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LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04 |
Volltextveröffentlichung
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Voraussetzungen des Rückzahlungsanspruchs wegen ungerechtfertigter Bereicherung im Rahmen einer Schenkkreisveranstaltung ; Anforderungen an die Sittenwidrigkeit einer Spielvereinbarung im Sinne von § 138 Abs. 1 BGB; Rechtliche Qualifizierung der Grundkonzeption einer ...
Verfahrensgang
- AG Altenkirchen, 23.09.2004 - 71 C 304/04
- AG Altenkirchen, 29.09.2004 - 71 C 304/04
- LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04
- BGH, 10.11.2005 - III ZR 72/05
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (7)
- OLG Celle, 20.03.1996 - 13 U 146/95
Sittenwidrigkeit einer Vereinbarung über die Teilnahme an einem nach dem …
Auszug aus LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04
Dies führt zu einer Kommerzialisierung des Privatlebens und dadurch zu Belastungen des sozialen Umfelds eines jeden Spielers, der sich zur Steigerung seines Gewinns oder zur Vermeidung eines Verlustes auf Kosten von Freunden oder Verwandten bereichert (vgl. OLG Gelle, NJW 1996, 2660).Zwar spricht einiges dafür, dass der Kläger sich entweder der Sittenwidrigkeit des Systems bewusst war oder sich zumindest dieser Einsicht leichtfertig verschlossen hat, was für die Anwendung der Vorschrift ausreicht (vgl. BGHZ 50, 90, 92 [BGH 29.04.1968 - VII ZR 9/66] ; 75, 299, 305 [BGH 08.11.1979 - VII ZR 337/78] ; NJW 1997, 2313, 2314 [BVerfG 08.07.1997 - 1 BvR 1243/95] ; OLG Celle NJW 1996, 2660 [OLG Celle 20.03.1996 - 13 U 146/95] m.w. Nachweisen).
Darüber hinaus steht die Auffassung der Kammer im Widerspruch zu der Entscheidung des OLG Celle NJW 1996, 2660 f. [OLG Celle 20.03.1996 - 13 U 146/95] Der Bundesgerichtshof hat die aus der Sicht der Kammer entscheidenden Fragen, ob der Geber mit der Zahlung gegen die guten Sitten verstößt und § 242 BGB der Anwendung des § 817 S. 2 BGB entgegensteht, in der Entscheidung vom 22. April 1997 XI ZR 191/96 (NJW 1997, 2314) offen gelassen.
- BGH, 22.04.1997 - XI ZR 191/96
Gewinnspiele nach dem "Schneeballsystem" sind sittenwidrig
Auszug aus LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04
Ein solches Spielsystem, das darauf angelegt ist, den ersten Mitspielern einen sichereren Gewinn zu verschaffen, während die große Masse der späteren Teilnehmer ihren Einsatz verlieren muss, weil angesichts des Vervielfältigungsfaktors in absehbarer Zeit keine neuen Mitspieler mehr geworben können, verstößt gegen die guten Sitten (vgl. BGH NJW 1997, 2314 m.w. Nachweisen).Darüber hinaus steht die Auffassung der Kammer im Widerspruch zu der Entscheidung des OLG Celle NJW 1996, 2660 f. [OLG Celle 20.03.1996 - 13 U 146/95] Der Bundesgerichtshof hat die aus der Sicht der Kammer entscheidenden Fragen, ob der Geber mit der Zahlung gegen die guten Sitten verstößt und § 242 BGB der Anwendung des § 817 S. 2 BGB entgegensteht, in der Entscheidung vom 22. April 1997 XI ZR 191/96 (NJW 1997, 2314) offen gelassen.
- BGH, 31.05.1990 - VII ZR 336/89
Schwarzarbeit: Wertersatz für geleistete Arbeit
Auszug aus LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04
Bereicherungsansprüche gehören dem Billigkeitsrecht an und stehen daher in besonderem Maße unter den Grundsätzen von Treu und Glauben (BGH NJW 1990, 2542, 2543) [BGH 31.05.1990 - VII ZR 336/89] .
- BVerfG, 08.07.1997 - 1 BvR 1243/95
Parteilehrer
Auszug aus LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04
Zwar spricht einiges dafür, dass der Kläger sich entweder der Sittenwidrigkeit des Systems bewusst war oder sich zumindest dieser Einsicht leichtfertig verschlossen hat, was für die Anwendung der Vorschrift ausreicht (vgl. BGHZ 50, 90, 92 [BGH 29.04.1968 - VII ZR 9/66] ; 75, 299, 305 [BGH 08.11.1979 - VII ZR 337/78] ; NJW 1997, 2313, 2314 [BVerfG 08.07.1997 - 1 BvR 1243/95] ; OLG Celle NJW 1996, 2660 [OLG Celle 20.03.1996 - 13 U 146/95] m.w. Nachweisen). - BGH, 08.11.1979 - VII ZR 337/78
Entlohnung einer unzulässigen Arbeitnehmerentleihung
Auszug aus LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04
Zwar spricht einiges dafür, dass der Kläger sich entweder der Sittenwidrigkeit des Systems bewusst war oder sich zumindest dieser Einsicht leichtfertig verschlossen hat, was für die Anwendung der Vorschrift ausreicht (vgl. BGHZ 50, 90, 92 [BGH 29.04.1968 - VII ZR 9/66] ; 75, 299, 305 [BGH 08.11.1979 - VII ZR 337/78] ; NJW 1997, 2313, 2314 [BVerfG 08.07.1997 - 1 BvR 1243/95] ; OLG Celle NJW 1996, 2660 [OLG Celle 20.03.1996 - 13 U 146/95] m.w. Nachweisen). - BGH, 29.04.1968 - VII ZR 9/66
Bereicherungsanspruch bei unerlaubter Rechtsberatung
Auszug aus LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04
Zwar spricht einiges dafür, dass der Kläger sich entweder der Sittenwidrigkeit des Systems bewusst war oder sich zumindest dieser Einsicht leichtfertig verschlossen hat, was für die Anwendung der Vorschrift ausreicht (vgl. BGHZ 50, 90, 92 [BGH 29.04.1968 - VII ZR 9/66] ; 75, 299, 305 [BGH 08.11.1979 - VII ZR 337/78] ; NJW 1997, 2313, 2314 [BVerfG 08.07.1997 - 1 BvR 1243/95] ; OLG Celle NJW 1996, 2660 [OLG Celle 20.03.1996 - 13 U 146/95] m.w. Nachweisen). - LG Trier, 16.11.1989 - 3 S 3/89
Auszug aus LG Koblenz, 16.03.2005 - 12 S 270/04
Erst mit dem Beginn von Anwerbeversuchen wird er selbst in sittenwidriger Weise tätig (vgl. LG Trier, NJW-RR 1990, 313, 314) [LG Trier 16.11.1989 - 3 S 3/89] .