Rechtsprechung
BGH, 19.02.1997 - XII ZB 132/96 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Wiedereinsetzung in den vorigen Stand - Versäumung einer Rechtsmittelfrist - Entkräftung der Beweiswirkung eines Empfangsbekenntnisses
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW-RR 1997, 769
- FamRZ 1997, 736
Wird zitiert von ... (6) Neu Zitiert selbst (5)
- BGH, 04.06.1992 - IX ZB 10/92
Freibeweisverfahren bei Berufungseinlegung
Auszug aus BGH, 19.02.1997 - XII ZB 132/96
Die Sache ist an das Oberlandesgericht zurückzuverweisen, damit es die erforderlichen tatsächlichen Feststellungen nachholt (vgl. § 575 ZPO;… Thomas/Putzo, ZPO, 19. Aufl., § 621 e Rdn. 15; BGH, Beschluß v. 4. Juni 1992 - IX ZB 10/92 = NJW-RR 1992, 1338, 1339).Es ist sachgerecht, daß die - soweit es den Hauptzeugen Rechtsanwalt Z. betrifft, ohnehin bereits vor dem Oberlandesgericht beantragte - Vernehmung der Zeugen durch das - zudem ortsnähere - Oberlandesgericht erfolgt (vgl. BGH, Beschluß v. 4. Juni 1992 a.a.O.; Senatsbeschluß vom 16. Dezember 1987 - IVb ZB 138/87 = EZ FamR ZPO § 212 a Nr. 1).
- BGH, 07.06.1990 - III ZR 216/89
Beweiskraft eines Empfangsbekenntnisses
Auszug aus BGH, 19.02.1997 - XII ZB 132/96
Die Beweiswirkung des § 212 a ZPO muß vielmehr vollständig entkräftet, jede Möglichkeit der Richtigkeit des Empfangsbekenntnisses daher ausgeschlossen sein (vgl. hierzu allgemein BGH Urteil vom 7. Juni 1990 - III ZR 216/89 = NJW 1990, 2125 f. [BGH 07.06.1990 - III ZR 216/89] m.w.N.). - BGH, 19.04.1994 - VI ZB 3/94
Zeitpunkt des Zugangs per Telefax übermittelter, aber nicht vollständig …
Auszug aus BGH, 19.02.1997 - XII ZB 132/96
Die beantragte Vernehmung von Rechtsanwalt Z. hätte möglicherweise dazu führen können, dem Gericht die erforderliche Überzeugung zu vermitteln, daß das amtsgerichtliche Urteil erst am 19. März 1996 in der Kanzlei eingegangen und das Empfangsbekenntnis erst an diesem Tag - versehentlich mit falschem Datum - unterzeichnet worden sei (vgl. dazu BGH, Beschluß v. 19. April 1994 - VI ZB 3/94 = BGHR ZPO § 519 b Abs. 1, Amtsprüfung 1). - BGH, 17.10.1986 - V ZR 8/86
Datum - Unrichtigkeit - Empfangsbekenntnis - Rechtsanwalt
Auszug aus BGH, 19.02.1997 - XII ZB 132/96
Nach ständiger Rechtsprechung ist jedoch der Gegenbeweis der Unrichtigkeit der in dem Empfangsbekenntnis enthaltenen Angaben zulässig (vgl. BGH, Urt. v. 17. Oktober 1986 - V ZR 8/86 = NJW 1987, 325 m.w.N.). - BGH, 16.12.1987 - IVb ZB 138/87
Auszug aus BGH, 19.02.1997 - XII ZB 132/96
Es ist sachgerecht, daß die - soweit es den Hauptzeugen Rechtsanwalt Z. betrifft, ohnehin bereits vor dem Oberlandesgericht beantragte - Vernehmung der Zeugen durch das - zudem ortsnähere - Oberlandesgericht erfolgt (…vgl. BGH, Beschluß v. 4. Juni 1992 a.a.O.; Senatsbeschluß vom 16. Dezember 1987 - IVb ZB 138/87 = EZ FamR ZPO § 212 a Nr. 1).
- LAG Baden-Württemberg, 15.12.2003 - 15 Sa 97/03
Betriebsbedingte Kündigung wegen Betriebsstilllegung
Ein Empfangsbekenntnis nach § 174 Abs. 1 ZPO liefert den vollen Beweis für die Zustellung an dem in ihm angegebenen Tag (vgl. BGH, Urteil v. 17. Oktober 1986 - V ZR 8/86, NJW 1987, 325; Beschluss v. 19. Februar 1997 - XII ZB 132/96, NJW-RR 1997, 769). - OVG Niedersachsen, 28.09.2005 - 9 LA 166/05
Beginn der Frist für den Antrag auf Zulassung der Berufung; Entgegennahme von …
Die Beweiswirkung muss vielmehr vollständig entkräftet, jede Möglichkeit der Richtigkeit des Empfangsbekenntnisses daher ausgeschlossen sein (BGH, Beschluss vom 19.2.1997 - XII ZB 132/96 - NJW-RR 1997, 769 = FamRZ 1997, 736). - LSG Niedersachsen-Bremen, 25.05.2004 - L 9 U 277/02 Vielmehr muss zur Führung des Gegenbeweises jede Möglichkeit der Richtigkeit des Empfangsbekenntnisses ausgeschlossen werden können (…vgl. zu § 5 VwZG: BVerwG, Urt. v. 7. Oktober 1993, aaO;… zu § 212a ZPO BGH, Urt. v. 7. Juni 1990, aaO;… Urt. v. 28. September 1994, aaO; Urt. v. 19. Februar 1997, Az. XII ZB 132/96, NJW 1997, 736;… Urt. v. 18. Juni 2002, Az. VI ZR 448/01, NJW 2002, 3027;… OLG Köln, Urt. v. 24. April 2001, Az. 9 U 126/00, Juris Nr. KORE50452002;… KG, Urt. v. 28.03.2001, Az. 11 U 4912/00, Juris Nr. KORE41132001).
- AG München, 08.10.2020 - 484 C 22248/19
Mangel, Zustellung, Streitwert, Vollmacht, Nachweis, Anlage, Zeitpunkt, …
Dafür genügt allein die Möglichkeit der Unrichtigkeit nicht (dass die Richtigkeit der Angabe nur erschüttert ist, BGH NJW 96, 2514 u 2006, 1206 [1207]); es muss die Beweiswirkung des § 174 vollständig entkräftet, jede Möglichkeit der Richtigkeit der Empfangsbestätigung somit ausgeschlossen werden (BGHZ 16, 217 [227]; BGH NJW 90, 2125 u MDR 96, 958 = NJW 96, 2514 sowie NJW-RR 97, 769, NJW 2001, 2723, NJW 2002, 3027 [3028], NJW 2003, 2460, 2006, 1206 [1207] u NJW 2012, 2117; BSG NJW-RR 2002, 1652; BayObLG NJW-RR 2000, 606); an den Gegenbeweis werden damit strenge Anforderungen gestellt (BVerfG NJW 2001, 1563 [1564]; BGH FamRZ 95, 799;… vgl. Zöller § 174 Rn. 20 ZPO). - KG, 28.03.2001 - 11 U 4912/00
Beweiskraft eines Empfangsbekenntnisses
Die Beweiswirkung des § 198 ZPO ist nur dann vollständig entkräftet, wenn jede Möglichkeit der Richtigkeit des Empfangsbekenntnisses ausgeschlossen wird (BGH NJW 1990, 2125 m.w.N.; NJW-RR 1997, 769). - OLG Düsseldorf, 22.10.1997 - 1 Ws (OWi) 846/97 Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs erbringt das datierte und unterschriebene Empfangsbekenntnis im Sinne des § 212 a ZPO Beweis für die Entgegennahme des darin bezeichneten Schriftstücks als zugestellt und für den Zeitpunkt dieser Entgegennahme (BGH NJW 1996, 2514 ; BGH NJW-RR 1997, 769).