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   OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21   

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OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21 (https://dejure.org/2022,11596)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21 (https://dejure.org/2022,11596)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 31. März 2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21 (https://dejure.org/2022,11596)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de
  • Justiz Rheinland-Pfalz
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Zustellung des Bußgeldbescheids an Verteidiger mangels formeller Zustellung an Betroffenen; Ermächtigung des Verteidigers zur Entgegennahme eines Bußgeldbescheids

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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (14)

  • OLG Celle, 30.08.2011 - 311 SsRs 126/11

    Rechtsfolgen der Zustellung eines Bußgeldurteils an die Staatsanwaltschaft durch

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    Nicht erforderlich ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Zustellungswille auf die Person bezog, der das Schreiben später tatsächlich zuging, und nicht einmal, dass - wie hier aber gegeben - auch die nachträgliche Kenntniserlangung durch den Adressaten oder eine andere empfangsberechtigte Person vom Willen der Behörde umfasst ist, solange grundsätzlich ein Bekanntgabewille vorlag (vgl. BVerwG, 8 C 43-95 v. 18.04.1997 - NVwZ 1999, 178 zu § 9 VwZG a.F., der dem heutigen § 8 VwZG entspricht; OLG Hamm, a.a.O.; Lampe, jurisPR-StrafR 2/2012 Anm. 3 zu OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011; a.A. OLG Stuttgart, 4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186; OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45).

    "Empfangsberechtigter" i.S.v. § 8 VwZG ist - trotz des Wortlautes "dem" und nicht "einem" Empfangsberechtigten - nicht nur derjenige, an den die Zustellung gerichtet war, sondern eine Heilung wird auch dann bewirkt, wenn ein anderer Zustellungsberechtigter das Schriftstück tatsächlich erhält (vgl. BVerwG, a.a.O., zu § 9 VwZG a.F.; BGH, III ZR 207/14 v. 12.03.2015, BeckRS 2015, 6671 Rn. 15, beck-online zu § 189 ZPO; BFH, VII R 86/89 v. 15.01.1991 - BFH/NV 1992, 81 zu § 9 VwZG a.F.; OLG Hamm, a.a.O.; Saarländisches OLG Saarbrücken, Ss (Z) 205/2009 (37/09) v. 29.04.2009 - juris; BeckOK OWiG/Preisner, 32. Edition 01.10.2021, § 8 VwZG Rn. 19; BeckOK VwVfG/L. Ronellenfitsch, 54. Edition 01.10.2019, § 8 VwZG Rn. 13; Danker, VwZG, 1. Auflage 2012, § 8 Rn. 6; Lampe, a.a.O.; a.A. OLG Stuttgart, 4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186; OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45).

    Soweit das OLG Celle (311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45) und das OLG Stuttgart (4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186) ohne nähere Begründung die Auffassung vertreten, eine Heilung könne nicht eintreten, wenn eine Abschrift des zuzustellenden Schriftstücks einer anderen Person als derjenigen, an die die Zustellung gerichtet war, tatsächlich zugeht, bzw. eine Heilung durch Zugang beim Verteidiger setze jedenfalls voraus, dass der Bußgeldbescheid erkennbar an diesen adressiert sei (OLG Celle, 2 Ss (OWi) 240/15 v. 18.08.2015 - juris), folgt der Senat dem aus den genannten Gründen nicht; das OLG Karlsruhe hat die Frage angesichts des im dortigen Fall fehlenden Nachweises der Bevollmächtigung des Verteidigers offengelassen (2 Rb 35 Ss 618/20 v. 29.10.2020 - juris).

  • OLG Stuttgart, 10.10.2013 - 4a Ss 428/13

    Bußgeldverfahren wegen Verkehrsordnungswidrigkeit: Zustellung eines als

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    Nicht erforderlich ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Zustellungswille auf die Person bezog, der das Schreiben später tatsächlich zuging, und nicht einmal, dass - wie hier aber gegeben - auch die nachträgliche Kenntniserlangung durch den Adressaten oder eine andere empfangsberechtigte Person vom Willen der Behörde umfasst ist, solange grundsätzlich ein Bekanntgabewille vorlag (vgl. BVerwG, 8 C 43-95 v. 18.04.1997 - NVwZ 1999, 178 zu § 9 VwZG a.F., der dem heutigen § 8 VwZG entspricht; OLG Hamm, a.a.O.; Lampe, jurisPR-StrafR 2/2012 Anm. 3 zu OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011; a.A. OLG Stuttgart, 4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186; OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45).

    "Empfangsberechtigter" i.S.v. § 8 VwZG ist - trotz des Wortlautes "dem" und nicht "einem" Empfangsberechtigten - nicht nur derjenige, an den die Zustellung gerichtet war, sondern eine Heilung wird auch dann bewirkt, wenn ein anderer Zustellungsberechtigter das Schriftstück tatsächlich erhält (vgl. BVerwG, a.a.O., zu § 9 VwZG a.F.; BGH, III ZR 207/14 v. 12.03.2015, BeckRS 2015, 6671 Rn. 15, beck-online zu § 189 ZPO; BFH, VII R 86/89 v. 15.01.1991 - BFH/NV 1992, 81 zu § 9 VwZG a.F.; OLG Hamm, a.a.O.; Saarländisches OLG Saarbrücken, Ss (Z) 205/2009 (37/09) v. 29.04.2009 - juris; BeckOK OWiG/Preisner, 32. Edition 01.10.2021, § 8 VwZG Rn. 19; BeckOK VwVfG/L. Ronellenfitsch, 54. Edition 01.10.2019, § 8 VwZG Rn. 13; Danker, VwZG, 1. Auflage 2012, § 8 Rn. 6; Lampe, a.a.O.; a.A. OLG Stuttgart, 4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186; OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45).

    Soweit das OLG Celle (311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45) und das OLG Stuttgart (4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186) ohne nähere Begründung die Auffassung vertreten, eine Heilung könne nicht eintreten, wenn eine Abschrift des zuzustellenden Schriftstücks einer anderen Person als derjenigen, an die die Zustellung gerichtet war, tatsächlich zugeht, bzw. eine Heilung durch Zugang beim Verteidiger setze jedenfalls voraus, dass der Bußgeldbescheid erkennbar an diesen adressiert sei (OLG Celle, 2 Ss (OWi) 240/15 v. 18.08.2015 - juris), folgt der Senat dem aus den genannten Gründen nicht; das OLG Karlsruhe hat die Frage angesichts des im dortigen Fall fehlenden Nachweises der Bevollmächtigung des Verteidigers offengelassen (2 Rb 35 Ss 618/20 v. 29.10.2020 - juris).

  • OLG Celle, 18.08.2015 - 2 Ss OWi 240/15

    Zustellung des Bußgeldbescheides ist Voraussetzung der 6-Monats-Verjährung

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    Insofern ist es auch unerheblich, wenn der Empfänger des zuzustellenden Schriftstücks nicht mit der Person identisch ist, die auf dem Schriftstück beziehungsweise dessen Umschlag als Adressat der Zustellung angegeben ist, sofern die Zustellung nach den gesetzlichen Bestimmungen an den tatsächlichen Empfänger hätte gerichtet werden können (vgl. BGH, III ZR 207/14 v. 12.03.2015, BeckRS 2015, 6671 Rn. 15, beck-online zu § 189 ZPO; BVerwG, a.a.O. zu § 9 VwZG a.F; OLG Hamm, a.a.O.; a.A. OLG Celle, 2 Ss (OWi) 240/15 v. 18.08.2015 - juris).

    Soweit das OLG Celle (311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45) und das OLG Stuttgart (4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186) ohne nähere Begründung die Auffassung vertreten, eine Heilung könne nicht eintreten, wenn eine Abschrift des zuzustellenden Schriftstücks einer anderen Person als derjenigen, an die die Zustellung gerichtet war, tatsächlich zugeht, bzw. eine Heilung durch Zugang beim Verteidiger setze jedenfalls voraus, dass der Bußgeldbescheid erkennbar an diesen adressiert sei (OLG Celle, 2 Ss (OWi) 240/15 v. 18.08.2015 - juris), folgt der Senat dem aus den genannten Gründen nicht; das OLG Karlsruhe hat die Frage angesichts des im dortigen Fall fehlenden Nachweises der Bevollmächtigung des Verteidigers offengelassen (2 Rb 35 Ss 618/20 v. 29.10.2020 - juris).

  • BGH, 12.03.2015 - III ZR 207/14

    Zustellungsmangel: Heilung der Unwirksamkeit einer - demnächstigen - Zustellung

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    "Empfangsberechtigter" i.S.v. § 8 VwZG ist - trotz des Wortlautes "dem" und nicht "einem" Empfangsberechtigten - nicht nur derjenige, an den die Zustellung gerichtet war, sondern eine Heilung wird auch dann bewirkt, wenn ein anderer Zustellungsberechtigter das Schriftstück tatsächlich erhält (vgl. BVerwG, a.a.O., zu § 9 VwZG a.F.; BGH, III ZR 207/14 v. 12.03.2015, BeckRS 2015, 6671 Rn. 15, beck-online zu § 189 ZPO; BFH, VII R 86/89 v. 15.01.1991 - BFH/NV 1992, 81 zu § 9 VwZG a.F.; OLG Hamm, a.a.O.; Saarländisches OLG Saarbrücken, Ss (Z) 205/2009 (37/09) v. 29.04.2009 - juris; BeckOK OWiG/Preisner, 32. Edition 01.10.2021, § 8 VwZG Rn. 19; BeckOK VwVfG/L. Ronellenfitsch, 54. Edition 01.10.2019, § 8 VwZG Rn. 13; Danker, VwZG, 1. Auflage 2012, § 8 Rn. 6; Lampe, a.a.O.; a.A. OLG Stuttgart, 4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186; OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45).

    Insofern ist es auch unerheblich, wenn der Empfänger des zuzustellenden Schriftstücks nicht mit der Person identisch ist, die auf dem Schriftstück beziehungsweise dessen Umschlag als Adressat der Zustellung angegeben ist, sofern die Zustellung nach den gesetzlichen Bestimmungen an den tatsächlichen Empfänger hätte gerichtet werden können (vgl. BGH, III ZR 207/14 v. 12.03.2015, BeckRS 2015, 6671 Rn. 15, beck-online zu § 189 ZPO; BVerwG, a.a.O. zu § 9 VwZG a.F; OLG Hamm, a.a.O.; a.A. OLG Celle, 2 Ss (OWi) 240/15 v. 18.08.2015 - juris).

  • BGH, 07.10.2020 - XII ZB 167/20

    Dauer und Verlängerung einer Unterbringung eines Betreuten in einer geschlossenen

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    Für eine solche Anwendung der Heilungsvorschriften spricht auch deren Sinn, "die förmlichen Zustellungsvorschriften nicht zum Selbstzweck erstarren zu lassen" (vgl. BGH, XII ZB 167/20 v. 07.10.2020 - NJW-RR 2021, 193; I ZB 64/19 v. 12.03.2020 - GRUR 2020, 776 zu § 189 ZPO), mit der Folge einer grundsätzlich weiten Auslegung (vgl. BGH, a.a.O.; OLG Hamm, a.a.O.).

    Ausreichend für eine Heilung ist angesichts des o.g. Sinns der Heilungsvorschriften schließlich auch der Zugang einer technischen Reproduktion des Originaldokuments wie einer (auch elektronischen) Kopie oder eines Duplikats, denn der Zweck der Bekanntgabe ist erreicht, wenn dem Adressaten eine zuverlässige Kenntnis des Inhalts des Bescheides verschafft wird (vgl. BVerwG, 8 C 43-95 v. 18.04.1997 - NVwZ 1999, 178 zu § 9 VwZG a.F.; BFH, VII R 55/99 v. 06.06.2000 - NVwZ-RR 2001, 77 zu § 9 VwZG a.F.; BGH, XII ZB 167/20 v. 07.10.2020 - NJW-RR 2021, 193; I ZB 64/19 v. 12.03.2020 - GRUR 2020, 776 zu § 189 ZPO; OLG Hamm, a.a.O.; BeckOK VwVfG/L. Ronellenfitsch, 54. Edition 01.10.2019, § 8 VwZG Rn. 12; BeckOK ZPO/Dörndorfer, 44. Edition 01.03.2022, § 189 Rn. 4).

  • BGH, 12.03.2020 - I ZB 64/19

    Heilung eines Zustellungsmangels ohne tatsächlichen Zugang des Originals;

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    Für eine solche Anwendung der Heilungsvorschriften spricht auch deren Sinn, "die förmlichen Zustellungsvorschriften nicht zum Selbstzweck erstarren zu lassen" (vgl. BGH, XII ZB 167/20 v. 07.10.2020 - NJW-RR 2021, 193; I ZB 64/19 v. 12.03.2020 - GRUR 2020, 776 zu § 189 ZPO), mit der Folge einer grundsätzlich weiten Auslegung (vgl. BGH, a.a.O.; OLG Hamm, a.a.O.).

    Ausreichend für eine Heilung ist angesichts des o.g. Sinns der Heilungsvorschriften schließlich auch der Zugang einer technischen Reproduktion des Originaldokuments wie einer (auch elektronischen) Kopie oder eines Duplikats, denn der Zweck der Bekanntgabe ist erreicht, wenn dem Adressaten eine zuverlässige Kenntnis des Inhalts des Bescheides verschafft wird (vgl. BVerwG, 8 C 43-95 v. 18.04.1997 - NVwZ 1999, 178 zu § 9 VwZG a.F.; BFH, VII R 55/99 v. 06.06.2000 - NVwZ-RR 2001, 77 zu § 9 VwZG a.F.; BGH, XII ZB 167/20 v. 07.10.2020 - NJW-RR 2021, 193; I ZB 64/19 v. 12.03.2020 - GRUR 2020, 776 zu § 189 ZPO; OLG Hamm, a.a.O.; BeckOK VwVfG/L. Ronellenfitsch, 54. Edition 01.10.2019, § 8 VwZG Rn. 12; BeckOK ZPO/Dörndorfer, 44. Edition 01.03.2022, § 189 Rn. 4).

  • BGH, 26.11.2002 - VI ZB 41/02

    Rechtsweg für Ansprüche einer Kassenärztlichen Vereinigung gegen eine

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    Voraussetzung einer jeden Zustellung und auch der Heilung von Zustellungsmängeln ist zwar ein entsprechender Zustellungswille des Versenders, d.h. es muss eine förmliche Zustellung wenigstens angestrebt bzw. beabsichtigt gewesen sein (vgl. BGH, VI ZB 41/02 v. 26.11.2002 - NJW 2003, 1192; OLG Hamm, 3 RBs 106/17 v. 08.08.2017 - juris m.w.N.).

    Etwas anderes besagt auch die vom OLG Celle in Bezug genommene Entscheidung des BGH (VI ZB 41/02 v. 26.11.2002 - NJW 2003, 1192) nicht (vgl. auch Lampe, a.a.O.); in dem dortigen Fall hatte das Gericht gerade keinerlei Zustellung beabsichtigt und das Schriftstück daher von vornherein lediglich formlos übersandt.

  • BVerwG, 18.04.1997 - 8 C 43.95

    Duldungsbescheid - Duldung der Zwangsvollstreckung - Rückgewähranspruch -

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    Nicht erforderlich ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Zustellungswille auf die Person bezog, der das Schreiben später tatsächlich zuging, und nicht einmal, dass - wie hier aber gegeben - auch die nachträgliche Kenntniserlangung durch den Adressaten oder eine andere empfangsberechtigte Person vom Willen der Behörde umfasst ist, solange grundsätzlich ein Bekanntgabewille vorlag (vgl. BVerwG, 8 C 43-95 v. 18.04.1997 - NVwZ 1999, 178 zu § 9 VwZG a.F., der dem heutigen § 8 VwZG entspricht; OLG Hamm, a.a.O.; Lampe, jurisPR-StrafR 2/2012 Anm. 3 zu OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011; a.A. OLG Stuttgart, 4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186; OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45).

    Ausreichend für eine Heilung ist angesichts des o.g. Sinns der Heilungsvorschriften schließlich auch der Zugang einer technischen Reproduktion des Originaldokuments wie einer (auch elektronischen) Kopie oder eines Duplikats, denn der Zweck der Bekanntgabe ist erreicht, wenn dem Adressaten eine zuverlässige Kenntnis des Inhalts des Bescheides verschafft wird (vgl. BVerwG, 8 C 43-95 v. 18.04.1997 - NVwZ 1999, 178 zu § 9 VwZG a.F.; BFH, VII R 55/99 v. 06.06.2000 - NVwZ-RR 2001, 77 zu § 9 VwZG a.F.; BGH, XII ZB 167/20 v. 07.10.2020 - NJW-RR 2021, 193; I ZB 64/19 v. 12.03.2020 - GRUR 2020, 776 zu § 189 ZPO; OLG Hamm, a.a.O.; BeckOK VwVfG/L. Ronellenfitsch, 54. Edition 01.10.2019, § 8 VwZG Rn. 12; BeckOK ZPO/Dörndorfer, 44. Edition 01.03.2022, § 189 Rn. 4).

  • OLG Saarbrücken, 29.04.2009 - Ss (Z) 205/09

    Voraussetzungen für die wirksame Zustellung eines Bußgeldbescheids an den

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    "Empfangsberechtigter" i.S.v. § 8 VwZG ist - trotz des Wortlautes "dem" und nicht "einem" Empfangsberechtigten - nicht nur derjenige, an den die Zustellung gerichtet war, sondern eine Heilung wird auch dann bewirkt, wenn ein anderer Zustellungsberechtigter das Schriftstück tatsächlich erhält (vgl. BVerwG, a.a.O., zu § 9 VwZG a.F.; BGH, III ZR 207/14 v. 12.03.2015, BeckRS 2015, 6671 Rn. 15, beck-online zu § 189 ZPO; BFH, VII R 86/89 v. 15.01.1991 - BFH/NV 1992, 81 zu § 9 VwZG a.F.; OLG Hamm, a.a.O.; Saarländisches OLG Saarbrücken, Ss (Z) 205/2009 (37/09) v. 29.04.2009 - juris; BeckOK OWiG/Preisner, 32. Edition 01.10.2021, § 8 VwZG Rn. 19; BeckOK VwVfG/L. Ronellenfitsch, 54. Edition 01.10.2019, § 8 VwZG Rn. 13; Danker, VwZG, 1. Auflage 2012, § 8 Rn. 6; Lampe, a.a.O.; a.A. OLG Stuttgart, 4a Ss 428/13 v. 10.10.2013 - NZV 2014, 186; OLG Celle, 311 SsRs 126/11 v. 30.08.2011 - NZV 2012, 45).
  • OLG Karlsruhe, 06.11.2019 - 2 Rb 35 Ss 808/19

    Bußgeldverfahren wegen Geschwindigkeitsüberschreitung: Verwertung eines im

    Auszug aus OLG Koblenz, 31.03.2022 - 1 OWi 32 SsBs 233/21
    Soweit die Rüge (auch) auf die fehlerhafte Verwertung von Beweismitteln zielen sollte, fehlt es insofern auch an dem erforderlichen Vortrag, dass der Verwertung in der Hauptverhandlung bis zu dem in § 257 StPO bezeichneten Zeitpunkt widersprochen wurde (vgl. BGH, 3 StR 2/97 v. 09.04.1997 - juris; Senat, 1 OWi 6 SsRs 23/21 v. 08.03.2021; 1 OWi 6 SsBs 133/20 v. 13.11.2020; 1 OWi 6 SsBs 181/20 v. 03.08.2020; OLG Karlsruhe, 2 Rb 35 Ss 808/19 v. 06.11.2019 - juris).
  • BFH, 15.01.1991 - VII R 86/89

    Zulässigkeit einer Entscheidung über die Rechtmäßigkeit eines wirksamen

  • BFH, 06.06.2000 - VII R 55/99

    Bekanntgabe durch öffentliche Zustellung

  • BGH, 09.04.1997 - 3 StR 2/97

    Verbot der Verwertung von Angaben im vollzugsrechtlichen Disziplinarverfahren -

  • OLG Hamm, 08.08.2017 - 3 RBs 106/17

    Heilung; Zustellung; unwirksame; tatsächlicher Zugang; Bußgeldbescheid;

  • AG Landstuhl, 26.01.2023 - 2 OWi 4211 Js 13113/22

    Bußgeldbescheid Zustellung - Unterbrechung der Verfolgungsverjährungsfrist

    Aus der von der Verwaltungsbehörde (der Sache nach) in Bezug genommenen Entscheidung des OLG Koblenz (Beschl. v. 31.03.2022, Az.: 1 OWi 32 SsBs 233/21 ? veröffentlicht u.a. in BeckRS 2022, 11004) ergibt sich nichts anderes, da sich die vorliegende Fallkonstellation von der dortigen Fallkonstellation unterscheidet.
  • AG Landstuhl, 26.01.2023 - 2 OWi 4211 Js 13113/2

    Bußgeldbescheid, Zustellung, Verjährung, Zustellungsvollmacht, AG Landstuhl

    Aus der von der Verwaltungsbehörde (der Sache nach) in Bezug genommenen Entscheidung des OLG Koblenz (Beschl. v. 31.03.2022, Az.: 1 OWi 32 SsBs 233/21 ? veröffentlicht u.a. in BeckRS 2022, 11004) ergibt sich nichts anderes, da sich die vorliegende Fallkonstellation von der dortigen Fallkonstellation unterscheidet.
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