Rechtsprechung
   VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2020,10048
VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486 (https://dejure.org/2020,10048)
VG Würzburg, Entscheidung vom 29.04.2020 - W 8 S 20.30486 (https://dejure.org/2020,10048)
VG Würzburg, Entscheidung vom 29. April 2020 - W 8 S 20.30486 (https://dejure.org/2020,10048)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2020,10048) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • BAYERN | RECHT

    VwGO § 80 Abs. 5; VwGO § 166; AsylG § 14a; AsylG § 30 Abs. 3 Nr. 7; AsylG § 36; ZPO § 114 S. 1; ZPO § 117 Abs. 2 S. 1; RL 2013/32/EU Art. 31 Abs. 8
    Anordnung der aufschiebenden Wirkung - Beachtliche Wahrscheinlichkeit einer befürchteten Genitalverstümmelung in Nigeria

  • rewis.io

    Anordnung der aufschiebenden Wirkung: Beachtliche Wahrscheinlichkeit einer befürchteten Genitalverstümmelung in Nigeria

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (8)

  • VG Augsburg, 16.01.2020 - Au 9 K 19.30382

    Weibliche Genitalverstümmelung in Nigeria

    Auszug aus VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486
    Die Vorschrift des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG greift erst, wenn der Asylantrag des Kindes zu einem Zeitpunkt gestellt wird bzw. als gestellt gilt, nachdem zuvor die Asylanträge der Eltern beide unanfechtbar abgelehnt wurden (VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Minden, B.v. 30.8.2019 - 10 L 370/19.A - juris; VG Berlin, B.v. 15.3.2017 - 9 L 90.17 A - juris).

    Werden eigene Gründe des Kindes geltend gemacht und liegen für diese die Voraussetzungen für eine qualifizierte Ablehnung als offensichtlich unbegründet nicht vor, scheidet zwangsläufig auch eine Ablehnung nach § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG aus (Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 25. Edition, Stand: 1.3.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Funke-Kaiser/Fritz/Vormeier, GK-AsylG Lieferung 113, 1.10.2017, § 30 AsylG Rn. 141; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39 sowie VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris; VG Würzburg, B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris).

    Die hier vorgebrachte Befürchtung einer Genitalverstümmelung der Antragstellerin ist ein solcher eigener Grund der Antragstellerin, der den Offensichtlichkeitsausspruch des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG ausschließt (so ausdrücklich Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39; VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris Rn. 26; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris Rn. 15).

    Denn Art. 31 Abs. 8 RL 2013/32/EU enthält in seiner enumerativen Aufzählung keine rechtliche Grundlage, auf die sich eine nationale Vorschrift wie die des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG stützen lässt (vgl. Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 25. Edition, Stand: 1.3.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 38; VG VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Minden, B.v. 30.8.2019 - 10 L 370/19.A - juris; jeweils m.w.N.).

    Aber selbst, wenn es der Antragstellerin möglich ist - wofür einiges sprechen könnte -, einer möglicherweise existierenden Gefahr der Beschneidung bei einer Rückkehr nach Nigeria aufgrund interner Schutzmöglichkeiten (z. B. inländische Aufenthaltsalternative) zu entgehen, rechtfertigt dies im Ergebnis nicht die qualifizierte Ablehnung des Asylantrages als offensichtlich unbegründet (ebenso im Ergebnis VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; vgl auch schon VG Würzburg, B.v. 30.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris).

  • VG Ansbach, 04.10.2018 - AN 9 S 18.31173

    Ernstliche Zweifel an der Ablehnung eines Asylantrags als "offensichtlich

    Auszug aus VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486
    Werden eigene Gründe des Kindes geltend gemacht und liegen für diese die Voraussetzungen für eine qualifizierte Ablehnung als offensichtlich unbegründet nicht vor, scheidet zwangsläufig auch eine Ablehnung nach § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG aus (Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 25. Edition, Stand: 1.3.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Funke-Kaiser/Fritz/Vormeier, GK-AsylG Lieferung 113, 1.10.2017, § 30 AsylG Rn. 141; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39 sowie VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris; VG Würzburg, B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris).

    Die hier vorgebrachte Befürchtung einer Genitalverstümmelung der Antragstellerin ist ein solcher eigener Grund der Antragstellerin, der den Offensichtlichkeitsausspruch des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG ausschließt (so ausdrücklich Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39; VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris Rn. 26; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris Rn. 15).

    Liegen nach alledem keine anderen Gründe für eine Offensichtlichkeitsentscheidung vor, bestehen an der ausgesprochenen Abschiebungsandrohung ernstliche Zweifel, sodass dem Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung stattzugeben war (vgl. VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris; VG Berlin, B.v. 15.3.2017 - 9 L 90.17 A - juris).

  • VG Minden, 30.08.2019 - 10 L 370/19
    Auszug aus VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486
    Die Vorschrift des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG greift erst, wenn der Asylantrag des Kindes zu einem Zeitpunkt gestellt wird bzw. als gestellt gilt, nachdem zuvor die Asylanträge der Eltern beide unanfechtbar abgelehnt wurden (VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Minden, B.v. 30.8.2019 - 10 L 370/19.A - juris; VG Berlin, B.v. 15.3.2017 - 9 L 90.17 A - juris).

    Denn Art. 31 Abs. 8 RL 2013/32/EU enthält in seiner enumerativen Aufzählung keine rechtliche Grundlage, auf die sich eine nationale Vorschrift wie die des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG stützen lässt (vgl. Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 25. Edition, Stand: 1.3.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 38; VG VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Minden, B.v. 30.8.2019 - 10 L 370/19.A - juris; jeweils m.w.N.).

  • VG Würzburg, 10.08.2020 - W 8 K 20.30485

    Erfolglose Asylklage von minderjährigem Kleinkind - Nigeria

    Auszug aus VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486
    Am 27. April 2020 ließ die Antragstellerin im Verfahren W 8 K 20.30485 Klage gegen den streitgegenständlichen Bescheid erheben und im vorliegenden Verfahren - neben Prozesskostenhilfe - beantragen,.

    Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts und des Vorbringens der Beteiligten wird auf die Gerichtsakte (einschließlich der Akte der Hauptsache W 8 K 20.30485) und die beigezogenen Behördenakten Bezug genommen.

  • VG Berlin, 15.03.2017 - 9 L 90.17

    Aufschiebende Wirkung einer Klage gegen Abschiebungsandrohung

    Auszug aus VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486
    Die Vorschrift des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG greift erst, wenn der Asylantrag des Kindes zu einem Zeitpunkt gestellt wird bzw. als gestellt gilt, nachdem zuvor die Asylanträge der Eltern beide unanfechtbar abgelehnt wurden (VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Minden, B.v. 30.8.2019 - 10 L 370/19.A - juris; VG Berlin, B.v. 15.3.2017 - 9 L 90.17 A - juris).

    Liegen nach alledem keine anderen Gründe für eine Offensichtlichkeitsentscheidung vor, bestehen an der ausgesprochenen Abschiebungsandrohung ernstliche Zweifel, sodass dem Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung stattzugeben war (vgl. VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris; VG Berlin, B.v. 15.3.2017 - 9 L 90.17 A - juris).

  • VG Würzburg, 28.08.2013 - W 6 S 13.30278

    Ausnahme von Offensichtlichkeitsurteil, wenn Kind eigene individuelle Gründe

    Auszug aus VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486
    Werden eigene Gründe des Kindes geltend gemacht und liegen für diese die Voraussetzungen für eine qualifizierte Ablehnung als offensichtlich unbegründet nicht vor, scheidet zwangsläufig auch eine Ablehnung nach § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG aus (Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 25. Edition, Stand: 1.3.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Funke-Kaiser/Fritz/Vormeier, GK-AsylG Lieferung 113, 1.10.2017, § 30 AsylG Rn. 141; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39 sowie VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris; VG Würzburg, B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris).

    Aber selbst, wenn es der Antragstellerin möglich ist - wofür einiges sprechen könnte -, einer möglicherweise existierenden Gefahr der Beschneidung bei einer Rückkehr nach Nigeria aufgrund interner Schutzmöglichkeiten (z. B. inländische Aufenthaltsalternative) zu entgehen, rechtfertigt dies im Ergebnis nicht die qualifizierte Ablehnung des Asylantrages als offensichtlich unbegründet (ebenso im Ergebnis VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; vgl auch schon VG Würzburg, B.v. 30.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris).

  • BVerfG, 14.05.1996 - 2 BvR 1516/93

    Flughafenverfahren

    Auszug aus VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486
    Ernstliche Zweifel liegen vor, wenn erhebliche Gründe dafür sprechen, dass die infolge des Offensichtlichkeitsurteils des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sofort vollziehbare Abschiebungsandrohung einer rechtlichen Prüfung wahrscheinlich nicht Stand hält (vgl. BVerfG, U.v. 14.5.1996 - 2 BvR 1516/93 - BVerfGE 94, 166).
  • VG Düsseldorf, 15.01.2018 - 1 L 6046/17
    Auszug aus VG Würzburg, 29.04.2020 - W 8 S 20.30486
    Vor der (fingierten) Asylantragstellung des nachgeborenen Kindes muss für beide Asylanträge der Eltern die Unanfechtbarkeit vorliegen; Rechtskraft muss zuvor eingetreten sein (Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/ Heusch, 25. Edition, Stand: 1.3.2020, § 30 AsylG Rn. 52 mit Bezug auf VG Düsseldorf, B.v. 15.1.2018 - 1 L 6046/17.A; Funke-Kaiser/Fritz/Vormeier, GK-AsylG Lieferung 113, 1.10.2017, § 30 AsylG Rn. 140; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 38).
  • VG Würzburg, 10.08.2020 - W 8 K 20.30485

    Erfolglose Asylklage von minderjährigem Kleinkind - Nigeria

    Mit Beschluss vom 29. April 2020 ordnete das Gericht im Sofortverfahren W 8 S 20.30486 die aufschiebende Wirkung der Klage gegen die Abschiebungsandrohung an.

    Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts und des Vorbringens der Beteiligten wird auf die Gerichtsakte (einschließlich der Akte der Sofortsache W 8 S 20.30486) und die beigezogenen Behördenakten Bezug genommen.

    Ergänzend wird auf § 37 Abs. 2 AsylG hingewiesen, wonach die Ausreisefrist 30 Tage nach dem unanfechtbaren Abschluss des Asylverfahrens endet, nachdem das Gericht im Sofortverfahren W 8 S 20.30486 mit Beschluss vom 29. April 2020 die aufschiebende Wirkung der Klage angeordnet hatte.

  • VG Würzburg, 06.07.2020 - W 8 S 20.30742

    Erfolgreicher Eilantrag eines in Deutschland geborenen Säuglings gegen Ablehnung

    Werden eigene Gründe des Kindes geltend gemacht und liegen für diese die Voraussetzungen für eine qualifizierte Ablehnung als offensichtlich unbegründet nicht vor, scheidet zwangsläufig auch eine Ablehnung nach § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG aus (Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 25. Edition, Stand: 1.3.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Funke-Kaiser/Fritz/Vormeier, GK-AsylG Lieferung 113, 1.10.2017, § 30 AsylG Rn. 141; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39 sowie VG Würzburg, B.v. 29.4.2020 - W 8 S 20.30486 - juris; B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris; VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris).

    Der hier in der Antragsbegründung vorgebrachte Umstand der Konversion der Eltern zum Christentum und die Tatsache, dass die Antragstellerin ebenfalls selbst christlich getauft wird, und ihr deshalb im Iran als Teil einer christlichen Familie mit eigener christlicher Konfession Verfolgung drohen könnte, sind ein eigener Grund der Antragstellerin in diesem Sinne, der den Offensichtlichkeitsausspruch des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG ausschließt (Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39; VG Würzburg, B.v. 29.4.2020 - W 8 S 20.30486 - juris; B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris; VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris Rn. 26; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris Rn. 15).

    Auch der mögliche Umstand, dass die ca. 2,5 Monate alte Antragstellerin (zwangsläufig) noch keine eigene Gewissensentscheidung getroffen hat und offenbar die Eltern die Entscheidung über ihre christliche Taufe getroffen haben, rechtfertigt - angesichts der bekannten Verfolgung von Christen im Iran, gerade von zum Christentum konvertierten ehemaligen Moslems (vgl. nur Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Islamischen Republik Iran, Stand: Februar 2020, vom 26.2.2020, S. 13. f.) - im Ergebnis nicht die qualifizierte Ablehnung des Asylantrages als offensichtlich unbegründet (vgl. VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; vgl auch schon VG Würzburg, B.v. 29.4.2020 - W 8 S 20.30486 - juris; B.v. 30.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris).

  • VG Karlsruhe, 30.11.2020 - 4 K 2929/20

    Ablehnung des Asylantrages eines Kindes als offensichtlich unbegründet

    Folglich greift § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG nicht ein, wenn für das Kind eigene Gründe geltend gemacht werden (Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 27. Edition, Stand: 01.10.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Funke-Kaiser/Fritz/Vormeier, GK-AsylG Lieferung 113, 01.10.2017, § 30 AsylG Rn. 141; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39 sowie VG Würzburg, Beschlüsse vom 06.07.2020 - W 8 S 20.30742 -, juris Rn. 15 und vom 29.04.2020 - W 8 S 20.30486 -, juris Rn. 12 f.; VG Augsburg, Urteil vom 16.01.2020 - Au 9 K 19.30382 - VG Ansbach, Beschluss vom 04.10.2018 - AN 9 S 18.31173 -, alle juris).

    Die hier vorgebrachte Befürchtung einer Genitalverstümmelung der Antragstellerin ist ein eigener Grund der Antragstellerin, der den Offensichtlichkeitsausspruch des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG ausschließt (so ausdrücklich Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39; VG Würzburg, Beschluss vom 29.04.2020 - W 8 S 20.30486 -, juris Rn. 13; VG Augsburg, Urteil vom 16.01.2020 - Au 9 K 19.30382 -, juris Rn. 26; VG Ansbach, Beschluss vom 04.10.2018 - AN 9 S 18.31173 -, juris Rn. 15).

    Nach alledem kann dahinstehen, ob § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG mit den unionsrechtlichen Vorgaben überhaupt vereinbar ist, weil die Mitgliedstaaten nach Art. 32 Abs. 2 RL 2013/32/EU nur in den in Art. 31 Abs. 8 dieser Richtlinie abschließend aufgeführten Fällen die Ablehnung eines Antrags als offensichtlich unbegründet vorsehen dürfen, in der enumerativen Aufzählung dieser EU-Norm aber eine Rechtsgrundlage für den Fall des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG fehlt (so VG Minden, Beschluss vom 30.08.2019 - 10 L 370/19.A. -, juris Rn. 9 ff., auch zur Auswechslung der Rechtsgrundlage im Wege des Rückgriffs auf § 30 Abs. 1 AsylG durch das Gericht; VG Augsburg, Urteil vom 16.01.2020 - Au 9 K 19.30382 -, juris Rn. 26; VG Würzburg, Beschlüsse vom 06.07.2020 - W 8 S 20.30742 -, juris Rn. 16 und vom 29.04.2020 - W 8 S 20.30486 -, juris Rn. 13: offen lassend).

  • VG Würzburg, 12.01.2022 - W 8 S 22.30016

    Anordnung der aufschiebenden Wirkung gegen Ablehnung eines Asylantrags als

    Werden eigene Gründe des Kindes geltend gemacht und liegen für diese die Voraussetzungen für eine qualifizierte Ablehnung als offensichtlich unbegründet nicht vor, scheidet zwangsläufig auch eine Ablehnung nach § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG aus (Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 31. Edition, Stand: 1.10.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Funke-Kaiser/Fritz/Vormeier, GK-AsylG Lieferung 113, 1.10.2017, § 30 AsylG Rn. 141; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39 sowie VG Würzburg, B.v. 6.7.2020 - W 8 S 20.30742 - juris; B.v. 29.4.2020 - W 8 S 20.30486 - juris; B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris und VG Karlsruhe, B.v. 30.11.2020 - 4 K 2929/20 - juris; VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris).

    Der hier in der Antragsbegründung vorgebrachte Umstand der Konversion der Eltern zum Christentum und die Tatsache, dass die Antragstellerin - von der Antragsgegnerin durchweg irrtümlich als "Antragsteller" bezeichnet - ebenfalls selbst Christin ist, und ihr deshalb im Iran als Teil einer christlichen Familie mit eigener christlicher Konfession Verfolgung drohen könnte, sind ein eigener Grund der Antragstellerin in diesem Sinne, der den Offensichtlichkeitsausspruch des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG ausschließt (Marx, Kommentar zum AsylG, 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39; VG Würzburg, B.v. 6.7.2020 - W 8 S 20.30742 - juris; B.v. 29.4.2020 - W 8 S 20.30486 - juris; B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris; VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris Rn. 26; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris Rn. 15).

    Auch der mögliche Umstand, dass die ca. 13 Monate alte Antragstellerin (zwangsläufig) noch keine eigene Gewissensentscheidung getroffen hat und offenbar die Eltern die Entscheidung über ihre christliche Konfession getroffen haben, rechtfertigt - angesichts der bekannten Verfolgung von Christen im Iran, gerade von zum Christentum konvertierten ehemaligen Moslems (vgl. nur BFA, Bundesamt für Fremdwesen und Asyl der Republik Österreich, Länderinformation der Staatendokumentation Iran vom 22.12.2021, S. 48 ff., insbesondere S. 51 f.; Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Islamischen Republik Iran, Stand: Dezember 2020, vom 5.2.2021, S. 14 f.) - im Ergebnis nicht die qualifizierte Ablehnung des Asylantrages als offensichtlich unbegründet (VG Würzburg, B.v. 6.7.2020 - W 8 S 20.30742 - juris; B.v. 29.4.2020 - W 8 S 20.30486 - juris; B.v. 30.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris sowie VG Augsburg, U.v. 16.1.2020 - Au 9 K 19.30382 - juris).

  • VG Karlsruhe, 30.11.2020 - A 4 K 2929/20
    Folglich greift § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG nicht ein, wenn für das Kind eigene Gründe geltend gemacht werden (Heusch in BeckOK, AuslR, Kluth/Heusch, 27. Edition, Stand: 01.10.2020, § 30 AsylG Rn. 52; Marx, Kommentar zum AsylG , 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Funke-Kaiser/Fritz/Vormeier, GK - AsylG Lieferung 113, 01.10.2017, § 30 AsylG Rn. 141; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39 sowie VG Würzburg, Beschlüsse vom 06.07.2020 - W 8 S 20.30742 -, juris Rn. 15 und vom 29.04.2020 - W 8 S 20.30486 -, juris Rn. 12 f.; VG Augsburg, Urteil vom 16.01.2020 - Au 9 K 19.30382 - VG Ansbach, Beschluss vom 04.10.2018 - AN 9 S 18.31173 -, alle juris).

    Die hier vorgebrachte Befürchtung einer Genitalverstümmelung der Antragstellerin ist ein eigener Grund der Antragstellerin, der den Offensichtlichkeitsausspruch des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG ausschließt (so ausdrücklich Marx, Kommentar zum AsylG , 10. Aufl. 2019, § 30 AsylG Rn. 65; Schröder in Hofmann, AuslR, 2. Aufl. 2016, § 30 AsylG Rn. 39; VG Würzburg, Beschluss vom 29.04.2020 - W 8 S 20.30486 -, juris Rn. 13; VG Augsburg, Urteil vom 16.01.2020 - Au 9 K 19.30382 -, juris Rn. 26; VG Ansbach, Beschluss vom 04.10.2018 - AN 9 S 18.31173 -, juris Rn. 15).

    Nach alledem kann dahinstehen, ob § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG mit den unionsrechtlichen Vorgaben überhaupt vereinbar ist, weil die Mitgliedstaaten nach Art. 32 Abs. 2 RL 2013/32/EU nur in den in Art. 31 Abs. 8 dieser Richtlinie abschließend aufgeführten Fällen die Ablehnung eines Antrags als offensichtlich unbegründet vorsehen dürfen, in der enumerativen Aufzählung dieser EU-Norm aber eine Rechtsgrundlage für den Fall des § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG fehlt (so VG Minden, Beschluss vom 30.08.2019 - 10 L 370/19.A. -, juris Rn. 9 ff., auch zur Auswechslung der Rechtsgrundlage im Wege des Rückgriffs auf § 30 Abs. 1 AsylG durch das Gericht; VG Augsburg, Urteil vom 16.01.2020 - Au 9 K 19.30382 -, juris Rn. 26; VG Würzburg, Beschlüsse vom 06.07.2020 - W 8 S 20.30742 -, juris Rn. 16 und vom 29.04.2020 - W 8 S 20.30486 -, juris Rn. 13: offen lassend).

  • VG Bayreuth, 05.01.2022 - B 7 S 21.31015

    Asyl, Äthiopien: Erfolgloser Eilantrag nach Ablehnung des Asylantrages als

    Ferner beruht die Norm auch auf der Annahme, dass Kinder nur in absoluten Ausnahmefällen eigene Asylgründe geltend machen können (BeckOK-AuslR/Heusch, AsylG, Stand: 1.10.2021, § 30 Rn. 52 m.w.N.; Schröder in: Hofmann, Ausländerrecht, 2. Auflage 2016, § 30 AsylVfG Rn. 38; VG Würzburg, B.v. 29.4.2020 - W 8 S 20.30486 - juris; VG Würzburg, B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris).

    Hieraus folgt aber zugleich auch eine notwendige Einschränkung der Normanwendung, so dass ausnahmsweise § 30 Abs. 3 Nr. 7 AsylG dann nicht greift, wenn eigene, originäre Asylgründe des Kindes geltend gemacht werden und für diese die Voraussetzungen für eine qualifizierte Ablehnung als offensichtlich unbegründet nicht vorliegen (Funke-Kaiser in: Fritz/Vormeier, GK-AsylG, Stand: Oktober 2017, § 30 Rn. 141; VG Würzburg, B.v. 29.4.2020 - W 8 S 20.30486 - juris; VG Würzburg, B.v. 28.8.2013 - W 6 S 13.30278 - juris; VG Ansbach, B.v. 4.10.2018 - AN 9 S 18.31173 - juris; vgl. auch BeckOK-AuslR/Heusch, AsylG, Stand: 1.10.2021, § 30 Rn. 52).

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht