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   OLG Jena, 23.07.2015 - 4 U 18/14   

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https://dejure.org/2015,64707
OLG Jena, 23.07.2015 - 4 U 18/14 (https://dejure.org/2015,64707)
OLG Jena, Entscheidung vom 23.07.2015 - 4 U 18/14 (https://dejure.org/2015,64707)
OLG Jena, Entscheidung vom 23. Juli 2015 - 4 U 18/14 (https://dejure.org/2015,64707)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • christmann-law.de

    Taubheit im Bein nach Hüftprothesenoperation: 40.000 EUR Schmerzensgeld

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (39)

  • BGH, 07.11.2006 - VI ZR 206/05

    Kein unbedingter Vertrauensschutz des Chefarztes bei Delegation der Aufklärung

    Auszug aus OLG Jena, 23.07.2015 - 4 U 18/14
    a) Eine wirksame Einwilligung des Patienten setzt dessen ordnungsgemäße Aufklärung voraussetzt (BGH Urteile vom 7. November 2006 - VI ZR 206/05, BGHZ 169, 364 Rn. 7; vom 30. September 2014 - VI ZR 443/13 -, juris Rn. 6 ff.).

    a) Ein Chefarzt, der die Risikoaufklärung eines Patienten einem nachgeordneten Arzt überträgt, muss darlegen, welche organisatorischen Maßnahmen er ergriffen hat, um eine ordnungsgemäße Aufklärung sicherzustellen (vgl. BGHZ 169, 364 = VersR 2007, 209 m. w. N.).

    Soweit er als behandelnder Arzt entschuldbar eine wirksame Einwilligung des Patienten angenommen hat, kann zwar seine Haftung für nachteilige Folgen der Behandlung nicht wegen fehlender Rechtswidrigkeit seines Verhaltens, möglicherweise aber mangels Verschuldens entfallen (BGH Urteil vom 07. November 2006 - VI ZR 206/05 -, BGHZ 169, 364-369 er 1975 - VI ZR 232/73 - Urteil vom 23. September NJW 1976, 41, 42; vom 26. Mai 1987 - VI ZR 157/86 - VersR 1987, 1133).

    Zu den Pflichten eines Chefarztes gehört es nämlich, für eine ordnungsgemäße Aufklärung der Patienten seiner Klinik zu sorgen (BGHZ 116, 379, 386 und BGH Urt. vom 14. Juli 1957 - VI ZR 45/54 - VersR 1954, 496, 497; Senatsbeschluss vom 29. Januar 1985 - VI ZR 92/84 - VersR 1985, 598, 599; BGH, Urteil vom 07. November 2006 - VI ZR 206/05 -, BGHZ 169, 364-369; Geiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 7. Aufl., Rn. 108 f.).

    Dazu gehört zum einen die Angabe, welche Maßnahmen organisatorischer Art er getroffen hat, um eine ordnungsgemäße Aufklärung durch den nichtoperierenden Arzt sicherzustellen, und zum anderen die Darlegung, ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen er ergriffen hat, um die ordnungsgemäße Umsetzung der von ihm erteilten Aufklärungsanweisungen zu überwachen (BGH, Urteil vom 07. November 2006 - VI ZR 206/05 -, BGHZ 169, 364-369).

  • BGH, 07.02.1984 - VI ZR 174/82

    Rückenmarksschädigung - § 823 Abs. 1 BGB, Beweislastverteilung bei der Frage der

    Auszug aus OLG Jena, 23.07.2015 - 4 U 18/14
    Dem Patienten muss eine allgemeine Vorstellung von der Schwere des Eingriffs und den spezifisch mit ihm verbundenen Risiken vermittelt werden, ohne diese zu beschönigen oder zu verschlimmern (BGHZ 90, 103, 106, 108; 144, 1, 5).

    Maßgebend ist vielmehr, ob das betreffende Risiko dem Eingriff spezifisch anhaftet und es bei seiner Verwirklichung die Lebensführung des Patienten besonders belastet (BGH Urteile vom 30. September 2014 - VI ZR 443/13 -, juris Rn. 6; vom 06. Juli 2010 - VI ZR 198/09 -, juris Rn. 10 ff.; vom 7. Februar 1984 - VI ZR 174/82, BGHZ 90, 103, 106).

    Nicht erforderlich ist zwar die exakte medizinische Beschreibung der in Betracht kommenden Risiken (BGHZ 90, 103, 106; 144, 1, 7; BGH Urteile vom 12. März 1991 - VI ZR 232/90 - VersR 1991, 777; vom 26. November 1991 - VI ZR 389/90 - VersR 1992, 238, 240).

    Dem Patienten muss aber eine allgemeine Vorstellung von dem Ausmaß der mit dem Eingriff verbundenen Gefahren vermittelt werden (BGHZ 90, 103, 106 ff. sowie vom 07. April 1992 - VI ZR 192/91 - VersR 1992, 960).

    Dabei ist auch über sehr seltene Risiken aufzuklären, die im Falle ihrer Verwirklichung die Lebensführung schwer belasten und trotz ihrer Seltenheit für den Eingriff spezifisch, für den Laien aber überraschend sind (BGH Urteile vom 7. Februar 1984 - VI ZR 188/82 - NJW 1984, 1395, 1396 und VI ZR 174/82 - NJW 1984, 1397, 1398; vom 12. Dezember 1989 - VI ZR 83/89 - NJW 1990, 1528; vom 14. Februar 1989 - VI ZR 65/88 VersR 1989, 514).

  • BGH, 06.07.2010 - VI ZR 198/09

    Arzthaftung: Aufklärungspflicht über das Risiko einer Querschnittslähmung bei

    Auszug aus OLG Jena, 23.07.2015 - 4 U 18/14
    Risikostatistiken sind für das Maß der Aufklärung von nur geringem Wert (BGH Urteile vom 30. September 2014 - VI ZR 443/13 -, juris Rn. 6; vom 06. Juli 2010 - VI ZR 198/09 -, juris Rn. 10 ff.; vom 15. Februar 2000 - VI ZR 48/99, BGHZ 144, 1, 5; vom 22. April 1980 - VI ZR 37/79, VersR 1981, 456, 457, und vom 21. November 1995 - VI ZR 341/94, VersR 1996, 330, 331; vom 7. Juli 1994 - III ZR 52/93, BGHZ 126, 386, 389).

    Maßgebend ist vielmehr, ob das betreffende Risiko dem Eingriff spezifisch anhaftet und es bei seiner Verwirklichung die Lebensführung des Patienten besonders belastet (BGH Urteile vom 30. September 2014 - VI ZR 443/13 -, juris Rn. 6; vom 06. Juli 2010 - VI ZR 198/09 -, juris Rn. 10 ff.; vom 7. Februar 1984 - VI ZR 174/82, BGHZ 90, 103, 106).

    Ist es dem behandelnden Arzt nicht bekannt und muss es ihm auch nicht bekannt sein, etwa weil es nur in anderen Spezialgebieten der medizinischen Wissenschaft diskutiert wird, entfällt eine Haftung des Arztes mangels Verschuldens (BGH Urteile vom 06. Juli 2010 - VI ZR 198/09 -, juris Rn. 10 ff.; vom 12. Dezember 1989 - VI ZR 83/89 - VersR 1990, 522, 523; vom 21. November 1995 - VI ZR 329/94 - VersR 1996, 233; Nichtannahmebeschluss vom 26. September 1995 - VI ZR 295/94 - zum Urteil des OLG Düsseldorf VersR 1996, 377, 378; Geiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 7. Aufl., C Rn. 46; Laufs/Katzenmeier/Lipp-Katzenmeier, Arztrecht, 6. Aufl., V B Rn. 24).

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