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LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21 |
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Keine Umgehung des § 566 BGB durch Vorschieben eines Dritten
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§ 566 Abs. 1 BGB ("Kauf bricht nicht Miete") gilt auch bei Vorschiebung eines Dritten! (IMR 2022, 486)
Verfahrensgang
- AG Schwarzenbek, 19.07.2021 - 43 C 436/19
- LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (8)
- BGH, 22.05.1989 - VIII ZR 192/88
Wechsel des Hauptmieters
Auszug aus LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
Um diesen Mieterschutz vor vorzeitiger "Austreibung" (vgl. BGHZ 107, 315 [320] = NJW 1989, 2053) zu gewährleisten, wollte der Gesetzgeber mit § 571 BGB aF eine Vorschrift schaffen, mit der "der Mieter das nach dem Inhalt des Mietvertrags geschuldete trotz eines Wechsels in der Person des Eigentümers der vermieteten Sache von dem Eigentümer in natura verlangen" kann (Mot. II, 385, zit. bei Mugdan, Bd. II, 244).Dem Mietverhältnis wurde für den Fall der Veräußerung des Mietgrundstücks eine gleichsam dingliche Wirkung beigelegt, indem sie mit dem Übergang des Eigentums am vermieteten Grundstück auf den Erwerber auch die Vermieterrechte und -pflichten auf diesen übergehen lässt (vgl. BGHZ 107, 315 [320] = NJW 1989, 2053 mwN).
- BGH, 12.07.2017 - XII ZR 26/16
Gewerberaummiete: Fehlende Identität zwischen Vermieter und Veräußerer bei …
Auszug aus LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
(BGH, Urteil vom 12. Juli 2017 - XII ZR 26/16 -, NZM 2017, 847, Rn. 27 ff.). - BGH, 17.07.2002 - XII ZR 86/01
Übergang der Rechte und Pflichten aus einem Breitbandkabel-Nutzungsvertrag bei …
Auszug aus LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
Deshalb scheidet zwar eine analoge Anwendung des § 566 I BGB auf andere Vertragstypen oder Gebrauchsüberlassungsverträge als Miete und Pacht mangels einer entsprechenden Regelungslücke aus (vgl. Senat, NZM 2002, 924 = NJW 2002, 3322 [3323] - Breitbandkabel; BGHZ 125, 293 = NJW 1994, 3156 [3158]) - Leihe; BGHZ 114, 96 = NJW 1991, 1815 [1816] - Zwischenvermietung).
- BGH, 13.11.2001 - X ZR 134/00
Zum Auskunftsanspruch von Sortenschutzinhabern gegen Landwirte nach dem …
Auszug aus LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
Das Gesetz muss also, gemessen an seiner eigenen Regelungsabsicht, unvollständig sein (vgl. BGHZ 149, 165 = GRUR 2002, 238 [241]). - BGH, 17.03.1994 - III ZR 10/93
Entschädigung für die Verlegung einer Fernwasserleitung wegen des Neubaus einer …
Auszug aus LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
Deshalb scheidet zwar eine analoge Anwendung des § 566 I BGB auf andere Vertragstypen oder Gebrauchsüberlassungsverträge als Miete und Pacht mangels einer entsprechenden Regelungslücke aus (vgl. Senat, NZM 2002, 924 = NJW 2002, 3322 [3323] - Breitbandkabel; BGHZ 125, 293 = NJW 1994, 3156 [3158]) - Leihe; BGHZ 114, 96 = NJW 1991, 1815 [1816] - Zwischenvermietung). - BGH, 22.10.2003 - XII ZR 119/02
Eintritt des neuen Eigentümers in einen Mietvertrag
Auszug aus LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
"Durch eine Beschränkung der analogen Anwendung des § 566 I BGB auf die Fälle, in denen der Dritte nicht nur mit Zustimmung des Eigentümers, sondern auch in dessen wirtschaftlichem Interesse handelt, ist schließlich gewährleistet, dass bei einer bloßen Untervermietung eine entsprechende Anwendung der Vorschrift ausscheidet (vgl. hierzu Senat, NZM 2004, 300 = NJW-RR 2004, 657 [658]). - BGH, 20.03.1991 - VIII ARZ 6/90
Rechte des Untermieters bei Kündigung des Hauptmietvertrages
Auszug aus LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
Deshalb scheidet zwar eine analoge Anwendung des § 566 I BGB auf andere Vertragstypen oder Gebrauchsüberlassungsverträge als Miete und Pacht mangels einer entsprechenden Regelungslücke aus (vgl. Senat, NZM 2002, 924 = NJW 2002, 3322 [3323] - Breitbandkabel; BGHZ 125, 293 = NJW 1994, 3156 [3158]) - Leihe; BGHZ 114, 96 = NJW 1991, 1815 [1816] - Zwischenvermietung). - BGH, 29.04.1997 - X ZB 19/96
"Drahtbiegemaschine"; Inanspruchnahme der Priorität der früheren Anmeldung durch …
Auszug aus LG Lübeck, 10.03.2022 - 14 S 84/21
Schließlich ist eine Gesetzesanalogie auch in Bezug auf Ausnahmevorschriften nicht schlechthin unzulässig, sondern immer dann möglich, wenn dem betreffenden Rechtssatz ein Grundgedanke entnommen werden kann, der auf ähnliche Fälle anwendbar ist und eine planwidrige Lücke im Gesetz besteht, die im Rahmen des ermittelten Grundgedankens behoben werden kann (vgl. BGHZ 135, 298 = NJW 1997, 2683).