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   OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22   

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OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22 (https://dejure.org/2023,17064)
OLG Karlsruhe, Entscheidung vom 07.03.2023 - 12 U 268/22 (https://dejure.org/2023,17064)
OLG Karlsruhe, Entscheidung vom 07. März 2023 - 12 U 268/22 (https://dejure.org/2023,17064)
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Volltextveröffentlichung

Kurzfassungen/Presse

  • onlineurteile.de (Kurzmitteilung)

    Höhere Beiträge, weniger Leistung - Beim Wechsel der privaten Krankenversicherung vom Versicherungsmakler schlecht beraten

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2023, 883
 
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  • BGH, 26.07.2018 - I ZR 274/16

    Zulässigkeit der auf den Ausgleich eines Vermögensschadens gerichteten

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    Für die Tatsachen, aus denen sich die Wahrscheinlichkeit eines auf die Verletzungshandlung zurückzuführenden Schadens ergibt, trägt die Klagepartei die Darlegungs- und Beweislast (BGH, Urteil vom 26.07.2018 - I ZR 274/16, juris Rn. 20 m.w.N.).

    (1) Nach der sogenannten Vermutung beratungsgerechten Verhaltens (vgl. BGH, Urteil vom 26.07.2018 - I ZR 274/16, juris Rn. 29; Urteil vom 07.04.2016 - IV ZR 370/13, juris Rn. 14) ist davon auszugehen, dass die Klägerin bei einer pflichtgemäßen Information über die fehlende Absicherung durch ein Krankenhaus- und ein Krankentagegeld in der angebotenen Versicherung bei der - ihrem Vortrag entsprechend - ihren bestehenden Vertrag bei der - nicht gekündigt und den neuen Vertrag bei der - nicht abgeschlossen hätte.

    (a) Ob ein Vermögensschaden vorliegt, beurteilt sich grundsätzlich nach der sog. Differenzhypothese, also nach einem Vergleich der infolge des haftungsbegründenden Ereignisses eingetretenen Vermögenslage mit derjenigen, die sich ohne jenes Ereignis ergeben hätte (BGH, Urteil vom 26.07.2018 - I ZR 274/16, juris Rn. 15; Urteil vom 26.09.1997 - V ZR 29/96, juris Rn. 25).

    Erforderlich ist dabei grundsätzlich ein vollständiger Vergleich der beiden Vermögenslagen (BGH, Urteil vom 26.07.2018 aaO Rn. 17).

    (3) Daher ist die Beklagte nach § 249 Abs. 1 BGB verpflichtet, die Klägerin so zu stellen, wie sie stünde, wenn die Krankenversicherung bei der - nicht gekündigt worden wäre (vgl. Senat, Urteil vom 15.09.2011 - 12 U 56/11, juris Rn. 69; BGH, Urteil vom 26.07.2018 - I ZR 274/16, juris Rn. 15).

    In diesem Fall spricht die Gefahr der Verjährung des Gesamtanspruchs für eine großzügige Beurteilung der Frage, ob der Geschädigte die Wahrscheinlichkeit eines Vermögensschadens hinreichend dargelegt hat (BGH, Urteil vom 26.07.2018 - I ZR 274/16, juris Rn. 26).

  • OLG Karlsruhe, 15.09.2011 - 12 U 56/11

    Versicherungsmaklerhaftung: Aufklärungs- und Beratungspflichten bei empfohlenem

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    Empfiehlt der Versicherungsmakler - wie hier - den Wechsel einer Personenversicherung, hat er dem Kunden einen nachvollziehbaren und geordneten Überblick über alle wesentlichen leistungs- und beitragsrelevanten Unterschiede der bestehenden und der angebotenen Versicherung zu verschaffen (Senat, Urteil vom 15.09.2011 - 12 U 56/11, juris Rn. 48).

    (3) Daher ist die Beklagte nach § 249 Abs. 1 BGB verpflichtet, die Klägerin so zu stellen, wie sie stünde, wenn die Krankenversicherung bei der - nicht gekündigt worden wäre (vgl. Senat, Urteil vom 15.09.2011 - 12 U 56/11, juris Rn. 69; BGH, Urteil vom 26.07.2018 - I ZR 274/16, juris Rn. 15).

    Da die Beklagte der Klägerin umfassende Beratung und Aufklärung schuldete, haftet sie für alle mit der nachteiligen Entscheidung verbundenen Schäden (vgl. Senat, Urteil vom 15.09.2011- 12 U 56/11, juris Rn. 69).

    Der Einwand eines Mitverschuldens kommt daher nur unter besonderen Umständen in Betracht, etwa wenn Warnungen von dritter Seite oder differenzierende Hinweise des anderen Teils nicht genügend beachtet wurden oder wenn im Hinblick auf die Interessenlage, in der der Interessent und der Vermittler in vertragliche Beziehungen zueinander treten, solche besonderen Umstände vorliegen (so bereits Senat, Urteil vom 15.09.2011 - 12 U 56/11, juris Rn. 77; BGH, Urteil vom 30.11.2017 aaO Rn. 21).

    Da die Beklagte der Klägerin umfassende Beratung und Aufklärung schuldete, haftet sie für alle mit dem Versicherungswechsel verbundenen Schäden, selbst wenn sie ihre Pflicht nur hinsichtlich einzelner aufklärungsbedürftiger Punkte verletzt hat (vgl. Senat, Urteil vom 15.09.2011 - 12 U 56/11, juris Rn. 69; BGH, Urteil vom 15.01.2009 - IX ZR 166/07, juris Rn. 14).

  • BGH, 26.09.1997 - V ZR 29/96

    Vermögensschaden bei Verschulden bei Vertragsschluß

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    (a) Ob ein Vermögensschaden vorliegt, beurteilt sich grundsätzlich nach der sog. Differenzhypothese, also nach einem Vergleich der infolge des haftungsbegründenden Ereignisses eingetretenen Vermögenslage mit derjenigen, die sich ohne jenes Ereignis ergeben hätte (BGH, Urteil vom 26.07.2018 - I ZR 274/16, juris Rn. 15; Urteil vom 26.09.1997 - V ZR 29/96, juris Rn. 25).

    Erforderlich ist eine wertende Überprüfung des anhand der Differenzhypothese gewonnenen Ergebnisses gemessen am Schutzzweck der Haftung und an der Ausgleichsfunktion des Schadensersatzes (BGH, Urteil vom 26.09.1997 aaO; Urteil vom 28.10.2014 - VI ZR 15/14, juris Rn. 17; jeweils m.w.N.).

  • BGH, 30.11.2017 - I ZR 143/16

    Haftung des Versicherungsmaklers: Pflichtverletzung bei der Abwicklung eines

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    Eine Obliegenheit des Versicherungsnehmers zur Selbstinformation ist grundsätzlich mit dem Schutzzweck der Beratungspflicht aus § 61 Abs. 1 Satz 1 VVG nicht zu vereinbaren, da hiermit der Versicherungsnehmer in die Lage versetzt werden soll, auf Grundlage der Beratung das Angebot zu beurteilen und seine Entscheidung in Kenntnis der wesentlichen Umstände zu treffen (BGH, Urteil vom 30.11.2017 - I ZR 143/16, juris Rn. 20, 22; Dörner in Prölss/Martin, VVG, 31. Aufl. § 63 Rn. 15).

    Der Einwand eines Mitverschuldens kommt daher nur unter besonderen Umständen in Betracht, etwa wenn Warnungen von dritter Seite oder differenzierende Hinweise des anderen Teils nicht genügend beachtet wurden oder wenn im Hinblick auf die Interessenlage, in der der Interessent und der Vermittler in vertragliche Beziehungen zueinander treten, solche besonderen Umstände vorliegen (so bereits Senat, Urteil vom 15.09.2011 - 12 U 56/11, juris Rn. 77; BGH, Urteil vom 30.11.2017 aaO Rn. 21).

  • BGH, 13.11.2014 - III ZR 544/13

    Haftung des Versicherungsvermittlers: Hinweispflichten bei Wechsel der

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    Allerdings kann die Nichtbeachtung der Dokumentationspflicht des Versicherungsvermittlers nach §§ 61 Abs. 1 Satz 2, 62 VVG zu Beweiserleichterungen des Versicherungsnehmers bis hin zu einer Beweislastumkehr führen (BGH, Urteil vom 13.11.2014 - III ZR 544/13, BGHZ 203, 174, juris Rn. 18).

    Gelingt ihm dieser Beweis nicht, so ist zugunsten des Versicherungsnehmers davon auszugehen, dass der betreffende Hinweis nicht erteilt worden ist, der Versicherungsvermittler mithin pflichtwidrig gehandelt hat (BGH, Urteil vom 13.11.2014 - III ZR 544/13, juris Rn. 18).

  • BGH, 10.03.2016 - I ZR 147/14

    Haftung des Versicherungsmaklers: Inhalt und Reichweite von Aufklärungs- und

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    Wegen der umfassenden Pflichten des Versicherungsmaklers kann dieser für den Bereich der Versicherungsverhältnisse des von ihm betreuten Versicherungsnehmers als dessen treuhänderähnlicher Sachwalter bezeichnet und insoweit mit sonstigen Beratern verglichen werden (BGH, Urteil vom 22.05.1985 - IVa ZR 190/83, BGHZ 94, 356, juris Rn. 11; Urteil vom 14.06.2007 - III ZR 269/06, juris Rn. 10; Urteil vom 16.07.2009 - III ZR 21/09, juris Rn. 8; Urteil vom 10.03.2016 - I ZR 147/14, juris Rn. 18).

    Die Beratungs- bzw. Hinweispflichtverletzung hat grundsätzlich der Versicherungsnehmer darzulegen und zu beweisen, wobei den Versicherungsmakler eine sekundäre Darlegungslast trifft (BGH, Urteil vom 10.03.2016 - I ZR 147/14, BGHZ 209, 256, juris Rn. 24).

  • BGH, 05.04.2001 - IX ZR 441/99

    Rechte des Schuldners bei Forderungspfändung

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    aa) Eine Klage auf zukünftige Leistung ist gemäß § 259 ZPO zulässig, wenn den Umständen nach die Besorgnis gerechtfertigt ist, dass sich der Schuldner der rechtzeitigen Leistung entziehen wird (BGH, Urteil vom 05.04.2001 - IX ZR 441/99, juris Rn. 24).

    § 259 ZPO ermöglicht aber nicht die Verfolgung eines erst in der Zukunft entstehenden Anspruchs, sondern setzt voraus, dass der geltend gemachte Anspruch bereits entstanden ist (BAG, Urteil vom 22.10.2014 - 5 AZR 731/12, juris Rn. 40; BGH, Urteil vom 12.07.2006 - VIII ZR 235/04, juris Rn. 11; BGH, Urteil vom 05.04.2001 aaO Rn. 25; Zöller/Greger, ZPO, 34. Aufl. § 259 Rn. 2; MünchKomm-ZPO/Becker-Eberhard, 6. Aufl. § 259 Rn. 4).

  • BGH, 12.07.2006 - VIII ZR 235/04

    Rechtsnatur einer Klage auf Netzanschluss einer Windenergieanlage und Abnahme des

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    § 259 ZPO ermöglicht aber nicht die Verfolgung eines erst in der Zukunft entstehenden Anspruchs, sondern setzt voraus, dass der geltend gemachte Anspruch bereits entstanden ist (BAG, Urteil vom 22.10.2014 - 5 AZR 731/12, juris Rn. 40; BGH, Urteil vom 12.07.2006 - VIII ZR 235/04, juris Rn. 11; BGH, Urteil vom 05.04.2001 aaO Rn. 25; Zöller/Greger, ZPO, 34. Aufl. § 259 Rn. 2; MünchKomm-ZPO/Becker-Eberhard, 6. Aufl. § 259 Rn. 4).

    Sind die Voraussetzungen, unter denen der eingeklagte Zahlungsanspruch entsteht, wie hier noch nicht hinreichend sicher zu beurteilen, kommt eine Klage nach § 259 ZPO nicht in Betracht (BGH, Urteil vom 12.07.2006 aaO Rn. 12; BeckOK-ZPO/Bacher, 47. Ed. § 259 Rn. 4; vgl. auch BGH, Urteil vom 16.12.1965 - VIII ZR 47/63, juris Rn. 15).

  • BGH, 19.04.2016 - VI ZR 506/14

    Zulässigkeit einer einheitlichen Feststellungsklage bei bereits bezifferbarem

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    Ist - wie hier - die Schadensentwicklung noch nicht abgeschlossen, kann die Klagepartei in vollem Umfang Feststellung der Ersatzpflicht begehren (BGH, Urteil vom 19.04.2016 - VI ZR 506/14, juris Rn. 6 m.w.N.; Zöller/Greger, ZPO, 34. Aufl. § 256 Rn. 7a).
  • BGH, 28.10.2014 - VI ZR 15/14

    Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung: Schadenseintritt bei Erschleichung eines

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 07.03.2023 - 12 U 268/22
    Erforderlich ist eine wertende Überprüfung des anhand der Differenzhypothese gewonnenen Ergebnisses gemessen am Schutzzweck der Haftung und an der Ausgleichsfunktion des Schadensersatzes (BGH, Urteil vom 26.09.1997 aaO; Urteil vom 28.10.2014 - VI ZR 15/14, juris Rn. 17; jeweils m.w.N.).
  • BGH, 15.01.2009 - IX ZR 166/07

    Aufklärungspflicht des Rechtsanwalts gegenüber seinem Mandanten über den Inhalt

  • BGH, 17.11.2020 - VI ZR 569/19

    Ersatz des weiteren Nutzungsausfallschadens nach einem Verkehrsunfall durch den

  • BGH, 21.10.2021 - IX ZR 9/21

    Führt eine fehlerhafte steuerliche Beratung zu steuerlichen Vorteilen, die dem

  • BGH, 14.06.1988 - VI ZR 279/87

    Umfang der Rechtskraft eines Feststellungsurteils

  • BGH, 22.05.1985 - IVa ZR 190/83

    Versicherungsmakler als Sachwalter

  • BAG, 22.10.2014 - 5 AZR 731/12

    Klage auf zukünftige Leistung - ERA-Ausgleichs- und Überschreiterzulage

  • BGH, 14.06.2007 - III ZR 269/06

    Umfang der Aufklärungspflichten eines Versicherungsmaklers

  • BGH, 16.07.2009 - III ZR 21/09

    Unfallschaden - Pflicht des eingeschalteten Versicherungsmaklers

  • BGH, 07.09.2016 - IV ZR 370/13

    Zusatzversorgungskasse für Angestellte des öffentlichen Dienstes in Thüringen:

  • BGH, 16.12.1964 - VIII ZR 47/63

    Zulässigkeit einer Klage auf wiederkehrende Leistungen

  • BAG, 05.06.2019 - 10 AZR 100/18

    Beschränkung des Klageantrags in der Revisionsinstanz

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