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   SG Duisburg, 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14   

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https://dejure.org/2015,64623
SG Duisburg, 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14 (https://dejure.org/2015,64623)
SG Duisburg, Entscheidung vom 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14 (https://dejure.org/2015,64623)
SG Duisburg, Entscheidung vom 08. Dezember 2015 - S 45 AS 4249/14 (https://dejure.org/2015,64623)
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (6)

  • BSG, 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R

    Arbeitslosengeld II - Höhe der Regelleistung - gemischte Bedarfsgemeinschaft mit

    Auszug aus SG Duisburg, 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14
    Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung gelte im Falle einer Bedarfsgemeinschaft, in der ein Partner Leistungen nach dem SGB II und der andere Leistungen nach dem AsylbLG beziehe, die Kürzungsregelung in § 20 Abs. 3 S. 1 SGB II a.F. nicht (vgl. Bundessozialgericht, Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R).

    Eine Gleichbehandlung von zwei nach dem SGB II leistungsberechtigten Partnern mit zwei Partnern, von denen einer nach dem AsylbLG anspruchsberechtigt sei, entspreche dem gesetzgeberischen Gesamtkonzept erkennbar nicht (vgl. BSG, Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R).

    Da die Zugehörigkeit zu einer Bedarfsgemeinschaft zwischen Partnern unabhängig davon bestimmt wird, ob die einbezogene Person selbst leistungsberechtigt nach dem SGB II ist (vgl. BSG, Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R), ist es unerheblich, dass seine Ehefrau nach § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 SGB II von Leistungen nach dem SGB II ausgeschlossen ist.

    Die Vorschrift geht vielmehr davon aus, dass beide Partner über das SGB II leistungsberechtigt sind (so zu § 20 Abs. 3 SGB II a.F.: BSG, Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R).

    Auf gemischte Bedarfsgemeinschaften, in denen kein Anspruch auf jeweils 90 vH der Regelleistung nach § 20 Abs. 2 SGB II besteht, wie dies bei der hier vorliegenden Bedarfsgemeinschaft zwischen einem nach SGB II Leistungsberechtigten und einem Leistungsberechtigten nach § 3 AsylbLG der Fall ist, ist dagegen § 20 Abs. 3 Satz 1 SGB II nicht anwendbar." (BSG, Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R).

    Wegen der Abhängigkeit vom konkreten Bedarf des Leistungsberechtigten lässt sich ein der pauschalierten Regelleistung vergleichbarer monatlicher Wert der Leistungen nicht feststellen (BSG, Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R).

    Selbst wenn die Hilfe nach dem AsylbLG als Geldleistung oder in Wertgutscheinen gewährt wird, führt dies nicht zu einer Vergleichbarkeit der Regelungen des SGB II und des AsylbLG, da die Beträge des § 3 AsylbLG weder mit noch ohne Taschengeld einen im Vergleich zum SGB II identischen Prozentsatz abbilden (BSG, Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R).

    Im Ergebnis folgt der Anspruch des Klägers auf die Berücksichtigung der vollen Regelbedarfs aus der analogen Anwendung des § 20 Abs. 2 SGB II, denn die wirtschaftliche Situation des Leistungsberechtigten nach dem SGB II, der mit einem Leistungsberechtigten nach § 3 AsylbLG zusammenlebt, ist mit derjenigen eines Leistungsberechtigten vergleichbar, der alleinstehend ist oder dessen Partner jedenfalls nicht in den Genuss des vollen Regelbedarfs für Erwachsene kommt (BSG, Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R).

    Die Kammer hat die Berufung gem. § 144 Abs. 2 SGG auch nicht zugelassen, da nach Ansicht der Kammer insbesondere die hier im Streit stehende Rechtsfrage nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 18.07.2012 durch die Entscheidung des Bundessozialgerichts (Urteil vom 06.10.2011 - B 14 AS 171/10 R) ausreichend beantwortet ist.

  • BVerfG, 18.07.2012 - 1 BvL 10/10

    "Asylbewerberleistungsgesetz/Grundleistungen"

    Auszug aus SG Duisburg, 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14
    Ausgelöst durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 18.07.2012 (Az: 1 BvL 10/10, 1 BvL 2/11) haben Asylbewerber bzw. Asylbewerberinnen für Zeiträume ab 01.01.2011 Anspruch auf Leistungen nach § 3 AsylbLG, die sich der Höhe nach nur unwesentlich von den Leistungen für den Regelbedarf nach dem SGB II/SGB XII unterscheide.

    Der Leistungsempfänger habe dann nur Anspruch auf den Regelbedarf für volljährige Partner nach § 20 Abs. 4 SGB II. Aus dem von dem Kläger zitierten BSG-Urteil können durch die spätere Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 18.07.2012 - B 1 BvL 10/10, 1 BvL 2/11 keine Ansprüche mehr hergeleitet werden.

    Vorliegend ist der Sachverhalt einer gemischten Bedarfsgemeinschaft, in den ein Partner Leistungen nach dem AsylbLG und der andere nach dem SGB II bezieht, mit einem solchen, in dem beide Partner SGB II-Leistungen erhalten, auch nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 18.07.2014 - 1 BvL 10/10, 1 BvL 2/11 weiterhin nicht vergleichbar, so dass eine analoge Anwendung des § 20 Abs. 4 SGB II ausscheidet (so auch Sozialgericht [SG] Dortmund, Beschluss vom 05.02.2014 - S 32 AS 5467/13 ER).

    Durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts [BVerfG] vom 18.07.2014 - 1 BvL 10/10, 1 BvL 2/11 hat sich hieran grundlegend nichts verändert.

    Bis der Gesetzgeber eine verfassungskonforme Neuregelung erlassen habe, seien die fraglichen Geldleistungen daher ab dem 01.01.2011 in ihrer Höhe orientiert anhand der jeweiligen Regelsätze des SGB II und SGB XII zu berechnen, gekürzt um den Bedarf für Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände (BVerfG, Urteil vom 18.07.2012 - 1 BvL 10/10, 1 BvL 2/11, Rn. 104 ff.).

    Diesen Grundsatz hat auch das Bundesverfassungsgericht nicht in Frage gestellt (BVerfG, Urteil 18.07.2012 - 1 BvL 10/10, 1 BvL 2/11, Rn. 109).

  • BSG, 07.11.2006 - B 7b AS 6/06 R

    Arbeitslosengeld II - Staffelung bzw Höhe der Regelleistung - allein stehende

    Auszug aus SG Duisburg, 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14
    Alleinstehend in diesem Sinne ist jeder Hilfebedürftige, der keiner Bedarfsgemeinschaft mit anderen Hilfebedürftigen angehört, bzw. allein für seine Person "eine Bedarfsgemeinschaft" bildet (vgl. Bundessozialgericht [BSG], Urteil vom 07.11.2006 - B 7b AS 6/06).
  • BSG, 16.10.2007 - B 8/9b SO 2/06 R

    Sozialhilfe - Grundsicherung im Alter - gemischte Bedarfsgemeinschaft mit

    Auszug aus SG Duisburg, 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14
    Eine analoge Anwendung von § 20 Abs. 3 Satz 1 SGB II auf nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige, die mit Partnern in einer Bedarfsgemeinschaft leben, kommt jedoch, wie das BSG bereits entschieden hat (vgl BSG Urteil vom 16.10.2007 - B 8/9b SO 2/06 R - BSGE 99, 131 = SozR 4-3500 § 28 Nr. 1, RdNr 19), bei einer Anspruchsberechtigung nach dem SGB XII in Betracht.
  • BSG, 27.01.1987 - 6 RKa 28/86

    Wirtschaftlichkeitsprüfung - Kostenregelung - Schiedsamtsfähigkeit - Kassenarzt

    Auszug aus SG Duisburg, 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14
    Wegen der Vorrangigkeit des gesetzgeberischen Willens gegenüber der richterlichen Rechtsetzung ist für eine Analogie schon dann kein Raum, wenn es nur zweifelhaft erscheint, ob die verglichenen Sachverhalte nicht doch derart unterschiedlich sind, dass durch eine Gleichstellung die gesetzliche Wertung in Frage gestellt würde (BSG, Urteil vom 27.01.1987 - 6 RKa 28/86).
  • SG Dortmund, 05.02.2014 - S 32 AS 5467/13

    Leistungsausschluss, SGB II, einstweilige Anordnung, Sozialleistungen,

    Auszug aus SG Duisburg, 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14
    Vorliegend ist der Sachverhalt einer gemischten Bedarfsgemeinschaft, in den ein Partner Leistungen nach dem AsylbLG und der andere nach dem SGB II bezieht, mit einem solchen, in dem beide Partner SGB II-Leistungen erhalten, auch nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 18.07.2014 - 1 BvL 10/10, 1 BvL 2/11 weiterhin nicht vergleichbar, so dass eine analoge Anwendung des § 20 Abs. 4 SGB II ausscheidet (so auch Sozialgericht [SG] Dortmund, Beschluss vom 05.02.2014 - S 32 AS 5467/13 ER).
  • SG Duisburg, 27.06.2016 - S 49 AS 2974/15

    Gewährung des Regelbedarfs ohne Abzug eines Partnerbetrages im Rahmen des

    Die unterinstanzliche Rechtsprechung geht daher allgemein weiterhin von einer Fortgeltung der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts von 2011 aus (vgl. SG Berlin, Urt. v. 28.01.2016 - S 26 AS 26515/13; SG Dortmund, Beschl. v. 05.02.2014 - S 32 AS 5467/13 ER; SG Duisburg, Urt. v. 08.12.2015 - S 45 AS 4249/14).
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