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   EGMR, 22.03.2012 - 23338/09   

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EGMR, 22.03.2012 - 23338/09 (https://dejure.org/2012,7285)
EGMR, Entscheidung vom 22.03.2012 - 23338/09 (https://dejure.org/2012,7285)
EGMR, Entscheidung vom 22. März 2012 - 23338/09 (https://dejure.org/2012,7285)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

    KAUTZOR v. GERMANY

    Art. 8, Art. 8 Abs. 1, Art. 8 Abs. 2, Art. 14, Art. 14+8 MRK
    Remainder inadmissible No violation of Art. 8 No violation of Art. 14+8 (englisch)

  • Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

    KAUTZOR v. GERMANY - [Deutsche Übersetzung] Zusammenfassung durch das Österreichische Institut für Menschenrechte (ÖIM)

    [DEU] Remainder inadmissible;No violation of Article 8 - Right to respect for private and family life (Article 8-1 - Respect for private life);No violation of Article 14+8 - Prohibition of discrimination (Article 14 - Discrimination) (Article 8-2 - Necessary in a ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (5)

  • dpaq.de PDF (Pressemitteilung)

    Abweisung von Klagen mutmaßlich leiblicher Väter zur Anfechtung der Vaterschaft nicht konventionswidrig

  • RIS Bundeskanzleramt Österreich (Ausführliche Zusammenfassung)
  • sueddeutsche.de (Pressemeldung, 22.03.2012)

    Vaterschaftsprozess: Klagen leiblicher Väter abgewiesen

  • spiegel.de (Pressemeldung, 22.03.2012)

    Leibliche Väter haben nur eingeschränkte Rechte

  • juraforum.de (Kurzinformation)

    Kindeswohl darf Vaterschaftsanfechtung vorgehen

Besprechungen u.ä. (3)

  • verfassungsblog.de (Entscheidungsbesprechung)

    Väterrechte: Familie vor Abstammung

  • sueddeutsche.de (Pressekommentar, 22.03.2012)

    Vaterschaftsprozess: Welchen Papa braucht das Kind?

  • lto.de (Entscheidungsbesprechung)

    Der rechtliche Vater behält das Kind

Sonstiges (2)

Papierfundstellen

  • NJW 2013, 1937
 
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Wird zitiert von ... (43)Neu Zitiert selbst (20)

  • EGMR, 21.12.2010 - 20578/07

    Anayo ./. Deutschland

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Zu den maßgeblichen Kriterien für das tatsächliche und praktische Vorliegen enger persönlicher Bindungen in diesen Fällen gehören unter anderem die Art der Beziehung zwischen den leiblichen Eltern sowie das nachweisbare Interesse des Vaters an dem Kind und sein Bekenntnis zu ihm sowohl vor als auch nach der Geburt (siehe Nylund, a. a. O.; N. ./. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 46165/99, 19. Juni 2003; Lebbink ./. Niederlande, Individualbeschwerde Nr. 45582/99, Rdnr. 36, EGMR 2004-IV; und A. ./. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 20578/07, Rdnr. 57, 21.

    Der Gerichtshof verweist ferner auf sein Urteil in der Rechtssache A. ./ Deutschland (Individualbeschwerde Nr. 20578/07, 21. Dezember 2010), das die Weigerung der deutschen Gerichte betraf, Herrn A., der der leibliche Vater von Zwillingen war, Umgang mit seinen Kindern zu gewähren, weil er keine sozial-familiäre Beziehung zu ihnen hatte.

  • EGMR, 10.11.2005 - 40324/98

    Rechtssache S. gegen DEUTSCHLAND

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Der Gerichtshof erinnert daran, dass in Rechtssachen, die das Verhältnis einer Person zu ihrem Kind betreffen, eine besondere Sorgfaltspflicht geboten ist, weil die Gefahr besteht, dass der fortschreitende Zeitablauf zu einer faktischen Entscheidung der Sache führt; diese Pflicht gehört zu den sich aus Artikel 8 ergebenden Verfahrenserfordernissen (siehe, u. a. H. ./. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 28422/95, Rdnr. 54, 5. Dezember 2002, und S. ./. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 40324/98, Rdnr. 100, 10. November 2005).
  • EGMR, 12.01.2006 - 26111/02

    MIZZI c. MALTE

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    In dem Fall Mizzi ./. Malta (Individualbeschwerde Nr. 26111/02, EGMR 2006 I) hat der Gerichtshof insofern eine Verletzung von Artikel 8 der Konvention festgestellt, als dem Beschwerdeführer, der der rechtliche aber nicht biologische Vater eines ehelichen Kindes war und nie mit dem Kind zusammengelebt hatte, niemals die Möglichkeit eingeräumt worden war, mit hinreichender Aussicht auf Erfolg Vaterschaftsanfechtungsklage zu erheben (siehe Mizzi, a. a. O., Rdnrn. 108-111).
  • EGMR, 26.02.2004 - 74969/01

    Görgülü ./. Deutschland: Verweigerung des Sorgerechts und Umgangsrechts mit dem

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Von entscheidender Bedeutung bei derartigen Fällen ist die Überlegung, was dem Kindeswohl am besten dient; je nach seiner Art und Bedeutung kann das Kindeswohl den Interessen der Eltern vorgehen (siehe S., a. a. O., Rdnr. 66; und G. ./. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 74969/01, Rdnr. 43, 26. Februar 2004).
  • BVerfG, 09.04.2003 - 1 BvR 1493/96

    Biologischer Vater

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Im Anschluss an den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 9. April 2003 (1 BvR 1493/96 u. 1724/01) habe er aber entschieden, dass der leibliche Vater die Vaterschaft anfechten kann, sofern zwischen dem rechtlichen Vater und dem Kind keine sozial-familiäre Beziehung besteht.
  • EGMR, 29.06.1999 - 27110/95

    NYLUND contre la FINLANDE

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Die Entscheidung für einen Vorrang der rechtlichen Familie entspreche der Rechtsprechung des Gerichtshofs, der bestätigt hatte, dass die nationalen Gerichte den Interessen des Kindes und der Familie, in der es lebt, größeres Gewicht beimessen dürften als dem Interesse des Beschwerdeführers an Feststellung einer biologischen Tatsache (siehe Nylund ./. Finnland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 27110/95, EGMR 1999 VI).
  • EGMR, 19.10.1999 - 34308/96

    YILDIRIM v. AUSTRIA

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Der Gerichtshof hat wiederholt festgestellt, dass Verfahren, in denen es um die Feststellung oder Anfechtung der Vaterschaft geht, das Privatleben des betreffenden Mannes nach Artikel 8 berühren, der wichtige Aspekte der Persönlichkeit von Menschen umfasst (siehe Rasmussen ./. Dänenmark, 28. November 1984, Rdnr. 33, Serie A Bd. 87; Nylund, a. a. O.; Yildirim ./Österreich (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 34308/96, 19. Oktober 1999; Backlund ./. Finnland, Individualbeschwerde Nr. 36498/05, Rdnr. 37, 6.
  • EGMR, 13.02.2003 - 42326/98

    Schutz des Rechts auf Achtung des Privatlebens und Familienlebens; Möglichkeit

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Die "Achtung des Privatlebens" lässt sich auf verschiedenen Wegen erreichen, und die Art der staatlichen Verpflichtung hängt von dem in Rede stehenden Teilaspekt des Privatlebens ab (siehe Odièvre ./. Frankreich [GK], Individualbeschwerde Nr. 42326/98, Rdnr. 46, EGMR 2003 III).
  • EGMR, 19.06.2003 - 46165/99

    NEKVEDAVICIUS v. GERMANY

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Zu den maßgeblichen Kriterien für das tatsächliche und praktische Vorliegen enger persönlicher Bindungen in diesen Fällen gehören unter anderem die Art der Beziehung zwischen den leiblichen Eltern sowie das nachweisbare Interesse des Vaters an dem Kind und sein Bekenntnis zu ihm sowohl vor als auch nach der Geburt (siehe Nylund, a. a. O.; N. ./. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 46165/99, 19. Juni 2003; Lebbink ./. Niederlande, Individualbeschwerde Nr. 45582/99, Rdnr. 36, EGMR 2004-IV; und A. ./. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 20578/07, Rdnr. 57, 21.
  • EGMR, 03.12.2009 - 22028/04

    Mehr Sorgerecht für ledige Väter

    Auszug aus EGMR, 22.03.2012 - 23338/09
    Der Fall Z. (Z. ./. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 22028/04, 3. Dezember 2009) habe gezeigt, dass Mütter, denen ein gesetzliches Vetorecht zusteht, oftmals nicht das Kindeswohl und erst recht nicht die Interessen des leiblichen Vaters berücksichtigten, sondern nur ihre eigenen Interessen im Blick hätten.
  • EGMR, 21.06.2011 - 46185/08

    KRUSKOVIC v. CROATIA

  • EGMR, 15.09.2011 - 17080/07

    Schneider ./. Deutschland

  • EGMR, 22.06.2004 - 78030/01
  • EGMR, 08.07.2003 - 31871/96

    Rechtssache SOMMERFELD gegen DEUTSCHLAND

  • EGMR, 10.05.2001 - 28945/95

    T.P. ET K.M. c. ROYAUME-UNI

  • EGMR, 22.06.2004 - 78028/01

    PINI AND OTHERS v. ROMANIA

  • EGMR, 16.06.2011 - 19535/08

    PASCAUD c. FRANCE

  • EGMR, 07.02.2002 - 53176/99

    MIKULIC v. CROATIA

  • EGMR, 28.11.1984 - 8777/79

    RASMUSSEN v. DENMARK

  • EGMR, 01.06.2004 - 45582/99

    L. v. THE NETHERLANDS

  • BVerfG, 09.04.2024 - 1 BvR 2017/21

    Gesetzliche Regelungen über die Vaterschaftsanfechtung durch leibliche Väter sind

    Nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) greift der Schutz durch Art. 8 EMRK bereits dann ein, wenn der leibliche Vater den Aufbau einer familiären Beziehung zu seinem Kind beabsichtigt und die Tatsache, dass sie nicht vollständig hergestellt werden konnte, ihm nicht zuzurechnen ist (vgl. EGMR, Pini a.o. v. Romania, Urteil vom 22. Juni 2004, Nr. 78028/01 u.a., §§ 143, 146; Ahrens v. Germany, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 45071/09, § 58; Kautzor v. Germany, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 23338/09, § 61).

    Kriterien für den Schutz der potentiellen Beziehung sind das Verhältnis zwischen den Eltern und das nachweisbare Interesse des leiblichen Vaters an dem Kind sowohl vor als auch nach der Geburt (vgl. EGMR, Rozanski v. Poland, Urteil vom 18. Mai 2006, Nr. 55339/00, § 64; Kautzor v. Germany, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 23338/09, § 61).

    Allerdings steht den Vertragsstaaten ein weiter Beurteilungsspielraum zu, ob leibliche Väter ihr Recht auf Aufbau einer familiären Beziehung zum Kind nur inzident im Rahmen eines Umgangsverfahrens klären lassen können müssen oder ob ihnen das Recht eingeräumt werden muss, die Vaterschaft des rechtlichen Vaters anzufechten, um selbst rechtlicher Vater zu werden (vgl. EGMR, Kautzor v. Germany, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 23338/09, § 78; Markgraf v. Germany, Entscheidung vom 10. März 2015, Nr. 42719/14, § 23).

    Aus Art. 8 EMRK folgt dementsprechend keine Pflicht der Mitgliedstaaten, dem leiblichen Vater die Anfechtung der rechtlichen Vaterschaft überhaupt zu ermöglichen oder eine gerichtliche Feststellung seiner leiblichen Vaterschaft zuzulassen (vgl. EGMR, Ahrens v. Germany, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 45071/09, §§ 71, 75 ff.; Kautzor v. Germany, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 23338/09, §§ 72, 78; Markgraf v. Germany, Entscheidung vom 10. März 2015, Nr. 42719/14, § 23).

    Unter Berücksichtigung der nach der Rechtsprechung des EGMR aus Art. 8 EMRK folgenden Gewährleistungen (vgl. EGMR, Pini a.o. v. Romania, Urteil vom 22. Juni 2004, Nr. 78028/01 u.a., §§ 143, 147; Ahrens v. Germany, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 45071/09, § 58; Kautzor v. Germany, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 23338/09, § 61) hat die verstärkende Wirkung auch dann Bedeutung, wenn schon der vom leiblichen Vater angestrebte Aufbau einer sozial-familiären Beziehung zu seinem Kind aus vom leiblichen Vater nicht verschuldeten Gründen erfolglos bleibt.

  • BVerfG, 19.04.2016 - 1 BvR 3309/13

    Gegenüber dem mutmaßlich leiblichen Vater gebietet das Grundgesetz keinen

    Auch mit der in Umsetzung der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (vgl. EGMR, Urteil vom 21. Dezember 2010 - 20578/07, Anayo/Deutschland -, juris; Urteil vom 15. September 2011 - 17080/07, Schneider/Deutschland -, juris; Urteil vom 22. März 2012 - 23338/09, Kautzor/Deutschland -, juris; Urteil vom 22. März 2012 - 45071/09, Ahrens/Deutschland -, juris) eingeführten Regelung in § 1686a BGB ist keine grundsätzliche Neuausrichtung erfolgt.

    In Rechtsstreitigkeiten um Rechte eines mutmaßlich biologischen Vaters hat der Gerichtshof ausdrücklich festgestellt, dass die Entscheidung, eine gesonderte statusunabhängige genetische Untersuchung zur Klärung der Abstammung eines Kindes nicht zu gestatten, innerhalb des staatlichen Ermessensspielraums liegt (vgl. EGMR, Urteil vom 22. März 2012 - 23338/09, Kautzor/Deutschland -, juris, Rn. 78 ff.).

  • BFH, 05.12.2019 - II R 5/17

    Erbschaft- und Schenkungsteuer: Maßgebende Steuerklasse beim Erwerb vom

    Dies bedeutet gegebenenfalls die Feststellung der leiblichen Vaterschaft in einem Umgangsverfahren, wenn unter den besonderen Umständen der Rechtssache davon ausgegangen wird, dass ein Umgang zwischen leiblichem Vater und Kind dem Kindeswohl dienen würde (z.B. EGMR-Urteil Kautzor/Deutschland vom 22.03.2012 - 23338/09, NJW 2013, 1937, Rz 77).

    Insoweit besteht ein staatlicher Ermessensspielraum (z.B. EGMR-Urteile in NJW 2013, 1937, Rz 78, und Ahrens/Deutschland vom 22.03.2012 - 45071/09, juris, Rz 74; EGMR-Entscheidungen Hülsmann/ Deutschland Nr. 2 vom 05.11.2013 - 26610/09, NJW 2014, 3083, Rz 47 f.; vom 02.12.2014 - 546/10, juris, Rz 23 f., und vom 10.03.2015 - 42719/14, FamRZ 2016, 437, Rz 22 f., jeweils m.w.N.; vgl. auch BGH-Beschlüsse vom 18.10.2017 - XII ZB 525/16, FamRZ 2018, 41, Rz 15, und in NJW 2018, 947, Rz 29).

  • BVerwG, 11.07.2013 - 5 C 23.12

    Entschädigung; angemessene -; Entschädigungsanspruch; Entschädigungsanspruch bei

    Gegen die Möglichkeit, die materiell-rechtliche Prüfung auf eine Verfahrensstufe zu begrenzen, spricht vor allem der Umstand, dass eine lange Verfahrensdauer innerhalb einer Stufe gegebenenfalls durch eine zügige Verfahrensführung in einer anderen (höheren) Stufe ausgeglichen werden kann (vgl. etwa EGMR, Urteile vom 7. Januar 2010 - Nr. 40009/04 - juris Rn. 151 und vom 22. März 2012 - Nr. 23338/09, Kautzor/ Deutschland - NJW 2013, 1937 ; BVerfG, Beschlüsse vom 20. Juli 2000 a.a.O. und vom 14. Dezember 2010 a.a.O.).
  • BSG, 24.03.2022 - B 10 ÜG 4/21 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Auch wenn die Rechtsprechung beider Gerichte in Bezug auf den für die Beurteilung der angemessenen Dauer eines Gerichtsverfahrens maßgeblichen Rahmen nicht einheitlich ist (vgl Lorenz, Die Dogmatik des Entschädigungsanspruchs aus § 198 GVG, 2018, 136 f) , so ist die Gesamtdauer des Verfahrens jedenfalls ein von diesen Gerichten wiederholt hervorgehobener Anknüpfungspunkt (zB EGMR Urteil vom 22.3.2012 - 23338/09 - Kautzor v Deutschland - juris RdNr 83, 94 ff; EGMR Urteil vom 7.1.2010 - 40009/04 - von Köster v Deutschland - juris RdNr 120 ff; EGMR Urteil vom 2.6.2009 - 36853/05 - Metzele v Deutschland - juris RdNr 45; BVerfG Beschluss vom 2.12.2011 - 1 BvR 314/11 - juris RdNr 7, 9; BVerfG Beschluss vom 30.7.2009 - 1 BvR 2662/06 - juris RdNr 20, 32; BVerfG Beschluss vom 20.7.2000 - 1 BvR 352/00 - juris RdNr 11) .

    Schließlich entspricht eine solche Kompensation der Rechtsprechung des EGMR (EGMR Urteil vom 22.3.2012 - 23338/09 - Kautzor v Deutschland - juris RdNr 83; EGMR Urteil vom 7.1.2010 - 40009/04 - von Köster v Deutschland - juris RdNr 151; EGMR Urteil vom 2.6.2009 - 36853/05 - Metzele v Deutschland - juris RdNr 45; vgl hierzu auch Frehse, Die Kompensation der verlorenen Zeit - Wenn Prozesse Pause machen, 2017, 304 ff) , an deren Maßstäbe das ÜGG anknüpfen sollte (BT-Drucks 17/3802 S 18) .

  • BVerfG, 19.11.2014 - 1 BvR 2843/14

    Zeitpunkt der Einholung eines Abstammungsgutachtens unterliegt dem

    Der Gesetzgeber hat damit in Reaktion auf Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (vgl. EGMR, Urteil vom 22. März 2012 - 23338/09 -, juris; Urteil vom 22. März 2012 - 45071/09 -, juris) dem mutmaßlichen leiblichen Vater zur Durchsetzung des neu geschaffenen Umgangs- oder Auskunftsanspruchs eine Abstammungsklärung auch dann ermöglicht, wenn wie hier eine Vaterschaftsanfechtung nach § 1600 Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 BGB wegen der sozial-familiären Beziehung zwischen rechtlichem Vater und Kind nicht in Betracht kommt.
  • OLG Hamm, 06.11.2020 - 12 WF 221/20

    Familiäre Beziehungen können dem Interesse eines leiblichen Vaters an der

    Der Gerichtshof hat wiederholt (EGMR, Kautzor v. Deutschland, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 23338/09; Koppikar v. Deutschland, Urteil vom 11.12.2012, Nr. 11858) klargestellt, dass die Auslegung des Art. 8 EMRK nur ergibt, dass der vermeintliche biologische Vater von der Möglichkeit, seine Vaterschaft feststellen zu lassen, nicht vollständig ausgeschlossen werden darf, solange keine erheblichen Gründe in Bezug auf das Kindeswohl dafür vorliegen.
  • BVerfG, 24.02.2015 - 1 BvR 562/13

    Ausschluss des mutmaßlichen biologischen Vaters von der Vaterschaftsanfechtung

    Der Gerichtshof hat insbesondere klargestellt, dass die Entscheidung darüber, ob dem biologischen Vater in dem Fall, dass die rechtliche Vaterschaft mit der Rolle als sozialer Vater übereinstimmt, die Anfechtung der Vaterschaft gestattet werden soll, innerhalb des Regelungsspielraums des Staates liegt (EGMR, Kautzor v. Deutschland, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 23338/09, juris, Rn. 78 ff.; Ahrens v. Deutschland, Urteil vom 22. März 2012, Nr. 45071/09, juris, Rn. 74 ff.; Koppikar v. Deutschland, Entscheidung vom 11. Dezember 2012, Nr. 11858/10, juris).
  • EGMR, 26.07.2018 - 16112/15

    Kindeswohl: Ex-Liebhaber hat kein Recht auf Vaterschaftstest

    Dies kann gegebenenfalls bedeuten, dass in einem Umgangsverfahren die leibliche - im Gegensatz zur rechtlichen - Vaterschaft festzustellen ist, wenn unter den besonderen Umständen der Rechtssache davon ausgegangen wird, dass ein Umgang zwischen dem mutmaßlichen leiblichen Vater - angenommen, dass er tatsächlich der leibliche Vater des Kindes ist - und dem Kind dem Kindeswohl dienen würde (siehe S., a.a.O., Rdnr. 103; und K../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 23338/09, Rdnr. 76, 22. März 2012).
  • OLG Nürnberg, 06.11.2012 - 11 UF 1141/12

    Berechtigung des potentiellen leiblichen Vaters zur Vaterschaftsanfechtung;

    22 Der EGMR hat in zwei Entscheidungen vom 22.03.2012 (Az.: 45071/09 und 23338/09; bei Juris) jedoch klargestellt, dass es sich um ein gänzlich anderes und viel weitergehendes Ziel handelt, den Status als rechtlicher Vater eines Kindes zu erhalten und die Vaterschaft eines anderen Mannes zu beenden, als lediglich zum Zweck des Umgangs mit dem Kind die biologische Vaterschaft klären zu lassen.

    Der EGMR hat in den beiden genannten Entscheidungen vom 22.03.2012 ausdrücklich betont, dass die Entscheidung, ob dem vermeintlichen biologischen Vater die Vaterschaftsanfechtung zu gestatten ist, innerhalb des staatlichen Ermessens- und Beurteilungsspielraums liegt (vgl. EGMR, Az. 23338/09 Rn. 79; Az. 45071/09 Rn. 75).

    In dieser Rechtssache hatten die nationalen Gerichte es abgelehnt, sich mit dem Antrag des biologischen Vaters auf Feststellung seiner Vaterschaft zu befassen und dabei lediglich auf die Anerkennung der Vaterschaft durch einen anderen Mann verwiesen, ohne jedoch den tatsächlichen Hintergrund des Falls, wie etwa die Frage, ob das Kind mit seinem rechtlichen Vater in einer sozial-familiären Beziehung lebte, zu prüfen (vgl. EGMR, Az. 23338/09 Rn. 78).

    Die Entscheidung, eine gesonderte genetische Untersuchung zur Klärung der Abstammung eines Kindes nicht zu gestatten, liege innerhalb des staatlichen Ermessensspielraums (vgl. EGMR, Az. 23338/09 Rn. 78, 80).

  • LSG Sachsen-Anhalt, 29.11.2012 - L 10 SF 5/12

    Entschädigung wegen überlangen Gerichtsverfahrens - Altverfahren - Angemessenheit

  • OLG Nürnberg, 17.06.2013 - 11 UF 551/13

    Genetische Untersuchung zur Klärung der leiblichen Abstammung des Kindes:

  • OLG Brandenburg, 14.10.2016 - 10 UF 17/16

    Vaterschaftsanfechtung: Anfechtungsantrag des aus der Vaterrolle verdrängen

  • BVerfG, 29.01.2020 - 1 BvR 2715/18

    Unzulässige Verfassungsbeschwerde bezüglich eines kombinierten

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 16.05.2018 - L 11 SF 2/17

    Entschädigung wegen überlanger Dauer eines Gerichtsverfahrens

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 17.02.2016 - L 11 SF 398/15

    Entschädigung wegen überlanger Verfahrensdauer

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 17.02.2016 - L 11 SF 86/16

    Staatshaftungsanspruch; Unangemessene Dauer von Gerichtsverfahren; Wirksame

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 04.12.2013 - L 11 SF 398/13
  • OLG Karlsruhe, 21.03.2016 - 2 WF 31/16

    Vaterschaftsanfechtung: Verfassungsmäßigkeit des Ausschlusses der Anfechtung

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 17.02.2016 - L 11 SF 85/16
  • EGMR, 10.03.2015 - 42719/14

    MARKGRAF v. GERMANY

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 10.02.2017 - 13 D 74/15

    Entschädigung für die Unangemessenheit der Gesamtverfahrensdauer; Ausgleich von

  • EGMR, 07.04.2022 - 13344/20

    A.L. c. FRANCE

  • VG Stuttgart, 22.05.2020 - 11 K 345/20

    Kein Aufenthaltsrecht eines biologischen Vaters ohne Vaterschaftsanfechtung

  • EGMR, 14.01.2016 - 30955/12

    MANDET c. FRANCE

  • EGMR, 05.11.2013 - 26610/09

    HÜLSMANN v. GERMANY

  • EGMR - 57929/19 (anhängig)

    VASSILIOU v. ROMANIA

  • OLG Brandenburg, 12.05.2015 - 10 UF 28/14

    Voraussetzungen des Vaterschaftsanfechtungsrechts des biologischen Vaters

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 03.09.2014 - L 11 SF 201/13

    Prozesskostenhilfe für eine auf Entschädigung gerichtete Klage wegen

  • EGMR, 02.12.2014 - 546/10

    ADEBOWALE v. GERMANY

  • EGMR, 19.05.2022 - 54032/18

    T.C. v. ITALY

  • EGMR, 07.03.2024 - 9525/19

    VAGDALT v. HUNGARY

  • EGMR, 07.09.2023 - 17791/22

    A ET AUTRES c. ITALIE

  • EGMR, 08.12.2016 - 7949/11

    L.D. ET P.K. c. BULGARIE

  • EGMR, 18.02.2014 - 28609/08

    A.L. v. POLAND

  • EGMR, 13.10.2020 - 32495/15

    KOYCHEV c. BULGARIE

  • EGMR, 11.12.2012 - 11858/10

    KOPPIKAR v. GERMANY

  • EGMR, 12.10.2023 - 56513/17

    c.P. ET M.N. c. FRANCE

  • EGMR, 10.10.2023 - 37031/21

    I.V. v. ESTONIA

  • EGMR, 18.07.2019 - 37748/13

    R.V. AND OTHERS v. ITALY

  • EGMR - 31983/23 (anhängig)

    A.C. ET AUTRES c. ITALIE

  • EGMR - 1307/21 (anhängig)

    A.W. v. POLAND

  • EGMR - 40034/20 (anhängig)

    POKORNÝ v. THE CZECH REPUBLIC

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