Rechtsprechung
BVerwG, 04.07.1984 - 8 C 2.83 |
Volltextveröffentlichungen (2)
- Wolters Kluwer
Nichtehelichkeit - Zurückstellung vom Zivildienst wegen Versorgung eines nichtehelichen Kleinkindes - Zurückstellungsermessen bei Rückstellungsgrund - Wirtschaftliche Gründe als Rückstellungsgrund
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- VG Kassel, 02.12.1982 - IV/V E 3309/82
- BVerwG, 20.04.1983 - 8 C 2.83
- BVerwG, 04.07.1984 - 8 C 2.83
Papierfundstellen
- NJW 1985, 821
- NVwZ 1985, 345 (Ls.)
Wird zitiert von ... (6) Neu Zitiert selbst (5)
- BVerwG, 09.12.1983 - 8 C 134.81
Zurückstellung vom Wehrdienst wegen Betreuungsbedürftigkeit eines nichtehelichen …
Auszug aus BVerwG, 04.07.1984 - 8 C 2.83
Zur Frage, unter welchen Voraussetzungen ein Zivildienstpflichtiger mit Rücksicht auf die Betreuungsbedürftigkeit eines nichtehelichen Kleinkindes vom Zivildienst zurückgestellt werden kann (im Anschluß an das Urteil vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - DÖV 1984, 592).Das Bundesverwaltungsgericht hat die vom Wehrpflichtgesetz nicht gedeckte generelle Verwaltungspraxis, Verheiratete und Väter ehelicher Kinder aus finanziellen Erwägungen nach Möglichkeit nicht einzuberufen, bereits mehrfach als gesetzeswidrig bezeichnet (vgl. Urteile vom 19. Juni 1974 - BVerwG VIII C 89.73 - BVerwGE 45, 197 [200 f.], vom 3. August 1976 - BVerwG VI C 26.76 - Buchholz 448.0 § 26 VPflG Nr. 25 S. 24 [26] m.weit.Nachw. und vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - DÖV 1984, 592 [593]).
Zu einem die Zurückstellung des Klägers rechtfertigenden besonderen Notstand (vgl. § 11 Abs. 4 Satz 2 Nr. 1 Buchst. b ZDG) könnte seine Einberufung allerdings dann führen, wenn die Mutter seines nichtehelichen Kindes während ihrer Berufstätigkeit aus finanziellen Gründen nicht die notwendige Versorgung und Betreuung des Kindes sicherstellen könnte (vgl. Urteil vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - a.a.O., S. 592 f.).
- BVerfG, 13.04.1978 - 2 BvF 1/77
Wehrpflichtnovelle
Auszug aus BVerwG, 04.07.1984 - 8 C 2.83
Das Bundesverfassungsgericht (Urteil vom 13. April 1978 - 2 BvF 1, 2,4,5/77 - BVerfGE 48, 127 [162 f.]) hat auf diese Rechtsprechung verweisend festgestellt, die Einberufungsanordnungen des Bundesministers der Verteidigung (§ 21 WPflG) hätten sich strikt im Rahmen des Wehrpflichtgesetzes zu halten; es sei nicht zulässig, einzelne Wehrpflichtige oder Gruppen von Wehrpflichtigen über die gesetzlich vorgezeichneten Wehrdienstausnahmen hinaus - womöglich sogar je nach dem aktuellen Personalbedarf in von Jahr zu Jahr wechselndem Umfang - von der Wehrdienstleistung grundsätzlich auszunehmen. - BVerwG, 19.06.1974 - VIII C 89.73
Anfechtung einer Einberufung durch einen verfügbaren Wehrpflichtigen
Auszug aus BVerwG, 04.07.1984 - 8 C 2.83
Das Bundesverwaltungsgericht hat die vom Wehrpflichtgesetz nicht gedeckte generelle Verwaltungspraxis, Verheiratete und Väter ehelicher Kinder aus finanziellen Erwägungen nach Möglichkeit nicht einzuberufen, bereits mehrfach als gesetzeswidrig bezeichnet (vgl. Urteile vom 19. Juni 1974 - BVerwG VIII C 89.73 - BVerwGE 45, 197 [200 f.], vom 3. August 1976 - BVerwG VI C 26.76 - Buchholz 448.0 § 26 VPflG Nr. 25 S. 24 [26] m.weit.Nachw. und vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - DÖV 1984, 592 [593]). - BVerwG, 04.06.1982 - 8 C 97.81
Zurückstellung vom Zivildienst - Unzumutbare Härte - Einberufungswunsch
Auszug aus BVerwG, 04.07.1984 - 8 C 2.83
In der Sache ist dem angefochtenen Urteil darin zu folgen, daß die zivildienstbedingte Unterbrechung des Studiums des Klägers keine seine Zurückstellung vom Zivildienst über das 28. Lebensjahr hinaus rechtfertigende unzumutbare Härte im Sinne des § 13 Abs. 1 Satz 3 ZDG begründet (vgl. Urteil vom 4. Juni 1982 - BVerwG 8 C 97.81 - Buchholz 448.11 § 13 ZDG Nr. 2 S. 1 [2 f.]). - BVerwG, 03.08.1976 - 6 C 26.76
Bindung einer offensichtlich rechtswidrigen Zulassung der Revision - Zulassung …
Auszug aus BVerwG, 04.07.1984 - 8 C 2.83
Das Bundesverwaltungsgericht hat die vom Wehrpflichtgesetz nicht gedeckte generelle Verwaltungspraxis, Verheiratete und Väter ehelicher Kinder aus finanziellen Erwägungen nach Möglichkeit nicht einzuberufen, bereits mehrfach als gesetzeswidrig bezeichnet (vgl. Urteile vom 19. Juni 1974 - BVerwG VIII C 89.73 - BVerwGE 45, 197 [200 f.], vom 3. August 1976 - BVerwG VI C 26.76 - Buchholz 448.0 § 26 VPflG Nr. 25 S. 24 [26] m.weit.Nachw. und vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - DÖV 1984, 592 [593]).
- BVerwG, 26.02.1993 - 8 C 20.92
Wehrdienst - Zurückstellung - Vater - Verwaltungsübung - Gleichheitssatz
Dies hat das Verwaltungsgericht unter Hinweis auf die Rechtsprechung des Senats zutreffend angenommen (vgl. Urteile vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - Buchholz 448.0 § 12 WPflG Nr. 153 S. 30 f., vom 4. Juli 1984 - BVerwG 8 C 2.83 - Buchholz 448.11 § 11 ZDG Nr. 21 S. 25, vom 25. September 1987 - BVerwG 8 C 61.86 - Buchholz 448.0 § 12 WPflG Nr. 170 S. 3 und vom 11. November 1988 - BVerwG 8 C 94.86 - Buchholz 448.0 § 12 WPflG Nr. 177 S. 17 f.).Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts ist eine Einberufungspraxis, die über die gesetzlich geregelten Wehrdienstausnahmen hinaus einzelne Wehrpflichtige oder Gruppen von Wehrpflichtigen grundsätzlich nicht zur Dienstleistung heranzieht und damit faktisch zurückstellt, gesetzwidrig; sie kann auch mit Blick auf Art. 3 Abs. 1 GG eine Freistellung anderer Personen nicht rechtfertigen (…vgl. BVerwGE 45, 197 (200 f.) [BVerwG 19.06.1974 - VIII C 89/73] m. w. N., ferner Urteile vom 3. August 1976 - BVerwG 6 C 26.76 - Buchholz 448.0 § 26 WPflG Nr. 25 S. 26 m. w. N., vom 9. Dezember 1983, a.a.O. S. 32 f. m. w. N. und vom 4. Juli 1984, a.a.O. S. 25).
- BSG, 31.01.1995 - 1 RK 6/94
Rückzahlung von Krankengeld an die Krankenkasse; Rücknahme einer …
Die Frage, ob der Beginn des Laufs der Frist des § 45 Abs. 4 Satz 2 SGB X auch die Kenntnis der Behörde voraussetzt, daß der aufzuhebende Verwaltungsakt rechtswidrig ist (so Beschluß des Großen Senats des BVerwG zu § 48 Abs. 4 VwVfG, BVerwGE 70, 356, 361 = DVBl 1985, 512 = NJW 1985, 821; BVerwG in NVwZ 1988, 288) kann der Senat - wie dies auch in der bisherigen Rechtsprechung des BSG geschehen ist (BSGE 65, 221, 229; 66, 204, 210;… BSG SozR 1300 § 45 Nr. 2 und § 48 Nr. 32) - unentschieden lassen. - BVerwG, 25.03.1993 - 8 B 12.93
Zulässigkeit und Begründetheit einer Beschwerde gegen die Nichtzulassung der …
Eine Einberufungspraxis, die über die gesetzlich geregelten Wehrdienstausnahmen hinaus einzelne Wehrpflichtige oder Gruppen von Wehrpflichtigen grundsätzlich nicht zur Dienstleistung heranzieht und damit faktisch zurückstellt, ist gesetzwidrig; sie kann auch mit Blick auf Art. 3 Abs. 1 GG eine Freistellung nicht rechtfertigen (vgl. Urteile vom 19. Juni 1974 - BVerwG VIII C 89.73 - BVerwGE 45, 197 [BVerwG 19.06.1974 - VIII C 89/73] m.weit.Nachw., vom 3. August 1976 - BVerwG VI C 26.76 - Buchholz 448.0 § 26 WPflG Nr. 25 S. 24 m.weit.Nachw., vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - Buchholz 448.0 § 12 WPflG Nr. 153 S. 28 , vom 4. Juli 1984 - BVerwG 8 C 2.83 - Buchholz 448.11 § 11 ZDG Nr. 21 S. 25 ; Beschlüsse vom 29. Mai 1991 - BVerwG 8 B 29.91 -, vom 11. August 1992 - BVerwG 8 B 66.92 -, vom 19. August 1992 - BVerwG 8 B 119.92 - und vom 11. September 1992 - BVerwG 8 B 107.92 -).
- BVerwG, 26.04.1993 - 8 B 53.93
Grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache bei mangelnder …
Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts ist eine Einberufungspraxis, die über die gesetzlich geregelten Wehr- und Zivildienstausnahmen hinaus einzelne Dienstpflichtige oder Gruppen von Dienstpflichtigen grundsätzlich nicht zur Dienstleistung heranzieht und damit faktisch zurückstellt, gesetzwidrig; sie kann auch mit Blick auf Art. 3 Abs. 1 GG eine Freistellung nicht rechtfertigen (vgl. Urteile vom 19. Juni 1974 - BVerwG VIII C 89.73 - BVerwGE 45, 197 [BVerwG 19.06.1974 - VIII C 89/73] m.weit.Nachw., vom 3. August 1976 - BVerwG VI C 26.76 - Buchholz 448.0 § 26 WPflG Nr. 25 S. 24 m.weit.Nachw., vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - Buchholz 448.0 § 12 WPflG Nr. 153 S. 28 m.weit.Nachw., vom 4. Juli 1984 - BVerwG 8 C 2.83 - Buchholz 448.11 § 11 ZDG Nr. 21 S. 25 und vom 26. Februar 1993 - BVerwG 8 C 20.92 - S. 5 ff.). - LSG Baden-Württemberg, 23.04.2012 - L 7 AS 5455/11 Denn obgleich die Bewilligung von PKH grundsätzlich nur für die Zukunft und nach Instanzbeendigung regelmäßig nicht mehr in Betracht kommt, ist hiervon eine Ausnahme dann zu machen, wenn der Antragsteller schon während des Verfahrens einen formgerechten Antrag gestellt hatte, der bei ordnungsgemäßem Geschäftsgang bereits früher hätte beschieden werden können (ständige Senatsrechtsprechung; vgl z.B. Senatsbeschlüsse vom 2. April 2007 - L 7 AS 6261/06 PKH-B - und 26. September 2007 - L 7 AS 191/07 PKH-B - Bundesgerichtshof, Beschluss vom 6. Dezember 1984 - VII ZR 223/83 - NJW 1985, 821; Bundesverwaltungsgericht Buchholz 310 § 166 VwGO § 166 Nr. 23).
- BVerwG, 18.06.1993 - 8 B 102.93
Gleichbehandlung im Wehrpflichtrecht (Wehrgerechtigkeit) - Erfordernis einer …
Eine Einberufungspraxis, die über die gesetzlich geregelten Wehrdienstausnahmen hinaus einzelne Wehrpflichtige oder Gruppen von Wehrpflichtigen grundsätzlich nicht zur Dienstleistung heranzieht und damit faktisch zurückstellt, ist gesetzwidrig; sie kann auch mit Blick auf Art. 3 Abs. 1 GG eine Freistellung nicht rechtfertigen (vgl. Urteile vom 19. Juni 1974 - BVerwG VIII C 89.73 - BVerwGE 45, 197 [BVerwG 19.06.1974 - VIII C 89/73] m.weit.Nachw., vom 3. August 1976 - BVerwG VI C 26.76 - Buchholz 448.0 § 26 WPflG Nr. 25 S. 24 m.weit.Nachw., vom 9. Dezember 1983 - BVerwG 8 C 134.81 - Buchholz 448.0 § 12 WPflG Nr. 153 S. 28 , vom 4. Juli 1984 - BVerwG 8 C 2.83 - Buchholz 448.11 § 11 ZDG Nr. 21 S. 25 ; Beschlüsse vom 29. Mai 1991 - BVerwG 8 B 29.91 -, vom 11. August 1992 - BVerwG 8 B 66.92 -, vom 19. August 1992 - BVerwG 8 B 119.92 - und vom 11. September 1992 - BVerwG 8 B 107.92 -).