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   FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08   

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FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08 (https://dejure.org/2010,7310)
FG Niedersachsen, Entscheidung vom 08.12.2010 - 2 K 295/08 (https://dejure.org/2010,7310)
FG Niedersachsen, Entscheidung vom 08. Dezember 2010 - 2 K 295/08 (https://dejure.org/2010,7310)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de

    Abfärbewirkung - Beziehen von Einkünften - geringfügige Beteiligung - keine Verfassungswidrigkeit des § 15 Abs. 3 Nr. 1, 2. Alt i.V.m. § 52 Abs. 32a EStG

  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    § 4a Abs. 2 EStG; § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alt. 2 EStG; § 52 Abs. 32a EStG
    Beginn der Abfärbewirkung im Zusammenhang mit einer gewerblichen Betätigung; Beteiligung der Obergesellschaft mitunternehmerisch an der Untergesellschaft; Einkunftsbeziehung bei Gewerbetreibenden mit abweichendem Wirtschaftsjahr; Nachträglich belastende Änderung der ...

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    EStG § 15 Abs. 3 Nr. 1
    Abfärbewirkung - Abfärbewirkung gemäß § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)

    Abfärbewirkung gemäß § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • EFG 2011, 870
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (36)

  • BVerfG, 03.12.1997 - 2 BvR 882/97

    Schiffbauverträge

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    Die Verlässlichkeit der Rechtsordnung ist eine Grundbedingung freiheitlicher Verfassungen (vgl. BVerfG-Beschluss vom 3. Dezember 1997 2 BvR 882/97, BVerfGE 97, 67).

    Gesetze mit echter Rückwirkung, die die Rechtsfolge eines der Vergangenheit zugehörigen Verhaltens nachträglich belastend ändern, sind daher verfassungsrechtlich grundsätzlich unzulässig (vgl. BVerfG-Beschluss vom 3. Dezember 1997 2 BvR 882/97, BVerfGE 97, 67; BVerfG-Urteil vom 23. November 1999 1 BvF 1/94, BVerfGE 101, 239).

    In der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sind jedoch -ohne dass dies abschließend wäre -Fallgruppen anerkannt, in denen das rechtsstaatliche Rückwirkungsverbot durchbrochen ist (vgl. BVerfG-Beschlüsse vom 14. Mai 1986 2 BvL 2/83, BVerfGE 72, 200 und vom 3. Dezember 1997 2 BvR 882/97, BVerfGE 97, 67; BVerfG-Urteil vom 23. November 1999 1 BvF 1/94, BVerfGE 101, 239).

    Das Vertrauen der Steuerpflichtigen hat dabei ein geringeres Gewicht, wenn es darum geht, einen Ankündigungseffekt zu vermeiden, der die beabsichtigte Wirkung der Gesetzesänderung ganz oder zum Teil zunichte zu machen droht (BVerfG-Beschluss vom 3. Dezember 1997 2 BvR 882/97, BVerfGE 97, 67).

  • BFH, 13.11.1997 - IV R 67/96

    Abfärbewirkung bei Betriebsaufspaltung

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    Vielmehr ist in Entsprechung mit der Gesetzesbegründung (BT-Drucks. 16/2712, S. 44) und der vor dem Urteil vom 6. Oktober 2004 ergangenen Rechtsprechung (BFH-Urteil vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264, bestätigt durch Urteil vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254; BFH-Urteil vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) davon auszugehen, dass bereits das bloße Halten einer (mitunternehmerische) Beteiligung für das "Beziehen" von Einkünften und damit den Eintritt der Abfärbewirkung ausreichend ist.

    a) Soweit eine Personengesellschaft selbst gewerblich tätig ist (§ 15 Abs. 3 Nr. 1, 1. Alt. EStG) kommt nach der ständigen Rechtsprechung des BFH die Abfärberegelung selbst dann zur Anwendung, wenn der gewerblichen Tätigkeit nur eine geringfügige wirtschaftliche Bedeutung zukommt (BFH-Urteile vom 10. August 1994 I R 133/93, BStBl. II 1995, 171; vom 12. Juni 1996 IV B 121/95, BFH/NV 1997, 25; vom 13. November 1991 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254; vom 19. Februar 1998 IV R 11/97, BStBl. II 1998, 603; vom 11. August 1999 XI R 12/98, BStBl. II 2000, 229).

    Denn in dieser Entscheidung ging der BFH in Abkehr zur vorangegangenen Rechtsprechung (BFH-Urteil vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264, bestätigt durch Urteil vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254; BFH-Urteil vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) erstmals davon aus, dass bei einer Beteiligung einer vermögensverwaltenden Personengesellschaft an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft die Abfärberegelung des § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG a.F., welche den Zusatz "oder gewerbliche Einkünfte im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 bezieht" nicht enthielt, nicht eingreift.

    Dieser Einwand erschließt sich jedoch bei näherer Betrachtung nicht, denn ausweislich der bereits genannten vorhergehenden Entscheidungen (BFH-Urteile vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264; vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254 und vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) ging der BFH vor der Entscheidung aus dem Oktober 2004 von einer Abfärbung aus, wenn sich eine im Übrigen vermögensverwaltende Personengesellschaft an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft beteiligt.

  • BFH, 08.12.1994 - IV R 7/92

    Beteiligung einer landwirtschaftlichen Personengesellschaft an einer gewerblich

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    Vielmehr ist in Entsprechung mit der Gesetzesbegründung (BT-Drucks. 16/2712, S. 44) und der vor dem Urteil vom 6. Oktober 2004 ergangenen Rechtsprechung (BFH-Urteil vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264, bestätigt durch Urteil vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254; BFH-Urteil vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) davon auszugehen, dass bereits das bloße Halten einer (mitunternehmerische) Beteiligung für das "Beziehen" von Einkünften und damit den Eintritt der Abfärbewirkung ausreichend ist.

    Zwar hatte die Klägerin des dem Urteil vom 8. Dezember 1994 (IV R 7/92, BStBl. II 1996, 264) zugrundeliegenden Falls ein abweichenden Wirtschaftsjahr, jedoch ist nichts über das Wirtschaftsjahr der gewerblichen Mitunternehmerschaft bekannt, zumal auch das Jahr der erstmaligen Beteiligung (1973) nicht zu den Streitjahren gehörte.

    Denn in dieser Entscheidung ging der BFH in Abkehr zur vorangegangenen Rechtsprechung (BFH-Urteil vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264, bestätigt durch Urteil vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254; BFH-Urteil vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) erstmals davon aus, dass bei einer Beteiligung einer vermögensverwaltenden Personengesellschaft an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft die Abfärberegelung des § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG a.F., welche den Zusatz "oder gewerbliche Einkünfte im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 bezieht" nicht enthielt, nicht eingreift.

    Dieser Einwand erschließt sich jedoch bei näherer Betrachtung nicht, denn ausweislich der bereits genannten vorhergehenden Entscheidungen (BFH-Urteile vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264; vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254 und vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) ging der BFH vor der Entscheidung aus dem Oktober 2004 von einer Abfärbung aus, wenn sich eine im Übrigen vermögensverwaltende Personengesellschaft an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft beteiligt.

  • BFH, 06.10.2004 - IX R 53/01

    Keine Abfärbung gewerblicher Beteiligungseinkünfte einer vermögensverwaltenden KG

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    Auf die abweichende Entscheidung des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 6. Oktober 2004 (IX R 53/01, BStBl. II 2005, 383) habe die Verwaltung sogleich mit einem Nichtanwendungserlass (BMF-Schreiben vom 18. Mai 2005 IV B 2-S 2241-34/05, BStBl. I 2005, 698) reagiert.

    Aufgrund der Entscheidung des BFH vom 6. Oktober 2004 (IX R 53/01, BStBl. II 2005, 383) komme die Anwendung der Regelung des § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG nicht in Betracht.

    Einerseits war in diesem Jahr die geänderte Rechtsprechung des BFH bereits bekannt, wie sich schon aus der Veröffentlichung des Urteils in Fachzeitschriften Ende des Jahres 2004 ergibt (vgl. etwa Abdruck des BFH-Urteils vom 6. Oktober 2004 IX R 53/01 in DStR 2004, 2045 und DB 2004, 2560).

    Da die Ankündigung der Neuregelung zeitgleich mit dem Urteil vom 6. Oktober 2004 (IX R 53/01, BStBl. II 2005, 383) im Bundesteuerblatt veröffentlich wurde, konnte ab diesem Zeitpunkt ein Vertrauenstatbestand zunächst nicht mehr entstehen.

  • BVerfG, 23.01.1990 - 1 BvL 4/87

    Verfassungsgemäße Besteuerung im Zusammenhang mit der Verhängung von Bußgeldern

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    Ein Vertrauenstatbestand kann sich demnach jedenfalls dann nicht entwickeln, wenn die Neuregelung eine Rechtslage wieder herstellt, die bis zu einer gerichtlichen Entscheidung der allgemeinen Rechtsauffassung entsprach und die Neuregelung unverzüglich angekündigt wird (BVerfG-Beschluss vom 23. Januar 1990 1 BvL 4/87 -7/87, BStBl. II 1990, 483; vgl. BFH-Beschluss vom 19. April 2007 IV R 4/06, BStBl. II 2008, 140 und Beschluss des FG Düsseldorf vom 2. August 2007 14 V 1366/07 A (G), EFG 2008, 62).

    In den entsprechenden Entscheidungen des BFH (Urteil vom 10. Juli 1986 IV R 12/81, BStBl. II 1986, 611 betreffend die rückwirkende gesetzliche Normierung der früheren Geprägerechtsprechung) und des BVerfG (Beschlüsse vom 23. Januar 1990, BStBl. II 1990, 483 betreffend die rückwirkende Wiedereinführung des Abzugsverbots für Geldbußen und vom 15. Oktober 2008 1 BvR 1138/06, BFH/NV 1009, 110 betreffend die rückwirkende Wiedereinführung der Regelungen zur Mehrmütterorganschaft) hatten die erkennenden Gericht jeweils die Verfassungsmäßigkeit der Rückwirkungen bejaht.

    bb) Zwar ist zu berücksichtigen, dass die Gesetzesänderung hier nicht -wie etwa in der Entscheidung zur rückwirkenden Einführung des Abzugsverbots für Geldbußen (BVerfG-Beschluss vom 23.01.1990, BStBl. II 1990, 483) -von der Bundesregierung beschlossen, sondern nur seitens der Finanzverwaltung angekündigt wurde.

  • BVerfG, 23.11.1999 - 1 BvF 1/94

    Stichtagsregelung

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    Gesetze mit echter Rückwirkung, die die Rechtsfolge eines der Vergangenheit zugehörigen Verhaltens nachträglich belastend ändern, sind daher verfassungsrechtlich grundsätzlich unzulässig (vgl. BVerfG-Beschluss vom 3. Dezember 1997 2 BvR 882/97, BVerfGE 97, 67; BVerfG-Urteil vom 23. November 1999 1 BvF 1/94, BVerfGE 101, 239).

    In der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sind jedoch -ohne dass dies abschließend wäre -Fallgruppen anerkannt, in denen das rechtsstaatliche Rückwirkungsverbot durchbrochen ist (vgl. BVerfG-Beschlüsse vom 14. Mai 1986 2 BvL 2/83, BVerfGE 72, 200 und vom 3. Dezember 1997 2 BvR 882/97, BVerfGE 97, 67; BVerfG-Urteil vom 23. November 1999 1 BvF 1/94, BVerfGE 101, 239).

    So tritt das Rückwirkungsverbot, das seinen Grund und seine Grenze im Vertrauensschutz hat, namentlich dann zurück, wenn sich kein schützenswertes Vertrauen auf den Bestand des geltenden Rechts bilden konnte (vgl. BVerfG-Urteil vom 23. November 1999 1 BvF 1/94, BVerfGE 101, 239), etwa weil die Rechtslage unklar und verworren war (vgl. BVerfG-Urteil vom 19. Dezember 1961 2 BvL 6/59, BVerfGE 13, 261).

  • BFH, 11.08.1999 - XI R 12/98

    Abfärberegelung bei geringer gewerblicher Tätigkeit

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    a) Soweit eine Personengesellschaft selbst gewerblich tätig ist (§ 15 Abs. 3 Nr. 1, 1. Alt. EStG) kommt nach der ständigen Rechtsprechung des BFH die Abfärberegelung selbst dann zur Anwendung, wenn der gewerblichen Tätigkeit nur eine geringfügige wirtschaftliche Bedeutung zukommt (BFH-Urteile vom 10. August 1994 I R 133/93, BStBl. II 1995, 171; vom 12. Juni 1996 IV B 121/95, BFH/NV 1997, 25; vom 13. November 1991 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254; vom 19. Februar 1998 IV R 11/97, BStBl. II 1998, 603; vom 11. August 1999 XI R 12/98, BStBl. II 2000, 229).

    Ist aber insoweit eine Freistellung von der Gewerbesteuer beabsichtigt, so entspricht es dieser Wertung, jedenfalls einer originär gewerblichen Tätigkeit von äußerst geringem Ausmaß keine prägende Wirkung zukommen zu lassen (vgl. zum Ganzen BFH-Urteil vom 11. August 1999 XI R 12/98, BStBl. II 2000, 229).

    Maßgeblich waren dafür in den entschiedenen Fällen ein Umsatzanteil von 1, 25% bei Einnahmen aus der gewerblichen Tätigkeit von 6.481 DM (BFH-Urteil vom 11. August 2000 XI R 12/98, BStBl. II 2000, 229), ein Umsatzanteil von höchstens 2, 81% bei gleichzeitiger Unterschreitung der gewerbesteuerlichen Freibetragsgrenze (BFH-Beschluss vom 8. März 2004 IV B 212/03, BFH/NV 2004, 954) sowie eine Minimalbeteiligung von 0, 51% bei einem Anteil der Einnahmen aus der Beteiligung von höchstens 1, 16% (Urteil des FG Münster vom 7. Dezember 2003 3 K 4979/95 F, EFG 2002, 129).

  • BVerfG, 15.10.2008 - 1 BvR 1138/06

    Keine unzulässige Rückwirkung der § 36 Abs 2 GewStG, § 2 Abs 2 S 3 GewStG jeweils

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    (vgl. zum ganzen BVerfG-Beschluss vom 15. Oktober 2008 1 BvR 1138/06, BFH/NV 2009, 110).

    In den entsprechenden Entscheidungen des BFH (Urteil vom 10. Juli 1986 IV R 12/81, BStBl. II 1986, 611 betreffend die rückwirkende gesetzliche Normierung der früheren Geprägerechtsprechung) und des BVerfG (Beschlüsse vom 23. Januar 1990, BStBl. II 1990, 483 betreffend die rückwirkende Wiedereinführung des Abzugsverbots für Geldbußen und vom 15. Oktober 2008 1 BvR 1138/06, BFH/NV 1009, 110 betreffend die rückwirkende Wiedereinführung der Regelungen zur Mehrmütterorganschaft) hatten die erkennenden Gericht jeweils die Verfassungsmäßigkeit der Rückwirkungen bejaht.

    Das Bundesverfassungsgericht hat sich bisher die Frage, inwieweit einem Schreiben der Finanzverwaltung im Rahmen einer echten Rückwirkung Bedeutung zukommen kann, ausdrücklich nicht beantwortet (BVerfG-Beschluss vom 15. Oktober 2008 1 BvR 1138/06, BFH/NV 2009, 110 unter II.1.b) der Gründe).

  • FG Münster, 07.12.2000 - 3 K 4979/95

    Einkünfteumqualifizierung bei nur geringfügiger Beteiligung einer nicht

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    Das Finanzgericht (FG) Münster vertritt die Auffassung, die aus dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit hergeleitete Ausnahme gelte auch für das Halten der Beteiligung an einer anderen gewerblich tätigen Personengesellschaft (Urteil des FG Münster vom 7. Dezember 2003 3 K 4979/95 F, EFG 2002, 129).

    Maßgeblich waren dafür in den entschiedenen Fällen ein Umsatzanteil von 1, 25% bei Einnahmen aus der gewerblichen Tätigkeit von 6.481 DM (BFH-Urteil vom 11. August 2000 XI R 12/98, BStBl. II 2000, 229), ein Umsatzanteil von höchstens 2, 81% bei gleichzeitiger Unterschreitung der gewerbesteuerlichen Freibetragsgrenze (BFH-Beschluss vom 8. März 2004 IV B 212/03, BFH/NV 2004, 954) sowie eine Minimalbeteiligung von 0, 51% bei einem Anteil der Einnahmen aus der Beteiligung von höchstens 1, 16% (Urteil des FG Münster vom 7. Dezember 2003 3 K 4979/95 F, EFG 2002, 129).

    Als Maßstab für eine ganz untergeordnete Beteiligung kommt zunächst der Höhe der Beteiligung eine Bedeutung zu (vgl. Urteil des FG Münster vom 7. Dezember 2003 3 K 4979/95 F, EFG 2002, 129; Wehrheim/Brodthage, DStR 2003, 485, 492).

  • BFH, 18.04.2000 - VIII R 68/98

    Erweiterte Gewerbesteuerkürzung bei Grundstücksunternehmen

    Auszug aus FG Niedersachsen, 08.12.2010 - 2 K 295/08
    Vielmehr ist in Entsprechung mit der Gesetzesbegründung (BT-Drucks. 16/2712, S. 44) und der vor dem Urteil vom 6. Oktober 2004 ergangenen Rechtsprechung (BFH-Urteil vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264, bestätigt durch Urteil vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254; BFH-Urteil vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) davon auszugehen, dass bereits das bloße Halten einer (mitunternehmerische) Beteiligung für das "Beziehen" von Einkünften und damit den Eintritt der Abfärbewirkung ausreichend ist.

    Denn in dieser Entscheidung ging der BFH in Abkehr zur vorangegangenen Rechtsprechung (BFH-Urteil vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264, bestätigt durch Urteil vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254; BFH-Urteil vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) erstmals davon aus, dass bei einer Beteiligung einer vermögensverwaltenden Personengesellschaft an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft die Abfärberegelung des § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG a.F., welche den Zusatz "oder gewerbliche Einkünfte im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 bezieht" nicht enthielt, nicht eingreift.

    Dieser Einwand erschließt sich jedoch bei näherer Betrachtung nicht, denn ausweislich der bereits genannten vorhergehenden Entscheidungen (BFH-Urteile vom 8. Dezember 1994 IV R 7/92, BStBl. II 1995, 264; vom 13. November 1997 IV R 67/96, BStBl. II 1998, 254 und vom 18. April 2000 VIII R 68/98, BStBl. II 2001, 359) ging der BFH vor der Entscheidung aus dem Oktober 2004 von einer Abfärbung aus, wenn sich eine im Übrigen vermögensverwaltende Personengesellschaft an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft beteiligt.

  • BFH, 02.08.1994 - VIII R 65/93

    Darlehn unter nahen Angehörigen

  • BVerfG, 14.05.1986 - 2 BvL 2/83

    Einkommensteuerrecht

  • BVerfG, 19.12.1961 - 2 BvL 6/59

    Rückwirkende Steuern

  • FG Düsseldorf, 02.08.2007 - 14 V 1366/07

    Verletzung der grundrechtlichen Freiheit zur Vornahme einer wirtschaftlichen

  • BVerfG, 07.07.2010 - 2 BvL 14/02

    Spekulationsfrist

  • BVerfG, 15.10.1996 - 1 BvL 44/92

    Mietpreisbindung

  • BFH, 19.04.2007 - IV R 4/06

    BFH ruft BVerfG an: Rückwirkende Einschränkung des gewerbesteuerrechtlichen

  • BFH, 19.02.1998 - IV R 11/97

    Keine Abfärbung der gewerblichen Tätigkeit einer GbR nach § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG

  • BFH, 10.08.1994 - I R 133/93

    Übt der Inhaber einer Steuerberaterpraxis neben seiner freiberuflichen auch eine

  • BFH, 18.08.2010 - X R 8/07

    Zurechnung des Gewinns bei Ausscheiden eines Mitunternehmers aus einer

  • BFH, 10.07.1986 - IV R 12/81

    1. Gegen die rückwirkende Wiedereinfährung der sog. Geprägetheorie durch § 15

  • BVerfG, 12.06.1986 - 2 BvL 5/80
  • BFH, 08.03.2004 - IV B 212/03

    Abfärberegelung - geringfügige gewerbliche Tätigkeit

  • BVerfG, 29.11.1967 - 1 BvL 16/63

    Anforderungen an eine Richtervorlage nach Art. 100 Abs.1 GG

  • BFH, 18.02.1986 - VIII R 125/85

    Betriebsaufspaltung - Besondere Umstände - Anteile an Unternehmen - Anteile von

  • BFH, 12.06.1996 - IV B 121/95

    Voraussetzung der Geltung einer Kommanditgesellschaft als Gewerbebetrieb

  • BVerfG, 21.05.1952 - 2 BvH 2/52

    Wohnungsbauförderung

  • BFH, 20.12.2000 - XI R 8/00

    Einkunftsart bei Herstellung von Filmreportagen

  • BFH, 18.09.1984 - VIII R 119/81

    Zum steuerrechtlichen Rückwirkungsverbot; hier: bei wesentlicher Beteiligung i.

  • BFH, 18.05.1995 - IV R 125/92

    Zur Zurechnung von Anteilen an einer GbR nach ihrer Übertragung auf die Ehegatten

  • BFH, 21.12.1972 - IV R 194/69

    Personengesellschaft - Eintritt des Gesellschafters - Austritt des

  • BFH, 22.05.2003 - IX R 23/01

    VuV; WK-Pauschbetrag gem. § 9 a Satz 1 Nr. 2 EStG a.F.

  • BFH, 14.06.1994 - VIII R 20/93

    Notwendigkeit der Beiladung sämtlicher Gesellschafter einer aufgelösten

  • BFH, 24.01.1979 - I R 202/75

    Umwandlungs-Steuergesetz - Umwandlung einer Kapitalgesellschaft -

  • BFH, 01.10.1969 - I R 120/67

    Anwendbarkeit der Grundsätze über die Bestimmung der Gegenleistung für die

  • FG Niedersachsen, 19.05.1999 - II 479/95

    Wirksamkeit eines Gewerbesteuermessbescheids; Vorliegen von Einkünften aus

  • FG Baden-Württemberg, 22.04.2016 - 13 K 3651/13

    Abfärberegelung nach § 15 Abs. 3 EStG: Keine Bagatellgrenze bei Beteiligung an

    Das Niedersächsische Finanzgericht (Urteil vom 8. Dezember 2010 2 K 295/08, EFG 2011, 870) und das Finanzgericht Münster (Urteil vom 7. Dezember 2000 3 K 4979/95 F, EFG 2002, 129) gehen davon aus, dass eine Geringfügigkeitsgrenze nicht ohne Rücksicht auf die Höhe der Beteiligung und die aus ihr bezogenen Einkünfte angenommen werden kann, wobei die Schwierigkeit gesehen wird, Kennzahlen der Gesellschaften zu ermitteln und zu vergleichen.
  • BFH, 26.06.2014 - IV R 5/11

    Abfärbewirkung nach § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alternative 2 EStG bei Beteiligung an einer

    Das Finanzgericht (FG) gab der Klage aus den in Entscheidungen der Finanzgerichte 2011, 870 abgedruckten Gründen teilweise statt und änderte den Feststellungsbescheid 2005 dahingehend ab, dass nunmehr Einkünfte aus Gewerbebetrieb in Höhe von ./. 8,70 EUR und Einkünfte aus Kapitalvermögen in Höhe von ./. 61.318,30 EUR festgestellt wurden.

    Das FA lehnte den Antrag ab und wies den hiergegen gerichteten Einspruch als unbegründet zurück.5Das Finanzgericht (FG) gab der Klage aus den in Entscheidungen der Finanzgerichte 2011, 870 abgedruckten Gründen teilweise statt und änderte den Feststellungsbescheid 2005 dahingehend ab, dass nunmehr Einkünfte aus Gewerbebetrieb in Höhe von ./. 8,70 EUR und Einkünfte aus Kapitalvermögen in Höhe von ./. 61.318,30 EUR festgestellt wurden.

  • OLG Frankfurt, 13.10.2011 - 20 W 95/11

    Befreiung des Liquidators von den Beschränkungen des § 181 BGB

    Selbst wenn der Gesetzgeber mit der von ihm im Musterprotokoll normierten Befreiung des Geschäftsführers von den Beschränkungen des § 181 BGB - die ausweislich der Motive (Bundestagsdrucksache 16/6140, S. 28) Teil der vom Gesetzgeber beabsichtigten "einfach zu handhabenden Vertretungsregelung" ist, die den Regelungswünschen nachkomme, die Gründer einfach konzipierter Gesellschaftsverträge typischerweise hätten - zu erkennen gegeben haben sollte, dass er diese Befreiung für die Geschäftsführer der typischerweise mit Musterprotokoll gegründeten Unternehmergesellschaft im Gegensatz zu der auf bisher ausschließlich zulässigem Weg gegründeten GmbH als Regelfall ansehe (vgl. Dignas, Anmerkung zu OLG Hamm, in GmbHR 2011, 88f), kann daraus nicht geschlossen werden, dass er dies dann auch für den Zeitraum der Liquidation als solchen gesetzlichen Regelfall bestimmen wollte.
  • FG Köln, 26.06.2020 - 4 K 3437/11

    Vorliegen eines Gewerbebetriebs beim Bezug von Einkünften aus der Beteiligung an

    Diese Rechtsauffassung entspricht auch der ganz überwiegenden Meinung in Rechtsprechung und Kommentarliteratur (Beschluss des FG Düsseldorf, Beschluss vom 02. August 2007 - 14 V 1366/07 A(G) -, EFG 2008, 62; Urteil des FG Bremen vom 18. August 2010 - 2 K 94/09 (5) -, EFG 2011, 723; Urteil des FG Hamburg, Urteil vom 19. November 2008 - 6 K 174/05 -, EFG 2009, 573; Urteil des Niedersächsischen FG, Urteil vom 08. Dezember 2010 - 2 K 295/08 -, EFG 2011, 870; Urteil des FG Münster vom 19. April 2012 - 3 K 1450/09 Erb -, EFG 2012, 2143; Wacker in: Schmidt, EStG, 39. Aufl., § 15 Rn. 189; Bode in: Blümich, 145. EL Dezember 2018, EStG § 15 Rn. 230; Desens/Blischke in: Kirchhof/Söhn/Mellinghoff, Einkommensteuergesetz, 296. AL 6/2019, b) Gewerbebetrieb (§ 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2), Anm. E 23; Krumm in: Kirchhof, Einkommensteuergesetz, 18. Aufl. 2019, § 15 EStG Rn. 143; Füssenich in: Bordewin/Brandt, Einkommensteuergesetz, Kommentar, 417. AL 6/2019, § 15 Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Rn. 3149; a.A. Stapperfend in: Herrmann/Heuer/Raupach, EStG/KStG, 292. Lieferung 06.2019, § 15 EStG Rn. 1402, und wohl Carlé/Th. Carlé/T. Carlé/Bauschatz in: Korn, Einkommensteuergesetz, 1. Aufl. 2000, 116.
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