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   VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91   

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VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91 (https://dejure.org/1993,1815)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 21.09.1993 - 10 S 1735/91 (https://dejure.org/1993,1815)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 21. September 1993 - 10 S 1735/91 (https://dejure.org/1993,1815)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • openjur.de

    Verhältnis öffentlich-rechtlicher Schutzansprüche innerhalb einer Wohnungseigentümergemeinschaft zu privatrechtlichen Abwehransprüchen (hier: Einstellung des Betriebs von Kaminen)

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • VBlBW 1994, 238
  • VBlBW 1994, 45 (Ls.)
 
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Wird zitiert von ... (29)Neu Zitiert selbst (16)

  • BVerwG, 24.09.1992 - 7 C 6.92

    Immissionsschutz bei baurechtswidriger Wohnnutzung?

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    § 24 S 1 BImSchG ermächtigt die Immissionsschutzbehörde ebenso wie § 25 Abs. 2 BImSchG auch zur - teilweisen - Untersagung des Betriebs einer immissionsschutzrechtlich nicht genehmigungsbedürftigen Anlage (im Anschluß an BVerwG, U v 24.9.1992, BVerwGE 91, 92, 93f).

    a) Die tatbestandlichen Voraussetzungen dieser im Verhältnis zu § 25 Abs. 2 BImSchG generellen Eingriffsermächtigung (BVerwG, Urt. v. 24.9.1992, BVerwGE 91, 92 ff = Buchholz 406.25 § 22 BImSchG Nr. 11 = NVwZ 1993, 269 = DVBl. 1993, 159 = DÖV 1993, 255 = UPR 93, 27) liegen vor, denn die Beigeladenen rufen durch den Betrieb der - nicht immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftigen - Kamine schädliche Umwelteinwirkungen hervor, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind; sie verstoßen mithin zu Lasten der Klägerin gegen ihre Schutzpflicht aus § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BImSchG.

    Denn jedenfalls aufgrund der besonderen Umstände des vorliegenden Falles hat der Beklagte keine sachlich vertretbaren Gründe, um ein Einschreiten gänzlich abzulehnen und die Klägerin statt dessen etwa auf den zivilgerichtlichen Nachbarstreit zu verweisen (einen generellen Vorrang des Zivilrechtswegs verneint BVerwG, Urt. v. 24.9.1992, a.a.O., S. 99 f.).

    Das Verhältnis dieser Vorschrift zu § 25 Abs. 2 BImSchG, der bei erheblichen Rechtsgutgefährdungen die Betriebsuntersagung als Regelsanktion vorsieht, ist nicht durch die unterschiedliche Art der in Betracht kommenden Maßnahmen gekennzeichnet, sondern dadurch, daß § 24 BImSchG die allgemeine, § 25 Abs. 2 BImSchG die spezielle Vorschrift ist (so BVerwG, Urt. v. 24.9.1992, a.a.O.).

    In jedem Fall begründet die Baugenehmigung keine Berechtigung bzw. keinen Vertrauensschutz dahin, daß die Kamine ohne Rücksicht auf die immissionsbetroffene Nachbarschaft betrieben werden dürfen (BVerwG, Urt. v. 24.9.1992, a.a.O.; ferner Jarass, a.a.O., § 24 RdNr. 15; Kutscheid, NVwZ 1983, 65, 70).

  • BVerwG, 14.10.1988 - 4 C 1.86

    Sondereigentum - Öffentlich-rechtliche Nachbarklage - Behördliche

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    Soweit diese Regelung eingreift, ist für eine verwaltungsgerichtliche Nachbarklage des Sondereigentümers kein Raum (vgl. BVerwG, Urteil v. 4.5.1988, NJW 1988, 3279; Urt. v. 14.10.1988, Buchholz 406.19 Nachbarschutz Nr. 83 = NVwZ 1989, 250 = DVBl. 1989, 356; Beschl. v. 28.2.1990, Buchholz, a.a.O., Nr. 97 = NVwZ 1990, 655).

    Ist die in §§ 24, 25 Abs. 2 BImSchG und in § 59 Abs. 9 LBO bezeichnete Gefahren- bzw. Erheblichkeitsschwelle überschritten, so braucht auch ein Eigentümer sich von der Behörde nicht darauf verweisen zu lassen, daß der Eigentumsschutz, den er genießt, auch das gegen Störer aus dem Kreise von Miteigentümern nach Maßgabe der Regelungen des Wohnungseigentumsgesetzes durchsetzbare Recht umfaßt, sein Eigentum so nutzen zu können, daß er keinen Schaden an seiner Gesundheit erleidet (offengelassen im Urt. des BVerwG v. 14.10.1988, a.a.O.).

  • VGH Baden-Württemberg, 19.10.1982 - 8 S 1051/82

    Nachbarschutz bei Kaminbenutzung

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    Es spricht ferner nichts dafür, daß der gesundheitsschützende Luftgrenzwert - Maximale Immissions-Konzentration (MIK) - der VDI-Richtlinie 2310, September 1974, für CO von 50 mg/m3 (1/2 h) bzw. 10 mg/m3 (24 h) im Wohnbereich der Klägerin überschritten wird (zur Heranziehbarkeit dieser VDI-Richtlinie vgl. VGH Bad.- Württ., Urt. v. 19.10.1982 - 8 S 1051/82 - = VBlBW 1983, 337 = BRS Bd. 39, 260).

    Daher war auch der von der Klägerin aufgeworfenen Frage der Vereinbarkeit der Schornsteine mit den in § 3 LBO angesprochenen allgemeinen Regeln der Technik und insbesondere der DIN 18160 sowie der VDI-Richtlinie 3781, Bl. 4, nicht nachzugehen (kritisch zum überholten Stand der VDI-Richtlinie VGH Bad.-Württ, Urt. v. 28.9.1988, a.a.O., S. 12; zur Rechtslage unter der LBO 1972: VGH Bad.- Württ., Urt. v. 19.10.1982, a.a.O.).

  • BVerwG, 30.04.1992 - 7 C 25.91

    nächtliches Kirchturmläuten - BImschG, Traditionswahrung

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    Diese Umstände müssen im Sinne einer "Güterabwägung" in eine wertende Gesamtbetrachtung einfließen (ähnlich zur Erheblichkeit von Lärmbelästigungen BVerwG, Urt. v. 30.4.1992, BVerwGE 90, 163 = DVBl. 1992, 1234, m.w.N.).
  • BVerwG, 21.05.1976 - IV C 80.74

    Planfeststellungsverfahren im Bundesfernstraßenrecht - Erhebung einer

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    Das häufige Auftreten von Rauchgasen mit dem charakteristischen Holzrauchgeruch in der Atemluft mindert die Wohnqualität sowohl des Außenwohnbereichs als auch der eigentlichen Wohnung der Klägerin beträchtlich (vgl. BVerwG, Urt. v. 21.5.1976, NJW 1976, 1760 = DVBl. 1976, 779 = DÖV 1976, 782) und beeinträchtigt das körperliche und seelische Wohlbefinden der dort Lebenden in nicht mehr zumutbarer Weise.
  • BVerwG, 05.10.1990 - 7 C 55.89

    Immissionsschutzrechliches Genehmigungsverfahren - Schutz Dritter im

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    Das Verfahren ist drittschützend nur insofern, als es gewährleisten soll, daß die materiell-rechtlichen Schutzvorschriften eingehalten werden (vgl. BVerwG, Urt. v. 5.10.1990, BVerwGE 85, 368).
  • BVerwG, 28.02.1990 - 4 B 32.90

    Klagebefugnis - Wohnungseigentümergemeinschaft - Wohnungseigentum -

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    Soweit diese Regelung eingreift, ist für eine verwaltungsgerichtliche Nachbarklage des Sondereigentümers kein Raum (vgl. BVerwG, Urteil v. 4.5.1988, NJW 1988, 3279; Urt. v. 14.10.1988, Buchholz 406.19 Nachbarschutz Nr. 83 = NVwZ 1989, 250 = DVBl. 1989, 356; Beschl. v. 28.2.1990, Buchholz, a.a.O., Nr. 97 = NVwZ 1990, 655).
  • BVerwG, 29.05.1981 - 4 C 97.77

    Beseitigung einer Teilstrecke eines oberirdischen Gewässers - Drittschützende

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    Wird ein Dritter durch die rechtswidrig ohne Baugenehmigung aufgenommene Nutzung einer baulichen Anlage in seinen materiellen Rechten beeinträchtigt, so kann er sich dagegen nach Maßgabe der materiell-rechtlichen Regelungen (z.B. § 3 Abs. 1 LBO, § 15 BauNVO, Rücksichtnahmegebot) mit öffentlichrechtlichen Abwehransprüchen zur Wehr setzen (vgl. BVerwG, Urt. v. 29.5.1981, BVerwGE 62, 243).
  • VGH Baden-Württemberg, 05.09.1989 - 10 S 1712/88

    Immissionsschutz des Nachbarn: Luftverunreinigung durch Kleinfeuerungsanlage

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    Der Senat kann offenlassen, ob sich dies bereits aus dem Regelungszusammenhang des § 24 BImSchG mit § 17 Abs. 1 S. 1 und 2 BImSchG und der darin vorgesehenen Stufung ergibt (so offenbar Feldhaus, a.a.O., § 24 Anm. 4; vgl. auch das Urt. des Senats v. 5.9.1989 - 10 S 1712/88 -, NJW 1990, 1930 = BWVPr.
  • VGH Hessen, 17.06.1992 - 14 UE 2977/86

    Zum Nachbarschutz gegen Wäschereibetrieb; zum Ermessen

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 21.09.1993 - 10 S 1735/91
    1990, 42; ferner Jarass, a.a.O., § 24 RdNr. 15. Andererseits BVerwG, Beschl. v. 21.10.1988, Buchholz 406.25 § 24 BImSchG Nr. 3 = UPR 1989, 224; Hess.VGH, Urt. v. 17.6.1992, NVwZ 1993, 386 f. = UPR 1993, 107.
  • VGH Baden-Württemberg, 28.09.1988 - 3 S 1131/86

    Zum Nachbarschutz gegen offene Kamine

  • BVerfG, 14.01.1981 - 1 BvR 612/72

    Fluglärm

  • BVerwG, 04.07.1986 - 4 C 31.84

    Zur Abgrenzung der Anwendungsbereiche des Bergrechts, des Baurechts und des

  • BVerwG, 22.10.1982 - 7 C 50.78

    Immissionsschutz - Genehmigungsbedürftige Anlage - Genehmigungsunterlagen -

  • BVerwG, 29.06.1990 - 8 C 26.89

    Wehrpflicht - Verpflichtung - Zustimmung - Katastrophenschutz

  • Drs-Bund, 24.07.1978 - BT-Drs 8/2006
  • VGH Baden-Württemberg, 04.11.2014 - 10 S 1663/11

    Anspruch auf Untersagung des Betriebs von phonoakustischen und pyrotechnischen

    37 1.1 Eine über erhebliche Belästigungen, d. h. Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens, hinausgehende Gesundheitsschädigung im immissionsschutzrechtlichen Sinne ist gegeben, wenn durch unmittelbare Einwirkung von Lärm funktionelle oder morphologische Veränderungen des menschlichen Organismus auftreten, die die natürliche Variationsbreite signifikant überschreiten (Senatsurteil vom 23.10.2001 - 10 S 141/01 -, VBlBW 2002, 197; Senatsurteil vom 21.09.1993 - 10 S 1735/91 -, VBlBW 1994, 238; Feldhaus, BImSchR, § 3 Anm. 7, 9; Jarass, BImSchG, 9. Aufl. 2012, § 3 Rn. 51 m.w.N.; Thiel in Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand Januar 2014, § 3 Rn. 49).

    Geschützt sind dabei auch besonders empfindliche Personengruppen wie Kinder, Kranke und alte Menschen, nicht aber eine besondere, atypische Empfindlichkeit Einzelner (zum Ganzen Senatsurteil vom 21.09.1993, a.a.O. m.w.N.; Jarass, a.a.O., § 3 Rn. 29, 51, § 25 Rn. 21; Hansmann in Landmann/Rohmer, a.a.O. § 25 BImSchG Rn. 25; jeweils m.w.N.).

    Hierunter sind nur unmittelbar durch Immissionen hervorgerufene Sachschäden zu verstehen (Senatsurteil vom 21.09.1993 - 10 S 1735/91 - juris).

    Bei der im Rahmen des Minimierungsgebots gebotenen umfassenden Abwägung vermochte sich der Senat nicht von der Erforderlichkeit einer derart umfangreichen automatisierten Vogelvergrämung, wie sie im vorliegenden Fall durchgeführt wird, zu überzeugen (zur Berücksichtigung der Frage, ob der Betreiber existentiell auf den Betrieb der emittierenden Anlage angewiesen ist vgl. auch Senatsurteil vom 21.09.1993 - 10 S 1735/91 - a.a.O.).

    Es spricht vieles dafür, dass der Rechtsgedanke des § 17 Abs. 1 Satz 1 und Satz 2 BImSchG auch für Anordnungen nach § 24 BImSchG hinsichtlich genehmigungsfreier Anlagen gilt; danach soll die Behörde einschreiten, wenn die Nachbarschaft nicht ausreichend vor schädlichen Umwelteinwirkungen geschützt ist (so Senatsurteil vom 05.09.1989 - 10 S 1712/88 - Jarass a.a.O. § 24 Rn. 17; Koch in GK-BImSchG, Stand August 2010, § 24 Rn. 31 ff.; a.A. Hansmann in Landmann/Rohmer a.a.O. § 24 Rn. 18; offengelassen in Senatsurteil vom 21.09.1993 - 10 S 1735/91 - juris).

  • VGH Baden-Württemberg, 08.11.2000 - 10 S 2317/99

    Zumutbare Lärmimmissionen bei nächtlichen Ernteeinsätzen

    Dabei bestimmt nicht nur der notwendige Schutz der betroffenen Nachbarn, sondern auch der Nutzen des beanstandeten Betriebs der Anlage für die Allgemeinheit die Zumutbarkeit der Belästigung (vgl. BVerwG, Urt. v. 30.04.1992, BVerwGE 90, 163 = DVBl. 1992, 1234; Senat, Urt. v. 21.09.1993 - 10 S 1735/91 - VBlBW 1994, 239, 243).
  • VGH Bayern, 16.07.2019 - 15 ZB 17.2529

    Prüfung Zumutbarkeitsschwelle bei angezeigter Lärmbelästigung

    Eine Gefahr für die Gesundheit als tatbestandliche Eingriffsvoraussetzung ist allerdings erst anzunehmen, wenn der Eintritt des Schadens im Sinne eines Krankheitszustandes aufgrund der konkreten Umstände überwiegend wahrscheinlich ist (zum Ganzen vgl. VGH BW, U.v. 21.9.1993 - 10 S 1735/91 - juris Rn. 31, U.v. 4.11.2014 - 10 S 1663/11 - VBlBW 2015, 197 = juris Rn. 37; OVG NRW, B.v. 14.6.2018 - 8 B 594/18 - BauR 2018, 1710 = juris Rn. 18; Jarass, BImSchG, 12. Aufl. 2017, § 25 Rn. 27).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 14.06.2018 - 8 B 594/18

    Bewilligung von Prozesskostenhilfe für die Beschwerde gegen die Versagung

    vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 21. September 1993 - 10 S 1735/91 -, juris Rn. 31, und vom 4. November 2014 - 10 S 1663/11 -, juris Rn. 37; Sparwasser/Heilshorn, in: Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand: August 2015, § 25 BImSchG Rn. 47; Jarass, BImSchG, 12. Aufl. 2017, § 25 Rn. 27.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 18. Mai 1995 - 4 C 20.94 -, juris Rn. 27; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 21. September 1993 - 10 S 1735/91 -, juris Rn. 60; Czajka, in: Feldhaus, BImSchG, Stand: Juli 2006, § 24 Rn. 28.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 7. Juli 1978 - 4 C79.76 -, juris Rn. 89; VGH Bad.-Württ., Beschluss vom 8. Juni 1998 - 10 S 3300/96 -, juris Rn. 5, und Urteil vom 21. September 1993 - 10 S 1735/91 -, juris Rn. 60.

  • VGH Baden-Württemberg, 23.10.2001 - 10 S 141/01

    Schädliche Umwelteinwirkungen durch Betrieb eines Backhauses

    Eine über erhebliche Belästigungen, d. h., Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens, hinausgehende Gesundheitsschädigung im immissionsschutzrechtlichen Sinne ist gegeben, wenn durch unmittelbare Einwirkung luftverunreinigender Stoffe funktionelle oder morphologische Veränderungen des menschlichen Organismus auftreten, die die natürliche Variationsbreite signifikant überschreiten (Feldhaus, BImSchR, § 3 Anm. 7, 9; Jarass, BImSchG, 4. Auf. 1999, § 3 RdNr. 36; Landmann/Rohmer/Kutscheidt, Umweltrecht I, § 3 RdNr. 11; VDI-Richtlinie 2310, Maximale Immissionswerte, September 1974, Präambel Ziff. 3; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 21.09.1993 - 10 S 1735/91 -, VBlBW 1994, 238 = BImSchG-Rspr § 24 Nr. 31= DVBl 1994, 354 = UPR 1994, 280).

    Die die Pflicht zum immissionsschutzrechtlichen Einschreiten auslösende Gefahr einer Gesundheitsschädigung liegt vor, wenn der Eintritt des Schadens im Sinne eines Krankheitszustandes aufgrund der konkreten Umstände hinreichend wahrscheinlich ist, ohne jedoch unmittelbar bevorstehen zu müssen (VGH Bad.-Württ., Urt. v. 21.09.1993, a.a.O.).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 26.02.2019 - 8 A 11076/18

    Klagebefugnis der Mitglieder einer Wohnungseigentümergemeinschaft bei Anfechtung

    (vgl. weitergehend: VGH BW, Urteil vom 21. September 1993 - 10 S 1735/91 -, juris, Rn. 28).
  • VG München, 15.10.2019 - M 16 K 18.126

    Kein Öffentlich-rechtlicher Abwehranspruch innerhalb der

    aa) Das Bundesverwaltungsgericht hat in seinem Urteil vom 14. Oktober 1988 (Az.: 4 C 1/86 - juris Rn. 10) offengelassen, ob die Klagebefugnis abweichend von den o.g. Grundsätzen dann zu bejahen ist, wenn nicht nur Eigentumsschutz geltend gemacht wird, sondern eine Gesundheitsgefahr, die von einer bestimmten Art der Nutzung eines anderen Sondereigentums ausgeht (bejaht von VGH BW, U.v. 21.9.1993 - 10 S 1735/91 - juris Rn. 28).
  • VG Karlsruhe, 14.10.2015 - 9 K 636/14

    Nachbarklage gegen Omnibusbetrieb im unbeplanten Innenbereich

    "Eine über erhebliche Belästigungen, d.h. Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens, hinausgehende Gesundheitsschädigung im immissionsschutzrechtlichen Sinne ist gegeben, wenn durch unmittelbare Einwirkung von Lärm funktionelle oder morphologische Veränderungen des menschlichen Organismus auftreten, die die natürliche Variationsbreite signifikant überschreiten (Senatsurteil vom 23.10.2001 - 10 S 141/01 -, VBlBW 2002, 197; Senatsurteil vom 21.09.1993 - 10 S 1735/91 -, VBlBW 1994, 238; Feldhaus, BImSchR, § 3 Anm. 7, 9; Jarass, BImSchG, 9. Aufl. 2012, § 3 Rn. 51 m.w.N.; Thiel in Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand Januar 2014, § 3 Rn. 49).

    Geschützt sind dabei auch besonders empfindliche Personengruppen wie Kinder, Kranke und alte Menschen, nicht aber eine besondere, atypische Empfindlichkeit Einzelner (zum Ganzen Senatsurteil vom 21.09.1993, a.a.O. m.w.N.; Jarass, a.a.O., § 3 Rn. 29, 51, § 25 Rn. 21; Hansmann in Landmann/Rohmer, a.a.O. § 25 BImSchG Rn. 25; jeweils m.w.N.).

  • VG München, 14.01.2016 - M 16 S 15.5399

    Vorläufiger Rechtsschutz gegen den Betrieb einer Gaststätte

    Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg hat angenommen, dass der Ausschluss öffentlichrechtlicher Schutzansprüche innerhalb der Wohnungseigentümergemeinschaft nicht auch Ansprüche u. a. aus §§ 24, 25 Bundesimmissionsschutzgesetz - BImSchG betrifft, soweit mit ihnen Gesundheitsgefahren und Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens abgewehrt werden (vgl. U. v. 21.9.1993 - 10 S 1735/91 - juris Rn. 28).

    Hintergrund für die eventuelle ausnahmsweise Möglichkeit der Geltendmachung solcher öffentlichrechtlicher Schutzansprüche ist gerade, dass diese keine besondere rechtliche Beziehung zwischen Störer und Beeinträchtigtem voraussetzen; die Gesundheit im weiteren Sinne ist ein eigenständiges Rechtsgut, dessen Schutz nicht von einer etwaigen (gleichzeitigen) Betroffenheit als Grundstücks- oder Wohnungseigentümer abhängt (vgl. VGH BW, U. v. 21.9.1993 - 10 S 1735/91 - juris Rn. 28).

  • VG Gießen, 18.06.2002 - 1 G 1689/02

    Mobilfunksendeanlage; Kirchturm; Genehmigungsfreiheit; Nutzungsänderung

    Nach § 3 Abs. 1 BImSchG sind schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile - darunter sind vor allem Vermögenseinbußen, die auf physischen Einwirkungen beruhen, zu verstehen (vgl. Hess. VGH, Beschluss vom 30.12.1994 - 4 TH 2064/94 -) - oder erhebliche Belästigungen - dies sind unzumutbare Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens unterhalb der Schwelle der Gesundheitsbeeinträchtigung (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 21.03.1993 - 10 S 1735/91 -, VBlBW 1994, 239; Hess. VGH, Beschluss vom 30.12.1994 - 4 TH 2064/94 -) - für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen.
  • VG Frankfurt/Oder, 16.11.2023 - 7 K 1588/17

    Antrag auf bauordnungsbehördliches Einschreiten gegen den Nachbarn bzgl. einer

  • VG Gießen, 08.09.2003 - 1 E 1173/03

    Mobilfunk-Sendeanlage im allgemeinen Wohngebiet; Nachbarschutz -

  • OVG Thüringen, 04.07.2014 - 1 EO 683/13

    Immissionsschutzrechtliche Anordnung der vollständigen Einstellung des Betriebs

  • VG Gießen, 07.11.2002 - 1 G 4082/02

    Zulässigkeit einer Mobilfunksendeanlage; Nutzungsänderung; Genehmigungsfreiheit

  • VG Gießen, 25.04.2001 - 1 G 853/01

    Kein bauplanungsrechtliches Abwehrrecht eines Mieters gegen benachbarte

  • VG Gießen, 01.02.2007 - 1 G 173/07

    Vorläufige Ablehnung des Baustoppantrages für den O2-Sendemast in Biebertal

  • VG Berlin, 28.05.2019 - 19 K12.16

    Klage einer Wohnungseigentümergemeinschaft sowie eines einzelnen

  • VGH Baden-Württemberg, 08.06.1998 - 10 S 3300/96

    Einschreiten gegen nächtlichen Lärm einer nicht genehmigungsbedürftigen Anlage -

  • VG Gießen, 20.03.2001 - 1 G 262/01

    Nachbarklage gegen Windkraftanlage

  • VG Berlin, 28.05.2019 - 19 K 12.16

    Klage einer Wohnungseigentümergemeinschaft sowie eines einzelnen

  • VG München, 22.05.2017 - M 8 K 15.5396

    Kein öffentlich-rechtlicher Abwehranspruch bei Vorliegen von Sonder- und

  • VG Gießen, 08.07.2002 - 1 G 2239/02

    Mobilfunksendeanlagen in Baugebieten;Bewertung von Elektrosmog

  • VG Karlsruhe, 22.11.2005 - 6 K 1824/03

    Untersagung des Spielbetriebs einer Tennisanlage - immissionsschutzrechtliche

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 21.02.2002 - 21 A 3263/99

    Rechtmäßigkeitsvoraussetzungen der in einer Ordnungsverfügung festgesetzten

  • VG Augsburg, 19.04.2022 - Au 9 E 22.948

    Vorläufiger Rechtsschutz, immissionsschutzrechtliche Nachbarstreitigkeit,

  • VG München, 12.03.2015 - M 8 SN 15.592

    Eilrechtsschutz der Sondereigentümer gegen den der Wohnungseigentümergemeinschaft

  • VG Gießen, 26.10.2007 - 1 G 1910/07
  • VG Ansbach, 06.10.2022 - AN 9 K 22.01120

    Klage einer Wohnungseigentümergemeinschaft gegen Umbau eines Müllraums zu

  • VG München, 10.11.2009 - M 8 S 09.5206

    Anordnung des Sofortvollzugs mangelhaft begründet; Unbestimmtheit einer

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