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   AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21   

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AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21 (https://dejure.org/2021,32780)
AG Brandenburg, Entscheidung vom 09.08.2021 - 85 XVII 110/21 (https://dejure.org/2021,32780)
AG Brandenburg, Entscheidung vom 09. August 2021 - 85 XVII 110/21 (https://dejure.org/2021,32780)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Entscheidungsdatenbank Brandenburg
  • rabüro.de

    Zur Ersetzung der Nicht-Einwilligung eines Betreuers hinsichtlich des ärztlichen Eingriffs bezüglich eines Batteriewechsel bei dem Herzschrittmacher des Betroffenen

  • RA Kotz

    Nicht-Einwilligung Bevollmächtigten in ärztlichen Eingriff

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Bt-Recht(Abodienst, Leitsatz frei) (Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (13)

  • AG Mannheim, 24.02.2009 - Gut 2 XVII 8740/09

    Rechtliche Betreuung: Rechtswidrige Verweigerung einer medizinisch indizierten

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Voraussetzung für eine berechtigte Weigerung ist nämlich, dass der Betroffene einwilligungs un fähig ist, die ärztlicherseits vorgeschlagene, medizinisch indizierte Maßnahme lebensverlängernd ist und die Weigerung, die medizinisch indizierte Maßnahme durchzuführen, dem (mutmaßlichen) Willen des Betroffenen entspricht ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seiten 1588 ff.; LG Kleve , Beschluss vom 31.03.2009, Az.: 4 T 319/07, u.a. in: BtPrax 2009, Seiten 199 f.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Mit dem Herzschrittmacher ist ein kardiologisch stabiler Zustand auf dem derzeitigen Niveau erreichbar, der sich so als Lebensverlängerung auswirkt ( AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Die bevollmächtigte Ehefrau des Betroffenen hat die exklusive Aufgabe, dem Willen des Betroffenen gegenüber Ärzten und Pflegepersonal in eigener rechtlicher Verantwortung und nach Maßgabe des § 1901 BGB Ausdruck und Geltung zu verschaffen ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seiten 1588 ff.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Sie hat so zu entscheiden, wie der Betroffene entscheiden würde, wenn er es in der jetzigen Situation noch könnte (BGH, Urteil vom 08.05.1991, Az.: 3 StR 467/90, u.a. in: NJW 1991, Seiten 2357 ff.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Läge eine frühere Willensbekundung der Betroffenen vor, mit welcher er seine Einwilligung in Maßnahmen der in Frage stehenden Art für eine Situation, wie sie jetzt eingetreten ist, verweigert hätte, würde diese Erklärung fortwirken (vgl. hierzu z.B.: Informationsblatt der Schweizerischen Herzstiftung zu Entscheidungen am Lebensende für Patienten mit Herzschrittmacher und implantierbarem Defibrillator ), soweit der Betroffene sie nicht widerrufen hätte ( AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Die Bevollmächtigte hätte einen ursprünglich (ggf. schriftlichen fixierten) Willen des Betroffenen hierzu oder im Falle einer möglichen Umentscheidung des Betroffenen dessen Willen zwar durchzusetzen ( OLG Karlsruhe , Beschluss vom 29.10.2001, Az.: 19 Wx 21/01, u.a. in: NJW 2002, Seiten 685 ff.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Denn Artikel 2 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes gewährleistet jedem das Recht auf körperliche Unversehrtheit, die auch darin besteht, die Durchführung medizinischer Eingriffe selbst dann zu verweigern, wenn sie medizinisch sinnvoll, notwendig oder sogar lebensrettend wären ( BGH , Urteil vom 04.07.1984, Az.: 3 StR 96/84, u.a. in: NJW 1984, Seiten 2639 ff.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Die fehlende Einwilligung des Betroffenen ist somit dann aber auch nunmehr durch diesen Beschluss zu ersetzen ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seiten 1588 ff.; LG Kleve , Beschluss vom 31.03.2009, Az.: 4 T 319/07, u.a. in: BtPrax 2009, Seiten 199 f.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

  • BGH, 17.03.2003 - XII ZB 2/03

    Zur vormundschaftsgerichtlichen Genehmigung von Betreuerentscheidungen im

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Voraussetzung für eine berechtigte Weigerung ist nämlich, dass der Betroffene einwilligungs un fähig ist, die ärztlicherseits vorgeschlagene, medizinisch indizierte Maßnahme lebensverlängernd ist und die Weigerung, die medizinisch indizierte Maßnahme durchzuführen, dem (mutmaßlichen) Willen des Betroffenen entspricht ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seiten 1588 ff.; LG Kleve , Beschluss vom 31.03.2009, Az.: 4 T 319/07, u.a. in: BtPrax 2009, Seiten 199 f.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Die bevollmächtigte Ehefrau des Betroffenen hat die exklusive Aufgabe, dem Willen des Betroffenen gegenüber Ärzten und Pflegepersonal in eigener rechtlicher Verantwortung und nach Maßgabe des § 1901 BGB Ausdruck und Geltung zu verschaffen ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seiten 1588 ff.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Kann ein konkreter Wille des Betroffenen aber zu dem jetzigen Punkt nicht mehr eindeutig festgestellt werden, beurteilt sich die Zulässigkeit der Nicht-Genehmigung ggf. lebenserhaltender Maßnahmen nach dem mutmaßlichen Willen des Betroffenen, welcher individuell nach dessen Lebensentscheidungen, Wertvorstellung und Überzeugungen zu ermitteln ist ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seite 1588; AG Nordenham , Beschluss vom 20.03.2011, Az.: 9 XVII 8/00, u.a. in: FamRZ 2011, Seiten 1327 ff. ).

    Die fehlende Einwilligung des Betroffenen ist somit dann aber auch nunmehr durch diesen Beschluss zu ersetzen ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seiten 1588 ff.; LG Kleve , Beschluss vom 31.03.2009, Az.: 4 T 319/07, u.a. in: BtPrax 2009, Seiten 199 f.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

  • LG Kleve, 31.03.2009 - 4 T 319/07

    Entscheidung für das weitere Leben bei Zweifeln über den mutmaßlichen Willen

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Voraussetzung für eine berechtigte Weigerung ist nämlich, dass der Betroffene einwilligungs un fähig ist, die ärztlicherseits vorgeschlagene, medizinisch indizierte Maßnahme lebensverlängernd ist und die Weigerung, die medizinisch indizierte Maßnahme durchzuführen, dem (mutmaßlichen) Willen des Betroffenen entspricht ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seiten 1588 ff.; LG Kleve , Beschluss vom 31.03.2009, Az.: 4 T 319/07, u.a. in: BtPrax 2009, Seiten 199 f.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

    Grundsätzlich ist hierbei aber eine Entscheidung "für das Leben" zu treffen ( LG Kleve , Beschluss vom 31.03.2009, Az.: 4 T 319/07, u.a. in: BtPrax 2009, Seiten 199 ff. ), selbst wenn dies die palliative Versorgung des Betroffenen mit einschließt.

    Die fehlende Einwilligung des Betroffenen ist somit dann aber auch nunmehr durch diesen Beschluss zu ersetzen ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seiten 1588 ff.; LG Kleve , Beschluss vom 31.03.2009, Az.: 4 T 319/07, u.a. in: BtPrax 2009, Seiten 199 f.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).

  • OLG Hamm, 08.01.1997 - 15 W 398/96

    Bewilligung von Prozesskostenhilfe und Beiordnung eines Rechtsanwalts; Bestellung

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Ist die Betroffene aber einwilligungs un fähig - so wie hier - und besteht bei Durchführung einer bestimmten Heilbehandlung lediglich die fast zu vernachlässigende Gefahr des Eintritts eines ungünstigen Verlaufs und von Nebenwirkungen, dann hat das Gericht seine Entscheidung, ob die Bevollmächtigte die Genehmigung zu dem ärztlichen Eingriff und der Behandlung zu erteilen oder zu versagen ist, am Wohl des Betroffenen unter dem Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit zu orientieren ( OLG Hamm , Beschluss vom 08.01.1997, Az.: 15 W 398/96, u.a. in: BtPrax 1997, Seiten 162 ff. ).
  • AG Nidda, 23.05.2007 - 6 XVII 165/07

    Betreuungsverfahren: Genehmigung einer beabsichtigten Oberschenkeloperation durch

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Aus Sicht des Betroffenen, und diese muss in die Erwägungen des Gerichts mit einbezogen werden, kann hier wohl nach einem Batteriewechsel bei dem Herzschrittmacher aber von einem wesentlichen Erfolg ausgegangen werden ( AG Nidda , Beschluss vom 23.05.2007, Az.: 6 XVII 165/07, u.a. in: BtPrax 2007, Seite 187 ).
  • AG Nidda, 23.05.2007 - XVII 165/07
    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Aus Sicht des Betroffenen, und diese muss in die Erwägungen des Gerichts mit einbezogen werden, kann hier wohl nach einem Batteriewechsel bei dem Herzschrittmacher aber von einem wesentlichen Erfolg ausgegangen werden ( AG Nidda , Beschluss vom 23.05.2007, Az.: 6 XVII 165/07, u.a. in: BtPrax 2007, Seite 187 ).
  • AG Nordenham, 20.03.2011 - 9 XVII 8/00

    Betreuung: Genehmigungserfordernis für den Abbruch einer künstlichen Ernährung

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Kann ein konkreter Wille des Betroffenen aber zu dem jetzigen Punkt nicht mehr eindeutig festgestellt werden, beurteilt sich die Zulässigkeit der Nicht-Genehmigung ggf. lebenserhaltender Maßnahmen nach dem mutmaßlichen Willen des Betroffenen, welcher individuell nach dessen Lebensentscheidungen, Wertvorstellung und Überzeugungen zu ermitteln ist ( BGH , Beschluss vom 17.03.2003, Az.: XII ZB 2/03, u.a. in: NJW 2003, Seite 1588; AG Nordenham , Beschluss vom 20.03.2011, Az.: 9 XVII 8/00, u.a. in: FamRZ 2011, Seiten 1327 ff. ).
  • BGH, 08.05.1991 - 3 StR 467/90

    Tötung eines arg- und wehrlosen Patienten im Krankenhaus; Sterbehilfe durch

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Sie hat so zu entscheiden, wie der Betroffene entscheiden würde, wenn er es in der jetzigen Situation noch könnte (BGH, Urteil vom 08.05.1991, Az.: 3 StR 467/90, u.a. in: NJW 1991, Seiten 2357 ff.; AG Mannheim , Beschluss vom 24.02.2009, Az.: 2 XVII 8740/09, u.a. in: NJW-RR 2009, Seiten 1662 ff. ).
  • BGH, 17.09.2014 - XII ZB 202/13

    Genehmigung des Betreuungsgerichts bei Einstellung lebenserhaltender Maßnahmen

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Die hiesigen Maßnahmen bedürfen auch der betreuungsgerichtlichen Genehmigung nach § 1904 BGB, da der Betroffene einen entsprechenden eigenen Willen nicht bereits in einer wirksamen Patientenverfügung (§ 1901a Abs. 1 BGB) hinsichtlich des hier nunmehr erforderlichen Batteriewechsel bei dem Herzschrittmacher des Betroffenen niedergelegt hat ( BGH , Beschluss vom 08.02.2017, Az.: XII ZB 604/15, u.a. in: NJW 2017, Seiten 1737 f.; BGH , Beschluss vom 17.09.2014, Az.: XII ZB 202/13, u.a. in: NJW 2014, Seiten 3572 ff. ).
  • BVerfG, 26.07.2016 - 1 BvL 8/15

    Die Beschränkung ärztlicher Zwangsbehandlung auf untergebrachte Betreute ist mit

    Auszug aus AG Brandenburg, 09.08.2021 - 85 XVII 110/21
    Aus Art. 2 II 1 GG folgt aber die Schutzpflicht des Staates, für nicht einsichtsfähige Betreute bei drohenden erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen unter strengen Voraussetzungen eine ärztliche Behandlung als letztes Mittel sogar gegen ihren natürlichen Willen vorzusehen ( BVerfG , Beschluss vom 26.07.2016, Az.: 1 BvL 8/15, u.a. in: NJW 2017, Seite 53 ).
  • OLG Karlsruhe, 29.10.2001 - 19 Wx 21/01

    Sterbebegleitung - Einwilligung des Betreuers in Abbruch der künstlichen

  • BGH, 08.02.2017 - XII ZB 604/15

    Voraussetzungen einer für den Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen bindenden

  • BGH, 04.07.1984 - 3 StR 96/84

    Teilnahme am Suizid

  • AG Brandenburg, 02.09.2021 - 85 XVII 230/15

    Amputation - genehmigungsbedürftige Maßnahme

    Grundsätzlich ist nämlich eine Entscheidung "für das Leben" zu treffen ( LG Kleve , Beschluss vom 31.03.2009, Az.: 4 T 319/07, u.a. in: BtPrax 2009, Seiten 199 ff. ), selbst wenn dies die palliative Versorgung des Betroffenen mit einschließt ( AG Brandenburg an der Havel , Beschluss vom 09.08.2021, Az.: 85 XVII 110/21, u.a. in: BeckRS 2021, Nr. 21482 = "juris" ).
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