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   LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22 KfH   

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LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22 KfH (https://dejure.org/2023,17907)
LG Karlsruhe, Entscheidung vom 26.07.2023 - 13 O 46/22 KfH (https://dejure.org/2023,17907)
LG Karlsruhe, Entscheidung vom 26. Juli 2023 - 13 O 46/22 KfH (https://dejure.org/2023,17907)
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Volltextveröffentlichung

  • Justiz Baden-Württemberg

    § 5 Abs 1 UWG, § 5 Abs 2 Nr 1 UWG, § 5a Abs 3 Nr 1 UWG, § 8 Abs 3 Nr 3 UWG
    Werbung für Drogerieartikel mit den Claims "klimaneutral" und "Umweltneutrales Produkt"

Kurzfassungen/Presse (8)

  • lhr-law.de (Kurzinformation)

    Greenwashing oder was bedeutet eigentlich klimaneutral?

  • beckmannundnorda.de (Kurzinformation)

    Wettbewerbswidrige Werbung der Drogeriemarktkette dm für diverse Produkte der Eigenmarke mit klimaneutral oder umweltneutral

  • lto.de (Kurzinformation)

    Unlautere Produktlabels: Drogerie dm betreibt Greenwashing mit "klimaneutraler" Seife

  • lto.de (Pressebericht, 31.07.2023)

    Greenwashing: Ist "klimaneutral" das Gleiche wie "CO-kompensiert"?

  • ip-rechtsberater.de (Kurzinformation)

    Unzulässige Bewerbung von Produkten als "klimaneutral" oder "umweltneutral" durch Drogeriemarkt DM

  • mdr-recht.de (Kurzinformation)

    Unzulässige Bewerbung von Produkten als "klimaneutral" oder "umweltneutral" durch Drogeriemarkt DM

  • it-recht-kanzlei.de (Kurzinformation)

    Dürfen Produkte als "klimaneutral" oder "umweltneutral" beworben werden?

  • it-recht-kanzlei.de (Kurzinformation)

    Erfüllung von Informationspflichten via URLs

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (30)

  • OLG Frankfurt, 10.11.2022 - 6 U 104/22

    Verwendung eines Gütesiegels "Klimaneutral"

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    aa) Ein davon unterschiedener Verkehrskreis, der sich speziell für Drogerieartikel mit ökologischem Akzent (Verpackung aus Recyclingmaterial, gute biologische Abbaubarkeit, kein Mikroplastik, Reduktion der Umweltbelastung bei der Herstellung usw.) interessiert, lässt sich für die Beurteilung im Rahmen der §§ 5, 5a UWG nicht bilden (vgl. BGH GRUR 2022, 241 Rn. 20 - Kopplungsangebot III; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 18; Köhler/Bornkamm/Feddersen/ Bornkamm/Feddersen, 41. Aufl. 2023, UWG § 5 Rn. 1.64).

    Angaben zu Nachhaltigkeit und Klimaneutralität haben heute erheblichen Einfluss auf das Kaufverhalten (OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 22; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 19, 29).

    Zudem legt der umweltinteressierte Durchschnittsverbraucher - auch aufgrund Medienberichterstattung der letzten Jahre über die Fragwürdigkeit von Kompensationsprojekten (exemplarisch K3, K19, K32) - inzwischen eine gewisse Skepsis an den Tag, wenn Unternehmen mit der Kompensation von Treibhausgasemissionen werben, weil diese im Verdacht des "Greenwashing" steht (OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 29; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 41).

    Es wird von der Rechtsprechung geteilt (OLG Koblenz WRP 2011, 1499, 1501; OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 26; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 29; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 30) und liegt auch dem Europäischen Klimagesetz (VO (EU) 2021/1119, ABl.

    Nicht selten ist (auch in obergerichtlichen Entscheidungen) die Rede davon, der Verbraucher verstehe den Begriff der Klimaneutralität im Sinne einer ausgeglichenen Bilanz der CO?-Emissionen (so KE, S. 15 f., 32 f., Duplik, S. 12, 53; OLG Koblenz WRP 2011, 1499, 1501; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 29; LG Oldenburg WRP 2022, 378 Rn. 9).

    auf welche Schritte im Lebenszyklus eines Produkts sich der Claim der Klimaneutralität bezieht, mit anderen Worten, ob bestimmte (gasförmige) Emissionen von der Bilanzierung ausgenommen wurden (OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 31; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 42).

    ob Klimaneutralität im Fall des konkreten Produkts durch Reduktion und/oder durch Kompensation erreicht werden soll (OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 31; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 41; LG Konstanz, Urteil vom 19.11.2021 - 7 O 6/21 KfH, juris Rn. 41; Ernst, MDR 2022, 1320 Rn. 37).

    anhand welcher Kriterien die Prüfung für das Label des jeweiligen Zertifizierungspartners - hier der C... GmbH - erfolgt ist (OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 31; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 42).

    Sie werden vom Verkehr an dieser Stelle auch nicht erwartet (vgl. OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 32).

  • OLG Schleswig, 30.06.2022 - 6 U 46/21

    Werbeaussage "klimaneutral"

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    Angaben zu Nachhaltigkeit und Klimaneutralität haben heute erheblichen Einfluss auf das Kaufverhalten (OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 22; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 19, 29).

    Es wird von der Rechtsprechung geteilt (OLG Koblenz WRP 2011, 1499, 1501; OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 26; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 29; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 30) und liegt auch dem Europäischen Klimagesetz (VO (EU) 2021/1119, ABl.

    Soweit das OLG Schleswig von einer "ausgeglichenen Emissionsbilanz" spricht (GRUR 2022, 1451 Rn. 33), ist dies in anderer Hinsicht begrifflich unkorrekt, weil es neben gasförmigen Emissionen eine Vielzahl anderer Emissionen, etwa von Lärm oder Staub, gibt, die ebenfalls umweltrelevant, aber nicht oder weniger klimarelevant sind.

    Er muss sich diese Informationen nicht selbst erst mühsam beschaffen, da er die entsprechenden Daten ohnehin aufbereitet hat, um die Zertifizierung seiner Produkte als "klimaneutral" zu erhalten (OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 42).

    Bei der Verwendung von Gütesiegeln - das C...-Logo ähnelt einem solchen (vgl. OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 43) - ist anerkannt, dass es ausreicht, wenn die Werbung hinsichtlich der Prüfkriterien auf eine Internetseite verweist, auf der für den Verbraucher nähere Informationen in Form von kurzen Zusammenfassungen der bei der Prüfung herangezogenen Kriterien zur Verfügung stehen (BGH GRUR 2016, 1076 Rn. 35 - LGA tested).

    Auch wenn der Begriff der Klimaneutralität keine Fehlvorstellung über die Art und Weise erweckt, wie die ausgeglichene Klimabilanz erreicht wird, sondern nur die Zusage eines entsprechenden Ergebnisses beinhaltet (OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 27), muss doch dieses Ergebnis - Klimaneutralität - tatsächlich erzielt werden, wenn der Unternehmer mit ihm wirbt.

  • BGH, 02.03.2017 - I ZR 41/16

    Komplettküchen - Wettbewerbsverstoß: Kaufentscheidung für Komplettküchen;

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    aa) Der Unternehmer enthält dem Verbraucher eine Information vor, wenn dieser sie nicht oder nicht so bekommt, dass er sie bei seiner geschäftlichen Entscheidung berücksichtigen kann (BGH GRUR 2021, 979 Rn. 19 - Testsiegel auf Produktabbildung; BGH GRUR 2016, 1076 Rn. 27 - LGA tested; BGH GRUR 2017, 922 Rn. 27 - Komplettküchen).

    (3.1) Die Voraussetzungen des in § 5a Abs. 1 UWG geregelten Unlauterkeitstatbestands, dass der Verbraucher die ihm vorenthaltene wesentliche Information "nach den jeweiligen Umständen benötigt, um eine informierte geschäftliche Entscheidung zu treffen" und "deren Vorenthalten geeignet ist, den Verbraucher zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er anderenfalls nicht getroffen hätte", stellen eigenständige Tatbestandsmerkmale dar, die als solche selbstständig zu prüfen sind (BGH GRUR 2017, 922 Rn. 31 - Komplettküchen; BGH GRUR 2018, 324 Rn. 24 - Kraftfahrzeugwerbung).

    Der Verbraucher wird eine wesentliche Information allerdings im Allgemeinen für eine informierte Kaufentscheidung benötigen (BGH GRUR 2017, 922 Rn. 33 - Komplettküchen; BGH GRUR 2018, 324 Rn. 25 - Kraftfahrzeugwerbung; Köhler in Köhler/Bornkamm/Feddersen, UWG, 36. Aufl., § 5a Rn. 3.40a, 4.2).

    Ebenso ist, sofern im konkreten Fall keine besonderen Umstände vorliegen, grundsätzlich davon auszugehen, dass das Vorenthalten einer wesentlichen Information, die der Verbraucher nach den Umständen benötigt, um eine informierte Entscheidung zu treffen, geeignet ist, den Verbraucher zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen hätte (BGH GRUR 2016, 403 Rn. 25 - Fressnapf; BGH GRUR 2017, 922 Rn. 34 - Komplettküchen).

    Insoweit trägt der Unternehmer eine sekundäre Darlegungslast (BGH GRUR 2017, 922 Rn. 32 - Komplettküchen; OLG Karlsruhe GRUR-RR 2019, 166 Rn. 44).

  • OLG Düsseldorf, 06.07.2023 - 20 U 152/22

    Werbung für Produkte mit dem Begriff "klimaneutral"

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    Zudem legt der umweltinteressierte Durchschnittsverbraucher - auch aufgrund Medienberichterstattung der letzten Jahre über die Fragwürdigkeit von Kompensationsprojekten (exemplarisch K3, K19, K32) - inzwischen eine gewisse Skepsis an den Tag, wenn Unternehmen mit der Kompensation von Treibhausgasemissionen werben, weil diese im Verdacht des "Greenwashing" steht (OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 29; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 41).

    Es wird von der Rechtsprechung geteilt (OLG Koblenz WRP 2011, 1499, 1501; OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 26; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 29; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 30) und liegt auch dem Europäischen Klimagesetz (VO (EU) 2021/1119, ABl.

    auf welche Schritte im Lebenszyklus eines Produkts sich der Claim der Klimaneutralität bezieht, mit anderen Worten, ob bestimmte (gasförmige) Emissionen von der Bilanzierung ausgenommen wurden (OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 31; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 42).

    ob Klimaneutralität im Fall des konkreten Produkts durch Reduktion und/oder durch Kompensation erreicht werden soll (OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 31; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 41; LG Konstanz, Urteil vom 19.11.2021 - 7 O 6/21 KfH, juris Rn. 41; Ernst, MDR 2022, 1320 Rn. 37).

    anhand welcher Kriterien die Prüfung für das Label des jeweiligen Zertifizierungspartners - hier der C... GmbH - erfolgt ist (OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 31; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 42).

  • BGH, 15.04.2021 - I ZR 134/20

    Testsiegel auf Produktabbildung - Irreführende Werbung durch Unterlassen:

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    Maßgebend für die Frage, ob eine Aufklärungs- oder Informationspflicht vorliegt, ist, inwieweit der angesprochene Verkehr auf die Mitteilung der Tatsache angewiesen und dem Unternehmer eine Aufklärung zumutbar ist (BGH GRUR 2018, 541 Rn. 38 - Knochenzement II; BGH GRUR 2021, 979 Rn. 13 - Testsiegel auf Produktabbildung).

    aa) Der Unternehmer enthält dem Verbraucher eine Information vor, wenn dieser sie nicht oder nicht so bekommt, dass er sie bei seiner geschäftlichen Entscheidung berücksichtigen kann (BGH GRUR 2021, 979 Rn. 19 - Testsiegel auf Produktabbildung; BGH GRUR 2016, 1076 Rn. 27 - LGA tested; BGH GRUR 2017, 922 Rn. 27 - Komplettküchen).

    Verbraucher müssen mit zumutbarem Aufwand und ohne größere Recherche nähere Informationen über das Siegel auffinden und sich damit die Grundlage für eine informierte geschäftliche Entscheidung verschaffen können (BGH GRUR 2021, 979 Rn. 21 - Testsiegel auf Produktabbildung).

    (2) Ein danach ausreichender Verweis auf eine Internetpräsenz fehlt bei den Produkten des Klageantrags zu 1.b. und ein 1.c. Ein Zugang zu der einschlägigen Seite der C... GmbH, der erst durch Eingabe einer langen, ohnehin nicht leicht entzifferbaren Nummernfolge auf der Startseite der C... GmbH möglich ist, die wiederum nur erreichbar ist entweder mittels einer Suchmaschinenrecherche oder durch den "Versuch", hinter das Wort "C..." im Browser die Buchstaben ".com" zu setzen - ".de" würde nicht funktionieren -, genügt den Anforderungen an eine Auffindbarkeit der weiteren Informationen mit zumutbarem Aufwand und ohne größere Recherche (BGH GRUR 2021, 979 Rn. 21 - Testsiegel auf Produktabbildung) nicht.

  • OLG Koblenz, 10.08.2011 - 9 U 163/11

    Umweltaussagen in der Werbung müssen vom Werbenden nachgewiesen werden

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    Mit Rücksicht auf die starke emotionale Werbekraft derartiger Werbeaussagen und im Hinblick auf die Komplexität von Fragen des Umweltschutzes und des meist nur geringen sachlichen Wissensstandes des von der Werbung angesprochenen breiten Publikums über die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und Wechselwirkungen in diesem Bereich unterliegt aber eine solche Werbung strengen Anforderungen und weitgehenden Aufklärungspflichten (BGH NJW 1996, 1135, 1136 - Umweltfreundliches Bauen; OLG Koblenz WRP 2011, 1499 Rn. 27; OLG Frankfurt GRUR-RS 2021, 9641 Rn. 58; Breuer, GRUR-Prax 2021, 505).

    Es wird von der Rechtsprechung geteilt (OLG Koblenz WRP 2011, 1499, 1501; OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 26; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 29; OLG Düsseldorf, Urteil vom 06.07.2023 - 20 U 152/22, juris Rn. 30) und liegt auch dem Europäischen Klimagesetz (VO (EU) 2021/1119, ABl.

    Nicht selten ist (auch in obergerichtlichen Entscheidungen) die Rede davon, der Verbraucher verstehe den Begriff der Klimaneutralität im Sinne einer ausgeglichenen Bilanz der CO?-Emissionen (so KE, S. 15 f., 32 f., Duplik, S. 12, 53; OLG Koblenz WRP 2011, 1499, 1501; OLG Frankfurt GRUR 2023, 177 Rn. 29; LG Oldenburg WRP 2022, 378 Rn. 9).

  • BGH, 21.07.2016 - I ZR 26/15

    LGA tested - Wettbewerbswidrige Irreführung durch Unterlassen: Vorenthalten einer

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    aa) Der Unternehmer enthält dem Verbraucher eine Information vor, wenn dieser sie nicht oder nicht so bekommt, dass er sie bei seiner geschäftlichen Entscheidung berücksichtigen kann (BGH GRUR 2021, 979 Rn. 19 - Testsiegel auf Produktabbildung; BGH GRUR 2016, 1076 Rn. 27 - LGA tested; BGH GRUR 2017, 922 Rn. 27 - Komplettküchen).

    Bei der Verwendung von Gütesiegeln - das C...-Logo ähnelt einem solchen (vgl. OLG Schleswig GRUR 2022, 1451 Rn. 43) - ist anerkannt, dass es ausreicht, wenn die Werbung hinsichtlich der Prüfkriterien auf eine Internetseite verweist, auf der für den Verbraucher nähere Informationen in Form von kurzen Zusammenfassungen der bei der Prüfung herangezogenen Kriterien zur Verfügung stehen (BGH GRUR 2016, 1076 Rn. 35 - LGA tested).

  • BGH, 18.10.2017 - I ZR 84/16

    Kraftfahrzeugwerbung - Vorenthalten einer wesentlichen Information in einer

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    (3.1) Die Voraussetzungen des in § 5a Abs. 1 UWG geregelten Unlauterkeitstatbestands, dass der Verbraucher die ihm vorenthaltene wesentliche Information "nach den jeweiligen Umständen benötigt, um eine informierte geschäftliche Entscheidung zu treffen" und "deren Vorenthalten geeignet ist, den Verbraucher zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er anderenfalls nicht getroffen hätte", stellen eigenständige Tatbestandsmerkmale dar, die als solche selbstständig zu prüfen sind (BGH GRUR 2017, 922 Rn. 31 - Komplettküchen; BGH GRUR 2018, 324 Rn. 24 - Kraftfahrzeugwerbung).

    Der Verbraucher wird eine wesentliche Information allerdings im Allgemeinen für eine informierte Kaufentscheidung benötigen (BGH GRUR 2017, 922 Rn. 33 - Komplettküchen; BGH GRUR 2018, 324 Rn. 25 - Kraftfahrzeugwerbung; Köhler in Köhler/Bornkamm/Feddersen, UWG, 36. Aufl., § 5a Rn. 3.40a, 4.2).

  • BVerfG, 24.03.2021 - 1 BvR 2656/18

    Verfassungsbeschwerden gegen das Klimaschutzgesetz teilweise erfolgreich

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    Das Bundesverfassungsgericht hingegen benutzt in seinem Klimabeschluss vom 24.03.2021 (NJW 2021, 1723, insb. Rn. 198) den Begriff der Klimaneutralität im Sinne von Treibhausgasneutralität.
  • BGH, 13.09.2012 - I ZR 230/11

    Biomineralwasser

    Auszug aus LG Karlsruhe, 26.07.2023 - 13 O 46/22
    Das Gericht kann - wie hier geschehen - die angegriffene konkrete Werbemaßnahme aber ohnehin unter allen in Betracht kommenden Gesichtspunkten prüfen (BGH GRUR 2013, 401 Rn. 24 - Biomineralwasser; BGH GRUR 2018, 1277 Rn. 13 - Applikationsarzneimittel), die sich aus dem vorgetragenen und unstreitigen oder festgestellten Tatbestand ergeben (OLG Frankfurt GRUR-RS 2021, 9641 Rn. 74).
  • BGH, 12.03.2020 - I ZR 126/18

    WarnWetter-App - Die "DWD WarnWetter-App" darf nur für Wetterwarnungen kostenlos

  • BGH, 06.06.2019 - I ZR 216/17

    Identitätsdiebstahl - Zahlungsaufforderung ohne vorherige Bestellung

  • BGH, 04.02.2016 - I ZR 194/14

    Fressnapf - Wettbewerbswidrige Irreführung durch Unterlassen: Voraussetzungen der

  • OLG Karlsruhe, 26.09.2018 - 6 U 84/17

    Naturkosmetika - Unlauterer Wettbewerb beim Onlineverkauf von Kosmetikprodukten

  • BGH, 25.06.2020 - I ZR 96/19

    LTE-Geschwindigkeit

  • BGH, 20.09.2007 - I ZR 171/04

    Saugeinlagen

  • BGH, 12.05.2022 - I ZR 203/20

    Webshop Awards - Wettbewerbsverstoß: Unwahre Angabe als irreführende

  • BGH, 09.10.2018 - KZR 47/15

    PC mit Festplatte III - Verbandsklage gegen eine Verwertungsgesellschaft auf

  • LG Konstanz, 19.11.2021 - 7 O 6/21

    Wettbewerbswidrige Werbung mit "klimaneutral" ohne Angabe wie die

  • BGH, 02.06.2022 - I ZR 93/21

    Irreführende Bewerbung einer Kindermilch mit Aussage "7 x mehr Vitamin D";

  • LG Oldenburg, 16.12.2021 - 15 O 1469/21

    Wettbewerbsrecht: Aufklärungspflichten bei der Werbung mit "klimaneutral"

  • BGH, 26.10.2006 - I ZR 33/04

    Regenwaldprojekt I

  • BGH, 24.01.2019 - I ZR 200/17

    Das beste Netz - Wettbewerbsverstöße eines

  • BGH, 26.10.2006 - I ZR 97/04

    Regenwaldprojekt II

  • BGH, 02.10.2003 - I ZR 150/01

    BGH entscheidet Streit zwischen Spiegel und Focus

  • BGH, 16.11.2017 - I ZR 160/16

    Knochenzement II - Wettbewerbsverstoß: Erreichen einer in der Werbung

  • BGH, 25.11.2021 - I ZR 148/20

    Wettbewerbswidrige Preisangaben: Inhaltsanforderungen an die Preisinformation bei

  • OLG Karlsruhe, 08.06.2022 - 6 U 95/21

    Desinfektionsmittel, Werbung für Desinfektionsmittel II - Wettbewerbsrechtlicher

  • BGH, 14.12.1995 - I ZR 213/93

    Umweltfreundliches Bauen - Irreführung/sonst; umweltbezogene Werbung

  • LG Düsseldorf, 24.03.2023 - 38 O 92/22
  • LG Karlsruhe, 17.08.2023 - 13 O 19/20

    Waschgeltube als Mogelpackung

    Das Gericht geht von einem im Durchschnitt der Bevölkerung gestiegenen Umweltbewusstsein aus, so dass ökologische Erwägungen - hier zur Frage unnötigen Verpackungs-Plastikmülls - als geschäftlich relevante Kriterien des Durchschnittsverbrauchers nicht mehr ignoriert werden dürfen (näher LG Karlsruhe, Urteil vom 26.07.2023 - 13 O 46/22 KfH, GRUR-RS 2023, 18341 Rn. 36 m.w.N.).

    Die psychologische Wirkung von als "Anker" in der Wahrnehmung gesetzten Informationen auf die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen, diese Erstinformation im weiteren Verlauf zu korrigieren, kann die Kammer als allgemeinbekannt voraussetzen (vgl. LG Karlsruhe, Urteil vom 26.07.2023 - 13 O 46/22 KfH, GRUR-RS 2023, 18341 Rn. 97).

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