Diese Grundsätze hat der Oberste Finanzgerichtshof in einer Reihe von Entscheidungen, so in den Entscheidungen III 62/49 vom 29. Oktober 1949 und IV 69/49 vom 28. Oktober 1949 (StRK, Reichsabgabenordnung § 13 Rechtsspruch 4 a und 5) aufrechterhalten.

Nach der Rechtsprechung des Obersten Finanzgerichtshofs (Gutachten vom 27. August 1949 I D 6/49, Steuerrechtskartei - StRK -, Kontrollratgesetz Nr. 12 Art. VIII Rechtsspruch 7; Urteil IV 69/49 vom 28. Oktober 1949, StRK, § 13 AO Rechtsspruch 5), der der Senat in ständiger Rechtsprechung beigetreten ist, sind vor Erlaß des Grundgesetzes ergangene und auf § 13 AO gestützte allgemeine Milderungserlasse auch weiterhin bis zu ihrer Aufhebung von den Steuergerichten zu beachten.

Da demnach bereits aus § 32a EStG zu entnehmen ist, daß bei den nach dieser Bestimmung besteuerten Einkünften weitere Tarifermäßigungen unzulässig sind, kann es dahingestellt bleiben, ob der Bf. im Rechtsmittelverfahren vor den Finanzgerichten überhaupt die Nichtanwendung des Erlasses des Reichsministers der Finanzen vom 11. September 1944 in Verbindung mit dem Erlaß des Finanzministers Nordrhein-Westfalen vom 13. November 1950 rügen kann (vgl. Urteile des Obersten Finanzgerichtshofs III 8/47 vom 17. Oktober 1948, Steuerrechtskartei, AO § 13 Rechtsspruch 1; IV 29/48 vom 13. Juli 1948, Steuerrechtskartei, AO § 13 Rechtsspruch 2; Gutachten des Obersten Finanzgerichtshofs I D 6/49 vom 27. August 1949, Steuerrechtskartei, EinKStG, Kontrollratgesetz Nr. 12 Art. VIII Rechtsspruch 7a, b, und Urteil des Obersten Finanzgerichtshofs IV 69/49 vom 28. Oktober 1949, Steuerrechtskartei, AO § 13 Rechtsspruch 5).

Auf das Gutachten des Bundesfinanzhofs I D 6/49 S vom 27. August 1949 (Bay. FMBl 1949 S. 383, Slg. Bd. 54 S. 376) und die Urteile des Bundesfinanzhofs III 62/49 S vom 29. Oktober 1949 (Bay. FMBl 1949 S. 429, Slg. Bd. 54 S. 394) und IV 69/49 S vom 28. Oktober 1949 (Bay. FMBl 1949 S. 466, Slg. Bd. 54 S. 395) wird Bezug genommen.