Rechtsprechung
   LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2017,52371
LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16 (https://dejure.org/2017,52371)
LSG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 28.09.2017 - L 2 AS 695/16 (https://dejure.org/2017,52371)
LSG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 28. September 2017 - L 2 AS 695/16 (https://dejure.org/2017,52371)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2017,52371) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (4)

  • Sozialgerichtsbarkeit.de

    Grundsicherung für Arbeitsuchende

  • openjur.de
  • Rechtsprechungsdatenbank Sachsen-Anhalt

    § 54 Abs 1 S 1 SGG, § 40 Abs 1 S 1 SGB 2, § 50 Abs 1 S 1 SGB 10, § 1629a Abs 1 S 1 Halbs 1 BGB, § 811 Abs 1 Nr 1 ZPO
    Sozialgerichtliches Verfahren - Anfechtungsklage - sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Erstattung zu Unrecht erbrachter Leistungen - Beschränkung der Minderjährigenhaftung - Anwendbarkeit des § 1629a BGB bei Rückforderung von Grundsicherungsleistungen - Eintritt der ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (16)

  • BSG, 07.07.2011 - B 14 AS 153/10 R

    Sprungrevision - Schriftform der Zustimmungserklärung - elektronischer

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    a) Der Bescheid ist der Klägerin mit Zugang bei ihrer Mutter als ihrer gesetzlichen Vertreterin bekannt gegeben (§ 37 SGB X) und damit wirksam geworden (§ 39 Abs. 1 SGB X, vgl. Bundessozialgericht (BSG), Urteil vom 7. Juli 2011 - B 14 AS 153/10 R -, juris Rn. 25).

    Hinsichtlich der Erstattungsforderung hätte es zwar einer vorherigen Anhörung bedurft (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011 - B 14 AS 153/10 R -, juris Rn. 19 f.).

    Insgesamt ergibt sich aus dem Bescheid zweifelsfrei, dass die Forderung aus der Leistungsaufhebung gegenüber der Klägerin resultiert und sich in der Sache auch gegen diese richtet, und dass die Mutter lediglich als ihre gesetzliche Vertreterin angesprochen wird (vgl. zu einer solchen Konstellation BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., juris Rn. 33).

    Diese gesetzgeberische Entscheidung beansprucht als allgemeiner Rechtsgrundsatz auch im Bereich des SGB II entsprechende Geltung (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 43 f.; Urteil vom 18. November 2014 - B 4 AS 12/14 R -, juris Rn. 13; Urteil vom 19. Oktober 2016 - B 14 AS 40/15 R -, juris Rn. 37).

    Die Haftungsbeschränkung ist auch bereits im Erkenntnis- und nicht erst im Vollstreckungsverfahren beachtlich (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 45 ff.; Urteil vom 18. November 2014, a.a.O., Rn. 14).

    (a) Der 14. Senat des Bundessozialgerichts hat mit Blick auf eine nach Erlass eines Erstattungsbescheids eintretende Haftungsbeschränkung darauf hingewiesen, dass für die Beurteilung der Sach- und Rechtslage bei einer (isolierten) Anfechtungsklage grundsätzlich der Zeitpunkt der letzten Behördenentscheidung maßgeblich sei (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 48).

    (aa) Der 14. Senat des Bundessozialgerichts geht davon aus, dass der volljährig Gewordene gemäß § 48 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 SGB X einen Anspruch auf Aufhebung des Erstattungsbescheides hat (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 47; ebenso: LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 19. April 2013, a.a.O., Rn. 46; Merten, in: Hauck/Noftz, SGB X, § 50 Rn. 64 (Stand: August 2016)).

    Davon geht auch der 14. Senat des Bundessozialgerichts aus, wenn er § 48 SGB X für anwendbar hält (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 47; für eine entsprechende Anwendung der Vorschrift: Schütze, in: v. Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Auflage 2014, § 50 Rn. 11a).

    Es ist also kein Grund dafür ersichtlich, warum ein (verfassungswidrig gewordener) Erstattungsbescheid gegenüber einem volljährig Gewordenen zunächst bestandskräftig werden sollte, bevor diesem die Möglichkeit gegeben werden soll, seine Haftungsbeschränkung, die zu diesem Zeitpunkt bereits "entscheidungsreif" wäre, geltend zu machen (so bereits BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 46).

    Das Bundessozialgericht weist insoweit überzeugend auf unnötige Kosten, Fragen der Praktikabilität und drohenden Zeitverlust hin (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 46).

  • BSG, 28.10.2014 - B 14 AS 39/13 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Streitgegenstand - maßgeblicher Zeitpunkt -

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    Die Frage, auf welchen Zeitpunkt für die Beurteilung der Sach- und Rechtslage abzustellen ist, entscheidet sich anhand des materiellen Rechts (vgl. BSG, Urteil vom 2. Mai 2012 - B 11 AL 18/11 R -, juris Rn. 26; Urteil vom 28. Oktober 2014 - B 14 AS 39/13 R -, juris Rn. 19).

    Von dieser "Faustformel" gibt es aber zahlreiche Ausnahmen, die den jeweiligen Besonderheiten des materiellen Rechts Rechnung tragen (vgl. BSG, Urteil vom 28. Oktober 2014, a.a.O., Rn. 19).

  • BSG, 19.10.2016 - B 14 AS 40/15 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Beiladung - Beteiligte - Klagehäufung -

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    Diese gesetzgeberische Entscheidung beansprucht als allgemeiner Rechtsgrundsatz auch im Bereich des SGB II entsprechende Geltung (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 43 f.; Urteil vom 18. November 2014 - B 4 AS 12/14 R -, juris Rn. 13; Urteil vom 19. Oktober 2016 - B 14 AS 40/15 R -, juris Rn. 37).

    (cc) Teils wird auch auf die Möglichkeit eines Erlasses nach § 44 SGB II hingewiesen (vgl. Aubel, in: Schlegel/Voelzke/Radüge, a.a.O., § 40 Rn. 27; für eine andere Konstellation auch BSG, Urteil vom 19. Oktober 2016, a.a.O., Rn. 38).

  • LSG Berlin-Brandenburg, 19.04.2013 - L 26 AS 1379/10

    Anforderungen an die Bestimmtheit eines Aufhebungs- und Rückforderungsbescheides

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    Das hätte, wie es auch das Sozialgericht im angefochtenen Urteil angenommen hat, zur Folge, dass bei einem Volljährigwerden im Prozess die Haftungsbeschränkung aus § 1629a BGB nicht zu einer Rechtswidrigkeit des Erstattungsbescheids führen würde (ebenso: Landessozialgericht (LSG) Berlin-Brandenburg, Urteil vom 19. April 2013 - L 26 AS 1379/10 -, juris Rn. 46).

    (aa) Der 14. Senat des Bundessozialgerichts geht davon aus, dass der volljährig Gewordene gemäß § 48 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 SGB X einen Anspruch auf Aufhebung des Erstattungsbescheides hat (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 47; ebenso: LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 19. April 2013, a.a.O., Rn. 46; Merten, in: Hauck/Noftz, SGB X, § 50 Rn. 64 (Stand: August 2016)).

  • BSG, 18.11.2014 - B 4 AS 12/14 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Erstattung zu Unrecht erbrachter Leistungen -

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    Diese gesetzgeberische Entscheidung beansprucht als allgemeiner Rechtsgrundsatz auch im Bereich des SGB II entsprechende Geltung (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 43 f.; Urteil vom 18. November 2014 - B 4 AS 12/14 R -, juris Rn. 13; Urteil vom 19. Oktober 2016 - B 14 AS 40/15 R -, juris Rn. 37).

    Die Haftungsbeschränkung ist auch bereits im Erkenntnis- und nicht erst im Vollstreckungsverfahren beachtlich (vgl. BSG, Urteil vom 7. Juli 2011, a.a.O., Rn. 45 ff.; Urteil vom 18. November 2014, a.a.O., Rn. 14).

  • BSG, 15.11.2016 - B 2 U 19/15 R

    Gesetzliche Unfallversicherung - Rechtmäßigkeit einer Überweisung gem § 136 Abs 1

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    Eine solche wird insbesondere für die rechtliche Überprüfung von Verwaltungsakten mit Dauerwirkung angenommen (vgl. BSG, Urteil vom 15. November 2016 - B 2 U 19/15 R -, juris Rn. 18 m.w.N.).
  • BFH, 01.07.2003 - VIII R 45/01

    Haftungsbeschränkung nach § 1629a BGB im Steuerrecht

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    Dort kann die Einrede durch formlose Erklärung gegenüber der Vollstreckungsbehörde geltend gemacht werden (vgl. Bundesfinanzhof (BFH), Urteil vom 1. Juli 2003 - VIII R 45/01 -, juris Rn. 14).
  • BSG, 02.05.2012 - B 11 AL 18/11 R

    Arbeitslosenhilfe - Sperrzeit wegen Arbeitsablehnung - keine rückwirkende

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    Die Frage, auf welchen Zeitpunkt für die Beurteilung der Sach- und Rechtslage abzustellen ist, entscheidet sich anhand des materiellen Rechts (vgl. BSG, Urteil vom 2. Mai 2012 - B 11 AL 18/11 R -, juris Rn. 26; Urteil vom 28. Oktober 2014 - B 14 AS 39/13 R -, juris Rn. 19).
  • LSG Sachsen-Anhalt, 02.03.2017 - L 5 AS 261/15

    Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Aufhebung eines Verwaltungsakts mit

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    (b) Der 5. Senat des Landessozialgerichts Sachsen-Anhalt folgt demgegenüber schon nicht der Prämisse, dass für die Beurteilung des Erstattungsbescheids im Hinblick auf § 1629a BGB maßgeblich auf den Zeitpunkt der letzten Behördenentscheidung ankommt, sondern geht erkennbar davon aus, dass auch ein Volljährigwerden im Anfechtungsprozess zur Rechtswidrigkeit des Erstattungsbescheids und dessen Kassation führen kann (vgl. LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 2. März 2017 - L 5 AS 261/15 -, juris Rn. 110; ebenso: Sozialgericht (SG) Berlin, Urteil vom 28. April 2014 - S 82 AS 36391/10 -, juris Rn. 54 f.).
  • SG Berlin, 28.04.2014 - S 82 AS 36391/10

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Einkommens- bzw Vermögensberücksichtigung -

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 28.09.2017 - L 2 AS 695/16
    (b) Der 5. Senat des Landessozialgerichts Sachsen-Anhalt folgt demgegenüber schon nicht der Prämisse, dass für die Beurteilung des Erstattungsbescheids im Hinblick auf § 1629a BGB maßgeblich auf den Zeitpunkt der letzten Behördenentscheidung ankommt, sondern geht erkennbar davon aus, dass auch ein Volljährigwerden im Anfechtungsprozess zur Rechtswidrigkeit des Erstattungsbescheids und dessen Kassation führen kann (vgl. LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 2. März 2017 - L 5 AS 261/15 -, juris Rn. 110; ebenso: Sozialgericht (SG) Berlin, Urteil vom 28. April 2014 - S 82 AS 36391/10 -, juris Rn. 54 f.).
  • BSG, 18.01.1961 - 11 RV 1016/60
  • VG Hamburg, 14.01.2003 - 13 VG 4777/01

    Rückforderung von Sozialhilfeleistungen bei eigenen Einkommens des minderjährigen

  • BSG, 29.11.2012 - B 14 AS 6/12 R

    Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Aufhebung von Verwaltungsakten -

  • BVerfG, 13.05.1986 - 1 BvR 1542/84

    Verfassungswidrigkeit der unbegrenzten finanziellen Verpflichtung von Kindern

  • BSG, 28.03.2013 - B 4 AS 59/12 R

    Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Rücknahme eines rechtswidrigen

  • BSG, 15.08.2002 - B 7 AL 66/01 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Unmittelbarkeit der Beweisaufnahme -

  • SG Köln, 18.03.2019 - S 30 AS 2193/17
    Soweit die Klägerin geltend macht, dass in Bezug auf die in § 1629a BGB geregelte Haftungsbeschränkung auch eine Anwendung der Pfändungsschutzregelungen in der Zivilprozessordnung (ZPO) zu berücksichtigen sei, ist diesbezügliches nicht ersichtlich: Zwar wird in der sozialgerichtlichen Rechtsprechung vertreten, dass bestimmte Gegenstände schon nach Sinn und Zweck des § 1629a BGB bei der Ermittlung des Vermögens außer Betracht zu lassen seien, wobei diesbezüglich hinsichtlich der gemäß § 811 ZPO von einer Pfändung ausgenommenen Gegenstände entsprechend zu verfahren sei (Landessozialgericht Sachsen-Anhalt, Urteil vom 28. September 2017 - L 2 AS 695/16 -, Rn. 43, juris. Die hiergegen eingelegte Revision des Beklagten hat das BSG zurückgewiesen, vgl. Terminbericht des BSG Nr. 51/18 zur Grundsicherung für Arbeitsuchende).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht