019 IX R 29/17 , BFH/NV 2019, 1057).

    Die Tatsache muss daher zu dem für eine Aufhebung oder Änderung nach § 173 AO maßgebenden Zeitpunkt bereits vorhanden, aber noch unbekannt sein (vgl. BFH, Urteil vom 12. März 2019 IX R 29/17 , BFH/NV 2019, 1057).

    Im Ergebnis könnte damit die Finanzverwaltung durch die Festlegung des - nach § 88 Abs. 5 Satz 4 AO nicht zu veröffentlichenden - Risikofilters den Eintritt der materiellen Bestandskraft nach Belieben beeinflussen (so auch zu nicht vorliegenden Prüfhinweisen: BFH, Urteil vom 12. März 2019 IX R 29/17 , BFH/NV 2019, 1057).

  • FG Düsseldorf, 16.02.2017 - 14 K 3554/14

    Berichtigung wegen offenbarer Unrichtigkeit - Nichterfassung von Einkünften beim

  • BFH, 31.07.1990 - I R 116/88

    Keine offenbare Unrichtigkeit i. S. des § 129 AO, wenn der Steuerpflichtige den

  • BFH, 27.08.2013 - VIII R 9/11

    Offenbare Unrichtigkeit; Berücksichtigung von Umsatzsteuerzahlungen als

  • BFH, 21.02.2017 - VIII R 46/13

    Zum Verhältnis einer gesonderten und einheitlichen Feststellung von

  • BFH, 14.01.2020 - VIII R 4/17

    Keine Berichtigung des bestandskräftigen Einkommensteuerbescheids bei fehlender

  • BFH, 16.01.2018 - VI R 41/16

    Keine Berichtigung bei Übernahme elektronisch übermittelter Lohndaten anstelle

  • BFH, 26.10.2016 - X R 1/14

    Keine Berichtigungsmöglichkeit bei fehlerhafter Eintragung von Beiträgen an

  • BFH, 12.02.2020 - X R 27/18

    Keine Berichtigungsmöglichkeit nach § 129 AO bei Tatsachen- oder Rechtsirrtum

  • BFH, 06.11.2012 - VIII R 15/10

    Sachverhaltsaufklärung bei offenbarer Unrichtigkeit

  • BFH, 16.01.2018 - VI R 38/16

    Berichtigungsmöglichkeit nach § 129 AO bei Abweichen des erklärten Arbeitslohns

  • BFH, 07.11.2013 - IV R 13/11

    Berichtigung eines Steuerbescheids nach § 129 Satz 1 AO - Übernahme eines

  • BFH, 18.12.2014 - VI R 21/13

    Änderungsbefugnis wegen neuer Tatsachen bei Aufnahme von Vorläufigkeitsvermerken

  • BFH, 04.06.2008 - X R 47/07

    Offenbare Unrichtigkeit - Saldierung materieller Fehler im Rahmen der

  • BFH, 29.11.2006 - I R 46/05

    Emissionsdisagien als aktive Rechnungsabgrenzungsposten

  • BFH, 28.05.2020 - X B 19/20

    Änderung nach § 173 Abs. 1 Nr. 1 AO, obwohl die Tatsache bei einem

  • BFH, 12.01.1989 - IV R 8/88

    Steuerbescheid - Änderung

  • BFH, 13.08.2010 - IX B 20/10

    Teilurteil oder Grundurteil - Berichtigung offenbarer Unrichtigkeiten im sog.

  • BFH, 14.02.1995 - IX R 101/93

    Berichtigung des Steuerbescheids wegen offenbarer Unrichtigkeit

  • BFH, 17.05.2017 - X R 45/16

    Bescheidkorrektur bei Nichtberücksichtigung einer Umsatzsteuervorauszahlung als

  • BFH, 09.05.2017 - VIII R 51/14

    Kapitaleinkünfte aus einem Auslandsdepot

  • BFH, 13.11.1985 - II R 208/82

    Keine Änderung nach § 173 Abs. 1 Nr. 1 AO bei Verletzung der Ermittlungspflicht

  • BFH, 14.11.2007 - XI R 48/06

    Widerruf der Zustimmung zum Realsplitting bei Veranlagung der geschiedenen

  • BFH, 11.07.1978 - VIII R 120/75

    Endgültige Steuerfestsetzung bei unklaren, aber nicht weiter aufklärbaren

  • BFH, 17.04.1969 - V R 21/66

    Statthaftigkeit der Fehlerberichtigung bei widersprüchlichem Verhalten eines

  • BFH, 16.01.1964 - V 94/61 U

    Vorliegen von neuen Tatsachen bei Aufdeckung von Mängeln des Buchnachweises

  • FG Rheinland-Pfalz, 24.09.2002 - 2 K 1316/02

    Zu den Voraussetzungen für das Vorliegen einer neuen Tatsache

  • FG Berlin-Brandenburg, 13.09.2023 - 16 K 16015/23

    Offenbare Unrichtigkeit bei Einsatz des Risiko-Managemente-Systems durch das

    Zudem kann sich die Finanzbehörde eine Unrichtigkeit des Steuerpflichtigen bei der Erklärungserstellung in den Fällen des teilautomatischen Bescheiderlasses, in denen der Bearbeiter des Finanzamts unter Anwendung des Risikomanagementsystems nur die als prüfungsbedürftig ausgesteuerten Sachverhalte überprüft, nicht zu eigen machen, soweit der Besteuerungssachverhalt, dem die Unrichtigkeit anhaftet, vom Risikomanagementsystem nicht ausgesteuert wird (vgl. auch Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil vom 16. Mai 2023 - 9 K 90/22 -, juris).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht